Der "Niedergang" der U-Bahn München

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Step_3 @ 25 Jan 2015, 01:22 hat geschrieben: Mitte der 90er war es scheinbar kein Problem, ein in jeder Hinsicht erdenklich rückstständiges Fahrzeug genau so noch mal in Serie auflegen zu lassen...
Der B-Wagen war Mitte der 90er ein modernes Fahrzeug. Was soll an dem rückständig gewesen sein?
Warum konnte man dann statt der C2 zuletzt keinen C1.11 ordern, der ausgereift und auch angesichts der heutigen Aufsichtsbehörde sicherlich einfach zuzulassen ist als eine neues Inspiro-Fahrzeug?
Weil der C1 nicht mehr hergestellt wird, sondern ein hoffnungslos veraltetes Fahrzeug ist.
Man müsste nur auf ein paar Designpreise verzichten... Aber das geht ja gar nicht....  :ph34r:
Da hätte vielleicht geholfen einen Inspiro von der Stange zu bestellen. Oder auch nicht - weil so individuell, wie die U-Bahn-Netze sind, hätte man trotzdem sicherlich auch noch ordentlich Anpassungsmaßnahmen machen müssen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Step_3
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Beitrag von Step_3 »

Boris Merath @ 25 Jan 2015, 01:34 hat geschrieben:Der B-Wagen war Mitte der 90er ein modernes Fahrzeug. Was soll an dem rückständig gewesen sein?
Daß er eigentlich anno 1988 ist und nur so bestellt wurde, damits zusammenpasst?
Ein Bus für Fahrgastinformation, Durchgängigkeit im Doppeltriebwagen, vielleicht mehr Stehfläche an den Wagenenden (Stichwort Nürnberg)... Auch ungeachtet der Antriebstechnologie war das alles Mitte der 90er kein Hexenwerk mehr, bzw. auch da schon absehbar (mit Vorraussicht). Fahrgastinfos wurden dazumal ja bereits im Oberflächenverkehr eingeführt....
Weil der C1 nicht mehr hergestellt wird, sondern ein hoffnungslos veraltetes Fahrzeug ist.
Mag sein, aber er fährt..., nach unzähligen Kinderkrankheiten und Verzögerungen tut er das nun zuverlässig, ist dicht und ist wie bei der letzten B-Serie eigentlich auch "nur" aus dem jeweils letzten Jahrzehnt.... Nicht gut für die Publicity, aber ich als Betreiber hätte viel lieber zuverlässige einsetzbare Fahreuge mit älterer Technik als für den Hersteller die Serienreife auszupokern...

Aus Fahrgastsicht war der B2.8 ein Stillstand... Fast nix Neues, man hat ihn geordert, weil er fährt... Man hätte vieles anders machen können, aber okay, die Hauptaufgabe erfüllt er, sofern man ihn entsprechend wartet... Aber das steht ja auf einem anderen Blatt.. die C1 machen wohl auch schlapp, wenn man sie auf dem Zahnfleisch fahren lässt....
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Step_3 @ 25 Jan 2015, 02:52 hat geschrieben: Ein Bus für Fahrgastinformation,
IBIS-Bus hatte der B2.8 von Anfang an, beim B2.7 wurde es nachgerüstet. ANgesichts der Baujahre eigentlich auch keine Besonderheit - die VDV 300 ist von Mitte 1984, dass ein Fahrzeug das ab 1987 ausgeliefert wurde das noch nicht drin hat ist eigentlich logisch.
Durchgängigkeit im Doppeltriebwagen, vielleicht mehr Stehfläche an den Wagenenden (Stichwort Nürnberg)...
Das ist aber keine technische Frage, sondern eine Frage was man möchte. Der Nutzen der Durchgängigkeit im Doppeltriebwagen ist halt auch nur eingeschränkt. Und mehr Stehplätze geht zu Lasten der Sitzplätze.z
Mag sein, aber er fährt..., nach unzähligen Kinderkrankheiten und Verzögerungen tut er das nun zuverlässig, ist dicht und ist wie bei der letzten B-Serie eigentlich auch "nur" aus dem jeweils letzten Jahrzehnt.... Nicht gut für die Publicity, aber ich als Betreiber hätte viel lieber zuverlässige einsetzbare Fahreuge mit älterer Technik als für den Hersteller die Serienreife auszupokern...
Das nutzt einem was genau, wenn das Fahrzeug nicht mehr hergestellt wird?
Aus Fahrgastsicht war der B2.8 ein Stillstand... Fast nix Neues, man hat ihn geordert, weil er fährt...
Stand der Technik halt. Haltestelleninnenanzeiger etc. waren grade erst am Aufkommen. Der B2.8 ist halt die entscheidenden paar Jahre zu alt.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Muc_train »

zudem ist der B-Wagen aus Fahrgastsicht ein gutes Fahrzeug, vllt. nicht so hübsch und stylisch dafür wurden aber (noch) bequeme Sitze eingebaut, bevor man in den 90ern verlernt hat vernünftige gut gepolsterte Sitze zu bauen.
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Beitrag von ropix »

Step_3 @ 25 Jan 2015, 01:22 hat geschrieben:Mitte der 90er war es scheinbar kein Problem, ein in jeder Hinsicht erdenklich rückstständiges Fahrzeug genau so noch mal in Serie auflegen zu lassen...
Wobei du hier eigentlich über den falschen lästerst. Ein ebenfalls 1995 gekaufter 420er wäre ja wohl deutlich passender :rolleyes:
Warum konnte man dann statt der C2 zuletzt keinen C1.11 ordern, der ausgereift und auch angesichts der heutigen Aufsichtsbehörde sicherlich einfach zuzulassen ist als eine neues Inspiro-Fahrzeug?
Man müsste nur auf ein paar Designpreise verzichten... Aber das geht ja gar nicht....  :ph34r:
Weil sich in Zwischenzeit etwas grundlegendes geändert hat. Werfen wir nochmal einen kurzen Blick zurück auf den Anfang der 90er Jahre. Siemens ist Siemens, seine "Projektpartner" wie die Bundesbahn oder auch die Stadtwerke München öffentliche Behörden. Damit überhaupt irgendwas passiert braucht es public-private-Partnership (nur dass das Unwort noch gar nicht erfunden war) wo man sich zusammensetzt und eine gemeinsame Wissensbasis schafft. Was wollen die einen, was können die anderen und wie schnell. Natürlich fällt zu dieser Zeit ein Fahrzeugbedarf im bestehenden Betrieb irgendwann plötzlich vom heiteren Himmel - oder er ist seit Jahrzehnten vorhersehbar. Die Produktzyklen sind lang da man die Einzelanfertigungen sehr lange produzieren kann - drastisch gesagt - eine Sandkastenform für Dampflokteile kann heute nach Zeichnung immer noch jeder bauen.

In solchen Zeiten, wo man keine "Plattformen" hat, sondern lediglich Wissensstände aus vorhergehenden "Projekten" kann man dann halt mit mehr oder mit weniger "Forschungsaufwand" bestellen, wobei der Staat "Forschungsaufwand" gut subventioniert.

Heute schaut das ganz - aber völlig anders aus. Der Bedarf an neuen Fahrzeugen ist grad in D gewaltig gewachsen, viele private Firmen benötigen die von der Stange, fertig zugelassen ohne große Wartezeiten eingehen zu wollen. Die Elektrik dafür wird andernd dem Stand der Technik angepasst, das rentiert sich wenn man davon ausgehen kann dass es genug Abnehmer für eine Entwicklung geben wird. Und wenn nicht dann für die daraus angepasste oder ihrem Nachnachfolger. Die Bauteile werden mit nicht mehr ganz so universell herstellbaren Formen gebaut, irgendwann ist Schluss.

Bis etwa ins Jahr 1995 hätte man auf Bestellung auch noch Schaltwerkzüge ordern können. Danach wurde die gesamte Fahrzeugentwicklung umgekrempelt, heute dürfte es echt schwer bis unmöglich werden. Sprich - selbst wenn die MVG heute C1 oder C1.1 kaufen will. Es wird sich kein Verkäufer mehr finden. Einfach weil beim Verkäufer das Know-How schonwieder weg ist.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

ropix @ 25 Jan 2015, 11:32 hat geschrieben: Es wird sich kein Verkäufer mehr finden. Einfach weil beim Verkäufer das Know-How schonwieder weg ist.
Das dürfte gar nicht mal das Hauptproblem sein. Das größere Problem ist, dass auch die Einzelteile, aus denen so ein U-Bahnzug besteht, nur relativ kleine Lebensdauern haben. Das ganze fängt schon mit Speicherchips, Prozessoren etc. auf den diversen Platinen, die in so einem Zug verbaut sind, an - die meisten dürften nach 15 Jahren entweder nicht mehr erhältlich oder abgekündigt sein. Diese Bauteile müsste man also sowieso, aufgebaut auf modernen Chips, neu entwickeln.
An diesem Problem ist ja auch u.a. die Zulassung des Flirt bei Berchtesgadener Landbahn gescheitert - nach außen hin ein ganz normaler Flirt, die Technik aber halt doch nicht identisch.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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giovane7
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Beitrag von giovane7 »

Ich fahre nur noch selten U-Bahn. Ich tu mir das einfach nicht mehr an. Ist mir zu viel Fleisch auf einmal. Wenn, dann ist es in der Regel ein schlechtes Zeichen und ich gebe Stimmen nach die behaupten, dass man da *schneller* sei. Mir ist i. Ü. keine Vorschrift bekannt, die mich zwingt, *schneller* zu sein. Grundsätzlich ist es m. E. sogar noch statthaft, eine beliebig lange Strecke z. B. auch zu Fuß zurück zu legen. Meines Wissens wird man deswegen bisher nur in Amerika für verrückt gehalten, verhaftet oder erschossen.

Heute gab es z. B. eine *Stellwerkstörung* am Rotkreuzplatz und mehrere Minuten ging dort offensichtlich nichts *schneller*. Das passt meines Erachtens recht gut zur Themenüberschrift und vielleicht kann man ropix, boris et. al wieder ein paar Informationen aus dem Kreuz leiern.

Die Fahrzeuge, die mag ich, die schätze ich, wenn sie 40 Jahre + x unzufriedene, unausgeglichene und langweilige Ärsche von A nach B bringen. Ich freue mich, wenn ich den 102 oder den 105 noch sehe oder den 093 ("Baujahr" 1983 ?).

Ich bin heute mit dem lange totgesagten 607 gefahren, der tutet ja ganz anders wie anderen modernen Triebfahrzeuge der preisgekrönten Triebfahrzeuggeneration.

Nicht hauen, wenn ihr das schon alle wisst nur ich ich weil ich nur in Notfällen U-Bahn fahre.

Edith fiel eben noch was ein
P-fan
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Beitrag von P-fan »

giovane7 @ 26 Jan 2015, 20:28 hat geschrieben: Ich fahre nur noch selten U-Bahn. Ich tu mir das einfach nicht mehr an. Ist mir zu viel Fleisch auf einmal. Wenn, dann ist es in der Regel ein schlechtes Zeichen und ich gebe Stimmen nach die behaupten, dass man da *schneller* sei. Mir ist i. Ü. keine Vorschrift bekannt, die mich zwingt, *schneller* zu sein. Grundsätzlich ist es m. E. sogar noch statthaft, eine beliebig lange Strecke z. B. auch zu Fuß zurück zu legen. ...
Sehr richtig, und gesünder ist es obendrein. Wenn man dagegen die Fahrgäste so beobachtet, wie sie sich auch bei zwei direkt aufeinander folgenden Trams fast alle in das erste Fahrzeug hineinzwängen, könnte man schon zu der Auffassung kommen, es gäbe eine solche "Vorschrift".
Symmetrische Fahrpläne: Voraussetzung für gute Anschlüsse in beiden Richtungen Symmetrieminute
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

giovane7 @ 26 Jan 2015, 20:28 hat geschrieben:Ich bin heute mit dem lange totgesagten 607 gefahren, der tutet ja ganz anders wie anderen modernen Triebfahrzeuge der preisgekrönten Triebfahrzeuggeneration.
Du glücklicher. Das ist der einzige C-Zug, der auf meiner U-Bahnliste noch einstellig ist... <_< (geführt seit 2009)

Gruß,
Sven
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

giovane7 @ 26 Jan 2015, 20:28 hat geschrieben: Ich fahre nur noch selten U-Bahn. Ich tu mir das einfach nicht mehr an.
Ja, geht mir ähnlich. Wenn ich die Wahl habe, halbwegs sinnvoll ohne U-Bahn zum Ziel zu gelangen, wähle ich die Alternative. Blöderweise ist Großhadern aus der Innenstadt nur schlecht ohne U-Bahn zu erreichen...
Wo ist das Problem?
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

Die Strecke Innenstadt -> Pasing -> mit 56 nach Großhadern ist keine Alternative für dich?

Gruß,
Sven
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

PascalDragon @ 30 Jan 2015, 07:26 hat geschrieben: Die Strecke Innenstadt -> Pasing -> mit 56 nach Großhadern ist keine Alternative für dich?

Gruß,
Sven
Hatte ich schon überlegt, dauert aber wahrscheinlich deutlich länger als der direkte Weg mit der U6.

Manchmal benutze ich den 56er aber auf der Rückfahrt, wenn ich sowieso im Westen der Stadt etwas vorhabe...
Wo ist das Problem?
schwarzfahrerin
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Beitrag von schwarzfahrerin »

Ich fahre glücklicherweise auch nicht mehr U-Bahn. Meiner neuer Arbeitsplatz ist am besten zu Fuß erreichbar und ich laufe sowieso sehr gerne. Auch für Besorgungen und Unternehmungen weiter weg ziehe ich immer den Bus vor. Alleine die Info "wir haben gerade einen Stau" hat mir das U-Bahnfahren vergrault. Gehörte es nicht einst zu den USPs der Schienenfahrzeuge, genau eben keinen Stau - anders als auf der Straße - zu haben? Echt ein schlechter Witz, diese Durchsage.
PascalDragon
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Beitrag von PascalDragon »

rautatie @ 30 Jan 2015, 10:53 hat geschrieben:Hatte ich schon überlegt, dauert aber wahrscheinlich deutlich länger als der direkte Weg mit der U6.
Unter der Voraussetzung, dass bei U-Bahn alles gut geht sollte das ja für jede Alternativstrecke von der Innenstadt nach Großhadern zutreffen... <_<

Gruß,
Sven
Laimer88
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Beitrag von Laimer88 »

Ich kann es zwar kaum glauben, aber die U-Bahn hatte 2014 einen Püntlichkeitswert von 94,4 % (2013: 92,5). Quelle: MVG-PM.

Dort heißt es auch, der Wagenpark sei weiterhin sehr zuverlässig verfügbar. Diesbezügliche Zweifel basierten im Wesentlichen auf Wahrnehmungsverschiebungen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die S-Bahn hat ja letztes Jahr auch ein Pünktlichkeitsrekord erzielt...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Laimer88 @ 4 Feb 2015, 20:03 hat geschrieben: Dort heißt es auch, der Wagenpark sei weiterhin sehr zuverlässig verfügbar. Diesbezügliche Zweifel basierten im Wesentlichen auf Wahrnehmungsverschiebungen.
Wenn ich anschau, in was für einem Ranzwagen (6105) ich vorhin am 5er war. Er fuhr, aber der innere Zustand war erbärmlich.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Laimer88 @ 4 Feb 2015, 20:03 hat geschrieben: Ich kann es zwar kaum glauben, aber die U-Bahn hatte 2014 einen Püntlichkeitswert von 94,4 % (2013: 92,5). Quelle: MVG-PM.
Jean @ 4 Feb 2015, 20:43 hat geschrieben:Die S-Bahn hat ja letztes Jahr auch ein Pünktlichkeitsrekord erzielt...
Stimmt beides mit meinen persönlichen Erfahrungen überein.
spock5407 @ 4 Feb 2015, 20:55 hat geschrieben:Wenn ich anschau, in was für einem Ranzwagen (6105) ich vorhin am 5er war. Er fuhr, aber der innere Zustand war erbärmlich.
Das Holzfurnier ist an manchen Stellen etwas abgewetzt, aber sonst? Da kenn ich von anderen Städten wesentlich erbärmlichere Zustände. Und die C-Züge wirken auf mich im allgemeinen dreckiger als die ältesten As (und sind an manchen Stellen auch noch dermaßen abgewetzt schon....)
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

"Etwas" abgewetzt is gut. Ausserdem einige Glasscheiben großflächig gescratcht.

Sicher gibts wichtigeres, aber so wär früher keine U-Bahnwagen rumgefahren. Es macht einfach den Eindruck aufs Publikum dass sich keiner um die Kisten kümmert. Auch wenn wir hier wissen, warum des so ist, der großen Menge der Fahrgäste ist es nicht bewusst.
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Beitrag von Iarn »

Laimer88 @ 4 Feb 2015, 20:03 hat geschrieben: Ich kann es zwar kaum glauben, aber die U-Bahn hatte 2014 einen Püntlichkeitswert von 94,4 % (2013: 92,5). Quelle: MVG-PM.

Dort heißt es auch, der Wagenpark sei weiterhin sehr zuverlässig verfügbar. Diesbezügliche Zweifel basierten im Wesentlichen auf Wahrnehmungsverschiebungen.
Ich frage mich ob in dieser Zahl ausgefallene Kurse berücksichtigt werden.

Wie auch bei der S-Bahn vermute ich, dass nur die Verspätung von fahrenden Kursen berücksichtigt wird und der Ausfall von Kursen nicht als Verspätung zählt. Für den Kunden ist es jedoch einerlei ob er auf einen verspäteten Kurs wartet oder auf den nächsten nicht-ausfallenden.
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Beitrag von NJ Transit »

Ich nehm auch einen Wagen mit aufgeschlitzten Sitzen (auf der U2 wäre Ausbau sämtlicher Sitze sowieso mal ne gute Idee...), hauptsache er fällt nicht kommentarlos aus.
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Beitrag von Laimer88 »

Laut TZ zum Thema zählen im Gegensatz zur DB-Statistik ausgefallene Kurse mit. Nach DB-Statistik hätte die U-Bahn einen Wert von 98,6 %.
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Beitrag von Boris Merath »

spock5407 @ 4 Feb 2015, 22:11 hat geschrieben: "Etwas" abgewetzt is gut. Ausserdem einige Glasscheiben großflächig gescratcht.
Meine Kindheitserinnerungen der Münchner U-Bahn enthalten ganz klar gescratchte Scheiben. Darüber habe ich mich als Kind oft geärgert. Also das Problem ist nicht neu.
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Beitrag von STA »

Mal was grundsätzliches:
Alles gab es bereits in den 80er und 90er Jahren schon. Angefangen von Fahrermangel über Probleme bei den Zügen; Verspätungen im Betrieb, vole Züge etc. Der Unterschied zu damals und heute? Es gab eine ganz andere Medienlandschaft. Von Foren wie diesen ganz zu schweigen. Man darf nicht alles überbewerten. Nur weil man heute aus jedem Dorf der Welt jedes Detail erfährt heisst nicht, dass es so etwas nicht früher auch gab. Man hat es einfach nicht erfahren ... Also daher sollte man das alles mit in Bewertungen mit einfließen lassen.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Zumindest den Fahrermangel kenne ich von Anfang der 90er zu genüge. Da fiel lange Zeit die 15 (fast) komplett aus. Ist zwar nur Strassenbahn, aber trotzdem ...

Dann gab es mal die Aktion, Studenten für die Nachtschicht bei der U-Bahn zu gewinnen. Keine Ahnung, wie erfolgreich das war.


Luchs.
ultis
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Beitrag von ultis »

Um die schlechte Betriebsstabilität festzustellen, reicht es doch schon, wenn du dich zur Schulzeit-HVZ am Arabellapark hinstellst und nur mal 20 Minuten beobachtest, wieviele U-Bahnen NICHT pünktlich abfahren. Am Max-Weber-Platz wird dann die U5 ausgebremst. :rolleyes: :rolleyes:
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eisenbahnn
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Beitrag von eisenbahnn »

Ich kenne von unseren Bekannten die U-Bahn in München.

Ich finde sie vom Takt her ok die Bahnhöfe sind teilweise so schick wie Kaiser Wilhelm Park oder Karlsplatz bzw Ruettenscheider Stern.

Was auch mir auffällt angesichts der Tatsache, dass München ja verglichen ne reiche Stadt ist idt die Zuverlässigkeit der Ubahn naja geht so. Was mich vorallem überrascht hat das Hamburg als auch Millionenstadt einen erheblich besseren Sonntagstakt aufweist ausserdem.fahren die Bahnen da auch nachts.

https://www.hochbahn.de/hochbahn/hamburg/de...hn/Streckennetz


Ausserdem.sind.die praktischen Toilettenanlagen fast an jedem Bahnhof und geöffnet statt geschlossen (warum nicht auf münchen?)
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

Heute früh auf der U2 war 321 als Symbol für den Fuhrpark-Zustand unterwegs. Gleichzeitig defekt waren: ZZA-Beleuchtung, ein Spitzenlicht, eine Tür und ein DFI-Monitor. :rolleyes:
Dafür (oder gerade deshalb?) fährt die U7 mal wieder mit P6. Mal schauen wie lange.
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