Ausschreibung der S-Bahn München ab 2020

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uferlos
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Beitrag von uferlos »

Die BEG hat die Ausschreibung der S-Bahn München ab 2020 gestartet.

Infos:
- Alle Linien als 1 Paket
- "Brutto-Vertrag"
- Fahrzeuge ab 1993 zugelassen (also auch 420)
- Laufzeit bis 2027, maximal bis 2034
- Stamm 2 soll ab Ende 2026 eingebunden werden
- Neufahrzeuge sollen entwickelt und beschafft werden, Finanzierung vrls. durch BEG. Nach Ablauf des Vertrags gehören die Fahrzeuge dann der BEG

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Jean
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Beitrag von Jean »

Letzter Punkt ist vernünftig.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
146225
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Beitrag von 146225 »

Gut, es wird sicher nicht alles bis ins tiefste Detail vorgegeben sein, aber mir fehlen da noch Vorgaben wie "der Auftragnehmer hat eine Anzahl x an Fahrzeugen bereitzustellen" - sonst geht doch die ewige Mangelwirtschaft nur weiter.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
uferlos
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Beitrag von uferlos »

Aus der Ausschreibung:
Außerdem haben die Bewerber zum Beleg dafür, dass sie über die erforderlichen technischen Mittel zur Durchführung der Verkehrsleistungen verfügen, eine Eigenerklärung vorzulegen, aus der hervorgeht, dass sie zum Zeitpunkt der Abgabe des Teilnahmeantrags über mindestens 270 Fahrzeuge verfügen, die ab Dezember 2019 mindestens die folgenden Eigenschaften erfüllen:
- Mindestlänge der Fahrzeuge 65 Meter;
- Sämtliche Fahrzeuge müssen Bahnsteige mit einer nominalen Höhe von 960 mm über Schienenoberkante mit einem niveaugleichen Einstieg im Sinne der TSI PRM bedienen können;
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Die Ausschreibung ist doch eh die reinste Farce. Da wird sich nichts ändern. Die Bahn kann also weiterhin machen, was sie will und die Zugausfälle und Verspätungen werden bleiben.
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
146225
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Beitrag von 146225 »

Ah, danke @Uferlos. ;)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von uferlos »

Lazarus @ 17 Jun 2017, 10:45 hat geschrieben: Die Ausschreibung ist doch eh die reinste Farce. Da wird sich nichts ändern. Die Bahn kann also weiterhin machen, was sie will und die Zugausfälle und Verspätungen werden bleiben.
Gegen den Fahrzeugmangel wird was gemacht... es kommen 21 zusätzliche 420er

Zur Verspätung, wo in über 95% der Fälle das EVU eh nichts dafür kann:
- Weichenstörung, Signalstörung, Stellwerkstörung, BÜ-Störung alles DB Netz
- Einflüsse Dritter = PU, Notarzteinsatz usw.

was soll da die S-Bahn dagegen machen?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

uferlos @ 17 Jun 2017, 09:50 hat geschrieben: Gegen den Fahrzeugmangel wird was gemacht... es kommen 21 zusätzliche 420er

Zur Verspätung, wo in über 95% der Fälle das EVU eh nichts dafür kann:
- Weichenstörung, Signalstörung, Stellwerkstörung, BÜ-Störung alles DB Netz
- Einflüsse Dritter = PU, Notarzteinsatz usw.

was soll da die S-Bahn dagegen machen?
Für die meisten Zugausfälle kann die S-Bahn schon was. :rolleyes:
Viele Grüße
Jojo423
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Beitrag von uferlos »

Jojo423 @ 17 Jun 2017, 11:23 hat geschrieben:
uferlos @ 17 Jun 2017, 09:50 hat geschrieben: Gegen den Fahrzeugmangel wird was gemacht... es kommen 21 zusätzliche 420er

Zur Verspätung, wo in über 95% der Fälle das EVU eh nichts dafür kann:
- Weichenstörung, Signalstörung, Stellwerkstörung, BÜ-Störung alles DB Netz
- Einflüsse Dritter = PU, Notarzteinsatz usw.

was soll da die S-Bahn dagegen machen?
Für die meisten Zugausfälle kann die S-Bahn schon was. :rolleyes:
wenn dispositiv eingegriffen wird ja....
Sicher man hat aktuell sehr mit Fahrzeugmangel zu kämpfen, aber da erhofft man sich durch die zusätzlichen Fahrzeuge Entlastung....

Problem ist halt, sobald irgendwas im Stamm ist, nimmt man zur Stabilisierung des Systems einige Taktverstärker raus, um wieder halbwegs in den Takt zu kommen. Dazu sind aufgrund des Fahrzeugmangels die Wendezeiten so kurz wie möglich, sodass Verspätungen durch die Wendezeit kaum ausgeglichen werden können.
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elchris
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Beitrag von elchris »

Mindestens 270 Bestandsfahrzeuge - na, wer kann das bieten? Ich hoffe bei der Neubeschaffung steht da ne 3 vorne dran. Ansonsten gut, dass die BEG schon vorm Verfahren sich auf ein Einzellos besonnen hat.

Gut ebenso die lange Entwicklungszeit der Neufahrzeuge und dynamische Laufzeit. Es glaubt doch niemand ernsthaft, dass Stamm 2 im Jahr 2026 zur Verfügung steht.
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Interessant ist auch folgender Punkt:
Der Verkehrsdurchführungsvertrag soll anfänglich auch Verpflichtungen zur Erbringung von Vertriebsleistungen enthalten. Der Auftraggeber wird sich aber vorbehalten, diese Leistungen während der Laufzeit des Verkehrsdurchführungsvertrags abzubestellen und gesondert zu vergeben.
Zusammen mit dem Fahrzeugpool (von dem ja klar war dass das kommt) klingt das ein bisschen so wie wenn die BEG die Münchner S-Bahn in Zukunft sehr viel direkter führen möchte. Es dürfte also ziemlich spannend werden, wie die Ausschreibung der S-Bahn nach 2027 dann aussehen wird. Das ganze klingt irgendwie ein bisschen so wie wenn die BEG das Auftragsvolumen in viele kleine Bestandteile auftrennen möchte, die dann durch die BEG koordiniert werden.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Boris Merath @ 17 Jun 2017, 16:37 hat geschrieben: Zusammen mit dem Fahrzeugpool (von dem ja klar war dass das kommt) klingt das ein bisschen so wie wenn die BEG die Münchner S-Bahn in Zukunft sehr viel direkter führen möchte.
Nun, das ist im Grunde auch die einzige Möglichkeit, tatsächlich einen Betreiberwechsel möglich zu machen. Ich nehme mal an, das hat man sich vom Consulting zu dieser Ausschreibung so aufbauen lassen, und auch im Vertriebsbereich wankt die Macht der DB zur Zeit ja zusehens.
Es dürfte also ziemlich spannend werden, wie die Ausschreibung der S-Bahn nach 2027 dann aussehen wird. Das ganze klingt irgendwie ein bisschen so wie wenn die BEG das Auftragsvolumen in viele kleine Bestandteile auftrennen möchte, die dann durch die BEG koordiniert werden.
Ich hoffe, das beinhaltet auch die Wartung der Neufahrzeuge, die am besten gleich durch den Hersteller gewartet werden.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Boris Merath @ 17 Jun 2017, 16:37 hat geschrieben: Zusammen mit dem Fahrzeugpool (von dem ja klar war dass das kommt) klingt das ein bisschen so wie wenn die BEG die Münchner S-Bahn in Zukunft sehr viel direkter führen möchte. Es dürfte also ziemlich spannend werden, wie die Ausschreibung der S-Bahn nach 2027 dann aussehen wird. Das ganze klingt irgendwie ein bisschen so wie wenn die BEG das Auftragsvolumen in viele kleine Bestandteile auftrennen möchte, die dann durch die BEG koordiniert werden.
Ich denke das liegt an der Umstellung auf einen Brutto-Vertrag.

Das macht man bekanntlich, um den Rahm abzufischen, schließlich soll die S-Bahn München ein ziemlich Goldesel sein. Wie dem auch sei, beim Bruttovertrag dürfte das EVU damit also den Vertrieb in Rechnung stellen, während das bei Netto quasi "all inclusive" dabei wäre.

Ein gewinnorinentiertes Unternehmen könnte bei der Umstellung von Netto auf Brutto nun auf die Idee kommen, durch schöngerechnete=überhöhte Vertriebskosten möglichst viel der ehem. Netto-Goldgrube zu retten.

Von daher ein Lob an die BEG, da hat jemand mitgedacht ;)
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Vertriebskosten? IMO wird da eh viel zu viel von den einzelnen Verkehrsträgern selber getan. Sowas gehört vom Verbund organisiert und durchgeführt.
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

spock5407 @ 17 Jun 2017, 21:11 hat geschrieben: Vertriebskosten? IMO wird da eh viel zu viel von den einzelnen Verkehrsträgern selber getan. Sowas gehört vom Verbund organisiert und durchgeführt.
Absolute Zustimmung, aber aktuell ists halt eben nicht so.

Wieviel Geld sieht z.B. der MVG, wenn ich in Nürnberg ein Bayernticket kaufe und per MüNüX in die Landeshauptstadt fahre?

Irgendwo im Netz stand mal, dass bei Ländertickets das Meiste beim Automatenbetreiber hängen bliebe. Keine Ahnnung ob das stimmt, aber wenns so wäre, ist klar, wieso man der DB "diese Last" gerne abnehmen möchte.
Vor allem bei ner S-Bahn böte sich so etwas ja eh an.
Didy
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Beitrag von Didy »

NJ Transit @ 17 Jun 2017, 16:51 hat geschrieben: Nun, das ist im Grunde auch die einzige Möglichkeit, tatsächlich einen Betreiberwechsel möglich zu machen. Ich nehme mal an, das hat man sich vom Consulting zu dieser Ausschreibung so aufbauen lassen
Dazu brauch ich kein Consulting.
Jeder, der von 12 bis Mittag denken kann, weiß, dass NIEMAND zwischen 2020 und 2026 Fahrzeuge entwickeln und diese ab 2026 beschaffen KANN, wenn er ab 2027 keine gesicherte Verwendung mehr dafür hat.
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Didy @ 18 Jun 2017, 00:14 hat geschrieben: Dazu brauch ich kein Consulting.
Du brauchst kein Consulting, um die S-Bahn München wasserdicht auszuschreiben? Das will ich sehen.
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Didy
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Beitrag von Didy »

NJ Transit @ 18 Jun 2017, 00:42 hat geschrieben: Du brauchst kein Consulting, um die S-Bahn München wasserdicht auszuschreiben? Das will ich sehen.
Ich dachte du bezogst das auf die Tatsache, dass die Flotte dann der BEG gehörtm
NJ Transit
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Beitrag von NJ Transit »

Auch, aber nicht nur. Viele der angesprochenen Elemente sind für die BEG, die sonst nicht wirklich "innovativ" ausschreibt, komplett neu, und zeigen daher, dass man es offenbar tatsächlich ernst meint und keine Lust auf eine Farce wie zB in Berlin hat.
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EasyDor
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Beitrag von EasyDor »

Divide et impera - Hat schon im alten Rom funktioniert... ;)

Aber sehe ich das richtig, dass die Ausschreibung - bis auf Bahnsteighöhe und (relativ hohes) zugelassenes Alter keinerlei Forderungen an die Fahrzeuge stellt?
Das heißt doch die DB bewirbt sich mit 423 und 420 an denen sie nichts am Status quo ändern muss...

Es war ja klar, dass es diese Fahrzeuge weiterhin werden, aber ein Redesign der 423 inkl. Erneuerung des FIS und der Sitze hätte man schon fordern können, genauso wie eine Klimaanlage sowie überhaupt ein richtiges FIS bei den 420ern.
Das sind nämlich beim 420 die einzigen Kritikpunkte, mit den beiden Verbesserungen würden sicher auch viele kritische Stimmen verstummen was die "alten" Fahrzeuge angeht.
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uferlos
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Beitrag von uferlos »

Die 420 sollen ein neues FIS bekommen im Zuge des Umbaus... Eine Klimaanlage nachzurüsten, wäre zu aufwändig, aber theoretisch möglich, siehe 420 Plus. Nachdem die 420er aber fast nur zur Hvz eingesetzt werden sollen, ist das verschmerzbar ohne Klimaanlage.
Der 423 hat ja auch nur ne Belüftung und keine echte Klimaanlage im Fahrgastraum.
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Beitrag von EasyDor »

uferlos @ 19 Jun 2017, 08:00 hat geschrieben: Die 420 sollen ein neues FIS bekommen im Zuge des Umbaus... Eine Klimaanlage nachzurüsten, wäre zu aufwändig, aber theoretisch möglich, siehe 420 Plus. Nachdem die 420er aber fast nur zur Hvz eingesetzt werden sollen, ist das verschmerzbar ohne Klimaanlage.
Der 423 hat ja auch nur ne Belüftung und keine echte Klimaanlage im Fahrgastraum.
Ja, aber nach der Ausschreibung müsste die DB ja gar nichts mehr umbauen, weder 423 noch 420. Und warum etwas machen was Geld kostet aber nicht gefordert wird? :(
In FFM und Stuttgart gabs ja das Rededign auch nur im Zuge der Ausschreibung...

Oder gibt es hier Referenzen auf andere Anforderungskataloge die ich nicht gesehen habe?

Und klar, es ist keine richtige Klimaanlage per Definition, aber es kommt gekühlte Luft aus einem Aggregat und drinnen ist es (meistens...) kühler als draußen. Das erfüllt zumindest praktisch die Definition und ist imho auch in den meisten Nahverkehrstriebwagen mit etwas mehr Türen ähnlich gelöst. ;)
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Beitrag von Rev »

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 aber es kommt gekühlte Luft aus einem Aggregat und drinnen ist es (meistens...) kühler als draußen.
Ich glaub ich Fahre mit anderen S-Bahnen als du selbst bei Belegungen von 50% ist es nie Kühler als draßen bei dem Wetter .... meist ist die Luft sogar noch unangenehmer...
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

EasyDor @ 19 Jun 2017, 08:23 hat geschrieben:Aber sehe ich das richtig, dass die Ausschreibung - bis auf Bahnsteighöhe und (relativ hohes) zugelassenes Alter keinerlei Forderungen an die Fahrzeuge stellt?
Das siehst Du falsch - im TED zu finden ist nur eine Bekanntmachung, dass ein Verhandlungsverfahren geplant ist, mit einem groben Überblick über den Inhalt. Bei Ausschreibungen finden sich Details in den (durch interessierte EVU anzufordernden, nicht öffentlich gemachten) Ausschreibungsunterlagen, bei Verhandlungsverfahren habe ich keine AHnung, könnte mir aber vorstellen dass da die Details erst im Rahmen des Verhandlungsverfahren besprochen werden.

Ein Redesign dürfte jedenfalls Teil des Vertrages werden - zum Spaß dürfte die DB jedenfalls kein Redesign planen.
uferlos @ 19 Jun 2017, 09:00 hat geschrieben:Der 423 hat ja auch nur ne Belüftung und keine echte Klimaanlage im Fahrgastraum.
Ach je, schon wieder die alte Diskussion. Ja, es mag sein, dass das was der 423er da hat keine vollwertige Klimaanlage ist, es kühlt aber auf jeden Fall aktiv, und ist damit mehr als "nur ne Belüftung".
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Beitrag von Didy »

Boris Merath @ 19 Jun 2017, 15:01 hat geschrieben: bei Verhandlungsverfahren habe ich keine AHnung, könnte mir aber vorstellen dass da die Details erst im Rahmen des Verhandlungsverfahren besprochen werden.
Ne da gibts schon auch Ausschreibungsunterlagen.
Die Verhandlungen gibts dann auf Basis des ersten Angebots.
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Beitrag von 218 466-1 »

Was'n Käse diese Ausschreibung:
Für die Erbringung der Verkehrsleistungen ist zunächst der Einsatz von Gebrauchtfahrzeugen mit einem Baujahr ab 1993 zugelassen. Während der Laufzeit des Verkehrsdurchführungsvertrags sind durch das ausgewählte Verkehrsunternehmen Neufahrzeuge zu beschaffen. (...) Die Bewerber haben zum Beleg ihrer technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit mit dem Teilnahmeantrag mindestens 2 Referenzen über die Erbringung von S-Bahn-Leistungen (= Eisenbahnverkehrsleistungen in Metropolregionen, die zugleich innerstädtische Verkehrsbedürfnisse bedienen und sich vom sonstigen Regionalverkehr insbesondere durch ihre im Durchschnitt höhere Verkehrsnachfrage, geringere Fahrtweite, dichtere Taktfolge und kürzere Haltestellenabstände unterscheiden) in den Jahren 2014, 2015, 2016 oder 2017 mit einem Leistungsvolumen von jeweils mindestens 10 000 000 Zugkm pro Jahr vorzulegen. Dazu sind für jede Referenz der jährliche Umfang der erbrachten Leistungen, der Erbringungszeitraum sowie der jeweilige Auftraggeber anzugeben.
Das schliesst nahezu alle anderen EVU aus. Warum nicht gleich einfach an DB vergeben? :angry:
Und das (S) kann man dann auch durch MM (Münchner-Museumsbahn) ersetzen.
EasyDor @ 19 Jun 2017, 08:23 hat geschrieben:Aber sehe ich das richtig, dass die Ausschreibung - bis auf Bahnsteighöhe und (relativ hohes) zugelassenes Alter keinerlei Forderungen an die Fahrzeuge stellt?
Falsch! Die Ausschreibung nicht oder nicht vollständig gelesen, was?
(...) mindestens 270 Fahrzeuge verfügen, die ab Dezember 2019 mindestens die folgenden Eigenschaften erfüllen:
- Mindestlänge der Fahrzeuge 65 Meter;
- Sämtliche Fahrzeuge müssen Bahnsteige mit einer nominalen Höhe von 960 mm über Schienenoberkante mit einem niveaugleichen Einstieg im Sinne der TSI PRM bedienen können;
- Die nachzuweisende Fahrzeugflotte muss die Umsetzung des zum Zeitpunkt der Abgabe des Teilnahmeantrags aktuellen Betriebsprogramms (Bayern-Kursbuch 2017, Tabellen 999.1 – 999.4 und 999.6. – 999.8) ermöglichen.
In der Eigenerklärung ist jeweils darzustellen, dass die geforderten Eigenschaften durch die vorhandenen Fahrzeuge erfüllt werden.
Keine Alternative zum Transrapid MUC
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Beitrag von EasyDor »

218 466-1 @ 22 Jun 2017, 00:16 hat geschrieben: Falsch! Die Ausschreibung nicht oder nicht vollständig gelesen, was?
Oh, schrecklich, ich hatte die Länge und die selbstverständliche Umsetzbarkeit des Fahrplans vergessen :P

Ich finds aber ehrlich gesagt gut, dass die Ausschreibung so auf die DB gemünzt ist. Jeder private Anbieter würde ein totales Chaos verursachen bzw. sich in den Ruin stürzen, zumindest wenn er die Fahrzeuge selber kaufen müsste.
Das geht erst in der nächsten, wenn dann nur noch der Betrieb von BEG-Eigenen Fahrzeugen ausgeschrieben wird.
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 19 Jun 2017, 15:01 hat geschrieben: Bei Ausschreibungen finden sich Details in den (durch interessierte EVU anzufordernden, nicht öffentlich gemachten) Ausschreibungsunterlagen, bei Verhandlungsverfahren habe ich keine AHnung, könnte mir aber vorstellen dass da die Details erst im Rahmen des Verhandlungsverfahren besprochen werden.
In der Regel wird die bei öffentlichen Ausschreibungen vermieden, weil eine unterlegende Firma dann einen Klagegrund hätte, nach dem Motto "Hätten wir gewusst, was ihr da besprochen habt, dann hätten wir unser Angebot anders geschrieben".
Es sit schon so wie Didy es schreibt: die kompletten Infos gibt es schriftlich, sobald die Firma den Teilnahmeantrag gestellt hat, damit alle Firmen gleich behandelt werden.

@218 466-1: zumindest die SNCF konnte sich wohl auch bewerben, aber sonst nicht viele, das stimmt
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 22 Jun 2017, 09:18 hat geschrieben: In der Regel wird die bei öffentlichen Ausschreibungen vermieden, weil eine unterlegende Firma dann einen Klagegrund hätte, nach dem Motto "Hätten wir gewusst, was ihr da besprochen habt, dann hätten wir unser Angebot anders geschrieben".
Es sit schon so wie Didy es schreibt: die kompletten Infos gibt es schriftlich, sobald die Firma den Teilnahmeantrag gestellt hat, damit alle Firmen gleich behandelt werden.
Möglich, unabhängig davon wie es übermittelt wird - es ging ja um die Frage ob ein Redesign vorgeschrieben ist, und das kann man halt nur mit der Ankündigung des Verhandlungsverfahrens nicht sagen, weil das was im TED steht halt nur ein kleiner Teil der Vorgaben ist.
218 466-1 @ 22 Jun 2017, 01:16 hat geschrieben:Was'n Käse diese Ausschreibung: Das schliesst nahezu alle anderen EVU aus. Warum nicht gleich einfach an DB vergeben? :angry:
Weil das halt nicht zulässig und/oder gewünscht ist. Außerdem will die BEG nicht unbedingt an die DB vergeben, sondern es hat sich zum Glück so viel Realismus durchgesetzt, dass das bei einem Netz wie der Münchner S-Bahn halt nicht auf die gleiche Art geht wie bei irgendeiner Regionalbahn mit einer Hand voll Fahrzeugen und ein oder zwei Strecken.

Deswegen geht man jetzt halt den Weg, dass man während einer Vertragsverlängerung mit dem bestehenden Betreiber einen "weichen" Übergang in den Wettbewerb sorgfältig vorbereitet - und vorallem, dass man den Wechsel auf eine neue Fahrzeuggeneration sinnvoll und sanft durchführt, und nicht wie bei bisherigen Ausschreibungen mit einem harten Schnitt zum Fahrplanwechsel (plus entsprechend gigantischem Chaos, weil die neuen Fahrzeuge noch nicht bereit sind).
Und das (S) kann man dann auch durch MM (Münchner-Museumsbahn) ersetzen.
Die 423er sind noch weit von einer Museumsbahn entfernt, und die 420er sind halt einfach eine Notlösung mangels Alternativen. Es starten ja jetzt zeitnah die Planungen zur Beschaffung einer komplett neuen Fahrzeuggeneration - von "Museumsbahn" und "alles bleibt beim alten" kann also keine Rede sein.
Anders geht es halt schlicht nicht, oder glaubst Du ernsthaft es geht gut wenn man jetzt sagt dass man zum x.12.2019 mal eben 260 neue S-Bahn-Fahrzeuge auf einen Schlag in Betrieb nimmt?
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Beitrag von Iarn »

Boris Merath @ 22 Jun 2017, 10:35 hat geschrieben: Möglich, unabhängig davon wie es übermittelt wird - es ging ja um die Frage ob ein Redesign vorgeschrieben ist, und das kann man halt nur mit der Ankündigung des Verhandlungsverfahrens nicht sagen, weil das was im TED steht halt nur ein kleiner Teil der Vorgaben ist.
Sehe ich auch so. Der TED ist ja nur eine Info, damit mögliche Bieter entscheiden können, ob sie einen Teilnahmeantrag stellen. Die Details der Vorgaben stehen dann in dem Paket den die zugelassenen Teilnehmer bekommen. Wobei zugelassene Teilnehmer meist nach mehr klingt als es wirklich eine Hürde ist. In der Regel bekommt die Zulassung sogut wie jeder aber man will den gröbsten Unfug und halt auch die Presse etc. raushalten.
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