Das verkehrliche Zentrum Deutschlands – Frankfurt

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Im Schienenverkehr ist Frankfurt der wohl am besten erreichbare Ort Deutschlands - zumindest laut dieser Studie. (S.5)

Bisher habe ich die Stadt jedoch nur peripher gestreift und gelegentlich den Fußgängertunnel zum Umsteigen genutzt.
Die Gelegenheit, einen weißen Fleck auf meiner persönlichen Landkarte zu schließen, konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Also bin ich der Einladung nach Bankfurt gefolgt.


Tag 1 Abends am Main

Vom planmäßigen Ende der Vorlesung bis zur planmäßigen Abfahrt meines Zuges bleibt mir mal wieder wenig Zeit – eigentlich zu wenig. Da kommt mir der Beginn des Wochenendes mit einem verfrühten Ende der Vorlesung gerade recht. Zunächst bringt mich der Saxonia nach Leipzig. Dort bleibt mir reichlich Umsteigezeit.
Also begutachte ich die Doppelweiche an Gleis 20.
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Viel Zeit hat der Hamster hier nicht. Nach 10 Minuten rollt er bereits zurück an die Elbe.
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Die Zeit drängt, also weiter zum ICE.
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Ein 415er steht bereits da, der 411er aus Dresden hängt sich pünktlich dran. Ich steige so gerne um, dass mir die Direktverbindung zu langweilig war. Vielleicht war aber auch der mehr als 50% höhere Preis ausschlaggebend…

Endlich kann ich über das VDE 8.2 bei Tageslicht fahren – die Talbrücken gestatten den einen oder anderen tollen Blick über die Hügellandschaft. Leicht hinter Plan kommen wir bis Frankfurt durch.

Das Gepäck ist schnell abgestellt und ein Fahrrad von nextbike gemietet. Damit geht es zum Mainufer. Ist Frankfurt tatsächlich die einzige deutsche Stadt mit einer Skyline? Ich finde, Dresden hat auch eine. Und München hat immerhin die Frauenkirche…
Blick auf Mainhattan
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Blick nach Osten, Mitte links das neue Gebäude der EZB, zu dessen Eröffnung die Frankfurter Innenstadt zum Kriegsschauplatz wurde
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Der Umfang der Altstadt ist eher bescheiden. Zu sehen sind v.l.n.r. die Türme der Paulskirche, der Leonhardskirche, der Alten Nikolaikirche, des Doms und der Eiserne Steg
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Frisch ist es geworden… Bevor wir uns wieder ins Warme verkriechen, noch einen schnellen Blick in die Stadt.
Zeil
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Das klassische Nachrichtenmotiv an der alten EZB. Ob die ausgebrannten Sterne ein Spiegelbild des aktuellen Zustands des Euroraumes sind?
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Alte Oper
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Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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gmg
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Beitrag von gmg »

Nächstes Mal solltest du dir die Zeit nehmen, auf den Main Tower zu fahren. Eintritt für die Aussichtsplattform für dich als Student 4,50€ (inkl. Aufzug).
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Beitrag von Entenfang »

Stand auf meinem Plan, doch
Vom 11. April bis einschließlich 13. Mai 2016 ist die Plattform aufgrund von Baumaßnahmen komplett geschlossen.
Tag 2 Der Norden, der Osthafen und die Konsummeile

Das für heute vorhergesagte Wetter sollte eher bescheiden ausfallen, zumindest wenn man eine längere Fahrradtour vorgesehen hat. Nachdem die wichtigsten Einkäufe für das Wochenende erledigt sind, regnet es zwar immer noch, aber wenigstens nicht mehr ganz so stark. Egal, die Winterklamotten werden ausgepackt und wir schwingen uns auf den Sattel.
Wir folgen der 2011 eröffneten Straßenbahnneubaustrecke zum Gravensteiner- Platz. An der Walter-Kolb-Siedlung passiert 269 einen blühenden Kirschbaum. Die Löwenzähne hingegen haben ihre Pforten angesichts des Mistwetters verschlossen.
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Über Berkersheim führt uns der Weg weiter nordwärts durch blühende Felder, die trotz des Regens ein Augenschmaus darstellen.
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Etwas unerwartet stehen wir plötzlich vor einem BÜ mit geschlossenen Schranken. Ich rechne fest damit, dass es zu spät für ein Bild ist. Doch bald halte ich die Kamera in den Händen, ohne dass ein Zug vorbeigefahren ist. Dann wird er bestimmt aus der falschen Richtung kommen. Oder?
429 045 rauscht in der richtigen Richtung durch Berkersheim
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Die Schranken bleiben unten, doch der Gz in die andere Richtung lässt sich nicht sinnvoll umsetzen.

Plötzlich kommt uns auf dem Feldweg ein türkisfarbenes Fahrzeug entgegen. Da stehen die Chancen in Frankfurt recht gut, dass es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel handelt.
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Wartet da nicht jemand an der nächsten Haltestelle? Kommt der etwa gleich wieder zurück? Bis ich überlege, ist es zu spät. Wenige Augenblicke später rollt der Bus schon wieder an uns vorbei. Nun die Preisfrage: Wie oft kommt hier der Bus? Morgen gibt’s die Auflösung.

Wie die Rapsfelder gehört auch dieser beschauliche Ortskern zur Weltmetropole Frankfurt.
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Ein Feld weiter taucht hinter dem Raps wieder die Skyline auf.
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U-Bahn im Rapsfeld zwischen Bonames und Nieder-Eschbach
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U4-Wagen 525 legt sich in die Kurve
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Vor wenigen Jahren wurde die Neubaustrecke der U9 von Niederursel über Riedberg nach Bonames in Betrieb genommen, um den Unicampus besser anzubinden. Am Wochenende ist hier kaum etwas los, sodass der 25m-Zug im Takt 15 völlig ausreichend ist.
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Beitrag von Entenfang »

Hinter dem Bahndamm ist die Skyline zu erahnen
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In bunter Kombination werden die U-Bahnfahrzeuge gekuppelt. Bei der Bestellung der U5-Wagen wurden teilweise zwei Führerstände eingespart und 50m-Wagen bestellt.
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In Gegenrichtung hat 503 Niederursel verlassen
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Auf dem Rückweg endet der Radweg plötzlich an diesem unbeschrankten BÜ auf einer Wiese. Zunächst hatte ich vermutet, dass diese Verbindung des Gleisdreiecks nur als Betriebsstrecke dient, wurde aber eines Besseren belehrt.
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Über ein mächtiges Überführungsbauwerk wird die U-Bahn in Eschersheim in die Straßenmitte verschwenkt. Der Blick schweift über 442 291
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An dieser Ausfahrt kommt man wirklich nur sehr langsam raus
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Derzeit wird die U5 barrierefrei ausgebaut, also Hochbahnsteige angelegt. Deshalb besteht zwischen Konstablerwache und Marbachweg SEV. Ob sich Hochbahnsteige nun wirklich gut ins Stadtbild einfügen, darüber kann man streiten. Immerhin gibt es in Frankfurt an einigen Stationen die Möglichkeit, direkt seitlich den Bahnsteig über Treppen zu verlassen. Der MIV wird während dem Halt einer Bahn an einer roten Ampel aufgehalten.
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Auch spannend sind die beiden Fahrstreifen zum Wenden und Linksabbiegen
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Mittlerweile hat sich das Wetter deutlich gebessert. Die Wettervorhersage hatte heute ausnahmsweise Recht.
Über Bornheim fahren wir zurück. Dort wird gerade der Wochenmarkt abgebaut.
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Beitrag von Entenfang »

Architektonische Kontraste in Bornheim Mitte
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Im Nordend zieht ein Wolkenfeld durch und bildet einen schönen Kontrast zu den Häuserfassaden, die sich zum Glück noch nicht hinter den Bäumen verstecken.
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Zur blauen Stunde zieht es uns an den Osthafen.
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Die 2013 eröffnete, nicht unumstrittene Osthafenbrücke stellt eine neue Verbindung zwischen dem Ostend und Oberrad dar.
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Der kalte Wind lässt Winterstimmung aufkommen. Da kann man sich mal in der Innenstadt aufwärmen, zum Beispiel an der Konstablerwache. Der etwas in die Jahre gekommene Bahnhof erinnert stark an die 70er Jahre.
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Zwischen Hauptwache und Konstablerwache halten die parallel zur S-Bahnstammstrecke fahrenden U-Bahnlinien 6 und 7 am selben Bahnsteig mit der S-Bahn und ermöglichen bahnsteiggleiches Umsteigen.
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Beitrag von Entenfang »

Vom anderen Ausgang…
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…ist es nicht mehr weit bis zur Shopping Mall MyZeil.
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Architektonisch trifft das Gebäude definitiv meinen Geschmack. Durch den Strudel fließt bei Regen das Wasser nach unten.
In der Zeil werden einem zu dieser Stunde die extremen Kontraste vor Augen geführt. Während es tagsüber zu den umsatzstärksten Shoppingmeilen Europas gehört (vielleicht auch, weil die übrigen Euros der Besucher aus fernen Ländern noch vor dem Abflug verbraucht werden müssen), wirkt die Straße nach Ladenschluss eher düster und wenig einladend. Nur der bis Mitternacht geöffnete Rewe lockt Menschen auf der Suche nach alkoholischen Getränken in die Shopping Mall.
Work, eat, buy – consume, then die. Dieser Spruch war einer der zahlreichen Schmierereien am Eisernen Steg. Vielleicht steckt dahinter doch ein wahrer Kern.
Also hinein ins Konsumparadies.
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Im obersten Stockwerk haben es sich in einer Ecke zwei Gruppen Jugendlicher bequem gemacht, deren Musik zu uns hinüberschallt. Aus der Fensterfront hat man einen guten Überblick über das Treiben auf der Zeil. Außerdem ist auf den Boden ein Luftbild Frankfurts angebracht, auf dem schön die halbmondförmige Anordnung der Wolkenkratzer im Geschäftsviertel erkennbar ist.
Ich wage kein Urteil, ob die 42 m lange Rolltreppe wie oft behauptet die längste Europas ist. Eindrucksvoll ist sie jedenfalls.
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Durch die ausgestorbene Innenstadt fahren wir zurück. Nach Frankfurt kommt man, um Geld zu verdienen. Am Wochenende ist hier kaum etwas los.

Zum Abschluss des Tages noch ein Straßenbahnbild an der Rohrbachstr./Friedberger Landstr. Die überfahrbare Kaphaltestelle ist hier nicht wie in Dresden durch Pfosten gesichert, sondern mit Beleuchtung.
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Doch die Ungeduld der Autofahrer kennt hier keine Gnade. Selbst wenn die Tür noch offen ist, wird schon vorbeigeprescht.
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 27 Apr 2016, 22:34 hat geschrieben: Plötzlich kommt uns auf dem Feldweg ein türkisfarbenes Fahrzeug entgegen. Da stehen die Chancen in Frankfurt recht gut, dass es sich um ein öffentliches Verkehrsmittel handelt.
Das ist kein türkis - die Farbe ist speziell für die VGF erschaffen und für diese auch geschützt (gewesen?) und nennt sich korrekt: Subaruvistablue.

Ansonsten: Schöner Bericht, wie immer. Oder war ich zu voreilig mit Gratulieren, kommt da noch was? :)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
viafierretica
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Beitrag von viafierretica »

Toller Bericht! Nebenbei: die Rolltreppen zu manchen U-Bahnhöfen in Prag oder Kiew sind mit Sicherheit (deutlich) länger als die in MyZeil, die Skepsis ist da wohl angebracht....
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Schmucke Fotos von einer Stadt, in der ich auch schon lange mal aussteigen möchte. Das Einkaufszentrum hat architektonisch wirklich was, aber der Fassadenwerbungen zufolge gibt es dort offenbar auch nur dieselben Läden wie in 95 % der deutschen Einkaufszentren. Die immer gleichen Läden in den immer gleichen Innenstädten. Schade eigentlich.
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Beitrag von Entenfang »

146225 @ 28 Apr 2016, 04:51 hat geschrieben:Das ist kein türkis - die Farbe ist speziell für die VGF erschaffen und für diese auch geschützt (gewesen?) und nennt sich korrekt: Subaruvistablue.
Und wieder was dazu gelernt - ich finde es immer wieder schön, wenn von der Forengemeinde noch weitere Infos zu meinen Berichten dazukommen!
Ansonsten: Schöner Bericht, wie immer. Oder war ich zu voreilig mit Gratulieren, kommt da noch was?  :)
Feedback geht doch immer... :)
die Rolltreppen zu manchen U-Bahnhöfen in Prag oder Kiew sind mit Sicherheit (deutlich) länger als die in MyZeil, die Skepsis ist da wohl angebracht....
Wahrscheinlich beziehen sich die 42 m auf die Schräglänge. Mal schnell nachgeschaut, Trudering ist auch schon 24 Meter unter der Erde. Die Rolltreppen kommen mir auch nicht kürzer vor...
Die immer gleichen Läden in den immer gleichen Innenstädten. Schade eigentlich.
Ein Grund, warum ich in der Regel einen großen Bogen um "die" Fußgängerzone einer Stadt mache.


Tag 3 Der Süden & der Westen

Wieder begrüßt uns der Morgen mit Regen – doch er ist schwächer als gestern und die Wolkendecke lockert schnell auf. So ist es zwar sehr frisch, aber leicht sonnig, als wir die Altstadt am Paulsplatz erreichen.
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Zufällig fährt mir vor der Kulisse des Torbogens zwischen Standesamt und Finanzamt der Ebbelwei-Express vor die Linse. Der Name des Zweiachsers stammt vom während der Fahrt ausgeschenkten Apfelwein, einer lokalen Spezialität. Ursprünglich nur zur Verabschiedung der Zweiachser aus dem Liniendienst geplant, wurde die Stadtrundfahrtslinie ein voller Erfolg und verkehrt bis heute regelmäßig am Wochenende.
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Die Flexitys sind aufgrund von Vollwerbung äußerst selten in türkissubaruvistabluefarbenem Outfit anzutreffen, sodass ich über 215 recht glücklich bin
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Nur einige wenige Häuser der Altstadt haben die Zeit überdauert, hier am Römerberg neben der Alten Nikolaikirche. Das Areal ist gleichzeitig das touristische Zentrum der Stadt.
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Nicht weniger schön ist der Römer, seit dem 15. Jahrhundert das Rathaus Frankfurts
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Weiter geht’s samt Fahrrad mit einem wunderschön verzierten Aufzug auf den Eisernen Steg mit Blick zum EZB-Neubau, der ein wunderbares Spiegelbild der Wolkenstimmung ist
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Viel Liebe fürs Leben wurde auf dem Eisernen Steg bereits geschlossen. Manch einer war sich mit der unbegrenzten Dauer der Liebe dann doch nicht so sicher und hat ein Zahlenschloss angebracht…
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Blick zur Skyline
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Und mit dem ebenfalls verschönerten Aufzug geht es auf der anderen Seite wieder hinab.
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Ein kleiner Abstecher in die Kneipenmeile im Brückenviertel
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Beitrag von Entenfang »

Wir fahren weiter nach Süden, immer wieder begleitet von kurzen Regen- oder Graupelschauern. Zunächst geht es durch unspektakuläre Wohnviertel, dann durch Kleingärten. Wie abwechslungsreich doch das Stadtbild der Mainmetropole ist…
Ziel ist der 43 Meter hohe Goetheturm im Frankfurter Stadtwald, der aufgrund der großzügigen Spielplätze gerne zum Feiern von Kindergeburtstagen aufgesucht wird.
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Vor dem Ausblick kommt das Treppensteigen im komplett aus Holz bestehenden Turm. Und fragt mich bitte nicht, was uns der Autor dieser mehrfach im Turm angebrachten Worte mitteilen möchte.
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Auch wenn auf der Aussichtsplattform nichts vor dem eisigen Wind schützt, sind wir wenigstens vor dem nächsten Regenschauer sicher.
Noch hat die Erdbeersaison nicht begonnen, doch ein Erdbeerkörbchen ist schon unterwegs…
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Für die größere Verkehrsnachfrage gibt es Dostos im Angebot
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Die Stadt bietet nicht nur extreme Kontraste unter den hier lebenden Menschen, sondern auch im Stadtbild.
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Auch wenn es hier idyllisch und ruhig aussieht: Der Eindruck täuscht, denn dieses Gebiet liegt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens.
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Noch zweimal SPFV, bevor es wieder nach unten geht:
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Bevor man im Frankfurter Raum ein Haus bezieht, empfiehlt sich ein Blick in die Lärmkarte. Durch die festgelegten Flugrouten kann es in einem Ort ruhig und im nächsten höllisch laut sein. Anwohner von Frankfurts Süden machen ihrem Ärger Luft:
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Auf der Rückfahrt in die Innenstadt geraten wir in einen kräftigen Graupelschauer, doch kurz darauf scheint bereits wieder die Sonne. Aprilwetter eben.
106 und 016 begegnen sich am Börnepl.
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Beitrag von Entenfang »

Mit einem Bild einer klassischen Seitenstraße im Nordend wird die Vormittagsrunde beendet.
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Am späten Nachmittag zieht es uns nochmal nach draußen.
Die Alte Oper bei Tag
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Mächtig ragt der gläserne Turm der Deutschen Bank empor
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Ohne Halt in Niederrad strampeln wir gen Westen und legen im dörflichen Schwanheim eine kleine Verschnaufpause ein.
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Nach der Mainüberquerung landen wir in Griesheim, wo die Abendsonne passend auf die parallel zum Radweg verlaufende Bahnstrecke fällt.
423 876 kommt bald daher
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Kurz darauf folgt ein Velaro einmal quer über alle Gleise
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Wir radeln gemütlich stadteinwärts. Moment mal. Was ist denn das für ein merkwürdiges Signal?
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Zufälle gibt’s, denn bei einer länger zurückliegenden Diskussion über die Bahn hat mich mein Stadtführer auf den Wikipedia-Artikel zum
Halbregelabstand aufmerksam gemacht.
Inzwischen wurde das Thema auch in der Vorlesung behandelt, doch nun sehe ich das Signal, welches nur Hp1 oder Kennlicht zeigen kann, zum ersten Mal live.
So sieht übrigens die andere Stellung aus (die in diesem Signalbild nicht benötigte grüne Optik versteckt sich leider hinter dem Ausleger), links hinten steht bereits das zugehörige Hauptsignal.
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Auch dieses ist recht interessant.
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Die ausgekreuzten Ks-Signale deuten auf die bevorstehende Modernisierung hin. Ob es sich dann um den ersten Halbregelabstand in Deutschland mit Ks-Signalen handeln wird oder dieses Kuriosum verschwindet, weiß ich jedoch nicht.
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Beitrag von Entenfang »

423 891 rollt durch das Abendlicht…
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…und wenig später folgt 430 111 in Gegenrichtung.
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Jetzt ist es aber wirklich an der Zeit, zurückzufahren.

Das klassische Motiv von Hbf und Skyline kann ich mir jedoch nicht entgehen lassen.
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Beitrag von panurg »

Entenfang @ 28 Apr 2016, 22:38 hat geschrieben:Die ausgekreuzten Ks-Signale deuten auf die bevorstehende Modernisierung hin. Ob es sich dann um den ersten Halbregelabstand in Deutschland mit Ks-Signalen handeln wird oder dieses Kuriosum verschwindet, weiß ich jedoch nicht.
wikipeter @ Artikel Halbregelabstand hat geschrieben:Der Halbregelabstand wird nur bei H/V-Signalsystem verwendet. Obwohl auch für das Ks-Signalsystem ursprünglich Halbregelabstand geplant war, hat man sich hier dafür entschieden, bei geringem Hauptsignalabstand über die Zusatzsignale Zs3v sowie Zs3 eine Bremskurve über mehrere Signale hinweg zu signalisieren.
Ja KOMMA ich weiß, dass auf dem Bild das neu aufgestellte Ks-VSig nicht über ein Zs3v-Feld verfügt, welches die bei wikipedia erwähnte stufenweise Herabsignalisierung ermöglichen würde. Dennoch denke ich, dass man normale Blöcke einrichten wird, weil des habbet mer noch nie anners gmacht...
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Beitrag von Wildwechsel »

Entenfang @ 28 Apr 2016, 22:38 hat geschrieben: Wahrscheinlich beziehen sich die 42 m auf die Schräglänge. Mal schnell nachgeschaut, Trudering ist auch schon 24 Meter unter der Erde. Die Rolltreppen kommen mir auch nicht kürzer vor...
Für den Fußgängertunnel unterm Nord-Ostsee-Kanal in Rendsburg durch spuckt Wikipedia auf die Schnelle 55,9 Meter Rolltreppenlänge aus.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Beitrag von Wildwechsel »

Entenfang @ 28 Apr 2016, 22:38 hat geschrieben:Auch dieses ist recht interessant.

Die ausgekreuzten Ks-Signale deuten auf die bevorstehende Modernisierung hin. Ob es sich dann um den ersten Halbregelabstand in Deutschland mit Ks-Signalen handeln wird oder dieses Kuriosum verschwindet, weiß ich jedoch nicht.
Ersteres hast Du hier im Raum München auch mit dieser Signalschirm-Bauform, ESig [acronym title="MOSM: Oberschleißheim <Bf>"]MOSM[/acronym], vorkommend u.a. bei Einfahrt auf Gleis 3 auswärts bzw. Gleis 1 einwärts und anschließender Überholung über Gleis 2 (also eher selten). Und Halbregelabstand mit Ks-Signalen hast Du doch quasi überall, wo die Geschwindigkeit raufsignalisiert werden kann.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
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Beitrag von gmg »

Entenfang @ 28 Apr 2016, 22:38 hat geschrieben:

Noch hat die Erdbeersaison nicht begonnen, doch ein Erdbeerkörbchen ist schon unterwegs…
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Ich dachte, man nennt nur die 426er so, weil sie so kurz sind und fast in der Mitte der Stromabnehmer ist. Das ist doch ein 425.
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Naseweis
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Beitrag von Naseweis »

Ordentlich Tour! Wüsste nicht was du vergessen hast - allerhöchstens den Flughafen, welcher aus verkehrlicher Sicht, also nicht nur auf Flugverkehr, sondern auch auf MIV und Eisenbahn bezogen interessant ist. Insbesondere die Anfahrt mit dem Fahrrad wäre schon eine Herausforderung, welche direkt die Folgen des Verkehrs aufzeigt. Du kämst z.B. am Knoten Stadion und am Frankfurter Kreuz vorbei. Ggf. noch die schönste Straßenbahnstrecke, die ehem. Linie 14 (neu wohl Linie 17) durch den Stadtwald. Allerdings warst du am Goetheturm, womit zumindest den Ansatz des Stadtwaldes erreicht hast.
gmg @ 29 Apr 2016, 10:44 hat geschrieben:Ich dachte, man nennt nur die 426er so, weil sie so kurz sind und fast in der Mitte der Stromabnehmer ist. Das ist doch ein 425.
Angesichts dieser Trutzburg der Macht kann man selbst den größeren 425er so bezeichnen.

Das ist die nordmainische Regionalbahn, die *unbedingt* auch noch zur S-Bahn umgewandelt werden soll. Im Gegensatz zur S-Bahn München gibt es im Bereich der S-Bahn Rhein-Main bzw. in der Nähe von Frankfurt noch einige Nicht-S-Bahn-Außenstrecken. Gerade soetwas wie die Linie nach Altomünster haben wir mehrfach:

- Nordmainische: zweigleisige, elektrifizierte Hauptstrecke mit viel Mischverkehr, aber eben eher weniger, lokaler Nachfrage (siehe 425er)
(die S7 auf der Riedbahn ist sehr ähnlich, da auch eher Regionalbahn-Charakter - aber als S-Bahn bezeichnet)
- Königsteiner Bahn: nicht-bundeseigene, eingleisige Dieselstrecke
- Dreieichbahn, eingleisige Dieselstrecke
- Niddertalbahn/Stockheimer Lieschen, eingleisige Dieselstrecke

Gruß, naseweiß
Für gnadenlose Vertaktung und strategische Ausbauten!
Jede Stunde, jede Klasse - willkommen auf der Gäubahn!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

gmg @ 29 Apr 2016, 10:44 hat geschrieben: Ich dachte, man nennt nur die 426er so, weil sie so kurz sind und fast in der Mitte der Stromabnehmer ist. Das ist doch ein 425.
Ja, so kannte ich es auch. Ansonsten Danke für den Bericht!
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Naseweis @ 29 Apr 2016, 11:17 hat geschrieben: Angesichts dieser Trutzburg der Macht kann man selbst den größeren 425er so bezeichnen.
Naja, die Idee ist ja so ein bisserl: Stromabnehmer ist der Griff, und Links und Rechts halt je eine Hälfte des Körbchens :)
PeterW.
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Beitrag von PeterW. »

Dass sie die längste Rolltreppe ist wird auch nie behauptet, sondern:

"führt mit 42 Metern die längste innenliegende freitragende Rolltreppe Europas"

Was natürlich aber auch nicht stimmt, da sie 3 Stützen hat und somit nicht freitragend ist.

http://img.fotocommunity.com/die-laengste-....jpg?width=1000
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Beitrag von Entenfang »

Zunächst mal bin ich noch die Auflösung schuldig, wie oft der Kleinbus durch das Rapsfeld verkehrt. Erstaunlich oft.


Tag 4 Kreuz und quer mit Bus und Bahn

Während jeder normale Bürger heute wieder etwas für die deutsche Wirtschaft tun muss, habe ich mir ein verlängertes Wochenende gegönnt. Heute soll der Fokus auf dem ÖPNV liegen.
Doch beginnen wir mit einem Blick auf eine Trinkhalle, in Frankfurt auch Wasserhäuschen genannt.
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Was man heute als Kiosk bezeichnen würde, diente in der Zeit der Industrialisierung dem Verkauf von Mineralwasser, da das Leitungswasser keine gute Qualität besaß.

Große Überraschung beim Warten auf den Bus: Die Haltestelle heißt tatsächlich Nibelungenplatz/FH. Erstaunlich, dass man sie nicht Nibelungenplatz/Frankfurt University of applied Sciences nennen musste.
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Erstes Ziel ist der oberirdische Abschnitt der U-Bahnstammstrecke U1/2/3/8. Nicht, weil es dort besonders schön ist, sondern um zu verdeutlichen, wie man mit dem Bau einer U-Bahn die größtmögliche Trennwirkung eines Stadtviertels erreichen kann.
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Um den MIV möglichst unbehindert fließen zu lassen, waren die Hochbahnsteige in der Straßenmitte ausschließlich durch Unterführungen zugänglich. Inzwischen gibt es immer mehr neu eingerichtete Ampeln, an denen ein ebenes Überqueren der Straße und des Gleiskörpers möglich ist.

Der Traum jedes Fußgängers: Unterführungen
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Vom Gezerre um den Ausbau des ÖPNV bleibt auch Frankfurt nicht verschont. Während die Politik Mitte der 2000er-Jahre das U-Bahnnetz für abgeschlossen erklärte, folgte seitdem bereits die Verlängerung der U4 nach Enkheim und die U9 nach Riedberg. Lediglich der Lückenschluss zwischen Ginnheim und Bockenheimer Warte lässt weiter auf sich warten. Auf dem ehemaligen Areal des Güterbahnhofs, wo das neue Europaviertel entsteht, befindet sich aktuell eine Verlängerung der U5 in Bau. Während ursprünglich eine komplett unterirdische Führung vorgesehen war, konnte oder wollte man diese Variante dann doch nicht finanzieren, sodass die Europa-Allee kurz nach ihrer Fertigstellung wieder aufgerissen wurde und nun ein Bahnkörper in der Straßenmitte errichtet wird.

Im Türbereich der Wagen überwiegen knallige Farben, die ich aber durchaus gefällig finde.
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Nach dem erfolglosen Versuch, einen Gesamtlinienplan im Infopoint an der Hauptwache zu bekommen, fahre ich eine Station zur Konstablerwache. Leider zieht es immer mehr zu.
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Mit dem U5-SEV fahre ich nach Norden. Auf einem Teilstück sind die Bahnsteige bereits erhöht und barrierefrei ausgebaut. Nur noch hier sind die Ptb-Wagen unterwegs.
735 am Marbachweg/Sozialzentrum
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726 an der Ronneburgstr.
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Vorsicht BÜ
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Entenfang »

731 an der Theobald-Ziegler-Str.
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727 nähert sich Preungesheim
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Mit unzähligen, unübersehbar auffälligen gelben Warnhinweisen wird auf den SEV aufmerksam gemacht. Die Hinweise sind hilfreich und verständlich. Pause an der Endstation Preungesheim
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Im Ptb
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Auf meinem ausgeliehenen, bereits in die Jahre gekommenen Stadtplan ist von hier die Buslinie 63 zum Gravensteiner-Pl. eingetragen. Die fährt tatsächlich noch immer dorthin.
Einige Minuten später stehe ich an der Endstation der 18
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Die nächste Abfahrt nutze ich bis Börneplatz. Gutes Timing, denn während der Fahrt zieht ein kräftiger Graupelschauer durch.
Eine Straßenbahn als Gegenverkehr - damit kann man als westdeutscher Autofahrer nun wirklich nicht rechnen. Immerhin fügt sich 256 farblich gut ins Stadtbild ein
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In Gegenrichtung ist 034 als Vertreter des zweiten Frankfurter Straßenbahntyps unterwegs.
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Die U4-Züge sind an das Design der R-Wagen von Siemens angepasst. Die Weltneuheit eines 100% niederflurigen Typs mit der ungewöhnlichen Konstruktion auf nur drei Fahrgestellen sorgte jedoch für viel Verdruss, sodass nach der Jahrtausendwende kuppelfähige Flexitys beschafft wurden.

Wurde wie in München in den 80er Jahren noch von einer vollständigen Abschaffung der Straßenbahn bis 2000 ausgegangen, ist sie heute nicht mehr aus dem Stadtbild wegzudenken und fährt unter der Woche mindestens im Takt 10, am Wochenende im Takt 15. Im bunten Werbekleid kommt die überwiegende Mehrheit der Flexitys daher
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Beitrag von Entenfang »

Blick den Dom hinauf
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Blick in den Dom
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Ein kurzer sonniger Anschnitt ist mir noch vergönnt, bevor mich 228 weiter Richtung Südbahnhof bringt
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244 wirbt an der Brücken-/Textorstr. für die zweite Heimat
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222 an der Brücken-/Textorstr.
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234 macht sich komplett werbefrei am Südbahnhof auf den Weg zur Stadtgrenze Offenbach.
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Die Einstellung der Straßenbahn ins Offenbacher Zentrum ist ein weiteres Kapitel im Trauerspiel um die Straßenbahn und ein wunderbares Beispiel für verkehrsplanerisch unsinnige Linienführungen aufgrund von Verwaltungsgrenzen. Parallelen zu Gliwice drängen sich auf…
Meist werbefrei sind die Siemensbahnen unterwegs. Formschön finde ich sie allerdings nicht.
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Vor dem Südbahnhof steht ein Infobus der VGF, in dem ich mich nach einem vollständigen Netzplan erkundige. Die Mitarbeiterin möchte zunächst wissen, ob ich den großen oder den kleinen möchte. Ihr Kollege meint mit Blick auf meine Kamera nur: „Gib ihm den Großen.“
Damit bin ich absolut einverstanden und begebe mich glücklich mit dem topografischen Netzplan zur S-Bahn.
Einladend wartet ein 430er an der Ostendstr. den Fahrgastwechsel ab.
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Wenig einladend ist dagegen der Bahnhof selbst.
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Beitrag von Entenfang »

Ich fahre einmal quer durch die Stadt bis Höchst.
Durch enge Gassen zwischen Fachwerkhäusern…
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…zieht es mich zum Schlossplatz, der mir als Must-see empfohlen wurde. Das würde ich so unterschreiben.
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Langsam aber sicher fallen immer mehr Tropfen. Ich begebe mich zur Tramhaltestelle. Gerade biegt 001 um die Ecke und ich sprinte ein paar Meter.
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Bald folgt ein großzügiger Bahnkörper in Straßenmittellage, auf dem es zügig Richtung Innenstadt geht. Die gut gefüllte Bahn leert sich allmählich. Das ändert sich erst wieder in der Nähe vom Hbf. Ein fülliger älterer Mann setzt sich unangenehm nah zur mir dazu. Alle paar Sekunden zieht er seinen Rotz in der Nase hoch und schlägt sich gelegentlich mit der flachen Hand an die Schläfe. Leider wird man in der Kategorie unangenehmer Zeitgenosse viel zu häufig im ÖPNV fündig… Als ich mich im Bahnhofsviertel zum Aussteigen vorbereite, steht der Mann nicht auf, sondern zieht nur seine Beine ein. Das reicht bei Weitem nicht, um problemlos passieren zu können, also dreht er seine Beine in den Mittelgang. Selbst schuld, dann könnte mein Rucksack möglicherweise im Gesicht landen.
Mittlerweile regnet es recht stark, aber ein Bild im äußerst verrufenen Bahnhofsviertel muss dann doch sein. Während die wichtigsten Achsen zum Hbf einigermaßen instandgehalten werden, findet man in den Seitengassen ausgeprägtes Rotlichtmilieu.

266 rollt durch die verregnete Münchner Str.
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Und zum Abschied ein Bild von Bus und Bahn. Der U5-SEV wird zwischen Nationalbibliothek und Hessendenkmal über die Friedberger Landstr. umgeleitet, da die Eckenheimer Landstr. aufgrund der Bauarbeiten unpassierbar ist.
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Nachdem mein Gepäck eingesammelt ist, warte ich auf die nächste Tram. Die Echtzeitinformation der DFI lässt +3 erwarten, aber ein U5-SEV ist in 2 Minuten angekündigt. Aus den 2 wird 1 Minute. Danach verschwindet er von der Anzeige, ohne dass ein Fahrzeug in Sicht ist. Schließlich kommt die Tram mit +4 als erste Fahrtmöglichkeit. Um einige Minuten zu sparen, steige ich an der Konstablerwache in die U-Bahn um und erreiche wenige Minuten später den Hbf. 9 Minuten bis zur Abfahrt reichen noch, um mir Verpflegung zu beschaffen und den Bahnsteig bis ganz nach vorne zu laufen, wo ich im RE nach Fulda problemlos einen Vierer für mich bekomme. Auch für die Rückfahrt habe ich einen zusätzlichen Umstieg eingebaut, um den Fahrpreis zu halbieren.
Pünktlich erreiche ich Fulda und nutze trotz des miesen Wetters die Umsteigezeit für ein Bild und einen ganz kurzen Blick auf den Bahnhofsvorplatz.
114 011 wartet bereits auf die Rückfahrt nach Frankfurt
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Zeitsprung in der Unterführung
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Am Abfahrtsbahnsteig des ICE nach Dresden rollt zunächst ein verspäteter ICE nach Berlin heran. Dieser steht noch immer am Bahnsteig, als bereits die planmäßige Abfahrtszeit nach Dresden erreicht ist. Als es pfeift und sich die Türen schließen, kommt ein Mann, der nervös hin und her gerannt ist, zu mir. „Excuse me, is this train for Erfurt?“ Neinnein. Kommt gleich danach.
Nur ein 415er fährt bis Dresden, der hinten dranhängende 411er wird in Leipzig abgehängt. Montagabend ist ohnehin kaum jemand unterwegs und ich wähle einen Platz am Tisch. Mit +4 fahren wir ab und kommen ordentlich ins Schleudern. Unentwegt fällt der Regen vom Himmel, der die Farbe von Grau über Blau nach Schwarz wechselt. Bis Leipzig sind wir wieder pünktlich, doch dann warten wir auf Anschluss aus München und setzen die Fahrt mit +7 fort. Eine Frau telefoniert ununterbrochen in einer mir nicht bekannten Sprache, obwohl es sich um den Ruhebereich handelt. Genervt deutet nach einigen Minuten ein Fahrgast auf das entsprechende Piktogramm – erfolglos. Zehn Minuten später regt sich noch ein weiterer Fahrgast auf und fordert die Tratschtante auf, im Vorraum zu telefonieren. Außer einem genervten „Jahaaaa!“ erreicht er jedoch nichts. Wo sind denn die Funklöcher, wenn man sie mal braucht?
An der Verspätung ändert sich bis Dresden nichts und mein Wochenendtrip endet mit +7.


Fazit

Frankfurt besitzt ein für Deutschland ungewöhnliches Stadtbild, das sehr abwechslungsreich ist. Das hat mir sehr gut gefallen und war auf jeden Fall eine Reise wert. Man merkt, dass Frankfurt keine Millionenstadt ist. Weit muss man mit dem Fahrrad nicht fahren, um in sehr ländliche Gegenden zu kommen.
Zeit ist Geld scheint insbesondere auch im Straßenverkehr zu gelten, denn die Autofahrer sind äußerst ungeduldig und wir waren die einzigen Fahrradfahrer, die an roten Ampeln vor teils menschenleeren Kreuzungen gewartet haben. Am Wochenende herrscht tote Hose – nach Frankfurt kommt man, um Geld zu verdienen. Die dicken Autos, die hohen Mieten und die Fahrpreise für den ÖPNV sind weitere Indizien für die Wirtschaftsstärke. Mit 7€ ist die Tageskarte sicher im oberen Preissegment, aber die Monatskarte für 86,50€ spricht eine noch deutlichere Sprache. Doch das Angebot unter der Woche muss sich keinesfalls verstecken. Die hohe Bevölkerungsdichte in den innenstadtnahen Quartieren sorgt in Verbindung mit der hohen Motorisierung für eine extreme Parkplatznot. Jede Fläche, die sich auch nur im Geringsten zum Abstellen eines Fahrzeuges eignet, wird auch dafür genutzt. Das bedeutet, dass es so gut wie keine Rechts-vor-links-Kreuzung gibt, an dem 5 Meter freigehalten sind.
Am Wochenende habe ich Bikesharing von Nextbike genutzt. Aufgrund der kostenlosen Registrierung ohne Grundgebühr und des für die gegebene Situation günstigen Tarifs (30 Min = 1€, 24h = 9€) habe ich mich für die Konkurrenz zu Call-a-bike entschieden. Die Entscheidung war richtig, obwohl ich erst skeptisch war, einfach mal draufloszuradeln, ohne zu wissen, wie viel denn nun von meiner Kreditkarte abgebucht wird. Tatsächlich entspricht der abgebuchte Wert von 19€ (2x 24h + 1h) genau meiner Erwartung. Einziger Nachteil: Fahrräder können nur an Stationen per App oder Hotline ausgeliehen und zurückgegeben werden.
So abwechslungsreich wie das Stadtbild ist auch der ÖPNV und hat von der klassischen Straßenbahn bis zur Voll-U-Bahn alles zu bieten.

Abschließend möchte ich nochmal bei meinem Stadtführer für die vielen Infos bedanken und insbesondere für die Geduld bei meinen zahlreichen Fotostops ;)
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Beitrag von Entenfang »

Da mir der ICE nach Dresden auf dem Vorfeld entgegenkam, habe ich kürzlich zwei Stunden Aufenthalt in Frankfurt gewonnen.

Es ist ein schwülheißer Sommerabend. Einige Sonnenstrahlen wagen sich durch die immer dichter werdende Wolkendecke und beleuchten das Panorama am Bahnhofsplatz.
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Gut getarnt rollt 274 über den Bahnhofsplatz
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Samt Koffer spaziere ich durch das Bahnhofsviertel. Quiiiietschdong. Ein Lieferwagen nimmt beim Linksabbiegen einem Pizzalieferdienst auf dem Mofa die Vorfahrt. Der Fahrer fliegt auf die Straße. Einige der Umstehenden rennen auf die Unfallstelle zu, andere stehen einfach nur da und starren erschrocken auf die Szene. Andere zücken sofort ihr Smartphone. Keine halbe Minute später hat sich eine Menschentraube auf der Kreuzung gebildet.

Völlig unbeeindruckt vom Trubel bahnt sich 213 eine Parallelstraße weiter den Weg durch das Bahnhofsviertel.
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Fahrgastwechsel an der Weser-/Münchner Str.
https://www.flickr.com/photos/97054115@N03/.../in/photostream
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Eigentlich kommt mir der Aufenthalt gar nicht so ungelegen, hatte ich es doch vor wenigen Monaten versäumt, das klassische Motiv am Willy-Brandt-Pl. umzusetzen.
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Nein, es gibt das Bild nicht mit näherer Tram. Zwei Anläufe fährt der Gegenkurs punktgenau zu, zwei Weitere machen Passanten unbrauchbar.

Und noch ein Blick zurück zum Bahnhof.
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Ich gönne mir eine Kurzstrecke, um den Koffer nicht wieder zurückschieben zu müssen. Grmpf, die Sauna in der Neckar-Alb-Bahn und der Spaziergang durch die unerträgliche Schwüle im Bahnhofsviertel hat meine Wasservorräte erschreckend schnell zurückgehen lassen. Dummerweise ist es Sonntag. Glücklicherweise bin ich im Frankfurter Bahnhofsviertel. Die Tram hält direkt vor einem kleinen Laden, in dem es von Handykarten über H-Milch und Chips alles für den dringenden Bedarf gibt. Der größe Teil der Verkaufsfläche wird von Alkoholika in Anspruch genommen. Auch Wasser gibt es, die 1,5 Liter-Volvicflasche ohne Pfand kostet 2€. Ich verlasse den Laden, in dem es etwas kühler als draußen ist und das von der Klimaanlage tropfende Wasser von einem mitten in den Raum gestellten Mülleimer aufgefangen wird.

Lange muss ich nicht mehr auf meinen ICE warten. Doch für ein Bild zur frühen blauen Stunde reicht es dicke.
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Beitrag von Entenfang »

Der Ruf des "Willst du nicht mal vorbeikommen?" führte mich zum dritten Mal ein paar Tage in Deutschlands besterreichbare Stadt.



Tag 1 München -> Frankfurt

Aussichtsreich schien es mir nicht, etwa eine Woche vor dem geplanten Start einen Fahrradstellplatz im FV zu ergattern. Für den Mittwochvormittag hätte es noch etwas gegeben, aber nur mit Umstieg in Würzburg und zu früher Ankunft. Also beschließe ich, die komplette Strecke nur mit NV für 17,60 ¤ zu fahren. Bei der Hinfahrt entscheide ich mich für die Variante via Ingolstadt nach Treuchtlingen, dann weiter nach Würzburg und Frankfurt.
Die Fahrt startet pünktlich und zunächst bin ich mit meinem Fahrrad allein im Wagen. Doch je weiter wir durch das Altmühltal fahren, desto mehr Radfahrer steigen zu. Bis Treuchtlingen sind nahezu alle Fahrradstellplätze belegt. 5 Min. Umsteigezeit sind gar nicht mal üppig, wenn man zwei Aufzüge benutzen muss. Auch der Fugger-Express fährt pünktlich ein, die Variante via Augsburg hätte also ebenso einwandfrei funktioniert.
Jaulend setze ich die Fahrt im 425 fort, die zwischenzeitlichen paar Bonusminuten verschwinden bald wieder. Die brettharten Sitze sind jedenfalls für RE-Leistungen nur bedingt geeignet, meint mein Rücken, als wir in Würzburg einlaufen. Auch hier passt beim Umstieg alles, rein in den Aufzug, rauf auf den Bahnsteig und ganz zur Zugspitze, denn dort ist es am leersten und in Frankfurt muss ich ohnehin ganz nach vorne. Während der Twindexx pünktlich durch das Maintal rollt, teile ich mir den Wagen zunächst nur mit einem weiteren Fahrgast. Später wird es etwas voller. Überpünktlich rolle ich störungsfrei in den Frankfurter Hbf - für die nächste Fahrt hat die Bahn eine Minute gut bei mir.


Nach einem Stück Kuchen bin ich fit für eine Fahrradtour - Muffo plant sie mit Bedacht über einige verkehrlich interessante Stellen.
Wohl dem, der zum fuzzen nicht mal die Wohnung verlassen muss
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Zuerst geht's zur Waldbahn. Die Linienäste nach Schwanheim und Neu-Isenburg Stadtgrenze waren zunächst als Dampfstraßenbahnen errichtet worden und erst später elektrifiziert und in das Straßenbahnnetz integriert. Die unabhängigen Bahnkörper sind quasi eisenbahnartig trassiert.
267 am Harthweg, nett finde ich das Wildwechsel-Warnschild
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Das stattliche Bahnhofsgebäude an der Endstelle Schwanheim, Rheinlandstraße erinnert an die große Bedeutung der Strecke. Es ist heute nicht mehr zugänglich.
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263 passiert die ehemalige Abstellhalle für Dampfloks
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Ob die Dampfstraßenbahnen im Raumabstand fuhren, konnte ich nicht klären. Weiß das jemand?
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Da auch GV stattfand und die Strecke teilweise eingleisig war, wäre es zumindest plausibel.

Ein weiteres Kuriosum findet sich auf dem weiteren Weg zum Flughafen. Die Bushaltestelle Gateway Gardens Nord liegt direkt am Straßenrand der autobahnähnlich ausgebauten B43.
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Nächster Halt ist der Flughafen, wo der (links im Hintergrund sichtbare) Skytrain derzeit zum im Bau befindlichen Terminal 3 verlängert wird. Erstmal wird das aber wohl nicht gebraucht werden, denn der Frankfurter Flughafen arbeitete zum Zeitpunkt meines Besuchs Ende Juli auf rund einem Drittel des Niveaus vor Corona.
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Durch den Wald geht es ins lärmgeplagte Neu-Isenburg, das immer wieder durch die Straßenbahnphobie aufgefallen ist, sodass die Tram durch den Wald an der Frankfurter Stadtgrenze endet. Idyllisch ist die Streckenführung jedenfalls.
038 an der Oberschweinstiege
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030 im tiefsten Wald
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031 in Gegenrichtung am für die ehemaligen Waldbahnstrecken typischen hölzernen Wartehäuschen, die mich ein bisschen an die massiven, gemauerten Wartehäuschen an der Grünwalder Strecke erinnern.
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Beitrag von Entenfang »

Zurück führt uns die Route am Main entlang.
Der abendliche Blick auf die Skyline, im Vordergrund die Friedensbrücke. Von einst 3 Mainquerungen sind der Straßenbahn noch 2 geblieben, wobei die Friedensbrücke die weitaus höheren Fahrgastzahlen aufweist.
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Möglicherweise wird eine Neubaustrecke über die Alte Brücke wieder eine dritte Querung bringen.

Wer noch mehr über die Frankfurter Straßenbahn lesen will, wird in den äußerst umfangreichen und detaillierten Wikipedia-Artikeln fündig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Stra%C3%9Fenb...ankfurt_am_Main

Blaue Stunde an der EZB
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Der Mond ist aufgegangen
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Kleines Rätsel bis morgen:

Gesucht ist ein Bahnhof, der nach einer Stadt benannt ist, in der er sich allerdings nicht befindet, weil das Gebiet seit einer Reform vor mehreren Jahrzehnten Stadtteil einer anderen Stadt geworden ist, obwohl sich deren Stadtzentrum rund zehnmal so weit entfernt befindet wie das Stadtzentrum der Stadt, nach der der Bahnhof benannt ist.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es sollte wohl Mainz-Kastel sein, rechtsrheinisch, zwar direkt gegenüber der Innenstadt der linksrheinischen Stadt Mainz (Rheinland-Pfalz), aber dennoch heute zu Wiesbaden (Hessen) gehörend. Die Grenze in den Fluss legen war offenbar einfacher.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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218217-8
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Beitrag von 218217-8 »

Bin erst heute auf dieses Thema gestoßen und habe auch die älteren Berichte gelesen. Wie üblich sehr informativ und doch unterhaltsam und hochwertig bebildert. Vielen Dank!
Entenfang @ 30 Apr 2016, 21:01 hat geschrieben:Zunächst mal bin ich noch die Auflösung schuldig, wie oft der Kleinbus durch das Rapsfeld verkehrt. Erstaunlich oft.
Leider geht der Link inzwischen ins Leere. Weißt du noch, wie oft der Bus damals fuhr?
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