DB zieht sich aus dem Güterverkehr zurück

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

DB Cargo, railion, DB Schenker, DB Cargo (oder wie sich das auch immer gerade nennt) will mit der "wirtschaftlichen Optimierung im Nahbreich", die Bedienung von 215 weiteren Güterverkehrsstellen, einstellen.
http://www.swr.de/-/id=17448532/property=d...iusrk/index.pdf

Einiges wird wohl von privaten EVU übernommen, anderes könnte zum LKW übergehen.
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146225
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Beitrag von 146225 »

Das läuft jetzt als Thema auch gerade im Radio. Nun, in der gegebenen Situation haben wir da wohl wirklich eine nicht allzu einfach aufzulösende Quadratur des Kreises: Einerseits eine Bahn, die als Wirtschaftsunternehmen agieren soll und dem Eigner Bund satte Gewinne liefern, andererseits eine Politik, die diesem Ziel immer breit im Weg steht. Von der Kostenseite ist SGV in der Fläche aktuell vermutlich nicht oder nur in eng begrenzten Bereichen kostendeckend anzubieten. Allein die bekannten Ganzzugverkehre sind aus volkswirtschaftlicher Sicht, sprich wo den vermeintlichen Kostenvorteilen des LKW-Verkehrs auch mal (halbwegs) ehrlich die dadurch entstehenden Schäden gegenübergestellt werden, eben nicht genug Anteil auf der Schiene.

Doch selbst wenn wir - kann ja sein, ich weiß ja nicht welche Wunder auf dieser Erde noch geschehen - in Deutschland eines Tages den politischen Willen hätten, gezielt den Weg auf die Schiene zu lenken, dann wäre der nächste Aufstand im Lande absehbar. Sag mal irgendwo an, dass auf einer beliebigen Bahnstrecke in Zukunft pro Tag nur 20% mehr Güterzüge als bisher verkehren sollen - die Hölle ist offen und Dutzende neuer NIMBY-Schreihälse klagen sich jahrzehntelang um Haus und Hof. Wahlweise hat man am Ende dann alles 5 m hoch verlärmschutzwandet oder halt wieder weniger Güterzüge, die im Augenblick landauf, landab schon einen bemerkenswerten Feindbildstatus haben.
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vuxi
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Beitrag von vuxi »

Das trifft jetzt sicher nicht auf alle diese Anschlüsse zu. Aber wenn ich mir die Anschlüsse Teisendorf oder Rimsting so bei GoogleEarth ansehe, dann bezweifle ich mal, dass da besonders viel Verkehr stattfindet. Noch dazu ist das dort eine eh schon überlastete Strecke. Da ist es sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Umweltsicht sinnvoller, den Güterzug aus Lok und ein zwei Wagen zu streichen und stattdessen einen Vollzug Container oder sonstwas fahren zu lassen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Danke für die Links.

Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...

Einziger Lichtblick neben den üblichen Schweizern (Zitat: " Ja der große Vorteil des Schienentransportes ist natürlich die Pünktlichkeit."):
Weitsichtige Lokalpolitiker in Reutlingen. Aber das ist eine einzige Stadt ...

Link dazu:
http://www.swp.de/reutlingen/lokales/reutl...1158528,3591477
Olympiatriebwagen
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Beitrag von Olympiatriebwagen »

Bahn will 215 Güterbahnhöfe schließen

ARD Tagesschau

http://www.tagesschau.de/multimedia/video/...deo-184417.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Was mich auch ein wenig wundert ist das Stilllegen von München Höllriegelskreuth, was im Endeffekt ein Ende der Bedienung der Firma Linde bedeutet. Oder will man da einfach nur die Lasten auf den Kunden abwälzen?
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karhu
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Beitrag von karhu »

Schaut man sich mal den europäischen Vergleich an ist das echt ein Trauerspiel: Modal split of inland freight transport
Lettland steht mit 64,2% da sehr gut da. Generell hat der Schienengüterverkehr im Baltikum eine große Bedeutung dafür ist aber leider der Personenverkehr hier auf der Schiene gering.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Metropolenbahner @ 19 May 2016, 01:03 hat geschrieben:
218 466-1,18 May 2016, 23:51 hat geschrieben:
Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...
Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Galaxy @ 19 May 2016, 13:17 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 19 May 2016, 01:03 hat geschrieben: Schon ein Schildbürgerstreich, Streichen des Güteranschlusses eines Bahnschotter-Steinbruchs ...
Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Wollen wirs hoffen, aber wenn da sowieso nur die SWEG fährt, wieso steht der Ort dann im DB PDF unter der Rubrik:
215 Gvst, an denen die Bedienung eingestellt werden soll
?

Bedienen dort im Moment vielleicht beide SWEG und DB? Naja solange es ein Ersatz-EVU gäbe wäre alles nur halb so schlimm.
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 19 May 2016, 13:17 hat geschrieben: Der Steinbruch wird aber durch die SWEG bedient, nicht DB Cargo. Es kann sein das ähnliches bei vielen Güterverkehrsstellen der Fall ist.
Ist das nicht ein MORA-C-Verkehr, wo die SWEG im Auftrag von DB Cargo fährt?
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 19 May 2016, 14:52 hat geschrieben: Ist das nicht ein MORA-C-Verkehr, wo die SWEG im Auftrag von DB Cargo fährt?
Da bin ich jetzt überfragt. Wenn dann könnte der Steinbruch vielleicht direkt mit SWEG einen Vertrag abschließen.
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Zum Durcheinander von wo anders:
Nur mal so nebenbei: Als ich das letzte mal in Bad Driburg war, lagen da die beiden Hauptgleise, sonst nichts mehr. Keine Weiche, keine Betriebsstelle, die noch örtlich besetzt war. In der alten Ga die "Modell-Bundesbahn", davor die Reste von ein, zwei überwucherten Gleisresten, aus.
In Geseke wird bereits seit Jahren der Zementverkehr durch die WLE abgewickelt, der Bahnhof ist bis auf ein Übergabegleis von der Fernsteuerung in Lippstadt abgeschnitten, die Weichen werden mittels Schlagschalter betätigt.

In diesen beiden Orten hat sich DB Cargo also schon seit Jahren zurückgezogen, wird durch DB Cargo nichts mehr bedient. Jetzt stellt sich mir die Frage, ob sich das bis oben noch nicht rumgesprochen hat. Hier scheint man immer noch mit Karteileichen zu arbeiten. Wenn sich das bei den übrigen Verkehrsstellen ebenso verhält, sehe ich schwarz.

Wie soll man mit den Stilllegungen von sowieso nicht mehr existenten VS. aus den roten Zahlen kommen? Es funktioniert - dann muss man sich fragen, wohin das Geld vorher versickert ist. Hier wird zwar nichts eingenommen, aber auch nichts ausgegeben. Oder es funktioniert nicht - dann hat man mit viel Aufwand nichts erreicht, konnte nichts erreichen, weil ... siehe oben.

Eine Erkentniss muss sich aber doch durchsetzen: Die Führung kennt ihren eigenen Laden nicht.
Iarn @ 19 May 2016, 09:21 hat geschrieben:Was mich auch ein wenig wundert ist das Stilllegen von München Höllriegelskreuth, was im Endeffekt ein Ende der Bedienung der Firma Linde bedeutet. Oder will man da einfach nur die Lasten auf den Kunden abwälzen?
Linde Lohhof ist auch seit letztem Jahr abgeklemmt, mittlerweile ist auch die Weiche kastriert.

Linde in Herste soll auch eingestellt werden.

Die Liste hier war glaube ich noch nicht verlinkt, alle betroffenen Verladestellen im Detail:
http://www.swr.de/-/id=17448532/property=d...iusrk/index.pdf
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für die Info bzgl. Linde.

Der Link ist doch der aus dem ersten Beitrag oder täusche ich mich da?
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Iarn @ 19 May 2016, 18:15 hat geschrieben: Der Link ist doch der aus dem ersten Beitrag oder täusche ich mich da?
Hoppala, da waren so viele von den Dingern..... :unsure:
Valentin
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Beitrag von Valentin »

vuxi @ 18 May 2016, 19:06 hat geschrieben: Das trifft jetzt sicher nicht auf alle diese Anschlüsse zu. Aber wenn ich mir die Anschlüsse Teisendorf oder Rimsting so bei GoogleEarth ansehe, dann bezweifle ich mal, dass da besonders viel Verkehr stattfindet. Noch dazu ist das dort eine eh schon überlastete Strecke. Da ist es sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus Umweltsicht sinnvoller, den Güterzug aus Lok und ein zwei Wagen zu streichen und stattdessen einen Vollzug Container oder sonstwas fahren zu lassen.
Selbst in Rohrdorf lassen die frisch markierten Gleisstücke von 1m Länge schlimmes vermuten.

Wird eigentlich der Personenverkehr durch den verringerten Güterverkehr teurer? Fixe Unterhaltskosten der Infrastruktur müssen nach der Güterverkehrseinstellung von weniger Nutzern getragen werden.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Luchs
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Beitrag von Luchs »

Rohrdorf dürfte wegen der Elektrifizierung langfristige Verträge haben.

Und was die Kosten angeht: ich fürchte, dass mit den Trasseneinnahme i.d.R mal gerade die Anschlussweichen finanziert werden könne. Und wenn dann noch Kreuzungsbahnhöfe eingespart werden können ...

Luchs.
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Beitrag von JeDi »

Galaxy @ 19 May 2016, 17:30 hat geschrieben: Da bin ich jetzt überfragt. Wenn dann könnte der Steinbruch vielleicht direkt mit SWEG einen Vertrag abschließen.
Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

JeDi @ 19 May 2016, 22:57 hat geschrieben: Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
Klaro. Die Fotografen-Meute freut sich. :lol:

Aber da sollte sich doch eigentlich ein "langstreckenfähiges" EVU zur Kooperation finden lassen, sofern das tatsächlich gewünscht/geplant ist...?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 19 May 2016, 22:57 hat geschrieben:Und die SWEG fährt den Schotter dann mit ihrer knuffigen blauen Diesellok und 2 Wagen nach - lass uns sagen Brandenburg?
Wo ist das Problem? Wenn's geht, dass die DB die Langstrecke fährt und die SWEG mit der Übergabe beauftragt, dann geht's zukünftig sicher auch, dass die SWEG weiterhin die Übergabe macht und nun die DB mit der Langstrecke beauftragt. Im Zweifel ändert sich nur die Adresse des Frachtführers auf'm Papier und vielleicht der Preis für die letztlich selbe Leistung.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von Auer Trambahner »

Valentin @ 19 May 2016, 19:32 hat geschrieben: Selbst in Rohrdorf lassen die frisch markierten Gleisstücke von 1m Länge schlimmes vermuten.
Und vor allem, DONT PANIC!

Landl - Rohrdorf ist ab Montag bis 1.7. für mehrere Nächte wegen Oberleitungsarbeiten gesperrt.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von andreas »

Ich hab jetzt mal eine (blöde?) Frage: Wenn Linde jetzt sagen würde, wir hätten drei Waggons Gas, die von Höllriegelskreuth nach Unterschleißheim müssen, wie lange würde das dauern? (funktionierende Gleisanschlüsse vorausgesetzt)
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Nachdem sich andernorts die Wagen stapeln obwohl die Lok vorbeischaut und sie nicht mitnimmt, gute Frage.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

146225 @ 18 May 2016, 19:46 hat geschrieben: Nun, in der gegebenen Situation haben wir da wohl wirklich eine nicht allzu einfach aufzulösende Quadratur des Kreises: Einerseits eine Bahn, die als Wirtschaftsunternehmen agieren soll und dem Eigner Bund satte Gewinne liefern, andererseits eine Politik, die diesem Ziel immer breit im Weg steht. Von der Kostenseite ist SGV in der Fläche aktuell vermutlich nicht oder nur in eng begrenzten Bereichen kostendeckend anzubieten.
Wobei man sich da auch die Frage stellen kann, ob das nicht auch ein Problem von der DB selbst ist. Wenn man nämlich vor Ort ein kleines Schienengüterverkehrsunternehmen hat (Beispiele: Bayernbahn, Augsburger Lokalbahn) klappt das mit dem Bedienen der einzelnen kleinen Anschlüsse offenbar auf einmal. In diesen Bereichen kann man sich dann auf einmal vor dem Güterverkehr kaum mehr retten. Und nein, diese Firmen sind zwar nicht auf maximalen Profit ausgelegt, aber ein Draufzahlgeschäft machen die auch nicht.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 21 May 2016, 18:46 hat geschrieben: Wobei man sich da auch die Frage stellen kann, ob das nicht auch ein Problem von der DB selbst ist. Wenn man nämlich vor Ort ein kleines Schienengüterverkehrsunternehmen hat (Beispiele: Bayernbahn, Augsburger Lokalbahn) klappt das mit dem Bedienen der einzelnen kleinen Anschlüsse offenbar auf einmal. In diesen Bereichen kann man sich dann auf einmal vor dem Güterverkehr kaum mehr retten. Und nein, diese Firmen sind zwar nicht auf maximalen Profit ausgelegt, aber ein Draufzahlgeschäft machen die auch nicht.
Da gibts natürlich landauf, landab noch so ein paar Beispiele. Vermutlich hilft für lokale Geschäfte die kleine Größe dann doch weiter, weil das ein Kostenblock weniger ist, den ein Konzern wie die DB fast automatisch mit sich rumschleppen muss.
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Beitrag von Martin H. »

Und gleichzeitig weniger Ebenen die jeweils behaupten, die andere wäre zuständig.
Kenn genau in dem Bereich leider ein unschönes Beispiel.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

146225 @ 21 May 2016, 19:23 hat geschrieben: Da gibts natürlich landauf, landab noch so ein paar Beispiele. Vermutlich hilft für lokale Geschäfte die kleine Größe dann doch weiter, weil das ein Kostenblock weniger ist, den ein Konzern wie die DB fast automatisch mit sich rumschleppen muss.
Muss ein großer Konzern das? Auch ein großer Konzern kann weitgehend selbstständig agierende kleine lokale Einheiten einrichten. Man muss es nur wollen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von ropix »

Siehe die SOBB...

Aber hm... - die können sich vor Güterverkehr auch nicht retten und sind daran gar nicht schuld :D
-
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 21 May 2016, 20:32 hat geschrieben: Muss ein großer Konzern das? Auch ein großer Konzern kann weitgehend selbstständig agierende kleine lokale Einheiten einrichten. Man muss es nur wollen.
Klar, die Möglichkeit ist da. Aber wie Du feststellst und auch Martin H. unterstreicht, ist die Gefahr im großen Konzern einfach in höherem Maße gegeben, dass in irgendwelchen Ebenen zwischendrin das "Wollen" der Akteure vor Ort versandet und ausgebremst wird.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zumindest das Höllriegelskreuth Rätsel ist gelöst, es geht nicht um Linde, sondern um United Initiators
Laut der Liste soll zum Beispiel der Güteranschluss der Firma United Initiators in Höllriegelskreuth wegfallen.
Quelle Süddeutsche
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