Nicht nur ÖPNV in und um Leipzig

Eure Reportagen und Reiseberichte finden hier ihren Platz, gerne auch Bilder abseits von Gleisen
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Folgen wir nun der Linie 4 an ihren östlichen Endpunkt.

Ein stadtgestalterisch absolutes Negativbeispiel ist der nun folgende, langgezogene Bogen. Es gibt keinen Radfahrstreifen, die Fahrbahn hat weder einen noch zwei Fahrstreifen und es gibt keinerlei Querungshilfen. Müsste ich eine Schneise in die Stadt schneiden, würde ich es so machen. Die geteerte Trasse wird durch 3 Buslinien mitbenutzt.
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Im Bereich des heutigen Stadtteilzentrums Reudnitz befand sich ein Betriebshof, der 1997 stillgelegt wurde. Ebenfalls zum Opfer gefallen ist damals die Strecke nach Anger-Crottendorf, welche unmittelbar östlich des heutigen S-Bahn-Hp endete. Nachvollziehbar ist die Stilllegung teilweise, denn während zunächst noch dichte Bebauung mit vielen Geschäften das Bild prägen...
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...folgen bald darauf Brachflächen und verfallene Häuser.
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Die Brücke über die Straße diente einst der Bahnstrecke von Stötteritz nach Sellerhausen, heute verläuft diese weiter östlich hinter der im äußersten Hintergrund sichtbaren grünen Rohrleitung. Heute verkehren hier die Buslinien 72 und 73 und bilden bis nach Mölkau einen 10-Min.-Takt (abends, Wochenende Takt 15). Es gibt eine Trassenfreihaltung für eine künftige Wiedereröffnung der Tram inklusive Verlängerung bis in den Ortskern Mölkau.


Eine hübsche Fotostelle ist die Brücke über den Lene-Voigt-Park. Blick zur "Bleistiftspitze" des City-Hochhauses...
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...und zurück auf die Brücke.
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Sie ist in schlechtem Zustand und bietet Radfahrern holpriges Kopfsteinpflaster.

Auch im weiteren Verlauf an der Riebeck/Oststraße verläuft die Straßenquerung eher chaotisch. Der Standort des Fotografen ist gleichzeitig die Halteposition in Gegenrichtung.
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Kurzer Abstecher an die Lipsusstraße, wo der 60er endet.
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Eher ungewöhnlich ist die Bestuhlung im Heck der Hess-Hybridbusse, welche bevorzugt auf dem 60er eingesetzt werden.
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2141 am Bf Stötteritz
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Kurzer Blick auf den S-Bahnsteig, welcher samt mittig angeordnetem Wendegleis mit nur einem Zugang auskommt.
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
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Beitrag von Entenfang »

Auf einen Sprung in die Seitenstraßen...
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Auch wenn der zusammenhängende Altbau von Stötteritz und die engen Straßen mit Tram sehr sehenswert sind, dämpfen die hoffnungslos zugeparkten Straßen die Fotofreude etwas.
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Ein Ufo? Nein, 1007 an der Breslauer Straße. Vermutlich aufgrund der engen Bogenradien werden stadtwärtige und landwärtige Strecke durch unterschiedliche Parallelstraßen geführt. Für den MIV sind es jedoch keine Einbahnstraßen.
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2127 zwischen Breslauer Str. und Weißestraße
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Warten an der Weißestraße
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Durch das Einrichten von Kaphaltestellen hat sich die Situation für die Fahrgäste wesentlich verbessert. Hier das "Historische" Bild - vermutlich waren die Haltestellen sehr oft zugeparkt. Der nun folgende Bogen nach Stötteritz dürfte zu den engsten im Leipziger Netz gehören. Das Verbot für NGT12 besteht aber nicht mehr.

2148 an der Weißestraße. Hier besteht die Möglichkeit, zu wenden und zurück Richtung Innenstadt zu fahren.
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2141 hält am Rathaus Stötteritz
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Stadtwärts ist 2148 in der Nähe unterwegs.
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Sonntags herrscht hier zwar freie Fahrt, doch unter der Woche sind die Linksabbieger hier stark behindernd.
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Beitrag von Entenfang »

Der weitere Streckenverlauf wurde erst im Herbst 2017 saniert und die Linksabbieger neu angeordnet.
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Nun ist es nicht mehr weit bis zum Ende der dichten Bebauung, wo sich auch die Wendeschleife befindet. Nur selten verirrt sich ein Leoliner hierhin.
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Häufig dagegen sind Tatras zu bestaunen.
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An einem trüben Januartag macht sich 1007 auf den Rückweg in die Innenstadt.
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Auch von hier gibt es eine Trassenfreihaltung als Lückenschluss über das Herzzentrum nach Probstheida an die Linie 15.
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Beitrag von Entenfang »

Heute wagen wir einen großem Sprung nach Nordosten und verlassen zunächst das Leipziger Stadtgebiet. In halber Taktdichte (Werktags Takt 20, abends und sonntags Takt 30) verkehrt die Linie 3 "grenzüberschreitend" nach Taucha.

2171 wendet an der Bürgerruhe
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Moderne Kunst in der Wendeschleife
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2101 passiert eine Häuserzeile in Taucha
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2101 am Kreuzungshalt Freiligrathstr.
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Hinter der Leipziger Stadtgrenze verläuft die Strecke eingleisig entlang der stark befahrenen B 87.
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Zahlreiche BÜ prägen die Überlandstrecke. Sie kommen weitgehend ohne technische Sicherung aus.
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Der Parallelverlauf der Strecke zu einer stark befahrenen Straße einnert stark an die Warendorfer Bahn.
Die Sicht ist sowohl auf die Straßenbahn als auch die Hauptstraße gut.
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Stark nachteilig auf die Fahrgastzahlen der verbliebenen 3 Überlandstrecken im Leipziger Netz wirken sich sicher die ungünstigen Endpunkte aus. In Taucha fährt die Tramlinie 3 einige Hundert Meter am Bahnhof vorbei und wendet einen halben Kilometer vor dem Ortskern. Die Linie 11 wendet in Markkleeberg Ost knapp einen Kilometer vom Markkleeberger See entfernt. Auch die im Dezember 2015 eingestellte (bei Google Maps aber immer noch eingetragene) Linie 9 nach Markkleeberg West wendete einen Kilometer vom Naherholungsgebiet entfernt. Die Linie 11 nach Schkeuditz erreicht zwar den dortigen Ortskern, doch bis zum Bahnhof ist es ebenfalls noch ein Kilometer.

Nach dem Passieren eines Überlandabschnitts und dem Unterqueren der A 14 wird die Strecke wieder zweigleisig und führt in Seitenlage entlang von Autohäusern und Einrichtungshäusern stadteinwärts. An der Portitzer Alle gibt es seit 1997 eine etwa 1 km lange Neubaustrecke zur Wendeschleife Paunsdorf Nord.
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Jede zweite Bahn verkehrt auf dieser Strecke bis zum Endpunkt Sommerfeld.

In Heiterblick gibt es eine Betriebsstrecke zu Hauptwerkstätte. Die Leoliner wurden dort entwickelt und hergestellt.
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Beitrag von Entenfang »

Mit Schwung überquert ein T4D/NB4-Zug den Leipziger Güterring. Nun prägen Plattenbauten zwischen weitläufigen Parkplätzen das Bild.
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Schließlich wechselt die Trasse in straßenbündige Mittellage. Ein Leoliner rauscht zum im Hintergrund sichtbaren Torgauer Platz, wo wir auf die Linie 8 treffen.
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Beitrag von Entenfang »

Von Mitte Oktober bis Anfang Dezember 2017 wurden in der Eisenbahnstraße die Gleise erneuert.
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Die dort verkehrenden Linien 3 und 8 wurden während dieses Zeitraums zwischen Torgauer Platz und Friedrich-List-Platz über Wurzner Straße und Reudnitz durch die sonst nur als Betriebsstrecke vorhandene Kohlgartenstraße umgeleitet. Darüber war ich gar nicht unglücklich, denn dadurch hatte ich temporär 2 Linien mit regem Tatraeinsatz zusätzlich direkt vor meiner Haustüre.
Davon einige Eindrücke:

2174 trifft unweit des Torgauer Platzes auf 1136. Hier fährt im Regelbetrieb nur die Linie 7 in der SVZ.
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Weiter geht es durch die Wurzner Straße, welche für ihre Hausbesetzerszene bekannt ist, nach Reudnitz.
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Leipzig wird durch eine sehr aktive links-autonome Szene geprägt.
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Nach dem Halt im Stadtteilzentrum Reudnitz wird die Fahrt durch die Betriebsstrecke Kohlgartenstraße fortgesetzt. Im Regelbetrieb fahren hier nur die Buslinien 72 und 73.

2143 passiert die Kreuzung Kohlgarten/Lilienstraße, ganz weit oben auf meiner Liste der schlimmsten Stellen für Radfahrer in Leipzig
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1132 rollt durch die Kohlgartenstraße
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Hochflurbegegnung
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Wenige hundert Meter weiter öffnet sich eine Brachfläche:
2138 zwischen Friedrich-List-Platz und Elsastraße
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Beitrag von Entenfang »

Heute wagen wir uns in den Untergrund - das Herzstück der S-Bahn Mitteldeutschland. Mit der Eröffnung im Dezember 2013 war ein Jahrhundertprojekt vollendet. Genau ein Jahrhundert zuvor, etwa zeitgleich mit dem Bau des Leipziger Hauptbahnhofs, wurde bereits mit dem Tunnelbau begonnen. Die damalige Einwohnerzahl lag etwa auf dem heutigen Wert von 590.000. Die vor dem 1. Weltkrieg gebaute Einfahrt von der Dresdner Strecke ist heute noch gut zu erkennen.

Doch dann kam der 1. Weltkrieg dazwischen, irgendwann folgte der 2. Dann erschien die Notwendigkeit einer durchgehenden Fernbahn durch die deutsche Teilung weniger gegeben.

Nach der Wiedervereinigung stand sogar kurzzeitig eine Führung der VDE 8 auf diesem Wege im Raum. Im Jahr 2000 erfolgte schließlich der Planfeststellungsbeschluss für den heutigen S-Bahntunnel in Nord-Süd-Richtung.

Doch wieder einmal zeigt sich das Problem des langen Zeitraums zwischen Planung und Inbetriebnahme. Während zurzeit das Thema Bahnsteighöhen brandaktuell ist, ergab sich beim Citytunnel ein ganz anderes Problem – die Bahnsteiglänge. Im Planfeststellungsverfahren war man von einem Betrieb mit BR 425 ausgegangen. Diese waren jedoch zum Zeitpunkt der Ausschreibung für das Netz der S-Bahn Mitteldeutschland nicht mehr zulassungsfähig, weil sie nicht den aktuellen Crashnormen entsprechen.
Nun ergab sich das Dilemma, dass der Tunnel inklusive Bahnsteigen vor der Fertigstellung stand, die 442er (4+4 oder 5+3: 144 m) aber deutlich länger als die 425er (Dotra: 135 m ) sind. Wirft man einen Blick in StredaX, stellt man fest, dass die Bahnsteiglänge im Citytunnel nur 135 bis 140 m beträgt.

Zunächst erscheint das nicht problematisch, sind doch die Türen im 442 viel weiter von der Zugspitze entfernt als beim 425 und passen damit trotz der größeren Zuglänge problemlos an den Bahnsteig. Von zwei wesentlichen Problempunkten konnte einer schnell verworfen werden – die Signalstandorte. Denn die waren glücklicherweise bereits einige Meter in den Tunnel versetzt geplant worden, sodass eine ausreichende Signalsicht auch beim 442 gegeben ist.
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Punkt 2 erwies sich dagegen als kritisch – das Regelwerk sah zur damaligen Zeit nämlich vor, dass die Bahnsteignutzlänge der Länge eines Triebwagens entsprechen muss. Nur bei lokbespannten Reisezügen musste die Lok nicht zwingend am Bahnsteig stehen.
Was nun, was tun?

Eine Änderung des Betriebskonzepts mit Verzicht auf den Einsatz von 2x Vierteilern oder 5+3-Teiler wären Kapazitätsengpässe vorprogrammiert gewesen (ok, sind sie ohnehin…) und man hätte sich unnötige Restriktionen bei der Zugbildung auferlegt.
Umbauen von Tunnelbahnhöfen ist sehr aufwendig und hätte die Eröffnung wohl lange verzögert.
Immerhin hat man sich dieses Mal für eine pragmatische Lösung entschieden. Das Regelwerk wurde so geändert, dass der Bahnsteig nur so lange sein muss, wie der Abstand zwischen den Außenkanten der Türen zuzüglich 5 m Halteungenauigkeit beträgt.

Folglich gilt für den Citytunnel "Ende gut, alles gut" und er wurde genau im richtigen Moment eröffnet, um dem starken Bevölkerungswachstum der Stadt Leipzig in den letzten Jahren Rechnung zu tragen.

Starten wir im Süden am Bayerischen Bahnhof. Alt über Neu
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Bunte Streben schmücken den Zugang
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Der blaue Farbstreifen an der Wand wird mit gelben Wellen animiert, wenn sich ein Zug nähert.
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Mein persönlicher Favorit ist definitiv der kathedralenartige, indirekt beleuchtete Wilhelm-Leuschner-Platz.
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Darf es ein bisschen Modelleisenbahn sein?
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Eine Station weiter erreichen wir das Herz der Stadt. Durch den eröffneten Bahnhof(steil) Markt trat eine wesentliche Verbesserung der Anbindung des Leipziger Zentrums an den ÖV dar. Wirft man einen Blick auf die Karte der Parkhäuser, stellt man fest, dass diese sich überwiegend innerhalb des Promenadenrings befinden. Folglich ist der Fußweg vom Auto oftmals sogar kürzer als von der außenherum verkehrenden Straßenbahn.

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Trotz aller Proteste über die große Tiefe und angeblich zu lange Fußwege wird der Halt sehr gut angenommen.
Im Bild ebenfalls gut zu erkennen ist der ebene Einstieg bei 55 cm Bahnsteighöhe. Das zu ändern, stelle ich mir sehr spannend vor. Nicht nur aus diesem Grund denke ich, dass ich eine deutschlandweit einheitliche Bahnsteighöhe nicht mehr erleben werde.

Ich finde den Bahnsteig am Markt zu stark verbaut, wodurch die Fotofreude etwas getrübt wird. Außerdem entstehen im Bereich hinter den Treppen an beiden Bahnsteigenden wenig belebte und schlecht einsehbare Bereiche, die sich auf das subjektive Sicherheitsgefühl negativ auswirken.
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Wagen wir einen Blick an die Oberfläche.

Der namensgebende Platz wird zweimal wöchentlich zu seinem ursprünglichen Zweck verwendet. Die große Vielfalt auf den Leipziger Wochenmärkten ist für mich ein sehr positiver Aspekt der Stadt.
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Im Takt 10 (Wochenende und abends Takt 15) tuckert der 89er mitten durch die Innenstadt.
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Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass die Umstellung der Linie 89 auf Elektrobusse seit Jahren misslingt. Dabei war die im Musikerviertel überwiegend auf derselben Strecke verkehrende Straßenbahn erst 1999 stillgelegt worden.
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Beitrag von Entenfang »

Noch ein paar Worte zum Fahrzeugeinsatz: Im Tunnel dürfen ausschließlich elektrische Fahrzeuge eingesetzt werden. Für dieselbetriebene Instandhaltungsfahrzeuge während der Betriebsruhe muss die Brandmeldeanlage abgeschaltet werden.
Weil sich die Auslieferung der Hamster für das MDSB II-Netz verzögerte, wurden mit 146 oder 182 bespannte Dostos zeitweise im Tunnel eingesetzt.
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Wie bei jedem Großprojekt, hagelte es auch am Citytunnel immer wieder Kritik unterschiedlichster Art.

Wirft man einen Blick auf das Streckennetz, stechen die merkwürdigen Linienführungen auf den ersten Blick ins Auge. Da es im Süden nur zwei geeignete Strecken gibt, führt die Nord-Süd-Ausrichtung des Tunnels zu geografisch merkwürdigen Linienführungen mit Stadtrundfahrtcharakter.
Die langen S-Bahnlinien z.B. nach Hoyerswerda ergeben sich aus der Finanzierungsvereinbarung des Citytunnels, eine gewisse Anzahl an Trassenkm hindurchzuführen. Ein weiterer Punkt ist die Nutzung durch FV, da sich der Bund zu einem erheblichen Teil an den Kosten des Tunnels beteiligt hat. Doch bei einer minimalen Zugfolgezeit von 3,5 min. und einem sauberen Takt 5 durch sechs parallele S-Bahnlinien stellt sich die Frage nach freien Trassen.

Während der Bauarbeiten im Gleisvorfeld wurden während der ersten beiden Jahre nach Eröffnung ein bis zwei ICE-Zugpaare täglich durchgeschleust.
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Durch die erzwungene Stadtrundfahrt von/nach Dresden dauert die Fahrt aber sogar länger als mit Kopfmachen an der Oberfläche.

Um den FV-Halt am Hbf (tief) zu ermöglichen, beträgt die Bahnsteiglänge dort 215 m. Mit zwei Sperrsignalen im Bereich des Bahnsteigs wird der Nachtanschluss ermöglicht. Um 0:00 und 1:00 Uhr halten bis zu drei Züge gleichzeitig auf einem Gleis.
Und selbst um den Namen des Tiefbahnhofs wurde gestritten - gerüchteweise war sogar Leipzig unt Bf im Rennen...
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Beitrag von Entenfang »

Das Tramnetz habe ich bereits nahezu vollständig vorgestellt. Es fehlt nur noch die Linie 7, welche zu meinen Lieblingslinien gehört und mit einer knappen Stunde Fahrzeit einmal quer von West nach Ost die Stadt durchquert.

Starten wir am westlichen Endpunkt, dem fast schon dörflichen Böhlitz-Ehrenberg. Aufgrund der überschlagenden Wende bleibt eigentlich immer genug Zeit für ein paar Detailaufnahmen.

T4D+NB4
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Aufgeräumt und großzügig wirkt der Innenraum verglichen mit den Niederflurwagen. Bei Tag...
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...wie bei Nacht. Außerdem sind sie im Winter schön kräftig beheizt, um den durchgefrorenen Fotografen wieder aufzuwärmen.
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Definitiv vermissen werde ich das typische Geräusch beim Türenschließen.
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Krrrrrrrrrrrrwuiiiiiirumms!
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Rote Augen
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2144 stellt beim Wenden die Zielanzeige um. Ich finde die Leipziger Tatras nicht zuletzt deswegen sehr fotogene Fahrzeuge, weil die Rollbänder erhalten geblieben sind. Hier im Bild kommt der nicht mehr genutzte Btf Wittenberger Straße zum Vorschein.
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1346 startet die Fahrt quer durch Leipzig
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Eine Besonderheit auf den eingleisigen Strecken in Leipzig sind die "Zwischensignale". In Dresden darf auf eingleisigen Strecken nur so schnell gefahren werden, dass innerhalb der halben überschaubaren Strecken angehalten werden kann (was freilich in der Praxis anders praktiziert wird, weil sonst der Fahrplan nach Weinböhla unmöglich zu halten wäre). Ich nehme an, dass durch die zusätzlichen Signale die Gefahr eines Frontalzusammenstoßes reduziert werden soll, wenn der Gegenzug trotz gesperrtem Signal abfährt, ohne die Geschwindigkeit entsprechend herabzusetzen.
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Beitrag von Entenfang »

Den letzten Gültigkeitstag meiner Wochenkarte nutze ich für eine ausgiebige Nachtfototour. Zu meiner großen Begeisterung ist an diesem Tag die Hochflurquote besonders hoch und ich bekomme auch gleich meine Tatra-Abschiedsfahrt quer durch die Stadt.

Achterbahn-Gleisgeometrie am Forstweg
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Großzugkreuzung an der Ludwig-Jahn-Straße
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Nun wechselt die Trasse in Straßenmittellage und wird bald zweigleisig. 1341 hält an der Südstraße
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Tatra-Großzug am S-Bf. Leutzsch
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Blick auf die Bahnstrecke. Ein Hamster legt sich in die Kurve
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2182 hält an der Philipp-Reis-Straße. Nach links zweigt die im Regelbetrieb nicht genutzte Wendeschleife am Bf. Leutzsch ab.
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2134 am Diakonissenhaus
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Haltevorgang eines Leoliners ebendort in Gegenrichtung
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Der Folgekurs kommt hochflurig daher
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Beitrag von Entenfang »

Weiter gehts zusammen mit den Linien 8 und 15 durch Lindenau, ab dem Btf. Angerbrücke gesellt sich auch die 3 dazu. Gemeinsam überqueren alle vier Linien das Elsterbecken. Links die Red-Bull-Arena.
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Auf bestens ausgebauter Stadtbahntrasse können wir zügig Richtung Innenstadt fahren.
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Irgendwie war ich an der falschen Stelle, um den Regenbogen vernünftig zu verewigen. 1341 am Gerichtsweg
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2118 ebendort. Keine Angst, die Häuser stehen noch. ;)
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Ein weiteres Mal fahren wir durch Reudnitz.
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Beitrag von Entenfang »

Bescheidener Fahrgastwechsel an der Annenstraße.
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„Hallo, ich habe Sie in der Eisenbahnstraße gesehen. Das ist gute Ausrüstung! Machen Sie Filme?“
Nur Fotos.
„Ah, Fotos. Ich war Fotograf in Damaskus, Syrien. Ist das Ihr Beruf?“
Nein, reines Vergnügen.
„Danke, tschüss!“ Er schüttelt mir die Hand und verschwindet im nächsten Hauseingang.

Eine der interessantesten Fotostellen ist meiner Meinung nach die stillgelegte S-Bahnstrecke von Anger-Crottendorf nach Sellerhausen. Vor der Eröffnung des Citytunnels fuhren hier die S-Bahnen in Richtung Markkleeberg.
Die folgenden Bilder entstanden von dieser Brücke:
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Der ehemalige Bahnsteig des Hp Sellerhausen
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2103 hält an der Annenstr.
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Ab der Annenstraße verkehren die Linien 7 und 8 parallel stadtauswärts.
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Über die tiefstehende Wintersonne und die kahlen Bäume bin ich hier absolut nicht unglücklich.
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1338 rollt durch Sellerhausen
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An derselben Stelle geht es fießend in den Abend
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Großzug
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Fahrschule
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Beitrag von Entenfang »

Blick auf die überschaubare Skyline
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Als reichlich undankbar erwies sich die Fotostelle Sellerhausen. Um die Kirche führt eine nicht für den Regelbetrieb genutzte Wendeschleife.
Hier war ich dreimal aktiv, um den richtigen Moment der blauen Stunde abzupassen, sodass sich der unbeleuchtete Kirchturm noch farblich abhebt. Doch trotz Takt 5 wurden mir immer alle Bilder zugefahren. Beim letzten Anlauf gab es dann genau dann eine Betriebsstörung, als der Himmel die richtige Farbe hatte und 20 Minuten kam keine Bahn stadtauswärts.

„Sieht aus wie ein Blitzer.“
Ist aber keiner.
„Wenn Sie den Blitz aktivieren, schon.“
Das mache ich aber nicht.
„Kommt da irgendwas Interessantes?“
Ich fotografiere bloß Straßenbahnen.
„Wo ist denn die Haltestelle?“
Direkt da vorne.
„Wir wollen nachher zur Thomaskirche. Ist es empfehlenswert, hier einzusteigen?“
Sehr empfehlenswert. 7 bis Goerdelerring, dann 9.
„Danke.“

Einen Tick zu spät bekam ich dann 2110 vor die Linse.
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Im weiteren Verlauf werden drei Eisenbahnbrücken unterquert, die ebenfalls motivlich interessant sind.
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Für das bescheidene Fahrgastaufkommen am Sonntagnachmittag reicht 1320 an der Ostheimstraße mehr als aus.
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2172 nähert sich der Theoder-Heuss-Straße
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„Mama, guck mal, der fotografiert!“
„Nee, ich glaub, der macht irgendeine Messung.“
„Oh, der fotografiert ja wirklich!“
Ja, allerdings. Und zwar Straßenbahnen.
„Du hattest recht. Er fotografiert Straßenbahnen.“
„Aber warum denn?“
Sie verschwinden außer Hörweite.

1325 in Gegenrichtung
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Links davon steht die fotogene Genezarethkirche, deren Umsetzung mit Straßenbahn mir aber nie gelungen ist, weil dafür die stark befahrene Riesaer Straße gleichzeitig in beide Richtungen Autopause braucht.

Unkritisch kann man die Wartezeit immerhin mit einem Blick auf das Denkmal verbringen, welches an die Schlacht gegen Napoleon erinnert, welche hier vor 205 Jahren getobt hat.
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Und rein in die nächste Tatra, bevor es zu kalt wird...

Jugendliche in Jogginghose und Kapuzenpullis hören Rap auf Lautsprecher. Es ist offensichtlich, dass sie andere Fahrgäste provozieren wollen. Doch die Jungs werden hartnäckig ignoriert. Alle starren in ihr Handy oder aus dem Fenster. Die Halbstarken strengen sich wirklich an, schauen sich demonstrativ um und suchen Blickkontakt. Erfolglos. Einer geht mit der scheppernd aus den Lautsprechern dröhnenden „Musik“ durch den Wagen vor und zurück. Keiner schaut hin, ich starre demonstrativ ins Leere. Er lässt sich seufzend in den Sitz plumpsen. Ich steige aus.

Zum Ende des 10-Minutentakts gegen 19 Uhr herrscht am Btf Paunsdorf Hochbetrieb. Wie auch in München können alle Einrückfahrten zur Mitfahrt genutzt werden.

Bereit für den Feierabend
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Nachtruhe im Btf Paunsdorf
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Beitrag von Entenfang »

Einige Altwagen werden als Arbeitsfahrzeuge genutzt. Fragt mich bitte nicht, warum man sich unbedingt diesen Parkplatz aussuchen muss. Aber ich bin einige Male vorbeigefahren und dort war immer zugeparkt :rolleyes:
Im Hintergrund die nicht mehr genutzten Tatra-Beiwagen.
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Abendliches Einrücken
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Ach, wo wir schon Busse sehen: Gestattet ihr, dass ich mich über den unnötigen und meistens nicht durchgesetzten Vordereinstieg samt nerviger Klappschranke aufrege? Offiziell ausgenommen sind davon nur die Linien 60 und 70 Mo-Fr von 6-20 Uhr.
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2101 ist stadteinwärts unterwegs
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Nach so vielen Bildern braucht man mal eine Pause... Die Ablösung wartet schon.
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Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Entenfang @ 24 Mar 2018, 21:08 hat geschrieben: Leipzig wird durch eine sehr aktive links-autonome Szene geprägt.
Die genauso intolerant und verfassungsfeindlich sind wie die rechten Gegenstücke. Sie unterscheiden sich nur im Hass den sie in sich tragen und den sie unterschiedlich gewichten.
Im Grunde sind das Brüder und Schwestern im Geiste, mit Sternchen ;)
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Beitrag von Entenfang »

Setzen wir nun die Fahrt mit 1134 fort.
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Es folgt die Plattenbausiedlung Paunsdorf.
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Unweit der Ahornstraße begegnet und 1336.
Bei genauem Hinsehen ist zu erkennen, dass das vordere Fahrzeug aus der 2. Bauserie stammt, weil es mit LED-Anzeigen ausgestattet ist. Das hintere Fahrzeug stammt aus der 1. Bauserie und ist mit Matrixanzeigen ausgerüstet. Die LED-Frontanzeige wurde im Rahmen der HU nachgerüstet. Aufgrund der besseren Fahrdynamik werden die Fahrzeuge der 2. Generation bevorzugt als führendes Fahrzeug eingesetzt. Beim Kuppeln gibt es keine Restriktionen.

Zufallstreffer in Gegenrichtung
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Die riesige Wendeschleife Paunsdorf Nord dient der Linie 8 als Endstation. Hier endet damit die doppelte Bedienungshäufigkeit durch die parallel fahrenden Linien 7 und 8. Die Zur Endstation Sommerfeld fährt abgesehen von der 7 die aus Heiterblick dazustoßende 3E im Takt 20. Damit werden alle Großwohnsiedlungen am Stadtrand durch einen attraktiven Takt 5 (abends und So Takt 7,5) an das Zentrum angebunden. Durch die Parallelführung werden unterschiedliche Ziele umsteigefrei erreicht. Daher erreicht der ÖPNV in diesen Gebieten mit 20,5% seinen höchsten Anteil am Modal Split. https://www.leipzig.de/fileadmin/mediendate...adt-Leipzig.pdf S.20

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2168 pausiert und wird von 1347 überholt
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Bisschen Natur zwischen Plattenbauten und Hochgleis
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Während ein Tatrazug in Paunsdorf Nord startet, wartet der Folgekurs die Wendezeit ab
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1335 an der Hermelinstraße
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Es folgt ein kurzer Überlandabschnitt, welcher durchaus fototechnisch brauchbar ist, zu dessen Umsetzung ich aber nie gekommen bin. Nach dem Passieren des Paunsdorf Centers sind wir auch schon an der Endstelle Sommerfeld.
Nutzen wir die Gelegenheit, um einen detaillierten Blick auf den noch nicht vorgestellten Fahrzeugtyp zu werden: Den Leoliner. Es handelt sich um ein regionales Produkt, da das Fahrzeug in Heiterblick entwickelt und hergestellt wurde.

Die von 2003 bis 2011 hergestellten Fahrzeuge stammen aus 2 Bauserien und sind nur etwa 60% niederflurig. An der ersten Türe steht man vor einem Treppenhaus.
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Beitrag von Entenfang »

Vom Außendesign macht das Fahrzeug was her und ich finde es sehr fotogen.
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Der Kursanteil der Leoliner auf der Linie 7 schwankt nach meinen Sichtungen zwischen 1/3 und 3/4, doch es handelt sich definitiv um eine der Stammlinien. Hier verkehren sie stets als Doppeltraktion. Wie auch die Kuppelstellen an den Tatras sind diese nicht mit irgendwelchen Sperren oder Stopschildern ausgerüstet. Ich habe auch nie jemanden rübersteigen sehen.
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Durch die Abschrägungen hinten und vorne gibt es einen Spalt zwischen Zug und Bahnsteig. Außerdem ist deutlich zu erkennen, dass die Fahrzeugbreite im unteren Bereich von 2,30 m auf 2,20 verjüngt wird. Damit sollten die zahlreichen Restriktionen im Gleisnetz in der Anfangszeit der Leoliner reduziert werden, von denen die Prototypen betroffen waren.
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Der Innenraum wirkt sehr zerklüftet und bietet nur wenig Sitzplätze. Vergleicht man die 39 Sitz- und 79 Stehplätze eines 23 m langen Leoliners mit den 62 Sitz- und 79 Stehplätzen eines 28 m langen NGT8, wird der Unterschied deutlich.
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Der Sechsachser hat jeweils ein angetriebenes Drehgestell vorne und hinten und ein Laufdrehgestell in der Mitte. Darauf sind Längssitze angeordnet, auf denen ich einmal einen schlafenden Obdachlosen gesehen habe.
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Nicht nur Leoliner kann der Fahrer auf den ersten Blick erkennen, ob die Sandvorräte noch ausreichend sind.
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Hinter der Fahrerkabine sorgt blaues Licht für Blendfreiheit. Als kleinen Nebeneffekt kann man ganz vorne auch im Dunklen gemütlich aus dem Fenster schauen.
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Der Innenraum der Leoliner überzeugt mich weniger und auch die LVB waren mit dem Fahrzeug nicht rundum zufrieden. Eigentlich sollte es auf die (schlechten) Leipziger Gleise ausgelegt sein und trotzdem verschleißarm fahren und einen hohen Fahrkomfort bieten. Doch aufgrund diverser Defekte standen die Fahrzeuge immer wieder für teils längere Zeit auf dem Betriebshof. Die Variobahn lässt grüßen...
Merke: Am solidesten sind einfach die Tatras!

Im nächsten Teil fahren wir mit der Linie 8 zurück zum Hbf und durch die noch nicht gezeigte Eisenbahnstraße.
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Beitrag von Entenfang »

Heute zeige ich einen Bilderbogen aus der berühmt-berüchtigten Eisenbahnstraße. Diese ist nicht nur für ihren hohen Ausländeranteil vorwiegend aus arabischen Ländern, sondern auch für die hohe Kriminalität, illegale Bordelle und Gemüseläden bekannt.
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Hier ist der Weg vom Tatrawagen zum frischen Obst jedenfalls nie weit.
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2182 hält an der Hermann-Liebmann/ Eisenbahnstraße. Hier zweigt die Linie 1 nach Norden ab. Richtung Süden führte die inzwischen stillgelegte Strecke nach Reudnitz.
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Grüner wirds nicht
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Am Basar
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Ein junger Mann arabischer Herkunft spricht mich an.
„Entschuldigung, machen Sie Fotos?“
Ja, von der Straßenbahn, wenn sie denn kommt.
„Also in zwei Minuten?“, meint er und deutet auf die DFI.
Ich nicke.
„Und dann gehen Sie?“
Genau, mit der darauffolgenden 8.
Er schaut neugierig zu, wie ich das erste Bild mache und verschwindet dann ebenso plötzlich, wie er gekommen ist.
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2118 trifft auf 1005 als Messfahrt...
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...gefolgt vom buten 1130, der sich harmonisch ins Bild einfügt.
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Auch wenn es noch einige verfallene Gebäude gibt, sind die regen Sanierungsmaßnahmen nicht zu übersehen.
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Will man autofreie Bilder erhalten, versucht man es in der stark befahrenen und chaotischen Eisenbahnstraße am besten sonntags.
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Beitrag von Entenfang »

In der engen Eisenbahnstraße wird der Radweg an den Haltestellen hintenrum geführt, um ein doppeltes Queren der Schiene zu vermeiden.
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Abendverkehr an der Einertstraße
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Eine hübsche Fotostelle, die ich von allen Seiten und bei jedem Wetter in der Mittagspause aufgesucht habe, gibt es rund um die Hofmeisterstraße.

Nur um nicht den Eindruck zu erwecken, das Wetter wäre immer toll gewesen...
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2193 passiert einige Imbissläden, die meinen Hunger einige Male erfolgreich gestillt haben.
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2135 ist in Gegenrichtung unterwegs
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2142 im goldenen Herbst
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Auch hier werden die riesigen Entwicklungspontenziale der Stadt Leipzig deutlich - immerhin ist diese Freifläche keine 3 Minuten vom Hbf entfernt.

Einige Male konnte ich NGT10XL als Messfahrten sichten. Ich nehme an, dass diese für den Einsatz auf der Linie 1 vorbereitet werden.
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Beitrag von Entenfang »

Wir erreichen nun den Bahnhofsplatz.

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Die Leoliner-Prototypen sind als Fahrschule unterwegs
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Noch fotogener kommt diese Fahrschulkombination daher
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Mit der Auslieferung der NGT10XL von Solaris sollen (mal wieder) Tatra-Bahnen ersetzt werden. Aber man kennt das ja vom P-Wagen in München - sie haben schon 4 Niederflurgenerationen überlebt. In Leipzig wird sich das auf absehbare Zeit wohl auch nicht wesentlich ändern - Sachsens größte Stadt wird definitv auch in den nächsten Jahren einen bunten Wagenpark anbieten. Gleich vier auf einen Streich sollen den Straßenbahnbilderbogen abschließen.
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Werfen wir abschließend noch einen kurzen Blick in den eindrucksvollen Bahnhof.
Im Gegensatz zu München kann man etwa auf Höhe des 6. Wagens unterirdisch die anderen Bahnsteige erreichen. Sehr ärgerlich ist aber die fehlende Bahnsteigüberdachung außerhalb der Halle, sodass Fahrgäste des hinteren Zugteils im Regen aussteigen müssen.
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In der Halle ist es da schon angenehmer.
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Inzwischen prägen die IC2-Garnituren zahlreich den FV.
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Ein letzter Blick zurück auf die Stadt...
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alles einsteigen...
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...und mit der Abfahrt der ICE-T-Garnitur endet endgültig dieser Bilderbogen.
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Wer Lust auf Altbauhäuser und -straßenbahnen hat, dem sei ein mehr oder weniger langer Aufenthalt in Leipzig wärmstens empfohlen! :)

Infos zum Fahrzeugeinsatz auf den Linien finden sich hier. Ich kann die angegebenen Fahrzeuge durch eigene Sichtungen bestätigen, würde aber sagen, dass vor allem unter der Woche der Tatraeinsatz meistens höher als angegeben ist.
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Beitrag von 146225 »

Entenfang, vielen Dank für die Zeit und Mühe die Du hier (mal wieder) investiert hast, um uns Leipzig aus verschiedenen Blickwinkeln unter dem Leitmotiv der Tram zu zeigen und auch ein Stück näherzubringen. Großartiger Bilderbogen, tolle Arbeit! :)
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Bayernlover
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Beitrag von Bayernlover »

Einer der großartigsten Bilderbögen des ganzen Forums - vielen Dank dafür!
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Ich schließe mich an. Vielen Dank für die interessante Reportage.
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Beitrag von Entenfang »

Der Tramino XL hat den German Design Award bekommen.

Dass der Ersatz von Tatra-Großzügen durch XL-Bahnen auf der Linie 4 sogar die Kapazität reduziert, lassen wir mal außen vor. Der Einsatz ist außerdem inzwischen auf den Linien 3 und 10 vorgesehen.
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Beitrag von rautatie »

Tolle Bilder.... Ich bin ja gerade am Wochenende in Leipzig gewesen und mit der Linie 11 nach Schkeuditz gefahren. Dabei habe ich mich gefragt, wieso es da eigentlich diesen eingleisigen Abschnitt gibt, der auch noch eine merkwürdige Verschwenkung quer über die Straße hat, bevor die Stecke wieder zweigleisig wird. Weiß jemand Bescheid? Sind die eingleisigen Abschnitte wegen Platzmangels entstanden, oder aus Kostengründen?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Entenfang »

rautatie @ 4 Mar 2019, 17:05 hat geschrieben:Tolle Bilder....
Schön, wenn sie auch nach 1 Jahr noch gefallen. :)
Ich bin ja gerade am Wochenende in Leipzig gewesen und mit der Linie 11 nach Schkeuditz gefahren. Dabei habe ich mich gefragt, wieso es da eigentlich diesen eingleisigen Abschnitt gibt, der auch noch eine merkwürdige Verschwenkung quer über die Straße hat, bevor die Stecke wieder zweigleisig wird. Weiß jemand Bescheid? Sind die eingleisigen Abschnitte wegen Platzmangels entstanden, oder aus Kostengründen?
Eine sehr gute Frage. In der Linienchronik findet sich kein Hinweis auf eine Neutrassierung auf diesem Abschnitt, somit müsste er noch auf dem Stand der Eröffnung im Jahr 1905 sein. Damals wurden ja am Stadtrand viele Straßenbahnstrecken eingleisig errichtet. Auch hier macht das Sinn; endet doch die dichte Bebauung etwa an der Wendeschleife Wahren. Ich denke mal, dass Platzmangel an dieser Stelle weniger relevant war. Die eingleisige Trassierung dürfte wohl vor allem wirtschaftliche Gründe gehabt haben.
In Ostdeutschland sieht man das ja heute noch, im Westen dagegen wurden eingleisige Strecken fast alle stillgelegt oder neu trassiert, um nicht im Gegenverkehr mit dem MIV zu fahren. Auch im Osten wurde nach und nach einiges stillgelegt (z.B. Dresden nach Pillnitz). Nach der Wende wurden und werden immer mehr Abschnitte zweigleisig ausgebaut, das war auch mal für die angesprochene Stelle vorgesehen. Doch stattdessen wurde nur die Haltestelle Pittlerstraße zweigleisig ausgebaut und die Strecke ansonsten eingleisig belassen.
In Leipzig merkt man der Tram ihre Geschichte sehr deutlich an, denn es gibt dort sehr wenig vernünftige Umsteigepunkte zur Bahn (Schkeuditz, Taucha) oder man verpasst heute relevante Ziele für Freizeitverkehr (Markkleeberg Ost).
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Beitrag von rautatie »

Entenfang @ 4 Mar 2019, 23:45 hat geschrieben: Schön, wenn sie auch nach 1 Jahr noch gefallen. :)
Ich habe mir die Bilder jetzt erst aufgrund meines Besuchs in Leipzig genauer angeschaut.

Mir war halt aufgefallen, dass der Abschnitt nach der Wahrener Schleife plötzlich eingleisig wurde, was ich zunächst für relativ naheliegend auf der Außenstrecke gehalten hatte. Umso mehr habe ich mich gewundert, dass die Strecke nach einigen Kilometern plötzlich wieder zweigleisig wird. Diese Strecke bis nach Schkeuditz ist sogar recht gut ausgebaut und unabhängig trassiert, soweit ich mich erinnere. Zumindest bis Gartenstadt, wo ich ausgestiegen bin.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von NatchO »

Sehr schöne Fotos, besonders für mich als Münchner mit nordsächsischem Migrationshintergrund.

Die Eingleisigkeit im Außenbereich der Bimmel gibt es mE öfter als nur in Schkeuditz. Die Strecke nach Taucha ist zum Beispiel zum Ende auch nur eingleisig ausgeführt.
Wird wahrscheinlich wirtschaftlicher sein und bei Takt 20 auch ausreichend.
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Beitrag von Entenfang »

rautatie @ 5 Mar 2019, 11:20 hat geschrieben:Mir war halt aufgefallen, dass der Abschnitt nach der Wahrener Schleife plötzlich eingleisig wurde, was ich zunächst für relativ naheliegend auf der Außenstrecke gehalten hatte. Umso mehr habe ich mich gewundert, dass die Strecke nach einigen Kilometern plötzlich wieder zweigleisig wird. Diese Strecke bis nach Schkeuditz ist sogar recht gut ausgebaut und unabhängig trassiert, soweit ich mich erinnere. Zumindest bis Gartenstadt, wo ich ausgestiegen bin.
Wie hier zu lesen ist, war der straßenbündige Abschnitt in Lützschena bis 1973 eingleisig. Außerdem wurde die Trasse im Bereich der Haltestelle Stahmelner Allee verschwenkt.
Die unabhängige und großzügige Trassierung bis Schkeuditz hat aber wohl schon immer bestanden. Warum das damals so großzügig gebaut wurde, die Strecke nach Böhlitz-Ehrenberg aber eingleisig ist, lässt sich vermutlich nicht mehr so genau nachvollziehen. Eine denkbare Möglichkeit ist, dass die Strecke nach Schkeuditz als Kleinbahn konzessioniert war.

Generell hat der Ausbau eingleisiger Abschnitte, welche straßenbündig verlaufen, heute die höchste Priorität beim zweigleisigen Ausbau, weil sowas und sowas nicht mehr unbedingt dem heutigen Verständnis von sicherem Straßenverkehr entspricht.
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Beitrag von Entenfang »

Kleiner Zwischenstop in Leipzig - wie schnell die Tatraeinsätze zurückgehen... Auf der Linie 4 sucht man Tatras inzwischen vergeblich, findet dafür die Solaris XL-Bahnen auch auf der 3:
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1008 an der Hermann-Liebmann/Eisenbahnstr.

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2133 an der Ossietzky-/ Gorkistr.

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1226 vor der Russischen Gedächtniskirche

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1127 am Ostpl. als Verstärker der stadtauswärts als Linie 4E über Reudnitz und stadteinwärts als Linie 12 verkehrenden Bahnen

Der morbide Charme an allen Ecken und Enden macht für mich die Stadt Leipzig aus - Peace und Grüße zurück!
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