Schwarzfahren / Ideen rund um's (neue) EBE

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Wildwechsel @ 10 Aug 2017, 07:28 hat geschrieben: Mich wundert eh, dass meine Karte noch nie beanstandet wurde. Dank der guten Druckqualität kann man ab etwa Mitte des Jahres nur noch erahnen, was draufsteht.
Kauf dir nen besseren Drucker - oder drucke sie einfach nochmal aus :P
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Vielen Dank für Deine wirre und dämliche Antwort und zur Anstifung zu einer Straftat (Urkundenfälschung).
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

https://www.sat1.de/tv/fruehstuecksfernsehe...es-tickets-clip

Einfach nur ohne Worte wie die MVG manchmal mit alten Menschen umspringt. Besonders dreist, die mehr als zynische Antwort von Michael Korte. Sie hätte ja nur die Fahrkarte innerhalb von 60 Sekunden finden müssen. :rolleyes:

Aber vermutlich hat man gewusst, das man damit zurecht vor Gericht nicht durchkommen würde. Nicht umsonst hat man, nachdem das an die Öffentlichkeit gelangte, die Strafe "grosszügig" erlassen.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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Beitrag von JeDi »

Natürlich wäre man damit durchgekommen, schließlich hat der Gesetzgeber selbst die Regel verordnet.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

JeDi @ 22 Dec 2017, 19:41 hat geschrieben: Natürlich wäre man damit durchgekommen, schließlich hat der Gesetzgeber selbst die Regel verordnet.
Ganz ehrlich, ich würde es da durchaus auf eine Gerichtsentscheidung ankommen lassen. Zumal gerade in München für die Medien das ein gefundenes Fressen ist.
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 22 Dec 2017, 19:46 hat geschrieben: Zumal gerade in München für die Medien das ein gefundenes Fressen ist.
Du würdest also doch eher auf eine Lösung auf dem Kulanzweg hoffen?

Aber gut, gemäß dem 1. Buch Lazarus tritt das, was Lazarus sagt, eh nie ein.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 22 Dec 2017, 19:34 hat geschrieben: https://www.sat1.de/tv/fruehstuecksfernsehe...es-tickets-clip

Einfach nur ohne Worte wie die MVG manchmal mit alten Menschen umspringt. Besonders dreist, die mehr als zynische Antwort von Michael Korte. Sie hätte ja nur die Fahrkarte innerhalb von 60 Sekunden finden müssen. :rolleyes:

Aber vermutlich hat man gewusst, das man damit zurecht vor Gericht nicht durchkommen würde. Nicht umsonst hat man, nachdem das an die Öffentlichkeit gelangte, die Strafe "grosszügig" erlassen.
Mir ist es bei der MVG auch mal passiert, dass ich meine Fahrkarte (hier war es eine Netzkarte) nicht gleich, sondern erst nach Minuten gefunden habe. Das hat mit dem Alter nichts zu tun, da war ich in den 4xer-Jahren. Der Kontrolleur hat mir aber Zeit gegeben, da ich beteuerte, sie wirklich eingesteckt zu haben. Aber es war im Geldbeutel zu viel an Geldscheinen (nein, so reich bin ich nicht), Kassenbons und vieles mehr drin, sodass ich halt länger gebraucht habe.

Nach Logik der MVG hätte man mich belangen können, und man hätte mir die Strafe auch unter öffentlichem Druck nicht erlassen, da ich zu jung gewesen wäre.

Vor Gericht sähe es aber mit großer Sicherheit anders aus, da hätte man als Fahrgast in einem solchen Fall wohl sehr gute Chancen, zu gewinnen. Schließlich hat man die Beförderung bezahlt, es liegt also keine Beförderungserschleichung vor.

Edit: Aber ich habe aus der Sache gelernt und haue die Karte nicht mehr zusammen mit den Geldscheinen rein, sondern stecke sie nun immer in eines der Sichtfenster vorne.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

JeDi @ 22 Dec 2017, 19:51 hat geschrieben: Du würdest also doch eher auf eine Lösung auf dem Kulanzweg hoffen?

Aber gut, gemäß dem 1. Buch Lazarus tritt das, was Lazarus sagt, eh nie ein.
Welche Kulanz? Wer eine Fahrkarte hat, ist nunmal kein Schwarzfahrer. Auch wenn einem DB-Mitarbeiter wie dir das nicht passt.
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Beitrag von Cloakmaster »

Lazarus @ 22 Dec 2017, 20:54 hat geschrieben:
Welche Kulanz? Wer eine Fahrkarte hat, ist nunmal kein Schwarzfahrer. Auch wenn einem DB-Mitarbeiter wie dir das nicht passt.
Nur, daß man auch in der Lage sein muss, sie UNVERZÜGLICH (!) dem Kontrollpersonal vorzuzeigen. Sonst kram ich eben ein bisschen, meien Nebenmann wird kontrolliert, der MA geht weiter, kommt zurück, und bis dahin hat mein Nebenmann mir seine Fahrkarte zugesteckt, so daß ich sie nun "gefunden" habe, und vorzeigen kann. Dieses Manöver habe ich scho oft genug beobachten dürfen. Es klappt nur zu gut.
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Beitrag von TramPolin »

Cloakmaster @ 22 Dec 2017, 20:07 hat geschrieben:
Lazarus @ 22 Dec 2017, 20:54 hat geschrieben:
Welche Kulanz? Wer eine Fahrkarte hat, ist nunmal kein Schwarzfahrer. Auch wenn einem DB-Mitarbeiter wie dir das nicht passt.
Nur, daß man auch in der Lage sein muss, sie UNVERZÜGLICH (!) dem Kontrollpersonal vorzuzeigen. Sonst kram ich eben ein bisschen, meien Nebenmann wird kontrolliert, der MA geht weiter, kommt zurück, und bis dahin hat mein Nebenmann mir seine Fahrkarte zugesteckt, so daß ich sie nun "gefunden" habe, und vorzeigen kann. Dieses Manöver habe ich scho oft genug beobachten dürfen. Es klappt nur zu gut.
Zumindest in den MVG-/MVV-Bedingungen steht nichts von "unverzüglich", sondern nur, dass der Fahrgast die Fahrkarte bei einer Überprüfung vorzeigen müsse. Und selbst wenn es drinstünde, könnte ein Gericht das für nichtig erklären.

Natürlich gibt es die erwähnten bösen Tricks von Schwarzfahrern, was ich wirklich verurteile, aber man kann deswegen ehrliche Fahrgäste nicht bestrafen.

Ich finde es auch nicht o.k., wenn man durch ewiges Herumkramen den ganzen Betrieb aufhält, das ist dem Kontrolleur gegenüber unfair.

Aber es kann passieren. Es bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass man dadurch rein rechtlich eine Beförderungserschleichung begeht. Es fehlt auch der Vorsatz dafür, denn die die Fahrkarte wurde erworben und es bestand auch nicht die Absicht, nach dieser länger zu suchen und den Betrieb aufzuhalten.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Wobei, ich habe es in der S-Bahn aber auch schon erlebt, das Kontrolleure nicht jeden Fahrgast kontrolliert haben. Die haben sich quasi nur die ausgesucht, wo sie davon ausgehen konnten, das schwarz gefahren wird. Dabei wurden fast logischerweise nur ausländisch aussehende Fahrgäste kontrolliert.
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TramPolin
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Beitrag von TramPolin »

Lazarus @ 22 Dec 2017, 20:22 hat geschrieben: Wobei, ich habe es in der S-Bahn aber auch schon erlebt, das Kontrolleure nicht jeden Fahrgast kontrolliert haben. Die haben sich quasi nur die ausgesucht, wo sie davon ausgehen konnten, das schwarz gefahren wird. Dabei wurden fast logischerweise nur ausländisch aussehende Fahrgäste kontrolliert.
Das ist mir auch aufgefallen. In der S-Bahn wollen die Kontrolleure von mir auch meist keine Fahrkarte sehen, aber von anderen Fahrgästen. Wenn man häufiger auf der gleichen Linie fährt, könnt es eine Erklärung sein, dass einen der Kontrolleur schon kennt und weiß, dass man eine Netzkarte hat. Aber auch bei der ersten Kontrolle überhaupt kontrollieren sie mich bereits nicht.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

TramPolin @ 22 Dec 2017, 20:25 hat geschrieben: Das ist mir auch aufgefallen. In der S-Bahn wollen die Kontrolleure von mir auch meist keine Fahrkarte sehen, aber von anderen Fahrgästen. Wenn man häufiger auf der gleichen Linie fährt, könnt es eine Erklärung sein, dass einen der Kontrolleur schon kennt und weiß, dass man eine Netzkarte hat. Aber auch bei der ersten Kontrolle überhaupt kontrollieren sie mich bereits nicht.
Ich bin auch nicht kontrolliert worden. Das man mich kennt, kann aber nicht sein, weil ich nicht immer dieselbe Linie nehme. Das kommt immer darauf an, wann mein Bus ankommt. Das ist daher mal die S4 und dann am nächsten Tag wieder die S3.
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Beitrag von JeDi »

Lazarus @ 22 Dec 2017, 19:54 hat geschrieben: Welche Kulanz? Wer eine Fahrkarte hat, ist nunmal kein Schwarzfahrer.
Genau. Wenn er seine Fahrkarte nicht in angemessener Zeit vorzeigt, wird aber trotzdem die berühmteste Vertragsstrafe Deutschlands fällig. Genau wie bei der zu Hause liegenden Monatskarte.
Lazarus hat geschrieben:Auch wenn einem DB-Mitarbeiter wie dir das nicht passt.
Warum verbreitest du wider besseren Wissens (das Thema hatten wir ja schon öfter) Lügen über mich?
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Beitrag von JeDi »

TramPolin @ 22 Dec 2017, 20:20 hat geschrieben: Und selbst wenn es drinstünde, könnte ein Gericht das für nichtig erklären.
Könnte es. Wie gesagt, dadurch, dass der Gesetzgeber diese Regel selbst verordnet hat (der Spruch „Der [Fahrgast/Reisende] ist zur Zahlung eines erhöhten Fahrpreises verpflichtet, wenn er [...] sich einen gültigen Fahrausweis beschafft hat, ihn jedoch bei einer Prüfung der Fahrausweise nicht vorzeigen kann“ steht ja sowohl in BefBedV als auch in der EVO) würde sich ein Gericht damit schwer tun. Die juristisch zu klärende Frage ist eher, ab wann davon auszugehen ist, dass der beschaffte Fahrschein nicht vorgezeigt werden kann.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

JeDi @ 23 Dec 2017, 09:40 hat geschrieben:
Lazarus hat geschrieben:Auch wenn einem DB-Mitarbeiter wie dir das nicht passt.
Warum verbreitest du wider besseren Wissens (das Thema hatten wir ja schon öfter) Lügen über mich?
Weil es normal in diesem Forum ist. Wenn man eine andere Meinung als der Mainstream hat, ist es nur so, weil man unter Umständen für das Unternehmen Xyz mal beschäftigt war oder ist. Ob das aktuell noch der Fall ist, spielt dabei selten eine Rolle. :rolleyes:
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von JeDi »

Nur um das mal wieder klarzustellen: Weder finde ich schlecht, dass kein Schwarzfahrer ist, wer eine Fahrkarte hat, noch bin oder war ich je Mitarbeiter eines Unternehmens des DB-Konzerns (wenn man mal von einer 5%-Beteiligung an einer Verbundgesellschaft absieht).
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Die Tagesschau berichtet über die hohen Kosten von Ersatzfreiheitsstrafen, wenn Geldstrafen nicht bezahlt werden und nennt dabei insbesondere Schwarzfahren:
http://www.tagesschau.de/inland/ersatzfrei...trafen-101.html

Ich halte nichts von einer generellen Abschaffung, denn das wäre ja ein Freibrief für alle insolventen Schwarzfahrer.

Hilfsangebote wie diese
Dass es anders geht, zeigt zum Beispiel das Projekt "Arbeit statt Strafe" von der Freien Hilfe Berlin e.V. Menschen, denen eine Ersatzfreiheitsstrafe droht, können hier eine gemeinnützige Arbeit aufnehmen, um der Haft zu entgehen. "Diese Menschen sind stark hilfebedürftig", sagt die Projektleiterin Ruth Warkentin. "Das fängt schon dabei an, einen entsprechenden Antrag bei der Staatsanwaltschaft zu stellen."
sind sicher die bessere Option. Aber wirklich Mitleid habe ich mit einem Schwarzfahrer nicht.
Und das nur, weil er schwarz gefahren ist.
Denn wie aus dem nächsten Absatz hervorgeht, handelt es sich wohl um einen notorischen Schwarzfahrer, der auf Kosten aller ehrlichen Fahrgäste unterwegs war.
Immer wieder war er ohne Fahrschein unterwegs - und immer wieder wurde er erwischt. "Ich war total abgestumpft. Wenn ich kontrolliert wurde, habe ich nur meinen Ausweis hingehalten und gesagt, ich habe kein Ticket", erzählt der 27-Jährige.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Berichte, wie dieser im Merkur "Fahrschein „zu spät“ gezeigt: Seniorin (80) soll zahlen und hält es für Schikane" sorgen dafür, dass sich das Unrechtsbewusstsein dahingehend verschiebt, dass immer mehr Leute die Kontrolleure und nicht die Schwarzfahrer für die "Bösen" halten.

Und sollte sich das wirklich so, wie vom Merkur berichtet, zugetragen haben, mit einer gewissen Berechtigung.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 19 Feb 2018, 12:22 hat geschrieben:
Und sollte sich das wirklich so, wie vom Merkur berichtet, zugetragen haben, mit einer gewissen Berechtigung.
Unter ähnlichen wie den beschriebenen Umständen wäre ich wohl auch schon Schwarzfahrer gewesen, weil ich zugegebenermaßen manchmal das Ticket erst suchen muss - wenn ich lange nicht mehr kontrolliert worden bin, dann rutscht es manchmal irgendwo ins Innere der Jacke oder des Rucksacks, und dann kann ich vermutlich nicht so "unverzüglich" wie gewünscht das Ticket aus der Tasche reißen.

Wieviele Sekunden werden einem denn beim Ticket zeigen zugestanden? Eigentlich muss man es ja dann während der Fahrt schon fast in der Hand halten, damit man der Unverzüglichkeit nachkommen kann....

Ein Graubereich scheint mir auch das Problem des Fahrscheinkaufs im Fahrzeug bei gleichzeitig beginnender Fahrscheinkontrolle zu sein, weil man in diesem Fall natürlich nicht "unverzüglich" seinen Fahrschein zeigen kann, wenn man gerade angefangen hat, am Automaten zu hantieren. Noch unklarer wäre die Situation, wenn man sogar noch warten muss, bis ein vorheriger Fahrgast seinen Fahrschein gekauft hat.

Deswegen versuche ich in allen Verkehrssystemen unter allen Umständen, den Fahrscheinkauf an Automaten im Fahrzeug zu vermeiden. Wenn ich z.B. in Berlin ein Hotel habe, das nicht an einer U-Bahn- sondern nur an einer Straßenbahnstation liegt, dann kaufe ich das Tagesticket für den nächsten Tag immer am Abend vorher an einem stationären Automaten, um solche zweifelhaften Situationen zu vermeiden.
Wo ist das Problem?
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 19 Feb 2018, 11:22 hat geschrieben: Berichte, wie dieser im Merkur "Fahrschein „zu spät“ gezeigt: Seniorin (80) soll zahlen und hält es für Schikane" sorgen dafür, dass sich das Unrechtsbewusstsein dahingehend verschiebt, dass immer mehr Leute die Kontrolleure und nicht die Schwarzfahrer für die "Bösen" halten.

Und sollte sich das wirklich so, wie vom Merkur berichtet, zugetragen haben, mit einer gewissen Berechtigung.
Ich wusste gar nicht, das man sein Ticket ständig in der Hand haben muss, wenn man mit der S-Bahn fährt? Sorry, aber ich würde es in dem Fall sogar auf ein Gerichtsentscheid ankommen lassen....
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Jean
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Beitrag von Jean »

Für mich sorgt es nur, dass ich solche Zeitungen zum Kotzen finde! Natürlich hast du dein Fahrschein parat zu haben! Als ob man bei einer Autokontrolle auch erst sein Führerschein raus kramen darf...
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Jean @ 19 Feb 2018, 18:03 hat geschrieben: Natürlich hast du dein Fahrschein parat zu haben!  Als ob man bei einer Autokontrolle auch erst sein Führerschein raus kramen darf...
Das heißt, dass man den Fahrschein am besten an einem Bändchen um den Hals baumeln lässt. Denn im Normalfall hab ich meine Monatskarte nicht so unmittelbar parat. Wenn man "unverzüglich" mit dem Fahrschein parieren muss, würde es sonst kaum funktionieren...

Zum Führerschein: ich selber fahre nicht Auto, aber meiner Erfahrung nach kramen ihn die meisten Autofahrer bei Kontrollen auch erst irgendwo aus einer Tasche oder dem Handschuhfach. Habe noch nie beobachtet, dass jemand den Führerschein "unverzüglich" zur Hand hat, wenn er kontrolliert wird. Ist das wirklich Pflicht?
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Beitrag von Rev »

kommt drauf an der ein oder andere Spezialste hat mich auch schon 10 Sekunden vor Türfreigabe nach dem ding gefragt... :rolleyes:


Die meisten Kontrolleure im MVV sind einfach schwachmaten... wie oft ich schon zoff mit denen Hat weil auf meinem Zug ticket nichts von S-Bahn steht ist bemerkenswert... dazu kommt noch das ich die meisten eher unter zwielichtige Person einordne... Letztens wollte einer mein Handy in die hand nehmen und durfte dann darüber diskutieren das ich ihm nicht mein Handy geben muss und man mit den Augen nicht mit den Hängen Kontrolliert...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Rev @ 19 Feb 2018, 17:09 hat geschrieben: Letztens wollte einer mein Handy in die hand nehmen und durfte dann darüber diskutieren das ich ihm nicht mein Handy geben muss und man mit den Augen nicht mit den Hängen Kontrolliert...
Also mein Handy würde ich manchen Kontrolleuren sicher nicht aushändigen. Weil bei den Gestalten, die da für die S-Bahn arbeiten, muss man echt damit rechnen, das man das nicht wiedersieht...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Iarn @ 19 Feb 2018, 12:22 hat geschrieben: Berichte, wie dieser im Merkur "Fahrschein „zu spät“ gezeigt: Seniorin (80) soll zahlen und hält es für Schikane" sorgen dafür, dass sich das Unrechtsbewusstsein dahingehend verschiebt, dass immer mehr Leute die Kontrolleure und nicht die Schwarzfahrer für die "Bösen" halten.

Und sollte sich das wirklich so, wie vom Merkur berichtet, zugetragen haben, mit einer gewissen Berechtigung.
Sorry, aber es hat sich schon oft herausgestellt, dass Meldungen die in den Medien aufgebauscht werden ganz anders sind, nur die Medien schlagen sich immer einseitig auf Fahrgastseite. Die EVU wenden sich dann oft auch gern gegen das eigene Personal, selbst wenn es im Recht ist, nur um medial gut dazustehen. So haben schon Leute die nachgewiesenermaßen betrogen haben, ein Geschenk z. B. in Form eines Bayerntickets bekommen. Das ist eigentlich ein Skandal.
In diesem Fall will ich mir kein Urteil fällen, aber leider gibt es auch Fälle die nicht in Ordnung sind. Da muss man gegensteuern, aber man kann doch nicht von Einzelfällen auf den Rest schließen.
Warum du hier Verallgemeinerst und von einer gewissen Berechtigung sprichst, also Sippenhaft anwendest (was du in anderen Fällen sicher ablehnst), verstehe wer will.

Die Realität ist so, dass die Zeitungen täglich mit Verfehlungen von Fahrgästen voll sein müssten, z. B. Fahrgäste die schon gereizt auf die Frage nach der Fahrkarte reagieren und Beleidgungen anstimmen.
Man braucht nur mit den Zub sprechen was die täglich erleben, gerade in den Tagesrandlagen, wo scheinbar sämtliche Randgestalten unterwegs sind.

Dazu gibt es auch immer mehr Leute die nicht mal mehr Respekt vor der Bundespolizei haben.
Manchen ist sogar egal wenn sie erwischt werden, weil sie wissen dass ihnen nichts passiert wenn sie Schwarzfahren (ich will da nicht ins Detail gehen, weil sonst die Diskussionen in eine Richtung gehen und ausarten die ich nicht gut finde, vor allem weil das auch nicht die Mehrheit ist), nach dem Motto "Hol doch die Polizei, die machen eh nichts, uns passiert eh nichts."

Es ist also insgesamt eine Stimmungsmache, wenn man die vielen Vorfälle jeden Tag gegen das Bahnpersonal vielleicht einmal im Jahr anhand eines Beitrags, dass die Zahl der Übergriffe wieder mal angestiegen ist, abhandelt, während man jede Kleinigkeit bei Fahrgästen aufbauscht.
Zumal vieles ganz anders ist als vielleicht dargestellt (berühmter Fall ist ja die Kassiererin Emmely, wie sie genannt wurde, da wurde auch nie diskutiert was die schon alles auf dem Kerbholz hatte und sich rein an den lächerlichen Centbeträgen abgemüht und sie als armes Opfer dargestellt).
Man muss eben differenziert betrachten und keine Stimmungsmache betreiben.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Rev @ 19 Feb 2018, 18:09 hat geschrieben: Die meisten Kontrolleure im MVV sind einfach schwachmaten... wie oft ich schon zoff mit denen Hat weil auf meinem Zug ticket nichts von S-Bahn steht ist bemerkenswert... dazu kommt noch das ich die meisten eher unter zwielichtige Person einordne... Letztens wollte einer mein Handy in die hand nehmen und durfte dann darüber diskutieren das ich ihm nicht mein Handy geben muss und man mit den Augen nicht mit den Hängen Kontrolliert...
Wie ist das mit den MVV-Kontrolleuren? Sind die von einem Wachdienst oder sonst irgendwie von ausgelagerten Gesellschaften?

Logisch dass man für outgesourcte Dumpingtätigkeiten keine Leute findet die vom Fach sind, zumal ich davon ausgehe dass diese Stichprobenkontrolleure nicht mal entsprechend geschult sind. Das ist was anderes als festangestellte Zugbegleiter bei den EVU (auch wenn da natürlich durch den Personalmangel mittlerweile starke Abstriche gemacht werden, leider).

Man braucht sich nur mal die Sipo an Bahnstrecken anschauen. Kein Wunder dass da immer mehr passiert und es leider auch immer wieder Tote gibt.

"Die meisten", da würde ich mal sagen dass das nicht ok ist alle einfach pauschal zu beleidigen.
Ersetze Kontrolleure im MVV gegen Asylbewerber oder derartiges, dann kriegst du einen Shitstorm und das natürlich zurecht. Aber gegen Arbeitnehmer kann man draufhauen oder wie, einfach pauschal mit Vorurteilen?
Ich bezweifle nicht, dass da viele Kontrolleure sind die da nicht hingehören, aber Schuld daran sind doch die, die diese Leute für diesen Posten einstellen und nicht die Leute die das vielleicht machen müssen um über die Runden zu kommen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Das Thema kommt immer mit regelmäßigen Abstand in der Presse... :angry: Da kann man schön die Artikel recyclen...
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Beitrag von Rev »

"Die meisten", da würde ich mal sagen dass das nicht ok ist alle einfach pauschal zu beleidigen.
Ersetze Kontrolleure im MVV gegen Asylbewerber oder derartiges, dann kriegst du einen Shitstorm und das natürlich zurecht. Aber gegen Arbeitnehmer kann man draufhauen oder wie, einfach pauschal mit Vorurteilen?
Ich bezweifle nicht, dass da viele Kontrolleure sind die da nicht hingehören, aber Schuld daran sind doch die, die diese Leute für diesen Posten einstellen und nicht die Leute die das vielleicht machen müssen um über die Runden zu kommen.
Ab so 70% in meiner persönlichen Erfahrung ist es sicher ned falsch wenn ich die meisten sage
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Beitrag von Valentin »

Trapeztafelfanatiker @ 19 Feb 2018, 18:20 hat geschrieben:Wie ist das mit den MVV-Kontrolleuren? Sind die von einem Wachdienst oder sonst irgendwie von ausgelagerten Gesellschaften?
Kommt auf die Schicht an? Subjektiv beobachtet schaut die Spätschicht jünger und fitter aus. :ph34r:
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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