Preisanpassung im DING, Abschaffung der DING-Card

Fragen und Diskussionen zu den Tarifen von Bahnen und Verkehrsverbünden.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Zum Jahreswechsel ist es im DING auch mal wieder so weit: Die Preise für Zeitkarten steigen ab Januar 2018. Einzelfahrten bleiben gleich teuer. Gruppentageskarte Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm wird teurer, dafür sinken die Preise für die Single-Tageskarten, sodass sie dann außerhalb des Stadtgebiets günstiger sind als zwei Einzelfahrten (heute genauso teuer wie zwei Einzelfahrten).

Und "nebenbei" wird die DING-Card abgeschafft. Ab 2018 werden keine neuen Chipkarten mehr ausgegeben und die alten können auch nicht mehr aufgeladen werden. Der zehnprozentige Preisrabatt für die Karte entfällt, man kann sein Restguthaben dann also entweder zum regulären Preis aufbrauchen oder sich kostenfrei auszahlen lassen. Erst 2019 entfällt dann jegliche Zahlungsmöglichkeit mit der Karte und auch die gebührenfreie Rückgabe und Auszahlung der alten Karten entfällt dann.
Als Ersatz für ermäßigte Einzelfahrten wird auf Handytickets verwiesen, wahlweise über die DING-App oder die Handyticket-App. Darüber erhält man weiterhin 10 % Rabatt zum regulären Einzeltarif.

SWP-Meldung: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...t-15595080.html
DING-Webseite zur Abschaffung der DING-Card: https://www.ding.eu/de/service/abschied-von...n-der-dingcard/


Meines Erachtens durchaus erfreulich, dass die Preise nicht nur den Weg nach oben kennen. Und der DING-Card werden vermutlich eher wenige nachweinen, denn Lesegeräte dafür gab es zuletzt nur noch in den Fahrzeugen der SWU. Für alle anderen Fahrzeuge musste man Bargeld mitführen und in letzter Zeit häufen sich auch die Meldungen von Busfahrern, die diesen Rabatt nicht gewähren, weil sie ihn schlichtweg nicht kennen. Ob man künftig dann nur auf smarte Lösungen setzt oder zusätzlich noch andere Modelle nutzt, die auch in anderen Städten funktionieren, bleibt erstmal abzuwarten.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Die Ulmer SPD macht sich stark dafür, die DING-Card zu erhalten: http://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...n-15623574.html
Didy
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Beitrag von Didy »

Lobedan @ 18 Aug 2017, 14:09 hat geschrieben: Und "nebenbei" wird die DING-Card abgeschafft.
Macht dann ja richtig Sinn, die Avenios noch mit Chipkartenentwertern auszustatten. Es sei denn, man bekommt es kurzfristig noch "gecancelt".

Dauert nicht mehr lange, dann kostet das Semesterticket doppelt so viel wie zu der Zeit, als ich angefangen hab zu studieren...
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Waren dafür denn welche eingeplant? Die heutige SWP-Meldung zum Thema klingt so, als sei das eher nicht der Fall: Trotz Protest: Ding-Card wird abgeschafft

Der DING ist aber zumindest ehrlich und sagt:
„Wir haben uns die Sache nicht leicht gemacht“, wirbt Ding-Geschäftsführer Thomas Mügge um Verständnis. „Seit fünf Jahren suchen wir nach einer Nachfolgelösung.“ Das Problem: Weder der in der Karte verwendete Chip noch die entsprechenden Lesegeräte werden noch produziert. „Uns gehen schlicht die Ding-Cards aus.“ Für die Smartphone-Lösung hat der Verbund sich schließlich entschieden, weil die Akzeptanz von Handy-Tickets gewachsen sei, vor allem aber, weil „die neue, berührungslose Chipkartentechnologie nicht finanzierbar ist“. Mügge nennt keine genauen Zahlen, sagt aber, es handle sich um einen recht hohen Millionenbetrag. „Die Investition würde uns doppelt so viel kosten, wie wir jährlichen Umsatz mit der Ding-Card machen.“
Und was ist mit einer analogen Alternative wie einer Streifenkarte? „Genau so teuer“, winkt Mügge ab. „Wenn wir deshalb massiv die Preise erhöhen müssten, wäre auch keinem geholfen.“ Fazit: „Für diejenigen, die nicht mit dem Smartphone umgehen, haben wir keine Lösung.“
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Wahrscheinlich bin ich altmodisch, aber ich sehe es problematisch, Tickets so sehr auf Smartphones zu stützen. Zum einen: nicht jeder besitzt eins (immer noch nicht, sie haben ein älteres Modell eines Handys in der Tasche). Zum anderen: was ist, wenn die derzeit aktuelle Smartphone-Technologie in wenigen Jahren von etwas anderem abgelöst wird? Dann steht man wieder da... Naja, und zumindest mir kann es schon passieren, dass mein Akku streikt, das Gerät sich unvermittelt abschaltet oder sonstwie verabschiedet. Was ist dann mit den erworbenen Tickets?

Ärgerlich finde ich auch, dass ein Teil der Investitionskosten ja eigentlich auf die Nutzer abgewälzt wird. ER muss ein Gerät beschaffen und in Betrieb halten, das für den Fahrkartenkauf benötigt wird. Er muss auch einen entsprechenden Vertrag haben, um überhaupt Daten aus dem Netz laden zu können. Wenn jemand mal aus Kostengründen seinen Handyvertrag nicht verlängern kann oder will, sind auch keine entsprechenden Fahrkartennutzungen möglich. Genaugenommen müsste man doch die Kosten für den Gerätekauf, Vertragskosten etc. mit den Ticketpreisen irgendwie gegenrechnen...
Wo ist das Problem?
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Elch
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Beitrag von Elch »

rautatie @ 30 Aug 2017, 15:25 hat geschrieben:Wahrscheinlich bin ich altmodisch, aber ich sehe es problematisch, Tickets so sehr auf Smartphones zu stützen. [...]
Du bist zumindest nicht alleine "altmodisch" ich nutze privat noch ein "Mobiltelefon" was "Telefonieren und Kurzmitteilungen" "kann". Ein Smartphone nutze ich nur im Arbeitsumfeld aber nicht in meiner Freizeit. Die mediale Dauerbeschallung brauche ich nicht auch noch am Wochenende und nach Feierabend.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Irgendwo auf der DING-Seite steht, dass sie zumindest auch das SMS-Handyticket unterstützen.
Wäre aber schon nicht schlecht, wenn die App auch offline funktionieren würde, so wie im DB-Navigator.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Es ist noch nicht vorbei! Oder so. Nach der SPD machen sich nun jedenfalls auch Grüne und FWG dafür stark, eine Alternative zum Handyticket anzubieten. Sie wollen einen gemeinsamen Antrag stellen, dass die SWU oder der DING einen Nachfolger für die DING-Card entwickeln, der beispielsweise auch flexible Monatskarten anbieten kann (also nicht mehr nur vom 1. bis zum letzten eines jeden Monats, wie es bisher in der Papierform möglich ist). Dafür könnte womöglich sogar die schon existierende SWU-Schwabencard genutzt werden, die als Zahlungsmittel auf verschiedenen Veranstaltungen und in der Ratiopharm-Arena eingesetzt wird.

Daneben wollen die Grünen auch einen Kurzstreckentarif für das Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm mit dem Start der Straßenbahnlinie 2 Ende 2018 etablieren. Vorstellen könnten sie sich ein Ticket für bis zu drei Stationen für 1 Euro.

SWP: https://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...e-15666604.html
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Könnte wahrscheinlich auch in Fahrscheinfreier ÖPNV und vergleichbare Threads, aber da es im Zusammenhang mit der DING-Card angesprochen wurde, bleibe ich hier: Zu Besuch in den smarten Städten Nordspaniens

Eine Ulmer Delegation hat sich in Nordspanien herumgetrieben und dort die Städte Gijón und Santander besucht, um sich über digitalisierte Städte und smarte Lösungen für Alltagsthemen im Stadtbild zu informieren. Beide Städte sind auf ihre Art irgendwie Vorreiter in Europa. Und Gijón hat eine sogenannte Bürgerkarte:
Am meisten beeindruckt war die Stadträtin von der Bürgerkarte in Gijón, mit der man an geldautomatenähnlichen Terminals jederzeit zum Beispiel Ämtergänge erledigen kann, außerdem Zugang zu Schwimmbädern, Fahrradverleih und subventioniertem Nahverkehr hat. „Das ist etwas, was den Menschen direkt zugute kommt. Es hat einen Nutzen, und die Akzeptanz ist da.“ In dieser Richtung könne man auch überlegen, wenn man eine Nachfolgelösung für die Ding-Card sucht: „Eine Bürgerkarte könnte man für Bus und Bahn nutzen, aber auch damit tanken oder Bücher ausleihen.“
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Lobedan @ 8 Sep 2017, 12:50 hat geschrieben: Eine Ulmer Delegation hat sich in Nordspanien herumgetrieben und dort die Städte Gijón und Santander besucht, um sich über digitalisierte Städte und smarte Lösungen für Alltagsthemen im Stadtbild zu informieren. Beide Städte sind auf ihre Art irgendwie Vorreiter in Europa. Und Gijón hat eine sogenannte Bürgerkarte:
Ja, warum nicht... Klingt auf jeden Fall vernünftiger, als das Smartphone als Gerät zwangszuverpflichten. So eine Bürgerkarte könnte man preisgünstig oder kostenlos verteilen, und Ladegeräte an verschiedenen Orten aufstellen.
Wo ist das Problem?
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

SWP: OB Czisch verteidigt Aus für Ding-Card

Die Kosten für ein gleichwertiges Folgeprodukt seien mit 2,5 Millionen Euro zu hoch und könnten nur durch höhere Fahrpreise finanziert werden. Im Gegenzug für die Abschaffung der Chipkarte habe man aber auf eine Erhöhung der Preise für Einzeltickets verzichtet und werde die Preise für Tageskarten sogar senken. Eine Chipkarte, die neben Einzeltickets auch Zeitkarten könne, würde sogar 5 Millionen Euro an Investitionen erfordern.
Die Mehrheit der DING-Kunden seien ohnehin Zeitkarteninhaber. Für diese Gruppe könnte man sich aber tatsächlich eine Chipkartenlösung vorstellen. Geschätzte Investitionskosten etwa 2 Millionen Euro.
Didy
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Beitrag von Didy »

Lobedan @ 30 Aug 2017, 13:08 hat geschrieben: Waren dafür denn welche eingeplant?
Nachtragsinfo: Ja, eingeplant, eingebaut und verkabelt.

Ansonsten: Warum macht mans mit Chipkarte billiger? Nicht aus Spaß dran den Leuten was billiger zu machen, sondern weil es billiger war als viel Einzel-Bargeldhandling. Wie auch die Streifenkarte.
Wenn jetzt aber ein neues System extrem teuer wäre - dann müsste ich überall die Preise anheben, um es einigen wieder billiger machen zu können. Da leg ich die Systemkosten lieber um und mach es allen billiger. Da haben der DING und der Czisch schon recht.
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Beitrag von Lobedan »

Nächstes Kapitelchen in der SWP:

Die Grünen fordern eine klare Auskunft und eine Ansage, mit welchen Maßnahmen bis zum Jahresende zu rechnen sei. Sollte eine Lösung für das gesamte Ding-Gebiet nicht möglich sein, wäre man auch mit einem „Ulmer Weg“ einverstanden.
Für die Grünen-Forderung nach einem Kurzstreckentarif können sich derweil auch weitere Parteien begeistern.
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Beitrag von JeDi »

Didy @ 27 Sep 2017, 04:18 hat geschrieben: sondern weil es billiger war als viel Einzel-Bargeldhandling. Wie auch die Streifenkarte.
Oder im Fall Ulm die auf 2*Einzelfahrt vergünstigte Tageskarte...
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Beitrag von Lobedan »

SWP: Statt Ding-Card: Sprechstunde zu Handy-Tickets soll helfen

An drei Terminen in diesem Jahr wird man sich im SWU-Kundencenter individuell zum Handyticket beraten lassen können. Einschließlich Installationsservice der App und Registrierung durch die Mitarbeiter. Und wer kein Smartphone besitzt, kann mit einem "Handy" schlichtweg eine kostenlose Nummer anrufen und bekommt das Ticket dann per SMS zugeschickt. Als Zahlungsmöglichkeiten wird auch ein Prepaid-Konto ähnlich der DING-Card angeboten: Aufladen und bei Bedarf abbuchen. Und wenn plötzlich das Gerät oder der Akku versagen, fällt auch nicht direkt der volle Schwarzfahrbetrag an, sondern bei Nachzeigen des Handytickets nur eine Bearbeitungsgebühr von 7 Euro.

Noch will sich die Politik nicht mit dieser Lösung zufrieden stellen, neben den Grünen machen vor allem die FWG mobil für eine alternative Lösung und einen Kurzstreckentarif.
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Beitrag von Lobedan »

SWP-Interview: „Dass die Ding-Card stirbt, war klar“

Bereits 2009 hat der DING zusammen mit benachbarten Verbünden einen Förderantrag bei Bund und Land gestellt, um eine gemeinsame elektronische Lösung zu entwickeln. Es erfolgten Absagen.

Zahlen zur Nutzung und den Erlösen im DING von 2016:
77.000 Abokunden mit 45 Millionen Euro Umsatz
860.000 Einzeltickets im Wert von 1,9 Millionen Euro

Die angestrebte Chipkartenlösung für Abokunden soll eine Karte werden, die fünf Jahre lang läuft und bei Verlust gesperrt werden kann.

Kurzstreckentarif kann man sich vorstellen, aber nur digital.
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Beitrag von Lobedan »

So, nun ist der DING-Card-Rabatt Geschichte. Wer sein Restguthaben von der Karte auf seinen Handyticket-Account gutschreiben lässt, bekommt als kleinen Bonus 5 Euro zusätzliches Guthaben geschenkt: https://www.swp.de/ulm/lokales/ulm_neu_ulm/...n-24432728.html
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Beitrag von Lobedan »

Die politische Debatte geht weiter und Unterstützung kommt nun vom Oberbürgermeister persönlich. Er fordert eine weitere Preissenkung der Tageskarte im Stadtgebiet von jetzt 4,40 Euro auf 4 Euro, was dem Preis von zwei Fahrten mit DING-Card-Rabatt entspräche. Der DING soll das nun prüfen, aber die Änderung könnte trotzdem erst zum nächsten Jahreswechsel wirksam werden.
Und da halte ich es für wahrscheinlicher, dass dann mit Inbetriebnahme der Linie 2 die Einzeltickets nach zwei Jahren Preisstabilität mal wieder steigen und die Tageskarte dann allenfalls konstant bleibt.
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Beitrag von Lobedan »

SWP: Handy-Ticket wird stärker verkauft
Allein im Januar wurden demnach beinahe 23.000 Handy-Tickets gelöst, das sind mehr als doppelt so viele wie im Januar 2017 (rund 10.000 Tickets). Und während sich im Januar vor einem Jahr 372 Personen im System von „Handy-Ticket Deutschland“ registriert hatten, waren es im Januar 2018 beinahe 2000 Menschen. [...]
Momentan gibt es im Ding-Bereich mehr als 11.000 Nutzer des Systems Handy-Ticket.
Das System wird also offenbar durchaus angenommen, wenn man plötzlich keine Alternative mehr hat.
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Lobedan @ 8 Sep 2017, 12:50 hat geschrieben:Könnte wahrscheinlich auch in Fahrscheinfreier ÖPNV und vergleichbare Threads, aber da es im Zusammenhang mit der DING-Card angesprochen wurde, bleibe ich hier: Zu Besuch in den smarten Städten Nordspaniens

Eine Ulmer Delegation hat sich in Nordspanien herumgetrieben und dort die Städte Gijón und Santander besucht, um sich über digitalisierte Städte und smarte Lösungen für Alltagsthemen im Stadtbild zu informieren. Beide Städte sind auf ihre Art irgendwie Vorreiter in Europa. Und Gijón hat eine sogenannte Bürgerkarte:

"Am meisten beeindruckt war die Stadträtin von der Bürgerkarte in Gijón, mit der man an geldautomatenähnlichen Terminals jederzeit zum Beispiel Ämtergänge erledigen kann, außerdem Zugang zu Schwimmbädern, Fahrradverleih und subventioniertem Nahverkehr hat. „Das ist etwas, was den Menschen direkt zugute kommt. Es hat einen Nutzen, und die Akzeptanz ist da.“ In dieser Richtung könne man auch überlegen, wenn man eine Nachfolgelösung für die Ding-Card sucht: „Eine Bürgerkarte könnte man für Bus und Bahn nutzen, aber auch damit tanken oder Bücher ausleihen.“

Man hat in Deutschland Milliarden in den digitalen Personalausweis gesteckt, mit aktuell Null Nutzen. Denn könnte man doch für derartiges verwenden, vor allem kann er mit relativ hoher Sicherheit bestätigen das der jeniger aus der Stadt kommt, und entsprechende Dienste nutzen kann.
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

Ich pack das einfach mal hier mit rein:

Ulm hat mal durchrechnen lassen, wie viel ein "Bürgerticket" für Ulm/Neu-Ulm kosten würde, also wenn jeder Einwohner einen monatlichen Beitrag zahlen müsste, um den ÖPNV komplett kostenlos zu machen. Das Ergebnis: knapp 17 Euro.
Die Rechnung geht allerdings davon aus, dass man den bestehenden Fahrplan fahren kann und führt dazu auf: Die durchschnittliche Auslastung aller Fahrten in Ulm/Neu-Ulm läge nur bei 20 %, es sei also noch viel Luft. Für die Hauptlinien stimmt das allerdings ganz und gar nicht.

SWP: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/ulm/i...v-24970594.html
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Lobedan
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Beitrag von Lobedan »

2019, DING: Tagestickets billiger, Einzelfahrten teurer

Erwartungsgemäß steht zum Jahreswechsel im DING die nächste Preisanpassung an. Nach mehreren Jahren Stabilität bei den Einzeltickets werden diese nun ebenfalls um 10 bis 20 Cent teurer, auch die elektronische Version. Etwas üppiger werden die Zeitkarten erhöht, im Schnitt um 3,1 %. Zugleich bleibt der DING aber bei seiner mit der Abschaffung der DING-Card begonnen Preispolitik im Hinblick auf Tageskarten: Diese sollen sich ab zwei (elektronischen) Einzelfahrten lohnen, sodass sie zum Beispiel im Stadtgebiet Ulm/Neu-Ulm um 20 Cent günstiger werden.
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