ABS + NBS Augsburg-Ulm

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

spock5407 @ 18 Mar 2016, 17:33 hat geschrieben: Ausbau mit wenigen Begradigungen? Dann wird nicht viel bzgl. Fahrzeiten passieren. Siehe Nürnberg-Würzburg.
Da ist es ein Skandal dass die NBS Rottendorf - Iphofen nicht dabei ist. Ebenso ist 3gleisig bis Siegelsdorf zu wenig. Viergleisig bis Neustadt/Aisch wäre das beste, dann inkl. S-Bahn nach Neustadt.

Ist nicht Augsburg - Dinkelscherben derzeit schon mit 200 km/h befahrbar? Hier sollte man viergleisig planen, nicht nur dreigleisig.
Dann müsste man eine NBS Dinkelscherben - Unterfahlheim bauen und von dort viergleisig bis Ulm.

Wenn man bei Autobahnplanungen auch immer so halbherzig planen würde...
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von ropix »

DSG Speisewagen @ 18 Mar 2016, 18:03 hat geschrieben: Da ist es ein Skandal dass die NBS Rottendorf - Iphofen nicht dabei ist. Ebenso ist 3gleisig bis Siegelsdorf zu wenig. Viergleisig bis Neustadt/Aisch wäre das beste, dann inkl. S-Bahn nach Neustadt.

Ist nicht Augsburg - Dinkelscherben derzeit schon mit 200 km/h befahrbar? Hier sollte man viergleisig planen, nicht nur dreigleisig.
Dann müsste man eine NBS Dinkelscherben - Unterfahlheim bauen und von dort viergleisig bis Ulm.

Wenn man bei Autobahnplanungen auch immer so halbherzig planen würde...
Für alle Abschnitte volle Zustimmung:

schau - jetzt will man die A99 auf 8 Streifen + ggf. Standspurfreigabe ausbauen. 12 wäre das Minimum... Es wird also nicht nur bei der Eisenbahn gespart. Oder äh.

Vielleicht könnte man sich den Sparausbau der Autobahn sparen wenn man denn sinnvoll in die Eisenbahn investiert. Aber dazu ist man ja in Deutschland nicht in der Lage und schon gar nicht Willens.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

DSG Speisewagen @ 18 Mar 2016, 18:03 hat geschrieben: Wenn man bei Autobahnplanungen auch immer so halbherzig planen würde...
Selbst bei der heiligen Autobahn baut man zu halbherzig. Jetzt soll der jüngste Teilabschnitt der A99 schon mit 10 Jahren verbreitert werden.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Harras @ 18 Mar 2016, 14:51 hat geschrieben:Wer fährt denn von Stuttgart nach Berlin über München? Selbst, wenn VDE8 fertiggestellt ist, kann ich mir nicht vorstellen, dass sich das lohnt....
Über München nicht, aber zumindest ab Ulm gäbe es eine schnellere Variante über Nürnberg (nicht München).
Das wurde hier thematisiert.
DSG Speisewagen @ 18 Mar 2016, 18:03 hat geschrieben:Da ist es ein Skandal dass die NBS Rottendorf - Iphofen nicht dabei ist. Ebenso ist 3gleisig bis Siegelsdorf zu wenig. Viergleisig bis Neustadt/Aisch wäre das beste, dann inkl. S-Bahn nach Neustadt.
Ja genau, und dass die ABS der Gäubodenbahn nicht berücksichtigt wurde, ist eine Frechheit. :ph34r:

Im Ernst: Der BVWP ist in Sachen Schiene, dünn wie eine Salzstange.
Allein in Bayern fallen mir mindestens zwei Strecken (Neuoffingen - Regensburg und Neumarkt St. Veit - Passau) ein, die völlig zu unrecht übergangen wurden.
DSG Speisewagen @ 18 Mar 2016, 18:03 hat geschrieben:Ist nicht Augsburg - Dinkelscherben derzeit schon mit 200 km/h befahrbar? Hier sollte man viergleisig planen, nicht nur dreigleisig.
Dann müsste man eine NBS Dinkelscherben - Unterfahlheim bauen und von dort viergleisig bis Ulm.
Da stimme ich zu. Es sollte durchgehend Ulm - München viergleisig mit 230 km/h befahrbar sein. Zw. Pasing und Augsburg gibt es das ja. Warum man dann westlich von Augsburg sparsamer plant, verstehe ich nicht.
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Zorngiebel @ 18 Mar 2016, 11:12 hat geschrieben: Noch ein letztes Wort zum geschichtlichen Exkurs weiter oben: der Ausbau von Augsburg-Nürnberg war bereits im allerersten Bundesverkehrswegeplan (als eines von damals bundesweit nur 8 Vorhaben!). Im zweiten Bundesverkehrswegeplan, der dann deutlich angewachsen war mit Projekten, blieb es im "vordringlichen Bedarf". Dennoch wurde es nicht realisiert, weil sich der Freistaat dagegen stemmte. Obwohl dieser Ausbau ganze 30 Jahre lang, von 1973 bis 2003, im Bundesverkehrswegeplan ganz oben zu finden war.
Hm, bevor der Freistaat mit einer schnellen Verbindung zum Stuttgarter Flughafen dem Münchner Flughafen einen Grund für die dritte Startbahn abgräbt, könnte das Interesse weiterhin "gedämpft" bleiben.

Zumindest bis man die dritte Startbahn in trockenen Tüchern hat. Manche mögen dazu sagen: "Na, dann besser nie!"
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Beitrag von 146225 »

Zorngiebel @ 18 Mar 2016, 15:25 hat geschrieben: Nun muss nur noch alles seinen bürokratischen Gang gehen, vier Jahre sollten dafür reichen.
In Deutschland? :lol: :lol: :lol:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

218 466-1 @ 18 Mar 2016, 20:30 hat geschrieben: Zw. Pasing und Augsburg gibt es das ja. Warum man dann westlich von Augsburg sparsamer plant, verstehe ich nicht.
Wobei man dort immer noch längere fahrzeiten als zu Zeiten der ICE-Linie 6 hat. Obwohl der FV nun weitgehend eigene Gleise hat.
25-26min München Hbf - Augsburg Hbf.
1h10 war man da unterwegs München Hbf - Ulm Hbf. Um das zu halten, durften die Tf den 401ern richtig die Sporen geben,

Eigentlich müsste man den Streckenaus-/neubau so konzipieren, dass man zwischen München und Stuttgart genau 30er Knoten hat. Mit einer NBS Dinkelscherben Ri Ulm wäre das gegangen. Mit Linienverbesserungen der Bestandsstrecke no way. Entlang der Donau ist mit Ausnahme der Westeinfahrt Günzburg eh schon 160, und von Neuoffingen bis Dinkelscherben holt man ohne NBS nicht viel raus.
Man müsste von Dinkelscherben bis Jettingen in direkter Linie eine kurze NBS herstellen und bis Offingen ausbauen; dann hätte man eine Chance von Augsburg kommend bis Offingen 200 zu fahren.
Die Kurve Offingen-Neuoffingen ist zu eng für schnellere Fahrten, insofern bräuchte man idealerweise noch eine Südumgehung Offingens, dann ginge 200 bis Günzburg. Für den Preis, das man quer durch die Donauauen durch muss.
Mit einer Abflachung der Günzburger Westausfahrt ginge vielleicht 200 bis kurz vor Nersingen. Die Kurve dort dürfte unkritisch sein, da man da vmtl. eh schon in der Bremskurve ist.

Ein Ausbau auf diesen Standard hätte IMO eine Chance, München-Ulm in ner Stunde zu fahren.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

spock5407 @ 19 Mar 2016, 10:07 hat geschrieben:Wobei man dort immer noch längere fahrzeiten als zu Zeiten der ICE-Linie 6 hat. Obwohl der FV nun weitgehend eigene Gleise hat.
25-26min München Hbf - Augsburg Hbf.
1h10 war man da unterwegs München Hbf - Ulm Hbf. Um das zu halten, durften die Tf den 401ern richtig die Sporen geben.
Fahrbar wäre sowas heute auch, dann aber ohne jegliche Puffer. Aus Stuttgart bringen die Züge oft ein paar Minuten Verspätung mit. Wenn sie dann bis München nicht ausgebremst werden, können zehn Minuten Verspätung ab Ulm reingefahren werden. In Gegenrichtung ähnlich, da kommen die Züge aus München oft bis zu fünf Minuten vor Plan in Ulm an.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Aus Ri Stuttgart waren die Fahrzeiten 3-4min länger; wg. des Zeitzuschlags für die Zufahrt auf den Knoten München. Die 1h10 waren nur westwärts.
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Beitrag von viafierretica »

Lobedan @ 19 Mar 2016, 11:58 hat geschrieben:
spock5407 @ 19 Mar 2016, 10:07 hat geschrieben:Wobei man dort immer noch längere fahrzeiten als zu Zeiten der ICE-Linie 6 hat. Obwohl der FV nun weitgehend eigene Gleise hat.
25-26min München Hbf - Augsburg Hbf.
1h10 war man da unterwegs München Hbf - Ulm Hbf. Um das zu halten, durften die Tf den 401ern richtig die Sporen geben.
Fahrbar wäre sowas heute auch, dann aber ohne jegliche Puffer. Aus Stuttgart bringen die Züge oft ein paar Minuten Verspätung mit. Wenn sie dann bis München nicht ausgebremst werden, können zehn Minuten Verspätung ab Ulm reingefahren werden. In Gegenrichtung ähnlich, da kommen die Züge aus München oft bis zu fünf Minuten vor Plan in Ulm an.
Letzten Mittwoch hatte der verspätete TGV aus Paris zwischen Stuttgart (Abfahrt mit +19) sage und schreibe 19 Minuten reingefahren - er war auf den Sekundenschlag genau pünktlich am Bahnsteig in München. Reale Fahrzeit: 1h55. (allerdings hat er keinen Halt in Pasing).
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Beitrag von Zorngiebel »

Das leidige Thema, dass die Bahn seit Jahren einfach dazu übergegangen ist ihre Verspätungen, die auf mangelnden Investitionen in Schiene und Fahrzeuge und entsprechende Unzuverlässigkeit im Resultat beruhen, zur neuen Standardfahrzeit zu machen. Es stimmte ja auch nicht, dass dem Zug zwischen Ulm und München "die Sporen" gegeben wurde. Er wurde halt so ausgefahren, innerhalb seiner technischen Spezifikationen, wie er auch bestellt und zugelassen wurde. Und nur dafür braucht man auch einen ICE.

Das ist aber eine ganz andere Baustelle und mit einzelnen ABS und NBS nicht zu ändern. Das ganze Netz muss flächendeckend, über Jahre, massiv mit Geld vollgepumpt werden, der Fuhrpark ebenso zzgl. bereitstehender Reserven, es müssten einst geschlossene Bahnwerke in der Fläche - die es ja nicht ohne Grund auch in Städten wie Augsburg einst von der Bundesbahn gab - wiedereröffnet werden. Diese Dingen stehen ja in einem Zusammenhang und ja, die Strecke Ulm-Augsburg-München ist ein extrem gutes Beispiel dafür. Lange vor Einführung des ICE war der gute alte D-Zug zwischen Ulm und Augsburg sowie Augsburg und München (heute eigentlich als Schnellstrecke ausgebaut) kürzer unterwegs als heute der ICE. Da langst dir einfach an den Kopf.

Man könnte in Deutschland Fernverkehr auf einem ganz anderen Niveau fahren. Unser Land ist winzig und extrem dicht bevölkert, da könnte richtig die Lutzi abgehen auf der Schiene. Auch mit Zügen die "nur" noch auf VMax 249 ausgelegt sind und NBS/ABS die "nur" noch auf 250 bzw. 230 ausgelegt sind. Die traurige Wahrheit ist ja, selbst auf der SFS Köln-Frankfurt die auf VMax 300 kmh ausgelegt ist, sowohl beim Fahrweg wie beim Fahrzeug, wird der Fahrplan mit einer Streckenhöchstgeschwindigkeit von nur 200 kmh geschrieben. Weil es an allen Ecken an Personal und Instandhaltung und technischen Reserven mangelt, sodass man von vorneherein den Fahrplan so schreiben muss, als wäre der Zug aufgrund dieser zahlreichen Defizite verspätet. Es gab seit Eröffnung der SFS noch nicht einen Fahrplan, der die Strecke wirklich ausreizte. 2010 hat man mal versucht mit 250 kmh zu planen und ist davon ganz schnell wieder weg gerudert, weil die Verspätungen eskalierten. Geplant und genehmigt (vgl. auch die volkswirtschaftliche Nutzenrechnung!) wurde die Strecke mit einer Fahrtzeit von 53 min. Dafür hat man auch die teuren ICE 3 angeschafft. Jetzt fährt man die Strecke fahrplanmäßig mit 82 min. Das ist eine verdammte halbe Stunde länger!! Alles wäre viel billiger gewesen, wenn man von Anfang an für den Speed geplant hätte, den man jetzt eh fährt - wobei ich auch nichts dagegen hätte, den Speed zu fahren. Aber die Strecke und die Fahrzeuge dafür zu haben aber es nicht zu machen, weil man sich einen anständigen und weitgehend reibungslosen Betrieb eigentlich hinten und vorne nicht leisten kann, das ist traurig!

Und das ist ein dermaßen ärgerliches Problem, dass man als Fahrgast bzw. Steuerzahler bzw. Eisenbahnfreund eigentlich nur hilflos davor steht und nur noch resignieren kann, wenn man sich nicht ständig aufregen will. Da wird für unglaubliche Einmal-Investitionssummen so ein toller Fahrweg und so tolle Fahrzeuge angeschafft und dann wird im tatsächlichen Betrieb an allen Ecken und Enden so geknausert, dass es einfach nicht funktioniert. Das ist so ähnlich, wie sich einen Porsche zu kaufen, den aber nie schneller als 120 zu fahren, weil man sich den höheren Spritverbrauch nicht leisten kann und die Bremsen und die Reifen und tausend andere Teile so abgefahren sind, weil man sich die Instandhaltung eigentlich auch nicht leisten kann, dass man auch gar nicht schneller fahren kann ohne mit Panne auf dem Seitenstreifen zu landen. Dann hätte man aber auch gleich beim Polo bleiben sollen!
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Beitrag von spock5407 »

Zorngiebel @ 19 Mar 2016, 14:52 hat geschrieben: Es stimmte ja auch nicht, dass dem Zug zwischen Ulm und München "die Sporen" gegeben wurde. Er wurde halt so ausgefahren, innerhalb seiner technischen Spezifikationen, wie er auch bestellt und zugelassen wurde. Und nur dafür braucht man auch einen ICE.
Häh?
Natürlich macht es einen Unterschied, ob Du energiesparend fährst und nur soweit aufschaltest bzw. die AFB einstellst um den lockeren Fahrplan zu halten oder ob Du dauernd und mit höchstmöglicher Beschleunigung (unter Rücksicht auf Oberstrom und Fahrzeugleistung) auf zulässige Vmax gehen musst und spätmöglichst bremsen, um den Plan zu halten.
Letzteres bezeichne ich als "Sporen geben"; = so hart wie möglich an den zulässigen Parametern zu fahren.

Und damals am 6er war zwischen München und Stuttgart nix mit Bummelfahrweise, Energiesparen und rollen lassen.
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Beitrag von Zorngiebel »

Hihi, du denkst wirklich, dass die Fahrpläne immer lahmer geschrieben wurden um Strom zu sparen?
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Beitrag von spock5407 »

Ein Nebeneffekt von immer mehr in den Fahrplan wandernden La's sowie Reserve.
Wenn mehr Reserve ist, kannst rollen lassen. Warum auch hudeln. Damals im 6er Fahrplan war de facto keine Reserve.
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Beitrag von Zorngiebel »

Noch stromsparender wäre es die Bahn gleich ganz stillzulegen.

Das ist natürlich Banane, fällt beim einzelnen Personenkilometer mathematisch in den Rundungsbereich und vergeudete Lebenszeit von Fahrgästen hat auch einen Preis, wie auch ineffektive Auslastung von Infrastruktur Kosten verursacht (je länger Zug X auf Strecke unterwegs ist, desto weniger Züge kann man pro Zeiteinheit insgesamt über Strecken schicken - bei überlasteten Magistralen wie diesen ein gewichtiges Argument!).

Die Antwort der Menschen darauf siehst du auf der A8, die trotz sechsstreifigem Ausbau zwischen München und Augsburg bereits wieder "gut" ausgelastet ist, auch zu Randzeiten. Dabei wäre das eigentlich die perfekte Distanz um mit der Bahn richtig die Autos von der Straße zu holen. Aber unterhalt dich mal mit einem Bahnpendler aus der Region. Da werden aus eigentlich gutwilligen Bahnfahrern mit den Jahren zermürbte Bahnhasser gezüchtet, die beste Nachwuchspolitik für die Autobauer in München und Ingolstadt. Und ist das etwa energie-effizient, die Leute ins Kfz zu bringen? Ob elektrogetrieben oder nicht?

Du magst deinen Einwurf pragmatisch finden, ich finde es ist gefährliche Resignation. Wer sich schulterzuckend damit abfindet, wie unsere Eisenbahn heruntergewirtschaftet wurde, der darf sich dann auch nicht beklagen, wenn - das ist ja ein Wechselspiel - die Mehrheitsgesellschaft ihr die kalte Schulter zeigt, dementsprechend die Politik eine geringere Priorität auf die Eisenbahn setzt und sich somit der Abwärtskreislauf selbst bestärkt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Ich habe nirgends geschrieben, dass ich es gut finde. Im Gegenteil, ich finde es höchst bedauerlich dass massive Infrastrukturinvestitionen stattfinden, und sich dann dafür nur geringe Fahrzeigverbesserungen (wenn überhaupt) wiederfinden. Vor allem ggü dem, was am oder vor Beginn eines Projektes beworben wurde.

Im Gegenteil, ich war frustriert als nach dem Ausbau M-A nichtmal die Fahrzeiten von Juni 1991 erreicht wurden. Und dito als von den Ausbauten zwischen Nürnberg und Würzburg fast nix mehr hängenblieb.

Und so ähnlich wird es mit Augsburg-Ulm laufen. Man wird hunderte Millionen investieren, um dann vielleicht das zu erreichen, was vor 25 Jahren schon war.

Einzig, dass der NV damals nicht so dicht und im Takt war, lass ich da gelten.
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Beitrag von Zorngiebel »

Na dann äußer das. Dinge ändern sich nur, wenn man sie überhaupt als Problem zum Thema macht.

Träumen wir doch mal einen Moment. Die Schnellfahrgleise zwischen A und M wurden damals, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht, mit einer Fahrzeit von 22 min. angepriesen (realer Fahrplan jetzt: 32 min.). Mit einem Ausbau A-UL inkl. einem NBS Abschnitt kann man durchaus auf ähnliche Fahrtzeiten kommen. Und dann überleg dir mal was das für eine Verscheibung von der Straße geben würde, wenn du (mal vereinfacht) 20 min. von M nach A und von A nach UL brauchst bzw. vielleicht 45 min. für die Gesamtstrecke bzw. nochmal 30 min. mehr weiter nach Stuttgart (da braucht auch keiner mehr einen Transrapid, das ist mit klassischer Rad/Schiene schnell genug). Ja verdammt wer fährt denn da noch Auto? Wenn sich dann noch BaWü und der Freistaat zusammen raufen und zumindest für diese Magistrale eine Art Mix aus den beiden Ländertickets zusammen panschen, der in Regionalzügen auf der Strecke gilt (zzgl. dem ÖPNV im Raum Stuttgart, Ulm, Augsburg und München) und einen de facto Intercity auf der Strecke einsetzen (vgl. MüNüX), dann hättest du diese wirtschaftlich und bevölkerungstechnisch wichtigste Entwicklungsachse Süddeutschlands perfekt mit der Bahn versorgt und auf der Autobahn wäre nur noch halb soviel los. Die Züge könntest in der HVZ im 10 min. Takt fahren lassen und die wären immer noch vollgepackt.

Angesichts der Bevölkerungszahl um die es hier geht wären da durchaus einige Milliarden angemessen, der Effekt auf die CO2 Emissionen wäre meßbar größer als bei den halbgaren Plänen zur E-PKW Subvention, die man sich ja auch Milliarden kosten lassen will.

Das ist jetzt nur grob skizziert und aus dem Ärmel geschüttelt und beileibe kein fixes Konzept (also bitte nicht kleinlich jeden Halbsatz sezieren und kritisch kommentieren...), mir geht es nur darum ein bischen Elan zu erzeugen. Es gibt mehr Eisenbahnfreunde als man denkt, aber wir sind alle betäubt und resigniert, die vermeintliche Alternativlosigkeit und Richtigkeit dieses Niedergangs unserer Eisenbahn hat selbst uns eingelullt. Wir leben in politisch aktiven Zeiten, es muss ja nicht immer nur um Asylpolitik oder die Banken gehen. Wenn wir es geschickt machen, jeder von uns ist ein Multiplikator in seinem persönlichen Umfeld, dann könnte die Eisenbahn auch über die S21 Parkwächter hinaus mediale Aufmerksamkeit erlangen - nicht als "Zankapfel" sondern vielleicht wichtigste Antwort auf die Herausforderungen aus steigendem Verkehr und dem Klimawandel. Die Eisenbahn ist Elektromobilität schon jetzt, wird aber überhaupt nicht als solche diskutiert. Das müssen wir ändern.

Und hier - die A8 Ulm-Augsburg wird gerade sechsstreifig ausgebaut. Gleichzeitig kommt - ich glaube es kommt, andere sind selbst da noch skeptisch hier im Forum - ein drittes Gleis zwischen Augsburg und Ulm. Das zeigt doch ganz deutlich die heutigen Prioritäten der Verkehrspolitik. Und schon das wäre traurigerweise ein großer Erfolg, wenn man sich den Investitionsstau bei der Schiene in ganz Deutschland so anschaut. Das kann doch nicht wahr sein. Ist unser Volk in einer Massenhypnose der Autoindustrie? Das einzige entwickelte Land der Welt ohne Tempolimit auf der Autobahn, kein Land stellt mehr "dicke Karren" her um sie in alle Welt zu verkaufen, kein Land bemüht sich mehr die Stromerzeugung CO2 neutral umzustellen sowie seine Gebäude in Styropor einzupacken um Heizöl/Erdgas zu sparen und ist umgekehrt so blind bei der CO2 Quelle KFZ Verkehr. Während die Bahn Ökosteuer bezahlen muss wird jeder fette Dienstwagen auch noch reichlich vom Finanzminister subventioniert ("Dienstwagenprivileg"). Mit dem Klimawandel-Jahrhundertthema muss sich doch was zu Gunsten der Bahn machen lassen.
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Beitrag von ropix »

Der erste noch kleine Aufschrei gegen das Projekt: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzb...id37269862.html

Ich bin mir sicher, die größeren, die Bürgerwehren werden sich jetzt dann langsam formieren. Wie man am Ausbau Geltendorf-Lindau schön sieht wo die Anwohner allesamt kein gutes Haar an der Planung gelassen haben und man vermuten kann dass es ein paar extra Jährchen dauern wird die Einwendungen abzuarbeiten.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

ropix @ 20 Mar 2016, 10:35 hat geschrieben: Ich bin mir sicher, die größeren, die Bürgerwehren werden sich jetzt dann langsam formieren. Wie man am Ausbau Geltendorf-Lindau schön sieht wo die Anwohner allesamt kein gutes Haar an der Planung gelassen haben und man vermuten kann dass es ein paar extra Jährchen dauern wird die Einwendungen abzuarbeiten.
Typisch deutsche Projektverzögerung. Das muss endlich mal gesetzlich beschleunigt werden, so dass das innerhalb von wenigen Monaten abgearbeitet ist. Allgemeinwohl vor Einzelwohl und da kann eben nicht jedes kleinste Anliegen berücksichtigt werden dass ein wichtiges Projekt aufhält.
Wir werden auf Dauer den Anschluss verlieren wenn wir so weiter machen dass jeder Hanswurst da seinen Senf abgibt und das ewig rauszögert. Da Einflussnahme auf Verkehrsprojekte wichtiger Ordnung muss einfach zurückgenommen werden und auf ein verträgliches Maß reduziert.
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Beitrag von Metropolenbahner »

ropix @ 20 Mar 2016, 10:35 hat geschrieben: Der erste noch kleine Aufschrei gegen das Projekt: http://www.augsburger-allgemeine.de/guenzb...id37269862.html
Finde ich witzig .. da prallen 2 Welten aufeinander ... die politische und die verkehrsplanerische.

Der OB beschwert sich über "Hinterzimmerküngeleien" dabei waren das ganz schlichte Nutzen-Kosten-Berechnungen, des Ministeriums. Wieso sollte man dazu den OB fragen, hätte er beim Rechnen helfen wollen?. Das ist genau das, was man als großen Fortschritt des neuen BVWP sehen muss, da eben kein xy-Politiker sein (nutzloses) Lieblingsprojekt anmelden konnte, das dann über die Jahre im BVWP vergammelt.

Sein Rat ist auch ganz herzig:
Stattdessen sollte besser ein zusätzliches Gleis auf der bisherigen Route ergänzt werden, damit Günzburg und die ganze Region ihren Fernverkehrsanschluss behalten
Das hat er ganz sicher nach Kosten/Nutzen durchgerechnet ;)

Aber das war ja zu erwarten, als Zugeständnis wird man bestenfalls nen "Legolandbahnhof" an der A8 bauen, oder einfach diverse Halte zusichern. Es soll ja auch auf dieser Strecke langfristig einen Halbstundentakt geben, der ein oder andre IC(E) wird da schon halten können.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Metropolenbahner @ 20 Mar 2016, 11:53 hat geschrieben: Aber das war ja zu erwarten, als Zugeständnis wird man bestenfalls nen "Legolandbahnhof" an der A8 bauen, oder einfach diverse Halte zusichern. Es soll ja auch auf dieser Strecke langfristig einen Halbstundentakt geben, der ein oder andre IC(E) wird da schon halten können.
Für ein Nest wie Günzburg reicht doch der Anschluss an den Fernverkehr in Ulm bzw. Augsburg! Dazu halten dort die RE-Züge und bieten schnelle Verbindungen nach Ulm, Augsburg und München.
Andere Nester wären froh über so eine Anbindung, da kann man den Fernverkehr doch nicht ausbremsen für eine Kleinstadt!
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Beitrag von Zorngiebel »

Keine Bange - speziell bei Eisenbahnprojekten gibt es nur minimale Möglichkeiten für BI oder Einzelpersonen etwas zu bremsen, aufhalten geht schon gar nicht. Die Eisenbahn hat seit Bismarcks Eisenbahngesetzgebung ein besonderes Planungsprivileg, was bis heute fortgeschrieben wurde. Planerisch sind ausschließlich Bund und Länder auf staatlicher Seite zuständig, Kommunen haben nichts zu sagen. Enteignungen sind zudem sehr einfach möglich, es reicht eine wirksame Planfeststellung und die ist nur eine Frage bürokratischer Formalia und nicht von "Überzeugungsarbeit". Und ich finde das auch richtig so - das fand ich schon bei S21 richtig, egal wie schrill die Gegnerschaft war, das finde ich auch hier richtig. Denn das Interesse der übergroßen Mehrheit und der gesamten Volkswirtschaft, an möglichst leistungsfähiger Eisenbahninfrastruktur, muss einfach dem Interesse von Anliegern und lokalen Gemeinden vor gehen. Und da die Bahn das ökologischste und effizienteste Reiseverkehrsmittel überhaupt ist gibt es auch keinerlei moralische Einwände, die man ja noch zB gegen Autobahnausbauten vorbringen kann (die Umwelt und unser böses Wirtschaftsmodell mit Just In Time und Globalisierung so weiter).

Alles, was nicht auf die Schiene kommt, weil das Netz nicht ausgebaut wird, trägt unmittelbar zu Klimawandel und Zerstörung unserer natürlichen Lebensgrundlagen für uns und all unsere Nachkommen bei. Und das ist nicht einmal übertriebener Pathos, sondern meßbar. Das sollte sich jeder vor Augen führen, der Eisenbahnausbau bekämpfen möchte - v. a. wenn Eisenbahn nicht nur eine Grundversorgung für captive rider sein soll, sondern ein attraktives Verkehrsmittel, welches für die Masse der Autofahrer eine echte (bessere) Alternativ eist.

Das kann die Eisenbahn hier in Süddeutschland sein, wenn die Achse Stuttgart-Ulm-Augsburg-München durchgehend ausgebaut ist. Ansonsten liebe Anlieger auch im Landkreis Günzburg: bereitet euch schon einmal auf den achtspurigen Ausbau der A8 in 15-20 Jahren vor.
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Beitrag von spock5407 »

Günzburg hat doch eh nur IC-Halte, weil diese IC die ex-IR-Kurse sind. Die Halte sind ein Erbe der IR-Linie Karlsruhe-Salzburg, vorher haben D-Züge dort angehalten. Aber keine EC/IC.
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Beitrag von Zorngiebel »

Lustig auch, wie "die Ganze Region" und "der ländliche Raum" angeführt wird. Die ganze Region profitiert massivst, ebenso wie der ländliche Raum, weil nun die Augsburger S-Bahn im westlichen Landkreis tatsächlich realisiert werden kann, inkl. Reaktivierung der Staudenbahn. Günzburg hat weniger Einwohner als einzelne Vororte von Augsburg, die auch allesamt deutlich besser angebunden werden und zigtausende Pendlerfahrten auf verstopften Straßen in Zukunft überflüssig machen werden. Das Klima der Region wird spürbar aufatmen, es braucht weniger Straßenbau, es gibt weniger Lärm und Feinstaub.

Ja, das ist wichtiger, als Günzburgs 19.858 Einwohner.
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Beitrag von Metropolenbahner »

spock5407 @ 20 Mar 2016, 12:08 hat geschrieben: Günzburg hat doch eh nur IC-Halte, weil diese IC die ex-IR-Kurse sind.  Die Halte sind ein Erbe der IR-Linie Karlsruhe-Salzburg, vorher haben D-Züge dort angehalten. Aber keine EC/IC.
Achso hatte ich nicht nachgeschaut. Ich nahm an, dass da auch mal ab und an ein ICE hält. Dann ist der ganze Protest noch lächerlicher, die ICs kann man schließlich auch weiterhin in Günzburg halten lassen, außerdem auch noch am Stuttgarter Flughafen, dann hat man nen schönen IR ;)

Edit:
Hab gerade die Verbindungen angesehen, das sind größtenteils über den Tag verteilt Eurocity ... da ist dann natürlich die Frage, ob man deren Führung über die Stadt garantieren kann, da die ÖBB auch noch was zu sagen hat.
Ohne die blieben nur die HVZ-ICs und 2 Nacht-ICEs übrig.


@Zorngiebel:
Zu den paar 20.000 Einwohnern: Naja das Legoland wird sicherlich einige mehr Reisende erzeugen, als die üblichen 20.000 Ew einer Kleinstadt. Aber wie gesagt: Dafür reichen die ICs, bisher hats ja auch gereicht.
Ansonsten füge ich bei Deiner Vorteilsaufzählung auch noch die Güterumgehung Günzburgs in der Nacht dazu. Die Lebens- Schlafqualität im Bahnhofsviertel sollte das deutlich erhöhen.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Zorngiebel @ 20 Mar 2016, 12:08 hat geschrieben:Denn das Interesse der übergroßen Mehrheit und der gesamten Volkswirtschaft, an möglichst leistungsfähiger Eisenbahninfrastruktur, muss einfach dem Interesse von Anliegern und lokalen Gemeinden vor gehen. Und da die Bahn das ökologischste und effizienteste Reiseverkehrsmittel überhaupt ist gibt es auch keinerlei moralische Einwände ...
Und wer definiert das "Interesse der übergroßen Mehrheit und der gesamten Volkswirtschaft" auf welche Art? Wird denn immer die beste Lösung vorgeschlagen? Gibt es nie Varianten, zwischen denen man auch und gerade vor dem Hintergrund lokaler Belange abwägen muss?

DSG Speisewagen @ 20 Mar 2016, 11:46 hat geschrieben:Typisch deutsche Projektverzögerung. Das muss endlich mal gesetzlich beschleunigt werden, so dass das innerhalb von wenigen Monaten abgearbeitet ist. Allgemeinwohl vor Einzelwohl und da kann eben nicht jedes kleinste Anliegen berücksichtigt werden dass ein wichtiges Projekt aufhält.
Wir werden auf Dauer den Anschluss verlieren wenn wir so weiter machen dass jeder Hanswurst da seinen Senf abgibt und das ewig rauszögert. Da Einflussnahme auf Verkehrsprojekte wichtiger Ordnung muss einfach zurückgenommen werden und auf ein verträgliches Maß reduziert.
Das ist ein fragwürdiges Rechts- und Demokratieverständnis. Du willst also dem "Hanswurst" verbieten, dass er seine Meinung kundgibt und die verfügbaren Mittel/Wege nutzt, weil seine Position nicht der Deinigen entspricht?

Ich bin durchaus für den Ausbau der Bahninfrastruktur und halte die vorgeschlagene Neubaustrecke für sinnvoll. Ich halte es aber auch für bedenklich, wenn Betroffene qua definition ruhiggestellt werden sollen. Man kann über die Gewichtung von Allgemein- und Einzelinteressen streiten, und unbestritten gibt es gelegentlich kuriose Ergebnisse. Man kann natürlich über Argumente streiten ("ein zusätzliches Gleis auf der bisherigen Route ergänzt werden" :rolleyes:). Aber schon die blosse Meinungsäußerung an sich zu kritisieren...
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Beitrag von Metropolenbahner »

Südostbayer @ 20 Mar 2016, 14:45 hat geschrieben: Und wer definiert das "Interesse der übergroßen Mehrheit und der gesamten Volkswirtschaft" auf welche Art? Wird denn immer die beste Lösung vorgeschlagen? Gibt es nie Varianten, zwischen denen man auch und gerade vor dem Hintergrund lokaler Belange abwägen muss?
Du meinst so wie bei S21, wo die DB Planungsabteilung Anno 1994 aufgrund besserer Rentabilität den Ausbau des Kopfbahnhofs vorschlug, ein paar Wochen später aber der schwäbische Bundesverkehrsminister zusammen mit dem schwäbischen Bahnchef und den sowieso schwäbischen Lokalpolitikern den DB-Planern plötzlich S21 vorschrieben? ;)

Lokale Belange sehe ich nur bei der Zugbestellung und den Zughalten gegeben, nicht bei Streckenausbauten.

Bei Autobahnen kann man das mal machen und einen Autobahn(anschluss) ins Niemandsland setzen, in der Hoffnung, dass sich wer ansiedelt, aber bei der Bahn, ne. Da gibt es bestehende Verkehrstrassen die Engpässe aufweisen bzw. keine ITF-konformen Fahrzeiten zulassen, da muss man dann bauen.
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Beitrag von Zorngiebel »

Genau solch Klein-Klein ist nicht im Interesse der Volkswirtschaft. S21 ist ein perfektes Beispiel für Verkehrspolitik, die emotional und laienhaft - also politisch überladen - betrieben wird. Beim jährlichen Bruttoinlandsprodukt unserer Volkswirtschaft sind die über Jahre verteilten S21 Kosten nicht nur Peanuts, sondern Peanuts von Babys von Peanuts. Was für eine kolossale Verschwendung unser aller Lebenszeit dieses zähe Rumgeeiere um die Frage, ob ein Tiefbahnhof gebaut wird oder nicht, im Grunde war. Es ist pfurzegal. Wichtig ist, DASS investiert wird und wichtig ist, DASS es die NBS nach Ulm gibt. Alles weitere ist mir doch wurscht, von mir aus hätte man den Parkschützern auch ihr "oben bleiben" lassen können, vollkommen wurscht.

Was aber nicht wurscht ist, ist eine nachteilige Trassenführung zu wählen und allen nationalen und internationalen (hier verkehrt auch der TGV von Frankreich nach München!) deutliche Umwege fahren zu lassen, nur weil Günzburg gerne den Eurocityhalt behalten möchte. Das steht einfach in keinem Verhältnis mehr und ist somit keine eigentlich nebensächliche Frage, wie die des Hoch- oder Tiefbahnhofs in Stuggidorf, sondern echt richtig wichtig. Und da darf es auch kein Zugeständnis geben.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Zorngiebel @ 20 Mar 2016, 12:08 hat geschrieben: Keine Bange - speziell bei Eisenbahnprojekten gibt es nur minimale Möglichkeiten für BI oder Einzelpersonen etwas zu bremsen, aufhalten geht schon gar nicht.
Genau wie die Volltr**** in Niedersachsen, die es sogar in den BVWP geschafft haben, mit etwas von dem alle sagen dass es nichts taugt, aber Hauptsache irgendwelche verbl... Provinz-Nimbys setzen ihren Bauernschädel durch (sorry, ich will eigentlich keine Bauern beleidigen).
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Südostbayer @ 20 Mar 2016, 14:45 hat geschrieben: Das ist ein fragwürdiges Rechts- und Demokratieverständnis. Du willst also dem "Hanswurst" verbieten, dass er seine Meinung kundgibt und die verfügbaren Mittel/Wege nutzt, weil seine Position nicht der Deinigen entspricht?
Das hast du falsch verstanden, ich will es den betroffenen Personen (und nur den direkt betroffen) nicht verbieten ihre Meinung zu sagen. Sie können sich auch gerne mit einbringen. Das ist ein normaler demokratischer Prozess.

Ich habe nur gesagt dass dies beschleunigt werden muss und die Einspruchsmöglichkeiten im Sinne der Allgemeinheit durchaus zurückgefahren werden müssen (auch das gehört zur Demokratie), so dass Projekte nicht auf Jahre verhindert werden können, denn das ist typisch deutsch.
Man muss dem Nimby-Geist, schon mit Blick auf die Zukunft unseres Landes, Einhalt gebieten!

In anderen Ländern, allesamt demokratisch und in Europa (ich rede jetzt also nicht von China usw.), gehen Projekte auch schneller, da tut man nicht so lange rum und diese Länder haben tw. länger eine Demokratie als Deutschland und auch eine größere demokratische Tradition. Dennoch schaffen sie es Projekte schneller durchzuziehen.

Allgemeinwohl geht über Einzelwohl und da diese Projekte eh nicht verhindert werden können, warum sollte man den Nimbys erlauben diese rauszuzögern?
Es sollte die Verpflichtung geben dass die Rechte berücksichtigt werden, wie Lärmschutz, aber das muss innerhalb kürzester Zeit erfolgen und auf dem Stand was sein muss. Extras müssen halt die Kommunen oder Personen bezahlen.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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