Serie von BÜ-Unfällen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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ET 415
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Beitrag von ET 415 »

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420er Vorserie
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Beitrag von 420er Vorserie »

ET 415 @ 8 Sep 2020, 15:05 hat geschrieben:Warngau: BRB-Oberland-Lint vs. PKW
Aha, der nächste Bahnübergangsunfall mit der BRB. Am Montag hatte es schon in Mering zwischen der BRB und einem leeren Linienbus gekracht:
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ET 415
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Beitrag von ET 415 »

Bei dem Unfall wurde der Bahnübergang offenbar stärker beschädigt:
Verspätung

Sehr geehrte Fahrgäste des Netzes Oberland,

wegen eines defekten Bahnüberganges nach einem Unfall zwischen Holzkirchen und Schaftlach kommt es zu Verspätungen von ca. 15 - 25 Minuten im gesamten Netz.
(...)
Derzeitige Prognose von DB Netz AG zur Behebung des Schadens ist der 14.09.2020.
Quelle: Bayerische Regiobahn
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ET 415 @ 8 Sep 2020, 15:05 hat geschrieben: Warngau: BRB-Oberland-Lint vs. PKW
Weiß jemand, wann das genau passiert ist? Ich bin nämlich gestern gegen 20 Uhr von Miesbach nach München gefahren. Der Zug hatte zwar Verspätung und stand in Holzkirchen länger herum, aber die auffälligste Störung bestand darin, dass der Streckenabschnitt zwischen Schliersee und Bayrischzell mehrere Stunden lang nicht bedient wurde.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von ET 415 »

rautatie @ 9 Sep 2020, 08:49 hat geschrieben: die auffälligste Störung bestand darin, dass der Streckenabschnitt zwischen Schliersee und Bayrischzell mehrere Stunden lang nicht bedient wurde.
Spontan würde ich vermuten, dass das eine Folge des BÜ-Unfalls war. Seit dem Unfall ist der BÜ defekt und es kommt zu erheblichen Verspätungen. Wenn sich die Verspätungen aufschaukeln, wird irgendwann die Zugkreuzung von Schliersee nach Miesbach verlegt, damit der stadteinwärts fahrende Zug nicht ewig lang in Schliersee warten muss. Der stadtauswärts fahrende Zug muss dann vorzeitig in Schliersee enden, weil es zwischen Schliersee und Bayrischzell keine Ausweichmöglichkeit gibt. Wenn der Wurm mal drin ist, kann sich das einige Stunden so hinziehen, weil die Züge aus München immer Verspätung haben.
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Beitrag von mapic »

Der Unfall ist gegen 12:40 passiert. Nachdem die Strecke dann wieder fregegeben wurde hat man jetzt das Problem, dass die Züge zwischen Schaftlach und Holzkirchen ganz ordentlich Verspätung sammeln. Wie man auf dem Foto im verlinkten Artikel sieht, hat das Auto das BÜ-Schalthäuschen zerstört. Die Störung betrifft jetzt aber nicht nur den einzelnen BÜ, sondern noch ganze vier weitere. Der betreffende BÜ ist nämlich Teil einer 5er-Kette. Alle Züge müssen jetzt vom Betroffenen BÜ in Thann bis nach Holzkirchen an allen BÜ anhalten und diese sichern. Dadurch entstehen zur Zeit die deutlichen Verspätungen im Gesamtnetz. Bei Verspätungen ab ca. 20 Min wird es häufig so gemacht, dass die Bayrischzeller Züge schon in Schliersee wenden, um den Fahrplan wieder etwas zu stabilisieren.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ET 415 @ 9 Sep 2020, 08:55 hat geschrieben: Der stadtauswärts fahrende Zug muss dann vorzeitig in Schliersee enden, weil es zwischen Schliersee und Bayrischzell keine Ausweichmöglichkeit gibt. Wenn der Wurm mal drin ist, kann sich das einige Stunden so hinziehen, weil die Züge aus München immer Verspätung haben.
Was bin ich froh, dass ich gestern meinen Plan verworfen hatte, nach Fischhausen-Neuhaus (und wieder zurück) zu fahren. Spätestens nach Einbruch der Dunkelheit wäre das stundenlange Warten dort wohl sehr unangenehm geworden.
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Beitrag von mapic »

In dem Fall wird dann ja ein SEV eingerichtet. Und der ist bei normalem Verkehr sogar schneller als der Zug. ;)
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Beitrag von ET 415 »

Wäre es dann vielleicht nachdenkenswert, die Züge von Lenggries/Tegernsee bis zur Behebung der Störung getrennt von den Bayrischzeller Zügen zu führen? Mir ist durchaus bewusst, dass das zusätzliches Personal erfordert (... und vermutlich daran scheitert) und nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden kann, weil die Schichten erst umgeplant werden müssen. Aber sonst ist die nächsten Tage nicht an einen halbwegs stabilen Betrieb zu denken.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

mapic @ 9 Sep 2020, 09:44 hat geschrieben: In dem Fall wird dann ja ein SEV eingerichtet. Und der ist bei normalem Verkehr sogar schneller als der Zug. ;)
Hätte der nicht in der App angezeigt werden sollen? Weder am Bahnhof in Schliersee noch auf der BahnApp wurde auf einen SEV hingewiesen.

In der Anzeige am Bahnsteig hieß es sinngemäß: "Information zur BRB xy nach Bayrischzell (heute: Schliersee): kein Halt in Fischhausen-Neuhaus, ..., Bayrischzell."

In der App stand bei den Bahnhöfen ab Fischhausen-Nauhaus: "Halt entfällt".
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Beitrag von mapic »

rautatie @ 9 Sep 2020, 09:53 hat geschrieben:Hätte der nicht in der App angezeigt werden sollen? Weder am Bahnhof in Schliersee noch auf der BahnApp wurde auf einen SEV hingewiesen.
Das ist jetzt gerade aktuell wieder genau so. In den DB Auskunftsmedien wird nur der Ausfall verkündet. Bei der BRB und im Bayern-Fahrplan der BEG gibts zusätzlich noch den Hinweis auf den Bus. Warum das so ist? Tja.... :unsure:
Grundsätzlich wird beim Ausfall Schliersee-Bayrischzell aber immer ein Bus bestellt. Wenn es zu kurzfristig und zu einem ungünstigen Zeitpunkt ist, dann kann es aber vorkommen, dass einfach gerade kein Bus (und vor allem Fahrer) aufzutreiben ist. Aber zumindest der Versuch wird immer unternommen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich versuche auch immer, pünktlich zur Arbeit zu kommen, aber manchmal kann es eben sein, dass gerade einfach keine Motivation aufzutreiben ist.
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Beitrag von mapic »

Was hat das mit Motivation zu tun, wenn gerade in der gesamten Umgebung kein Busunternehmen in der Lage ist, einen Bus zu schicken? Selbst hat man halt nun mal keinen.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Es ist genauso verlässlich - oder eben gerade nicht...
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Beitrag von ET 415 »

ET 415 @ 9 Sep 2020, 09:48 hat geschrieben: Wäre es dann vielleicht nachdenkenswert, die Züge von Lenggries/Tegernsee bis zur Behebung der Störung getrennt von den Bayrischzeller Zügen zu führen? Mir ist durchaus bewusst, dass das zusätzliches Personal erfordert (... und vermutlich daran scheitert) und nicht von jetzt auf gleich umgesetzt werden kann, weil die Schichten erst umgeplant werden müssen. Aber sonst ist die nächsten Tage nicht an einen halbwegs stabilen Betrieb zu denken.
Momentan gibt es im Oberlandnetz Verspätungen von bis zu 40 Minuten. Die BOB kann zwar nichts für den Unfall und die jetzige Situation, aber irgendetwas muss man sich für die nächsten Tage überlegen. Denn so wie es heute ist, kann es kein Dauerzustand sein für die nächsten vier Tage: Ein Fahrplan, der nur auf dem Papier existiert und dem man den ganzen Tag hinterherfährt, trotz Ausfällen auf Teilstrecken.
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Beitrag von mapic »

ET 415 @ 9 Sep 2020, 18:07 hat geschrieben:Ein Fahrplan, der nur auf dem Papier existiert und dem man den ganzen Tag hinterherfährt, trotz Ausfällen auf Teilstrecken.
Das ist doch schon seit Jahren nichts Ungewöhnliches mehr in dem Netz..... :ph34r:
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 9 Sep 2020, 10:38 hat geschrieben:Was hat das mit Motivation zu tun, wenn gerade in der gesamten Umgebung kein Busunternehmen in der Lage ist, einen Bus zu schicken? Selbst hat man halt nun mal keinen.
Warum eigentlich nicht? Transdev ist ja alles andere als klein und in der Busbranche ja auch drin. Wenn ich regelmäßig Probleme habe an Mietbusse zu kommen, besorge ich halt selbst welche. ;)

Ich kenn sogar BOB-Tf mit Busschein ... Die Frage ist wie so oft nur, was Zuverlässigkeit und Notfallkonzepte für einen Stellenwert haben, was man bereit ist dafür an Geld auszugeben und wie man so's organisiert. Klar, die bei vielen EVU bewährte Methode beim nächstbesten VU dreimal klingeln lassen und hoffen, dass keiner rangeht, ist natürlich die mit Abstand am günstigen. Gerade derzeit müsste es ja eigentlich Busse und Fahrer wie Sand am Meer geben. Ich hab über das Thema vor längerem (vor Corona) mal zufällig mit einem Busunternehmer gesprochen, der schilderte das Thema damals schon etwas anders. Demnach ist das eher eine Geldfrage.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
mapic
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Beitrag von mapic »

Ganz am Anfang hatte die BOB sogar mal einen eigenen Bus, sogar in der entsprechenden Lackierung. Ich finde jetzt leider gerade kein Foto.

Aber zum eigentlichen Thema: Einen Bus rein im Sinne des Fahrzeugs zu bekommen wäre wahrscheinlich selten ein Problem. Problematisch ist es einfach, zu bestimmten Zeiten einen Bus samt Fahrer zu kriegen. Man müsste sich wenn dann selbst ein paar Busfahrer mit entsprechender Bereitschaft leisten. Was die BEG wohl davon halten würde?

Gerade in den Abensdstunden ist es einfach so, dass die meisten Busfahrer schon Feierabend haben. Die haben ihre Lenk- und Ruhezeiten für den Tag evtl. bereits ausgereizt oder könnten dann am nächsten Morgen nicht mehr fahren, wenn sie jetzt kurzfristig fahren. Und wenn doch noch ein paar übrig bleiben, die man fragen kann, dann sagen die halt, dass sie gerade eine Halbe getrunken haben - so ein Pech aber auch.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

mapic @ 9 Sep 2020, 19:07 hat geschrieben:Was die BEG wohl davon halten würde?
Wenn die Strafzahlungen für einen vollständigen Ausfall das kleinere = günstigere Übel sind, handelt es sich wohl um ein landläufig unter dem Begriff Systemfehler bekanntes Problem...
Valentin
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Beitrag von Valentin »

rautatie @ 9 Sep 2020, 07:49 hat geschrieben: Weiß jemand, wann das genau passiert ist? Ich bin nämlich gestern gegen 20 Uhr von Miesbach nach München gefahren. Der Zug hatte zwar Verspätung und stand in Holzkirchen länger herum, aber die auffälligste Störung bestand darin, dass der Streckenabschnitt zwischen Schliersee und Bayrischzell mehrere Stunden lang nicht bedient wurde.
Streckensperrung wurde von 12:39 bis 16:15 gemeldet.
Dann meldete der Ticker nahtlos den defekten Bahnübergang. Also in direkter Folge.

Und 40 Minuten Verspätung sind bei der BOB doch nur leicht über dem Durchschnitt. :(
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Man tut insofern was, dass die BÜ jetzt möglichst mit Zugbegleitern besetzt sind. Die Lint haben ja wieder keine separate Führerstandstür.
Ohne diese Maßnahme wäre Chaos pur.
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Beitrag von JLanthyer »

mapic @ 9 Sep 2020, 19:07 hat geschrieben:Aber zum eigentlichen Thema: Einen Bus rein im Sinne des Fahrzeugs zu bekommen wäre wahrscheinlich selten ein Problem. Problematisch ist es einfach, zu bestimmten Zeiten einen Bus samt Fahrer zu kriegen. Man müsste sich wenn dann selbst ein paar Busfahrer mit entsprechender Bereitschaft leisten. Was die BEG wohl davon halten würde?

Gerade in den Abensdstunden ist es einfach so, dass die meisten Busfahrer schon Feierabend haben. Die haben ihre Lenk- und Ruhezeiten für den Tag evtl. bereits ausgereizt oder könnten dann am nächsten Morgen nicht mehr fahren, wenn sie jetzt kurzfristig fahren. Und wenn doch noch ein paar übrig bleiben, die man fragen kann, dann sagen die halt, dass sie gerade eine Halbe getrunken haben - so ein Pech aber auch.
Wurde eine Neuordnung der Schichtenplanung (Für den Ernstfall, falls ein Ereignis, wie das eben beschriebene, eintreten sollte) für die Busfahrer für die Dauer der BÜ-Störung wegen des beschädigten Betonschalthauses bei km 39,603 am BÜ Thann (R 44 78 435, H 53 00 041) in Betracht gezogen, damit eine Spät- bzw. Nachtbedienung des Busses möglich ist?

Die fett hervorgehobene Textstelle könnte als Vorwand dienen, den betroffenen Fahrgästen zu später Stunde nicht zu helfen. Da muß der Gesetzgeber aktiv werden und eine solche Situation abstellen.


TramBahnFreak @ 9 Sep 2020, 21:32 hat geschrieben:Wenn die Strafzahlungen für einen vollständigen Ausfall das kleinere = günstigere Übel sind, handelt es sich wohl um ein landläufig unter dem Begriff Systemfehler bekanntes Problem...
Wenn die Strafzahlung dazu führt, Kundenfeindlich agieren zu dürfen, unabhängig davon, ob sie Schuld an Zugausfällen sind oder nicht, dann wird es Zeit, die Strafzahlung neu zu überdenken und den sogenannte Systemfehler zu beseitigen.

Werden denn keine Strafzahlungen fällig, wenn die Betreiber für die Zugausfälle aus triftigen Gründen, wie z.B. Unfall am Bahnübergang, nicht zu vertreten haben?
mapic
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Beitrag von mapic »

JLanthyer @ 10 Sep 2020, 05:53 hat geschrieben:Wurde eine Neuordnung der Schichtenplanung (Für den Ernstfall, falls ein Ereignis, wie das eben beschriebene, eintreten sollte) für die Busfahrer für die Dauer der BÜ-Störung wegen des beschädigten Betonschalthauses bei km 39,603 am BÜ Thann (R 44 78 435, H 53 00 041) in Betracht gezogen, damit eine Spät- bzw. Nachtbedienung des Busses möglich ist?
Warum sollte ein Busunternehmen seine Schichten umplanen, weil vielleicht die BOB dieser Tage ein paar mal öfter anrufen könnte als sonst? Wenn die dann doch nicht anruft, bleibt man ja auf den Kosten sitzen. Wenn dann müsste die BOB die Leistungen schon im Voraus bestellen, und falls man sie dann doch nicht braucht, eben doch wenigstens einen Teil bezahlen. Das wird man wohl auch nicht machen.
Das Beispiel zeigt halt ganz schön, dass eigentlich das Gesamtsystem Murks ist. Jedem einzelnen Beteiligten für sich kann man ja kaum einen Vorwurf machen.

Gestern hat man in den Abendstunden übrigens die Bayrischzeller Züge dann einfach rgeulär durch fahren lassen. Dann hatte der Bayrischzeller Ast immer noch die üblichen 30-40 Min Verspätung, während sich der Lenggries/Tegernsee Ast eigentlich nach Ende der HVZ auch mit 10-15 Min betreiben hätte lassen.
Momentan läufts eigentlich noch relativ gut. Nur einstellige Verspätungen.
ET 415
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Beitrag von ET 415 »

Nach gestrigem Bahnübergangsunfall: Schwere Infrastrukturschäden führen zu Verspätungen im Oberland
09.09.2020

Holzkirchen, 09.09.2020: Bei gestrigem Unfall an einem Bahnübergang bei Thann auch Eisenbahninfrastruktur schwer beschädigt. Aktuell daher erhebliche Verspätungen im gesamten Netz Oberland.

Beim gestrigen Unfall an einem Bahnübergang zwischen Holzkirchen und Schaftlach wurde die Eisenbahninfrastruktur, die der Sicherung der Strecke dient, in Mitleidenschaft gezogen: Das Schalthaus in Thann wurde schwer beschädigt und ist nicht mehr funktionsfähig. Dies bedeutet, dass derzeit Bahnübergänge südlich von Holzkirchen mit verminderter Geschwindigkeit angefahren und von Mitarbeitenden der BRB manuell gesichert werden müssen. Dies führt bei jeder Zugfahrt zu Verspätungen von 10 bis 15 Minuten.

Die DB Netz AG als Eigentümerin der Infrastruktur arbeitet derzeit unter Hochdruck an einer Übergangslösung, da die Reparatur der schweren Infrastrukturschäden lange Zeit beanspruchen wird. Diese wird voraussichtlich im Laufe des morgigen Donnerstag, 10. September, umgesetzt.
Quelle: Bayerische Regiobahn

Weiß jemand, welche Art von Übergangslösung das sein wird? Eine Sperrung der Bahnübergänge, damit sie nicht mehr gesichert werden müssen, wird es kaum sein, oder?
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

ET 415 @ 10 Sep 2020, 09:05 hat geschrieben: Weiß jemand, welche Art von Übergangslösung das sein wird? Eine Sperrung der Bahnübergänge, damit sie nicht mehr gesichert werden müssen, wird es kaum sein, oder?
In der Beschreibung steht ja, dass die Bahnübergänge manuell gesichert werden. Bisher kenne ich das hauptsächlich von Bahnstrecken, die nur im Museums- oder Ausflugsverkehr betrieben werden: an den Bahnübergängen steht entweder jemand, der beim Nahen eines Zuges eine Art Absperrband quer über die Straße spannt und/oder mit einem Fähnchen den Autoverkehr aufhält, oder es fahren im Zug Personen mit, die dann aussteigen und für die Sicherung der Bahnübergänge auf ähnliche Weise sorgen.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Yassakka »

ET 415 @ 10 Sep 2020, 09:05 hat geschrieben:
Nach gestrigem Bahnübergangsunfall: Schwere Infrastrukturschäden führen zu Verspätungen im Oberland
09.09.2020

Holzkirchen, 09.09.2020: Bei gestrigem Unfall an einem Bahnübergang bei Thann auch Eisenbahninfrastruktur schwer beschädigt. Aktuell daher erhebliche Verspätungen im gesamten Netz Oberland.

Beim gestrigen Unfall an einem Bahnübergang zwischen Holzkirchen und Schaftlach wurde die Eisenbahninfrastruktur, die der Sicherung der Strecke dient, in Mitleidenschaft gezogen: Das Schalthaus in Thann wurde schwer beschädigt und ist nicht mehr funktionsfähig. Dies bedeutet, dass derzeit Bahnübergänge südlich von Holzkirchen mit verminderter Geschwindigkeit angefahren und von Mitarbeitenden der BRB manuell gesichert werden müssen. Dies führt bei jeder Zugfahrt zu Verspätungen von 10 bis 15 Minuten.

Die DB Netz AG als Eigentümerin der Infrastruktur arbeitet derzeit unter Hochdruck an einer Übergangslösung, da die Reparatur der schweren Infrastrukturschäden lange Zeit beanspruchen wird. Diese wird voraussichtlich im Laufe des morgigen Donnerstag, 10. September, umgesetzt.
Quelle: Bayerische Regiobahn

Weiß jemand, welche Art von Übergangslösung das sein wird? Eine Sperrung der Bahnübergänge, damit sie nicht mehr gesichert werden müssen, wird es kaum sein, oder?
Da bleibt ja eigentlich nur eine manuelle Absicherung durch permanent vor Ort weilendes Personal.
mapic
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Beitrag von mapic »

rautatie @ 10 Sep 2020, 09:37 hat geschrieben:In der Beschreibung steht ja, dass die Bahnübergänge manuell gesichert werden. Bisher kenne ich das hauptsächlich von Bahnstrecken, die nur im Museums- oder Ausflugsverkehr betrieben werden: an den Bahnübergängen steht entweder jemand, der beim Nahen eines Zuges eine Art Absperrband quer über die Straße spannt und/oder mit einem Fähnchen den Autoverkehr aufhält, oder es fahren im Zug Personen mit, die dann aussteigen und für die Sicherung der Bahnübergänge auf ähnliche Weise sorgen.
Das mit dem Absperrband ist ein normales Vorgehen, wenn eine BÜ Sicherungsanlage längere Zeit ausfällt. Am BÜ befindet sich dann ein Posten, der auf telefonische Anweisung durch den Fdl den BÜ absperrt. Die Sicherung muss allerdings bereits bestehen, wenn der Zug im letzten Bahnhof auf die Strecke abfährt. Der Fdl darf also den Zug nur abfahren lassen, wenn er vom Posten die Meldung erhalten hat, dass der BÜ gesichert ist. Das führt zu erheblich längeren Wartezeiten für die Straßenbenutzer. Die Züge können dann wieder ganz regulär durchfahren.
So sieht das dann aus: https://www.youtube.com/watch?v=OEjENG54Bw8
ET 415
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Beitrag von ET 415 »

Weiß jemand, ob die Schrankenposten schon vor Ort sind? Heute sind die Verspätungen (noch) nicht ganz so hoch wie gestern und vorgestern, es sind "nur" 10-15 Minuten. Auf der Homepage der BRB steht jetzt "Derzeitige Prognose von DB Netz AG zur Behebung des Schadens ist der 21.09.2020". Die endgültige Behebung (sprich: neues Schalthäuschen) kann es kaum sein, nachdem in der Zeitung zu lesen war, dass das mehrere Monate dauern kann.

Vielleicht ließe sich die teils chaotische Betriebssituation wie in den letzten Tagen dadurch lindern, dass man in den Fahrplan zwischen Holzkirchen und Schaftlach vorübergehend 10 Minuten mehr Fahrzeit einbaut. Das würde bedeuten, dass die Zugkreuzungen nicht mehr in Bad Tölz und Gmund, sondern in Schaftlach stattfinden. Ich habe das mal anhand des Wochenendfahrplans (da sind die Zeiten des Grundtakts jede Stunde gleich und unterscheiden sich nicht im Minutenbereich) ausprobiert:
[font=Courier]
Lenggries       ab *:35    
Obergries       an *:38     ab *:38    
Gaißach         an *:42     ab *:42    
Bad Tölz        an *:46     ab *:48    
Reichersbeuern  an *:53     ab *:53    
Schaftlach      an *:58     ab *:06    
Warngau         an *:15     ab *:15    
Holzkirchen     an *:26     ab *:28

Tegernsee           ab *:39  
Gmund(Tegernsee)    an *:46     ab *:48    
Finsterwald         an *:51     ab *:51    
Moosrain            an *:54     ab *:54    
Schaftlach          an *:00     ab *:06    
Warngau             an *:15     ab *:15    
Holzkirchen         an *:26     ab *:28



Holzkirchen     an *:30     ab *:35    
Warngau         an *:45     ab *:45    
Schaftlach      an *:55     ab *:00    
Reichersbeuern  an *:05     ab *:05    
Bad Tölz        an *:10     ab *:12    
Gaißach         an *:15     ab *:16    
Obergries       an *:19     ab *:20    
Lenggries       an *:23    

Holzkirchen         an *:30     ab *:35    
Warngau             an *:45     ab *:45    
Schaftlach          an *:55     ab *:02    
Moosrain            an *:08     ab *:08    
Finsterwald         an *:10     ab *:10    
Gmund(Tegernsee)    an *:14     ab *:16    
Tegernsee           an *:23
[/font]
Das sollte einigermaßen stabil fahrbar sein. Damit wäre natürlich nur noch ein Stundentakt möglich, ohne Verstärkerzüge. Aber es gäbe nicht mehr so ein Chaos wie in den letzten Tagen und die Verbindung nach Bayrischzell würde nicht in Mitleidenschaft gezogen und auf dem Abschnitt Schliersee - Bayrischzell immer wieder ausfallen.
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