Schwarzfahren / Ideen rund um's (neue) EBE

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Mir ist die Sichtweise in der ganzen Debatte ein bisschen zu wenig abstrakt. Ja, sicher gibt es die Unterschiede zwischen Grau- und Schwarzfahrern, was dem einen versehentlich passiert, ist beim anderen Vorsatz. Nur: Bei einer Ordnungswidrigkeit - und darum geht es beim EBE nunmal - ist das nicht erheblich. Da wird nur die Tatsache beanstandet, dass zum Kontrollzeitpunkt ein gültiger Fahrschein nicht vorlag, vor welchem Hintergrund das geschieht, ist dafür unwesentlich. Und mit dem gleichen nüchternen Ansatz werden eben die 40,- € eingezogen, es dürfte keinen (Groß-)Stadtverkehrsbetrieb um die Personen gehen, die beanstandet werden, persönlich wird die Geschichte erst, wenn jemand regelmäßig beanstandet wird, weil dann nach geltendem Recht tatsächlich irgendwann von Vorsatz ausgegangen werden kann. Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand bei der MVG jetzt gegenrechnet, welche Verluste durch eine Aboänderung entstehen - das dürfte nicht wirklich von Interesse sein. Es ist kein perfektes System, sicher nicht, aber die Regeln sollten schon auf alle Fälle gleich angewendet sein, denn wer beurteilt fair und gerecht, wessen Gründe stimmig und ausreichend sind, und wessen nicht?

Wer eine Verminderung des Schwarzfahrens möchte, wird es nur über Kontrolldruck erreichen. Wer eine Verminderung des Graufahrens möchte, der wird es nur über eine Vereinfachung der Tarifsystematik erreichen. Beides zusammen sind Maßnahmen, über die nicht nur München nachdenken müsste.
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 4 Jan 2015, 21:49 hat geschrieben: Schulterzucken seitens des Beanstanders, Ausweis oder Identitätfeststellung seitens BuPo/Landespolizei, das mit den 40 Euro Cash ging leider nur bis letztes Jahr. Grund dafür sind zu viele falsche Fuffziger im Umlauf...
Die Landespolizei (die Bundespolizei übrigens genauso) führt in solchen Fällen keine Personalienfeststellungen durch. Strafrechtlich nicht relevant, zivilrechtlich durch Bezahlen der 40 Euro geklärt.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 4 Jan 2015, 21:51 hat geschrieben: Mir ist die Sichtweise in der ganzen Debatte ein bisschen zu wenig abstrakt. Ja, sicher gibt es die Unterschiede zwischen Grau- und Schwarzfahrern, was dem einen versehentlich passiert, ist beim anderen Vorsatz. Nur: Bei einer Ordnungswidrigkeit - und darum geht es beim EBE nunmal - ist das nicht erheblich. Da wird nur die Tatsache beanstandet, dass zum Kontrollzeitpunkt ein gültiger Fahrschein nicht vorlag, vor welchem Hintergrund das geschieht, ist dafür unwesentlich.
Falsch. Weder ist ein EBE eine Ordnungswidrigkeit (sondern eher sowas wie eine Vertragsstrafe), noch sind die Begleitumstände uninteressant. Die Straftat (!) Erschleichung von Leistungen bedarf nämlich des Vorsatzes.
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Beitrag von andreas »

218 466-1 @ 4 Jan 2015, 20:11 hat geschrieben: Wer sich hinsetzt, ohne sich vorher beim Personal gemeldet zu haben, handelt vorsätzlich.
bei was für einem Personal?
Wo soll man sich in der U-Bahn oder S-bahn melden?
Ging mir in Karlsruhe mal so, auf die S2 gewartet, kein Automat am Bahnhof, keiner im Zug, woher sollte ich wissen, daß man da in der S-bahn den Fahrer belästigen soll?
Stand ja nirgends. Und wie es der Teufel will wird natürlich kontrolliert, nach Schilderung der Sachlage haben die aber dann die 40 Euro auf 5 reduziert....

oder in Österreich auf der Strecke Lengau Richtung Braunau - kein Automat am Bahnhof, kein Zub im Zug - wo soll man sich da melden?
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Beitrag von ropix »

146225 @ 4 Jan 2015, 21:51 hat geschrieben: Mir ist die Sichtweise in der ganzen Debatte ein bisschen zu wenig abstrakt. Ja, sicher gibt es die Unterschiede zwischen Grau- und Schwarzfahrern, was dem einen versehentlich passiert, ist beim anderen Vorsatz. Nur: Bei einer Ordnungswidrigkeit - und darum geht es beim EBE nunmal - ist das nicht erheblich. Da wird nur die Tatsache beanstandet, dass zum Kontrollzeitpunkt ein gültiger Fahrschein nicht vorlag, vor welchem Hintergrund das geschieht, ist dafür unwesentlich.
Naja, wo soll das hinführen. So wie in Österreich wo überall groß draufsteht Schwarzfahren kost 120 Euro + Bearbeitungsgebühr oder alternativ 2 Wochen Haft (mit Haftkostenberechnung?)

für ggf. ein Versehen?

Oder für reinen Betrug seitens des Verkehrsunternehmens (mit dem Bayernticket aus sonstwo kommend die hälfte am Sendlinger Tor ausgestiegen...)
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 4 Jan 2015, 21:58 hat geschrieben: Stand ja nirgends. Und wie es der Teufel will wird natürlich kontrolliert, nach Schilderung der Sachlage haben die aber dann die 40 Euro auf 5 reduziert....
Steht eigentlich dran, per "Fahrkarten"-Piktogramm und Pfeil zum Führerstand.
oder in Österreich auf der Strecke Lengau Richtung Braunau - kein Automat am Bahnhof, kein Zub im Zug - wo soll man sich da melden?
Beim Lokführer. Klingt jetzt aber eher nach Automat im 5047er.
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Beitrag von ropix »

JeDi @ 4 Jan 2015, 22:30 hat geschrieben: Beim Lokführer. Klingt jetzt aber eher nach Automat im 5047er.
Das ist aber die Strecke von Straßwalchen her - und da fahren auch CityShuttle mit 2016. Wenn da kein ZUB drauf ist wird das weder was mit Automaten noch Lokführer.
-
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 4 Jan 2015, 23:17 hat geschrieben: Das ist aber die Strecke von Straßwalchen her - und da fahren auch CityShuttle mit 2016. Wenn da kein ZUB drauf ist wird das weder was mit Automaten noch Lokführer.
Cityshuttle fahren aber eher weniger ohne Zgf.
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Beitrag von imp-cen »

146225 @ 4 Jan 2015, 21:51 hat geschrieben:Und ich glaube auch nicht, dass irgendjemand bei der MVG jetzt gegenrechnet, welche Verluste durch eine Aboänderung entstehen - das dürfte nicht wirklich von Interesse sein.
Machen wir das doch mal ganz vereinfachend, als wie wenn der Preis 50 Jahre der gleiche wäre:
2 Ringe 50€ im Abo x10 = 500€ jährlich
3 Ringe 60€ im Abo x10 = 600€ jährlich

20 Jahre habe ich mehr gezahlt als unbedingt notwendig, weils halt praktisch und einfach war: 100x20=2000€

Nun fühle ich mich als regelmäßiger zahlender Kunde in einen Topf geworfen mit nichtzahlenden Totalverweigerern und soll für einen Monat 100€ statt den üblichen 60€ zahlen - für effektiv nichts.
Daher bin ich jetzt stinkig und spare mir das potentiell die nächsten 30 Jahre bis zu Rente:
100x30=3000€ Mindereinnahme für die MVG abzüglich die einmaligen 40€

Und wenn ich schon dabei bin, könnte ich auch gleich zum Jobticket Bund wechseln. Zu einer Änderung war ich bisher zu träge, aber wenn man eh schon was ändert.
Defacto zahlt man nur 9,5 Monate / 450€ jährlich.
150x30=4500€ Mindereinnahme für die MVG abzüglich die einmaligen 40€

Deswegen sprach ich von Milchmädchenrechnung. Formal sind die 40€ richtig - man könnte aber auch anderst wenn man wollen würde. Tut man aber nicht - und deswegen hat man dann am Ende 4460€ weniger.

Der Gelackmeierte ist in dem Falle nicht der Kunde... Ob das von Interesse für die MVG ist, ist ihre Sache nicht meine. Aber aufgrund regelmäßiger Fahrpreiserhöhung wächst halt für manche das Geld auf den Bäumen und man hat es nicht nötig so zu denken...
Wirtschaftliches Denken und Kundenorientierung geht auf jeden Fall anders. Und das kommt jetzt nicht von nem BWL'er sondern von jemanden der selbst im ÖD schafft.
;)

Und nochmals, es geht mir nicht darum, dass ich etwas zahlen muss, den ich war ja ohne Ticket unterwegs. Man hätte aber aus Kulanz auch weniger verlangen können - 5/10/20€. Dann hätte ich das Fass hier gar nicht aufgemacht.
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Beitrag von 218 466-1 »

JeDi @ 4 Jan 2015, 20:35 hat geschrieben:Bei welchem Personal soll ich mich da melden?
andreas @ 4 Jan 2015, 21:58 hat geschrieben:bei was für einem Personal?
Wo soll man sich in der U-Bahn oder S-bahn melden?
Ging mir in Karlsruhe mal so, auf die S2 gewartet, kein Automat am Bahnhof, keiner im Zug, woher sollte ich wissen, daß man da in der S-bahn den Fahrer belästigen soll?
Ja logisch beim Fahrer bzw. Tf melden. Es gibt auch z.B. im Allgäu jede menge RB die planmäßig im Ein-Mann-Betrieb fahren. Nahezu alle 650 (DB, BOB-FN, HzL) und 628 Leistungen.
Wenn der Tf dann keine Lösung weiß, hat man bei der Kontrolle dennoch wenigstens etwas in der Hand, dass man versucht hat eine Fahrkarte zu kaufen bzw. eine Station weiter weiß der Fahrer bescheid, dass er wartet bis dort am Automat nachgelöst wurde.
Etwas Eigeninitiative muss halt manchmal auch sein.

Aber nochmal: Drehrkreuze am Zugang zum Bahnsteig würden das Problem lösen.
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Beitrag von 146225 »

Was Du versuchst, ist schon so eine Art unterschwellige Erpressung - schaut mal, böse MVG, wenn ihr von mir gnadenlos 40 € haben wollt, dann kann ichs euch bis zur Rente aber mal so richtig zeigen. Darauf würde nicht mal ich als im Wettbewerb stehender Händler eingehen, weil tut man es einmal, tut man es immer. Auf ein Verkehrsunternehmen bezogen hieße das, man kann von niemandem mehr die 40 € guten Gewissens einziehen, weil es könnte ja sein, dass man einen beleidigten Kunden verliert, der einem einen Umsatz x generiert hätte. Nur, ob der Umsatz dann auch wirklich kommt oder nicht, das steht halt auf einem anderen Blatt.
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Beitrag von NJ Transit »

218 466-1 @ 5 Jan 2015, 07:10 hat geschrieben: Ja logisch beim Fahrer bzw. Tf melden. Es gibt auch z.B. im Allgäu jede menge RB die planmäßig im Ein-Mann-Betrieb fahren. Nahezu alle 650 (DB, BOB-FN, HzL) und 628 Leistungen.
Wenn der Tf dann keine Lösung weiß, hat man bei der Kontrolle dennoch wenigstens etwas in der Hand, dass man versucht hat eine Fahrkarte zu kaufen bzw. eine Station weiter weiß der Fahrer bescheid, dass er wartet bis dort am Automat nachgelöst wurde.
Etwas Eigeninitiative muss halt manchmal auch sein.
Und nochmal - das funktioniert vielleicht in der Theorie im Allgäu, aber definitiv nicht im Stadtverkehr. Wenn ich U-Bahn fahre ist nämlich eigentlich die U-Bahn selber völlig unerheblich, sondern ob ich im fahrkartenpflichtigen Bereich bin oder nicht. Wenn ich in Garching meinem U6-Fahrer bescheid sage, ist das doch dem Kontrolleur bei der Sperrenkontrolle am Sendlinger Tor völlig egal.

(Noch dazu käme beim Bus wohl meistens "Ich nix deutsch!" zurück... :ph34r: )
Aber nochmal: Drehrkreuze am Zugang zum Bahnsteig würden das Problem lösen.
Dieses Märchen wird auch durch oftes wiederholen nicht wahrer.
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Beitrag von andreas »

Nur wenn man wirklich immer kontrolliert wird, wird's besser.
Im Fernverkehr sieht man wenig Schwarzfarer, weil da eigentlich immer kontrolliert wird.

Ich würde ja in München deutlich öfters Sperrenkontrollen aufziehen.
An jeden der großen Bahnhöfe in der Innenstadt mindestens einmal wöchentlich und da dann auch für wenigstens 4 Stunden
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Beitrag von Bahnhofsvorstand »

andreas @ 5 Jan 2015, 10:08 hat geschrieben:

Ich würde ja in München deutlich öfters Sperrenkontrollen aufziehen.
An jeden der großen Bahnhöfe in der Innenstadt mindestens einmal wöchentlich und da dann auch für wenigstens 4 Stunden
Hallo,

Sperrenkontrollen auf dem Gelände von DB Station und Service durch DB Regio?

Na ich weiß nicht recht.

Sind das nicht angeblich zwei grundverschiedene Gesellschaften?


Außerdem, werden durch mögliche Schlangen vor dem Kontrollpunkt da nicht Fahrgäste aufgehalten, die dringend einen Anschluss benötigen (Z. B. am Hbf zum Fern- und Regionalverkehr).

Wer haftet, wenn durch derartige Verzögerungen des Umstiegs Anschlüsse verlorengehen?

Gruß
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Beitrag von NJ Transit »

Selbst zur HVZ am Sendlinger Tor staut sich da eigentlich nie was...
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 5 Jan 2015, 07:10 hat geschrieben: Ja logisch beim Fahrer bzw. Tf melden. [...]
Etwas Eigeninitiative muss halt manchmal auch sein.
Den Fahrer erreiche ich wie? Notbremse ziehen und warten, dass er angelaufen kommt?
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 5 Jan 2015, 10:08 hat geschrieben: Im Fernverkehr sieht man wenig Schwarzfarer, weil da eigentlich immer kontrolliert wird.
Seeeeeeeeeeeeeeeeehr gewagte These. Meiner Meinung nach ist Schwarzfahren nirgendwo so einfach, wie im Fernverkehr. Schau dir doch mal an, *wie* da Kontrolliert wird. Beliebige schwarze Plastikkarte reicht im Zweifel.
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Beitrag von Entenfang »

JeDi @ 5 Jan 2015, 11:23 hat geschrieben: Seeeeeeeeeeeeeeeeehr gewagte These. Meiner Meinung nach ist Schwarzfahren nirgendwo so einfach, wie im Fernverkehr.
Ich könnte mir vor allem vorstellen, dass es einige Leute gibt, die sich auf Strecken wie Augsburg-München reinsetzen und hoffen, dass nicht mehr kontrolliert wird, was ich auch immer wieder erlebe. Falls dann kontrolliert wird, kann man ja nachlösen, oder muss man sich dafür sofort nach Einstieg beim Zub melden?
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Beitrag von andreas »

JeDi @ 5 Jan 2015, 11:23 hat geschrieben: Seeeeeeeeeeeeeeeeehr gewagte These. Meiner Meinung nach ist Schwarzfahren nirgendwo so einfach, wie im Fernverkehr. Schau dir doch mal an, *wie* da Kontrolliert wird. Beliebige schwarze Plastikkarte reicht im Zweifel.
als BC 100 Inhaber sag ich mal, die reicht nicht. außerdem steht ja auf der BC schön groß an der Seite das Ablaufdatum, das sieht jeder ZUB auf den ersten Blick....
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Beitrag von JeDi »

andreas @ 5 Jan 2015, 12:08 hat geschrieben: als BC 100 Inhaber sag ich mal, die reicht nicht. außerdem steht ja auf der BC schön groß an der Seite das Ablaufdatum, das sieht jeder ZUB auf den ersten Blick....
Ich zeig ja regelmäßig die falsche (abgelaufene, falsche Rabattierung usw) Bahncard - ist bislang erst einmal wem aufgefallen. Zumal bei den meisten BC100 das Datum ja nur noch sehr klein im grünen Streifen steht.
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Beitrag von JeDi »

Entenfang @ 5 Jan 2015, 12:04 hat geschrieben: Falls dann kontrolliert wird, kann man ja nachlösen, oder muss man sich dafür sofort nach Einstieg beim Zub melden?
Nein, man muss sich nur unaufgefordert melden.
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Beitrag von Jogi »

JeDi @ 5 Jan 2015, 11:17 hat geschrieben:
218 466-1 @ 5 Jan 2015, 07:10 hat geschrieben: Ja logisch beim Fahrer bzw. Tf melden. [...]
Etwas Eigeninitiative muss halt manchmal auch sein.
Den Fahrer erreiche ich wie? Notbremse ziehen und warten, dass er angelaufen kommt?
Wofür, wenn nicht dafür, gibt es denn die Sprechstellen im Einstiegsbereich? :P :lol:
JeDi @ 5 Jan 2015, 11:23 hat geschrieben:Seeeeeeeeeeeeeeeeehr gewagte These. Meiner Meinung nach ist Schwarzfahren nirgendwo so einfach, wie im Fernverkehr. Schau dir doch mal an, *wie* da Kontrolliert wird.
Das unterschreib ich so mit. Ich kam mir in den letzten Monaten auch ziemlich verhonepipelt vor, weil niemand meine BC50 sehen wollte (weniger weil ich sie unbedingt vorzeigen will, sondern weil ich mir da immer denke, "Da zahlste soviel im Voraus und jetzt hättest das Ersparnis "einfach so" haben können"). Und der geneigte erfahrene Vielfahrer erkennt auch im Laufe der Zeit genug Tricks, um nicht kontrolliert zu werden.
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Beitrag von 146225 »

Jogi @ 5 Jan 2015, 12:32 hat geschrieben: Das unterschreib ich so mit. Ich kam mir in den letzten Monaten auch ziemlich verhonepipelt vor, weil niemand meine BC50 sehen wollte (weniger weil ich sie unbedingt vorzeigen will, sondern weil ich mir da immer denke, "Da zahlste soviel im Voraus und jetzt hättest das Ersparnis "einfach so" haben können"). Und der geneigte erfahrene Vielfahrer erkennt auch im Laufe der Zeit genug Tricks, um nicht kontrolliert zu werden.
Naja, wenn man pro Fahrt 2-3x umsteigt, relativiert sich das wieder. Mir geht es regelmäßig so, dass 2 Züge lang kein Mensch was will, und im dritten Zug dann eine 120% - Kontrolle ("BahnCard auch unterschrieben?") stattfindet.
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Beitrag von ropix »

Bahnhofsvorstand @ 5 Jan 2015, 10:53 hat geschrieben:
andreas @ 5 Jan 2015, 10:08 hat geschrieben:

Ich würde ja in München deutlich öfters Sperrenkontrollen aufziehen.
An jeden der großen Bahnhöfe in der Innenstadt mindestens einmal wöchentlich und da dann auch für wenigstens 4 Stunden
Hallo,

Sperrenkontrollen auf dem Gelände von DB Station und Service durch DB Regio?

Na ich weiß nicht recht.
Da wird's ja noch lustiger. Ich kann mit jeder beliebigen Gruppenfahrkarte, und sei sie in Bukarest ausgestellt bis zu einem Tunnelbahnhof fahren ohne jemals dafüber informiert worden zu sein dass ich die Fahrkarte auch nach verlassen der Bahn benötige.

Kann mich gut erinnern - früher gabs in Obermenzing gern mal Kontrollen an den Ausgängen. Wer zur Bahnhofswirtschaft wollte oder einfach nur die Straße überqueren wurde halt mit 20 Mark belangt. (Oder waren es 30?)

Die meisten haben brav bezahlt, bis angeblich mal der "Bahnhofswirt" die Kontrolleure vertrieben hat. Sie kamen wegen völliger Illegalität ihres Handelns nie wieder.
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Beitrag von JeDi »

ropix @ 5 Jan 2015, 14:04 hat geschrieben: Ich kann mit jeder beliebigen Gruppenfahrkarte, und sei sie in Bukarest ausgestellt bis zu einem Tunnelbahnhof fahren ohne jemals dafüber informiert worden zu sein dass ich die Fahrkarte auch nach verlassen der Bahn benötige.
Das dürfte in den SCIC schon geregelt sein, östlich und westlich von uns gibt's ja öfter Kontrollen am Bahnsteig...
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Beitrag von Jogi »

146225 @ 5 Jan 2015, 13:49 hat geschrieben:Naja, wenn man pro Fahrt 2-3x umsteigt, relativiert sich das wieder.
Wenn ich da allein an meine letzte XXL-Fahrt (H+R) denke mit insg. zehn verschiedenen FV-Zügen, muss sich bei mir einiges relativieren ;)
146225 @ 5 Jan 2015, 13:49 hat geschrieben:[...] eine 120% - Kontrolle ("BahnCard auch unterschrieben?") [...]
Ich fahr echt mit den falschen Zügen...

Bzgl. der "Tricks" will ich noch klarstellen, dass ich nicht schwarz fahre! Bei meinen "Versuchen" war immer ein Ticket samt passender (und gültiger) BC vorhanden.
ropix @ 5 Jan 2015, 14:04 hat geschrieben:Da wird's ja noch lustiger. Ich kann mit jeder beliebigen Gruppenfahrkarte, und sei sie in Bukarest ausgestellt bis zu einem Tunnelbahnhof fahren ohne jemals dafüber informiert worden zu sein dass ich die Fahrkarte auch nach verlassen der Bahn benötige.
Ganz haariges Thema - aber: Gemäß der EVO hat der Fahrgast "Fahrausweise und sonstige Karten nach Beendigung der Fahrt bis zum Verlassen des Bahnsteigs einschließlich der Zu- und Abgänge aufzubewahren" (a.a.O. §9.3. Absch. b). In anderen Länder dürften davon keine gravierende Abweichungen niedergeschrieben sein...
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Beitrag von Boris Merath »

218 466-1 @ 5 Jan 2015, 07:10 hat geschrieben: Aber nochmal: Drehrkreuze am Zugang zum Bahnsteig würden das Problem lösen.
Damit man bei Defekt des Fahrkartenautomaten zu Fuß zum nächsten Bahnhof latschen darf? Ganz großartige Idee. Außerdem wünsche ich viel Spaß dabei jeden Provinzbahnhof vollständig einzuzäunen - und anschließend mit den Schwarzfahrern, die dann übers Gleis auf den Bahnsteig gehen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von NJ Transit »

Aber mal was ganz anderes - kann es sein, dass die MVG beschlossen hat, dass es sich für €60 doch lohnt, mehr zu kontrollieren? Ich wurde heute schon zwei Mal kontrolliert, jetzt steht hier grade ein Prüftrupp FN-schreibend am Bahnsteig rum (und es waren vor allem drei verschiedene Trupps) - so oft wurde ich noch nie in einem Jahr kontrolliert...
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Beitrag von ropix »

NJ Transit @ 5 Jan 2015, 17:07 hat geschrieben: Aber mal was ganz anderes - kann es sein, dass die MVG beschlossen hat, dass es sich für €60 doch lohnt, mehr zu kontrollieren? Ich wurde heute schon zwei Mal kontrolliert, jetzt steht hier grade ein Prüftrupp FN-schreibend am Bahnsteig rum (und es waren vor allem drei verschiedene Trupps) - so oft wurde ich noch nie in einem Jahr kontrolliert...
das ist die Schwerpunktwoche... Gibt's immer mal wieder, gefühlt vor allen Dingen dann wenn genau die Zielgruppe "keine Ahnung vom Tarif, bin meine Kinder besuchen" unterwegs ist.
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Beitrag von 218 466-1 »

Boris Merath @ 5 Jan 2015, 14:48 hat geschrieben:Damit man bei Defekt des Fahrkartenautomaten zu Fuß zum nächsten Bahnhof latschen darf? Ganz großartige Idee. Außerdem wünsche ich viel Spaß dabei jeden Provinzbahnhof vollständig einzuzäunen - und anschließend mit den Schwarzfahrern, die dann übers Gleis auf den Bahnsteig gehen.
Nah, so dramatisch sind die Auswirkungen auch wieder nicht. In Kanada z.B. funktioniert das jedenfalls hervorragend.
Aber gut, das muss nicht heißen, dass Deutschland auch dazu fähig wäre. :ph34r:
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