Allgemeine Fragen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Eisenbahn12
Jungspund
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Beitrag von Eisenbahn12 »

Hallo Eisenbahnforum !

Ich bin Student und schreibe momentan eine Studienarbeit im Eisenbahnwesen. Ich habe hier im Forum schon einige für mich hilfreiche Diskussionen gelesen und möchte nun mal direkt eine Frage stellen. Ich möchte gleich vorwegsagen, dass ich von niemand eine detaillierte komplette Erklärung erwarte, ein fingerzeig wo ich die gewünschten Informationen finden könnte wäre schon interessant.

Ich habe im Laufe meines Studiums einiges über die Konstruktion von Gleisanlagen gelernt, also Überhohungsberechnungen und dergleichen. In meiner Arbeit hingegen geht es nicht um eine Streckenplanung, sondern ganz allgemein gesprochen die Informationsbeschaffung eines Aufgabenträgers über die Streckenverhältnisse zur Sicherung seiner Daseinsvorsorgepflicht. In diesem Zusammenhang bin ich auf die Dreiecksbeziehung zwischen Verkehrsunternehmen, Aufgabenträger und Infrastrukturunternehmen gestoßen. Diese Dreiecksbeziehung scheint recht komplex zu sein und erschließt sich für mich noch nicht so richtig. Könnte mir hier jemand die Beziehung der Drei zueinander kurz umreißen oder ein Link oder Buch empfehlen, welches diese zusammenhänge besser beleuchtet??

In meiner Studienarbeit soll eine Checkliste zur Überprüfung von Geschwindigkeitsbegrenzungen erstellt werden. Diese soll der Analyse von Strecken dienen, um festzustellen, ob die Erhöhung von Streckengeschwindigkeiten erschwinglich ist. Hierzu soll ich in einem ersten Schritt erst beschreiben, woher überhaupt ein Triebfahrzeugführer seine Geschwindigkeitsinformationen erhält. Ich habe bis jetzt hierzu gefunden

Fahrplan , also entweder Buchfahrplan oder EbuLa

Signalsysteme H/V, HI, Ka ,Sv ,Sk
Zusatzsignale Zs3 ,...., Zs10
Langsamfahrtsignale Lf1-Lf7

sowie

Zugbeeinflussung
LCB
ETCS

Falls ich eine weitere Informationsquelle welche Geschwindigkeit gefahren werden darf, vergessen haben sollte, wäre ich froh wenn sie jemand ergänzt. Ich möchte hier ausdrücklich anmerken das es mir nicht darum geht andere Leute meine Arbeit machen zu lassen, das ganze Bahnsystem in all seinen Facetten ist einfach so komplex das es leicht ist den überblick zu verlieren.


Falls ich hier mit meiner Frage falsch bin, kann der Post einfach geschlossen werden

vielen Dank schonmal im vorraus !
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

In Ausnahmefällen (Betriebsstörungen) Befehl Nr. 12
Und "LCB" heisst LZB. ;)
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

218 466-1 @ 6 Dec 2017, 17:10 hat geschrieben: In Ausnahmefällen (Betriebsstörungen) Befehl Nr. 12
Und "LCB" heisst LZB. ;)
Ist Fahren auf Sicht Bestandteil von Befehl Nr. 12?
Viele Grüße
Jojo423
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Jojo423 @ 6 Dec 2017, 12:31 hat geschrieben:Ist Fahren auf Sicht Bestandteil von Befehl Nr. 12?
Ja.
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Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Die "La" würde mir noch einfallen. Deren Beschränkungen stehen nicht unbedingt auch an der Strecke.

Weisungen allgemein, muss jeder Lokführer vor jedem Dienst kontrollieren. Dann gibt's noch Weisungen oder ganze Weisungsheftchen strecken- und fahrzeugbezogen, beispielsweise BR 424-426, früher auch 423 jeden Herbst. Mittlerweile aber meistern n die normale La aufgenommen.

Betrifft hauptsächlich Rangieren, in den Angaben zum Streckenbuch können Firmen einzelne Bahnhofsgleise abweichende Geschwindigkeiten angegeben sein. Im Rangieren auch auf mündliche Anordnung.
Eisenbahn12
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Beitrag von Eisenbahn12 »

Vielen dank für euer Feedback. Ich habe eine weitere Frage.

Nach EBO § 34 werden verschiedene "Zugarten" definiert:

Wendezüge

Geschobene Züge

Nachgeschobene Züge

Gibt es aufgrund jener "Transportarten" Geschwindigkeitsrestriktionen ?

z.B "Geschobene Züge dürfen maximal XX km/h fahren" oder ähnliches. Ich bin öfter auf erklärungen der Begriffe gestoßen nicht aber auf sich daraus ableitender Konsequenzen für den Betrieb <_<
Martin H.
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Beitrag von Martin H. »

Geht es nur um die drei?

Wendezüge sind Personenzüge mit einer Lok an einem Ende und einem Steuerwagen, quasi einer großen rollenden Fernbedienung auf der anderen. Der geschobene Teil darf maximal 60 Achsen haben.
Bei Seitenwind gibt es auf Schnellfahrstrecken ggf. Restriktionen bei führendem Steuerwagen, nach Umstellung der Regelwerke komme ich da aber nicht mehr ohne Weiteres dran. War aber immer noch 200 km/h oder schneller.

Geschobene Züge werden vom Schluss aus gesteuert, vorne ist ein Mitarbeiter mit Sprechfunk. Gibt es zumeist bei der Bedienung von Gleisanschlüssen auf der Freien Strecke in die man anders nicht hineinkommt. Höchstgeschwindigkeit 30 km/h.

Nachgeschobene Züge sind Züge mit Lok vorne, an die hinten vorübergehend eine zweite, besetzte Lok kommt um einen Berg hinauf zu kommen.
Ist die Lok mit dem Zug gekuppelt 80 km/h, drückt sie einfach nur aber ist nicht fest verbunden, 60 km/h.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Ich hätte mal eine ganz grundlegende Frage: hat jede Bahnstrecke in Deutschland einen richtigen Namen?
Klar hat jede eine betriebliche Bezeichnung -- vielleicht auch nur als Nummer.
Aber ich meine einen richtigen Namen, der auch mal außerbetrieblich un Erscheinung tritt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

gmg @ 4 Jan 2020, 02:22 hat geschrieben:Ich hätte mal eine ganz grundlegende Frage: hat jede Bahnstrecke in Deutschland einen richtigen Namen?
Nein, weder einen richtigen noch einen falschen. ;)
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

gmg @ 3 Jan 2020, 19:22 hat geschrieben:Ich hätte mal eine ganz grundlegende Frage: hat jede Bahnstrecke in Deutschland einen richtigen Namen?
Nein.
gmg @ 3 Jan 2020, 19:22 hat geschrieben:Klar hat jede eine betriebliche Bezeichnung -- vielleicht auch nur als Nummer.
Nicht vielleicht, sondern immer eine Nummer.
Und ene Streckenklasse, die die zulässigen Radsatz- und Meterlasten begrenzt.
gmg @ 3 Jan 2020, 19:22 hat geschrieben:Aber ich meine einen richtigen Namen, der auch mal außerbetrieblich un Erscheinung tritt.
Namen wie "Höllentalbahn" sind betrieblich völlig irrelevant. Die "Donautalbahn" Ulm - Immendingen gibt es betrieblich nicht. Sie besteht aus den Strecken 4540 Ulm - Sigmaringen, 4630 Tübingen - Sigmaringen, 4660 Tuttlingen - Inzigkofen und 4600 Plochingen - Immendingen - womit auch der Verlauf der Gäubahn "Stuttgart - Hattingen" obsolete ist. Betrieblich endet sie als Strecke 4860 in Horb...
Bei der Strecke 5302 Augsburg - Ulm gibt es überhaupt keinen Namen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

218 466-1 @ 4 Jan 2020, 04:42 hat geschrieben: Namen wie "Höllentalbahn" sind betrieblich völlig irrelevant. Die "Donautalbahn" Ulm - Immendingen gibt es betrieblich nicht.
Meine Frage war ja nicht, ob die betrieblich relevant sind, sondern ob jede Strecke einen Namen hat. Damit könnte z.B. gemeint sein, ein Name, unter dem die Strecke bei ihrem Bau der Öffentlichkeit vorgestellt wird.

Aber eigentlich habt ihr es schon beantwortet:
Bei der Strecke 5302 Augsburg - Ulm gibt es überhaupt keinen Namen.
Danke!
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

"Strecke Ulm-Augsburg" ist doch ein Name.
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Nicht unbedingt. Die Strecke Ulm - Augsburg (KBS 980) ist eine Teilstrecke der Bayerischen Maximiliansbahn, das sich zwischen Ulm und Salzburg / Kufstein erstreckt. Deshalb kann man die gesamte Bahnstrecke von der Württembergisch-Bayerischen Grenze bis zur österreichischen Grenze mit Fug und Recht von einer Streckennamen sprechen.
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gmg
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Beitrag von gmg »

Heute in Moosach ist meine S1 losgefahren und hat über einige Meter geklungen, als hätte sie eine Flachstelle im Rad. Dann hörte es aber auf.
Kann es sein, dass ein vorausfahrender Zug eine Beschädigung von seinem Rad auf das Gleis übetragen hat?
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

gmg @ 17 Mar 2020, 00:19 hat geschrieben: Heute in Moosach ist meine S1 losgefahren und hat über einige Meter geklungen, als hätte sie eine Flachstelle im Rad. Dann hörte es aber auf.
Kann es sein, dass ein vorausfahrender Zug eine Beschädigung von seinem Rad auf das Gleis übetragen hat?
Manchmal ist eine Flachstelle auch nicht über die gesamte Lauffläche des Rades, sondern nur an einer Stelle, und somit auch nur dann zu spüren, wenn gerade diese Stelle über den Schienenkopf rollt.
(Hoffe, das ist verständlich?)
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gmg
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Beitrag von gmg »

TramBahnFreak @ 17 Mar 2020, 01:21 hat geschrieben:
(Hoffe, das ist verständlich?)
Ne. Eine Flachstelle kann ja nur entstehen, wenn sie eben nicht auf der ganzen Lauffläche ist. sonst wäre es ja eine gleichmäßige Abnutzung des Radreifens. Außerdem erklärt das nicht, warum es nach einigen Metern aufhörte.
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

gmg @ 17 Mar 2020, 00:43 hat geschrieben:
TramBahnFreak @ 17 Mar 2020, 01:21 hat geschrieben:
(Hoffe, das ist verständlich?)
Ne. Eine Flachstelle kann ja nur entstehen, wenn sie eben nicht auf der ganzen Lauffläche ist. sonst wäre es ja eine gleichmäßige Abnutzung des Radreifens. Außerdem erklärt das nicht, warum es nach einigen Metern aufhörte.
Die Außenseite des Radreifens ist ja ,,schräg,, und der Schienenkopf leicht gebogen, sodass Rad und Schienenkopf nicht parallel aufeinander liegen, sondern sich immer nur punktuell berühren.
In Kurven drückt es das Rad dann ein wenig nach außen und die innere Kante des Radreifens berührt den Schienenkopf, während im Geraden eher die Mitte des Radreifens auf der Schiene liegt.
(Durch die Schräge ist auch im Gerade ein ruhiger Lauf gewährleistet (Die Spurkränze sind ja etwas weniger als die Spurweite voneinander entfernt.))

Wenn die Flachstelle im Radreifen nun genau an dieser inneren Kante ist, ist sie auch nur bei Kurvenfahrt zu spüren.

Ich hab das ganze mal aufgemalt, in der Hoffnung, dass es dann etwas klarer wird (ist nämlich tatsächlich echt mies zu erklären, so ganz ohne Hände... :lol: )
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Beitrag von gmg »

Ok, danke für deine Mühe.
Das kann hier aber nicht die Erklärung sein, weil das in einem geraden Bahnhof anfingt und auch wieder aufhörte. Vielleicht klebte auch nur Müll am Rad
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

Sowohl der Mireo als auch der neue ICE haben teilweise einseitige Radaufhängungen.
Ist das ein neuer Trend? Wer hat das noch? Ist das zur Gewichtsersparnis?
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Rohrbacher
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von Rohrbacher »

Einseitig? Du meinst vermutlich innen statt außen gelagerte Radsätze. Ja, das könnte durchaus Gewicht sparen. Bei Dampfloks (und dann davon abgeleitet auch frühen V- oder E-Loks) war der Innenrahmen Standard seit man die Zylinder primär außen angebaut hat. Der Nachteil ist, dass das Radsatzlager samt Federung und allen Teilen dann innen ist, wo man schlechter drankommt als von außen und u.U. braucht man den Platz zwischen den Rädern für Motoren und Bremsen, weswegen der ICE4 nur die Laufdrehgestelle so hat. Bei außen am Radsatz eingebauten Scheibenbremsen kommt man bei Innenlagerung vielleicht besser dran. Aber man spart bei den Drehgestellen sicherlich ein bisserl Gewicht (und ggf. ungefederte Massen), wenn die Ache kürzer und der Drehgestellrahmen schmaler ist. Zum Beispiel die V80 und V200 hatten auch schon innengelagerte Drehgestelle. Das dürfte jeweils eine Abwägung von verschiedenen Eigenschaften sein.

Spontan fallen mir auch noch die vor ca. 20 Jahren (?) modernisierten norwegischen Typ 5 ein, die auch wegen der skandinavisch breiten Wagenkästen fast so aussehen, als liefen sie auf Hilfsdrehgestellen. ;-)
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

Rohrbacher hat geschrieben: 20 Apr 2023, 18:28 Einseitig? Du meinst vermutlich innen statt außen gelagerte Radsätze.
Eigentlich meine ich beides. Mir war nur bisher nicht klar, dass auch die außen gelagerten nur außen gelagert sind. Ich dachte immer, die wären außen und innen gelagert. Danke.
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gmg
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

Mal eine Frage an die Elektrotechnik- kundigen.

Letztens habe ich am Hirschgarten am Ende des Bahnsteiges entdeckt, dass das Geländer dort einen mutmaßlichen Erdungsdraht hat. Da ist mir eine alte Geschichte aus Germering eingefallen:
Ende der 90er Jahre gab es dort am Ende des Bahnsteiges ein Treppengeländer neben einem Fahrradständer- Dach. Wenn man mit einer Hand den Pfeiler des Daches und mit der anderen das Treppengeländer berührte, baute sich langsam ein elektrisches Kribbeln in den Armen auf, das schnell unerträglich wurde.
Kann sich so ein Geländer über die Luftfeuchtigkeit statisch aufladen oder was passiert da? Die OL war ja nur wenige Meter entfernt. Und wenn ja, warum kriegt man nicht einfach einen kurzen Steinschlag?
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Stellwerk
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von Stellwerk »

Mit Elektrostatik hat das nichts zu tun. Das kommt durch Induktion. Metallteile neben einer Oberleitung wirken wie die Sekundär"wicklung" eines Trafos.
Dass sich die Wirkung erst allmählich aufbaut, dürfte eher ein neurophysiologischer Effekt sein.
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gmg
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

Ok, wegen dem Magnetfeld der OL erzeugten die Teile stetig Strom. Aber warum spürte man es nur, wenn man gleichzeitig an Pfeiler und Geländer fasste?
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Stellwerk
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von Stellwerk »

Potentialunterschied. Entweder wurden in den zwei verschiedeen Teilen unterschiedliche Spannungen induziert oder eines von beiden hatte doch Erdung.
Valentin
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von Valentin »

Wäre in diesem Fall eine Erdungsleitung vorgeschrieben gewesen? Oder ist hier der Abstand zum Gleis bereits zu groß?
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

Valentin hat geschrieben: 04 Mai 2023, 21:46 Wäre in diesem Fall eine Erdungsleitung vorgeschrieben gewesen? Oder ist hier der Abstand zum Gleis bereits zu groß?
Na, ob dir das jemand hier beantworten kann...

Jedenfalls ist es dort heute nicht mehr so, obwohl das Dach unverändert ist und ich am neuen Geländer keine Erdung sehen konnte. Zwischenzeitlich hatte man dort ein Holzgeländer angebracht. Jetzt ist es wieder Stahl
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von guru61 »

gmg hat geschrieben: 21 Apr 2023, 14:56
Rohrbacher hat geschrieben: 20 Apr 2023, 18:28 Einseitig? Du meinst vermutlich innen statt außen gelagerte Radsätze.
Eigentlich meine ich beides. Mir war nur bisher nicht klar, dass auch die außen gelagerten nur außen gelagert sind. Ich dachte immer, die wären außen und innen gelagert. Danke.
guggsch:
Innengelagert:
https://flic.kr/p/26AdTyJ
Aussengelagert:
https://flic.kr/p/2nn88vY
Gruss Guru
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von guru61 »

gmg hat geschrieben: 03 Mai 2023, 14:41 Mal eine Frage an die Elektrotechnik- kundigen.

Letztens habe ich am Hirschgarten am Ende des Bahnsteiges entdeckt, dass das Geländer dort einen mutmaßlichen Erdungsdraht hat. Da ist mir eine alte Geschichte aus Germering eingefallen:
Ende der 90er Jahre gab es dort am Ende des Bahnsteiges ein Treppengeländer neben einem Fahrradständer- Dach. Wenn man mit einer Hand den Pfeiler des Daches und mit der anderen das Treppengeländer berührte, baute sich langsam ein elektrisches Kribbeln in den Armen auf, das schnell unerträglich wurde.
Kann sich so ein Geländer über die Luftfeuchtigkeit statisch aufladen oder was passiert da? Die OL war ja nur wenige Meter entfernt. Und wenn ja, warum kriegt man nicht einfach einen kurzen Steinschlag?
Hallo Grundsätzlich sind alle in der nähe liegenden Teile einer elektrifizierten Bahn zu erden!
Hier am Mast 112, links siehst du den Erdungsdraht, der zum Geländer führt und der Mast ist am Lufterdseil geerdet.
https://flic.kr/p/2nETqSD

Hier der Signalmast, der direkt mit dem Lufterdseil verbunden ist:
https://flic.kr/p/2hfKP1z
Gruss Guru
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Re: Allgemeine Fragen

Beitrag von gmg »

guru61 hat geschrieben: 05 Mai 2023, 07:58
Hallo Grundsätzlich sind alle in der nähe liegenden Teile einer elektrifizierten Bahn zu erden!
Offenbar hatte man das damals nicht gemacht. Vielleicht war das damals noch nicht Pflicht.
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