Erste Ergebnisse der großen ÖPNV Umfrage im Landkreis München

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ropix
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Beitrag von ropix »

Ende letzten und Anfang diesen Jahres gab es die Möglichkeit an einer Onlineumfrage des Landkreises München teilzunehmen der sich intensiv mit der ÖPNV-Nutzung und Verbesserungsmöglichkeiten beschäftigte.

Ein paar Zahlen daraus:
1765 abgeschickte Antworten mit insgesamt 2500 genannten Schwachstellen im LandkreisÖPNV.

Viele derer die teilgenommen haben leben oder arbeiten in Garching *grins*

Zum Einstieg sollte man Noten vergeben: Am besten mit einer guten 2 abgeschnitten hat der "Zugang zum ÖPNV" (ja, hinkommen scheint kein Problem zu sein), aber auch die Anbindung von Ortszentren und die U-Bahn allgemein. Mit einer glatten 3 im Mittelfeld liegt der Bus und die S-Bahn allgemein, mit der schlechtesten Note 4 abgeschnitten haben Fahrtmöglichkeiten im MVV-Gebiet die nicht über den Marienplatz führen sollen (Tangenten) und der Preis.
Pressemeldung hat geschrieben:München, 08.03.2016
Große Beteiligung an ÖPNV-Umfrage
1.765 Personen setzten sich in einer Online-Umfrage intensiv mit dem
Angebot des öffentlichen Verkehrs im Landkreis München auseinander
Das Interesse übertraf alle Erwartungen: 1.765 Personen nahmen sich die Zeit,
einen umfangreichen Fragebogen zum Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) im Landkreis München durchzuarbeiten. Dies war keine Sache von zwei
Minuten und ein paar leicht gesetzten Kreuzchen. Wer seinen Fragebogen am
Ende abgeschickt hat, hatte sich intensiv mit Schwachstellen und
Veränderungspotenzialen im bestehenden Nahverkehrsangebot
auseinandergesetzt und vielfach auch eigene Lösungsideen formuliert.
Visionäre Projektstudie
Die onlinebasierte Umfrage, an der alle Interessierten zwischen 17. November
2015 und 4. Januar 2016 teilnehmen konnten, war ein erster wichtiger Baustein
der vom Landkreis München beauftragten Studie „Perspektiven im ÖPNV im
Landkreis München“. Sie soll ermitteln, wie der ÖPNV in der Region
zukunftsfähig gestaltet werden kann. Im Fokus stehen dabei die
Schienenverkehrsmittel sowie tangentiale Verkehrsbeziehungen, also
Querverbindungen, die nicht über das Stadtzentrum geführt werden. Dabei soll
der gesamte Großraum München in den Blick genommen werden.
Die Studie wird von einem interdisziplinären Team unter der Leitung des
Planungsbüros Ernst Basler + Partner AG in Zürich in Zusammenarbeit mit der
TU München, Lehrstuhl für Raumentwicklung und Fachgebiet für
Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, sowie dem Fachbüro Studio | Stadt |
Region in München durchgeführt. Neben der Beauftragung der Verkehrsexperten
war es dem Landkreis wichtig, auch die Perspektive und das Know-how der
unmittelbaren ÖPNV-Nutzer, die oft über ein umfangreiches Detailwissen zu
Schwachstellen verfügen, mit einzubeziehen.
Rund 1.500 Ideen
Dieses Ansinnen ist auf fruchtbaren Boden gefallen. 2.500 unterschiedliche
Schwachstellen wurden in der Umfrage benannt und fast 1.500 Ideen zum
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs formuliert. Teilnehmen konnten dabei nicht
alleine Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis München, sondern auch aus
der Landeshauptstadt und aus benachbarten Landkreisen. Rund die Hälfte der
Teilnehmer wohnt und/oder arbeitet im Landkreis München. Am stärksten haben
sich Berufstätige, Schüler und Auszubildende/Studenten an der Umfrage
beteiligt, was sich auch in der Zusammensetzung der Altersstufen widerspiegelt:
Fast 90 Prozent der Teilnehmer befinden sich in der Altersspanne 21-60 Jahre,
wobei die 31-40-Jährigen mit fast 30 Prozent am stärksten vertreten waren.
„Es ist sehr erfreulich, dass so viele Argumente und Anregungen eingegangen
sind. Darunter findet sich sicher so manches, was wir bisher aus fachlicher Sicht
noch nicht berücksichtigt haben oder nicht bedacht haben. Umso wichtiger ist es
Landkreis München nun, dass ebendiese Hinweise und Vorschläge aus der täglichen Nutzung in den
Prozess einfließen“, betont Landrat Christoph Göbel.
Neben der Möglichkeit, ganz konkrete Schwachstellen – mit oder ohne
unmittelbar räumlichen Bezug – zu benennen, konnten die Teilnehmer auch das
heutige ÖPNV-Angebot ganz allgemein bewerten. Neben als zu hoch
empfundenen Fahrpreisen wurden dabei die fehlenden Querverbindungen am
häufigsten ins Spiel gebracht. Bei der Bewertung konkreter Schwachstellen war
der meist genannte Kritikpunkt ein zu geringer Fahrplantakt.
Sehr aufschlussreich, aber nicht repräsentativ
Die Online-Befragung war von vorneherein nicht als repräsentative Umfrage
angelegt, sondern mehr als eine Art Experteninterview aufgebaut. Die
Ergebnisse werden die Fachanalysen der Gutachter ergänzen. Sie werden aber
nicht nur in diese großflächige Betrachtung einfließen, sondern können vom
Landkreis künftig auch bei Detailplanungen zur Angebotsoptimierung
herangezogen werden.
Der Landkreis München bedankt sich sehr herzlich für die engagierte Mitarbeit
aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Erste Ergebnisse der Projektstudie
werden ab Sommer 2016 erwartet. Das Landratsamt wird die Öffentlichkeit über
den Projektfortschritt auf dem Laufenden halten.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also dafür dass es bis auf ein paar Busse in Takt 60 keine Tangente gibt, ist eine vier gar nicht so schlecht.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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ropix
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Beitrag von ropix »

Iarn @ 8 Mar 2016, 14:24 hat geschrieben: Also dafür dass es bis auf ein paar Busse in Takt 60 keine Tangente gibt, ist eine vier gar nicht so schlecht.
Naja, man muss dazusagen dass zwar Noten von 1 - 6 möglich sind, allerdings die Schnitte von 2,0x bis 4,0x reichen. Und da hat die Tangentialverbindung den vorletzten Platz belegt.

Natürlich ist allen Umlandbewohnern der MVV zu teuer, kostet doch grad die Pendelei in eine 3 Kilometer entfernte Nachbarsgemeinde gut und gern 4 Streifen, ganz München ist aber für 2 zu haben. Oder anders, der Weg Fröttmaning - Garching Forschung ist mit 3 Ringen fast genau so teuer wie die Vier Ringe durch ganz München. (Aber ja, zugegeben, dank Tempo 40 auf der halben Strecke hat man davon derzeit auch echt was.)
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Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

@ropix:
Gibts da n ausführlichen Link? Ich hab nix gefunden... :(
ropix
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Beitrag von ropix »

Hot Doc @ 8 Mar 2016, 19:16 hat geschrieben: @ropix:
Gibts da n ausführlichen Link? Ich hab nix gefunden... :(
natürlich NICHT.

*ein paar Lästerreien später*

ich denke mal das Webangebot wird irgendwann auch um die Inhalte erweitert. https://www.landkreis-muenchen.de/auto-verk...r/oepnv-studie/

die Pressemeldung ist mittlerweile auch tatsächlich online http://www.landkreis-muenchen.de/no_cache/...-oepnv-umfrage/
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 8 Mar 2016, 14:24 hat geschrieben: Also dafür dass es bis auf ein paar Busse in Takt 60 keine Tangente gibt, ist eine vier gar nicht so schlecht.
Das stimmt so aber nicht. Es gibt einen 20er-Takt Taufkirchen - Ottobrunn - Haar (Linie 241). Dann haben wir einen 20er-Takt Haar - Feldkirchen - Ismaning, genauso wie einen 20er-Takt Messe Ost - Feldkirchen - Unterföhring (beides über Aschheim). Von Ismaning nach Garching gehts dann ebenfalls im 20er-Takt. Hier breche ich jetzt ab :-)

Seit "Topbus Landkreis München" im Dezember 2014 ist das Busnetz im Landkreis München eigentlich weitgehend sehr sinnvoll aufgestellt - hier gibt es relativ direkt fahrende Tangenten im 20er-Takt, ergänzt durch Quartiersbusse, die die Feinerschließung (teilweise auch mit Schleifen) machen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Boris Merath @ 9 Mar 2016, 01:26 hat geschrieben:Seit "Topbus Landkreis München" im Dezember 2014 ist das Busnetz im Landkreis München eigentlich weitgehend sehr sinnvoll aufgestellt
Naja, die Tangenten sind nur oft zu kurz und schlecht verknüpft, vor allem wenn man nicht aus München kommt, sondern von der anderen Richtung. Lass' mich jetzt von Ingolstadt/Dachau her kommen und nach Ismaning wollen, der Klassiker quasi:

Ingolstadt Hbf ab 09:33 RB 59089
Dachau an 10:21 (toll, 40 Minuten Wartezeit)
Dachau ab 11:01 MVV 291
Oberschleißheim an 11:19 (toll, 31 Minuten Wartezeit)
Oberschleißheim ab 11:50 MVV 292
Garching an 12:09 (toll, nur 12 Minuten Wartezeit)
Garching ab 12:17 MVV 230
Ismaning an 12:29

Das ist halt nix, stattdessen geht halt wie immer alles durch die Stammstrecke:

Ingolstadt Hbf ab 09:33 RB 59089
München Hbf an 10:34 (toll, 21 Minuten Wartezeit, irgendwie ist alles doof^^)
München Hbf ab 10:55 S8
Ismaning an 11:21

Am schnellsten geht's übrigens auf der A9, auch ohne Auto:

Ingolstadt Nord ab 09:15 INVG X109
Flughafen München an 10:10
Flughafen München ab 10:24 S8
Ismaning an 10:37

Was spräche gegen eine durchgehende Linie Dachau - Ismaning, vielleicht sogar als Expressbus wie der X900?
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Auer Trambahner »

Rohrbacher @ 9 Mar 2016, 03:02 hat geschrieben: Was spräche gegen eine durchgehende Linie Dachau - Ismaning,
Der Regionalbusse verschlingende Kalterbach?
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von viafierretica »

Boris Merath @ 9 Mar 2016, 01:26 hat geschrieben: Das stimmt so aber nicht. Es gibt einen 20er-Takt Taufkirchen - Ottobrunn - Haar (Linie 241). Dann haben wir einen 20er-Takt Haar - Feldkirchen - Ismaning, genauso wie einen 20er-Takt Messe Ost - Feldkirchen - Unterföhring (beides über Aschheim). Von Ismaning nach Garching gehts dann ebenfalls im 20er-Takt. Hier breche ich jetzt ab :-)

Seit "Topbus Landkreis München" im Dezember 2014 ist das Busnetz im Landkreis München eigentlich weitgehend sehr sinnvoll aufgestellt - hier gibt es relativ direkt fahrende Tangenten im 20er-Takt, ergänzt durch Quartiersbusse, die die Feinerschließung (teilweise auch mit Schleifen) machen.
..und der 260 Fürstenried - Planegg - Germering ist auch eine feine Sache (auch wenn es mit den Anschlüssen schwierig ist)
ropix
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Beitrag von ropix »

Boris Merath @ 9 Mar 2016, 01:26 hat geschrieben: Von Ismaning nach Garching gehts dann ebenfalls im 20er-Takt.
Nette Theorie, hat mit der Praxis zur HVZ aber nicht viel zu tun. (Nachdem es sich in beide Richtungen staut)

Keine Ahnung wie das auf anderen Linien ist, aber solange der Bus Straßen nutzen muss hat er zur HVZ halt keine Chance vorwärts zu kommen. München hat die meisten Staus von Deutschland, jeden Tag aufs neue. Und die B471 ist da ganz vorn mit dabei.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Was hat München? Hab ich was verpasst? Schon mal 200km weiter westlich gewesen zur HVZ?
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
ropix
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Beitrag von ropix »

Bayernlover @ 9 Mar 2016, 08:31 hat geschrieben: Was hat München? Hab ich was verpasst? Schon mal 200km weiter westlich gewesen zur HVZ?
Mehr Stau als Stuttgart.
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andreas
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Beitrag von andreas »

In Nürnberg gibt man grad viel Geld aus für die Straßenbahn von Nürnberg, das bräuchts halt da auch.
Entlang der 471 wäre eine tolle Basisstrecke für die Stadtumlandbahn (aber das weiß wohl jeder)

Zudem denke ich, daß viele Verbindungen einfach zu wenig bekannt sind - wer schaut denn schon obs einen Bus von Schleißheim in Richtung Ismaning/Feldkirchen gibt?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Auer Trambahner @ 9 Mar 2016, 03:41 hat geschrieben: Der Regionalbusse verschlingende Kalterbach?
Dann muss man den halt mal trockenlegen, beim Würmkanal hat das auch geklappt.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Münchner Kindl »

ropix @ 9 Mar 2016, 08:33 hat geschrieben: Mehr Stau als Stuttgart.
Köln hat die meisten Staus, gefolgt von Stuttgart! München kommt auf Platz 6.
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andreas
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Beitrag von andreas »

Münchner Kindl @ 9 Mar 2016, 16:52 hat geschrieben: Köln hat die meisten Staus, gefolgt von Stuttgart! München kommt auf Platz 6.
Ja, Köln wird ja auch von Muslimen überrannt.
`
München hat halt die längsten arischen Staus.....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 9 Mar 2016, 01:26 hat geschrieben: Das stimmt so aber nicht. Es gibt einen 20er-Takt Taufkirchen - Ottobrunn - Haar (Linie 241). Dann haben wir einen 20er-Takt Haar - Feldkirchen - Ismaning, genauso wie einen 20er-Takt Messe Ost - Feldkirchen - Unterföhring (beides über Aschheim). Von Ismaning nach Garching gehts dann ebenfalls im 20er-Takt. Hier breche ich jetzt ab :-)

Seit "Topbus Landkreis München" im Dezember 2014 ist das Busnetz im Landkreis München eigentlich weitgehend sehr sinnvoll aufgestellt - hier gibt es relativ direkt fahrende Tangenten im 20er-Takt, ergänzt durch Quartiersbusse, die die Feinerschließung (teilweise auch mit Schleifen) machen.
DU hast Recht Boris, ich habe die positiven Veränderungen der letzten 2-3 Jahre nicht so auf dem Schirm gehabt.
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Beitrag von ropix »

Ne, Topbus Land ist erst eine ganz neue Erfindung (zumindest in der Vielzahl)

leider krankt es halt an befahrbaren Routen. Natürlich ist das bei der Umfrage die ja zum Fahrplanwechsel war noch nicht wirklich berücksichtigt.
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ropix
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Beitrag von ropix »

Münchner Kindl @ 9 Mar 2016, 16:52 hat geschrieben: Köln hat die meisten Staus, gefolgt von Stuttgart! München kommt auf Platz 6.
Aber nur von den Städten, nicht von den Ballungsgebieten.
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ropix
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Beitrag von ropix »

So, jetzt geht's also weiter mit den Ergebnissen aus der ÖPNV-Umfrage.

Nochmal kurz die Ausgangslage: Im Landkreis München ist der MIV eines der schlimmsten Probleme, für defakto jede überregionale Straße stehen teils massive Ausbauten an, sämtliche Autobahntunnel rund um München müssen eigentlich abgerissen und neugebaut werden, Staus im Umkreis zählen zu den schlimmsten im Land. (Auch wenn man jetzt nicht mehr vollmundig von dem schlimmsten spricht...)
Der Landkreis muss und will also etwas unternehmen und hat dafür eine Studie in Auftrag gegeben...

Eine mögliche Lösung: Verbesserung des ÖPNV.

Direkt im Aufgabenbereich des LK / Kreistags sind die Busse, aber auch beim U-Bahn-Bau oder einer Überlandstraßenbahn wie der nach Grünwald hätte man ein Wörtchen mitzureden. Hier Verbesserungspotentiale zu erkennen und finden und brauchbare Busverbindungen einzurichten möchte man meinen wäre eine Idee...

Und jetzt zu den Diskussionspunkten der Studie.
  • Neubau einer S-Bahn-Strecke zwischen Riem, Messe Nord (oder West oder Ost), Aschheim, Kirchheim (keine Kreuzung mit nachgenannter S-Bahn), Pliening, Finsing.
  • Neubau eines S-Bahn-Nordringes Dachau, Fasanerie, Oberwiesenfeld usw... auf den bestehenden Gleisen des Güterzugnordringes (die nicht am u-Bahnhof Oberwiesenfeld liegen, aber EGAL[TM], Unterföhring, Kirchheim (keine Kreuzung mit vorgenannter S-Bahn), Heimstetten, Messe Ost, Haar). Ja. Diese Linienführung neigt dazu das Wort Kreis häufiger wörtlich zu nehmen
  • Ausbau der S7 Ost an wenigen Stellen da auf ihr der nicht geplante Takt 15 nicht fahrbar ist. Hier hat man leider nicht die aktuelle Planung des Bahnknotenkonzepts übernommen wie ansonsten grundsätzlich.
  • ------------------
  • Verlängerung der U6 zwischen Garching und Neufahrn
  • Verlängerung der U4 über die S8 und S2 zur Messestadt Mitte ohne weitere Neuerschließungen
  • ggf. Verlängerung der U5 nach Freiham, auch wenn das den Landkreis nicht betrifft, aber die Studie will über die Landkreisgrenzen hinweg schauen.
  • ------------------
  • Neubau einer Stadt[umland]bahn zwischen Oberschleißheim, Unterschleißheim, [Lohof] Garching Hochbrück und ab dort immer exakt auf der U-Bahn-Strecke bis Garching Maibaum
  • Neubau einer Stadt[umland]bahn zwischen Neuperlach Süd, Ottobrunn und Brunntal
  • Neubau einer Stadt[umland]bahn zwischen Martinsried und Germering über Planegg
  • Neubau einer Stadt[umland]bahn zwischen ach hab ich vergessen und interessiert mich auch nicht mehr weiter der Quatsch mit Soße²
So. Das sind sie also, die tollen Lösungen gegen den Verkehrsinfarkt. Ich erlaube mir hier eine persönliche Bewertung: Beim defintiv nötigen Neubau der Autobahntunnel Allach und Aubing bitte nicht jeweils nur eine weitere Fahrspur und einen freigebbaren Standstreifen anbauen, sondern jeweils drei Fahrspuren und einen Standstreifen der zur Not auch nochmal zwei Fahrspuren und einen Pannenstreifen freigebbar hat bauen, den Ringschluss A92 und Mittlerer Ring sofort bauen, den Autobahnlückenschluss im Südwesten sofort und 8-Spurig mit Standstreifenfreigabe bauen sowie den A8 Lückenschluss in Tunnelform quer durch München fertigstellen. Klingt genau so absurd? Ist aber doch erheblich realistischer und gegen das Verkehrschaos muss man ja irgendwas tun.

Was wäre der Sinn der Studie gewesen: Dem Landkreis aufzeigen welche Potentiale er hat ÖPNV zu verbessern. Was kam dabei heraus: Vor allem ein Zettel der absolutes Nichtstun erlaubt. Neben den genannten beiden S-Bahn-Strecken wurde auch viel identifiziert wo Bahn und Bund ausbauen müssen. Zuständigkeit des Landkreises: Fingerzeigen auf die bösen Bund und Bahn die hier nichts tun und den Landkreis im Verkehr verrecken lassen. Nicht Landkreisschuld.

Die Verlängerung der U-Bahnen. Sind entweder komplett auf Stadtgebiet (U4, U5) oder im Falle der U6 zwar nice to have und jeder hat schonmal ja gesagt - aber zumindest im Falle dieser U4 und der U6 ist auch ganz klar, erstmal muss die bestehende Gesetzeslage zum NKF geändert werden. Zuständigkeit des Landkreises: Fingerzeigen auf die bösen Politiker die hier die Gesetze nicht ändern und den Landkreis im Verkehr verrecken lassen. Nicht Landkreisschuld.

[Zumal die U-Bahn-Verlängerungen auf Stadtgebiet noch nicht mal im Falle der ausgeschlossenen Gesetzesänderung im Zuständigkeitsbereich des Landkreises liegen würden. Kann man mit dem Finger also auch noch auf die Stadt zeigen die diese U4 nicht bauen wird und wo es bei der U5 immer noch fraglich ist ob Tram oder U]

Neubau diverser nicht zusammenhängender Stadt[umland]bahnen im Kreis. Ja auch diese Idee wird bald volljährig, alle Gemeinden im Umland haben sich schon vor Jahren entschieden dagegen ausgesprochen - und damals war das noch eine Strecke aus einem Guss mit Verbindung an die SW//M-Strecke und damit die zum Betrieb nötige Infrastruktur. Heute vorgeschlagen sind Teile der Filetstücke die dann jeweils noch einen eigenen Betriebshof bräuchten und im Falle von Neuperlach Süd z.B. völlig unnötige Umsteigezwänge mit sich bringen oder im Falle der Parallelbedienung Garchings einfach nicht mehr als ein nicht weiter betrachteter Strich auf einem Stadtplan sind. Zuständigkeit des Landkreises. Fingerzeigen auf die bösen Gemeinden die hier die Stadtumlandbahn nicht wollen und den Landkreis im Verkehr verrecken lassen. Nicht Landkreisschuld.

Ergebnis der Studie: Es wird einfach gar nichts gemacht. Aber wir haben jetzt lauter andere Schuldige und müssen uns nicht mehr unserer Verantwortung stellen.

Ich gratuliere. Der Landrat übrigens musste gleich nach dem Grußwort wo anders hin. Könnte sein dass er durchaus geahnt hat dass die Ergebnisse nicht so ganz dem entsprechen was sich alle außer ihm so gewünscht haben.

Und wie geht es jetzt weiter: Ernst Basler & Partner sowie das Fachbüro Studio | Stadt | Region suchen jetzt Kümmerer die sich darum kümmern die Ideen in die Tat umzusetzen. Sie finden keine.

/Edit: kann natürlich sein dass man sich auch mit sinnvollen Themen beschäftigt hat und von diesen nur nichts vorgestellt wurde. Ich hege aber leichte Zweifel an der Option.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke! Hast Du dazu noch ein Link zu einem Schriftstück?
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Beitrag von ropix »

Nein, da gibts noch nix im Internet. Sie wollten die entsprechenden Folien aber online stellen. Finden sich wenns gut geht irgendwann mal im Link vom Ausgangposting
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Okay verstehe.
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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

SZ dazu.

Wirklich sinnvoll scheint mir das aber dann auch nicht zu sein, vor allem bei Aussagen wie
"Es fehlen auch Tangentialen wie die 2013 eingestellte S 27 zwischen Deisenhofen und Pasing"
Oder sehr innovative Vorschläge wie ein S-Bahnhof Menterschwaige. Nein, auf den ist vorher noch nieeee jemand gekommen... Mein Lieblingsvorschlag ist aber die Seilbahn zwischen Deisenhofen und Solln, die die bisherige Fahrtzeit von 58 Minuten zwischen diesen beiden Bahnhöfen auf 6 verkürzen soll. Wirklich eine tolle Idee :wacko:
My hovercraft is full of eels.

SWMdrölf. Jetzt noch nächer, noch hältiger, noch fitter. Bist auch du Glasfaser und P-Wagen?
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Beitrag von Cloakmaster »

Seilbahn ist doch out. Highspeed-Fahrsteig ist in! Überhaupt ist Deisenhofen der wichtigste Umsteigeknpoten im westlichen Deisenhofen, da braucht es zusätzlich zur S-Meribahn eben auch noch die U- bzw. Seilbahn. Knappe 8 Kilometer Luftlinie in 6 Minuten sind doch kein Problem für diese innovativen Verkehrsmittel.

Der autonome Bus ohne Fahrer, welcher Haar mit dem Isartal in "hoher Taktrate" verbinden soll, kommt mir da doch gleich noch viel innovativer vor. In 14 jahren eisatzbereit, kein Problem (?!)

Falls es in einigermaßen naher Zukunft autonome Fahrzeuge geben wird, kann ich mir diese nur bei der U-Bahn wirklich vorstellen. Eine komplett fahrerlose U-Bahn in sehr hoher Taktdichte hätte schon ihre Vorteile (gibt es aber auch nicht zum Nulltarif) Und die Fahrer wären dann zB frei für diverse Regio-Straßenbahn- SUB- oder wie auch immer genannte neue, oberirdische Schienenverkehrslinien in das Umland.


eigentlich sagt die Überschrift schon alles Hoch fliegende Pläne. Pläne, Pläne, Pläne... da wären mir "einstürzende neubauten" ja fast noch lieber. Immerhin wäre man dann schon mal beim bauen, und nicht mehr nur beim planen.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Cloakmaster @ 25 Jul 2016, 09:34 hat geschrieben: ist Deisenhofen der wichtigste Umsteigeknpoten im westlichen Deisenhofen,
Pasing ist hochansteckend? :P
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Auer Trambahner @ 25 Jul 2016, 09:37 hat geschrieben: Pasing ist hochansteckend? :P
Es gibt gewisse Ähnlichkeiten , was projektierte, sinnentleerte Parallelerschließungen angeht. :-)
ropix
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Beitrag von ropix »

NJ Transit @ 25 Jul 2016, 08:42 hat geschrieben: Oder sehr innovative Vorschläge wie ein S-Bahnhof Menterschwaige. Nein, auf den ist vorher noch nieeee jemand gekommen...
Ich find das vor allen Dingen echt geil. Das müssen die letzten 8 Menschen im Umkreis von München gewesen sein die sich a) mit ÖPNV beschäftigen und b) noch nie mit dem Herrn Menterschwaigehaltepunkt kollidiert sind. Also sprich, diese 8 Menschen dürfen vorher ech noch nie mit der Praxis belastet worden sein.

Ich mein, so sehr es manchmal schon ein bisschen nervt, dem sein Kampf gegen Windmühlen ist echt bewundernswert. Und wenn er dann zum hundersten mal bei 0 anfangen muss. (Was für jemanden der es dann schon ein paar mal gehört hat...)

jetzt müsste man nur noch Freistaat und BEG davon überzeugen die Haltepunkte Poccistraße (SOBB und M-Regionalbahn) und Menterschaige (M-Regionalbahn) auch unverzüglich zu errichten...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sinnvoll finde ich diesen Punkt
Zudem würde eine U 6-Verlängerung Potenziale für neue Wohngebiete öffnen, etwa in der Nähe des Campus Garching, in Dietersheim oder auch in Neufahrn-Süd.
Das predige ich eigentlich schon seit Jahren, leider gibt es ja keine wirklich durchgängige Raumplanung, sonst käme man da alleine drauf und könnte so was auch durchsetzen. Der Raum Dietersheim wäre im Falle einer U-Bahn Verlängerung der ideale Ort für eine neue Großsiedlung im Landkreis München. Nah an Garching, nah am Flughafen, trotzdem nicht in der Anflugschneise oder zu nah an der Autobahn, nahe Erholungsgebiete.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
ropix
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Beitrag von ropix »

Ja, einer der ganz strittigen Punkte im Norden.

Studienersteller: Man wird sich nicht gegen Neubebauung wehren können, der Druck wird doch viel zu hoch.

Realisten: Doch, die bestehenden Demokratischen Strukturen sind zu 100% darauf ausgerichtet genau Neubebauung zu verhindern. Und das geht so:

Dorf will keine Neubürger: Weißt kein Bauland aus. Sollte die federführende Partei wider erwarten doch wird sie abgewählt. Bis zu diesem Zeitpunkt hilft ein Bürgerbegehren.

So lange der Staat nicht massiv durchgreift und die Interessen der ortsansässigen hinter denen von Neubürgern zurückstellt und auf dem Weg auch gleich noch die Bebauung von Ausgleichsflächen und Naturschutzflächen zulässt wird ergo nicht gebaut.

Und grad in Dietersheim lassen sich Tendenzen durchaus erkennen (eines der beiden Schleißheims macht schon aktiv NIMBI-Begehren)

Da kann man planen was man will.
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