Gleisabsenkung Rastatt-Niederbühl 2017

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Rev @ 30 Aug 2017, 02:01 hat geschrieben:Warum treibt man da eigentlich so nen Aufwand deutsche Züge weiterhin in der Schweiz fahren zu lassen? So viel wird das ja denke ich nicht sein hat die SBB da nix was kompensieren kann? Bzw das Netz dort ist doch dicht genug vertaktet das man da mal die ein oder Lücke in den Takt schieben könnten. Kostet doch alles nur Trassen die man derzeit eh nicht hat... und dann karrt man noch heiße Luft hin und her...
Die fahren nicht in der Schweiz. Die IC 994XX und IC 28XX Baden-Baden <-> Basel SBB werden mit zwei 401er und zwei IC mit 101 gefahren, damit der Fahrradtransport nicht komplett entfällt.
Südlich von Basel SBB fahren ausschliesslich SBB-Garnituren als Ersatzzüge, wie im Normalfall ohnehin bei über 50% aller Züge. :ph34r:
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guru61
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Beitrag von guru61 »

218 466-1 @ 30 Aug 2017, 23:18 hat geschrieben: Die fahren nicht in der Schweiz. Die IC 994XX und IC 28XX Baden-Baden <-> Basel SBB werden mit zwei 401er und zwei IC mit 101 gefahren, damit der Fahrradtransport nicht komplett entfällt.
Südlich von Basel SBB fahren ausschliesslich SBB-Garnituren als Ersatzzüge, wie im Normalfall ohnehin bei über 50% aller Züge. :ph34r:
Genau:
ICE 272 gestern in Olten VL:
https://flic.kr/p/XErtmA

Und ICE x75 am selben Ort:
https://flic.kr/p/Y1kPs1

Bei Glück kreuzen die sich jeweils auf der Verbindungslinie:
http://www.fahrplanfelder.ch/fileadmin/fap...t/2017/G412.pdf


Die ICEs wurden schon am Tag danach abgelöst.
Durch schweizer Wagenmaterial und ohne Probleme :D
Gruss Guru
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Radiobeiträge SRF

31.8.2017, 13:00: https://www.srf.ch/play/radio/tagesgespraec...ac-ec6c87e190da

„Dirk Stahl, CEO BLS-Cargo über die Totalsperre der Rheintalbahn

Seit drei Wochen ist die wichtigste Strecke im Nord-Süd-Güterverkehr Europas unterbrochen - und zwar mindestens bis 7. Oktober. Ärger und Verluste bereitet dies auch dem BLS-Cargo CEO Dirk Stahl. Er ist Gast von Susanne Brunner.

Auf der Rheintalstrecke Basel-Karlsruhe der Deutschen Bahn geht nichts mehr. Bei der Untertunnelung der Strecke sackte die Erde ab und verbog die oberirdischen Gleise. Die Reparatur des Schadens dauert länger als erwartet, was vor allem den Gütertransportunternehmen zu schaffen macht. Während Passagiere auf Busse umsteigen können, müssen für die bis zu 170 Güterzüge, die täglich über diese Strecke verkehren, andere Wege gefunden werden.

Das kostet Zeit, Geld und Nerven. Davon kann Dirk Stahl ein Lied singen. Jede Woche mehr, die der Unterbruch andauere, sei kritisch, sagt Stahl: «Der Unterbruch kostet uns jede Woche mehrere hunderttausend Franken. Jede Woche würde uns noch mehr schmerzen. Insofern wird es auch das Geschäftsergebnis von BLS Cargo negativ beeinflussen.»

Der Mann, der von der Deutschen Bahn zu BLS-Cargo kam, fordert Einsatz von der Politik. Und diese hat reagiert: Bundespräsidentin Doris Leuthard hat dem deutschen Verkehrsminister einen Brief geschrieben und ihn zum Handeln aufgefordert.“

1.9.2017: https://www.srf.ch/news/international/rhein...her-wieder-frei

Rheintalstrecke schon früher wieder frei?

Deutsche Verkehrspolitiker verstehen den Ärger der Schweiz wegen der Superpanne in Rastatt. Sie machen Druck in Berlin.

Das Wichtigste in Kürze

Bundespräsidentin Doris Leuthard hat dem deutschen Verkehrsminister einen Brief geschrieben. Das hat die «Sonntagszeitung» letztes Wochenende bekannt gemacht.

Darin weist sie auf die gravierende Auswirkung des Unterbruchs der Rheintalbahn auf den Güterverkehr und die Schweizer Wirtschaft hin. SRF hat nun in Deutschland nachgefragt.

Dort stösst der Brief auf Verständnis. Man versuche, die Wiederinbetriebnahme zu beschleunigen. Offiziell soll die Rheintalstrecke am 7. Oktober wieder ans Netz gehen.

Die Intervention von Bundespräsidentin Doris Leuthard bei der deutschen Regierung wegen der unterbrochenen Rheintalbahn zeigt Wirkung. Deutsche Verkehrspolitiker wollen jetzt in einer Sondersitzung von der Deutschen Bahn und dem deutschen Verkehrsminister wissen, weshalb es ausgerechnet auf einer der meistbefahrenen Bahnstrecken Europas zu dieser Superpanne kommen konnte.

Nicht auf Worst Case vorbereitet gewesen

Sie machen Druck, damit die Blockade früher als geplant aufgehoben werden kann. Valerie Wilms ist für die Grünen im Verkehrsausschuss des Bundestags. Für sie ist klar, dass bei den Bauarbeiten an der Rheintalbahn vor zwei Wochen der Worst Case eingetroffen ist – darauf sei man nicht vorbereitet gewesen: «Insofern ist es gut, dass die Schweiz entsprechende Hinweise an das deutsche Ministerium weitergibt. Wir dürfen das jetzt nicht mehr so zaghaft behandeln.»

Was absurd klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Die Migros muss wegen ausbleibender Güterzüge improvisieren, um ihre Grapefruit-Regale zu füllen. (Artikel enthält Audio)

Bahnfiasko gefährdet Nachschub

Was absurd klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Die Migros muss wegen ausbleibender Güterzüge improvisieren, um ihre Grapefruit-Regale zu füllen: https://www.srf.ch/news/wirtschaft/deutsche...fruit-nachschub

Die Intervention Leuthards in Berlin zeige schliessich, dass die Baupanne bei Rastatt Auswirkungen auf halb Europa habe. So sieht es auch der Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Martin Burkert: «Ich kann die Intervention von Ministerin Leuthard verstehen. Weil die Rheintalschiene eine internationale Verbindung ist und durch die Sperrung nun erhebliche Schwierigkeiten auftreten.»

Frage nach früherer Freigabe an Sondersitzung

Deshalb will der SPD-Abgeordnete an einer Sondersitzung nächste Woche von den Verantwortlichen der Deutschen Bahn wissen, welche Fehler bei den Bohrarbeiten zu der Superpanne geführt haben und vor allem, ob die wichtigste europäische Nord-Süd-Transitstrecke nicht früher als geplant wieder in Betrieb genommen werden kann.

« Wo ich keine Gleise habe, kann ich sie mir auch nicht hinbiegen. Das funktioniert nicht.»
Valerie Wilms, Grüne Verkehrspolitikerin

In Berlin hält man allerdings am 7. Oktober fest. Erst dann soll die Rheintalbahn wieder freigegeben werden. Bis dahin rät Berlin den Güterbahnen, alternativ verfügbare Strecken zu nutzen, damit wenigstens ein Teil des Güterverkehrs in den Süden abgewickelt werden kann. Für Grünen-Verkehrspolitikerin Wilms ist das jedoch ein frommer Wunsch: «Wo ich keine Gleise habe, kann ich sie mir auch nicht hinbiegen. Das funktioniert nicht. Bei Raumschiff Enterprise mag das gehen, in der Fantasie, aber ich habe nichts.»

Denn auf den maroden Nebengleisstrecken könne kein Güterverkehr abgewickelt werden, meint Wilms. So bleiben nur grossflächige Umleitungen über Singen/Schaffhausen, Frankreich oder Österreich – oder aber die Strasse.“
Catracho
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Beitrag von Catracho »

ralf.wiedenmann @ 1 Sep 2017, 15:34 hat geschrieben: Was absurd klingt, hat einen ernsten Hintergrund: Die Migros muss wegen ausbleibender Güterzüge improvisieren, um ihre Grapefruit-Regale zu füllen.
Wirklich? Das ist der ernste Hintergrund? Dass ein paar Angestellte einer Supermarktkette ein bisschen mehr für ihre Franken tun müssen, damit die oh so geplagten Alpenbewohner im Herbst ja nicht auf ihre tägliche Portion Zitrusfrüchte verzichten müssen? Oh mein Gott!!!!!........ Meinen die das ernst? Also wenn das die gravierenden Auswirkungen sind, dann hat man wirklich keine Probleme mehr..... Gut, wenigstens die Leserkommentare zeugen davon, dass nicht alle da unten komplett den Kontakt zur Realität verloren haben.

Mfg
Catracho
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Beitrag von 146225 »

Die Zitrusfrucht wird nach meinem Verständnis hier eben mal zum Symbol - als kleines, aber wohlhabendes Land ist die Schweiz nun mal bei einer ganzen Reihe von Produkten, auch solchen des täglichen Bedarfs, auf Importe angewiesen. Als vernünftiges Land rollt sehr vieles von diesen Importen auf der Schiene heran. Das Symbol soll sagen: mit der vermeintlich harmlosen unwichtigen Grapefruit fängt es an. Und was ist es morgen, und was nächste Woche?

Den Grund, dass die Schweiz(er EVU) unseren (deutschen) Fähigkeiten, die Unglücksstelle so rasch als möglich wieder uneingeschränkt befahrbar zu machen, eine gesunde Portion Misstrauen entgegenbringen, den haben wir ja oft genug frei Haus geliefert.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Es gab mal Zeiten da wollte die Schweiz autark sein um gegebenenfalls eine wie auch immer gelagerte "Belagerung" durch die NATO zu widerstehen.
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karhu
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Beitrag von karhu »

Bericht über den Einsatz der Ludmilla (DR-Baureihe 130) zwischen Tübingen und Horb: STZ

Aus Tf-sicht kann die Sperrung bestimmt noch länger anhalten so lernt man neue Strecken kennen, hat mehr Abwechslung und darf Ludmilla fahren ;)
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Beitrag von 146225 »

karhu @ 1 Sep 2017, 22:45 hat geschrieben: Bericht über den Einsatz der Ludmilla (DR-Baureihe 130) zwischen Tübingen und Horb: STZ
Wenn schon, dann bitte DR-Baureihe 132. Und die offenkundigen Nachteile der Umleiterei in diesem Verfahren sind einfach nicht zu übersehen.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

karhu @ 1 Sep 2017, 23:45 hat geschrieben: Aus Tf-sicht kann die Sperrung bestimmt noch länger anhalten so lernt man neue Strecken kennen...
Wie funktioniert so etwas eigentlich bezüglich der Streckenkunde, sind Ausweichstrecken sowieso gelernt, oder ist eine Neueinführung zeitlich relative schnell zu bewältigen?
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Ministerien beraten die Lage nach Unterbruch der Rheintalbahn
Bahnonline, 31.8.2017:
http://www.bahnonline.ch/bo/27578/minister...heintalbahn.htm

Unterbruch Rheintalstrecke: SBB schickt Lokführer nach Frankreich
Bahnonline, 2.9.2017: http://www.bahnonline.ch/bo/27647/sbb-schi...-frankreich.htm
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Nachdem der beschädigte Tunnel an der Rheintalbahn bei Rastatt stabilisiert worden ist, gehen die Arbeiten an der zweiten, unversehrten Röhre weiter.  (...) Die Bahn (DB) lässt die zweite, unversehrte Röhre demnach aber vorsorglich sichern. Dazu wird eine Betonplatte zur Stabilisierung des Bodens gebaut.
Arbeit in unbeschädigtem Tunnel geht weiter
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146225
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Beitrag von 146225 »

218 466-1 @ 4 Sep 2017, 00:34 hat geschrieben: Arbeit in unbeschädigtem Tunnel geht weiter
Ja, na hoffentlich. Es wäre auch nicht zu vermitteln, wenn es in typisch deutschem Trödelmodus jetzt hieße: Sorry, da ist uns jetzt was passiert, das müssen wir erstmal gründlich aufarbeiten und analysieren und dann eine Neubewertung der Pläne und Kosten ansetzen und die Gesamtfertigstellung aller Arbeiten zwischen Karlsruhe und Basel verschiebt sich jetzt auf 2055.
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Beitrag von 218 466-1 »

146225 @ 4 Sep 2017, 00:06 hat geschrieben:Ja, na hoffentlich. Es wäre auch nicht zu vermitteln, wenn es in typisch deutschem Trödelmodus jetzt hieße: Sorry, da ist uns jetzt was passiert, das müssen wir erstmal gründlich aufarbeiten und analysieren und dann eine Neubewertung der Pläne und Kosten ansetzen und die Gesamtfertigstellung aller Arbeiten zwischen Karlsruhe und Basel verschiebt sich jetzt auf 2055.
Du unterschätzt aber den typisch deutschen Unfähigkeitsmodus. Erst wird weitergebaut um die Gleise entgültig einbrechen zu lassen, damit die aktuelle Sperrung bis Sommer 2021 verlängert werden kann. Erst dann wird gründlich aufgearbeitet, analysiert usw. und bei der Eröffnung im Jahr 2097 fährt der Stolz der DB - der ICE 8 als erstes durch den Tunnel. :ph34r: :wacko: :lol:
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Beschwerdebrief Rastatt an Dobrindt von verschiedenen dt., europ. Eisenbahn- und Umweltverbänden: http://www.erfarail.eu/uploads/170904_Rast...dt_and_Bulc.pdf
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Und hier noch die dt. Übersetzung: http://www.privatbahn-magazin.de/blog/allg...n-bahnlogistik/

"Offener Brief von Vertretern der europäischen Bahnlogistik
4. September 2017
In einem Schreiben von 24 Logistikorganisationen und Bahnverbänden an Bundesverkehrsminister Dobrindt und EU-Kommissarin Bulc wird auf immensen Schaden verwiesen, den die Bahnlogistik durch die Rheintal-sperrung erfahren hat. Die Rheintalbahn ist die Hauptstrecke für den Kombinierten Verkehr in Europa. Rund 50 Prozent des Warenaustauschs zwischen Nordeuropa und Italien via Schweiz erfolgt normalerweise im Kombinierten Verkehr über diese Achse. Für dieses mengenmäßig stärkste Segment erreicht der Umleitungsverkehr weniger als 15 Prozent des Normalvolumens.
Was sind die Folgen?
Das System der europäischen Bahnlogistik steht vor dem Kollaps. Die Umschlagterminals des Kombinierten Verkehrs entlang des Korridors Rhein-Alpen sind mit Containern überfüllt und haben Annahmestopps für Ladebehälter verhängt. Betrieben nördlich und südlich der Alpen sind bereits in bedrohlichem Ausmaß von Lieferausfällen und Produktionsstopps betroffen. Es entstehen volkswirtschaftlich Schäden in Milliardenhöhe. Ein Teil der Bahnverkehre wird nun auf die Straße umsteigen.
Wie konnte es dazu kommen?
Auf wichtigen Güterverkehrskorridoren gibt es nicht genügend Umleitungsstrecken, die bereits als Redundanz geplant sind und bei Verkehrsunterbrüchen sofort benutzt werden können. Eine länderübergreifende Korridorsicht bei der Infrastrukturplanung und -bewirtschaftung ist weiterhin nur in Ansätzen erkennbar.
Es gibt keine internationale Koordination von Baumaßnahmen. Ausweich- und Umfahrungsstrecken waren während der bekanntermaßen riskanten Untertunnelung in Rastatt ebenfalls wegen Baumaßnahmen ganz oder teilweise geschlossen.
Nationale bahntechnische Besonderheiten erschweren ein Ausweichen auf Strecken in anderen Ländern. Es gibt keine Struktur für ein internationales Krisenmanagement im Schienengüterverkehr. Die tagesaktuell erforderliche Koordination verläuft äußerst langsam und ineffizient.
Was muss nun kurzfristig passieren?
Es sind folgende Massnahmen erforderlich:
Einsetzung einer Task Force auf Minister- beziehungsweise EU-Ebene mit Krisenkompetenz, unter Einbezug der Netzbetreiber.
Kollegiale Unterstützung der staatlichen Bahnunternehmen bei der kurzfristigen Verstärkung des Lokführerpools auf den Umleitungsstrecken via Brenner, Frankreich, Raum Stuttgart/Singen/Schaffhausen durch Freistellungen für den Güterverkehr – damit kann innerhalb von 2-3 Tagen die Umfahrungskapazität von heute 25 Prozent auf 50-60 Prozent erhöht werden.
Vereinfachte Betriebsverfahren auf den Umleitungsstrecken unter Einbezug der ERA EU Agency for Railways.
Prüfung von außerordentlichen, temporären Maßnahmen zur Unterstützung der Güterverkehrsunternehmen, die durch das Rastatt-Desaster direkt betroffen sind und finanziell vor dem Aus stehen.
Einsetzen einer Sonderkommission zur zeitnahen Aufarbeitung dieser mit Abstand größten und folgenreichsten Vollsperre des Schienengüterverkehrs der letzten Jahrzehnte, inklusive Notfallpläne, Baustellenmanagement, Priorisierung der Verkehre."
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Sperrung der Rheintalbahn – «Zwischen Stottern und Stillstand»: Die Folgen von Rastatt
SRF, 5.9.2017: https://www.srf.ch/news/schweiz/zwischen-st...gen-von-rastatt
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Die schweizerische Grapefruitversorgung sollte gesichert sein, die Gäubahn ist wieder offen:
Güterverkehr auf Rheintalstrecke kann über Gäubahn umgeleitet werden

Der Güterverkehr, der seit der Sperrung der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden behindert ist, kann ab morgen über die Strecke der Gäubahn umgeleitet werden.
(...)
Ab morgen steht die Strecke auch für die Umleitung von Güterzügen zur Verfügung - bis zu 40 mehr als bisher sollen täglich fahren, im Abschnitt Singen - Horb - Böblingen. Durch den Zusatzverkehr dürfte es in Singen vor allem am Bahnübergang Schaffhauser Straße zu langen Staus kommen.
https://www.swr.de/swraktuell/bw/karlsruhe/...id=1572/u0an7j/
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Jean
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Beitrag von Jean »

Eine Runde Mitleid für die Autofahrer...
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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Beitrag von 143 »

Gibts wohl auch nur bei der DB:

Bin gerade dabei eine Dienstreise in die Schweiz zu planen und siehe da: Die Bahn bietet eine Verbindung über die Gäubahn an. Dauert etwa 1,5 Stunden länger als über die gesperrte Rheintalstrecke. Kostet dafür 30 € mehr :blink:

Nebenbei sei erwähnt: Mit dem Flieger geht es alles in allem zwar nicht schneller, kostet aber nur die Hälfte.
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Beitrag von 146225 »

143 @ 7 Sep 2017, 08:30 hat geschrieben: Nebenbei sei erwähnt: Mit dem Flieger geht es alles in allem zwar nicht schneller, kostet aber nur die Hälfte.
Was "komisch" ist, predigen die Verfechter des (brunzhohlen) Yield-Managements denn nicht immer, wie suuuupergünstig man doch dank dieser ach so wundervollen Einrichtung überall hin reisen könne ... Pech in der Sparpreis-Lotterie gehabt?
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

143 @ 7 Sep 2017, 09:30 hat geschrieben:Gibts wohl auch nur bei der DB:
Bin gerade dabei eine Dienstreise in die Schweiz zu planen und siehe da: Die Bahn bietet eine Verbindung über die Gäubahn an. Dauert etwa 1,5 Stunden länger als über die gesperrte Rheintalstrecke. Kostet dafür 30 € mehr  :blink:
Nebenbei sei erwähnt: Mit dem Flieger geht es alles in allem zwar nicht schneller, kostet aber nur die Hälfte.
Ich würde einfach einen Beschwerdebrief (Email) an Verkehrsminister Dobrindt und an DB Chef Richard Lutz schreiben. Dass man das als Kulanz bezeichnet. ist ein Witz: "Selbstverständlich werden alle bis zum 22. August erworbenen Fahrkarten im Schienenersatzverkehr und auf den Umleitungs- oder Umfahrungsstrecken anerkannt, eventuelle Zugbindungen sind aufgehoben. ... Für Fahrkarten die nach dem 22. August zu dem aktualisierten Ersatz-Fahrplan erworben wurden, gelten die üblichen Umtausch- und Erstattungsregelungen sowie die Fahrgastrechte."

Ich darf ja die Emailadressen aus Persönlichkeitsschutz hier nicht veröffentlichen, aber die Email-Adressen der deutschen Bahn lauten normalerweise Vorname.Nachname@deutschebahn.com und jene der Bundestagsabgeordneten lauten Vorname.Nachname@bundestag.de.
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

SBB-Chef Andreas Meyer zu Konkurrenz mit BLS im Fernverkehr in der Schweiz und Streckensperrung Rastatt
Radio DRS, 9.9.2017, Streckensperrung Rastatt ab Minute 22:
http://www.srf.ch/play/radio/redirect/deta...1a-9576b7ee1d21
SBB kämpft um ihr Monopol

SBB-Chef behauptet, dass parkierte Güterzüge die Strecke Stuttgart-Singen blockierten und die DB diese erst entfernen müssten, damit die Strecke die volle Kapazität erreicht. Er behauptet auch, SBB sei eigentlicher Taktgeber bei der Krisenbewältigung.

Andreas Meyer hat, bevor er zum SBB-Chef ernannt wurde, von 1997 bis 2006 leitende Positionen bei der Deutschen Bahn: siehe: https://company.sbb.ch/de/ueber-die-sbb/pro...reas-meyer.html
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Beitrag von Entenfang »

ralf.wiedenmann @ 4 Sep 2017, 21:02 hat geschrieben:Beschwerdebrief Rastatt an Dobrindt von verschiedenen dt., europ. Eisenbahn- und Umweltverbänden: http://www.erfarail.eu/uploads/170904_Rast...dt_and_Bulc.pdf
It is still unclear for many railway experts to understand why the total closure of the line could not have been avoided or significantly shortened by the building of a temporary, single track replacement line immediately after the damage of the Rhine valley line due to construction works.
Das allerdings verstehe ich auch nicht. Ein provisorisches Umfahrungsgleis aufzubauen sollte doch schneller als innerhalb von 2 Monaten zu bewerkstelligen sein?
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Metropolenbahner »

Entenfang @ 9 Sep 2017, 18:06 hat geschrieben:
Das allerdings verstehe ich auch nicht. Ein provisorisches Umfahrungsgleis aufzubauen sollte doch schneller als innerhalb von 2 Monaten zu bewerkstelligen sein?
Braucht es da nicht auch wieder Genehmigungen? Außerdem war der Untergrund doch auf der kompletten Breite wg. des Tunnels instabil. Ne Brücke hätte man vielleicht bauen können, aber das dauert dann auch etwas länger...


Im Endeffekt wirds der DB auch nicht so wichtig sein, ist für sie ja nur ein Problem am Netzrand :lol:
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

SRF Tagesschau, 9.9.2017: 3'000 zusätzliche Lastwagen täglich durch die Schweizer Alpen. Hupac-Chef kritisiert Funkstille des deutschen Verkehrsministers: http://www.srf.ch/play/tv/redirect/detail/...b2-5aef29b510fa
Ausfall der Rheintalstrecke
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Beitrag von Bayernlover »

https://www.welt.de/wirtschaft/article16848...ar-gewesen.html

Es wäre vermeidbar gewesen. Offenbar war hier wieder Inkompetenz auf Seiten der damaligen Entscheider im Spiel.
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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modercol
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Beitrag von modercol »

Entenfang @ 9 Sep 2017, 18:06 hat geschrieben: Das allerdings verstehe ich auch nicht. Ein provisorisches Umfahrungsgleis aufzubauen sollte doch schneller als innerhalb von 2 Monaten zu bewerkstelligen sein?
Schlägt hier nicht wieder der unsägliche deutsche Bürokratie-Klotz >Planfeststellung<, >Lärmschutz< und >Ausschreibung< zu, auch wenn man ein temporäres Gleis bauen möchte? Möglicherweise dann auch >Umweltverträglichkeit<, >Naturschutz< und >Bürgerinitiativen (dem Deutschen NIMBY traue ich alles zu, selbst beim temporären Gleis)<.

Warum sollte DB Netz so was auch interessieren, selbst SEV (auch bei normalen Baustellen) müssen die EVU zahlen und Trassenpreise werden weiter bezahlt. Würde mich nicht wundern, wenn die EVU dann auch noch den Regelsatz für weite Umleitungsstrecken zahlen müssen, anstatt den ursprünglichen Preis.
Und auch die erhöhten Fahrpreise durch die Umleitungsstrecken, sollte DB Netz eigentlich ausgleichen, sodass Reisende nur den ursprünglichen Betrag zahlen müssen. Aber warum sollte man das tun...

Das sehe ich auch als Problem mit der Netz-Trennung und dem Wettbewerb an. DB Netz fährt keine Züge und hat dementsprechend überhaupt keinen Anreiz, möglichst viele Reisende auf der Schiene zu transportieren. Einzig die Trassen- und Stationspreise sind ausschlaggebend.
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hmmueller
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Beitrag von hmmueller »

"... Bürokratie-Klotz >Planfeststellung<, >Lärmschutz< und >Ausschreibung< ... >Umweltverträglichkeit<, >Naturschutz< und >Bürgerinitiativen<"

Mit so einer Wertung würde ich vorsichtig sein:
* Umweltschutz (Umweltverträglichkeit, Naturschutz) ist eindeutig eine Errungenschaft, die man keinesfalls aufgeben sollte.
* Ebenso trifft das für Lärmschutz zu.
Es ist aber jedenfalls möglich, in Notfällen von diesen Punkten abzusehen (ich müsste jetzt aber tief graben, wo das steht ...).
Allerdings muss man sich dann fragen, ob hier ein Notfall vorliegt - und ich würde meinen, dass von diesem Unfall keine Gefahr für Leib & Leben oder Eigentum von jemandem oder eine wirtschaftliche Notlage ausgeht ... und damit hat man eben diese Regeln einzuhalten - nicht wegen "Bürokratie-Klotz", sondern weil wir uns geeinigt haben, dass inBezug auf Umweltschutz usw. alle gleich zu behandeln sind.
Und damit wird's das wohl gewesen sein - andererseits, weil eben kein Notfall vorliegt, dürften Schadenersatzklagen aller Betroffenen schon einige Aussicht auf Erfolg haben.

Eine Planfeststellung wäre sicher nötig (weil ja ein Plan vorliegen muss), aber das geht im Fall des Falles sehr schnell (erlebeich bei Bauvorhaben bei uns im Ort - wenn die richtigen Fachleute & Zuständigen miteinander reden, dann ist sowas im Stundenbereich erledigt).
Eine Ausschreibung ist sicher nicht nötig - auch für die Betonverfüllung, die jetzt gemacht wurde, gab es eine solche m.W. nicht (oder wenn, dann eine "begrenzte Ausschreibung" an eingeladene Firmen mit sehr kurzer Fristsetzung).
Und die Bürgerinitiativen (und auch Medien) können zwar laut schreien, aber rechtliche Handhabe und damit einen aufschiebenden Effekt haben sie in solchen Fällen praktisch nie.

H.M.
Meine Eisenbahngeschichten - "Von Stellwerken und anderen Maschinen ..."
Die Organe der Bahnerhaltung sind ermächtigt, den Arbeitern zur Aneiferung angemessene Quantitäten von Brot, Wein oder Branntwein unentgeltlich zu verabfolgen. Nr. XXVII - Vorschriften für das Verhalten bei Schneefällen, K. k. Österreichische Staatsbahnen, Gültig vom 1. Oktober 1906; Artikel 14(5)
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

hmmueller @ 10 Sep 2017, 15:10 hat geschrieben: "... Bürokratie-Klotz >Planfeststellung<, >Lärmschutz< und >Ausschreibung< ... >Umweltverträglichkeit<, >Naturschutz< und >Bürgerinitiativen<"

Mit so einer Wertung würde ich vorsichtig sein:
* Umweltschutz (Umweltverträglichkeit, Naturschutz) ist eindeutig eine Errungenschaft, die man keinesfalls aufgeben sollte.
* Ebenso trifft das für Lärmschutz zu.
Ach, das ist die erweiterte Form von "Nimby" - so lang es nicht in meinem eigenen Hinterhof ist, sind alle Leute, die Lärmschutz fordern, ignorante eigennützige Idioten.

Sollte es wider erwarten doch im eigenen Hinterhof sein, ist es mit Sicherheit wieder ganz anders...
Allerdings muss man sich dann fragen, ob hier ein Notfall vorliegt - und ich würde meinen, dass von diesem Unfall keine Gefahr für Leib & Leben oder Eigentum von jemandem oder eine wirtschaftliche Notlage ausgeht ... und damit hat man eben diese Regeln einzuhalten - nicht wegen "Bürokratie-Klotz", sondern weil wir uns geeinigt haben, dass inBezug auf Umweltschutz usw. alle gleich zu behandeln sind.
Unabhängig davon ob Notfall oder nicht ergibt es in meinen Augen aber schon Sinn, eine zeitlich befristete Umleitungsstrecke anders zu behandeln als eine dauerhafte Strecke. Die Frage ist halt ob es technisch überhaupt möglich wäre das Gleis daneben hin zu legen.
Eine Planfeststellung wäre sicher nötig (weil ja ein Plan vorliegen muss), aber das geht im Fall des Falles sehr schnell (erlebeich bei Bauvorhaben bei uns im Ort - wenn die richtigen Fachleute & Zuständigen miteinander reden, dann ist sowas im Stundenbereich erledigt).
Die Frage ist ob man die Auslegungs- und Einspruchspflicht verkürzen kann? Es nutzt halt nichts wenn der Plan in zwei Tagen fertig ist, dann aber erstmal einen Monat ausgelegt werden muss, dann folgen 2 Wochen Einspruchsfrist, dann auch noch 2 Wochen Auslegung des Planfeststellungsbeschlusses, und falls es Einwendungen gab gibt es auch noch eine Frist zur Anfechtung des Beschlusses...
Ich hab jetzt auf die Schnelle auch keine Hinweise darauf gefunden dass man das beschleunigen kann, von daher denke ich eher nicht dass ein Planfeststellungsverfahren hier weiterhilft. Die Frage ist - was dann? Dass es im Notfall überhaupt keine Möglichkeit gibt kann ich mir nicht vorstellen.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Beitrag von 146225 »

hmmueller @ 10 Sep 2017, 14:10 hat geschrieben: [...]oder eine wirtschaftliche Notlage ausgeht[...]
Bei einem berichteten Schaden, der gesamt betrachtet minimum im dreistelligen Millionenbereich landen wird - ab wann darf denn dann von einer solchen mal ausgegangen werden?
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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