Zukunft der Autoverladung München Ost

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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mtg
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Beitrag von mtg »

Wenn das hier eintritt, werden ab Juli wieder Autos am Ostbahnhof verladen:

Urlaubs-Express
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Über die Preise schweigt man sich aber aus...
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mtg
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Beitrag von mtg »

Richtig, was die Fahrzeuge betrifft. Personen-Tickets kann man buchen.
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mtg
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Beitrag von mtg »

Ein Auto Lörrach-Hamburg einfach kostet 109,- €.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Ich glaube, manche lernen es nie. Wenn eine Firma schon "Train4you" heißt...
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Vor allem "Hamburg - München in 9,5h schaffen Sie nur mit einer anstrengenden Nachtfahrt" - was ist das für ein Unsinn? 9,5h braucht man am 23.12. nachmittags - nachts vielleicht halb so lang.
Außerdem sind 109 Euro ganz schön teuer, wenn man bedenkt, dass man das Auto eh schon besitzt.
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Beitrag von Jogi »

Bayernlover @ 22 Dec 2016, 15:42 hat geschrieben:Vor allem "Hamburg - München in 9,5h schaffen Sie nur mit einer anstrengenden Nachtfahrt" - was ist das für ein Unsinn? 9,5h braucht man am 23.12. nachmittags - nachts vielleicht halb so lang.
Außerdem sind 109 Euro ganz schön teuer, wenn man bedenkt, dass man das Auto eh schon besitzt.
Ich war mir jetzt unsicher, ob das - bei allem gebotenen Respekt ;) - "normale" oder bayernloversche Fahrzeiten sind. Tatsächlich, per Routenplaner kommt man auf ca. 7 1/2 Stunden von Hamburg nach München, jeweils Innenstadt.

Wegen des Preises: Autozug war ohne Promo-Rabatt (gab wenn ich mich richtig erinnere mal ne Aktion für Fahrzeugmitnahme ab 9 EUR) auch noch zu seligen DB-Zeiten nie wirklich richtig günstig. Nische halt...
Hamburg-Lörrach wird mittlerweile auch einmal die Woche von BTE für 119 EUR angeboten, ebenfalls im Nachtsprung. Insoweit scheinen die Preise angemessen zu sein.

Gerade Hamburg-Lörrach wird von Uex ja angepriesen wie Sauerbier als "Klassiker unter den Autoreisezug-Relationen". Perfekt geeignet für Weiterfahrten ab in den Süden bis nach Südspanien und Süd-Mallorca. Wer auch immer was machen will, mit seinem eigenen Wagen von Norddeutschland oder Dänemark bis ans Mittelmeer zu fahren :blink: Also nicht, dass es solche Nutzer nicht geben würde, Oldtimerfahrer oder vielleicht auch Motorradfahrer, die mit ihrer eigenen Maschine einmal Südspanien erkunden wollen - aber das dürfte trotzdem mit eine der nischigsten Nische in der Nische der Autozugnische sein.

Wie ich sehe, macht da auch MSM mit, mein Lieblingsprivatier in Sachen Fernverkehr, der von der bösenbösenbösen Monopolistenbahn ausgebremst wird, weil er an Wochenenden keine Premiumtrassen zwischen NRW und Hannover bekommen konnte. So war leider kein wirtschaftlicher Flügelbetrieb von Köln über Hannover nach Berlin und Hamburg möglich... Schnüff.

Aber, klar gesagt: Das muss nicht gegen den Urlaubsexpress sprechen. Erstmal das auf die Beine stellen, fahren und mitfahren. Dann kann gemeckert werden :D
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Beitrag von Bayernlover »

Jogi @ 22 Dec 2016, 15:11 hat geschrieben:
Bayernlover @ 22 Dec 2016, 15:42 hat geschrieben:Vor allem "Hamburg - München in 9,5h schaffen Sie nur mit einer anstrengenden Nachtfahrt" - was ist das für ein Unsinn? 9,5h braucht man am 23.12. nachmittags - nachts vielleicht halb so lang.
Außerdem sind 109 Euro ganz schön teuer, wenn man bedenkt, dass man das Auto eh schon besitzt.
Ich war mir jetzt unsicher, ob das - bei allem gebotenen Respekt ;) - "normale" oder bayernloversche Fahrzeiten sind. Tatsächlich, per Routenplaner kommt man auf ca. 7 1/2 Stunden von Hamburg nach München, jeweils Innenstadt.
Nachts sind das dann 6 Stunden - ohne, dass man wie in der Formel 1 unterwegs sein muss (130er Schnitt).

Solche Autoreisezüge machen zum Beispiel Richtung Skandinavien Sinn - bis nach Narvik hoch zum Beispiel. Aber da ist die Zielgruppe einfach zu klein.
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Beitrag von Cloakmaster »

Sinnvoll, gerade umweltpolitisch, wären sie auch als regelmäßige Verbindung mehrmals täglich - gerade auch in Hinblick auf die gewünschte Ausweitung der Elektromobilität.

Ich wäre sehr glücklich wenn ich zu den mit den zu sparenden Spritkosten vergleichebaren Preisen per Autozug in Deutschland reisen könnte. Und das nicht nur auf der Relation Hamburg-Lörrach/München, sondernn auf zahlreichebn Destinationen. Wird sich halt nur leider nicht rentieren.
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Beitrag von 146225 »

Bei Autozügen Nord <-> Süddeutschland ist die Zielgruppe auch nicht unbedingt ausschließlich der autoverliebte Deutsche, der Eisenbahn eh für überflüssig hält und sich Dreck und Lärm verursachend auf Fernstraßen staut, sondern eben auch Skandinavier auf der einen und Schweizer bzw. Ösis auf der anderen Seite. Weil das teilweise doch recht zahlungskräftige Kundengruppen sind und dort nicht jeder von Schweden bis Italien, von Dänemark bis Südfrankreich oder von der Schweiz bis Norwegen jede Sekunde und jeden km das eigene Lenkrad in der Hand gehabt haben muss.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Jogi @ 22 Dec 2016, 15:11 hat geschrieben:Ich war mir jetzt unsicher, ob das - bei allem gebotenen Respekt ;) - "normale" oder bayernloversche Fahrzeiten sind. Tatsächlich, per Routenplaner kommt man auf ca. 7 1/2 Stunden von Hamburg nach München, jeweils Innenstadt.
Reine Fahrzeit. Wenn man pausenzeittechnisch 45 Minuten Pause einplant, dann kommt man da schon fast hin. Dann wird auch ein 130er Schnitt recht sportlich von Innenstadt zu Innenstadt. Und dann sollte man die gefühlt 80% der Autofahrer bedenken, die nie weiter als 100 km fahren und nicht unbedingt Bock haben 6-9 Stunden auf der Autobahn rumzubolzen. Bei mir im Bekanntenkreis bin ich bis auf ein, zwei Außendienstler der einzige, der 4,5 Stunden am Stück ohne Pipi- und Hapahapa-Pausen durchfährt und ständig die Pausenempfehlung wegdrückt. Viel länger am Stück, was ein Lkw-Fahrer darf, fahr ich dann auch nicht. So und wenn die Familie an Bord ist, vor allem mit kleinen, bewegungsaktiven Kindern und in der Benjamin-Blümchen-Hölle willst du von München spätestens in Greding nicht mehr... :P :ph34r:

Von daher und weil die meisten auf jeden Fall ihr eigenes Auto haben wollen, wir sind ja immer noch in Deutschland, ist für einen Autozug München - Hamburg sicherlich Bedarf. Und doch, gerade der autoverliebte Deutsche mit Familie oder der autoverliebte Deutsche, der keine Langstrecken selbst fährt sind die Zielgruppe. Jeder andere würde einfach ohne Auto mit'm Zug/Flieger/Fernbus nach Hamburg oder weiter an die Nordsee reisen. Vor allem über Nacht spart man sich einen Urlaubstag. Insgesamt zwei Urlaubstage oder über Nacht nur auf der Autobahn ist erfahrungsgemäß auch nicht so der Brüller, vor allem wenn alle gleichzeitig Ferien haben. Dann ist auch nix mehr mit 130er Schnitt. Aber mal so gar nicht.
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Beitrag von Jogi »

Rohrbacher @ 22 Dec 2016, 17:23 hat geschrieben: Reine Fahrzeit. Wenn man pausenzeittechnisch 45 Minuten Pause einplant, dann kommt man da schon fast hin. [...]
Es ging anfänglich um die Werbebehauptung vom Uex, dass seine neuneinhalb Stunden Fahrzeit von Hamburg nach München nur nachts auf der Autobahn erreichbar sei (Quelle: Link im Einganspost):
In neuneinhalb Stunden mit dem Auto von Hamburg nach München oder umgekehrt? Das schaffen Sie meistens nur mit einer anstrengenden Nachtfahrt.
Da ist man auch mit deiner dreiviertelstündigen Pause und ca. 8:15 Stunden Fahrzeit noch immer weit von entfernt. Zumal die Zeit zum Be- und Entladen in Altona und am Ostbahnhof noch gar nicht drinnen ist...

Davon ab, die BAB-Fahrzeiten habe ich über "via Michelin" raus, meiner Erfahrung nach plant der Routenplaner recht großzügige Fahrzeiten. Zumindest legt der keinen 130er-Schnitt zugrunde ;)

Dass die Fahrzeit nicht das Hauptkriterium bei einer Autozugfahrt ist, sondern der höhere Komfort durch's "Chauffiert werden" statt selber fahren zu müssen, da sind wir uns wohl einig.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Da der Zug Spät-Abends abfährt und Früh-Morgens ankommt ist die eigentliche Fahrtzeit im Prinzip egal. Wobei gut schlafen wird man nur wenn man ein richtiges Schlafabteil bucht, was die kosten wiederum erhöht.
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Beitrag von Mühldorfer »

Hallo,
sinnvoll ist das nur für einer kleine Anzahl Reisender, z.B. Kundendienst-Spezialisten mit viel Spezialwerkzeugen und Meßgeräten. Sonst gilt wie bei Flugreisen, Fahrgast sein um am Zielort wenn es denn sein soll einen Leihwagen. Den gäbe es dann eben nicht nur in München für "Nordlichter" sondern auch in Kufstein, Freilassing, Garmisch oder Bad Gastein. Leihwagen in Husum, Oldenburg oder Travemünde und Binz könnten ja dann auch E-PKW sein.

Allerdings wäre es wieder wünschenswert daß Gepächkaufgeben am Bahnhof mit wenig Vorlaufzeit und "Gepäckumsteigezeiten" von ICE zu ICE unter 30min wieder eingeführt wird, darf ja etwas kosten. Ausgabe am Zielort < 15min nach Ankunft. Das funktionierte so vor 30 Jahren.

Bei der für das Jahr 2020 in Aussicht gestellte ICE-Dichte von 30min würde das passen. Gepäck nicht im Knotenanschlußzug für Schnellumsteiger sondern im Zug 30min später.
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DSG Speisewagen
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Beitrag von DSG Speisewagen »

Die Preise dürften auch der großen Wettbewerbsverzerrung durch die horrenden Trassenpreise geschuldet sein. Kein Verkehrsträger wird so durch die Infrastrukturbenutzung belastet wie die Schiene.

Wie viele Stunden man nun mit dem Auto von Hamburg nach München braucht ist nicht relevant, man ist hinterher fertig und wer weiter nach Italien will soll das noch an einem Stück machen? Das wäre eine Verkehrsgefährdung.
So kann man schlafen und morgens dann gemütlich nach Italien weiterfahren, ausgeruht.
Spricht natürlich Leute wie Bayernlover, die dem typisch deutschen Autogeilen entsprechen, natürlich nicht an, aber es gibt eine kleine Zielgruppe die das nutzen wird und will.

Reisezeit ist nicht alles, es geht auch um stressfreie, erholsame Reisen. Wenn ich in Hamburg wohnen würde, würde ich nicht mit dem Auto bis Italien durchfahren wollen, das ist doch grausam.
Wer es mag ok, aber nicht jeder mag das und da kann man auch 3-4 Stunden länger unterwegs sein, dafür aber ausgeruht. Die fehlende Schlafzeit muss man ja auch irgendwann nachholen und schon ist man im Minus.
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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Beitrag von ET 423 »

DSG Speisewagen @ 22 Dec 2016, 20:58 hat geschrieben: Spricht natürlich Leute wie Bayernlover, die dem typisch deutschen Autogeilen entsprechen, natürlich nicht an
Ich kenne ihn jetzt nicht persönlich, aber nach allem, was ich hier bisher mitgelesen und verstanden habe, ist es doch wohl so, daß er schon länger kein Auto mehr hat? :unsure:
DSG Speisewagen @ 22 Dec 2016, 20:58 hat geschrieben: , aber es gibt eine kleine Zielgruppe die das nutzen wird und will.
Die gibt es, wie so oft, fast immer. Nur ob sich damit wirtschaftlich agieren und genügend Geld verdienen läßt, steht, ebenfalls wie so oft, ganz woanders. :rolleyes:
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von 146225 »

Typische Autozug-Kundschaft sind auch Oldtimerfreunde, die ihren zum Teil ja doch recht wertvollen Fahrzeugen keine hunderte von km auf Fernstraßen zumuten wollen. Und Motorrad-Fans, die zwar gerne mal mit den Kumpels eine Runde durch die Alpen drehen wollen im Urlaub, aber keine Lust haben die ganze Strecke von Norddeutschland (oder noch weiter) selber zu fahren.
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Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

ET 423 @ 22 Dec 2016, 21:32 hat geschrieben: Ich kenne ihn jetzt nicht persönlich, aber nach allem, was ich hier bisher mitgelesen und verstanden habe, ist es doch wohl so, daß er schon länger kein Auto mehr hat? :unsure:
Seit 10.06., um genau zu sein. Aber wenn ich eines brauche, miete ich es halt. Manche Bahnverbindungen (mehrheitlich nach Dresden) sind halt so schlecht, dass es ohne Auto nicht geht. Wenn ich dann eines habe, fahre ich auch sehr schnell (meistens bin ich recht spät unterwegs und relativ für mich allein, Autofahren bei voller Autobahn stresst mich).

Am 29.12. muss ich zum Beispiel von Berlin nach Hannover und zurück. Bei preislichem Gleichstand zwischen Sixt und DB (wobei ich es eh nicht bezahlen muss) habe ich mich für die Bahn entschieden, weil es schneller und bequemer ist. Wer ist jetzt also hier autogeil?

München - Hamburg würde ich sowieso nicht per Auto fahren, außer ich will weiter nach Skandinavien, wo ein Abenteuerurlaub ohne Auto wenig Sinn macht. Aber das hatten wir schon - dafür ist die Zielgruppe zu klein.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 22 Dec 2016, 21:44 hat geschrieben: Typische Autozug-Kundschaft sind auch Oldtimerfreunde, die ihren zum Teil ja doch recht wertvollen Fahrzeugen keine hunderte von km auf Fernstraßen zumuten wollen. Und Motorrad-Fans, die zwar gerne mal mit den Kumpels eine Runde durch die Alpen drehen wollen im Urlaub, aber keine Lust haben die ganze Strecke von Norddeutschland (oder noch weiter) selber zu fahren.
Für die ist aber ggf. der (tägliche!) Autozug Altona/Düsseldorf-Innsbruck eher was.
DumbShitAward
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Beitrag von DumbShitAward »

DSG Speisewagen @ 22 Dec 2016, 21:58 hat geschrieben: Die Preise dürften auch der großen Wettbewerbsverzerrung durch die horrenden Trassenpreise geschuldet sein. Kein Verkehrsträger wird so durch die Infrastrukturbenutzung belastet wie die Schiene.
Diese Form der Realitätsverzerrung tut ja schon fast körperlich weh.

Das Schlimme ist, dass du es eigentlich selber besser weißt...
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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mtg
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Beitrag von mtg »

Was man nicht vergessen sollte: Durch die Halte auch der Züge nach und von Verona und Villach ergeben sich für reine Nachtzug-Kunden ohne Fahrzeug eine nicht geringe Anzahl weiterer Reisemöglichkeiten zwischen München und Hamburg.
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Beitrag von Oliver-BergamLaim »

Rohrbacher @ 22 Dec 2016, 17:23 hat geschrieben:Von daher und weil die meisten auf jeden Fall ihr eigenes Auto haben wollen, wir sind ja immer noch in Deutschland
Fun Fact: wir Deutschen sind gar nicht sooo autovernarrt, wie es immer als faktische Gegebenheit in unseren Köpfen zu sitzen scheint. Die Motorisierungsrate (motorisierte Fahrzeuge per 1000 Einwohner, ausgenommen Zweiräder) ist bei uns angesichts des großteils vorhandenen Einkommens gar nicht mal soooo hoch wie man denken möchte; weltweit stehen immerhin erstmal 19 andere Länder vor uns, darunter unter anderem die USA, Kanada, Island, Australien, Neuseeland, aber auch Malta, Italien, Griechenland, Spanien und Japan - also alles dabei vom winzigen und kompakten Staat wie Malta bis hin zu den wenig überraschenden großen Flächenstaaten wie USA oder Australien. Und selbst Slowenien, die Schweiz, Litauen und Portugal sind nicht weit von unserer Motorisierungsrate weg.

Aufschlussreich und interessant ist diese Wikipedia-Tabelle zum Thema.
elchris
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Beitrag von elchris »

Die gestiegenen Kosten einen PKW zu halten (hab da Unterlagen der Eltern im Keller - auch trotz allgemeiner Preissteigerung war Autofahren wohl in den späten 80ern am günstigsten) haben uns da wohl etwas nach hinten durchgereicht - interessanter fände ich nun aber die Zahl derer, die Zugriff auf einen Privaten PKW aus dem Umfeld (Familie/Freunde) haben, im Auto teilen waren die Deutschen früher Weltspitze, der Trend zum Zweitwagen für die Frau ist in D recht neu.

Mich wundert die Annahme, dass Autofreunde gegen die Eisenbahn wären - je mehr sich auf den Zug verladen lassen, desto mehr Platz auf der Straße. B-)
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Beitrag von Mühldorfer »

Bayernlover @ 22 Dec 2016, 23:16 hat geschrieben: Manche Bahnverbindungen (mehrheitlich nach Dresden) sind halt so schlecht, dass es ohne Auto nicht geht.
Hallo,
deutlicher Widerspruch, die Bahnverbindungen zu allen Städten mit Fernverkehr oder Regionalnetzverknüpfungen sind so gut daß man DESHALB keinen PKW benötigt. Allenfalls die Fahrt von dort in das "nirgendwo" ist schwierig.

Aber ob Prenzlau, Andernach, Oldenburg, Waren, Anklam, Donaueschingen, Amberg, Paderborn, Mühldorf, Schwandorf, Crailsheim, Nienburg, Cottbus, Dresden, Görlitz, Schwäbisch Hall, Halberstadt, Arnstadt, Lohr....

Von allen zu allen diesen Städten sind heutzutage die Verbindungen gut.
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Beitrag von JeDi »

Mühldorfer @ 23 Dec 2016, 12:56 hat geschrieben: Aber ob Prenzlau, Andernach, Oldenburg, Waren, Anklam, Donaueschingen, Amberg, Paderborn, Mühldorf, Schwandorf, Crailsheim, Nienburg, Cottbus, Dresden, Görlitz, Schwäbisch Hall, Halberstadt, Arnstadt, Lohr....

Von allen zu allen diesen Städten sind heutzutage die Verbindungen gut.
Jo. Donaueschingen - Görlitz mit einer Fahrzeit von 9 1/2 Stunden, was man per Auto bequem in 7-8 Stunden schafft. Und den CNL nach Dresden gibts ja nicht mehr.
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Beitrag von Mühldorfer »

146225 @ 22 Dec 2016, 22:44 hat geschrieben: Typische Autozug-Kundschaft sind auch Oldtimerfreunde, die ihren zum Teil ja doch recht wertvollen Fahrzeugen keine hunderte von km auf Fernstraßen zumuten wollen. Und Motorrad-Fans, die zwar gerne mal mit den Kumpels eine Runde durch die Alpen drehen wollen im Urlaub, aber keine Lust haben die ganze Strecke von Norddeutschland (oder noch weiter) selber zu fahren.
Hallo,
und für diese Klientel ist es volkswirtschaftlich sinnvoll daß der Autozugbetrieb zu 100% eigenwirtschaftlich ist. Hobbys sind nicht zu subventionieren.
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Beitrag von DumbShitAward »

Das ist eine ziemlich gewagte Aussage, wenn man das mal unter realistischen Gesichtspunkten betrachtet. Wenn man wie Bayernlover gelegentlich mal von Stuttgart nach Dresden will, dann wird das als Berufstätiger, nicht Baby-Boomer, ganz schnell mal knapp mit letzter Abfahrt 17.50h. Dazu knapp sechs Stunden Fahrzeit und zwei Umstiegen (die ja auch gut und gerne mal schiefgehen können).

Es ist sicherlich nicht indiskutabel mies, aber gut ist das noch lange nicht.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

Wer es unternimmt, mit Gewalt oder durch Drohung mit Gewalt den Bestand der Bundesrepublik Deutschland zu beeinträchtigen oder die auf dem Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beruhende verfassungsmäßige Ordnung zu ändern, wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe oder mit Freiheitsstrafe nicht unter zehn Jahren bestraft.
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Beitrag von DumbShitAward »

Mühldorfer @ 23 Dec 2016, 14:00 hat geschrieben: Hallo,
und für diese Klientel ist es volkswirtschaftlich sinnvoll daß der Autozugbetrieb zu 100% eigenwirtschaftlich ist. Hobbys sind nicht zu subventionieren.
Eigentlich dürfte das wohl nur ein Beispiel für eine von vielen denkbaren Zielgruppen gewesen sein. Man kann das schon so sehen, dann muss man das aber auch für etwaige Urlaubsreisende so handhaben. Das "muss" auch nicht sein, Kevin-Justin und Jaqueline können auch einfach mal auf dem Rücksitz die Fre**e halten, damit Mama und Papa fahren können, um das einmal sarkastisch auszudrücken.
Lektion 73 in unserer Serie "Rechtsstaat für Anfänger", heute: §81 StGB

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Beitrag von Bayernlover »

DumbShitAward @ 23 Dec 2016, 13:08 hat geschrieben: Es ist sicherlich nicht indiskutabel mies, aber gut ist das noch lange nicht.
Es ist halt vor allem bei Feierabend um 18 Uhr nicht praktikabel, wenn 17:50 Uhr die letzte sinnvolle Verbindung ist. Der durchgehende Flug ist auch schon 15:30 Uhr oder so - was bleibt da noch? Ganz sicher werde ich mein Leben nicht an die Bahn anpassen, also freut(e) sich Sixt über mehr Kundschaft.
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Beitrag von DSG Speisewagen »

DumbShitAward @ 23 Dec 2016, 10:50 hat geschrieben: Diese Form der Realitätsverzerrung tut ja schon fast körperlich weh.

Das Schlimme ist, dass du es eigentlich selber besser weißt...
Welche Realitätsverzerrung? Das sind Tatsachen dass die Schiene stärker für die Infrastrukturnutzung (und anderen Käse wie EEG-Umlage, die in anderen Ländern bei der Eisenbahn nicht so in der Form anfällt) herangezogen wird als andere Verkehrsträger.
Die Trassenpreise für 100% des Netzes haben einen sehr hohen Wert, der natürlich einiges verhindert, gerade wenn 95% der Straßen kostenfrei sind (bzw. für viele gleich 99,9%).
Das Privatbahnnetzwerk Europäischer Eisenbahnen oder die Allianz pro Schiene berichten ständig darüber, aber auch Umweltbundesamt, Europäischer Rechnungshof und andere (als unabhängige Quellen).
Das Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium ist in dieser Sache glaubwürdiger als ein Verkehrsministerium das eben nicht neutral, sachlich entscheidet.

Aber mir jetzt egal, Weihnachten steht vor der Tür und jetzt wenden wir uns dieser Thematik zu...
Trassengebühren halbieren! Schwerverkehrsabgabe ab 3,5t für Lkw und Busse einführen! Infrastrukturausbau, Knotenausbau, Kapazitätsausbau! Verminderter Mehrwertsteuersatz für alle Zugfahrkarten! Fahrgastrechte für alle Verkehrsträger gleich!
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