Ausflüge rund um Dresden

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Die tiefstehende Herbstsonne sorgt für faszinierende Stimmungen.
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Döbeln ist erreicht
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Der Rathausturm thront über der Stadt
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Obermarkt
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Döbeln besaß von 1892 bis 1926 eine Pferdetram zur Anbindung des Stadtzentrums an den Hbf. Vor einigen Jahren wurde ein Teilstück für den Museumbetrieb wieder aufgebaut. Das passende Verkehrszeichen wurde auch kreiert.
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Nun ist es auch schon an der Zeit, zum Hp Döbeln Zentrum zu fahren, denn bald kommt mein Zug für die Rückfahrt.
Überall derselbe Eindruck von den Bahnhöfen. Erstaunlich, was man so alles entdeckt. Wann habe ich das letzte Mal eine gelbe Telefonzelle gesehen…
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Nun wird schon Werbung für den gummibereiften Ersatz ab Dezember gemacht. Warum man nicht versucht hat, die RB attraktiver zu machen, steht in den Sternen… Nachteilig haben sich noch einige Baustellen ausgewirkt, auch derzeit ist die Strecke zwischen Döbeln und Leisnig voll gesperrt.
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Wieder ist eine niedrige zweistellige Anzahl an Fahrgästen im Zug. Die Dotra ist dafür natürlich leicht überdimensioniert. Wie wohl der Fahrradtransport mit dem Bus funktionieren soll?
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Während ich nun meine herbstliche Abschiedsfahrt zurück nach Meißen antrat, ging es im Sommer von Nossen direkt nach Döbeln Hbf. Dort trifft die BC-Linie in einem Keilbahnhof auf die Strecke Riesa-Chemnitz.
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Entenfang »

Obwohl die Strecke recht gut ausgebaut ist, werden definitv keine Geschwindigkeitsrekorde gebrochen. Für die 107 km von Meißen nach Leipzig ist man 2h 16 min. unterwegs. Mit Umstieg in Coswig ist man mit 1h 31 min. deutlich schneller, nutzt man auch FV, ist die Fahrzeit trotz Umweg über Dresden-Neustadt (!) mit 1h 34 min. geringer. Ein Grund sind sicher die ziemlich langsamen Bahnhofsausfahrten, aber auch die langen Standzeiten in Nossen und Döbeln.
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Das Bahnhofsgebäude steht abgesehen vom lokalen Fastfood-Anbieter und einem kleinen Reisezentrum leer. Die Türen von den Bahnsteigen sind abgesperrt, aber vom Fastfood-Restaurant gibt es auch einen Zugang.
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Andererseits, so attraktiv ist das Warten im Bahnhofsgebäude auch nicht wirklich.
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Damit endet mein Bilderbogen dieser interessanten Strecke. Allmählich bahnt sich großer Fuzziandrang an…
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Beitrag von Cloakmaster »

Wie immer sehr schöne Bilder von dir - und einer herrlichen Gegend.

Ist die (teils zurückgebaute) Bahnstrecke Roßwein-Niederwiesa zufällig auch in deinem Tourenplan enthalten?
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Beitrag von Entenfang »

Cloakmaster @ 7 Nov 2015, 16:46 hat geschrieben: Ist die (teils zurückgebaute) Bahnstrecke Roßwein-Niederwiese auch in deinem Tourenplan enthalten?
Nein, der Teil Chemnitz-Hainichen steht aber auf meiner To-Do-List, dort sollen demnächst die neuen Hybrid-Stadtbahnen von Vossloh eingesetzt werden. Der Radweg zwischen Roßwein und Niederstriegis folgt auf einem Stück der alten Bahntrasse, deswegen bin ich dort vorbeigekommen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Ja, Chemnitz-Hainichen bin ich auch schon gefahren, - sowie Leipzg-Roßwein. Ich müsste irgendwo noch ein paar Bilder von den Umbauarbeiten in Chemnitz Hbf haben - aber nur handybild, also keine gute Qualität.

Sollte der Radweg nicht von Hainichen bis Roßwein durch gehen?
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Beitrag von Entenfang »

Cloakmaster @ 7 Nov 2015, 17:25 hat geschrieben: Sollte der Radweg nicht von Hainichen bis Roßwein durch gehen?
Bei Google Maps sieht es sehr danach aus, dass er nicht durchgeht und an einigen Stellen sogar noch die Gleise liegen.
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Stellen, die ich kenne sind komplett gleislos, selbst die meisten Straßenkreuzungen/BÜ wurden inzwischen überteert. Allerdings war zuletzt noch jede Menge Schotterbett vorhanden, von dem es hiess, es würde "demnächst" zum Radweg werden. Nur schau ich da natürlich nicht jede Woche vorbei...

Für einen durchgehenden Radweg müsste vor allem die eine oder andere Brücke wiedererrichtet werden - ich hoffte du hast da evtl bessere vor-Ort Infos darüber.
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Beitrag von Entenfang »

Leipzig kappt die Linie 9
Letzte Gelegenheit auf die Tram nach Markkleeberg West


Wenngleich sich die LVB seit Monaten um eine offizielle Bekanntgabe drücken, scheint es doch sicher, dass der Südast der Linie 9 zwischen Connewitz, Kreuz und Markkleeberg West zum Fahrplanwechsel eingestellt wird. Einen guten Überblick über die Gründe bietet dieser Artikel.Wenn auch die Verkehrsprognosen beim Bau des Citytunnels einen Rückgang der Fahrgastzahlen nahelegten, darf man doch davon ausgehen, dass der hohe Sanierungsaufwand der teilweise im schlechten Zustand befindlichen Strecke einen wichtigen Grund für die Stilllegung darstellt. Denn, wie immer, geht es ums liebe Geld und den Streit zwischen der LVB und der Gemeinde Markkleeberg.

Da die Strecke einige interessante Stellen aufweist, habe ich die Gelegenheit genutzt, diese noch zu dokumentieren.
Beginnen wir am Hbf, wo uns Wagen 1105 begegnet. Am Wochenende werden auf dieser Linie ausschließlich NGT8 eingesetzt.
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Fast so sanierungsbedürftig wie das Haus im Hintergrund sind wohl einige Stellen des Südastes der Linie 9. 1122 an der Mathildenstr.
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Es folgt eine straßenbündige Überlandstrecke, die durch den Wald zwischen Leipzig und Markkleeberg führt und einen Halt am Wildpark hat. In Markkleeberg wird die stark befahrene Koburger Str. verlassen und am Forsthaus Raschwitz vorbei die Fahrt in ruhigeren Straßen Markkleebergs fortgesetzt.
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1151 wartet am Forsthaus Raschwitz den Fahrgastwechsel ab
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1151 in der herbstlichen Hauptstraße kurz vor der Haltestelle Parkstraße
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1112 ist in Gegenrichtung unterwegs
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Es gibt hier auch eine Wendemöglichkeit in einer Gleisschleife um die St. Peter-und-Paul-Kirche.

Vorfahrt für die Tram? Von wegen.
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Hinter dieser Kurve wartet die wohl spannendste Stelle der ganzen Strecke: Die höhengleiche Kreuzung mit der elektrifizierten Güterbahn Plagwitz-Gaschwitz.
Mit lautem Getöse passiert 1155 den BÜ
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Die stark beanspruchte Gleiskreuzung im Detail
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Abends sieht es dann so aus:
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Beitrag von Entenfang »

Unter der Woche sind auch immer wieder Tatras mit modernem Anhängsel zu finden.
2190 hält samt Niederflur-Beiwagen an der Haltestelle Markkleeberg S-Bahnhof wenige Schritte vor dem BÜ
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Der Umsteigeweg ist jedoch recht lange und die Abstimmung der Fahrpläne von Tram und S-Bahn nicht optimal. Seit der Eröffnung des Citytunnels sind die Fahrgastzahlen der Linie 9 deutlich zurückgegangen. Seitdem kommt man zügig mit der S-Bahn bis in das Stadtzentrum (mit der Tram dagegen nicht). Die S-Bahn ist zudem natürlich deutlich schneller (15 Min. zu 27 Min.)
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Eingleisig führt die Strecke um die Ecke zur nächsten Haltestelle Markkleeberg, Ring.
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Nach der Ausweichstelle geht es weiter eingleisig durch die Seitenstraßen Markkleebergs.
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1137 hat seine Beförderungsfälle bereits entladen und befährt die Wendeschleife
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Nach rechts besteht die Möglichkeit, ein Fahrzeug abzustellen.

Obwohl es ein trister Sonntag ist, gibt es noch einen Mitfotografen. Auch einige Anwohner zücken ihre Handys, um die Tram zu dokumentieren.

Etwas ungünstig wendet die Tram in Markkleeberg West, denn zum wichtigen Naherholungsgebiet Cospudener See ist es noch ein knapper Kilometer Fußweg. Nur eine Verlängerung dorthin hätte die Tram wohl retten können. So wird es wohl bald heißen: Bus statt Tram in Markkleeberg West.
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Beitrag von Entenfang »

Bisschen Beifang aus Leipzig hätte ich noch im Angebot.

Beginnen wir doch mit dem Citytunnel von Süden her am Bayerischen Bf. Im gesamten Tunnel gibt es eine Oberleitungs-Stromschiene.
Alt und Neu stehen nebeneinander
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Die bunten Stangen sind ein durchaus gelungener Hingucker. Leider sind sie auch für Tauben sehr attraktiv...
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Wilhelm-Leuschner-Pl.
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Der Bf Markt ist in sehr warmen Farbtönen gehalten
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Hbf (tief) mit Hamster...
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...und mit *hust* HGV
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Interessant sind auch diese Schriftzüge, die im Brandfall vor gefährlichem Rauch warnen
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Beitrag von Entenfang »

Was man sonst noch so in der Stadt entdeckt...
Hbf (nicht tief)
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Wir sind das Volk und nicht Pegida
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Häuserschlucht Fußgängerzone mit Nikolaikirche. Hier startete die friedliche Revolution, die das Ende der DDR besiegelte
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Neues Rathaus
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Und noch 2x NGT12-LEI Flexity:
Am Bayerischen Bf...
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...und am Augustuspl.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Entenfang @ 15 Nov 2015, 16:47 hat geschrieben: Die bunten Stangen sind ein durchaus gelungener Hingucker. Leider sind sie auch für Tauben sehr attraktiv...
Und warum wird nichts gegen die Tauben unternommen?
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von Entenfang »

Darauf weiß ich keine Antwort. Das Taubenproblem scheint aber im Citytunnel allgemein eine Herausforderung zu sein.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Entenfang @ 15 Nov 2015, 18:07 hat geschrieben: Darauf weiß ich keine Antwort. Das Taubenproblem scheint aber im Citytunnel allgemein eine Herausforderung zu sein.
Komisch dass sich darum keiner kümmert.

Der siffigste Bahnhof der mir bisher untergekommen ist, ist ja wohl Karlsruhe Hbf, der ist von vorne bis hinten mit Taubenkot vollgesch... und scheinbar macht keiner was dagegen. Erst mal wegkärchern und reinigen und vor allem die Tauben da vertreiben und verhindern dass sie wieder kommen, gibt ja sicher irgendwelche Mittel.
Wie kann man ernsthaft so etwas wie Karlsruhe Hbf präsentieren?

Ist denn in Leipzig Tief auch der Bahnsteig betroffen?
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Beitrag von Entenfang »

Dortzuforum wird das Thema angesprochen. (Einfach mal mit Strg+F nach Tauben suchen). Hbf (tief) habe ich nicht entdeckt und mit wäre auch vor Ort nichts aufgefallen.

Ja, Karlsruhe ist keine Augenweide. Aber der schlimmste Hbf einer Großstadt ist meiner Meinug nach immer noch Wuppertal.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Danke für den Link
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Beitrag von 146225 »

Karlsruhe...Wuppertal...man merkt, dass ihr nicht über Ludwigshafen Hbf nachgedacht habt. :P
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Entenfang »

Da angesichts der warmen Temperaturen absolut keine Winterstimmung aufkommen will, zeige ich einfach noch einige Herbstbilder aus der Sächsischen Schweiz, jedes Mal aufs Neue einen Ausflug wert.

Nach der Ankunft in Bad Schandau heißt es erst einmal warten. Denn gefühlt hat man beim Fahrplan der Fähre zwischen Bf und Ort auf eine Maximierung der Wartezeit geachtet.
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Etwas lange zieht sich der Beginn des Weges über Asphaltwege hin. Nach einiger Zeit ist die Bergstation des Personenaufzuges erreicht.
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Der Bau des über 100 Jahre alten Aufzugs wurde durch einen Hotelier finanziert, sodass die Gäste bequem zum Anwesen gelangen konnten.

Nachdem weitere Asphaltwege endlich zu Ende sind, wird es interessanter.
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Treppe im Wald

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Stein im Wald

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Steg im Wald

An einigen Stellen muss über Leitern geklettert werden. Über den Sinn dieses Exemplars kann man sicher streiten.
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Schließlich ist der Höhepunkt der heutigen Wanderung erreicht - die Schrammsteinaussicht.
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Das Elbtal liegt tief unten im Dunst.
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Beitrag von Entenfang »

Ein kurzer sonniger Augenblick
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Auf dem Weg nach Schmilka wird erst die Breite-Kluft-Aussicht passiert...
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...und schließlich noch ein kurzer Abstecher zur Kleinen Bastei eingelegt.
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Beitrag von Entenfang »

Auf der zweiten Wanderung war das Wetter dann noch besser. Auch wenn Wandern bei Nieselregen nicht ganz so viel Spaß macht, wurden wir immerhin mit tollen Stimmungen belohnt.

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Bereits bei der Überquerung der Elbe in Schmilka liegt das Tal in ziemlich dicker Suppe

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Und immer bergauf durch den spätherbstlichen Wald...

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...um die Aussicht von der Kleinen Bastei zu genießen ;)

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Immer weiter führt der menschenleere Weg durch den nebligen Wald

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Blick zurück

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Kreuzung

Auf dem Winterberg sind noch andere Wanderer unterwegs, aber auf dem Rückweg nach Schmilka haben wir den Wald bald wieder ganz für uns.
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Dieser Baum klammert sich mit aller Kraft fest

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Dann geht es über glitschige Steine bergab. Ein Blick zurück in den Nebelwald
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Beitrag von Entenfang »

In das Flöhatal

Im Erzgebirge habe ich noch einige Strecken abzuarbeiten. Fangen wir mal an.

Die erste Überraschung gibt es noch vor der Abfahrt in Dresden. (Nein, damit meine ich nicht, dass mal wieder jemand im Bild steht und auch nicht, dass ich mal so rechtzeitig am Bahnhof bin, dass ich noch bequem Zeit für ein Bild habe) Die RB nach Zwickau mit einem 612er, das erlebt man auch nicht alle Tage.
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Dank funktionierender NT ist die Fahrt bis Flöha absolut pünktlich. Über den Dieselverbrauch wollen wir lieber nicht sprechen.

Bei 8 Minuten Umsteigezeit kann man noch den bildhübschen Bahnhof in Flöha dokumentieren.
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Dann rollt auch schon 642 728 an den Bahnsteig
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Die Flöhatalbahn entpuppt sich als äußerst interessante Strecke und das nicht nur landschaftlich. Während sich der Bf Hetzdorf noch im DDR-Style zeigt, geht es im Zugleitbetrieb weiter. In Grünhainichen-Borstendorf gibt es eine Begegnugsmöglichkeit mit Rückfallweichen vor den Bahnsteig, wir bekommen die Erlaubnis weiterzufahren und halten am direkt folgenden Bahnsteig. Der BÜ wird mittels Infrarotpistole aktiviert. In Lengefeld-Rauenstein steige ich aus und suche die erste Fotostelle mit dem Schloss Rauenstein im Hintergrund auf.
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Von hier wandere ich weiter zur Talsperre Saidenbach.
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Aus dem Stausee wird Trinkwasser für die Region Chemnitz gewonnen.
Eigentlich soll es zurück nach Rauenstein und mit dem nächsten Zug weiter gehen, doch es ist mal wieder klar, dass der Zeitplan nicht zu halten ist. Also überquere ich die Staumauer und setze meinen Weg zu Fuß fort.

Der Weg führt bald wieder an die Bahnstrecke und so kommt der nächste Zug gerade zur rechten Zeit.
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Weiter gehts durch über einen angenehmen Waldweg nach Pockau.
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Beitrag von Entenfang »

Auch das eine oder andere Exmplar einer Anrufschranke gibt es an der Strecke - wenn auch nur an Privatwegen.
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Durch die Kohlhaumühle führt den Weg schließlich in den Ort...
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...wo zu meiner großen Freude gleich ein Supermarkt einer bekannten Kette steht. Mein Magen macht sich bemerkbar und die Zeit bis zur nächsten Abfahrt schmilzt dahin.

In Pockau-Lengefeld sitzt wieder ein Fdl und begrüßt die beiden Desiros, die hier kreuzen.
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Bis Dezember 2013 konnte hier in die RB nach Marienberg umgestiegen werden. Die recht frisch sanierte Strecke ist nun von der Stilllegung bedroht

Nach dem Halt im mit Rückfallweichen ausgestatteten Bahnhof Olbernhau wird die Fahrt noch zum 2 km weiter gelegenen Hp Olbernhau-Grünthal fortgesetzt.
Dort beträgt die Wendezeit gut 20 Minuten, also reichlich Zeit für ein Bild.
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Es gibt hier eine Anst, die sogar noch betriebsfähig ist. Außerdem führt die Stecke ins 10 km entfernte Neuhausen weiter. Dorthin wurde der SPNV jedoch bereits 2001 abbestellt.

Schließlich ist es an der Zeit, die Rückfahrt anzutreten. Abgesehen von einem mit reichlich Schwung an den BÜ heranfahrenden Lieferwagen und einer daraufhin eingeleiteten Bremsung mit wütendem Pfeifen verläuft die Fahrt unspektakulär, während sich die Nacht über das Erzgebirge senkt. Eine halbe Stunde später beginnt der Regen. Gutes Timing.
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Beitrag von Entenfang »

Auf ein Neues - Aus Dresden in den Schnee

Teil 1 Mit der Fichtelbergbahn von Cranzahl nach Oberwiesenthal



War doch das Wetter letzte Woche in Dresden von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Niederschlag in Form von Regen geprägt, lag der Verdacht nahe, dass im Erzgebirge weiße Pracht vorzufinden sein könnte. Also begab ich mich mit Umstieg in Flöha...
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...durch das Zschopautal nach Cranzahl. Obwohl die Strecke komplett modernisiert und auf Ks-Signale umgerüstet ist, durfte Cranzahl seine Formsignale behalten.
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Nach einer bequemen Übergangszeit wird 99 1741 umgesetzt. Blick durch das Fenster der überdachten Unterführung
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Nachdem ich zwei mittelalte Männer vor der 99 1741 (natürlich auf ihren Wunsch mit ihrer Kamera) porträtiert habe, geben sie die Sichtlinie frei.
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Nach dem Fahrkartenkauf steht der Fahrt nichts mehr im Wege. Frisch weht der Wind auf der Bühne, während ich den Blick über Unterneudorf zum Fichtelberg genieße
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Ja, ein Fahrtunterbrechung (aber nur eine einzige auf Hin- und Rückfahrt) ist möglich. Die lege ich gleich mal in Kretscham-Rothensehma ein. Das Licht stärkt meine Hoffnung auf ein wenig Sonne...
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Doch daraus wird nichts. Bis ich querfeldein durch den Schnee gestapft bin und der Gegenzug in den Bogen einfährt, stehen die Zeichen wieder auf Einheitsgrau. Zu meiner großen Enttäuschung kommt 99 1793 trotz deutlicher Minusgrade komplett ohne Dampf daher.
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Nach einer kleinen Winterwanderung steht mir jetzt der Sinn. Zwischen Cranzahl und Oberwiesenthal ist der Bimmelbahnweg ausgeschildert, der größtenteils entlang der Bahnlinie verläuft
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Am Ende des Weges steht ein Andreaskreuz...

Ist der Winterwald nicht ein herrlicher Anblick...
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Beitrag von Entenfang »

in Pferdeschlitten kommt mit entgegen. Sicherlich ist es wesentlich weniger anstrengend, sich sitzend durch den Wald ziehen zu lassen, anstatt durch den Schnee zu stapfen. Doch gegen die Kälte helfen nur dicke Decken und eine ordentliche Portion Glühwein...
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Hatte ich ursprünglich noch überlegt, zum übernächsten Halt Hammerunterwiesenthal zu laufen, muss ich schnell feststellen, dass daraus nichts wird. Für die guten 2 km bis zum Kreuzungsbf. Niederschlag brauche ich fast eine Stunde. Da kann man gleich mal den zuerst einfahrenden Zug nach Cranzahl festhalten.
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Akribisch ist die Weiche von Schnee freigeräumt. Hier wird bestimmt keine Weichenstörung auftreten...
Nachdem dem brav an der Trapeztafel wartendem Gegenzug mit einem Pfeifen signalisiert wurde, dass der Gegenzug angehalten hat, darf auch er einfahren.
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Ich setze meine Fahrt nach Oberwiesenthal fort. Minimalistisch sind die kahlen Berghänge, die bereits zu Tschechien gehören
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Eiszapfen schmücken die Wagen der Fichtelbergbahn
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In Oberwiesenthal hat der Zug eine knappe Stunde Aufenthalt. Die nutze ich für einen kleinen Stadtrundgang.
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Da fährt mir glatt ein Bus vor die Linse
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Der tief verschneite Marktplatz
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Der Ort scheint wohl hauptsächlich vom Wintersport zu leben. Zumindest reihen sich endlos Skiverleihe aneinander. Die freuen sich über den Winter wohl mindestens genau so wie ich. Auf der Piste ist einiges los. Noch mehr ist in der Apres-Ski-Bar los.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Nun ist es an der Zeit, zum Bahnhof zurückzukehren. 99 1793 hat bereits umgesetzt. Für dieses Bild stehe ich einige Minuten an Ort und Stelle. Vielleicht endet der Strom an Möchtegern-Kleinknips-Fuzzis (daran erkennbar, dass sie gundsätzlich nie mehr als einen halben Meter von der Lok entfernt stehen) doch noch irgendwann.
Zwei Kinder bestaunen die Lok. Während ein Junge recht begeistert ist, kommentiert der andere das Schaupspiel nur mit "Umweltverschmutzung!" Irgendwann merkt der Vater dann doch, dass sie gelinde gesagt das Hauptmotiv in meinem Bild sind und schlägt vor, zwei Meter nebenan weiterzudiskutieren. Dann ist die Sicht endlich frei.
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Nun also einsteigen. Ich bin gespannt, wen ich als Mitreisende im Wagen habe. Quengelnde Kinder kann ich ja noch einigermaßen ab, denn meistens sind es die Eltern, die am schlimmsten sind. "Bitte die Kinder nicht alleine auf der Bühne lassen. Könnte da vielleicht ein Erwachsener dazu?", bittet der Schaffner. Mit gequetscht voller Bühne setzen wir uns in Bewegung. Ein Junge von etwa 10 Jahren ist mit seinem Vater draußen. Offensichtlich hat er ein etwa gleichaltriges Mädchen beim Rodeln (oder im Skikurs oder was weiß ich) kennengelernt. "Willst du nicht auch mit raus?", schlägt er dem Mädchen vor. "Nein, du bleibst drin," ruft die Mutter dem Mädchen vom anderen Ende des Wagens zu. "Ja aber warum denn?", möchte es wissen. "Du hast keine Mütze und außerdem hast du vorhin gesagt, dass du Halsweh hast." "Ja, aber jetzt nicht mehr." "Kommst du?", drängt der Junge. "Ich darf nicht", meint das Mädchen traurig. "Na dann gehen wir eben auch rein", schlägt der Vater des Jungen vor. "Neinnein", meint dieser, beide gehen wieder nach draußen und er knallt dem Mädchen die Tür vor der Nase zu. Traurig und einsam schaut es beim Fenster heraus, während der Zug Fahrt aufnimmt.
Es dauert nicht lange, da geht die Tür wieder auf. „Es ist echt cool draußen. Willst du nicht auch mit raus?“ „Du bleibst drinnen“, ruft die Mutter entschieden vom anderen Ende des Wagens. „Ich darf nicht“, meint das Mädchen traurig. Der Vater zieht den Sohn wieder nach draußen und schließt die Tür. Das Mädchen starrt weiter unglücklich beim Fenster heraus und geht rastlos im vorderen Teil des Wagens umher.
Und wie es zu erwarten war, ist die Tür bald wieder offen und der Junge schaut herein. „Bist du sicher, dass du nicht rauswillst? Man sieht viel besser!“, meint der Junge grinsend. Kinder können so gemein sein. (Eltern aber auch.) „Ich darf nicht“, wiederholt das Mädchen verzweifelt. Dann wird er vom Vater wieder nach draußen gezogen und die Tür geschlossen.
Es ist doch immer wieder interessant, das Verhalten von Familien zu beobachten. Während die Väter recht häufig mit der Kamera rumhantieren und bei Minusgraden mit den Kindern auf der Bühne herumturnen, sind es immer die Mütter, die bremsen und ganz selten nach draußen gehen. Die Faszination Eisenbahn scheint sich wohl um keine Frauenquote zu scheren. Ich jedenfalls habe bisher noch nie eine Fotografin an der Strecke getroffen.

Trotz allem ist es einfach wahnsinnig behaglich, im gut beheizten Wagen bei schwacher Beleuchtung durch die langsam in der Dunkelheit verschwindende Winterlandschaft zu tuckeln. Viel zu schnell ist die einstündige Fahrt vorbei und 642 697 steht bereits für die Rückfahrt bereit.
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Im weiteren Verlauf darf ich mir noch Hardrock aus dem Smartphone eines tätowierten Mannes, der eine Mütze mit Hooligan-Schriftzug und eine Hose in Tarnfarben trägt, anhören. Da wundert es mich wenig, dass der achtjährige Sohn mit einem Spielzeugpanzer das Schlachtfeld auf den Desiro-Sitzen aufräumt.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Ach wie nett, tatsächlich kommt mein Opa aus Cranzahl und als Kind war ich schon so oft auf und an der Strecke...vielleicht finde ich ja noch ein paar Aufnahmen aus den 90ern! Erinnere mich mal heute Abend dran ;)
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Beitrag von Entenfang »

Bayernlover, ich sollte dich daran erinnern, ein paar Bilder der Fichtelbergbahn aus deiner Kinderheit zu suchen und zu zeigen. ;)



Aus Dresden in den Schnee - Teil 2: Winterwandern mit Schneeballschlachteinlagen in Altenberg


Nachdem ich abends glücklich von meiner Fichtelbergtour zurückkam, war das Interesse für den Schnee in der WG geweckt.
Tags darauf wartet der Wintersportexpress im Dresdner Hbf schon auf uns.
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Da ich die Zeit wie immer nicht besonders üppig kalkuliert habe, sind die Sitzplätze ziemlich knapp. Wenig später ertönt die Durchsage: „Verehrte Fahrgäste, bitte verstauen Sie Ihr Gepäck auf den Ablagen oder unter den Sitzen, damit alle Fahrgäste eine Sitzgelegenheit bekommen. Die 1. Klasse ist freigegeben. Noch ein Hinweis für heute Nachmittag: Wenn dann die Skier nass sind, sie bitte nicht oben auf den Ablagen verstauen. Die Elektronik ist ein wenig empfindlich…“ Dann nicht übers Mikro: „Wir haben den Zug nicht gebaut, wir fahren ihn bloß.“ Also begeben wir uns in den Vierer direkt hinter dem Führerstand. Ich kann es nicht lassen. „Boah, ich wollte schon immer mal die Sitze mit den andersfarbigen Polstern ausprobieren.“ Dabei stimmt hier nicht mal das. Der einzige Unterschied ist die an die Wand geklebte 1 statt 2. „Nene, hier ist natürlich gaaaaanz anders gefedert“, kommentiert der Zub grinsend.
Zum Zeigersprung geht’s los und ich habe meinen Lieblingsplatz im Desiro, Gangplatz im Vierer direkt hinter dem Führerstand mit Blick über die Tf-Schulter. Bis Heidenau wird an allen Stationen gehalten. Gleich an der ersten geht das beinahe schief. Zu früh beschließt der Tf, aus dem Fenster zu blicken und bemerkt seinen Fehler erst, als die Sifa laut protestiert. Mit einem Hechtsprung kann die Zwangsbremsung noch abgewendet werden.
Eine Frau beschwert sich beim Zub. „Warum wurde eigentlich nur so ein kurzer Zug eingesetzt?“ „Wir haben doch schon zwei Triebwagen“, meint der. „Ach, die Kinder sind so traurig, weil sie keinen Fensterplatz haben…“ „Na, da kann ich jetzt auch nichts machen…“ „Na los, misch dich ein“, raunt mein Mitbewohner. Oh nein. Der Morgen ist viel zu schön dafür. Kurz vor Heidenau dann Ks vom Feinsten. Ks1 blinkend Zs5 Zsv4.
Heute liegt auch in Dresden etwas Schnee, doch im Müglitztal nimmt die Schneehöhe rasch zu. Ich darf noch einige Fragen rund um die Bahn unterwegs beantworten, während wir die Fahrt durch die wundervolle Winterlandschaft genießen. 40, Halt erwarten. War das eigentlich Hl 12a oder b?

Da der Wintersportexpress nicht überall hält, sind wir bereits eine Stunde später in Altenberg. Ein Menschenstrom ergießt sich auf den Bahnsteig, während erstmal diskutiert wird, ob eine heruntergezogene Sonnenblende nun das international anerkannte Zeichen des Fuzzischutzes oder des nicht benutzten Führerstandes ist. Dabei sei angemerkt, dass der Zub selbst das Spektakel auch verewigt hat. Zur Vermeidung des roten Lichtes ist es schon ausgeschaltet.
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Weit kommen wir nicht, da fliegen schon die ersten Schneebälle.
Schnee, Schnee endlich Schnee!
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Wir stapfen durch den Schnee Richtung Geisingberg. Dieser ist im vernebelten Hintergrund zu erkennen.
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Eisiger Wind pfeift bei -7°C über das hügelige Feld. Der Weg wird zum Teil zur Rodelbahn umfunktioniert. Wir hätten uns auch einen Schlitten zulegen sollen…
Ein Kind quengelt und der Vater meint: „Na komm, mehr laufen und weniger heulen!“

Im Wald besteht zwar die Gefahr, eine Schneedusche abzubekommen, dafür ist es hier wenigstens windstill. Wir erklimmen den gut 50 m hohen Geisingberg und steigen auf der anderen Seite wieder ab. Etwas planlos gehen wir durch den verschneiten Wald. Dieser Baum hat den Winter nicht überlebt.
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Kurz darauf landen wir in einem ehemaligen Steinbruch. An der tief verschneiten Hütte lagert ein einsamer Weihnachtsbaum neben dem Brennholzstapel. Vom See ist nichts zu erkennen.
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Wir wählen den Weg Richtung Bärenstein. Dieser Ort ist auf dem Wegweiser mit 3,5 km ausgeschrieben. An der nächsten Kreuzung sind es unverändert 3,5 km. Wir überqueren einen BÜ. Wäre schon eine tolle Fotostelle. Aber 45 Minuten in der Kälte stehen? Lieber nicht. Wir gehen weiter und an der nächsten Kreuzung sind es immer noch 3 km bis Bärenstein, obwohl wir schon fast eine halbe Stunde unterwegs sind. Allmählich denken wir an den Rückweg, den wir einschlagen, nachdem wir einer Familie auf Langlauf mit einem Pflaster ausgeholfen haben. Am nächsten BÜ sind es immer noch über 30 Minuten, bis der Zug kommt. Jetzt ist erstmal eine kleine Mittagspause fällig. Im Nu sind Müsliriegel(-Eis), Apfel(-Eis) und Wurst(-Eis) aus dem Rucksack gezaubert. Auch das Wasser hat schon deutlich unter Kühlschranktemperatur.
Am vorletzten BÜ sind es immer noch 15 Minuten, aber um uns aufzuwärmen und die Zeit zu überbrücken, wird in einer harten Schneeballschlacht um den BÜ gekämpft. Was für ein Glück, dass sich 642 832 mit hellem Pfeifen ankündigt, sodass ich schnell die weiße Fahne schwenken und die Kamera rausziehen kann.
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Bis der Zug wieder zurückkommt, wird die Schlacht fortgesetzt.
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Wir beschließen, es gut sein zu lassen und uns auf den Rückweg zum Bahnhof zu machen.
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Eine halbe Stunde vor Abfahrt besteigen wir den Zug und freuen uns über die Wärme. Jetzt kann auch das mitgebrachte belegte Brötchen(-Eis) gemütlich verzehrt werden. In meiner Wasserflasche schwimmt eine dünne Eisschicht, die vor dem Trinken erstmal an der Heizung abgetaut wird.

Mit leider sehr stark beschlagenen Scheiben rauschen wir zurück nach Dresden. Ein wunderbarer Wintertag geht zu Ende. Wer die ganze Geschichte mal aus einer anderen Perspektive erleben will, dem sei die Erzählung meines Mitbewohners nahegelegt.
Eines muss ich aber noch klarstellen. Die Chemiker übersteigen meinen Freakfaktor bei Weitem. :D
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Beitrag von Bayernlover »

Ich hab dich nicht vergessen, leider gibt es nichts zeigbares :(
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von Ionenweaper »

Entenfang @ 24 Jan 2016, 01:11 hat geschrieben: Mit leider sehr stark beschlagenen Scheiben rauschen wir zurück nach Dresden. Ein wunderbarer Wintertag geht zu Ende. Wer die ganze Geschichte mal aus einer anderen Perspektive erleben will, dem sei die Erzählung meines Mitbewohners nahegelegt.
Eines muss ich aber noch klarstellen. Die Chemiker übersteigen meinen Freakfaktor bei Weitem. :D
Na das hab ich im verlinkten Blog aber nicht herausgefunden. Oder geht es um Botanik-Freaks? :P
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Beitrag von Entenfang »

Ionenweaper @ 29 Jan 2016, 21:20 hat geschrieben: Na das hab ich im verlinkten Blog aber nicht herausgefunden. Oder geht es um Botanik-Freaks? :P
Nein, geht um die Chemiker. Du hast wohl noch keine Chemiker bei der Diskussion erlebt? Die sind viiiiiiiel schlimmer als der eingefleischteste Bahnfreak. ;)
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