Gleisabsenkung Rastatt-Niederbühl 2017

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

146225 @ 10 Sep 2017, 18:17 hat geschrieben: Bei einem berichteten Schaden, der gesamt betrachtet minimum im dreistelligen Millionenbereich landen wird - ab wann darf denn dann von einer solchen [Notlage] mal ausgegangen werden?
Wenn man polemisch sein will, darf man immer - das ist das Wesen der Polemik.

Wenn nicht, dann muss man halt genau hinschauen. In all den Dokumenten, die ralf.wiedernmann hier verlinkt, habe ich nur zwei Zahlen gesehen. Die eine stammt vom BLS-Cargo CEO Dirk Stahl, der (siehe weiter oben im Thread) gesagt hat "Der Unterbruch kostet uns jede Woche mehrere hunderttausend Franken" - für die zweitgrößte Schweizer Güter-Bahn! Wenn der Schaden aller Bahnen insgesamt (+SBB, +DB, +kleinere) zehnmal (willkürlich von mir angenommen - aber hundertmal so groß wird er sicher nicht sein) so groß ist, dann sind das für 8 Wochen mehrere Dutzend Millionen. Das wäre keinesfalls eine (gesamtwirtschaftliche) Notlage.

Die andere Zahl stammt aus dem Brief einiger Verbände, die ohne jede weitere Aufschlüsselung "einige Milliarden" ("billions") für alles ("Beliebige") zusammengenommen nennen - nicht einmal das wäre (wenn es überhaupt auch nur näherungsweise stimmt) in unseren Riesenwirtschaften eine gesamwirtschaftliche Notlage, könnte es aber für einzelne Sparten sein. Es wäre interessant zu hören, ob jemand dieses Argument bringt - bis jetzt habe ich es aber jedenfalls nirgends gelesen oder gehört.

H.M.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Es geht nicht nur um den Schaden der EVUs, der Speditionen des kombinierten Verkehrs, sondern auch im Produktionsausfälle bei den Kunden. Nachdem es viele Lieferketten gibt, und die Unternehmen kaum mehr Lager haben, kann der Rückgang des Güterverkehrs um bis zu 75% nicht so einfach als unproblematisch angetan werden. Ausserdem der Imageschaden für die Güterbahn. Beim Lastwagen kann man praktisch immer ausweichen. 2001 war der Gotthardstrassentunnel nach einem Unfall ziemlich lang gesperrt oder irgenwann eine Autobahnbrücke im Inntal. Die LKWs suchten sich einfach Ausweichrouten. Bei der Bahn ist alles komplizierter. Kapazitäten sind für Ausweichrouten immer noch nur 50%.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

ralf.wiedenmann @ 11 Sep 2017, 19:44 hat geschrieben: Es geht nicht nur um den Schaden der EVUs, der Speditionen des kombinierten Verkehrs, sondern ...
Da bin ich ja voll dabei - das Ganze ist ein entsetzliche Blödheit, und ein irreversibler und sicher nicht geringer Schaden.

Meine Anmerkungen haben sich nur auf die Möglichkeit einer z.B. eingleisigen Umgehung bezogen, und dort wieder auf die Frage, ob hier eine "Notlage" oder ein "Notfall" im legalen Sinn vorliegen könnte, um sonst übliche Verfahren beim Bau von Verkehrswegen entbehrlich zu machen (welche auch immer das wären - auch da hab ich mich nicht schlau gemacht; Boris hat dazu "auf die Schnelle" nichts gefunden, wie er schreibt) - und da ist meine (vollkommen laienhafte) Meinung, dass das kein Notfall sein dürfte.

... auch wenn (wir) Eisenbahnpropagenten das vielleicht "ganz gern so hätten", damit man einmal beweisen hätte können, dass auch in solchen Fällen eine schnelle technische Lösung möglich wäre ...

H.M.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Sendung Eco des Schweizer Fernsehens SRF vom 11.9.2017: http://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/...65-eb3f412e9cde
Gesperrte Bahnlinie | Staatliche IT-Firmen | Frauenpower-Serie

Betroffene Firmen mit Produktionseinstellung bzw. Zulieferproblem: Syngenta, Holcim, BASF & Varo

Speditionsfirma Bertschi, kombinierter Verkehrsanbieter Hupac und SBB Cargo sprechen von Umsatzeinbussen von je 50 Mio CHF.
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Beitrag von 146225 »

Man scheint jetzt Brennkraftlokomotiven für Umleiter via Wörth (Rh) - Lauterbourg (Gr) übrig zu haben, denn der Regionalverkehr darf Teil-SEV fahren.
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Beitrag von 146225 »

Wie die DB pressemitteilt, kann die Freigabe des gesperrten Abschnitts wohl "schon" am 02.10.2017 erfolgen.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Schweiz aktuell. 27.9.2017 zu Rastatt und Güterverkehr: http://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/...a8-a47707bfda77
Chaos im Güterverkehr
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Jetzt sind auch die deutschen Medien aufgewacht. SZ/dpa vom 29.9.17, Schadenersatzforderung von Bahnunternehmen: http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft...70929-99-253621
Und nochmals SZ/dpa vom 29.9.17, Schadenersatzforderung eines Spediteurs: http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft...70929-99-262336
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Beitrag von 146225 »

Zusammenfassender Artikel zum Ende der Sperrung, wo nochmals klar wird, welche immensen Schäden hier entstanden sind und wie es das Autoministerium in Berlin nicht mal ansatzweise interessiert hat.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ist ja auch keine Autobahn...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 1 Oct 2017, 08:21 hat geschrieben: Zusammenfassender Artikel zum Ende der Sperrung, wo nochmals klar wird, welche immensen Schäden hier entstanden sind und wie es das Autoministerium in Berlin nicht mal ansatzweise interessiert hat.
Viel schockierender ist dass von Seiten der Wirtschaft kaum ein Aufschrei kam und die Medien verhalten berichtet haben, so als gäbe es ein Stillhalteabkommen.
Hier ging ja viel Geld verloren und es wurde wenig thematisiert. Dem Verkehrsministerium bzw. der Bundesregierung wurde es auch zu leicht gemacht, da kaum Druck ausgeübt wurde von Stellen die wahrgenommen werden und die Allianz pro Schiene oder NEE haben leider nicht das Gewicht der Automobil- und Speditionsverbände.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

In der Schweiz haben die Medien schon berichtet und auch sehr kritisch. Habe ja in diesem Thema diverse Links gepostet.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Spindoctor der Bahn loben das Krisenmanagement ihres Brötchengebers: "Die mehrwöchige Sperrung war eine enorme Herausforderung für alle Beteiligten, die wir vor allem durch die engagierte Zusammenarbeit gut gemeistert haben." Pressemeldung der Deutschen Bahn vom 2.10.2017.
http://www.deutschebahn.com/presse/stuttga...itemsPerPage=10

Auch die SBB ziehen eine zwar etwas kritischere, aber immer noch viel zu positive Bilanz: "Die Auswirkungen im Güter- und Personenverkehr waren während der Sperre der deutschen Rheintalstrecke dennoch massiv. Güter mussten weiträumig umgeleitet werden, im Personenverkehr kam es zu erheblichen Einschränkungen für die Reisenden. Die logistischen Aufwendungen waren enorm. Die SBB ist erleichtert, dass die Rheintalstrecke am Montag wieder durchgehend befahren werden kann und setzt sich dafür ein, dass die internationalen Eisenbahnverkehre künftig besser koordiniert werden." Weiter unten wird klar. Es konnte nicht einmal die Hälfte der normalerweise 200 Güterzüge pro Tag über Ersatzrouten geleitet werden: "Anstelle der rund 200 Güterzüge via Rheintalstrecke verkehrten am Schluss täglich bis zu 84 Güterzüge über Ausweichrouten." Siehe Pressemeldung der SBB vom 29.9.2017: https://company.sbb.ch/de/medien/medienstel...l/2017/9/2909-1

Auch fordert die Pressemeldung der SBB, dass aus dem Vorfall in Rastatt Lehren gezogen werden müssten. Die Deutsche Bahn lobt sich dagegen für das angeblich so tolle Krisenmanagement.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Angesichts der Rahmenbedingungen und der Spontaneität der Ereignisse war das Krisenmanagement so schlecht nicht. der Fehler ist eher (weit) im Vorhinein bei der zeitlichen Koordination der Bauarbeiten zu suchen...
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

TramBahnFreak @ 2 Oct 2017, 21:44 hat geschrieben:Angesichts der Rahmenbedingungen und der Spontaneität der Ereignisse war das Krisenmanagement so schlecht nicht.
Da würde ich zustimmen, zumindest was den PV angeht. Ich war zwar selbst nicht vor Ort, habe mir aber sagen lassen, dass auf die niedrigen Bahnsteige Podeste gestellt wurden, um aus den ICE einen bequemen Ausstieg zu ermöglichen. Auch wurde der Busbahnhof auf dem Vorplatz mehrheitlich dem SEV gewidmet und die Taxis vorübergehend ein paar Meter weiter positioniert.
Es waren unzählige Mitarbeiter im Einsatz, die den Reisenden 10€-Reisegutscheine verteilt haben und mit dem Gepäck geholfen haben (der Bf hat keine Rolltreppen oder Aufzüge).

Der barrierefreie Ausbau mit Aufzügen und Bahnsteigerneuerung soll aber im Laufe der nächsten Jahre kommen - und ich wette doch, dass ein ICE-Halt dann nicht mehr möglich sein wird. :(
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Offener Brief an die Politik zum Ende der Rastatt-Vollsperrung: konsequent Lehren aus dem Desaster ziehen! – Netzwerk Europäischer Eisenbahnen e.V.. 29.9.2017:
http://www.netzwerk-bahnen.de/news/offener...llsperrung.html
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Beitrag von 146225 »

Entenfang @ 2 Oct 2017, 21:15 hat geschrieben: Der barrierefreie Ausbau mit Aufzügen und Bahnsteigerneuerung soll aber im Laufe der nächsten Jahre kommen - und ich wette doch, dass ein ICE-Halt dann nicht mehr möglich sein wird. :(
Natürlich nicht, wo denkst du auch hin? Was das kosten wird, eines Tages quer durch die Republik ein Sonderprogramm Bahnsteigverlängerungen aufzulegen...
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Rheintalbahn: SBB verwirrt mit Raststatt-Slogan auf Cargo-Lok
Blick, 3.10.2017:
https://www.google.ch/amp/s/amp.blick.ch/ne...-id7409004.html
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Beitrag von Entenfang »

Ich hätte ja "No border, no nation, less regulation!" draufgeschrieben. :D
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Beitrag von NJ Transit »

Entenfang @ 3 Oct 2017, 21:57 hat geschrieben: Ich hätte ja "No border, no nation, less regulation!" draufgeschrieben. :D
Oder frei nach Janusz Korwin-Mikke "Ein Volk, ein Reich, ein Ticket"?
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Radio SRF, 7.11.17: 10 000 zusätzliche Lastwagen im alpenquerenden Verkehr durch die Schweiz in den Monaten August & September 2017: https://m.srf.ch/news/wirtschaft/streckenun...weizer-strassen
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Beitrag von Valentin »

ralf.wiedenmann @ 7 Nov 2017, 22:14 hat geschrieben: Radio SRF, 7.11.17: 10 000 zusätzliche Lastwagen im alpenquerenden Verkehr durch die Schweiz in den Monaten August & September 2017: https://m.srf.ch/news/wirtschaft/streckenun...weizer-strassen
Dabei ging in der Schweiz vorher der Transitverkehr sogar zurück: TT: VCÖ: Österreichs Alpentransit steigt, Schweizer Transit sinkt
Und am Brenner ist der Verkehr sogar noch stärker gestiegen: TT: 14,3 Prozent mehr Lkw am Brenner, harsche Kritik an Bayern
Aber die Bayern werden nach Fertigstellung des Brennerbasistunnels sicherlich für die Bahn eine LKW-Verladestelle bauen, wenn die Transitkontingente noch drastischer gekürzt werden. Das mit der Ausbauplanung für die Bahn im Zulauf läßt sich ja nur äußerst langfristig planen. :(
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

SBB meldet Umsatzverlust von 26,5 Mio €. Siehe PM vom 22.11.2017: https://company.sbb.ch/de/medien/medienstel.../2017/11/2211-1
„Im Nachgang an die mehrwöchige Sperre in Rastatt (D) ist der SBB und ihren Tochtergesellschaften ein Umsatzverlust von rund 26,5 Mio. CHF entstanden. Noch lässt sich nicht abschliessend einschätzen, wieviele Kunden im Güter- und Personenverkehr längerfristig auf andere Verkehrsträger ausgewichen sind. Die SBB und die Deutsche Bahn (DB) übernehmen die Initiative zur Umsetzung gemeinsamer „Lessons Learned“ aus der Branche. Ein besseres und international abgestimmtes Korridormanagement macht den Güterverkehr einfacher und zuverlässiger.“
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Beitrag von Galaxy »

Wie geht es eigentlich mit dem Tunnel weiter?
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Ursache der Rheintalbahnsperrung soll 2018 feststehen
SZ, 27.11.2017:
http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft...171127-99-38340
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Bilanz der Rheintalsperrung auf den alpenquerenden Güterverkehr durch die Schweiz
Maximal nur 1000 zusätzliche LKW Fahrten durch die Schweiz.
Schienengüterverkehr konnte ca. 2/3 des normalen Volumens abwickeln.

„Der alpenquerende Schienengüterverkehr hielt sich während des Unterbruchs besser als zuerst befürchtet und konnte rund zwei Drittel seines normalen Volumens abwickeln. Die Strasse verzeichnete pro Woche maximal 1'000 zusätzliche Fahrten von Sattelschleppern und Lastwagen durch die Schweizer Alpen und übernahm damit nur einen kleinen Teil der auf der Schiene ausgefallenen Transporte. Der grösste Teil der ausgefallenen Schienentransporte wurde durch die Industrieunternehmen über die Bewirtschaftung der Lager aufgefangen. Aus Sicht des Bundesrats ist alles daran zu setzen, dass die Sperrung der Rheintalstrecke ein einmaliges Ereignis bleibt. Entsprechende Vorkehrungen müssen im Rahmen der Baumassnahmen, der Baustellenkoordination und durch ein besseres Verkehrsmanagement bei Störungen getroffen werden. Die Sperrung der Rheintalstrecke hat gezeigt, dass ein Ereignis von solcher Dauer oder internationaler Dimension nicht rein auf nationaler Stufe gemanagt werden kann. Der Bundesrat spricht sich deshalb dafür aus, dass die bestehenden Gremien der europäischen Schienengüterkorridore ihre Kompetenzen verstärkt wahrnehmen.“

Aus Pressemitteilung des BAVs vom 1.12.2017: https://www.bav.admin.ch/bav/de/home/aktuel...g-id-69050.html

Im Verlagerungsbericht zum algenquerenden Verkehr https://www.newsd.admin.ch/newsd/message/at...ments/50613.pdf gibt es ausserdem ein ganzen Kapitel zum Thema „Folgen und Lehren aus der Sperrung der Rheintalstrecke“.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Rastatter Tunnel verzögert sich um 2 Jahre: SZ, 29.12.17: http://www.sueddeutsche.de/news/wirtschaft...71229-99-438742
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

In Zeiten eines Berliner Flughafens sollte man sehr vorsichtig mit Fertigstellungsterminen in Deutschland umgehen. :ph34r:
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
146225
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Beitrag von 146225 »

Beim Rheintalbahn-Ausbau ist das schon fast egal, welches 204X oder gar 205X am Ende als "fertig" dransteht. Eine peinliche Blamage für Deutschland ist es so oder so schon.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

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