Zukunft der Bahn im ausuferden Kapitalismus

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jean @ 20 Oct 2019, 15:35 hat geschrieben: Der Schuss könnte aber auch stark nach hinten gehen.
Das sieht der Untergebene Lutz wohl genauso, der wagt jetzt Widerworte (sapperlot;))
"Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht" sagte Lutz der Wochenzeitung Zeit laut Vorabbericht. Man könne nicht von heute auf morgen rundum besser werden.
https://www.handelsblatt.com/unternehmen/ha...r/25145990.html

Außerdem verweist er darauf, dass man aktiv ist:
Im September war mehr als jeder vierte Zug unpünktlich. Daher will der Konzern 30 neue Hochgeschwindigkeitszüge kaufen. „Zu deren Instandhaltung bauen wir die Werkekapazität in Frankfurt aus und errichten ein komplett neues Instandhaltungswerk in Süddeutschland“, hieß es in dem Brief-Entwurf.
Gabs die Meldung schon vorher? Welches Werk soll da gebaut werden?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

abendzeitung München: Angebot des Verkehrsministers
Gespräche über Zukunft der Bahn: Grüne sagen Mitwirkung zu
Scheuer hatte der Opposition Ende November gemeinsame Gespräche zur Zukunft der Deutschen Bahn angeboten. "Wir brauchen einen nationalen Kraftakt", hatte Scheuer im Bundestag gesagt. Es gehe darum, Grundsatzfragen zu stellen, wie der bundeseigene Konzern zukunftsfähig aufgestellt werden könne - in Auftrag, Ziel, Struktur und Organisation. Es solle "keine Denkverbote" geben
Die Grünen wollten konstruktiv an Gesprächen mitwirken. Das Schreiben liegt der Deutschen Presse-Agentur vor.
Gut dass man parteiübergreifend über das Thema redet.

PS könnte ein Mod mal bitte den Titel auf etwas politisch neutraleres ändern?
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Beitrag von karhu »

Iarn @ 5 Dec 2019, 12:16 hat geschrieben: PS könnte ein Mod mal bitte den Titel auf etwas politisch neutraleres ändern?
Warum? Die Idee des threads ist doch Möglichkeiten zu diskutieren wie eine Bahn ohne Kapitalismus sein könnte. Also weg von dem Weg den die Bundesbahn und Reichsbahn nach Gründung der Deutschen Bahn, insbesondere bei Mehdorn, eingeschlagen hatte.

Also zu einer volkseigenen Bahn die im Intresse der Bevölkerung und nicht des Kapitals funktioniert. Mit einem von Bahnmitarbeitern wähl und abwählbaren Vorstand. Das ist durchaus links-radikal aber wie im Artikel steht: "Es soll keine Denkverbote geben"
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Beitrag von Iarn »

karhu @ 5 Dec 2019, 15:06 hat geschrieben: Warum? Die Idee des threads ist doch Möglichkeiten zu diskutieren wie eine Bahn ohne Kapitalismus sein könnte. Also weg von dem Weg den die Bundesbahn und Reichsbahn nach Gründung der Deutschen Bahn, insbesondere bei Mehdorn, eingeschlagen hatte.

Also zu einer volkseigenen Bahn die im Intresse der Bevölkerung und nicht des Kapitals funktioniert. Mit einem von Bahnmitarbeitern wähl und abwählbaren Vorstand. Das ist durchaus links-radikal aber wie im Artikel steht: "Es soll keine Denkverbote geben"
Dann werde ich in Zukunft andere Themen nutzen, weil für mich persönlich herrscht ein klares Denkverbot Richtung Sozialismus / Kommunismus nach 60-100 Mio Toten durch diese Ideologie.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 5 Dec 2019, 15:39 hat geschrieben:
karhu @ 5 Dec 2019, 15:06 hat geschrieben: Warum? Die Idee des threads ist doch Möglichkeiten zu diskutieren wie eine Bahn ohne Kapitalismus sein könnte. Also weg von dem Weg den die Bundesbahn und Reichsbahn nach Gründung der Deutschen Bahn, insbesondere bei Mehdorn, eingeschlagen hatte.

Also zu einer volkseigenen Bahn die im Intresse der Bevölkerung und nicht des Kapitals funktioniert. Mit einem von Bahnmitarbeitern wähl und abwählbaren Vorstand. Das ist durchaus links-radikal aber wie im Artikel steht: "Es soll keine Denkverbote geben"
Dann werde ich in Zukunft andere Themen nutzen, weil für mich persönlich herrscht ein klares Denkverbot Richtung Sozialismus / Kommunismus nach 60-100 Mio Toten durch diese Ideologie.
Bitte Sozialismus nicht mit Kommunismus verwechseln. Es sind zwei klar unterschiedliche Politiken! Ich erninnere nur daran, dass wir in Deutschland Sozialismus haben!
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Beitrag von Balduin »

Jean @ 5 Dec 2019, 16:45 hat geschrieben:
Iarn @ 5 Dec 2019, 15:39 hat geschrieben:
karhu @ 5 Dec 2019, 15:06 hat geschrieben: Warum? Die Idee des threads ist doch Möglichkeiten zu diskutieren wie eine Bahn ohne Kapitalismus sein könnte. Also weg von dem Weg den die Bundesbahn und Reichsbahn nach Gründung der Deutschen Bahn, insbesondere bei Mehdorn, eingeschlagen hatte.

Also zu einer volkseigenen Bahn die im Intresse der Bevölkerung und nicht des Kapitals funktioniert. Mit einem von Bahnmitarbeitern wähl und abwählbaren Vorstand. Das ist durchaus links-radikal aber wie im Artikel steht: "Es soll keine Denkverbote geben"
Dann werde ich in Zukunft andere Themen nutzen, weil für mich persönlich herrscht ein klares Denkverbot Richtung Sozialismus / Kommunismus nach 60-100 Mio Toten durch diese Ideologie.
Bitte Sozialismus nicht mit Kommunismus verwechseln. Es sind zwei klar unterschiedliche Politiken! Ich erninnere nur daran, dass wir in Deutschland Sozialismus haben!
Nur weil es irgendwelche ahnungslosen US-Republikaner behaupten?! :blink:
Heute erst jemanden erklärt: Den Sozialstaat hat ein gewisser Herr Bismarck erfunden, und der war urkonservativer preußischer Monarchist. Und der Sozialstaat war sein Mittel den preußischen Obrigkeitsstaat gegen Sozialismus zu verteidigen.
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Beitrag von Jean »

War nicht Erhardt der Vater des Sozialismus in Deutschland...?
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Beitrag von karhu »

Könnte die Coronakrise dazu beitragen eine langsame aber bestimmte Richtung zu einer öko-sozialistischen Verkehrspolitik zu beginnen? Ökosozialismus
Momentan 98% weniger Fluggäste, man kann nur hoffen das sich das nicht wieder normalisiert auf das gleiche Level, denn die Klima-krise gibt es trotz Corona weiterhin. Man sollte nachdem die Coronakrise überstanden ist jetzt beginnen Maßnahmen einzuleiten das diese Reisenden sich mehr für die ökologische Bahn entscheiden:

-Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.
-Überflüssige Fluggesellschaften wie Condor pleite gehen lassen, Mitarbeiter umschulen und zur DB übernehmen
-Abschaffung von Subventitionen für die Luftfahrt
-Verbot von Billigairlines
-Auch für die Flug-Fracht gilt, kein Zurück auf das Level vor der Krise

Jetzt gibt es die Chance etwas zu verändern für die Zukunft, zum positiven für die Bahn, wenn sich der Flugverkehr wieder zu 100% normalisiert hat wird das sehr schwierig oder unmöglich sein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wer Sehnsucht nach Sozialismus hat, sollte nach Venuzuela auswandern.
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Beitrag von JLanthyer »

karhu @ 13 Apr 2020, 22:59 hat geschrieben:-Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.
-Überflüssige Fluggesellschaften wie Condor pleite gehen lassen, Mitarbeiter umschulen und zur DB übernehmen
-Abschaffung von Subventitionen für die Luftfahrt
-Verbot von Billigairlines
-Auch für die Flug-Fracht gilt, kein Zurück auf das Level vor der Krise
karhu: Entschuldige bitte einmal: Mir gefällt Deine Idee nicht.
-Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.
Was spricht eigentlich gegen schnelle Flüge unterhalb von 600 km? Man muß es nicht gutheißen, daß es Kurzstreckenflüge gibt, aber es gibt bestimmte Personengruppen, denen Kurzstreckenflüge eher zusagen, als lange Zugfahrten.
-Überflüssige Fluggesellschaften wie Condor pleite gehen lassen, ...
Ist es Dir bewußt, daß Konkurrenz das Geschäft belebt? Das ist auch gut so, sonst können die Fluggäste keine Fluggesellschaft zu bestimmten Konditionen, die ihnen zusagen auswählen. Die Zeiten des Monopols sind vorbei.
-Abschaffung von Subventitionen für die Luftfahrt
Für die Luftfahrt, die mit Einnahmen stemmen können, wäre es Zustimmungswürdig, aber auf wichtigen Fluglinien, wo kaum / keine Alternativen gibt und die Auslastung gering bzw. die Kosten zu hoch sind, um diese mit den Einnahmen stemmen zu können, ist die Abschaffung von Subventionen ganz klar abzulehnen.
-Verbot von Billigairlines
Warum? Was gibt es an Billigfluglinien auszusetzen? Sollen die Fluggäste ihren Geldbeutel strapazieren, weil kein Wettbewerb, oder billige Fluglinien gibt?

Und zuletzt:
-Auch für die Flug-Fracht gilt, kein Zurück auf das Level vor der Krise
Doch. Das Unternehmen muß, wenn es die Betriebs- und Personalkosten tragen können will, wirtschaftlich sein und ist auf hohes Auftragsvolumen und hohe Einnahmen angewiesen.
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

JLanthyer @ 13 Apr 2020, 22:27 hat geschrieben:Was spricht eigentlich gegen schnelle Flüge unterhalb von 600 km?
Der absurd hohe Energieverbrauch und die dadurch verursachte Umweltverschmutzung für einen vergleichsweise geringen Zeitgewinn (sofern auf den 600 km nicht gerade Wasser ist).
Ist es Dir bewußt, daß Konkurrenz das Geschäft belebt?
Wenn Condor offensichtlich nicht im Markt bestehen kann, warum sollten wir als Steuerzahler dafür aufkommen?
Das ist auch gut so, sonst können die Fluggäste keine Fluggesellschaft zu bestimmten Konditionen, die ihnen zusagen auswählen.
Und? Auf bestimmten Strecken fliegt auch heute nur 1 Fluggesellschaft.
Für die Luftfahrt, die mit Einnahmen stemmen können, wäre es Zustimmungswürdig, aber auf wichtigen Fluglinien, wo kaum / keine Alternativen gibt und die Auslastung gering bzw. die Kosten zu hoch sind, um diese mit den Einnahmen stemmen zu können, ist die Abschaffung von Subventionen ganz klar abzulehnen.
Fassen wir mal diesen verschwurbelten Satz zusammen: Wo die Luftfahrt konkurrenzfähig ist, darf sie bestehen und wo nicht, soll der Staat subventionieren. Wieso denn das?
-Verbot von Billigairlines
Warum? Was gibt es an Billigfluglinien auszusetzen? Sollen die Fluggäste ihren Geldbeutel strapazieren, weil kein Wettbewerb, oder billige Fluglinien gibt?
Ich bin auch gegen ein Verbot - wie soll denn festgelegt werden, was eine Billiairline ist und was nicht? Aber ich bin dagegen, Fluglinien so stark zu subventionieren, dass man für 9,99 nach Malle fliegen kann. Die wahren Kosten, die dadurch verursacht werden, zahlt ja irgendjemand. Egal ob das Lärm oder Schadstoffemissionen sind. Alle Kosten müssen zwingend internalisiert werden - der Verursacher muss sie zu 100% tragen. Dann wäre ganz schnell Schluss mit Billigfliegern. Es ist kein Grundrecht, zu lächerlichen Kosten die Umwelt zu verpesten.
Auch für die Flug-Fracht gilt, kein Zurück auf das Level vor der Krise
Doch. Das Unternehmen muß, wenn es die Betriebs- und Personalkosten bezahlen können will, wirtschaftlich sein und ist auf hohes Auftragsvolumen und hohe Einnahmen angewiesen.
Der Wirtschaftsweise hat gesprochen! Woher willst du denn wissen, dass "das Unternehmen" (welches denn?) mit dem aktuellen Level nicht profitabel ist, aber davor profitabel war?
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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karhu
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Beitrag von karhu »

JLanthyer @ 13 Apr 2020, 23:27 hat geschrieben:karhu: Entschuldige bitte einmal: Mir gefällt Deine Idee nicht.
Das überrascht mich jetzt nicht das ökologische Ideen dir nicht gefallen
JLanthyer @ 13 Apr 2020, 23:27 hat geschrieben: Was spricht eigentlich gegen schnelle Flüge unterhalb von 600 km? Man muß es nicht gutheißen, daß es Kurzstreckenflüge gibt, aber es gibt bestimmte Personengruppen, denen Kurzstreckenflüge eher zusagen, als lange Zugfahrten.
Jetzt hat man sich während der Coronakrise daran gewöhnt das es diese Kurzstreckenflüge nicht mehr gibt dann braucht man sie auch nicht wieder einführen, denn für diese gibt es in Europa großteils eine gute Bahnalternative, und in den wenigen Fällen wo nicht muss diese gebaut werden. Das ist ökologischer als fliegen.
JLanthyer @ 13 Apr 2020, 23:27 hat geschrieben: Ist es Dir bewußt, daß Konkurrenz das Geschäft belebt? Das ist auch gut so, sonst können die Fluggäste keine Fluggesellschaft zu bestimmten Konditionen, die ihnen zusagen auswählen. Die Zeiten des Monopols sind vorbei.
Condor ist eben nicht mehr konkurrenzfähig, deswegen bin ich dagegen das der Staat Rettungsgelder bereitstellt.
JLanthyer @ 13 Apr 2020, 23:27 hat geschrieben: Warum? Was gibt es an Billigfluglinien auszusetzen? Sollen die Fluggäste ihren Geldbeutel strapazieren, weil kein Wettbewerb, oder billige Fluglinien gibt?
Ja Fliegen muss teurer sein als die gleiche Strecke mit der Bahn zu fahren um die Verlagerung zur Bahn zu fördern.
JLanthyer @ 13 Apr 2020, 23:27 hat geschrieben: Doch. Das Unternehmen muß, wenn es die Betriebs- und Personalkosten tragen können will, wirtschaftlich sein und ist auf hohes Auftragsvolumen und hohe Einnahmen angewiesen.
Ja das ist Kapitalismus, ist aber schlecht für das Klima. Deswegen auch die Fracht auf die Bahn verlagern. Jetzt hat man die Möglichkeit das zu verändern was die Politik (und nicht nur die Grünen und Linken) immer fordert, diese Fracht nicht zurück zum Flugzeug sondern jetzt mit der Bahn zu befördern.
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Beitrag von Metropolenbahner »

karhu @ 13 Apr 2020, 22:59 hat geschrieben: -Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.
-Überflüssige Fluggesellschaften wie Condor pleite gehen lassen, Mitarbeiter umschulen und zur DB übernehmen
-Abschaffung von Subventionen für die Luftfahrt
-Verbot von Billigairlines
-Auch für die Flug-Fracht gilt, kein Zurück auf das Level vor der Krise
Alles zu radikal. Die Politik wird nach der Krise v.a. darauf achten Arbeitsplätze zu erhalten, ansonsten wäre das ganze schöne Kurzarbeitergeld ja für umsonst gewesen. Da nimmt man dann auch Arbeitsplätze im Flugbereich mit, Hauptsache die Steuereinnahmen sprudeln wieder. Selbst die Grünen würden sich damit nicht durchsetzen können, denn auch deren Wählerclientel wird von der Krise betroffen sein.

Also nette Gedanken, aber es wird erstmal so weiter gehen wie vorher - wenn auch mit ausgedünnntem Flugplan und sicherlich auch weniger Gesellschaften.

Billigairlines haben sich spätestens in ~5 Jahren erledigt, wenn ein EU-Subventionsverbot für Kleinflughafen in Kraft tritt. Zwar bauen jetzt auch große Flughäfen für die Billigairlines um, siehe FRAnkfurt, aber das dürfte eher die Ausnahme bleiben.

P.S: In Skandinavien wird SAS Bordpersonal zu Krankenpflegern umgeschult.
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Airlines werden nach der Krise sehr, sehr genau hinsehen, wo sie Geld verdienen können, und wo nicht. Und dort, wo eine Kurzstrecke profitabel, oder für den Gesamtertrag förderlich ist, wird es sie weiterhin, bzw. wieder geben.


Condor war der profitabelste Bereich von Thomas Cook, und hat lange Zeit die Pleite des Stammkonzern verzögern, wenn auch nicht verhindern können. LH durfte Condor aus kartellrechtlichen GRünden nicht zurück nehmen, und zuletzt boten die Polen ihn ihrem Geltungsdrang halt merh, als alle anderen. Worafu genau fusst nun die Einschätzung, Condor sei nicht mehr konkurrenzfähig - und vor allem gegenüber wem? Die Bahn wird die Feriengäste bestimmt nicht nach Malle, die Kanaren und Tenrefiifa fahren.

Luftfracht auf die Bahn verlagen ist ein schlechter Witz. Wenn es billig sein soll, dann geht die Fracht aufs Schiff, wenn es schnell gehen muss, ins Flugzeug, und wenn es zum Endkunden gehen soll, auf den Lkw, da die Bahn selbst ja zahlreiche Anschlußgleise wegen mangeldner Profitaussichten gekappt hat. Denn eigentlich sollte genau da , wo großes Gewicht über Land transportiert werden sollte, müsste die Bahn schon von sich aus allen anderen Verkehrsträgern überlegen sein. Ist sie aber - größtendteils aus Eigenverschulden - leider nicht.

Wer hindert eigentlich die Bahn daran, 9 Euro, oder auch 1 Euro Billigangebote auf den Markt zu werfen, um gegen die Billigflug-Konkurrenz anzustinken, sofern das wirjklich das große Ziel, und das große Potential ist?
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Russischer Spion
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Beitrag von Russischer Spion »

karhu @ 13 Apr 2020, 22:59 hat geschrieben:Könnte die Coronakrise dazu beitragen eine langsame aber bestimmte Richtung zu einer öko-sozialistischen Verkehrspolitik zu beginnen?
Kommt darauf an, was du darunter verstehst... Man muss immer eine Alternative haben und nicht gezwungen werden.
Momentan  98% weniger Fluggäste, man kann nur hoffen das sich das nicht wieder normalisiert auf das gleiche Level, denn die Klima-krise gibt es trotz Corona weiterhin.
Warum? Das sind alles Leute die jetzt de-facto arbeitslos sind. Viele haben Familien und Kinder. Die Flugzeugproduzenten stehen jetzt auch ohne Aufträge still. Die Zulieferer auch. Das ist die ganze Kette die die gesamte Wirtschaft betrifft.
Man sollte nachdem die Coronakrise überstanden ist jetzt beginnen Maßnahmen einzuleiten das diese Reisenden sich mehr für die ökologische Bahn entscheiden:

-Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.
Dann soll die Bahn eine passende Alternative finden. Z.B. Nachtzug-Angebote. Oder bessere ICE-Verbindungen mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Usw. Wie gesagt, man soll die Leute nicht zwingen sonst gibt es Wiederstand.
-Überflüssige Fluggesellschaften wie Condor pleite gehen lassen, Mitarbeiter umschulen und zur DB übernehmen
WER Entscheidet ob Condor "überflüssig" ist B-) ? Der Markt oder der "GosPlan" den ich aus meiner Sowjetkindheit kenne? Und wer soll entscheiden, wieviel zusätzliche Mitarbeiter DB braucht?
-Abschaffung von Subventitionen für die Luftfahrt
Vielleicht. Aber sowas macht man nicht umsonst sondern wegen Konkurrenz seitens Golf-Airlines.
-Verbot von Billigairlines
Früh oder Spät werden die sowieso Pleite gehen. Denn der Flugticket für 30 EUR von München nach Barcelona ist natürlich absurd.
Jetzt gibt es die Chance etwas zu verändern für die Zukunft, zum positiven für die Bahn, wenn sich der Flugverkehr wieder zu 100% normalisiert hat wird das sehr schwierig oder unmöglich sein.
Dann muss man endlich mehr in die Bahn investieren und eine interessante Alternative anbieten.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Karu Du stellst die Weiche falsch. Du solltest fordern das die Bahn sich nicht mehr den Tatbestand des vergeigens schuldig macht.

karhu @ 13 Apr 2020, 22:59 hat geschrieben: -Keine Aufnahme der Kurzstreckenflüge unter 600 km mehr.

Kurzstreckenflüge unter 600km funktionieren in Europa weil die Eisenbahn den Ball fallen lässt. Viele davon sind Zubringerflüge. Die Eisenbahn bekommt es nicht einmal gebacken MUC an den Fernverkehr anzuschließen. Und dass das Gepäck weitergeleitet wird bekommt die Bahn auch nicht hin. Das ging immerhin früher zwischen Lufthansa und der Bahn im begrenzten Umfang. Die Bahn hat es eingestellt.
karhu @ 13 Apr 2020, 23:54 hat geschrieben: Ja Fliegen muss teurer sein als die gleiche Strecke mit der Bahn zu fahren um die Verlagerung zur Bahn zu fördern.
Dann soll die Bahn billiger werden


Die Bahn muss nur in den Spiegel schauen um den schuldigen zu finden. Die Luftfahrtbranche hat globale Standards gesetzt. Ein Flugzeug das man in der Eu verkaufen kann, kann man auch in den USA, und China verkaufen. Bei der Bahn muss man quasi für jedes EU Land einen eigenen Zug entwickeln. Wie viele Milliarden werden hier vergeudet? Ein deutscher Pilot kann in jedes EU land, nach China, nach Australien fliegen. Das ein deutscher Lokführer nach Frankreich fährt, da scheitert es schon. Diese Suppe soll die Bahn gefälligst selbst auslöffeln. Das trauriger ist das die Bahn in ihren Anfangsjahren ein voreiter darin war globale Standards zu setzen. Z.B. was die Gleisspur angeht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Entenfang @ 13 Apr 2020, 22:44 hat geschrieben: Der absurd hohe Energieverbrauch und die dadurch verursachte Umweltverschmutzung für einen vergleichsweise geringen Zeitgewinn (sofern auf den 600 km nicht gerade Wasser ist).
München - Mailand sind keine 400km Luftlinie, trotzdem ist es mit der Bahn eine Tagesreise. Eigentlich ist der EC nach Zürich auch eine RB und dafür gibt es ja im Forum eine große Mehrheit..
Irgendwie finde ich die Diskussion im EF auch immer etwas schizophren: auf der einen Seite darf es ja kein Hochgeschwindigkeitsgebolze geben und auf der anderen Seite ist Fliegen auch böse.

Sorry wenn ich jetzt Deinen Beitrag als Aufhänger nehme aber die 600km Aussage finde ich dann doch zu pauschal.
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Beitrag von Balduin »

Iarn @ 14 Apr 2020, 10:14 hat geschrieben:
Irgendwie finde ich die Diskussion im EF auch immer etwas schizophren: auf der einen Seite darf es ja kein Hochgeschwindigkeitsgebolze geben und auf der anderen Seite ist Fliegen auch böse.

Sorry wenn ich jetzt Deinen Beitrag als Aufhänger nehme aber die 600km Aussage finde ich dann doch zu pauschal.
Ja, der Klassiker...
Der andere ist beim ÖPNV eben massiv ausbauen, aber ja nix mit Tunnel... :ph34r:

Beim Thema Luftfracht offenbart sich hier leider auch mal wieder gefährliches Halbwissen, nämlich dass die was Volumen anbelangt massiv überschätzt wird:

1. Es ist überwiegend schon mal eh Langstrecke/interkontinental.

2. Die meiste Luftfracht ist klassischer Stückgut/Postverkehr, der quasi einfach unten mitfliegt, wo eh schon der Flieger unterwegs ist. So wie früher im klassischen D-Zug, die Gepäck- und Postwagen. So was bei der Bahn wieder einzuführen, dürfte aber betrieblich kaum mehr möglich sein, eben weil auch der Fernverkehr aus guten Grund im enger und schneller vertakt sein soll. Von der nötigen Infrastruktur mal ganz zu schweigen.

3. Was an reinen Frachtfliegern unterwegs ist, ist in Summe auch nur ein Bruchteil dessen, was an Passagierflugzeugen fliegt. Und was da drinne ist, ist irgendeine Form von Spezialtransport, also etwas wo man weil es wertvoll/zeitkritisch und sonst wichtig ist, eben man sowieso bereit ist den extremen Mehrpreis gegenüber Container zu bezahlen. Wie eben z.B. hochaktuell medizinisches Geraffel.

Was man ansonsten nur als Reaktion der Politik empfehlen sollte: Als langfristiges Investitionsprogramm eben mal die Renaissance des transeuropäischen Schlafwagenverkehr fördern. Die Nachfrage danach ist ja dank Greta wieder ordentlich gestiegen - nur wäre es in Anbetracht der notwendigen, aufwendigen Investitionen in modernes Fahrzeugmaterial eher recht langsam gegangen, bis auch das Angebot ordentlich steigt.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

die Renaissance des transeuropäischen Schlafwagenverkehr fördern.
Sry. ein Schlafwagen ist das unökologischste was es nur gibt im Personen Verkehr! :o
Seite 19 zb: https://konzern.oebb.at/file_source/corpora...usblick2016.pdf
Wenn Ich mir anschaue wie viele Leute in der 1ten Klasse des RJ sitzen kann Ich mit fug und recht behaupten das pro Tonne Gewicht man mit einen Tag Zug besser unterwegs ist.
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Beitrag von Entenfang »

Iarn @ 14 Apr 2020, 09:14 hat geschrieben:
Entenfang @ 13 Apr 2020, 22:44 hat geschrieben: Der absurd hohe Energieverbrauch und die dadurch verursachte Umweltverschmutzung für einen vergleichsweise geringen Zeitgewinn (sofern auf den 600 km nicht gerade Wasser ist).
München - Mailand sind keine 400km Luftlinie, trotzdem ist es mit der Bahn eine Tagesreise.
Ist ja nicht so, dass da nicht gerade was im Bau ist... ;)

Und statt einer Tagesreise kann man ja auch eine Nachtreise machen.

Sicher, wer suchet, der findet. Da gibts ja nun wirklich noch viel schlimmere Beispiele, da braucht man nur nach Tschechien wollen oder - Gott bewahre - nach Polen. Dann wirds erst eine richtige Weltreise... Unabhängig davon könnte ich jetzt auch diverse Beispiele finden, wo Flüge meiner Ansicht nach komplett sinnlos sind und die Zeitersparnis minimal: München - Berlin z.B.
Eigentlich ist der EC nach Zürich auch eine RB und dafür gibt es ja im Forum eine große Mehrheit..
Wobei ab Dezember die ca. 320 km in 3 1/4h gefahren werden - finde ich jetzt ganz ok. Und zum Thema RB: Ich persönlich finde, man muss sich das genau anschauen. Der EC deckt ja auch z.B. die Relation Memmingen - Winterthur ab und ist da absolut konkurrenzlos. Es gibt ja nicht nur Verkehr München - Zürich, das sollte man nicht vergessen. Und dann muss man gerade bei so stark ausgelasteten Strecken wie in der Schweiz oder langen eingleisigen Abschnitten ohnehin überpürfen, ob ein Haltentfall überhaupt zu einer Verkürzung der Reisezeit führt oder andere Konflikte verursacht. Sicher könnte man meinetwegen morgens und nachmittags zu Geschäftsreisezeiten mehr Non-Stop-Züge zwischen Metropolen anbieten - aber das widerspricht dann wieder dem Ziel eines Taktfahrplans und zerschießt im Zweifel 5 andere Trassen. Das haben z.B. die Russen mit der Einführung des Sapsan bitter erkennen müssen.
Irgendwie finde ich die Diskussion im EF auch immer etwas schizophren: auf der einen Seite darf es ja kein Hochgeschwindigkeitsgebolze geben und auf der anderen Seite ist Fliegen auch böse.
Auch wenn ich mich nicht angesprochen fühle - es muss meiner Ansicht nach beides geben. HGV und Non-Stop-Züge wie in Frankreich, aber auch einen dichten Takt in der Fläche und gute internationale Verbindungen. Und gerade im letzten Punkt hat der HGV halt einen eklatanten Nachteil. Man kann halt nicht den TGV als Kurswagen an den Taurus mit 3 Nightjetwagen, 2 CD-Wagen und 1 RZD-Wagen hängen.
Sorry wenn ich jetzt Deinen Beitrag als Aufhänger nehme aber die 600km Aussage finde ich dann doch zu pauschal.
Sicher, man kann über die Zahl diskutieren. Ich habe die einfach ungeprüft von karhu übernommen. Ich würde als ersten Schritt auch nichts verbieten, sondern auf alle Flugtickets eine Steuer von z.B. 100¤ erheben. Bei Langstrecken fällt das relativ wenig ins Gewicht, bei Kurzstrecken wäre dann ganz schnell weniger los. Aber das Geld natürlich sinnvoll investieren, z.B. in eine Senkung der Trassengebühren, was nicht nur dem PV, sondern auch dem GV zugute kommen würde und die Eisenbahn konkurrenzfähiger machen würde. Ja, ich weiß, das ist ein Wunschtraum...
Sry. ein Schlafwagen ist das unökologischste was es nur gibt im Personen Verkehr!
Ja, aber immer noch viel ökologischer als Kurzstreckenflüge. Und längere Strecken kann man einfach sehr entspannt nachts zurücklegen, ohne einen ganzen Tag zu verlieren.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Und längere Strecken kann man einfach sehr entspannt nachts zurücklegen, ohne einen ganzen Tag zu verlieren.
Ka wann du das letzte mal mit einen Schlafwagen gefahren bist aber zumindest für mich ist das nicht entspannt.
Auf der Pritsche ist eine ca. 3cm Schaumstoff Unterlage (gut ist Hygienisch) aber bei meinen Gewicht drückt sich die zusammen das es sich anfühlt als würde Ich am Sperrholz schlafen. Das Kopfkissen ist so klein das man es erst mal suchen muss. Wenn man ein pech hat ist es Eiskalt beim Einsteigen weil die Lok erst im letzten momment kommt. Die Dusche im Wagen kann man nicht benutzen weil die so grindig ist. Dazu wo soll man sich umziehen? Nackt durch den Wagen huschen?
Dazu kommt das ein Sitzwagen SEHR unsicher ist. Ein Liegewagen unsicher und ein Schlafwagen recht sicher gerade wenn man alleine ist.

Und auf den Preis zu kommen wenn Ich schaue was die ÖBB so aufruft für einen Schlafwagen dann war Ich mit Flügen oft günstiger dran und Ich kann in meinen eigenen Bett schlafen.

Leider ist das so das unser Land immer nur als Anhängsel zu Deutschland gesehen wird und 3/4 der Firmen veranstaltungen NUR durch DE Touren!
Zb. Hamburg, Berlin, Frankfurt, München. :angry: Toll? Wenn Ich das alles mit den Schlafwagen machen müsste dann würde mein Stundenlohn auf 200¤ pro Stunde steigen müssen. :rolleyes:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Entenfang @ 14 Apr 2020, 11:44 hat geschrieben:Ist ja nicht so, dass da nicht gerade was im Bau ist...  ;)
Was die Strecke trotzdem nicht wirklich konkurrenzfähig macht.
Und statt einer Tagesreise kann man ja auch eine Nachtreise machen.
Was maximal für Privatreisende eine Option ist.
Sicher, wer suchet, der findet. Da gibts ja nun wirklich noch viel schlimmere Beispiele, da braucht man nur nach Tschechien wollen oder - Gott bewahre - nach Polen. Dann wirds erst eine richtige Weltreise.
Schau ich habe mal einfach eine Strecke im Mittelfeld genommen.
Unabhängig davon könnte ich jetzt auch diverse Beispiele finden, wo Flüge meiner Ansicht nach komplett sinnlos sind und die Zeitersparnis minimal: München - Berlin z.B.
Da gebe ich Dir recht. Allerdings wenn ich mir die Städte ansehe, die in einem 600km Radius beispielsweise um München liegen, dann sind fast alle mit dem Flugzeug in einer guten Stunde erreichbar aber nur relativ wenige adäquat per Bahn.
Wobei ab Dezember die ca. 320 km in 3 1/4h gefahren werden - finde ich jetzt ganz ok.
Den Dezember hat man kassieren müssen, nachdem die Züge nicht rechtzeitig das passende ETCS bekommen haben um den Umrüstungsstopp an der Grenze zu vermeiden, das sind erst mal 4h. Und selbst zum nächsten Fahrplanwechsel werden es wohl nur 3:30h sein. Sicher könnte es schlechter sein, aber für Geschäftsreisende mäßig interessant, das schaffst du mit dem Auto auch in der selben Zeit bei entspannter Fahrweise. Ich persönlich fahre lieber Bahn aber im Gegensatz zu Berlin drängt sich die Bahn nicht gerade auf. Und auf der diskutierten Gesamtstrecke nach Mailand wird es in meinen Augen trotzdem nicht interessant.
Der EC deckt ja auch z.B. die Relation Memmingen - Winterthur ab und ist da absolut konkurrenzlos
Auch hier ist das Auto recht konkurrenzfähig.
Es gibt ja nicht nur Verkehr München - Zürich, das sollte man nicht vergessen.
wenn man die Frage Bahn oder Kurzstrecken Flugzeug diskutiert, dann ist München Zürich die relevante Vergleichsstrecke.
Auch wenn ich mich nicht angesprochen fühle - es muss meiner Ansicht nach beides geben. HGV und Non-Stop-Züge wie in Frankreich, aber auch einen dichten Takt in der Fläche und gute internationale Verbindungen.
Mit dem Flugzezg konkurriert halt nur den HGV. Wer das Flugzeug zurückdrängen möchte, der muss beim Thema HGV was ändern.
Ich würde als ersten Schritt auch nichts verbieten, sondern auf alle Flugtickets eine Steuer von z.B. 100¤ erheben. Bei Langstrecken fällt das relativ wenig ins Gewicht, bei Kurzstrecken wäre dann ganz schnell weniger los.
Das mit den Kurzstrecken stimmt zwar aber mit einer anderen Folge
Aber das Geld natürlich sinnvoll investieren, z.B. in eine Senkung der Trassengebühren, was nicht nur dem PV, sondern auch dem GV zugute kommen würde und die Eisenbahn konkurrenzfähiger machen würde. Ja, ich weiß, das ist ein Wunschtraum...
neinndie Folge wäre in den meisten Fällen, dass die Leute aufs Auto bzw den Fernbus ausweichen. Wer die Bahn fördern will kommt nicht um attraktive Fahrzeiten herum.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 14 Apr 2020, 13:38 hat geschrieben: Was die Strecke trotzdem nicht wirklich konkurrenzfähig macht.
Und genau deswegen brauchen wir hier ordnungspolitische Maßnahmen, sprich Verbote. Für wichtige, zu erledigende Dinge gibts dann immer noch den Nightjet.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Für wichtige, zu erledigende Dinge gibts dann immer noch den Nightjet.
Wie viele Sitzplätze hat ein A320 und wie viele Schlafwagenplätze mit Dusche und WC im Single hat ein NJ? Genau... :rolleyes:
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Beitrag von JeDi »

einen_Benutzernamen @ 14 Apr 2020, 15:03 hat geschrieben: Wie viele Sitzplätze hat ein A320 und wie viele Schlafwagenplätze mit Dusche und WC im Single hat ein NJ? Genau... :rolleyes:
Wie viel Verkehr ist wohl induziert?
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Beitrag von Cloakmaster »

JeDi @ 14 Apr 2020, 15:09 hat geschrieben: Und genau deswegen brauchen wir hier ordnungspolitische Maßnahmen, sprich Verbote. Für wichtige, zu erledigende Dinge gibts dann immer noch den Nightjet.
Damit künftig dann nicht Nurünberg-München-New York geflogen wird, sondern 'Nürnberg-Rom-New York? Oder zB auch nicht merh München-Nürnberg, sondern Müncehn-Paris-Nürnberg?
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 14 Apr 2020, 15:11 hat geschrieben: Damit künftig dann nicht Nurünberg-München-New York geflogen wird, sondern 'Nürnberg-Rom-New York? Oder zB auch nicht merh München-Nürnberg, sondern Müncehn-Paris-Nürnberg?
Nö, wieso? Neimand braucht Flüge München-Paris oder Nürnberg-Rom.
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Beitrag von Cloakmaster »

Du brauchst sie vielleicht nicht. Wenn wirklich niemand sie bräuchte, gäbe es sie nicht.
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Beitrag von JeDi »

Cloakmaster @ 14 Apr 2020, 15:17 hat geschrieben: Du brauchst sie vielleicht nicht. Wenn wirklich niemand sie bräuchte, gäbe es sie nicht.
Da es sie derzeit nicht gibt, wird sie auch niemand brauchen. Sich Wünschen - vielleicht, aber brauchen nein. Geht ja ganz offensichtlich unter Zwang auch ohne.
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Beitrag von Cloakmaster »

ok, also braucht es auch keine Gastronomie, keine Freusre, keine Freizeiteinrichtungen, keine Schwimmbäder etc, pp? Es braucth auch keine neuen Fahrzeuge im ÖPNV, keine dichteren Takte, keine neuen Verbindungen, keine Gottesdienste, keine Treffen von mehr als 2 Personen, etc, pp? Ja, so gesehen hast du recht, braucht es dann auch keine Kurzstzrecken-Flüge.
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