[M] ÖPNV-Offensive d Freistaates bzgl Schadstoffen

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Um ein Dieselverbot zu umgehen scheint der Freistaat den ÖPNV massiv fördern zu wollen

Merkur

Für mich sehr erfreulich, was der Freistaat bezüglich ÖPNV vorhat
Förderung von Tram und U-Bahnen:Bis 2006 hatte der Freistaat Neuanschaffungen hier mit 50 Prozent bezuschusst. Dann aber fuhr man die Unterstützung auf durchschnittlich zwölf Prozent zurück. Nun schlägt das Verkehrsministerium die radikale Kurskorrektur vor: Künftig soll der Fördersatz wieder bei 50 Prozent liegen. Billig wird das nicht: Mittelfristig sind in den besonders Stickstoffoxid-belasteten Großstädten Investitionen von 160 Millionen Euro geplant – das heißt 80 Millionen für den Freistaat.

Konkret soll in den nächsten Jahren in München der Takt der Linien U1, U2, U3 und U6 verkürzt werden, die U4 verkehrt mit längeren Zügen. Die Trambahn-Linien 12 und 28 werden verlängert.

Busse: Für den Nachtragshaushalt 2018 meldet das Innenministerium 20 Millionen Euro an, um die Umstellung der älteren Busse auf Euro-6 zu fördern. München erhält schon seit Jahren keine Busförderung mehr – jetzt wären aber für die komplette Fuhrparkumstellung Investitionen über 120 Millionen nötig.

Geplant ist zudem, sogenannte Tangential- und Expressbusverbindungen einzurichten, die das stark aufs Stadtzentrum ausgerichtete S-Bahn-Netz ergänzen. Von sechs bis sieben Linien ist in der Staatsregierung die Rede. Auch hier will der Freistaat 50 Prozent der Kosten übernehmen – macht vier Millionen Euro pro Jahr.
Insbesondere die Wiedereinführung der 50% Förderung sollte einiges ausmachen. Bei der Verlängerung der SL12 und 28 ist mir nicht klar, ob Fahrzeuge oder Linienweg verlängert werden sollen.

BR
Zudem wird der öffentliche Personennahverkehr in den kommenden fünf Jahren mit rund einer halben Milliarde Euro zusätzlich ausgebaut. Ziel ist es, eine höhere Taktung bei U- und Trambahnen hinzubekommen. Das U- und S-Bahnfahren attraktiver machen sollen zudem ein Gratismonat für Pendler beim Abschluss eines Ticket-Abos und mehr Buslinien, die das S-Bahn-Netz ergänzen.
Eine halbe Milliarde in fünf Jahren gefällt mir. Ich hoffe die Stadt legt auch noch was drauf.

PS falls es sich von der maximalen Überschriften Länge ausgeht, bitte ein Mod den Schadstoffen den verdienten Plural angedeihen lassen. Ich habe es bei meinen Versuch einer kurzen Überschrift versemmelt
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Beitrag von Flogg »

Danke, Rudolf Diesel, dass Du diesen Motor erfunden hast, und damit Politiker dazu bringst, 2017 den ÖPNV ausbauen zu wollen. :rolleyes:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Linie 28 verlängern? Wie muss man sich das vorstellen?
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 18 Jul 2017, 18:13 hat geschrieben: Eine halbe Milliarde in fünf Jahren gefällt mir. Ich hoffe die Stadt legt auch noch was drauf.
Wird sie muessen, wenn es was bringen soll - die Zahlen sind fuer Grossstaedte in ganz Bayern, nicht nur fuer Muenchen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Müssen sie sowieso, damit sich die 50% Förderquote lohnt.
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Beitrag von 146225 »

Boris Merath @ 18 Jul 2017, 17:48 hat geschrieben: Wird sie muessen, wenn es was bringen soll - die Zahlen sind fuer Grossstaedte in ganz Bayern, nicht nur fuer Muenchen.
Und da ist es auch nötig - die örtliche lahme Handhabung des Tramausbaues hin oder her, aber die Tram in Würzburg könnte so ein paar neue Wagen irgendwann in nicht allzuferner Zukunft mal gebrauchen. Und so weiter, und so weiter.
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Beitrag von EasyDor »

Bei Radio Gong (hat mich gerade per Facebook erreicht) gibt es noch weitere Infos zu dem Maßnahmenpaket.

Auch sehr interessante über München hinausgehende Forderungen wie die Elektrifizierung der BOB sowie Tarifliche wie das schaffen eines zusätzlichen Gratismonats im Abo. :o :)

Was geht denn hier gerade ab? Wenn nur die ein Viertel des geplanten in den nächsten 5 Jahren umgesetzt wird, dann passiert in den nächsten paar Jahren mehr als in den letzten 25... :huh:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Zitat von Radio Gong:
"Tram- und U-Bahn-Förderung
Ziel ist die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten (Taktverdichtung) durch Fahrzeugneuanschaffungen."

Diese plötzliche Hektik könnte man ja fast schon als Panikattaken bezeichnen. Steht da die Autoindustrie dahinter, die Panik bekommt das durch zuwenig ÖPNV Verbote ohne Ende drohen?

Btw, 500 Mio in 5 Jahren zusätzlich, die sind ratzfatz weg. So riesig ist das Füllhorn nun nicht. Ein paar wenige km U-Bahn, und das Geld ist weg.
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Beitrag von Flogg »

Kann man den Takt der U1/2/(7) auf dem Abschnitt HBF-Kolumbusplatz (wenn alles wie geplant fährt) noch groß verdichten?
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nein.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 18 Jul 2017, 19:09 hat geschrieben: Btw, 500 Mio in 5 Jahren zusätzlich, die sind ratzfatz weg. So riesig ist das Füllhorn nun nicht. Ein paar wenige km U-Bahn, und das Geld ist weg.
Der Vorteil der deutschen Bürokratie: in 5 Jahren baut man nicht einen km U-Bahn.
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Beitrag von Flogg »

spock5407 @ 18 Jul 2017, 19:20 hat geschrieben: Nein.
Wie könnte die in diesem Artikel angesprochene Taktverdichtung auf diesen Linien dann aussehen? U7 wieder abschaffen & als U1 oder 2 fahren lassen?
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MVG-Wauwi
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Beitrag von MVG-Wauwi »

146225 @ 18 Jul 2017, 19:06 hat geschrieben:Und da ist es auch nötig - die örtliche lahme Handhabung des Tramausbaues hin oder her, aber die Tram in Würzburg könnte so ein paar neue Wagen irgendwann in nicht allzuferner Zukunft mal gebrauchen. Und so weiter, und so weiter.
Ja, sicher.

Interessant wird auch Regensburg, wo das Thema "hochwertiges Nahverkehrssystem" auf der Agenda steht und sicher einen dreistelligen Millionenbetrag erfordert.

Augsburg wird sicher auch Mehrbedarf durch Streckenneubauten geltend machen und sich Gedanken über die GT6N machen.

Nürnberg könnte allerdings Pech haben, wenn sie die G1 als Nachfolger der DT1 bereits anderweitig finanziert haben :huh: . Aber das Füllhorn wird ja zumindest in anderen Bereichen (Universität, Außenstelle Deutsches Museum) üppig über der Noris ausgeschüttet.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Flogg @ 18 Jul 2017, 19:27 hat geschrieben: Wie könnte die in diesem Artikel angesprochene Taktverdichtung auf diesen Linien dann aussehen? U7 wieder abschaffen & als U1 oder 2 fahren lassen?
Ändert aber an der Zahl der Züge auch nichts. Ob du da jetzt U1 oder U7 dranschreibst, spielt keine Rolle. Dichter als 2 Minuten geht nicht.
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Beitrag von spock5407 »

MVG-Wauwi @ 18 Jul 2017, 19:28 hat geschrieben: Ja, sicher.

Interessant wird auch Regensburg, wo das Thema "hochwertiges Nahverkehrssystem" auf der Agenda steht und sicher einen dreistelligen Millionenbetrag erfordert.
Yup, da musste ich auch sofort dran denken, jetzt haben die RVB vielleicht ne Chance.

@Flogg: Diese "Taktverdichtung auf den Linien" impliziert nicht, dass jede einzelne Linie auf jedem Abschnitt verstärkt wird, sondern ist eher als allgemeine Marschrichtung zu verstehen. Man kann auch Entlastung durch Parallelstrecken schaffen. Für den Abschnitt Hbf-Kolumbusplatz-Silberhorn heisst das: 58 auf Trambahn umstellen, 17Süd nicht schwächen durch kleinere Fahrzeuge, sondern eher auf Takt5 bis zum Martinsplatz verdichten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Die 28 könnte man in Norden bis Schwabing Nord führen und im Süden bis Ostfriedhof.
Man könnte die U1 auf einen 5 Minuten Takt verstärken und die U2 vollständig auf einen 3/4 Minuten Takt umstellen.
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Beitrag von Flogg »

Lazarus @ 18 Jul 2017, 19:29 hat geschrieben: Ändert aber an der Zahl der Züge auch nichts. Ob du da jetzt U1 oder U7 dranschreibst, spielt keine Rolle. Dichter als 2 Minuten geht nicht.
Dann scheint das eine nicht umsetzbare Maßnahme zu sein, die in diesem Artikel genannt wird. Ob man den Takt der U3/6 noch weiter verkürzen kann, sei auch mal dahin gestellt.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Stichwort U9...

Kurzfristig kann man eigentlich nur große Fahrzeuge bei der Tram beschaffen, den Betriebshofbau der Tram vorziehen, bei der U-Bahn schnellstmöglich die fassungsschwächeren A-Wagen komplett durch C2 ersetzen, die B wenn möglich innen umbauen.

Eventuell Buslinien mit Buszügen parallel zu Schienenstrecken wo gar nix mehr sonst geht, um abschnittsweise Kurzstreckenfahrgäste von der Metro abzuziehen. Dies gabs vor ein 5-6 Jahrzehnten schonmal. Stichwort 40er Linien damals.
Großsiedlungen müssen auch spätabends mit Takt10 erreichbar sein. Sonst fahren die Leute mit dem Auto von/zu Kulturveranstaltungen.
Stark ausgelasteten Buslinien sollten evtl. X-Linien überlagert werden. dem 57er Z.b. ein X57.

V.a. auch müssen die Engpässe bei den Tramknoten weg. Jetzt! Nicht in 10 Jahren.

Was nun wichtig wäre, das auch die Stadt mitzieht und ihren Teil beiträgt, mehr Geld für den ÖPNV bereitzustellen. Und deutlich mehr als "nachfragegerechte" Verkehre ermöglicht.
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Beitrag von Flogg »

Von der U9 ist in dem Artikel keine Rede. Man will Takte verdichtet sehen, auf Strecken, die man offenbar gar nicht mehr verstärken kann. Vielleicht hat Herr Herrmann das bisher nicht gemerkt, da bei der U eh kaum das unterwegs ist, was in den Regel-Fahrplänen steht. An einen Umbau der Züge glaube ich auch nicht. Das hätte man schon vor zig Jahren machen können, Motivation hierzu ist nicht zu erkennen.

Auch wenn es pessimischtisch klingen mag, aber ich glaube nicht, dass sich in den nächsten Jahren bei der U/MVG etwas ändert. Eher verteilt man großflächtig Flyer, dass Leute, die nicht unbedingt müssen, lieber auf die U verzichten und aufs Fahrrad umsteigen sollen. Gleichzeitig verteilt man Gratistickets für MVGRad.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nimm doch nicht alles wörtlich. Du musst das übersetzen mit "mehr Kapazitäten schaffen".

Seehofer dürfte auch die Wahl 2018 drücken; da wird er nicht als Nichtstuer dastehen wollen, sondern zeigen, wie toll sich die Staatsregierung einsetzt. Einfach um die Absolute nicht zu verfehlen.
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Beitrag von EasyDor »

Flogg @ 18 Jul 2017, 19:48 hat geschrieben:Von der U9 ist in dem Artikel keine Rede. Man will Takte verdichtet sehen, auf Strecken, die man offenbar gar nicht mehr verstärken kann.
Es würde ja schon reichen wenn man diese bereits verdichteten Takte auch wirklich fährt und den Fahrplan einhalten kann...
Problem ist ja nicht die Menge der Züge sondern Taktlücken von 10min und mehr die im Berufsverkehr nunmal zu einem Chaos führen welches sich erst in der NVZ behebt.

Da braucht es innovative Lösungen wie z.B. DAS HIER, lässt sich sogar sofort umsetzen.

Zusätzlich sollte man die Linien auf ihren bestehenden Wegen verstärken und dann auch mit der gleichen Nummer führen. U7 und U8 fahren selbst im Berufsverkehr oft fast nur Luft durch die Gegend, weil der 0815 Fahrgast damit nichts anzufangen weiß.
Eine U2 Kolumbusplatz geht ja auch, und das wird dann auch mehr genutzt...
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Warum müssen die am Kolumbusplatz enden? Weiter nach Neuperlach Süd damit.
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Beitrag von Flogg »

EasyDor @ 18 Jul 2017, 20:08 hat geschrieben: U7 und U8 fahren selbst im Berufsverkehr oft fast nur Luft durch die Gegend, weil der 0815 Fahrgast damit nichts anzufangen weiß.
Eine U2 Kolumbusplatz geht ja auch, und das wird dann auch mehr genutzt...
Die U7 ist seit der Verlängerung zum OEZ wesentlich besser besucht als vorher. Entsprechend merkt man seitdem auch eine Entspannung auf der U1.
Seehofer dürfte auch die Wahl 2018 drücken; da wird er nicht als Nichtstuer dastehen wollen, sondern zeigen, wie toll sich die Staatsregierung einsetzt. Einfach um die Absolute nicht zu verfehlen.
Manche Leute wachen aber auch mal auf und merken, dass die Absolute der CSU nicht in allen Belangen ein "Weiterkommen" bedeutet... :D (ja, ich weiß, dass wir seit Ewigkeiten von der SPD regiert werden).
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Für mich ist das ganze ein Versuch die wirklich wichtigen Entscheidungen (Fahrverbote, Strafen für die Automobilkonzerne) zu verzögern, mit der Hoffnung, es würde sich doch irgendwie mit der Zeit lösen - oder alternativ das Problem eines anderen werden. ("Das ist das Problem of future-Horst!")

Man macht jetzt längst nötige Invistitionen in den ÖPNV (oder verspricht sie zumindest) und hofft, dass man so nochmal um Sanktionen und unpopuläre Entscheidungen rumkommt.
Dass das alles nötig ist, möchte ich nicht bestreiten, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es ausreicht.

PS: Hat mal einer errechnet, was denn die Investitionen in den ÖPNV sonst in dieser Zeit gewesen wären? Wenn der Stamm2 da mit reingerechnet wird, bleibt eh nimmer viel übrig.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Mir persönlich ist scheißegal wieso und weshalb Seehofer den Nahverkehr pushen will. Tatsächlich findet amscheinend gerade nach 10 Jahre Stillstand endlich eine Wende bezüglich des Nahverkehrs statt.
Genau so die Garten Tram. Da bin ich bei Helmut Kohl, wichtig ist, was hinten raus kommt
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Beitrag von Boris Merath »

Iarn @ 18 Jul 2017, 21:48 hat geschrieben: Tatsächlich findet amscheinend gerade nach 10 Jahre Stillstand endlich eine Wende bezüglich des Nahverkehrs statt.
Warten wir mal ab. 500 Millionen klingt im ersten Moment nach viel, nachdem es ein auf 5 Jahre verteilter Einmalbetrag ist, um den auch noch zahlreiche bayerische Großstädte konkurrieren ist das allenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein, aber nicht mal annähernd genug um die Investitionsrückstände zu beheben. Für München ist das maximal eine erste Anzahlung auf die U9, München braucht aber zahlreiche weitere Projekte. Eine Hand voll tangentialer Buslinien im Außenraum von München ist auch dringend nötig, aber auch die paar Busse werden die Verkehrsprobleme nicht lösen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Mir ist bewusst, dass die Beträge nicht so groß sind, wie benötigt. Allerdings kann man zusammen mit dem sicherlich überraschenden Ja zur Garten Tram doch zweierlei Trends erkennen.

Zum einen ist das Thema Nahverkehr auf der Agenda wesentlich präsenter geworden. Das merke ich auch an meinen Google News Alert zum Thema. Früher kam da pro Tag eine Nachricht rein, heute pro Tag so einiges.

Zum anderen scheint es, dass hier auch Seehofen und Reiter eine Zusammenarbeit gefunden haben, die es früher in dieser Form nicht gab. Ude hat ja bei seiner Abneigung gegenüber den verschiedenen bayrischen Ministerpräsidenten seiner Amtszeit keinen Hehl gemacht und vice versa.

Zur U9. Ich sehe da primär mal die Stadt in der Pflicht. Es war im Münchner Nahverkehr immer so, dass der Freistaat mit der S-Bahn den West Ost Verkehr gestellt hat und München den Nord Süd. Die zweite Stammstrecke ist mit ich unerheblichem Finanzmitteln Bayerns im Bau. Da erwarte ich auch was adäquates von München bei der U-Bahn.
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Beitrag von Rathgeber »

Es wäre ganz schön, sich in diesem Thread nicht wieder nur auf München zu konzentrieren. Es gibt zu jedem geplanten Projekt und über Vekehrspolitik allgemein in München eigene Threads.

Wenn die Staatsregierung es ernst meint, muss sie neben der benöitgten Bereitstellung von finanziellen Mitteln auch so etwas wie den geplanten (beschlossenen?) Wildwuchs von Gewerbeflächen auf der grünen Wiese verhindern (zurücknehmen), der vor allem eines generiert: MIV.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Prinzipiell gebe ich Dir recht aber gerade auf der grünen Wiese sammeln sich die Schadstoffe halt auch selten zu bedenklichen Konzentrationen.

So weit ich das mitbekommen habe, ist die Staatsregierung in Teilen bei den Gewerbegebieten wieder zurück gerudert. Grüne Wiese ist meines Wissens nach der Änderung nur dann erlaubt wenn dort auch eine Autobahn Anschlussstelle oder ähnliches ist.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 19 Jul 2017, 11:09 hat geschrieben: Prinzipiell gebe ich Dir recht aber gerade auf der grünen Wiese sammeln sich die Schadstoffe halt auch selten zu bedenklichen Konzentrationen.
Klar, auf der grünen Wiese nicht. Aber stell es dir praktisch vor, ein Betrieb irgendwo auf der grünen Wiese vor München. Die grüne Wiese ist keine Insel, der Betrieb hat Logistik und Geschäftsziehungen möglicherweise zu anderen Betrieben und Kunden in und um München und damit haben wir genau das selbe wie mit den Pendlern: Der, der irgendwo auf'm Dorf in seinen Golf Diesel steigt, kommt dann recht warscheinlich irgendwann in München wieder raus. Das ist die gleiche Tellerrandgeschichte wie mit den unterbrochenen ÖV-Ketten weit draußen = fehlenden Dorfbussen, die somit halt nunmal in München die Luft schlecht machen. Dann nutzt auch ein großes Park & Ride für 1.000 Autos = Leute wenig, egal an welcher Autobahn, das ist pipifax. Die Mehrheit steigt ohnehin nicht unterwegs um und fährt aufgrund der langen Wege auch ganz sicher so schnell nicht elektrisch, als wenn die Wege vielleicht kürzer wären. :ph34r:
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