Schwarzfahren / Ideen rund um's (neue) EBE

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Daniel Schuhmann
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Beitrag von Daniel Schuhmann »

imp-cen @ 4 Jan 2015, 12:23 hat geschrieben:aus: Wat mir stinkt!.

Vorweg: Ich bin ja selber schuld, aber es musste ja mal passieren.

Am Freitag die übertragbare Isarcard für den neuen Monat vergessen einzustecken (Urlaub/Feiertage). Vom Oberwiesenfeld ins OEZ gefahren, weils so glatt/matschig war (sonst lauf ich da durch den Park). Freilich kontolliert worden und somit 40€ abdrücken dürfen.

Oder zum Glück?! Weils demnächst 60€ kosten tät.

Nach 11€ Einkauf beim neuen Aldi im Mona dann mit Kurzstrecke keine 20 Min. später wieder zurück.

Warum kann man da nicht differenzieren? Zwischen in 20 Jahren einmal Bockmist passiert und mehrmals jährlich ohne Ticket erwischt?
Ich finde, dass sollte mit 10/20€ (dem doppelten einer Singletageskarte) beim ersten mal losgehen und bei jedem Vergehen in Folge verdoppelt werden.

Ich zahl jetzt quasi gut und gerne 3 1/2 Gruppentagestickets für den Innenraum, weil vermutlich 17,5 Personen zu der Zeit mit meinem Ticket durch die Stadt sein könnten.
Dafür, dass man monatlich immer brav zahlt...

Tja liebe MVG, aber zum 01.03. werd ich den dritten Ring im Abo abbestellen (den ich nicht zwingend brauche). Mindestens für vier Monate... 40€ für nichts kassiert - potentiell 100€ im Jahr verloren. Sowas nennt sich denn kundenfreundliche Milchmädchenrechnung.

Und aufgrund der ganzen Verspätungen/10Min-Takt bei uns hinten war die Abgabe des dritten Ringes schon lange überfällig - ich war nur immer zu faul ins Kundencenter zu gehen - jetzt hatte ich ja nunmal einen Grund.
<_<
====================
imp-cen @ 4 Jan 2015, 12:23 hat geschrieben: Tja liebe MVG, aber zum 01.03. werd ich den dritten Ring im Abo abbestellen (den ich nicht zwingend brauche). Mindestens für vier Monate... 40€ für nichts kassiert - potentiell 100€ im Jahr verloren. Sowas nennt sich denn kundenfreundliche Milchmädchenrechnung.
Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Milchmädchenrechnung...
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Beitrag von ropix »

Daniel Schuhmann @ 4 Jan 2015, 12:49 hat geschrieben: Was hat denn das eine mit dem anderen zu tun? Milchmädchenrechnung...
dass die MVG mit ihren verdienten 40 Euros Statistiken verfälscht und am Jahresende deutlich weniger Geld eingenommen hat.

Früher[TM] hat man für sowas in der Poccistraße den Betrag noch reduziert bekommen...
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Ebend, ich bin in der komfortablen Lage den dritten Ring nutzen zu können, aber nicht wirklich zu müssen.
Bisher hab ich den halt immer gezahlt - jetzt gewisse Zeit nicht mehr. Evtl. auch dauerhaft nicht mehr.
Ich spare mir mein Geld aber auch lieber ohne Ärger.

Ich erwarte ja nicht, dass man mir als Abonnent deswegen um den Hals fällt - ich möchte aber auch nicht in Schmuddelecke derer gestellt werden die wiederkehrend bewusst nicht zahlen.

Natürlich hätte man gerne, das man einen persönliche Karte nutzt und sein Ticket ab und an nicht verleihen kann - das sind ja auch "Ausfälle".
Das ist aber praktisch - sonst hätte ich auch längst ein Jobticket Bund und würde nur 9 statt 10 Monate im Abo zahlen und hätte jetzt auch nur faire 5€ zahlen müssen.

Zwischen 5€ und 40€/demnächst60€ sollte es halt schon auch noch was geben.
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Beitrag von chris232 »

Woher soll denn die MVG wissen, dass du kein notorischer Schwarzfahrer bist?
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Beitrag von imp-cen »

Aufgrund der Tatsache das sowas in 40 Jahren bzw. 30 Jahren als Kunde nicht vorgekommen ist. Notorische Schwarzfahrer sind ja wohl in einer Datenbank erfasst und landen irgenwann als Abgabe bei der Staatsanwaltschaft, oder?
Zumindest die "Stammkunden" werden ja wohl bekannt sein.
(Möglicherweise sind das dann auch die mit Pfändungsfreikonto, wo eh nichts zu holen ist.)
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Beitrag von TramBahnFreak »

imp-cen @ 4 Jan 2015, 14:54 hat geschrieben: Aufgrund der Tatsache das sowas in 40 Jahren bzw. 30 Jahren als Kunde nicht vorgekommen ist. Notorische Schwarzfahrer sind ja wohl in einer Datenbank erfasst und landen irgenwann als Abgabe bei der Staatsanwaltschaft, oder?
Zumindest die "Stammkunden" werden ja wohl bekannt sein.
Nicht zwangsläufig.
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Beitrag von chris232 »

imp-cen @ 4 Jan 2015, 14:54 hat geschrieben: Aufgrund der Tatsache das sowas in 40 Jahren bzw. 30 Jahren als Kunde nicht vorgekommen ist. Notorische Schwarzfahrer sind ja wohl in einer Datenbank erfasst und landen irgenwann als Abgabe bei der Staatsanwaltschaft, oder?
Eben nicht - wenn du deine 40€ sofort zahlst wird da nichts gespeichert. Und darauf spekulieren so einige, was bei der Kontrolldichte ja auch kein Wunder ist... Ich wär sofort dafür, prinzipiell die Daten aufzunehmen und im Wiederholungsfall dann auch deutlich höhere Strafen verlangen.
Abgesehen davon weiß man ja bei den "unpersönlichen" Karten immernoch nicht, ob du wirklich so ein Stammkunde bist, oder normalerweise mit dem Auto fährst...
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Beitrag von Boris Merath »

imp-cen @ 4 Jan 2015, 12:23 hat geschrieben: Warum kann man da nicht differenzieren? Zwischen in 20 Jahren einmal Bockmist passiert und mehrmals jährlich ohne Ticket erwischt?
Hast Du es denn probiert, ob sie differenzieren?

Ansonsten - auch wenn ich in dem Fall ganz klar sagen muss: Pech gehabt, Deine Schuld: Das ist genau der Grund, warum ich gegen eine Erhöhung auf 60 Euro bin. Mit solchen Vorkommnissen, auch wenn klar der Kunde Schuld ist, verjagt man sich potentielle Kunden. Gerade ein Gelegenheitsfahrgast, der einfach mit dem Tarifsystem überfordert ist, wird nach einmal 60 Euro zahlen in Zukunft vermutlich doch wieder nur das Auto nehmen. Das ist auch nicht Sinn der Sache.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von NJ Transit »

Boris Merath @ 4 Jan 2015, 15:30 hat geschrieben: Das ist genau der Grund, warum ich gegen eine Erhöhung auf 60 Euro bin. Mit solchen Vorkommnissen, auch wenn klar der Kunde Schuld ist, verjagt man sich potentielle Kunden. Gerade ein Gelegenheitsfahrgast, der einfach mit dem Tarifsystem überfordert ist, wird nach einmal 60 Euro zahlen in Zukunft vermutlich doch wieder nur das Auto nehmen. Das ist auch nicht Sinn der Sache.
Wenn ich mein Essay nicht fristgerecht in der Uni abgebe, kriege ich 5,0. Wenn ich ohne Führerschein oder Fahrzeugpapiere fahre, zahle ich 10€ (DIE sind dafür auch eindeutig zuzuordnen, im Gegensatz zu anonymen Fahrkarten). So ist nunmal leider das Leben - tut mir leid. Und die Tatsache, dass Fahrkarten nunmal in vielen Fällen keiner Person zugeordnet sind sondern weitergegeben werden können zur nachträglichen Vorlage rechtfertigt auch 100€ für Schwarzfahren.

Dass das Tarifsystem viele Leute überfordert, ist ein ganz anderes Thema, ja - auch wenn es da nu wahrlich genügend Informationen und Möglichkeiten, sich diese zu beschaffen, gibt.
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Beitrag von ropix »

NJ Transit @ 4 Jan 2015, 16:59 hat geschrieben:Wenn ich mein Essay nicht fristgerecht in der Uni abgebe, kriege ich 5,0.
:rolleyes:
Wenn ich ohne Führerschein oder Fahrzeugpapiere fahre, zahle ich 10€
:D
(DIE sind dafür auch eindeutig zuzuordnen, im Gegensatz zu anonymen Fahrkarten). So ist nunmal leider das Leben - tut mir leid.
Nein. In 15 von 15 Stichproben nie etwas zahlen müssen für "bin zu faul jetzt das ganze Auto nach Fahrzeugschein zu durchsuchen"
Und die Tatsache, dass Fahrkarten nunmal in vielen Fällen keiner Person zugeordnet sind sondern weitergegeben werden können zur nachträglichen Vorlage rechtfertigt auch 100€ für Schwarzfahren.
100 Euro fürs Schwarzfahren, aber dafür bedarf es Vorsatz. Ansonsten Bin ich schon immer der Meinung, das erste mal muss deutlich billiger werden
Dass das Tarifsystem viele Leute überfordert, ist ein ganz anderes Thema, ja - auch wenn es da nu wahrlich genügend Informationen und Möglichkeiten, sich diese zu beschaffen, gibt.
Ich wüsste noch nicht mal wo man in Regensburg die Info herbekommt dass sich die Gruppe in München am Sendlinger Tor nicht teilen darf, die eine hälfte weiterfahren und die andere zahlt pro Person demnächst 60 Euro.
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Beitrag von andreas »

das sagt dir doch die Logik oder? Bei einer Gruppenkarte fährt nur die Gruppe legal, die die Karte hat.
Wenn die einen nach Fürstenried West fahren und die anderen nach Neuperlach, dann haben nur die eine Fahrkarte, die diese auch vorlegen können....

Wie hoch ist denn die Beanstandungsquote bei der MVG in München so?
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Beitrag von NJ Transit »

ropix @ 4 Jan 2015, 17:08 hat geschrieben: Nein. In 15 von 15 Stichproben nie etwas zahlen müssen für "bin zu faul jetzt das ganze Auto nach Fahrzeugschein zu durchsuchen"
Nicht das Problem eines öffentlichen Verkehrsbetriebes (und gehört verboten einself.)
100 Euro fürs Schwarzfahren, aber dafür bedarf es Vorsatz. Ansonsten Bin ich schon immer der Meinung, das erste mal muss deutlich billiger werden
...den du wie nachweisen willst?
Ich wüsste noch nicht mal wo man in Regensburg die Info herbekommt dass sich die Gruppe in München am Sendlinger Tor nicht teilen darf, die eine hälfte weiterfahren und die andere zahlt pro Person demnächst 60 Euro.
Du beziehst dich auf welche Fahrkarte? Ansonsten, Internet, Telefon, Verkäufer fragen.
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Beitrag von chris232 »

ropix @ 4 Jan 2015, 17:08 hat geschrieben: Ansonsten Bin ich schon immer der Meinung, das erste mal muss deutlich billiger werden
Ich auch. Dann hätte ich mir durch Schwarzfahren dank der noch deutlich niedrigeren Hemmschwelle und der "hohen Kontrolldichte" in den letzten drei Jahren nicht nur kurz überschlagen 2490€ sparen können sondern 2520€. :rolleyes: Sorry, aber wer dann noch Fahrkarten kauft darf wohl getrost als Idealist oder Idiot eingestuft werden...
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Beitrag von imp-cen »

Boris Merath @ 4 Jan 2015, 15:30 hat geschrieben:Hast Du es denn probiert, ob sie differenzieren?
Ja, am Samstag, da wollten Sie aber noch kein Geld, weil es noch nicht im System ist.
Ansonsten, das Gesetz, die Bedingungen - da kann man leider nichts machen.

Soll Mitte nächster Woche nochmal vorbeikommen - dann mit den restlichen Monatskarten zur Änderung des Abos. Insofern "Pech gehabt" stimmt so nicht - ich spare ja sogar ab demnächst. Das ich selber Schuld bin, habe ich ja Anfangs schon gesagt.

Btw. ist es Problem des Anbieters nachzuweisen, dass man Wiederholungstäter ist. Unterstellen kann man ja viel.

Ansonsten wird bei uns mittlerweile so ziemlich alles gespeichert, aber da wo man mal nichts zu verbergen hätte, geht das natürlich nicht.
Wenn ich mein Essay nicht fristgerecht in der Uni abgebe, kriege ich 5,0.
Wenn du bei mir in der Arbeit deinen Antrag nicht fristgerecht abgibst, hast du auch Pech gehabt. Ausser du behauptest, dass du ihn abgegeben hast. Da wir das Gegenteil nicht beweisen können, ist es dann unser Problem. Lehnen wir trotzdem ab, staucht uns der Sozialrichter zusammen.
So einfach geht da keine Beweislastumkehr.
Evtl. wäre es vor Gericht genauso... keiner kann beweisen dass das Ticket benutzt wurde und keiner hatte ein Interesse das nachzuprüfen (liegt im Bogen mit allen anderen zukünftigen im Schrank) - das ist es aber nicht wert.

Und wie gesagt, in 4 Monaten hab ich das Geld eh wieder zurück. Die MVG schadet sich selbst - nicht mich. Diese Politik sichert aber Arbeitsplätze im Kundencenter. ;)

Kundenbindung und -service sieht eben anders aus. Und Differenzierung wäre nicht verkehrt.
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Beitrag von ropix »

chris232 @ 4 Jan 2015, 17:38 hat geschrieben: in den letzten drei Jahren nicht nur kurz überschlagen 2490€ sparen können sondern 2520€.
welch Tolle Ersparnis von 1,2%

Ganz ehrlich - sehr unüberzeugendes Argument. Außerdem: Die Kontrolldichte ist unabhängig vom Schwarzfahrerpreis. Ob du dir die 2530 Euro nun sparst und dabei mit 10 * 60 (=600) Euro kalkulierst oder mit 9*60 und ein mal 20 Euro ist egal. Würde man gleichzeitig das vor Ort zahlen abschaffen wäre es sogar deutlich effektiver... (Hier halt mit der guten Begründung dass man eben ein mal pro Zeiteinheit frei hat. Ansonsten gibt's für die Datenerfassung keinerlei Grund. Wer nicht mitmacht bekommt auch keine Emäßigung)
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Beitrag von Boris Merath »

NJ Transit @ 4 Jan 2015, 16:59 hat geschrieben: So ist nunmal leider das Leben - tut mir leid. Und die Tatsache, dass Fahrkarten nunmal in vielen Fällen keiner Person zugeordnet sind sondern weitergegeben werden können zur nachträglichen Vorlage rechtfertigt auch 100€ für Schwarzfahren.
Schön, dass Du unfehlbar bist, und Dir so etwas nie passieren wird. Die meisten Leute machen aber doch irgendwann mal einen Fehler - ich bin auch schon oft genug ohne Fahrschein gefahren. Mal übersehen, dass schon wieder ein neuer Monat ist, mal mit dem Tarifsystem überfordert, und einmal lag die Fahrkarte daheim auf dem Schreibtisch. So etwas passiert fast jedem irgendwann mal. Meine Mutter ist z.B. mal mit der IsarCard 9 Uhr um 8:59 (eingestiegen an der Starthaltestelle des Busses) kontrolliert worden.

Natürlich ist es da formal korrekt, 40 Euro, oder in Zukunft 60 Euro, zu berechnen. Nur - so vergrault man sich sehr effektiv Kunden. Speziell Gelegenheitsnutzer, für die 100 Euro viel Geld sind, überlegen sich dann das nächste mal sehr genau, ob sie noch mal öffentlich fahren. Es sind eben nicht nur die Betrüger, die das trifft, sondern auch ein gehöriger Anteil von Leuten die nicht absichtlich schwarz fahren.

Der Weg zu weniger Schwarzfahrern sollte eher eine Erhöhung der Zahl der Kontrollen sein, und nicht ein Hochtreiben der Strafe. Wenn man im Schnitt nur einmal im Jahr kontrolliert wird, ist es für den Profi-Schwarzfahrer relativ egal, ob er jetzt 40 oder 100 Euro zahlt.
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Beitrag von 218 466-1 »

Boris Merath @ 4 Jan 2015, 18:37 hat geschrieben:(...) und einmal lag die Fahrkarte daheim auf dem Schreibtisch. So etwas passiert fast jedem irgendwann mal.
In dem Fall gibt es doch die Möglichkeit, die Fahrkarte nachträglich dem EVU vorzuzeigen. Dann fällt nur die Bearbeitungsgebür an.
Natürlich ist es da formal korrekt, 40 Euro, oder in Zukunft 60 Euro, zu berechnen. Nur - so vergrault man sich sehr effektiv Kunden. Speziell Gelegenheitsnutzer, für die 100 Euro viel Geld sind, überlegen sich dann das nächste mal sehr genau, ob sie noch mal öffentlich fahren.
Es sind eben nicht nur die Betrüger, die das trifft, sondern auch ein gehöriger Anteil von Leuten die nicht absichtlich schwarz fahren.
Betrüger zahlen eh den doppelten Normalpreis. Im ICE normalerweise deutlich mehr als 100 €.
Vor dem Einstieg sollte man sich nochmal vergewissern, dass die Fahrkarte vorhanden ist, oder sich unverzüglich beim Personal melden.
Der Weg zu weniger Schwarzfahrern sollte eher eine Erhöhung der Zahl der Kontrollen sein, und nicht ein Hochtreiben der Strafe. Wenn man im Schnitt nur einmal im Jahr kontrolliert wird, ist es für den Profi-Schwarzfahrer relativ egal, ob er jetzt 40 oder 100 Euro zahlt.
Die BEG ist ja dabei dies umzusetzen. Im Allgäu müssen ab 12/2016 wieder alle Züge mit ZuB besetzt sein. Das wiederum wirft die Frage auf, warum man dort dennoch keine Lok-Wagen Züge mehr fahren wird, aber das ist ein anderes Thema.

Evtl. sollte man aber aber zw. falscher Fahrkarte und ohne Fahrkarte unterscheiden. Zumindest dann, wenn die Fahrgäste keinen finanziellen Vorteil durch eine ungültige Fahrkarte hatten.
Ich wäre ja für Drehkreuze an den Zugängen zu den Bahnsteigen. Dann hätte sich das Thema erledigt. Wer nicht fährt, zahlt eben 2€ für eine Bahnsteigkarte. Ins Schwimmbad kommt man ja auch nicht ohne ein Drehkreuz zu passieren.
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Beitrag von NJ Transit »

Boris Merath @ 4 Jan 2015, 18:37 hat geschrieben: Schön, dass Du unfehlbar bist, und Dir so etwas nie passieren wird. Die meisten Leute machen aber doch irgendwann mal einen Fehler - ich bin auch schon oft genug ohne Fahrschein gefahren.
Das behaupte ich wo? Oder polemisierst du nur durch die Gegend? Ich bin auch schon aus diversen Gründen (vergessen, Fk zu kaufen; vergessen, neue Monatskarte reinzutun; vergessen, Fk mitzunehmen; Geldbeutel verloren und erst viel später bemerkt; vergessen, zu stempeln) schwarz gefahren. Und jetzt? Und nachdem ich bislang in München exakt VIER Mal bei der MVG kontrolliert wurde (und das bei täglicher ÖPNV-Nutzung ca. 2004-2008 und 2014ff - wobei eines der vier Male 2013 war...)...

Und nochmal - wie soll man nachweisen was Vorsatz ist und was nicht? Und zwar ohne Gerichtsprozess für jeden Schwarzfahrer.
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Beitrag von spock5407 »

Boris Merath @ 4 Jan 2015, 18:37 hat geschrieben: Der Weg zu weniger Schwarzfahrern sollte eher eine Erhöhung der Zahl der Kontrollen sein, und nicht ein Hochtreiben der Strafe. Wenn man im Schnitt nur einmal im Jahr kontrolliert wird, ist es für den Profi-Schwarzfahrer relativ egal, ob er jetzt 40 oder 100 Euro zahlt.
Die aktuelle Kontrolldichte in M ist, subjektiv, in der Tat ein Witz. Im Schnitt was bei mir die letzten Jahre, würde sagen, etwa 1-2* im Jahr. Rot und Blau zusammen.
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Beitrag von ropix »

NJ Transit @ 4 Jan 2015, 19:32 hat geschrieben: Und nochmal - wie soll man nachweisen was Vorsatz ist und was nicht? Und zwar ohne Gerichtsprozess für jeden Schwarzfahrer.
Warum sollte man?

z.B. ein mal alle 10 Jahre gibt's das EBE halt verbilligt, wer nochmal erwischt wird zahlt den vollen Preis.
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Beitrag von spock5407 »

Womit Du ausnahmslos alle 40er erfassen und langfristig speichern. Ich hör die Datenschützer amok laufen. Ausserdem brauchst Du Datenbanksoftware, die sehr lange Unterstützung hat und recht betriebssystem-unabhängig ist. Teuer (entweder wg. Lizenzen und/oder dauernden Migrationen auf neuere Versionen).
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Beitrag von ropix »

spock5407 @ 4 Jan 2015, 19:40 hat geschrieben: Womit Du ausnahmslos alle 40er erfassen und langfristig speichern. Ich hör die Datenschützer amok laufen.
wie gesagt - wer nicht mitmachen will zahlt gleich voll. (Und ich sagte ja auch schon - nach $Frist kann man ja wieder von vorn anfangen, wie beim Flensburger Punktesystem)
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Beitrag von spock5407 »

Ich seh da zwei Seiten. Ja, die Höhe des EBE ist auf die Kontrolldichte bezogen aktuell ein Witz, um Profi-Schwarzfahrer abzuschrecken. Absolut.
Auf der anderen Seite sollte man potentielle Fahrgäste wirklich nicht sofort verschrecken.

Eine Stufenlösung wäre auch das von mir präferierte Modell. Aber eine 100% gerechte Lösung wirds nicht geben; "Kollateralschäden" wirds immer geben.
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Beitrag von 218 466-1 »

NJ Transit @ 4 Jan 2015, 19:32 hat geschrieben: Und nochmal - wie soll man nachweisen was Vorsatz ist und was nicht? Und zwar ohne Gerichtsprozess für jeden Schwarzfahrer.
Wer sich hinsetzt, ohne sich vorher beim Personal gemeldet zu haben, handelt vorsätzlich.
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Beitrag von NJ Transit »

Und in der U-Bahn? Und Menschen, die versehentlich 1 statt 2 Streifen gestempelt haben?
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Beitrag von 218 466-1 »

NJ Transit @ 4 Jan 2015, 20:13 hat geschrieben:Und in der U-Bahn?
Was soll in der U-Bahn anders sein, als in anderen Verkehrsmitteln?
Und Menschen, die versehentlich 1 statt 2 Streifen gestempelt haben?
Wer in einer 30er Zone versehentlich das Gaspedal zu stark drückt muss auch zahlen, wenn man dann geblitzt wird. :rolleyes:
Aber da gibt es je nach Schwere des Versoßes stufenweise Bußgeld. Vlt. wären im Stadtverkehr 50€ angemessener, dafür in Regionalzügen 60€ und in Fernzügen mindestens 80€.
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Beitrag von JeDi »

chris232 @ 4 Jan 2015, 15:27 hat geschrieben: Ich wär sofort dafür, prinzipiell die Daten aufzunehmen und im Wiederholungsfall dann auch deutlich höhere Strafen verlangen.
Personalausweis hab ich nicht dabei, Ich wollte ja ein Ticket kaufen, aber [TM] - hier sind aber die 40 EUR cash.

Wo willst du die persönlichen Daten herbekommen?
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Beitrag von JeDi »

218 466-1 @ 4 Jan 2015, 20:30 hat geschrieben: Was soll in der U-Bahn anders sein, als in anderen Verkehrsmitteln?
Bei welchem Personal soll ich mich da melden?
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Beitrag von NJ Transit »

218 466-1 @ 4 Jan 2015, 20:30 hat geschrieben: Wer in einer 30er Zone versehentlich das Gaspedal zu stark drückt muss auch zahlen, wenn man dann geblitzt wird. :rolleyes:
Ist dann aber kein Vorsatz mehr, und darum geht es!
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JeDi @ 4 Jan 2015, 20:35 hat geschrieben: Personalausweis hab ich nicht dabei, Ich wollte ja ein Ticket kaufen, aber [TM] - hier sind aber die 40 EUR cash.
Schulterzucken seitens des Beanstanders, Ausweis oder Identitätfeststellung seitens BuPo/Landespolizei, das mit den 40 Euro Cash ging leider nur bis letztes Jahr. Grund dafür sind zu viele falsche Fuffziger im Umlauf...
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