MVV-Tariferhöhung 2014

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Sehr geil:
Um wie viel Geld es dabei genau geht, dazu schweigen die MVG-Chefs sowie die Spitzen im Rathaus allerdings.

Beide Seiten begründen die Geheimhaltung mit dem "Schutzbedarf von Kostensätzen der MVG", wie ein Sprecher es ausdrückt. Hintergrund: Es herrscht immer noch die Angst, dass die Europäische Union es den Kommunen irgendwann einmal doch noch untersagen könnte, den Betrieb des Nahverkehrs direkt an ihre eigenen Unternehmen zu vergeben (die MVG ist eine Tochter der Stadtwerke, die wiederum zu 100 Prozent der Stadt München gehören).
So wie mans jetzt macht, könnte sich eine Ausschreibungspflicht ergeben. Würde man - ganz ohne Mauscheleien in Hinterzimmern - eine ordentliche Direktvergabe durchführen, würde man gar nicht in die Verlegenheit kommen... SO DOOF KANN MAN DOCH EIGENTLICH GAR NICHT SEIN!!!!!
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Wobei ich mir erlaubt habe, das im Jahresfahrplan 2015-Thema (Link) schon zu verlinken, weil dass ja auch eine Rolle spielt für die Umsetzung der im April von der MVG angekündigten Verbesserung wie z.B. der freitäglichen U3-Verstärker zum Olympiazentrum. Nichts für ungut, es passt also für beides ... ;)

@JeDi:
Das ist durchaus eine Direktvergabe, im Amtsdeutsch der Münchner Verwaltung dann genannt "Betrauung mit Zusatzaufgaben Linienverkehr". Dass das in nichtöffentlicher Stadtratssitzung stattfindet, ist ebenfalls okay, da bei entsprechender wettbewerblicher Prüfung (sprich Klage) die entsprechenden Daten dem Gericht bzw. Kartellamt oder EU-Kommission vertraulich offen gelegt werden müssen.
Hat in letzter Zeit so ziemlich genauso auch funktioniert mit der Neuregelung der Finanzierung der Grünwalder Strecke, dem nicht-Münchner Anteil des M55 oder auch der kommenden Taktverdichtung der U6 in Garching. Ich sehe da keinen Grund zu überzogener Aufregung.
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franz402
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Beitrag von franz402 »

Sendlinger @ 8 Oct 2014, 14:08 hat geschrieben:Wobei ich mir erlaubt habe, das im Jahresfahrplan 2015-Thema (Link) schon zu verlinken, weil dass ja auch eine Rolle spielt für die Umsetzung der im April von der MVG angekündigten Verbesserung wie z.B. der freitäglichen U3-Verstärker zum Olympiazentrum. Nichts für ungut, es passt also für beides ...  ;)

@JeDi:
Das ist durchaus eine Direktvergabe, im Amtsdeutsch der Münchner Verwaltung dann genannt "Betrauung mit Zusatzaufgaben Linienverkehr". Dass das in nichtöffentlicher Stadtratssitzung stattfindet, ist ebenfalls okay, da bei entsprechender wettbewerblicher Prüfung (sprich Klage) die entsprechenden Daten dem Gericht bzw. Kartellamt oder EU-Kommission vertraulich offen gelegt werden müssen.
Hat in letzter Zeit so ziemlich genauso auch funktioniert mit der Neuregelung der Finanzierung der Grünwalder Strecke, dem nicht-Münchner Anteil des M55 oder auch der kommenden Taktverdichtung der U6 in Garching. Ich sehe da keinen Grund zu überzogener Aufregung.
Ja ich habe Problem mit neuen EC Karten von Stadtsparkasse das die aufgeladen Chips in Bussen und Straßenbahnenautomaten trotz der zweiten neuen Karte nicht mehr für Fahrscheinkauf gelesen werden können.

Aber an großen Automaten an Bahnhöfen kann ich mit gleichen Karte bargeldlos doch Fahrkarten kaufen.
Rev
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Beitrag von Rev »

An großen Bahnhöfen / Automaten geht das aber über die EC und die die Geldkarte.

Meine neue ec Karte die heute kam hat z.B. gar keine Geldkarte mehr
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Das ist schlicht "Generationswechsel" bei der Chipkarten-Technologie auf den Karten. Das bisherige Geldkarte-System ist, weil es zur Zeit seiner Entstehung so am gängigsten war, ein kontaktbasiertes Verfahren. Hinzu kommt, dass die Geldkarte leider nie den Durchbruch als Bargeld-Ersatz hatte, der ursprünglich mal von ihr erhofft wurde.
Darum macht man jetzt auch angesichts der Verbreitung einfach den radikalen technologischen Bruch mit einer Inkompatibilität: Das neue GiroGo-System ist im Grundsatz RFID-basiert. Zum Beispiel im Kreditkartenbereich gibts bereits ähnliches, man hängt sich hier einfach an vorhandenes dran und versucht so, die Akzeptanz zu erhöhen.
Und die Sparkassenverbände gehörten jetzt eben zu den Ersten, die gesagt haben, "wir machen das jetzt so".

Und weil die "alten" mobilen Fahrkartenautomaten vermutlich nicht mehr nachgerüstet werden (sollen), gibt es da jetzt vorübergehend für ein paar Fahrgäste wie eben den fragenden franz402 Unannehmlichkeiten ...
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DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

Die Geldkarte krankt in meinen Augen einfach daran, dass sie immer dann wenn man sie braucht, leer ist.

Bei GiroGo ist das vom Prinzip her nicht anders, das System arbeitet prepaid und muss ebenso am POS erst aufgeladen werden. Dass das wohl prinzipiell auch an allen Giropay Terminals gehen soll, mag das ja etwas entschärfen, löst aber das Grundproblem nicht. Auch wenn man schnell in eine Henne-Ei-Diskussion gerät, die Geldkarte ist nicht an mangelnden Akzeptanzstellen gestorben (letztendlich waren es nur Zigaretten, Briefmarken und MVV Fahrscheine), sondern am fundamentalen Problem, dass es unhandlich ist. Da hilft ein Feature wie kontaktloses Bezahlen nicht so riesig viel weiter.

Des Weiteren ist es nur noch eine Insellösung, die mehrheitlich nur auf deutschem Boden funktioniert, das gibt ja schon bei Giropay manchmal Probleme, wenn einerseits im Ausland auf Maestro/Cirrus bzw. V-Pay umgeschaltet wird (oder das eben genau mal wieder nicht funktioniert) oder andererseits im Inland der Händler mal wieder nicht bemerkt hat, dass das Terminal mal wieder Probleme mit dem de facto Standardverfahren hat, was aber nicht aufgefallen ist, da die letzten vier Tage nur deutsche EC Karten benutzt wurden.

Sinnvoller wäre es für den Kunden auf Mastercard PayPass oder Visa Touch and Go zu setzen (AmEx hat sowas inzwischen wohl auch), das ist wenigstens praxistauglich und international. Wird natürlich nicht passieren...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von ropix »

DumbShitAward @ 28 Nov 2014, 14:04 hat geschrieben: (letztendlich waren es nur Zigaretten, Briefmarken und MVV Fahrscheine)
und ganz extrem wichtig - die Parkscheinautomaten für ein paar Millionen in der gesamten Stadt...
-
JeDi
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Beitrag von JeDi »

DumbShitAward @ 28 Nov 2014, 14:04 hat geschrieben: Des Weiteren ist es nur noch eine Insellösung, die mehrheitlich nur auf deutschem Boden funktioniert, das gibt ja schon bei Giropay manchmal Probleme, wenn einerseits im Ausland auf Maestro/Cirrus bzw. V-Pay umgeschaltet wird (oder das eben genau mal wieder nicht funktioniert) oder andererseits im Inland der Händler mal wieder nicht bemerkt hat, dass das Terminal mal wieder Probleme mit dem de facto Standardverfahren hat, was aber nicht aufgefallen ist, da die letzten vier Tage nur deutsche EC Karten benutzt wurden.
Bitte nicht Giropay (eine Online-Bezahl-Lösung, die nichtmal von allen Banken angeboten wird) mit Girocard (früher bekannt als EC-Karte) verwechseln...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Sendlinger @ 27 Nov 2014, 22:34 hat geschrieben: Das ist schlicht "Generationswechsel" bei der Chipkarten-Technologie auf den Karten. Das bisherige Geldkarte-System ist, weil es zur Zeit seiner Entstehung so am gängigsten war, ein kontaktbasiertes Verfahren.
Wenn ich das bei meiner neuen Sparkassen-Karte richtig kapiert habe geht bei der Geldkarte allerdings sowohl kontaktbasiert als auch kontaktlos. Ich bin mir da nur noch nicht ganz sicher, ob das dann ein oder zwei virtuelle Geldbeutel auf der Karte sind...
DumbShitAward @ 28 Nov 2014, 14:04 hat geschrieben:Bei GiroGo ist das vom Prinzip her nicht anders, das System arbeitet prepaid und muss ebenso am POS erst aufgeladen werden. Dass das wohl prinzipiell auch an allen Giropay Terminals gehen soll, mag das ja etwas entschärfen, löst aber das Grundproblem nicht.
Es gibt aber auch die Abonnement-Lösung: Hier wird die Karte automatisch aufgeladen, sobald der Betrag auf der Karte nicht für den konkreten Bezahlvorgang ausreicht. Damit wird dann Girogo sowas ähnliches wie Lastschrift ohne Unterschrift/Pin. Das ist schon eine Verbesserung gegenüber dem bestehenden Geldkarte-System. Allerdings stellt sich mir da die Frage wie man das eigentlich an Zigarettenautomaten umsetzen will.
Auch wenn man schnell in eine Henne-Ei-Diskussion gerät, die Geldkarte ist nicht an mangelnden Akzeptanzstellen gestorben (letztendlich waren es nur Zigaretten, Briefmarken und MVV Fahrscheine), sondern am fundamentalen Problem, dass es unhandlich ist.
Doch, schon auch. Es ist nämlich relativ unpraktisch, wenn man am Geldautomaten jedesmal sowohl Bargeld abheben als auch die Geldkarte laden muss, und auch die doppelte Menge an "Bargeld" rumschleppt (einmal reales, einmal virtuelles) wie vorher.

Die Menge an echtem Bargeld kann man ja nicht reduzieren, wenn die Zahl der Akzeptanzstellen so gering ist, außerdem ist der Geldkartenchip gerade in der Anfangszeit auch gern mal ausgefallen oder das Lesegerät mochte nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Sendlinger @ 27 Nov 2014, 22:34 hat geschrieben: Das ist schlicht "Generationswechsel" bei der Chipkarten-Technologie auf den Karten.
Aber halt nur bei den Sparkassen. Vermutlich wird man also mal wieder - wie schon bei der Geldkarte - Städtische Verkehrsbetriebe dazu nötigen, das zu akzeptieren (damits überhaupt jemand akzeptiert), dazu Parkscheinautomaten und gut.
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

Es wurde glaube ich noch nicht verlinkt:

Stadtratsvorlage zur aktuellen MVV-Tariferhöhung Dezember 2014, zur RAW-Sitzung vom 9.12.14.
Interessantes Detail: Es wird hier offiziell und öffentlich die Summe genannt, mit der aus dem Stadtsäckel ungedeckte Kosten wie z.B. die Mindereinnahmen durch die gleitende Geltungszeit der IsarCard und anderes ausgeglichen werden - nämlich 4,5 Millionen €.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich erstarre in Ehrfurcht :ph34r:

Naja immer noch mehr als unter Ude.
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