gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Was die Umläufe betrifft, kann ich nichts zu sagen. Aber auch sie sind zentralistisch aufgebaut.
Kannst du was sagen oder nicht?
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Sie waren aber so schlau, dass sie mit dem Erscheinen der 423er nicht alle 420er rausgehauen haben.
gmg @ 16 Dec 2019, 17:46 hat geschrieben:Dann hätte man ja in den frühen 2000ern die 420er modernisieren können, anstatt sie zu verschrotten.
So schlau war München auch. Deswegen schieden die sehr viel älteren Münchner 420 (Baujahre 1969-76) auch erst 2004 aus als die LZB in der Stammstrecke in Betrieb genommen wurde und der Takt10 kam und man in der Mehrheit über 30 Jahre alte und völlig runtergerockte 420 hätte umrüsten müssen. Du hättest natürlich auch 1972 sagen können, warum die 141/140 mit ihren B3yg/Byl/Bn-Wendezügen und die anderen Vorortzüge ausmustern bzw. an andere Standorte abgeben, die sind doch noch super, die Umbau-Fahrgestelle teilweise keine 70 Jahre alt, damit mischen wir auch nach Olympia den S-Bahnumlauf noch ein bisschen auf...
Also: Die 420, die 2001-04 ausgemustert und nicht mehr wo anders eingesetzt wurden, waren damals 30-35 Jahre alt und weitgehend hinüber. Die 420, die jetzt heute (wieder) da sind, sind 22-26 Jahre alt. Jetzt kannst du dir hoffentlich ausrechnen, dass das was völlig anderes ist, so restnutzungszeitmäßig und doch genau das gleiche, wenn du überlegst, wie lange die aktuellen 420 noch etwa fahren sollen. Nämlich bis in ein ähnliches Ausmusterungsalter. Die alten 420 haben 10 Jahre vor der Ausmusterung in München Anfang der 90er auch noch EBuLa, ein Update auf PZB90 und teilweise sogar ein Redesign bekommen, in jedem Fall neue Sitze.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Daher haben wir jetzt Fahrzeugmangel, während die anderen uns Züge abgeben konnten.
Beim vorherigen Absatz werden jetzt einige sagen, halt, wo sind die damals teilweise fast neuen 420-Züge der 7./8. Bauserie? Genau, die hat München Ende 2004 nach Stuttgart abgegeben, um die Flotten beider Netze zu homogenisieren! Und in den 80ern hat München welche aus Düsseldorf bekommen, wo man x-Wagen angeschafft hat. Das Leben ist ein Geben und ein Nehmen ...
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Es ist mehr als reine Theorie, dass der S-Bahn München Züge fehlen.
Das ist aber kein technisches Problem, sondern ein organisatorisches. Eigentlich müsste man jetzt beginnen, die Flotte für die Zeit nach dem 423 zu bestellen und zu entwickeln, das weiß bei der S-Bahn jeder. Aber leider haben wir das lustige Ausschreibungssystem, weswegen die DB nicht weiß, ob sie die S-Bahn München in einigen Jahren noch hat. Und in der Situation kann man nix bestellen, sondern nur mit Übergangslösungen irgendwas überbrücken. Eigentlich hätte die S-Bahn München gerne weitere 423 von irgendwoher übernommen, wegen einheitlicher Flotte und so aber die 420 waren die günstigste Lösung. Tausendmal durchgekaut.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Und jetzt kommt ihr mir alle an mit dem Argument der zu verkuppelnden Züge!
Liste auf, was du willst, andere Netze, andere Probleme. Daher ohne konkrete betriebliche Abläufe völlig irrelevant.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:01 hat geschrieben:Das Gleiche passierte der Berliner 472.
In Berlin gab es nie 472 und in Hamburg werden sie aus Altersgründen ausgemustert.
gmg @ 16 Dec 2019, 16:42 hat geschrieben:Die S-Bahn Berlin wäre einfach ohne S-Bahn da gestanden.
Du wirst lachen: Wenn in München einmal im Jahrhundert mal wirklich der Teufel los ist, kannst du immer noch mit fast jedem beliebigen ET oder lokbespannten Zügen einen Ersatzfahrplan fahren, zur Not ohne Stammstreckendurchbindung. In Ansätzen erleben wir das gerade. In Berlin gibt's aber außer Zügen der Berliner S-Bahn nichts, was du überhaupt einsetzen kannst. Das von dir hier ein Mantra vorgetragene Risiko "Totalausfall" ist in Netzen, die nicht mit einheitlichem Stromsystem, PZB und Lichtraum fahren bei weitem größer als in einem ganz normalen EBO-Netz mit nur einer Fahrzeugbaureihe im Regelbetrieb. Damit schlägt der einheitliche Standard deine "Vielfalt", würde ich sagen... Die meisten Ausschreibungsnetze im Regionalverkehr haben auch nur einen einzigen Typ. Im Planfall kann das jeder mit allem alles fahren und alles mit allem kuppeln. Über die Nutzungszeit ist das wesentlich sinnvoller als drei Züge bei Bombardier, drei bei Stadler, drei bei Siemens, drei bei Alstom, drei bei Skoda und drei bei CAF zu bestellen nur für den Fall, dass die Lieferung zu spät kommt oder einmal im Jahrzehnt irgendwo eine Baureihe nicht fahren darf. Glaub's jetzt einfach. Es sind nicht alle doof außer dir ...