Geplante Bremer U-Bahn?

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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munichworld
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Beitrag von munichworld »

Ich habe spasseshalber mal nach U-Bahn Bremen gegoogelt und Erstaunliches gefunden:

http://www.google.de/imgres?imgurl=http://...9QEwAQ&dur=5349


An alle Bremer/innen: Wie hättet ihr das gefunden wenn man das durchgezogen hätte das U-Bahnprojekt?

Eure Tram jetzt weg wäre oder ein Rumpfnetz ala Nürnberg bliebe?
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Nein Erstaunlich ist das nicht, das auch Bremen einmal mit dem Gedanken gespielt hat, ihre Tram zu verbuddeln. Nur Gott sei Dank hat man es gelassen - die Bremer U-Bahn würde ihr Schicksal wohl mit der Ludwigshafener teilen. Aber in den 50ern waren der Bremer Vulkan und Borgward noch nicht pleite, also hatte an noch Geld und Träume. Heute sind die stadtbremischen Häfen, in denen einst das Leben (und damit auch die Wirtschaft) pulsierte praktisch tot, Vulkan pleite, die AG Weser künstlich vernichtet, Borgward im Museum, und Beck's nicht mehr Bremisch. Und damit würde das Geld für Instandhaltungsarbeiten selbst eines kurzen Tunnels vom Brill zum Goehteplatz nicht mehr vorhanden sein. - obwohl genau dieser Tunnel wieder einmal ins Gespräch gebracht wurde, um die Tram unter die Fussgängerzone zu bekommen, um die Innenstadt damit aufzuwerten.
munichworld
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Beitrag von munichworld »

Hmm Wundert mich schon das du meinst das sich die Bremer Tunnel so wie die Ludwigshafener entwickeln. Warum sollte das passieren? Es leben nicht nur arme Leute in Bremen fahr mal nach Schwachhausen oder Oberneuland.

Ich will damit sagen es wäre doch genug Klientel da die das Ding dann auch nutzt. Oder glaubst du ernsthaft am Brill wäre der U-Bahnhof leer?

Man könnnte ja dieses jahr eine Umfrage zur Bremer U-Bahn starten
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Bremen ist seit jahren "Haushaltsnotlageland", muss jahr um Jahr um zusätzliches Geld aus Berlin betteln, nur um die notwendigstesn Ausgaben finanzieren zu können, hat aktuell nicht mal das Geld seine kaputten Strassenbahnen zu reparieren, und muss deshalb den Fahrplan ausdünnen - und da willst du für _EXTREM_ teures Geld einen Tunnel bauen???

Ist dir bewusst, daß es in Bremen aus gutem Grund so gut wie gar keine unterirdischen Bauwerke wie zB Keller und Tiefgaragen, ja selbst Strom- und Telefonkabel gibt, sondern praktisch alles an der Oberfläche bleibt?

Ja, es gibt auch einige wenige reiche Menschen, die (noch) nicht ins niedersächsische Umland übersiedelt sind. Aber im Gegenzug gibt es um so mehr Haushalte im ALG-II Bezug. Überleg mal wie viele Leute in Schwachhausen oder Oberneuland, wohnen, und wie viele in Marßel, Huchting, oder Hemelingen.
andreas
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Beitrag von andreas »

außerdem spielts keine Rolle, ob da Reiche oder Arme Leute Wohnen - hätte Bremen wie so viele andere Städte in den 60ern viel Geld für Tunnels ausgegeben stünden sie heute vor dem
großen Problem wie viele andere Städte, daß eben diese Tunnel teuer sanieren bräuchten - und dafür fehlt Bremsen Stand jetzt definitiv das Geld.
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Beitrag von Cloakmaster »

Jetzt kommts mir erst: Du siehst also in den (wenigen) Mulitmilliönaren) "das Klientel, wleches die U-Bahn auch nutzt"? Allein von der Zahl her sind das einfach zu wenige. Aber potentielle Nutzer sind doch nicht das Problem. Das U-Bahn Nutzerklientel findest du leicht und lockeer in den Bettenburgen von Huchting und Osterholz sowie in den bewohnten Bauruinen von Gröpelingen, Marßel und Hemelingen. Dort, wo aktuell eben auch die höchten Nutzerzahlen der Straßenbahn liegen.
Aber: Was nutzen dir eine halbe Million potentielle U-Bahn-Nutzer, wenn die dir weder den Bau, noch den Unterhalt der Bahn finanzieren können?

Nur: wo findest du das Klientel, welches den Bau und den Unterhalt finanziert? Das wären vor allem Gewerbesteuer-Zahler. Und da sieht es in Bremen nunmal echt mau aus. Bremen hat nach Berlin die zweithöchten Ausgaben für Hartz Iv-Leistungen - obwohl Bremen deutlich kleiner ist als Berlin, und es andere Städte in Deutschland gibt, die grössenmäßig zwischen Berlin udn Bremen passen.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Naja, was mit einem eigentlich funktionierenden Tramnetz passiert, wenn man Tunnel von zweifelhaftem Nutzen baut, die man sich eigentlich nicht leisten kann, kann man grade ja in Mülheim wunderbar bestaunen.
andreas
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Beitrag von andreas »

JeDi @ 27 Jul 2014, 18:40 hat geschrieben: Naja, was mit einem eigentlich funktionierenden Tramnetz passiert, wenn man Tunnel von zweifelhaftem Nutzen baut, die man sich eigentlich nicht leisten kann, kann man grade ja in Mülheim wunderbar bestaunen.
wobei Mühlheim da ja Opfer der Idee Stadtbahn Ruhr geworden ist. Ob Mühlheim alleine die Tunnel gebaut hätte darf bezweifelt werden
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 27 Jul 2014, 18:53 hat geschrieben: wobei Mühlheim da ja Opfer der Idee Stadtbahn Ruhr geworden ist. Ob Mühlheim alleine die Tunnel gebaut hätte darf bezweifelt werden
Das Stadtbahnprojekt war 1998 aber schon ziemlich tot.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Wobei die Fahrzeiten zwischen Zentrum und Mahndorf schon nicht ohne sind. Mich erstaunt da eher schon, dass Takt10 + 1S-Verstärker da ausreichen.
Wäre diese lange Strecke mit dem Aufkommen dort evtl. schon stadtbahn-/premetro-würdig?
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Beitrag von Cloakmaster »

spock5407 @ 27 Jul 2014, 20:17 hat geschrieben: Wobei die Fahrzeiten zwischen Zentrum und Mahndorf schon nicht ohne sind. Mich erstaunt da eher schon, dass Takt10 + 1S-Verstärker da ausreichen.
Was findest du an 7 Minuten Fahrzeit lang?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich meine mit der Tram, nicht Regionalzug.
Wer im Bremer Zentrum ist und Ri Osterholz-Weserpark will, fährt doch sicher nicht zum Hbf, steigt dort in den Regionalzug bis Mahndorf und dann nochmal in die Tram.
Sondern nutzt gleich den 1er durchgehend.
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Beitrag von munichworld »

Ok das war mit jett nicht bekannt das es der Stadt nun soo mies geht. Da gehts ja selbst GE besser und die haben Tunnel :)

Zum Thema reiche Leute und U-Bahn:

Ich habe auch schon Leute aus Trudering in der U-Bahn mit Anzug sitzen seehn und das is gewiss keine Arme Leute Gegend
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Beitrag von Cloakmaster »

spock5407 @ 27 Jul 2014, 20:23 hat geschrieben: Ich meine mit der Tram, nicht Regionalzug.
Wer im Bremer Zentrum ist und Ri Osterholz-Weserpark will, fährt doch sicher nicht zum Hbf, steigt dort in den Regionalzug bis Mahndorf und dann nochmal in die Tram.
Sondern nutzt gleich den 1er durchgehend.
Und ich meine die S-Bahn, und nicht den RE. Der Bremer Hbf ist für mich durchaus als "Zentrum" zu verstehen. Zudem wolltest du nach Mahndorf, und nicht zum Weserpark. Und nach Mahndorf gehts mit der RS1 eben schneller und öfter, als mit der Tram oder dem RE.

Die 1S wurde übrigens abgeschafft - zugunsten der 1E, welche keine Haltestellen auslässt, und dafür den Grundtakt verdichtet - verdichten würde, wenn man genügend fahrbereite Fahrzeuge hätte, um die 1E einsetzten zu können.

Der Kram mit den "S"-Tram ist eh Müll. Ob ich von Falkenberg (geht am 1.8. endlich an den Start) aus 37 (4S) oder 39 (4) Minuten brauche, ist ziemlich schnuppe.

@munichworld:
Natürlich fahren auch Schlipsträger U-Bahn. Aber die zahlen auch nur den normalen Fahrpreis, wie alle anderen. Davon kriegst du nunmal keine Baukosten finanziert. Teure Kosten wie Tunnel gleich dreimal nicht.
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Beitrag von spock5407 »

Mir gehts natürlich nicht alleine nur um den Bf Mahndorf, sondern das ganze Gebiet, was sich von dort bis Osterholz zieht und mit "Regionalzug" alles an S und RE, was von dort Ri Hbf fährt.
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Beitrag von Jo B. »

andreas @ 27 Jul 2014, 18:53 hat geschrieben: wobei Mühlheim da ja Opfer der Idee Stadtbahn Ruhr geworden ist. Ob Mühlheim alleine die Tunnel gebaut hätte darf bezweifelt werden
Mülheim wurde zum „Opfer“, weil man die U18 nicht konsequent in Richtung Duisburg weitergebaut hat.
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Beitrag von andreas »

Jo B. @ 27 Jul 2014, 20:57 hat geschrieben: Mülheim wurde zum „Opfer“, weil man die U18 nicht konsequent in Richtung Duisburg weitergebaut hat.
ja, aber ist das der Fehler von Mühlheim oder von Duisburg? Betreiber der Strecke ist ja Duisburg und deren Züge sind ja relativ schmal, da hätte ja quasi die Strecke komplett neu bauen brauchen für den Stadtbahnbetrieb
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

womit der teure Ruhrtunnel seiner eigentlichen Bestimmung beraubt wurde.
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Beitrag von JeDi »

@Spock: Die Strecke Richtung Mahndorf hab ich eigentlich als recht Stadtbahnmäßig trassiert in Erinnerung - könnte man da so viel rausholen?
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Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 27 Jul 2014, 21:20 hat geschrieben: @Spock: Die Strecke Richtung Mahndorf hab ich eigentlich als recht Stadtbahnmäßig trassiert in Erinnerung - könnte man da so viel rausholen?
Zwischen den Haltestellen Kurt-Huber-Str. und Züricher Str. ist die Strecke vollständig höhenfrei, davor und danach überwiegend als besonderer Bahnkörper in Strassenmitte. Die Strecke ist halt insgesamt recht lang, weil sie auch nicht wirklich schnurgerade verläuft. Die Rs1 und die RE brauchen vom Hbf nach Mahndorf 7-9 minuten, die Tram für die gleiche Verbindung 41 Minuten, bei 32 Haltestellen.
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