Das Wort "sofort" ist bei U-bahnen, die noch nicht geplant sind, mit Vorsicht zu geniessen. Selbst für Pasing wird laut Presse Baubeginn 2020 angestrebt, d.h. Inbetriebnahme vermutlich ab 2026.Oliver-BergamLaim @ 18 Jan 2015, 20:33 hat geschrieben: Vorschläge? Hier bitte:
Statt das jährlich in dreistelliger Millionenhöhe überschüssige Geld für Ökostrom auszugeben, bitte zumindest 50% davon zusätzlich in den öffentlichen Nahverkehr stecken, und zwar mindestens solange bis das System wieder halbwegs stabil und für die aktuellen und künftigen Fahrgastmassen ausgelegt sind.
Konkrete Vorschläge, was mit dem Geld anzufangen ist:
- die derzeit 21 bestellten C2 komplett als zusätzliche Züge verwenden und sofort die komplette Option von 46 weiteren C2 als Ersatz für sämtliche A-Wagen bestellen
- sofortiger Baubeginn für U4 Englschalking, U5 Pasing und U6 Martinsried, nach Eröffnung dieser Strecken sofortiger Baubeginn U9 mit diversen Abzweigen (Theresienstraße etc.)
- massiv zusätzliches Fahrpersonal und in Verbindung mit den C2 folgende Angebotsverbesserungen:
1. Takt 5 auf den Hauptlinien Mo-Sa durchgehend bis 21 Uhr, damit verbunden auch endlich Abschaffung der elendigen Ferien- und Freitagnachmittags-Ausdünnungen
2. keine Kurzverstärker mehr, die 2 Stationen vor der Endstation verenden, also U7 immer bis OEZ und Neuperlach Süd, U2 immer bis Feldmoching, U3 immer bis Moosach, U4 immer (auch abends!) bis Laimer Platz
3. Langzüge auch auf U4 und U7
4. Im Spät- und Sonntagsverkehr keine Kürzung mehr auf Vollzüge
5. Abschaffung des 20er-Taktes an Wochenendmorgen und im Spätverkehr
6. Umbaukonzept für den Odeonsplatz (Stichwort Übergang U3/6 <-> U4/5) und sofortiger Baubeginn
7. Durchgehender Nachtbetrieb zumindest am Wochenende und zumindest auf U2, 3, 5 und 6
8. vernünftige Wendezeiten an allen Endstationen, also nichts mehr mit 3 oder 4 Minuten, schon gar nicht im Berufsverkehr
Now we're talking.
Und wenn jetzt wieder kommt: womit soll das bezahlt werden, wir müssen haushalten, das ist utopisch, das braucht's doch alles nicht... doch, das braucht's alles, um das System und das Angebot stabil, zuverlässig, komfortabel und attraktiv zu machen. Und das ist bezahlbar, das Geld dafür ist nämlich da. Also jetzt. Sofort. Uns wird nur immer weisgemacht, es sei nicht da, weil es ideologisch verblendet in Ökostrom gesteckt wird, während die Münchner durch das schlechte und unzuverlässige U-Bahn-Angebot reihenweise in ihre Diesel-Blechkisten getrieben werden. Bei den Verantwortlichen hakt's gewaltig, das ist das Problem. Der Fisch stinkt immer vom Kopf her und auch und gerade in München läßt sich das prima beobachten.
Mit U4 Englschalking und U5 Pasing gewinne ich wenige neue Fahrgäste, ziehe aber Fahrgäste von der S-Bahn ab und speise sie in das U-Bahn-Netz ein. Ob das angesichts der ohnehin schon krassen Kapazitätsengpässe und der generell kleineren Kapazität der U-Bahn sinnvoll ist, sei dahingestellt. Zumal die S-bahn die großzügiger dimensionierten Bahnhöfe hat und noch Luft - viele Züge fahren ja auch in der HVZ mit Vollzug und haben damit noch 33% Reserve.
Sinnvoller fände ich, als "Sofortmassnahme" den A-Wagen bis zur Beschaffung der nächsten Option C-Wagen noch mal eine HU zu spendieren und damit den Betrieb stufenweise zu stabilisieren:
- längere Wendezeiten auf den verspätungsanfälligen Linien (U2,3,4,6,7)
- U1 im Takt 5, damit Abschaffung der problematischen Wendungen Kolumbusplatz und Westfriedhof
- U7 nach Neuperlach Süd und bis Harthof.
Mittelfristig dann U2 komplett im Takt 2/4/4, Taktverdichtung der U5 auf 2/4/4 und der U6 auf 2/4/4 bis Kieferngarten. Das dürfte ohnehin lange genug dauern, bis alles so weit ist.
Und Baubeginn U9 sowie Umbau Odeonsplatz.