Nächster Triebwagen der S-Bahn München

Die Fahrzeuge der S-Bahn-Systeme
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AK1
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Beitrag von AK1 »

uferlos @ 15 Dec 2019, 20:26 hat geschrieben:
AK1 @ 15 Dec 2019, 20:49 hat geschrieben: Die S3v und die S8v haben zumindest keine zu kurzen Bahnsteige und dürften auch von den Umläufen relativ einfach sein.
Eine zusätzliche Baureihe gibt es nicht, wenn man die 420er los wird. Hatte ich ja schon geschrieben.
Nur passt auch die Halle in MSTH nicht für längere Tfz.
Außerdem haben die 422 keine LZB und werden diese auch nie bekommen... ergo nix mit Einsatz auf der S3V und S8V

Edit: man wird die 420er nicht los, nachdem man dort jetzt massig Kohle investiert hat... außerdem haben die 420er jetzt ne funktionierende LZB.
Sinnvoll wäre es eher noch weitere 420er aus NRW zu holen... aber die rücken keine raus.
Die Halle ist natürlich ein gutes Argument.
Und das beste die fehlende LZB, klar, danke für die Bestätigung!
andreas
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Beitrag von andreas »

spock5407 @ 15 Dec 2019, 20:09 hat geschrieben: Vergiss nicht die Bahnsteige, die nur auf 420/423-Vollzüge ausgelegt sind.
Und die ganze Umlaufplanung, die dann immer weiter kompliziert wird und die Instabilitäten im Betrieb, die zu vorzeitigen Wenden, Umlenkung von Zügen, etc. führen kann.
Dann eine weitere Baureihe, die da Einschränkungen reinbringen?

Es macht keinen Sinn, sich da den Betrieb weiter zu komplizieren.
machen die 4 m wirklich soviel aus? Reel betrachtet wo gäbs da wirklich Probleme? Und im Prinzip ist jeder Zug besser als gar kein Zug oder?
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Beitrag von andreas »

Aber wenn die Halle so knapp bemessen ist wirds sowieso schwierig mit den Nachfolgern oder? Der 430er ist ja auch schon einen ganzen Meter länger und die anderen alternativen kratzen ja an den 70 m....

und ob man für München extra eine Neuentwicklung macht?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

andreas @ 15 Dec 2019, 21:07 hat geschrieben: machen die  4 m wirklich soviel aus? Reel betrachtet wo gäbs da wirklich Probleme? Und im Prinzip ist jeder Zug besser als gar kein Zug oder?
Ja, 4m machen eine Menge aus. Sehr viel. Und das pro Zugteil.
Wenn die Fuhre nicht an den Bahnsteig passt, nicht in die Halle, nicht passend vor Signalen und Abfertigungseinrichtungen, keine LZB, was will man dann dann mit den Kisten?
Als Kinderspielplatz aufstellen?

Was glaubst, warum die 430er kamen? Weil dort eine Sitzreihe rausgelassen wurden, um sie mit Ach und Krach kurz genug zu bekommen.
Wenn Du genug zahlst und genug Stücke abnimmst, dann zimmern Dir die Hersteller schon was zusammen. Sind ja eh alles Plattformkonzepte mittlerweile.
Kommt ja eh, aber halt nicht kurzfristig auf Fingerschnipp.
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Beitrag von Metropolenbahner »

andreas @ 15 Dec 2019, 22:17 hat geschrieben: und ob man für München extra eine Neuentwicklung macht?
Das rentiert sich bei 300-400 Fahrzeugen schon. Ist auch kein Hexenwerk, halt ein Seitenteil weniger, die Baukästen der diversen Triebzüge sind da flexibel genug, den Mireo gibts auch in unterschiedlichen Längen (jeweils Mittel/Endwagen) und sogar Breiten.
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Beitrag von Metropolenbahner »

uferlos @ 15 Dec 2019, 21:26 hat geschrieben: Sinnvoll wäre es eher noch weitere 420er aus NRW zu holen... aber die rücken keine raus.
Könnten die vielleicht stattdessen die 422er gebrauchen?
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Beitrag von gmg »

corsa636 @ 15 Dec 2019, 19:09 hat geschrieben: Die könnte man doch in München gut gebrauchen, oder?
Von der S2A müsste man doch noch 423er abziehen und durch etwas anderes ersetzen können.
müsste halt mit einem S-Bahnnetz das sowohl BR422 als auch BR423 hat rochiert werden...
Das müsste gehen. Nur werden die ungerne ihre 423er hergeben. Andererseits: wer wird der S-Bahn Rhein-Ruhr denn die 422er abnehmen. Von daher könnten sie doch eigentlich 423er hergeben.
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Beitrag von gmg »

spock5407 @ 15 Dec 2019, 19:17 hat geschrieben: Wieviel Splittergattungen willst Du noch einsetzen?
Was bitte hat denn die Politik der sortenreinen Flotte der S-Bahn München bisher gebracht?
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Beitrag von Rohrbacher »

gmg @ 15 Dec 2019, 23:48 hat geschrieben:Was bitte hat denn die Politik der sortenreinen Flotte der S-Bahn München bisher gebracht?
Gegenfrage: Würde es besser laufen, wenn fünf inkompatible Typen am Ostbahnhof oder als Linienwechsler kuppeln können müssten (oder du Chaostage einfach noch besser vorausplanen musst, damit das auf keinen Fall passiert) und die Tf fünf Ausbildungen brauchen, um weiterhin alles fahren zu können? Nicht? Da hast du deine Antwort.
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 15 Dec 2019, 23:58 hat geschrieben:Gegenfrage: Würde es besser laufen, wenn fünf inkompatible Typen am Ostbahnhof oder als Linienwechsler kuppeln können müssten (oder du Chaostage einfach noch besser vorausplanen musst, damit das auf keinen Fall passiert) und die Tf fünf Ausbildungen brauchen, um weiterhin alles fahren zu können?
Im Endeffekt ja. Mit Mischflotten fahren die S-Bahn Berlin und die S-Bahn Hamburg deutlich besser als es die S-Bahn München mit ihrer reinen Flotte getan hat. Der Fahrzeugmangel wurde im Prinzip in Gang gesetzt, als man vor ca. 17 Jahren voreilig alle 420er rauswarf. Wenn es hart auf hart kommt, rettet sich jedes EVU mit Mischflotten durch die Krise, so auch die S-Bahn Berlin und die S-Bahn München
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Beitrag von Rohrbacher »

Ja, jetzt wo du's sagst, fällt es mir auch wie Schuppen aus den Haaren ... :D
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Beitrag von gmg »

Ich verstehe ja deine Argumente, die alle darauf hinauslaufen, dass eine Reinflotte einfacher zu betreiben ist. Aber sie hat zwei große Schwächen:
1. Wenn mit einer Baureihe ein Problem auftaucht, sind alle Züge betroffen.
2. Wenn man zu wenige Züge hat und die Baureihe nicht mehr hergestellt wird, steht man mit leeren Händen da.

U-Bahn-Betreiber und Fluggesellschaften haben in der Regel auch Mischflotten. Aus deiner Sicht müssen die alle total bescheuert sein.

Variation ist übrigens ein wichtiger Motor der Evolution. Denn nur eine vielfältige Art kann auf Umweltveränderungen reagieren.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Welche Fluggesellschaft flügelt oder kuppelt/verstärkt/schwächt denn bitte ihre Fahr- bzw. Flugzeuge mit einem weiteren Flugzeug?
Zeig mir mal bitte eine Flugzeug-Doppeltraktion im Realbetrieb! :blink:
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Beitrag von Rohrbacher »

gmg @ 16 Dec 2019, 00:58 hat geschrieben:Variation ist übrigens ein wichtiger Motor der Evolution.
Du kannst ja mal einen 423 mit einem 425 kuppeln und schauen, was die Evolution hervorbringt. Wenn's noch so ist wie früher, dann einfach einen elektrisch kaputten 425. Und deine Hände sind so leer und der Zug so kurz wie vorher. Und warum nicht auch mal schauen, ob die RhB Schmalspurzüge oder irgendwer niederflurige Gleichstrom-ET zu Leihen hat. Nur so kannst du schnell reagieren, wenn sich plötzliche die Gleise verengen oder das Stromsystem !!!!! Vorschlag: Warum nicht die S7-Verlängerung nach Geretsried als Bögl-Magnetbahn. Das kann doch nur ein Fortschritt sein!

Fakt ist: Die S-Bahn München ist umlaufmäßig extrem vernetzt (das spart übrigens Fahrzeuge und Tf!), bekanntlich über die Stammstrecke extrem zentralistisch aufgebaut und sehr zickig, was die Fahrzeuglängen angeht. Damit und ein paar anderen Sachen muss die Flotte primär klarkommen.

Die Frage ist immer, wie hoch hängt man deine angeblichen/theoretischen Probleme und wo sind die tatsächlichen. Bei Fahrzeugen, die nur für sich funktionieren müssen (Flugzeuge, Busse, nie zu kuppelnde Züge), gehen sich Mischflotten vor allem ab einer gewissen Größe aus oder sind allein wegen der Lieferfähigkeit von Fahrzeugen manchmal gar nicht zu vermeiden. Du verdrängst gerade, dass nicht alles, was du meinst beobachten zu können, tatsächlich auch der gewollte Optimalfall der Betreiber darstellt. Genauso wenig wie die S-Bahn München damit glücklich ist, dass sie keine reine 423-Flotte hat, ist es auch bei der BOB (da kommen bald einheitliche LINT) oder z.B. der Lufthansa, wo ein Teil der Flotte durch Übernahmen gewissermaßen zusammengeerbt wurde. Mischflotten sind auch beim Kuppeln kein Problem, wenn die Schnittstelle einheitlich ist. Also 111 mit Bn, Bm, Byl und Byg hat früher ebenso einwandfrei funktioniert wie der Vorspannbetrieb mit z.B. 44 und V100. Da war die "Schnittstelle" zwischen den Fahrzeugen, dass die beiden (!) Tf wussten, was sie taten, quasi manuelle Mehrfachsteuerung. Kann man natürlich beim 420 und 423 auch mal probieren. :ph34r:
gmg @ 16 Dec 2019, 00:58 hat geschrieben:1. Wenn mit einer Baureihe ein Problem auftaucht, sind alle Züge betroffen.
2. Wenn man zu wenige Züge hat und die Baureihe nicht mehr hergestellt wird, steht man mit leeren Händen da.
Du hast nicht verstanden, was eine "Baureihe" ist. Das ist nämlich kein Serienfahrzeug mit den identischen Teilen aus der selben Fabrik. Kann sein, aber im besten Fall hat man als Eisenbahn die benötigten Hauptabmessungen und Schnittstellen definiert und dann bauen unterschiedliche Firmen unterschiedliche Teile, deren einzige Gemeinsamkeit es sein kann, dass sie als ganzes zusammen wie geplant funktionieren. Eine 111 mit BBC-Elektrik ist nicht identisch mit einer 111 mit Siemens-Elektrik, aber die Funktion ist die gleiche. Wenn sich alle an den USB-Standard halten, kann man da die lustigsten Geräte verbinden. Hat man den Standard aber nicht oder Eigenschaften, die nicht zum Standard passen, dann klappt das halt nicht.
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Beitrag von Cloakmaster »

Von wo können sich denn Berlin bzw. Hamburg beliebige Ersatzfahrzeuge ( samt Fahrern??) für ihre S-Bahn ausleihen? Über die Berliner S-Bahn Strecken kannst du nicht mal einen x beliebigen Dieselzug schicken, von anderen Gleich- oder gar Wechselstromzügen gar nicht erst angefangen.
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 16 Dec 2019, 01:59 hat geschrieben: Fakt ist: Die S-Bahn München ist umlaufmäßig extrem vernetzt (das spart übrigens Fahrzeuge und Tf!), bekanntlich über die Stammstrecke extrem zentralistisch aufgebaut und sehr zickig, was die Fahrzeuglängen angeht. Damit und ein paar anderen Sachen muss die Flotte primär klarkommen.
Schön, dass hier auch mal etwas ernsthaftes entgegnet wird.
die S-Bahnen von Stuttgart und Frankfurt haben genau so angefangen wie München. Was die Umläufe betrifft, kann ich nichts zu sagen. Aber auch sie sind zentralistisch aufgebaut. Sie waren aber so schlau, dass sie mit dem Erscheinen der 423er nicht alle 420er rausgehauen haben. Als dann die 430er kamen, konnten sie so viele Züge bestellen, wie sie brauchten. München konnte das nicht, weil man ja gerade erst haufenweise 423er angeschafft hatte und jetzt auf den neuen Auftrag wartet. Daher haben wir jetzt Fahrzeugmangel, während die anderen uns Züge abgeben konnten.
Die Frage ist immer, wie hoch hängt man deine angeblichen/theoretischen Probleme und wo sind die tatsächlichen. Bei Fahrzeugen, die nur für sich funktionieren müssen (Flugzeuge, Busse, nie zu kuppelnde Züge), gehen sich Mischflotten vor allem ab einer gewissen Größe aus oder sind allein wegen der Lieferfähigkeit von Fahrzeugen manchmal gar nicht zu vermeiden. Du verdrängst gerade, dass nicht alles, was du meinst beobachten zu können, tatsächlich auch der gewollte Optimalfall der Betreiber darstellt.
Meine theoretischen Probleme? Es ist mehr als reine Theorie, dass der S-Bahn München Züge fehlen.

Und jetzt kommt ihr mir alle an mit dem Argument der zu verkuppelnden Züge!
Hier mal ein paar Beispiele:
Ringbahn Berlin: 3 nicht zu kuppelnde Baureihen -- eine davon wäre fast voreilig ausgemustert worden; jetzt ist man froh, sie zu haben.


S-Bahn Stuttgart: Seit 20 Jahren 2 nicht zu kuppelnde Baureihen
S-Bahn Rhein-Main: Seit 20 Jahren 2 nicht zu kuppelnde Baureihen
S-Bahn Rhein-Ruhr: 7 nicht zu kuppelnde Baureihen
S-Bahn RheinNeckar: Ab nächsten Jahr wird die redesignte Ursprungsflotte durch eine zweite nicht zu kuppelnde Baureihe ergänzt.
Kleinprofil U-Bahn Berlin: 4 Baureihen, von denen nur zwei kuppelbar sind.
Großprofil: 6 Baureihen, von denen nur zwei miteinander zu kuppeln sind.
U-Bahn München: 3 nicht zu kuppelnde Baureihen

Ich könnte die Liste fortsetzen. Aber es bleibt halt festzustellen, dass niemand glaubt, mit einer reinen Flotte zurecht zu kommen, nur die S-Bahn München hat es sich eingebildet und ihr glauibt halt immer noch, dass das so richtig war.



Zu meinem Vergleich mit den Flugzeugen: Die 737 Max8 wurde aus dem Verkehr gezogen, weil sie gefährlich ist. Das Gleiche passierte der Berliner 472. Sie war unausgereift und es gab deshalb Unfälle. Zum Glück hatte die S-Bahn Berlin noch andere Züge. Eine Fluggesellschaft, die viele 737 Max8 hat, kann jetzt auch froh sein, wenn sie noch andere Flugzeuge hat.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und eine solche Airline hat regelmäßig das Problem, daß am Ort A meinetwegen eine Boeing angekommen ist, die Crew, die den Vogel aber übernehmen, und weiter fliegen soll, nur Airbus kann und darf. Tolle Wurst.

Es ist auch mejr als reine Theorie, daß auch der sbahn Berlin reihenweise Züge fehlen, trotz der von dir in den Himmel gelobten Mischflotten. Tasächlich wäre das Berliner Problem ein kleiners, falls alle fahrbereiten Züge nur einer Baureihe angehören würden.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Cloakmaster @ 16 Dec 2019, 16:26 hat geschrieben: Es ist auch mejr als reine Theorie,  daß auch der sbahn Berlin reihenweise Züge fehlen, trotz der von dir in den Himmel gelobten Mischflotten.
Berlin hat aber auch einen noch stärkeren Bevölkerungszuwachs als München. Und so viele Zugausfälle wie wir hat Berlin noch lange nicht.

Tasächlich wäre das Berliner Problem ein kleiners, falls alle fahrbereiten Züge nur einer Baureihe angehören würden.
Berlin hat sich seine jetztige Flotte über ca. 30 Jahre zugelegt. Schon allein daher ist dieses Argument etwas weit hergeholt. Aber jetzt stell dir mal vor, man hätte es im Stile von München so gemacht, dass man mit Einführung des 482 alle älteren Züge verschrottet hätte. Dann hätte das EBU vor 10 Jahren die gesamte Flotte aus dem Verkehr gezogen. Die S-Bahn Berlin wäre einfach ohne S-Bahn da gestanden.
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Beitrag von spock5407 »

Das Problem ist nicht so, ob man mehrere Baureihen hat.
Sondern, ob diese in einem komplexen Netz gleichberechtigt eingesetzt werden können.

In Berlin ist es (relativ) wurscht, ob Du Kleinprofilwagen A3, GI oder Ik fährst. Du kannst auf allen Kleinprofillinien damit ohne Einschränkung 8-Wagen-Züge fahren.
Dito im Großprofil. Es ist egal, ob F, H (oder älter D): es gehen damit überall 6-Wagen-Züge.

Das ist was anderes, als wenn es heisst: Diesen Typ nicht auf der einen Linie und den anderen dort nicht. Und im Störungsfall auch so rum oder anders rum nicht.
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gmg
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Beitrag von gmg »

spock5407 @ 16 Dec 2019, 17:11 hat geschrieben: Das Problem ist nicht so, ob man mehrere Baureihen hat.
Sondern, ob diese in einem komplexen Netz gleichberechtigt eingesetzt werden können.



Das ist was anderes, als wenn es heisst: Diesen Typ nicht auf der einen Linie und den anderen dort nicht. Und im Störungsfall auch so rum oder anders rum nicht.
Dann hätte man ja in den frühen 2000ern die 420er modernisieren können, anstatt sie zu verschrotten.
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Beitrag von Rohrbacher »

gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Was die Umläufe betrifft, kann ich nichts zu sagen. Aber auch sie sind zentralistisch aufgebaut.
Kannst du was sagen oder nicht? ;)
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Sie waren aber so schlau, dass sie mit dem Erscheinen der 423er nicht alle 420er rausgehauen haben.
gmg @ 16 Dec 2019, 17:46 hat geschrieben:Dann hätte man ja in den frühen 2000ern die 420er modernisieren können, anstatt sie zu verschrotten.
So schlau war München auch. Deswegen schieden die sehr viel älteren Münchner 420 (Baujahre 1969-76) auch erst 2004 aus als die LZB in der Stammstrecke in Betrieb genommen wurde und der Takt10 kam und man in der Mehrheit über 30 Jahre alte und völlig runtergerockte 420 hätte umrüsten müssen. Du hättest natürlich auch 1972 sagen können, warum die 141/140 mit ihren B3yg/Byl/Bn-Wendezügen und die anderen Vorortzüge ausmustern bzw. an andere Standorte abgeben, die sind doch noch super, die Umbau-Fahrgestelle teilweise keine 70 Jahre alt, damit mischen wir auch nach Olympia den S-Bahnumlauf noch ein bisschen auf... :lol:

Also: Die 420, die 2001-04 ausgemustert und nicht mehr wo anders eingesetzt wurden, waren damals 30-35 Jahre alt und weitgehend hinüber. Die 420, die jetzt heute (wieder) da sind, sind 22-26 Jahre alt. Jetzt kannst du dir hoffentlich ausrechnen, dass das was völlig anderes ist, so restnutzungszeitmäßig und doch genau das gleiche, wenn du überlegst, wie lange die aktuellen 420 noch etwa fahren sollen. Nämlich bis in ein ähnliches Ausmusterungsalter. Die alten 420 haben 10 Jahre vor der Ausmusterung in München Anfang der 90er auch noch EBuLa, ein Update auf PZB90 und teilweise sogar ein Redesign bekommen, in jedem Fall neue Sitze.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Daher haben wir jetzt Fahrzeugmangel, während die anderen uns Züge abgeben konnten.
Beim vorherigen Absatz werden jetzt einige sagen, halt, wo sind die damals teilweise fast neuen 420-Züge der 7./8. Bauserie? Genau, die hat München Ende 2004 nach Stuttgart abgegeben, um die Flotten beider Netze zu homogenisieren! Und in den 80ern hat München welche aus Düsseldorf bekommen, wo man x-Wagen angeschafft hat. Das Leben ist ein Geben und ein Nehmen ...
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Es ist mehr als reine Theorie, dass der S-Bahn München Züge fehlen.
Das ist aber kein technisches Problem, sondern ein organisatorisches. Eigentlich müsste man jetzt beginnen, die Flotte für die Zeit nach dem 423 zu bestellen und zu entwickeln, das weiß bei der S-Bahn jeder. Aber leider haben wir das lustige Ausschreibungssystem, weswegen die DB nicht weiß, ob sie die S-Bahn München in einigen Jahren noch hat. Und in der Situation kann man nix bestellen, sondern nur mit Übergangslösungen irgendwas überbrücken. Eigentlich hätte die S-Bahn München gerne weitere 423 von irgendwoher übernommen, wegen einheitlicher Flotte und so aber die 420 waren die günstigste Lösung. Tausendmal durchgekaut.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Und jetzt kommt ihr mir alle an mit dem Argument der zu verkuppelnden Züge!
Liste auf, was du willst, andere Netze, andere Probleme. Daher ohne konkrete betriebliche Abläufe völlig irrelevant.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Das Gleiche passierte der Berliner 472.
In Berlin gab es nie 472 und in Hamburg werden sie aus Altersgründen ausgemustert.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:42 hat geschrieben:Die S-Bahn Berlin wäre einfach ohne S-Bahn da gestanden.
Du wirst lachen: Wenn in München einmal im Jahrhundert mal wirklich der Teufel los ist, kannst du immer noch mit fast jedem beliebigen ET oder lokbespannten Zügen einen Ersatzfahrplan fahren, zur Not ohne Stammstreckendurchbindung. In Ansätzen erleben wir das gerade. In Berlin gibt's aber außer Zügen der Berliner S-Bahn nichts, was du überhaupt einsetzen kannst. Das von dir hier ein Mantra vorgetragene Risiko "Totalausfall" ist in Netzen, die nicht mit einheitlichem Stromsystem, PZB und Lichtraum fahren bei weitem größer als in einem ganz normalen EBO-Netz mit nur einer Fahrzeugbaureihe im Regelbetrieb. Damit schlägt der einheitliche Standard deine "Vielfalt", würde ich sagen... Die meisten Ausschreibungsnetze im Regionalverkehr haben auch nur einen einzigen Typ. Im Planfall kann das jeder mit allem alles fahren und alles mit allem kuppeln. Über die Nutzungszeit ist das wesentlich sinnvoller als drei Züge bei Bombardier, drei bei Stadler, drei bei Siemens, drei bei Alstom, drei bei Skoda und drei bei CAF zu bestellen nur für den Fall, dass die Lieferung zu spät kommt oder einmal im Jahrzehnt irgendwo eine Baureihe nicht fahren darf. Glaub's jetzt einfach. Es sind nicht alle doof außer dir ...
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Beitrag von gmg »

Rohrbacher @ 16 Dec 2019, 18:31 hat geschrieben: So schlau war München auch. Deswegen schieden die sehr viel älteren Münchner 420 (Baujahre 1969-76) auch erst 2004 aus als die LZB in der Stammstrecke in Betrieb genommen wurde und der Takt10 kam und man in der Mehrheit über 30 Jahre alte und völlig runtergerockte 420 hätte umrüsten müssen.




Frankfurt hat die alten Kisten gefahren, bis sie 2014 durch 430er ersetzt wurden => Frankfurt war immer recht gut versorgt.
Das Leben ist ein Geben und ein Nehmen ...
Das ist etwas anderes, wenn man Züge weggibt. Dennoch lese ich im Forum regelmäßig Aussagen, die darauf schließen lassen, dass eine Mischflotte total unpraktikabel ist und dringend vermieden werden muss.
In Berlin gab es nie 472 und in Hamburg werden sie aus Altersgründen ausgemustert.
Als ob du nicht wüsstest, dass ich mich verschrieben habe: 482.
Du wirst lachen: Wenn in München einmal im Jahrhundert mal wirklich der Teufel los ist
In München ist der Teufel los aber dich betrifft es halt einfach nicht. Lachen werde ich da bestimmt nicht.
kannst du immer noch mit fast jedem beliebigen ET oder lokbespannten Zügen einen Ersatzfahrplan fahren, zur Not ohne Stammstreckendurchbindung. In Ansätzen erleben wir das gerade. In Berlin gibt's aber außer Zügen der Berliner S-Bahn nichts, was du überhaupt einsetzen kannst.
Heißt im Klartext auch wieder, auf eine Mischflotte zurückgreifen. Und das hat man ja auf der Berliner Stadtbahn auch schon gemacht, als man fremde S-Bahnzüge auf den OL-Gleisen fahren ließ.
Das von dir hier ein Mantra vorgetragene Risiko "Totalausfall" ist in Netzen, die nicht mit einheitlichem Stromsystem, PZB und Lichtraum fahren bei weitem größer als in einem ganz normalen EBO-Netz mit nur einer Fahrzeugbaureihe im Regelbetrieb.
Stimmt zwar. Aber lass mal den nächsten Münchner Triebwagen auch einen sicherheitsrelevanten Fehler haben, dann ist auch erst einmal Chaos angesagt.
Es sind nicht alle doof außer dir ...
Mag sein, dass ich hierzuforum der einzige Befürworter einer Mischflotte bin. Aber die Praxis zeigt doch, dass eine Mischflotte der Normalfall ist und nur dann nicht gegeben ist, wenn der Betreiber alles daran setzt, sie zu vermeiden. Und das sehe ich nicht bei vielen.
andreas
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Beitrag von andreas »

aber ist nicht heute das Problem, daß die Züge nicht mehr wie früher einfach nur der DB gehören, sondern den jeweiligen regionalen Eisenbahngesellschaften?

Früher hat man neue Züge beschafft und geschaut, wer die braucht. Heute kocht jeder für sich....

Es wäre ein einfaches gewesen, für Frankfurt ein paar mehr 430er zu beschaffen um für München ein paar 423er freizusetzen....
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

@gmg: Ja mei, glaub was du willst, dann stirbst halt blöd. Da kann ich dir jetzt auch nicht mehr helfen. :wacko:
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uferlos
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Beitrag von uferlos »

andreas @ 16 Dec 2019, 19:45 hat geschrieben: aber ist nicht heute das Problem, daß die Züge nicht mehr wie früher einfach nur der DB gehören, sondern den jeweiligen regionalen Eisenbahngesellschaften?

Früher hat man neue Züge beschafft und geschaut, wer die braucht. Heute kocht jeder für sich....

Es wäre ein einfaches gewesen, für Frankfurt ein paar mehr 430er zu beschaffen um für München ein paar 423er freizusetzen....
und wer hätte das bezahlt? Durch die ganzen Regionen und die Aufteilung in einzelne Firmen (DB Regio ist nicht gleich DB Regio)...

Köln wollte für einen abgeranzten 423 (die Kölner 423 haben über 1 Mio Kilometer mehr runter als die Münchner) einen neuen 430 gekauft haben...
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corsa636
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Beitrag von corsa636 »

AK1 @ 15 Dec 2019, 19:56 hat geschrieben: Um Langzüge zu bilden sind sie natürlich nicht geeignet aufgrund der Länge. Aber es gibt ja genug Vollzüge in der HVZ, die man damit bestücken könnte (und mit freigesetzten 423ern könnte man andere zum Langzug verlängern).
Ich würde das Ganze natürlich nur in Erwägung ziehen, wenn man die 420er damit komplett außer Betrieb nehmen könnte, dann gäbe es weiterhin zwei Baureihen.
Ich nehme aber mal an, sie haben keine LZB. Das wird das entscheidende Problem sein.
Aber die BR422 sind doch quasi Baugleich mit der BR 423.

Hier macht eine LZB-Nachrüstung doch deutlich mehr Sinn (und sollte auch einfacher zu realisieren sein) als bei der uralten BR420.
ET 415
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Beitrag von ET 415 »

corsa636 @ 18 Dec 2019, 21:20 hat geschrieben: Aber die BR422 sind doch quasi Baugleich mit der BR 423.
Nein, sind sie nicht. Der 423 hat eine Länge über Kupplung von 67400 mm, beim 422 sind es 69430 mm. Der 422 ist also insgesamt 2 Meter länger als der 423, damit passt ein 422-Langzug nicht an die Münchner Bahnsteige (bzw. auf der S2 Ost und der S7 West ein Vollzug). Und auf der Stammstrecke passt er vermutlich nicht zwischen die Signale aman den Bahnsteigenden.
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Beitrag von AK1 »

Für den Einbau der LZB dürften die Unterschiede irrelevant sein.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

AK1 @ 18 Dec 2019, 22:42 hat geschrieben: Für den Einbau der LZB dürften die Unterschiede irrelevant sein.
Was nutzt dir die LZB; wenn du den Zug insgesamt nicht an den Bahnsteig bekommst?
Rev
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Beitrag von Rev »

AK1 @ 18 Dec 2019, 22:42 hat geschrieben: Für den Einbau der LZB dürften die Unterschiede irrelevant sein.
Der Aufwand LZB in nen 420 zu bekommen ist aber der selbe wie in den 422... Eventuell aufgrund der Software im 422 sogar mehr.

Im Grunde setzen die Systeme nur auf den vorhanden auf. In die Tiefe Leittechnik des Fahrzeuges dringen die Nachgerüstet Systeme nicht ein. Das ist auch der Grund warum es Dampfloks mit ETCS gibt..
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