Ein paar Zahlen daraus:
1765 abgeschickte Antworten mit insgesamt 2500 genannten Schwachstellen im LandkreisÖPNV.
Viele derer die teilgenommen haben leben oder arbeiten in Garching *grins*
Zum Einstieg sollte man Noten vergeben: Am besten mit einer guten 2 abgeschnitten hat der "Zugang zum ÖPNV" (ja, hinkommen scheint kein Problem zu sein), aber auch die Anbindung von Ortszentren und die U-Bahn allgemein. Mit einer glatten 3 im Mittelfeld liegt der Bus und die S-Bahn allgemein, mit der schlechtesten Note 4 abgeschnitten haben Fahrtmöglichkeiten im MVV-Gebiet die nicht über den Marienplatz führen sollen (Tangenten) und der Preis.
Pressemeldung hat geschrieben:München, 08.03.2016
Große Beteiligung an ÖPNV-Umfrage
1.765 Personen setzten sich in einer Online-Umfrage intensiv mit dem
Angebot des öffentlichen Verkehrs im Landkreis München auseinander
Das Interesse übertraf alle Erwartungen: 1.765 Personen nahmen sich die Zeit,
einen umfangreichen Fragebogen zum Öffentlichen Personennahverkehr
(ÖPNV) im Landkreis München durchzuarbeiten. Dies war keine Sache von zwei
Minuten und ein paar leicht gesetzten Kreuzchen. Wer seinen Fragebogen am
Ende abgeschickt hat, hatte sich intensiv mit Schwachstellen und
Veränderungspotenzialen im bestehenden Nahverkehrsangebot
auseinandergesetzt und vielfach auch eigene Lösungsideen formuliert.
Visionäre Projektstudie
Die onlinebasierte Umfrage, an der alle Interessierten zwischen 17. November
2015 und 4. Januar 2016 teilnehmen konnten, war ein erster wichtiger Baustein
der vom Landkreis München beauftragten Studie „Perspektiven im ÖPNV im
Landkreis München“. Sie soll ermitteln, wie der ÖPNV in der Region
zukunftsfähig gestaltet werden kann. Im Fokus stehen dabei die
Schienenverkehrsmittel sowie tangentiale Verkehrsbeziehungen, also
Querverbindungen, die nicht über das Stadtzentrum geführt werden. Dabei soll
der gesamte Großraum München in den Blick genommen werden.
Die Studie wird von einem interdisziplinären Team unter der Leitung des
Planungsbüros Ernst Basler + Partner AG in Zürich in Zusammenarbeit mit der
TU München, Lehrstuhl für Raumentwicklung und Fachgebiet für
Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, sowie dem Fachbüro Studio | Stadt |
Region in München durchgeführt. Neben der Beauftragung der Verkehrsexperten
war es dem Landkreis wichtig, auch die Perspektive und das Know-how der
unmittelbaren ÖPNV-Nutzer, die oft über ein umfangreiches Detailwissen zu
Schwachstellen verfügen, mit einzubeziehen.
Rund 1.500 Ideen
Dieses Ansinnen ist auf fruchtbaren Boden gefallen. 2.500 unterschiedliche
Schwachstellen wurden in der Umfrage benannt und fast 1.500 Ideen zum
Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs formuliert. Teilnehmen konnten dabei nicht
alleine Bürgerinnen und Bürger aus dem Landkreis München, sondern auch aus
der Landeshauptstadt und aus benachbarten Landkreisen. Rund die Hälfte der
Teilnehmer wohnt und/oder arbeitet im Landkreis München. Am stärksten haben
sich Berufstätige, Schüler und Auszubildende/Studenten an der Umfrage
beteiligt, was sich auch in der Zusammensetzung der Altersstufen widerspiegelt:
Fast 90 Prozent der Teilnehmer befinden sich in der Altersspanne 21-60 Jahre,
wobei die 31-40-Jährigen mit fast 30 Prozent am stärksten vertreten waren.
„Es ist sehr erfreulich, dass so viele Argumente und Anregungen eingegangen
sind. Darunter findet sich sicher so manches, was wir bisher aus fachlicher Sicht
noch nicht berücksichtigt haben oder nicht bedacht haben. Umso wichtiger ist es
Landkreis München nun, dass ebendiese Hinweise und Vorschläge aus der täglichen Nutzung in den
Prozess einfließen“, betont Landrat Christoph Göbel.
Neben der Möglichkeit, ganz konkrete Schwachstellen – mit oder ohne
unmittelbar räumlichen Bezug – zu benennen, konnten die Teilnehmer auch das
heutige ÖPNV-Angebot ganz allgemein bewerten. Neben als zu hoch
empfundenen Fahrpreisen wurden dabei die fehlenden Querverbindungen am
häufigsten ins Spiel gebracht. Bei der Bewertung konkreter Schwachstellen war
der meist genannte Kritikpunkt ein zu geringer Fahrplantakt.
Sehr aufschlussreich, aber nicht repräsentativ
Die Online-Befragung war von vorneherein nicht als repräsentative Umfrage
angelegt, sondern mehr als eine Art Experteninterview aufgebaut. Die
Ergebnisse werden die Fachanalysen der Gutachter ergänzen. Sie werden aber
nicht nur in diese großflächige Betrachtung einfließen, sondern können vom
Landkreis künftig auch bei Detailplanungen zur Angebotsoptimierung
herangezogen werden.
Der Landkreis München bedankt sich sehr herzlich für die engagierte Mitarbeit
aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Erste Ergebnisse der Projektstudie
werden ab Sommer 2016 erwartet. Das Landratsamt wird die Öffentlichkeit über
den Projektfortschritt auf dem Laufenden halten.