Ausbau der S7 Ost zur Kreuzstraße

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ropix
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Beitrag von ropix »

stand gestern auf dem Programm im Stadtrat.

Nun ja, da hat er eigentlich erst einmal überhaupt nichts zu suchen, denn die Stadt ist für Eisenbahninfrastruktur in etwa so verantwortlich wie eine Opposition für Gesetzgebung in einer Regierung - sie kann nerven, mehr aber auch nicht.

Aber es gibt sowieso das eine heilige Gesetz in München, das da lautet:

§1 S-Bahn Infrastuktur wird nicht ausgebaut.
§2 sollten sie auch nur auf den Hauch einer Idee kommen - siehe §3
§3 unter Schand und Strafe ist gestellt wer sich nicht an §1 hält.

Jetzt hatte die Stadt aber ein Problem - irgendwelche aufmüpfigen Bürger (oh Gott, ein Wutbürger[TM] *) ) aus einem kleinen Nest nahe Hinterdupfing hatten es gewagt einen Antrag zu stellen. Zusammen mit dem Passierschein A38 musste derselbe dann auch im Stadtrat behandelt werden.

Inhalt des Antrags grob vereinfacht: zweigleisiger Ausbau der S7, 10 Minutentakt bis Höhenkirchen-Sgb. Die Fahrgastzahlen würden das rechtfertigen.

Um Gottes Willen, die 3 heiligen § dachte sich die Stadtverwaltung und der Stadtverwaltung wurde angst und bang und man suchte händeringend nach einer Lösung des Problems diesen Antrag des Teufels irgendwie so zu verwurschteln dass die 3 heiligen § garantiert erfüllt bleiben.

So beantragte die Stadtverwaltung:
Das Referat für Stadtplanung und Bauordnung wird beauftragt, den Freistaat Bayern
und die Deutsche Bahn zu bitten, die bei einer Taktverdichtung der S7 Ost auf einen
15-Minuten-Takt zweigleisig auszubauenden Streckenabschnitte zu identifizieren,
damit die Flächen dann im Sinne einer vorausschauenden Planung bei künftigen
Bauprojekten im Umfeld der Strecke frei gehalten werden können.
Klingt doch erstmal gut. Der Bitte muss nicht nachgekommen werden, von Takt 10 steht nichts mehr im Antrag und selbst wenn der Bitte nachgekommen wurde - es passiert nichts. Die 3 heiligen § sind auf alle Fälle eingehalten und Schimpf und Schande ist grad nochmal abgewendet.

Dazu kommen Sachargumente wie: Am Ostbahnhof müssen die S-Bahnen ja Kopfmachen, im 5-Minutentakt ist das schlicht nicht möglich.

Aber dann muss irgendwas passiert sein. Wahrscheinlich ist es mittlerweile sogar dem Leibhaftigen zu Blöd dauernd für irgendwelche S-Bahn-Störungen verantwortlich gemacht zu werden. Und der Wutbürger *) tobte und wütete im fernen Dorf namens Perlach nahe Hinterdupfing.

Und so geschah - ein Wunder. Sachargumente wurden mit Fakten bekämpft: (Man schaue sich die Wendezeiten am Ostbahnhof an und siehe da - geht wunderbar. Wenn die Wendezeit eines Quietsch in der Regel eine gute Minute beträgt und im schlechten 2 dann hat man das Fahrzeug binnen 4 eigentlich sicher gewendet. 4<5)

Und was geschah im Rathaus - man höre und staune. München beschließt an den 3 heiligen Paragraphen zu rütteln.
Beschluss:
Abstimmung Ergänzungsantrag der CSU und SPD:
Ziffer 2 Satz 1 (neu) wird in folgender Fassung einstimmig beschlossen:
Die Landeshauptstadt München befürwortet den zweigleisigen Ausbau der S7 Ost
und fordert den Freistaat auf, in konkrete Planungen einzutreten.
Schimpf und Schande werden folgen, so sicher wie das Amen in der Kirche.

Aber aus der Bitte freie Grundstücke zu identifizieren die man vielleicht besser nicht verbauen sollte wurde die Forderung genau dort Schienen zu legen. Was für eine Kehrtwende.

Die Wurbürger, das sind hier unter anderem die Bürgerinitiative S7 Ost plus die gegen sämtliche Windmühlen, gegen die auch schon Horsti kämpft, kämpft.

Der Vorgang an sich ist aber erstaunlich, da sich München bislang sehr vornehm zurückhielt Verbesserungen für seine Schieneninfrastruktur einzufordern. Jetzt ist der Landtag dran. Gut, auch der ist primär mal an die heiligen 3 § gebunden, aber wir wissen ja auch - was der Horsti weiß macht den Horsti heiß.

Übrigens: Der Ausbau bis Höhenkirchen ist seit den 70ern fester Planungsbestandteil, die Strecke durchgehend zweigleisig ausbaubar ohne in Fremdgrundstücke eingreifen zu müssen. Zumindest Stand damals.

Sorry, ohne lange Schauergeschichten drumrum halte ich Münchner Verkehrsplanung nicht mehr aus.

http://www.ris-muenchen.de/RII/RII/ris_vor...p?risid=3845733

Nur, das Totschlagargument fehlt noch - ohne zweiten Tunnel wird überhaupt nichts gemacht. Denkbare Begründung: woher sollen denn die Takt-10 Verstärker kommen. Denkbare Antwort - aus der S8v, aber das tut hier ja erstmal nichts zur Sache.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Sorry, aber nachdem man nicht einmal einen Ausbau der S4 West als wirtschaftlich betrachtet. Wie soll das erst auf der S7 Ost funktionieren, die nochmal erheblich weniger Fahrgäste aufweist?
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ausbau von 2 auf 3 oder 4 unter zukauf von Grund vs. ausbau von 1 auf 2 auf eigenem Grund ist ne andere Kostenrechnung.
ropix
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Beitrag von ropix »

Ganz einfach - der Ausbau der S4 wird als wirtschaftlich betrachtet. Es stehen ja nur die 3 § im Weg.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

ropix @ 18 Feb 2016, 12:50 hat geschrieben:Nur, das Totschlagargument fehlt noch - ohne zweiten Tunnel wird überhaupt nichts gemacht. Denkbare Begründung: woher sollen denn die Takt-10 Verstärker kommen. Denkbare Antwort - aus der S8v, aber das tut hier ja erstmal nichts zur Sache.
So ganz hab ich jetzt nicht verstanden, um was es hier geht - nur, dass in München und Bayern anscheinend sehr viel sehr heilig ist.

Aber so viel: Man kann ohne den heiligen, zweiten Tunnel alle Ostäste im heiligen 10-min-Takt befahren:

- S3 Holzkirchen + S3v Deisenhofen
- S7 Kreuzstraße + S1 Höhenkirchen-Siegertsbrunn --- Linie EINS ergänzt taktmäßig die Sieben!
- S4 Ebersberg + S6 Zorneding/Grafing Bf.
- S2 Erding (als Express) + S2v Markt Schwaben --- wie bereits heute Express wegen Mischverkehr mit Mühldorfer Regios, weniger Streckenblokade
- S8 Flughafen (ggf. als Express) + S8v Ismaning

Gruß in die Stadt mit dem Klosterbruder,
naseweiß
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Naseweis @ 18 Feb 2016, 12:46 hat geschrieben: - S7 Kreuzstraße + S1 Höhenkirchen-Siegertsbrunn --- Linie EINS ergänzt taktmäßig die Sieben!
Damit würde man die verspätungsanfälligsten Strecken miteinander verbinden. Halte ich für keine gute Idee sorry.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die S7 Kreuzstraße wäre ja nicht mehr so anfällig, wenn zweigleisig bis HS.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ganz abgesehen davon, gibts da deutlich wichtigere Projekte als die S7 Ost. Davor sollte man erstmal die S4 West und die S2 Ost in Angriff nehmen. Beide Strecken dürften deutlich höhere Fahrgastzahlen aufweisen als die S7.
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Beitrag von ropix »

Beide Strecken sind aber auch schon zweigleisig.

Und irgendwo muss man mal anfangen, aufhören darf man halt nicht mehr. Es ist in München auch völlig egal wo angefangen wird, Priorität aller Verbesserungen ist die Oberste.
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Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Trotzdem ist ein ausbau auf bahn-eigenem Grund nunmal schneller, einfacher, udn billiger umzusetzen, als einer, welcher Eingriffe in fremdes Eigentum nötig macht. Zudem sollte man aufhören, sich gegenseitig die Augenausstechen zu wollen, sondern leiber froh sein, wenn es überhaupt Verbesserungen im Netz gibt. Zumal ein erflogter Ausbau auf der S1 ( Ja, sorry, Kreuzstraße wird für mich immer die S1 bleiben) den Druck, andere Strecken ebenfalls auszubauen, eher erhöhen, als ihn senken würde.
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Tegernseebahn
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Beitrag von Tegernseebahn »

Lazarus @ 18 Feb 2016, 15:36 hat geschrieben: Ganz abgesehen davon, gibts da deutlich wichtigere Projekte als die S7 Ost. Davor sollte man erstmal die S4 West und die S2 Ost in Angriff nehmen. Beide Strecken dürften deutlich höhere Fahrgastzahlen aufweisen als die S7.
Da stellt sich aber wieder die Henne-Ei-Frage. Mit einem besseren und vor allem zuverlässigeren Angebot kann ich auch neue Potentiale erschließen. Die S2 und S4 hängen ja auch mit den ABS-Projekten zusammen.
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Lazarus @ 18 Feb 2016, 15:23 hat geschrieben:
Naseweis @ 18 Feb 2016, 12:46 hat geschrieben: - S7 Kreuzstraße + S1 Höhenkirchen-Siegertsbrunn --- Linie EINS ergänzt taktmäßig die Sieben!
Damit würde man die verspätungsanfälligsten Strecken miteinander verbinden. Halte ich für keine gute Idee sorry.
Oder eben für eine besonders gute: Lieber eine Linie, die fährt wann sie will, als zwei?

Wobei ich da draußen auch erst mal nicht das Potential an Fahrgästen seh (War das nicht sogar die am wenigsten genutzte Linie im ganzen Netz?) und das Geld lieber für andere Projekte verwenden würde...
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Von den Fahrgast zahlen hat es wohl die S8 Ost am nötigsten aber wichtig wäre es, dass irgendein Programm mal angegangen wird. Seid dem 500 Mio Programm ist ja ausser der Linie A nichts mehr gelaufen.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Lazarus @ 18 Feb 2016, 13:20 hat geschrieben: Sorry, aber nachdem man nicht einmal einen Ausbau der S4 West als wirtschaftlich betrachtet. Wie soll das erst auf der S7 Ost funktionieren, die nochmal erheblich weniger Fahrgäste aufweist?
er hat natürlich den
§4 Alles, was Lazarus Horizont übersteigt und von diesem als nicht finanzierbar, unmöglich oder nicht sinnvoll erachtet wird ist sofort und für immer aus allen Planungen zu tilgen

vergessen.
noebi
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Beitrag von noebi »

chris232 @ 18 Feb 2016, 17:26 hat geschrieben: Wobei ich da draußen auch erst mal nicht das Potential an Fahrgästen seh (War das nicht sogar die am wenigsten genutzte Linie im ganzen Netz?) und das Geld lieber für andere Projekte verwenden würde...
Wobei man hier von der Nutzung nicht auf das Potential schließen darf.

In Ottobrunn z.B. ist die Hauptbuslinie 210 (die im Berufsverkehr fast zusammenbricht) auf Neuperlach ausgelegt, weil es dort eben im Takt10 Anschlüsse gibt. Bei einem Ausbau der S7 könnte man das umstellen und damit auch zum Teil die stauanfällige Rosenheimer Straße und die Carl-Wery-Straße/Äußere Hauptstraße vermeiden. Viele nehmen hier auch den Bus, weil er schlicht öfter fährt als die S-Bahn.

Auch in Neubiberg gibt es Busse, die an der S-Bahn vorbei nach Neuperlach-Süd fahren.

Weiter draußen wird es tatsächlich wenig...Aber in Hohenbrunn ist z.B. eine Seite der S-Bahn völlig unbebaut. Mit Takt10 könnte das eine hochattraktive Siedlung werden.

Der Ausbau der Ostäste wäre momentan einfach sinnvoll, weil man sie sofort perfekt nutzen könnte.
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Beitrag von Cloakmaster »

Wäre denn Takt 15 ohne 2. Gleis möglich? oder ist takt20 schon das maximum, was derzeit geht?
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Beitrag von andreas »

ich hab letztens einen Bus der Linie 213 mein ich gesehen zu haben, Ostbahnhof - Taufkirchen, Dreiachser Randvoll. (ja, lieber Lazarus, ich weiß, daß Taufkirchen die andere Linie ist)
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 18 Feb 2016, 20:03 hat geschrieben: Wäre denn Takt 15 ohne 2. Gleis möglich? oder ist takt20 schon das maximum, was derzeit geht?
man könnte zusätzlich noch in Perlach und in Hohenbrunn kreuzen - also wäre wohl noch was möglich. Wie es aber im Abschnitt Ostbahnhof - Perlach ausschaut, ob da was geht....
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Lazarus @ 18 Feb 2016, 15:36 hat geschrieben: Ganz abgesehen davon, gibts da deutlich wichtigere Projekte als die S7 Ost. Davor sollte man erstmal die S4 West und die S2 Ost in Angriff nehmen. Beide Strecken dürften deutlich höhere Fahrgastzahlen aufweisen als die S7.
Warum wohl hat die S7 vergleichsweise wenig Fahrgäste? Schau' Dich einfach mal in den Anlieger-Gemeinden um, wie viele Zweit- und Drittwägen es dort gibt.

Die S7 Ost, so, wie sie heute fährt, würde jeglichen Fahrplan eines zweiten Stammstreckentunnels ad absurdum führen, daher ist es nur logisch, daß man diesen Ast, der zum Teil sogar innerhalb der Stadt liegt, mal ertüchtigt, zumal die notwendigen Voraussetzungen (freie Grundstücke für das zweite Gleis) durchgängig gegeben sind, und es bis auf Neuperlach Süd keine teuren Umbauten an bestehenden Unterführungen geben müßte.

Im Übrigen ist die Auslastung der S7 Ost "normal", das Sardinenbüchsen-Feeling anderer Linien ist ganz sicher kein positiver Aspekt, denn das ist auf Dauer ebenfalls unattraktiv.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ist Neuperlach Süd einfach auszubauen?
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Beitrag von andreas »

einfach ist relativ, dürfte Ecken geben, wo es einfacher geht.
Man muß halt die Brücke verbreitern
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

andreas @ 18 Feb 2016, 20:16 hat geschrieben: ich hab letztens einen Bus der Linie 213 mein ich gesehen zu haben, Ostbahnhof - Taufkirchen, Dreiachser Randvoll. (ja, lieber Lazarus, ich weiß, daß Taufkirchen die andere Linie ist)
Das ist der ehemalige EADS Werksbus, mittlerweile öffentlich. Fährt in Takt 10 mit einzelnen Verstärker Leistungen. Allerdings ist das Fahrgastpotential nicht auf die S-Bahn zu übertragen da sowohl Taufkirchen als auch Ottobrunn Meilen vom Werk entfernt ist. Aber egal, der Punkt ist, es ist ein relativ großer Firmenstandort ohne Schnellbahnanschluss.
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Beitrag von ET 423 »

Christoph @ 18 Feb 2016, 20:36 hat geschrieben:Schau' Dich einfach mal in den Anlieger-Gemeinden um, wie viele Zweit- und Drittwägen es dort gibt.
Und das liegt nur am fehlenden 10min-Takt oder den Verspätungen? Demzufolge müßte es entlang der S4W sogar viele Haushalte mit vier Autos geben. :rolleyes:
Christoph @ 18 Feb 2016, 20:36 hat geschrieben:Die S7 Ost, so, wie sie heute fährt, würde jeglichen Fahrplan eines zweiten Stammstreckentunnels ad absurdum führen
Aber genau dieser zweite Tunnel ist auch das Problem. Keiner weiß, ob er nun kommt, oder nicht. Kommt er nämlich, würde der Abschnitt [acronym title="MOP: München Ost Pbf <Bf>"]MOP[/acronym] - [acronym title="MGI: München-Giesing <Bf>"]MGI[/acronym] auf Rechtsbetrieb umgestellt werden. Dann wiederum sind sowieso Umbauten südlich von [acronym title="MGI: München-Giesing <Bf>"]MGI[/acronym] notwendig. Die wären aber auch nötig, würde [acronym title="MGI: München-Giesing <Bf>"]MGI[/acronym] - [acronym title="MPER: München-Perlach <Bf>"]MPER[/acronym] zweigleisig ausgebaut werden, aber eben anders, als wenn auf Rechtsbetrieb umgestellt werden würde. Also, wie soll mans machen, solange keiner weiß, wie es um den 2. Tunnel bestellt ist?
andreas @ 18 Feb 2016, 20:22 hat geschrieben:man könnte zusätzlich noch in Perlach und in Hohenbrunn kreuzen - also wäre wohl noch was möglich. Wie es aber im Abschnitt Ostbahnhof - Perlach ausschaut, ob da was geht....
Könnte man, ja; würde aber mit einem T15 nicht kompatibel sein, sondern eher mit T10 - also rein von den Kreuzungsmöglichkeiten her.
chris232 @ 18 Feb 2016, 17:26 hat geschrieben: Wobei ich da draußen auch erst mal nicht das Potential an Fahrgästen seh (War das nicht sogar die am wenigsten genutzte Linie im ganzen Netz?) und das Geld lieber für andere Projekte verwenden würde...
Ja, die S7 ist die Linie, auf der am Wenigsten los ist, gefolgt von, wen überraschts, der S6.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 18 Feb 2016, 15:29 hat geschrieben: Die S7 Kreuzstraße wäre ja nicht mehr so anfällig, wenn zweigleisig bis HS.
Ich bleib (als regelmäßiger S7-Fahrgast) bei der Meinung: Die S7 Ost ist eigentlich sehr zuverlässig. Chaos gibts da eigentlich in erster Linie, wenn auf der Stammstrecke mal wieder was schiefläuft.
noebi @ 18 Feb 2016, 19:56 hat geschrieben:In Ottobrunn z.B. ist die Hauptbuslinie 210 (die im Berufsverkehr fast zusammenbricht) auf Neuperlach ausgelegt, weil es dort eben im Takt10 Anschlüsse gibt. Bei einem Ausbau der S7 könnte man das umstellen und damit auch zum Teil die stauanfällige Rosenheimer Straße und die Carl-Wery-Straße/Äußere Hauptstraße vermeiden.
Das Problem ist hier aber doch, dass sich die Siedlungen eigentlich relativ breit parallel zur S-Bahn hinziehen - den 210er (der übrigens auch Teile von Neubiberg erschließt) wird man also nicht einstellen können. Es ist auch nicht sinnvoll die Ottobrunner dazu zu zwingen, erstmal mit dem Bus zurück zur S-Bahn-Station Ottobrunn zu fahren, nur um dann mit der S-Bahn wieder zurück zu fahren.

Von daher wird der 210er auch in Zukunft auf dieser Route bleiben.
andreas @ 18 Feb 2016, 20:22 hat geschrieben:man könnte zusätzlich noch in Perlach und in Hohenbrunn kreuzen - also wäre wohl noch was möglich. Wie es aber im Abschnitt Ostbahnhof - Perlach ausschaut, ob da was geht....
Nein, kann man nicht, weil man dann im Störfall keinerlei Möglichkeiten mehr hat zu reagieren.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von andreas »

also das heißt, du würdest eine theoretisch mögliche und eventuell nötige Taktverdichtung ablehnen, weil man dann im Störfall keine Ausweichmöglichkeit hat?
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Beitrag von noebi »

Boris Merath @ 18 Feb 2016, 21:38 hat geschrieben:Ich bleib (als regelmäßiger S7-Fahrgast) bei der Meinung: Die S7 Ost ist eigentlich sehr zuverlässig. Chaos gibts da eigentlich in erster Linie, wenn auf der Stammstrecke mal wieder was schiefläuft.


Das Problem ist hier aber doch, dass sich die Siedlungen eigentlich relativ breit parallel zur S-Bahn hinziehen - den 210er (der übrigens auch Teile von Neubiberg erschließt) wird man also nicht einstellen können. Es ist auch nicht sinnvoll die Ottobrunner dazu zu zwingen, erstmal mit dem Bus zurück zur S-Bahn-Station Ottobrunn zu fahren, nur um dann mit der S-Bahn wieder zurück zu fahren.

Von daher wird der 210er auch in Zukunft auf dieser Route bleiben.


Nein, kann man nicht, weil man dann im Störfall keinerlei Möglichkeiten mehr hat zu reagieren.

Nein, den 210er darf man auf keinen Fall einstellen. Aber alles südlich der Putzbrunner Straße könnte genausogut mit einem Bus zur S Ottobrunn fahren.

Aber der Autoverkehr in und um Ottobrunn und die Auslastung des P+R Neuperlach-Süd spricht schon sehr für das Potential für einen Takt10. Wenn man aber die Wahl hat zwischen Takt20 (wenn auf dem Stamm keine Störung ist) und Auto + Takt5 oder nur Auto, fahren halt viele nicht mit der S-Bahn. Bei einem 10-Minuten-Takt wäre das sicher anders. Da würden sicher auch mehr mit dem Fahrrad zur S-Bahn fahren anstatt mit dem Bus nach Neuperlach-Süd.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Du brauchst aber solche Möglichkeiten; sonst hast Dir in null,nix die Strecke zugefahren.
Wie willst Du noch eine Zugfahrt auf einer eingleisigen Strecke durchführen, wenn in jedem Kreuzungsbahnhof alle Gleise belegt sind? Dann geht nix mehr vor und nix zurück.
Du könntest nur von Giesing her anfangen, das zu entwurrln. Ein Bahnhof nach dem andern. Das dauert Stunden!
Stadtbahn für Regensburg , offizielle Projektseite der Stadt Regensburg
Murmel
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Beitrag von Murmel »

Heute morgen wartete die S7 gefühlte 5-10 min in Neubiberg auf den Gegenzug (S7 ab 8:28 ab Ottobrunn). Das hat sie schon länger nicht mehr getan.
Kann das eine Auswirkung der Katastrophe von Bad Aibling sein, dass nur noch an den fahrplanmäßigen Kreuzungspunkten gewartete wird?
Christoph
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Beitrag von Christoph »

Boris Merath @ 18 Feb 2016, 21:38 hat geschrieben: Ich bleib (als regelmäßiger S7-Fahrgast) bei der Meinung: Die S7 Ost ist eigentlich sehr zuverlässig. Chaos gibts da eigentlich in erster Linie, wenn auf der Stammstrecke mal wieder was schiefläuft.
Zugegeben, es war schon schlimmer, als zur Zeit. Aber dennoch liegt die S7 Ost im Schüler- und Berufsverkehr sehr oft 5-10 Minuten neben dem Takt (ich denke, die Gymnasien in Höhenkirchen können ein Lied davon singen), und das kann dank der Eingleisigkeit nur sehr schwer wieder korrigiert werden.
Pünktlichkeitsquote S7 Ost: Jan 24: 22%, März 24: 29%
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

spock5407 @ 18 Feb 2016, 22:20 hat geschrieben: Du brauchst aber solche Möglichkeiten; sonst hast Dir in null,nix die Strecke zugefahren.
Wie willst Du noch eine Zugfahrt auf einer eingleisigen Strecke durchführen, wenn in jedem Kreuzungsbahnhof alle Gleise belegt sind? Dann geht nix mehr vor und nix zurück.
Du könntest nur von Giesing her anfangen, das zu entwurrln. Ein Bahnhof nach dem andern. Das dauert Stunden!
stimmt doch gar nicht. Es gibt in Perlach und Hohenbrunn Ausweichen, die im Regelbetrieb nicht gebraucht werden und damit im Störfall genutzt werden können.
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