Grundsatzdiskussion Fernverkehr

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Nachdem die Grundsatzdiskussion Fernverkehr zu ist packe ist es hier rein. Anscheinend sollen die zukünftigen Talgo EC Garnituren tatsächlich nach Dagebüll fahren.
In Zukunft werden auf der Strecke E-Triebwagen verkehren: bis 2025/26 mit IC-Kurswagen, danach als IC-Züge des Herstellers Talgo.
aus der FAQ Elektrifizierung Niebüll- Dagebüll

Genauso soll es einige ICs geben die als Ganzzug nach Dagebüll geführt werden
DB Fernverkehr hat in Abstimmung mit dem Land SH entschieden, die IC-Verkehre nach Nordfriesland nicht wie bisher als IC nach Sylt und Dagebüll mit Teilung in Niebüll zu planen. Künftig sollen einzelne Einheiten direkt nach Dagebüll und auch Sylt durch fahren.
Und zur zukünftigen Bedienung
Gegenwärtig verkehren zwischen Oster- und Herbstferien sowie in den Winterferien vier IC-Zugpaare am Tag mit Niebüll, in der Nebensaison teilweise nur an Wochenenden. Erstmalig zu Sommer 2021 wird an den Wochenenden Juli – September auch ein fünfter IC durch die DB Fernverkehr angeboten, in diesem Fall aus München via Frankfurt.
Das Angebot der neuen Talgo-IC-Züge ist gegenwärtig noch in Planung.
Das dürfte gegenüber den heutigen Kurswagen eine gewaltige quantitative Steigerung im Sitzplatz Angebot nach Dagebüll ergeben.

Bei schweren Unwettern wird übrigens nur bis Dagebüll Hafen gefahren
Bei Unwetter, das eine Gefährdung für den sicheren Eisenbahnbetrieb darstellt, wird der Verkehr eingestellt. Das betrifft vor allem die Dagebüller Mole bei Überflutungen mit einer bestimmten Pegelvorhersage. Die Endhaltestelle ist dann unser Sturmflut-Bahnhof Dagebüll Hafen. Die Oberleitung wird u.a. dann selektiv ab dem Fluttor abgeschaltet.
Ein bisschen verrückt ist für mich allerdings immer noch die Idee die IC bis Itzehoe elektrisch fahren zu lassen, dann mit einer Diesellok bis Niebüll zu ziehen und dann elektrisch wieder nach Dagebüll. Aber gut das Kopfmachen in Dagebüll wird aufgrund des Bahnhof Layouts eh sehr speziell. Für mich sicherlich die ungewöhnlichste FV Linie in die Deutschland.
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Beitrag von AK1 »

So ein elektrifizierter Inselbetrieb ist sicher ungewöhnlich, aber da kenne ich noch anderes...
Ich habe gestaunt, als ich mitten im Harz auf eine elektrifizierte Strecke gestoßen bin: Die Rübelandbahn ist elektrifiziert, aber sonst nichts in der Gegend. Die Güterzüge (was anderes gibt es dort nicht) werden immer umgespannt um über die steile Strecke zu kommen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Iarn @ 3 Jun 2021, 09:31 hat geschrieben: Nachdem die Grundsatzdiskussion Fernverkehr zu ist packe ist es hier rein.
Nimm doch dieses Thema. ;)
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Iarn @ 3 Jun 2021, 08:31 hat geschrieben:Ein bisschen verrückt ist für mich allerdings immer noch die Idee die IC bis Itzehoe elektrisch fahren zu lassen, dann mit einer Diesellok bis Niebüll zu ziehen und dann elektrisch wieder nach Dagebüll. Aber gut das Kopfmachen in Dagebüll wird aufgrund des Bahnhof Layouts eh sehr speziell.
Ja, ungewöhnlich ist es schon, zumal die Talgo-Lok offenbar auf dem Dieselabschnitt mitgeschleppt wird. Und ob dann im Nahverkehr nach Dagebüll umgekehrt erstmal unter Fahrdraht "gedieselt" wird?

Apropos elektrischer Inselbetrieb und Fernverkehr: Von 2000 bis 2004 gab es TGV-Züge von Paris nach Les Sables-d'Olonne an der Atlantikküste, die ab Nantes von Diesellokomotiven gezogen wurden: https://trainsso.pagesperso-orange.fr/Image...72000neuneu.jpg . Um während der Wendezeit am Endbahnhof die Energieversorgung des TGV-Zuges ohne laufende Diesellok zu ermöglichen, wurde Gleis 1 des Bahnhofs Les Sables-d'Olonne elektrifiziert: https://www.flickr.com/photos/39687991@N07/...07/31204873717/ . (Seit 2008 ist die ganze Strecke unter Draht.)
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Und ob dann im Nahverkehr nach Dagebüll umgekehrt erstmal unter Fahrdraht "gedieselt" wird?
Bei uns ist die Strecke in NÖ zwischen Wien und Bratislava HBF noch nicht fertig umgestellt und da fahren (aktuell) auch Diesel Züge lange zeit unter den Fahrdraht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Einerseits toll, andererseits macht man sich gegen einen eventuellen Mitbewerber umso anfälliger, falls der modernere Fahrzeuge kauft, die durch mehr Sitze bei weniger Energieverbrauch mehr Ertrag erwirtschaften.

Die ICE4-Bestellung erscheint vor dem Hintergrund von 73(!) bestellten Velaro D außerdem auch äußerst deplaziert.
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Beitrag von 146225 »

Metropolenbahner @ 1 Feb 2022, 18:51 hat geschrieben: Die ICE4-Bestellung erscheint vor dem Hintergrund von 73(!) bestellten Velaro D außerdem auch äußerst deplaziert.
Beides hat seinen Platz - für die ICE International und für Relationen die zwingend 300 km/h erfordern, sind die 408 schon richtig. Wo aber Kapazität gefragt ist, sind gekuppelte Halbzüge fehl am Platz. Perfekt wäre die Meldung also erst, würden nochmals zwischen 50-100 der 13-teiligen ICE 4 nachbestellt.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ist nicht so, als hätte die Velaro-Plattform nicht auch durchgehende lange Einheiten im Angebot. Warum man hier am Halbzug-Konzept festhält, erschließt sich nicht so direkt, denn die Nachbestellung soll eben nicht nur den internationalen Verkehr abdecken, sondern im Wesentlichen die KRM-Hauptlinien (mit Durchbindungen ins Ausland), während die 403 und 406 dann auf die VDE8-Linien wechseln sollen.
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Beitrag von Alex101 »

Insgesamt 90 kompatible Mehrsystemzüge finde schon eine nachvollziehbare Flottenplanung. Gerade im Ausland braucht man eher Halbzüge und die 17 407 alleine sind eine Splittergattung.
Wenn man mittelfristig sowieso mit dichteren Takten im FV plant fallen die durch die Halbzüge verlorenen Sitzplätze auch nicht mehr so ins Gewicht, sodass man lieber die Vorteile einer einheitlicheren Flotte nimmt.
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Beitrag von 146225 »

Was wäre an weiteren 13-teiligen 412 für stark belastete Verkehre im Inland nicht einheitlich genug?

Es bleibt nun mal der Punkt, dass zwar theoretisch 2 Halbzüge eine vergleichbare Kapazität bieten, praktisch die Verteilung der Fahrgäste im Zug aber ungleichmäßiger ist und man Platz für 2 betrieblich nicht benötigte Führerstände und den 2. Speisewagen verliert.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Daß diese eben auch NUR bei stark belasteten Verkehren Sinn machen. In der HVZ wünscht man sich auch gerne S-Bahn Langzüge mit nur 2, statt 6 Fahrständen, bei gleicher Länge, versteht sich. Nachts will man damit aber lieber nicht rumfahren.

Ich denke/fürchte auch, daß man das Flügelkonzept weiter beibehalten, bzw. sogar noch ausbauen will. Gerüchteweise soll die ICE-Linie München-Bremen im Rahmen des geplanten 30-Minuten-Takt zwischen München und Hannover nicht mehr als Halbzug eines ICE München-Hamburg, sondern als Ganzzug nach Bremen fahren. Schon melden sich Ansprüche, man könnte ja dann in Bremen teilen, und die Flügel nach Oldenburg und Bremerhaven führen.

Wobei mir in jüngerer Zeit gefühlt immer mehr ICE Bremen-Hannover-Berlin statt Bremen-Hannover-München aufgefallen sind, weshalb ich meist doch wieder in Hannover umsteigen muss - nur nicht mehr so oft in einen IC oder RE, sondern eben von ICE zu ICE. Umsteigen bleibt aber umsteigen, nur daß der ICE HAnnover-Bremen ohne Zwischenhalt verkehrt, wogegen der IC in Verden einen weiteren Zwischenstopp einlegt. (der RE hat natürlich noch mehr Halte)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 2 Feb 2022, 00:22 hat geschrieben:Was wäre an weiteren 13-teiligen 412 für stark belastete Verkehre im Inland nicht einheitlich genug?

Es bleibt nun mal der Punkt, dass zwar theoretisch 2 Halbzüge eine vergleichbare Kapazität bieten, praktisch die Verteilung der Fahrgäste im Zug aber ungleichmäßiger ist und man Platz für 2 betrieblich nicht benötigte Führerstände und den 2. Speisewagen verliert.
Langzüge sind halt 24/7 lang, anders als die HVZ die jew. nur ein paar Stunden lang ist. ;)
Drum bestellt man auch im Regionalverkehr lieber Kurzzüge und kuppelt in der HVZ bis zu vier von denen aneinander, damit man die auch in Schwachlastzeiten spät abends und Sonntag früh flexiebler - dann einzeln - einsetzen kann.
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Rev
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Beitrag von Rev »

Das man keine 412 er mehr bestellt ist gut und richtig...

Zum einen sind 138 Züge auf halbzüge umgerechnet sogar 238 schon eine sehr sehr große Flotte. Im Falle eines Serien Problems legt man sich so nicht gleich die ganze Flotte...

Im Endeffekt war der 412 generell eine sehr miese Entscheidung. Kosten mäßig war die Kiste am Ende leider nicht mehr billiger als ein 407. Die ganze Vmax und wb Problematik wäre weg gewesen... Und man hätte heute eine bessere und moderner Flotte gehabt...

Jetzt hat man halt ein recht modernes Vmax 250 Fahrzeug das nicht so ganz die Anforderungen erfüllt und ab Dezember ein technologisch veraltetes Fahrzeug das man gepimpt hat und unbedingt gebraucht hat... Mit 407 statt 412 hätte man es noch ein zwei Jahre für einen Novo oder den neuen TGV aussetzen können.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

bis zu vier von denen aneinander
OMG da ist ja der Verlust durch Führerstand,... ja extrem.
Das lohnt sich maximal wenn die Züge getrennt werden.
Bei uns gibt es ein paar Verbindungen wo 2 RJ Garnituren zusammen fahren beispiel Wien (- Salzburg) - München/ Zürich (glaube Ich).
praktisch die Verteilung der Fahrgäste im Zug
Da könnte man theoretisch mit einer ansage am Bahnsteig VOR einfahrt die Leute darauf hinweisen das jeder der "< Station wo die Züge getrennt werden" in den leereren einsteigen soll. Zumindest bei uns gibt es sehr Jahren keine Manuellen Ansagen,Durchsagen (mehr).

Gibt es in Europa überhaupt noch Züge wo man durch gehen kann während der Fahrt wo die Führerstände weg geklappt werden?
In den NL wurde diese Option ja scheinbar ausgebaut. Bei den X2 weiss Ich nicht.
Aber sonst?
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Beitrag von Metropolenbahner »

einen_Benutzernamen @ 2 Feb 2022, 12:06 hat geschrieben: Gibt es in Europa überhaupt noch Züge wo man durch gehen kann während der Fahrt wo die Führerstände weg geklappt werden?
In den NL wurde diese Option ja scheinbar ausgebaut. Bei den X2 weiss Ich nicht.
Aber sonst?
In Schweden/Dänemark gibts noch die Contessa / Gumminasen.

https://de.wikipedia.org/wiki/SJ_X31K

Nachdem das laut Wiki eine Anforderung für die Tunneldurchfahrt ist, bin ich gespannt, was man da in Zukunft machen wird. Schlimmstenfalls Langzüge, die in Schweden oder Dänemark auf dem Land dann aber schnell viel zu lang wären. Ergo Umsteigepflicht :(
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 2 Feb 2022, 07:17 hat geschrieben: Ich denke/fürchte auch, daß man das Flügelkonzept weiter beibehalten, bzw. sogar noch ausbauen will. Gerüchteweise soll die ICE-Linie München-Bremen im Rahmen des geplanten 30-Minuten-Takt zwischen München und Hannover nicht mehr als Halbzug eines ICE München-Hamburg, sondern als Ganzzug nach Bremen fahren. Schon melden sich Ansprüche, man könnte ja dann in Bremen teilen, und die Flügel nach Oldenburg und Bremerhaven führen.
Das wird sich aber doch nie rentieren. Der Flügel nach Hamburg ist immer proppevoll, der nach Bremen dagegen naja ...

Wenn man da nen 30Min-Takt - beide mit Langzügen - führe, dann wäre der 12/13-Teiler nach Bremen absolut überdimensioniert.

Also da führe max. ein einzelner 7-Teiler Bremen-München nonstop, eingekesselt von zwei 12/13-Teiler nach Hamburg - 30 Min davor oder dahinter. Mehr Potential seh ich nicht. Das änderte sich auch nicht, wenn man nach Bremerhaven oder Oldenburg weiter führe. Eher im Gegenteil, die Sitzplätze dürften immer leerer werden. Statt zu flügeln, dürfte man eher ab Bremen Hbf. abwechselnd nach Oldenburg oder B'Haven fahren, also auf nen 2h Takt ausdünnen. Schon damit wären die beiden Städte bestens bedient.

Was man auch nicht vergessen darf: Aktuell hat Bremen selbst nur nen 2h-Takt, geflügelt wird nur jede 2. Stunde, in der anderen fährt der lange ICE nach Hamburg und man darf in Hannover umsteigen.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

In Schweden/Dänemark gibts noch die Contessa / Gumminasen.
Genau die teile meinte Ich.
Werden die immer noch mit umgeklappten Führerständen gefahren?
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Beitrag von Cloakmaster »

Metropolenbahner @ 2 Feb 2022, 15:55 hat geschrieben: Das wird sich aber doch nie rentieren. Der Flügel nach Hamburg ist immer proppevoll, der nach Bremen dagegen naja ...
Ja, da hast du vollkommen Recht. Nach Bremen (und darüber hinaus) fahren doch deutlich weniger, als nach Hamburg. Und tatsächlich empfinde ich die "Berliner" ICE doch eher gut gefüllt, als die Münchner, also scheint der Bedarf in diese Richtung größer zu sein, nur daß es halt nicht meine (Haupt-)Richtung ist. Immerhin scheinen die ICE-Kurzläufer Göttingen-Bremen aus dem Programm genommen worden zu sein, die empfand ich doch als ein wenig sinnfrei, dienten aber wohl eben doch dazu, stündlich einen Lang-ICE nach Hamburg anbieten zu können.

Ich frage mich halt doch, ob es nicht auch teilweise am zu geringen Angebot liegt, daß die Auslastung auf dem Bremer Ast nicht passt. Da hängt ja doch noch einiges an "Hinterland" mit dran, aber das Emsland-Netz ist halt stärker auf NRW/Ba-Wü ausgerichtet, als auf Bayern/Hessen/Sachsen.
Ein 2-Stunden Takt ist halt wenig attraktiv, und Umsteigen eben auch nicht. Inzwischen kommt man von Bremen aus öfter nach Hamburg, als nach Hannover, und ich wurde ernsthaft auch schon mal auf meiner Route Bremen-München via Hamburg und Berlin geleitet, statt den direkten Weg via Hannover/Göttingen. Ich kenne viele aus dem Raum Bremen/Bremerhaven/Oldenburg die sagen, mit der Bahn kann man nicht fahren, weil sie viel zu selten, oder "nur mit Bummelzügen" fährt. Der ewige K®ampf um Y-Trasse, Amerikalinie und Co tut sein übriges dazu.
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Beitrag von Rev »

Keine Ahnung was du da schon wieder fühlst 402/411 München Hamburg sind alle an der Kapazitätsgrenze ohne Reservierung schon oft intersannt..

Der Bremer Teil ist von sich aus ruhiger...
Stammstrecke
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Beitrag von Stammstrecke »

Metropolenbahner @ 2 Feb 2022, 15:55 hat geschrieben: Das wird sich aber doch nie rentieren. Der Flügel nach Hamburg ist immer proppevoll, der nach Bremen dagegen naja ...

Wenn man da nen 30Min-Takt - beide mit Langzügen - führe, dann wäre der 12/13-Teiler nach Bremen absolut überdimensioniert.

Also da führe max. ein einzelner 7-Teiler Bremen-München nonstop, eingekesselt von zwei 12/13-Teiler nach Hamburg - 30 Min davor oder dahinter. Mehr Potential seh ich nicht. Das änderte sich auch nicht, wenn man nach Bremerhaven oder Oldenburg weiter führe. Eher im Gegenteil, die Sitzplätze dürften immer leerer werden. Statt zu flügeln, dürfte man eher ab Bremen Hbf. abwechselnd nach Oldenburg oder B'Haven fahren, also auf nen 2h Takt ausdünnen. Schon damit wären die beiden Städte bestens bedient.

Was man auch nicht vergessen darf: Aktuell hat Bremen selbst nur nen 2h-Takt, geflügelt wird nur jede 2. Stunde, in der anderen fährt der lange ICE nach Hamburg und man darf in Hannover umsteigen.
Da gibts schon noch mehr denkbare Varianten: Wenn Bremen alleine bedient wird, passen auch die verkürzten ICE 1 ganz gut. Eventuell werden auch die ICE 2 mal auf diese Konfiguration umgebaut (wenn sie nicht schon bald ausgemustert werden). Richtung Hamburg kann man auch noch Sprinter einplanen. Parallel zu einem Sprinter würde sich ein Flügelzug wieder ganz gut ausgehen.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 2 Feb 2022, 17:45 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 2 Feb 2022, 15:55 hat geschrieben: Das wird sich aber doch nie rentieren. Der Flügel nach Hamburg ist immer proppevoll, der nach Bremen dagegen naja ...
Ich frage mich halt doch, ob es nicht auch teilweise am zu geringen Angebot liegt, daß die Auslastung auf dem Bremer Ast nicht passt. Da hängt ja doch noch einiges an "Hinterland" mit dran, aber das Emsland-Netz ist halt stärker auf NRW/Ba-Wü ausgerichtet, als auf Bayern/Hessen/Sachsen.
Naja, flächenmäßig ist das sicherlich viel, aber die Siedlungsdichte ist halt sehr gering. Damit gibts ganz automatisch weniger Nachfrage nach Sitzplätzen.
Ein 2-Stunden Takt ist halt wenig attraktiv, und Umsteigen eben auch nicht. Inzwischen kommt man von Bremen aus öfter nach Hamburg, als nach Hannover, und ich wurde ernsthaft auch schon mal auf meiner Route Bremen-München via Hamburg und Berlin geleitet, statt den direkten Weg via Hannover/Göttingen. Ich kenne viele aus dem Raum Bremen/Bremerhaven/Oldenburg die sagen, mit der Bahn kann man nicht fahren, weil sie viel zu selten, oder "nur mit Bummelzügen" fährt. Der ewige K®ampf um Y-Trasse, Amerikalinie und Co tut sein übriges dazu.
Jupp das ist das Nächste. Die Strecke Verden-Hannover ist mit GV dicht, dazu noch NV .. da kann ein ICE im FV auch gar nicht schneller fahren, die Strecke ist außerdem sowieso nur für 160 ausgebaut. Deswegen hat die DB ja den IC2 dort gebracht, der reicht vollkommen. Selbst ein 7-Teiler 250 km/h-Renner wäre dort eigentlich auch schon purer Luxus. Von daher würde auch ein besseres Angebot nichts helfen. Solange es zu langsam geht, nehmen die Leute das Auto.

Kurz: Solange die Fahrzeiten nicht besser werden, wird der 7-Teiler ziemlich sicher reichen. Eventuell kann man in Zukunft trotzdem flügeln, allerdings wieder nach Hamburg und mit Halt in Lüneburg, Uelzen, Celle. Der schnelle Langzug die halbes Stunde drauf, dann aber über die hoffentlich irgendwann gebaute A7-NBS. (Ich weiss der D-Takt hat anderes vor, aber in der Realität wird Vieles anders kommen;)

Bremen-Hamburg-Berlin-München wundert mich nicht, sowohl Bremen-Hamburg als auch Hamburg-Berlin haben noch Kapazitäten frei, aber um Hannover ist alles dicht. Vor allem, wenn auf der alt SFS Hannover-Würzburg wieder renoviert wird, ist es über Berlin sogar schneller. Ärgerlich ist da meistens nur der 15min Aufenthalt im Berliner Hbf.


@Rev:
Ich denke er meinte Bremen-Berlin im Vergleich zu Bremen-München. Dass München-Hamburg voll ist, zweifelt keiner an.
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Beitrag von Cloakmaster »

Rev @ 2 Feb 2022, 18:48 hat geschrieben: Keine Ahnung was du da schon wieder fühlst 402/411 München Hamburg sind alle an der Kapazitätsgrenze ohne Reservierung schon oft intersannt..

Der Bremer Teil ist von sich aus ruhiger...
Was willst du jetzt mit München-Hamburg?

Ich beziehe mich auf die ICE Bremen-München vs. Bremen-Berlin, im Abschnitt Bremen-Hannover.

Natürlich lauf ich nicht durch den Zug und zähle die Fahrgäste nach. Aber es dauert in den Berlin-Zügen länger, einen freien Sitzplatz (ohne Reservierung) zu finden, als in den München-Zügen. Obwohl ich bei den Berlin-Zügen in Hannover schon wieder aussteige.

Die Weser-Ems-Region ist zwar nicht so dicht besiedelt, bietet aber trotzdem Fahrgast-Potential: Oldenburg, Emden, die ostfriesischen Inseln etc sind beliebte Tourismus-Ziele, und gerade die Inseln wollen nicht, daß die Leute mit dem Auto anreisen - trotzdem tun es viele, und das nicht, weil das Auto billiger wäre. Das Auto mit nach Norderney nehmen kostet mindestens 100¤, Parken zusätzlich ab 20¤ pro Tag. Und trotzdem sind es viele, zu viele Autos, die auf die Insel kommen, obwohl man auf der Insel so gut wie nichts damit anfangen kann.

Dazu kommt noch Wilhelmshaven als Bundeswehr-Standort. Zwar gibt es keine Wehrpflichtigen mehr, die fast jedes Wochenende quer durch halb Deutschland nach Hause fahren, aber auch die Zeitsoldaten fahren gerne mal nach Hause, vor allem die, die keine Stube in der Kaserne haben, sondern nur eine Koje auf einem Schiff.

Potential wäre also wohl da. Wenn das Angebot stimmt. Der 2-Stunden-Takt wird dem nicht gerecht.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Cloakmaster @ 2 Feb 2022, 21:39 hat geschrieben: Potential wäre also wohl da. Wenn das Angebot stimmt. Der 2-Stunden-Takt wird dem nicht gerecht.
Ja klar, wie besagt, nen Stundentakt geh ich mit. Aber halt eher mit 7-Teiler.

Das mit den Touristen stimmt, aber für die reicht dann ein zusätzlicher Touri-Zug 1x am Tag, analog zu den bestehenden Touri-Zügen. Davon ab gibts den IC2 nach Norddeich Mole ja jetzt schon.
Ein ICE dorthin hmm weiss nicht - ob sich das rentiert. Dafür ist zu viel Langsamfahrt. Vielleicht nen Talgo. Der könnte dann auch aus München kommen.

@einen_Benutzernamen:

Klar fahren die.
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Beitrag von Cloakmaster »

Vor Corona wurde tatsächlich im Sommer ein - ich meine sogar täglicher - ICE Norddeich-München angeboten, aber halt auf der langen Tour via Stuttgart. Mit Umsteigen und Fahrt via Bremen konnte man gute 2 Stunden sparen. Dafür wurde natürlich die in dieser Taktlage normalerweise verkehrende IC2-Fahr gekübelt. Wenn man das Ernst meint, mit dem weniger Autos auf die Insel, dann muss die Strecke ausgebaut werden, sowohl was 2-gleisigkeit angeht, als auch Streckengeschwindigkeit. Spätesens ab Leer ist das eher ein gemütlicher Sightsseing-Ausflug, denn eine attraktive Zugverbindung.
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Cloakmaster @ 2 Feb 2022, 22:16 hat geschrieben:Vor Corona wurde tatsächlich im Sommer ein - ich meine sogar täglicher - ICE Norddeich-München angeboten, aber halt auf der langen Tour via Stuttgart. Mit Umsteigen und Fahrt via Bremen konnte man gute 2 Stunden sparen.  Dafür wurde natürlich die in dieser Taktlage normalerweise verkehrende IC2-Fahr gekübelt. [...]
Eine Direktverbindung von Norddeich nach München oder in Gegenrichtung gab es seit der Einstellung des Nachtzuges "Luna" anno 2003 nur einmal, als im Sommer 2020 kurzfristig einzelne Fahrten an Wochenenden eingelegt wurden, weil mehr Urlaube im Inland erwartert wurden. Dieses ICE-Paar fuhr allerdings über Würzburg und Paderborn.

Stuttgart hat seit 2011 eine primär am Urlaubsverkehr orientierte Direktverbindung v/n Norddeich an Samstagen als Verlängerung der Linie 35, zunächst als IC mit "IC1", seit letzem Fahrplanjahr als ICE (wobei 2021 zeitweise regulär als IC gefahren wurde). Deren Zu-/Abführung Köln<>Norddeich erfolgt auch als Taktfahrt.
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ralf.wiedenmann
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Re: Grundsatzdiskussion Fernverkehr

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Schweizer Fernsehen 10 vor 10 vom 11.4.2022: Thema Flug versus Bahn versus Fernbus auf den Strecken Zürich - Paris, Zürich - Milano und Zürich - München. Vergleich vor der Corona-Pandemie im Feb. 2020 und jetzt im März 2022: https://www.srf.ch/play/tv/redirect/det ... tTime=1197

Der hohe Anteil des Fernbuses Zürich-München im Feb. 2020 ist allerdings den Bauarbeiten für die Elektrifizierung der Bahnstrecke geschuldet. Damals gab es nur noch 3 EC-Verbindungen mit längerer Fahrzeit, da Umweg über Kempten. Der Fernbus war deshalb - zumindest laut Fahrplan - deutlich schneller als die Bahn. Der Vergleich hinkt deshalb.
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Iarn
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Re: Grundsatzdiskussion Fernverkehr

Beitrag von Iarn »

Heute sind die Züge im Schnitt dank der regelmäßigen Verspätung auch nicht schneller,
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Valentin
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Mit Schweizer Bahn: Swiss verbindet München per Zug mit Flughafen Zürich

Beitrag von Valentin »

Wie jetzt auch Aerotelegraph vermeldet, ist die Fluggesellschaft Swiss eine Kooperation mit der DB eingegangen.

(Nur) Alternativ zum Flugzeug können Reisende jetzt auch die Bahn zwischen Zürich und München (oder auch Bregenz) mit einem Swiss Ticket nutzen. Neben der Anschlußganrantie mit Sitzplatzreservierung kann zusätzlich in M HBF auch die DB Lounge genutzt werden.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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