Transportsystem Bögl

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146225
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Beitrag von 146225 »

Rohrbacher @ 17 Apr 2021, 17:42 hat geschrieben: Äh nein? Anwendungsfall unterhalb der S-Bahn? Und ich hab auch nicht geschrieben, dass ich eine Anwendungsmöglichkeit gesucht und gefunden habe, um sie dreist zu verschweigen. Ich schrieb nur, dass a.) Strukturen vorhanden sind, die ggf. passen könnten und b.) im Gegensatz zu Bayern recht oft zwischen S-Bahn und Bus/Straßenbahn noch Luft für Verkehrsverbindungen und ggf. neue Verkehrsmittel sein könnte. Ich schrieb c.) nicht, dass in einem konkreten Fall dann nicht aus irgendeinem der vielen Gründe einem neuen oder bestehenden Rad-Schiene-System der Vorzug gegeben werden könnte.
Ich sehe in jenem Fall keine wirkliche Differenz zwischen unseren Standpunkten und hatte nur der Neugierde halber gefragt, ob du eventuell eine bestimmte Relation im Auge gehabt hättest. Nur weil ich keine sehe, muss das ja noch nix heißen.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Ging ja teilweise schon durch die Presse, aber hier habe ich noch nichts darüber gelesen:

Bögl macht jetzt auf Güterverkehr, genauer Einzel-Container-Transport. Und zwar sehr konkret und mit Förderung des Verkehrsministeriums:
CMD – Cargo Maglev Demonstrator

Es wird eine kurze Demo-Anlage mit Weiche im Hamburger Hafen gebaut. Auf dem ITS World Congress "vom 11. bis 15.Oktober 2021 können Besucher dort den Umschlag vom LKW auf das TSB Cargo sowie dessen leisen Fahrbetrieb auf dem Gelände des Cruise Center Steinwerder erleben.", so Bögl.


Außerdem interessant: Die technisch detaillierteste Beschreibung des Bögl-Systems, die ich bisher gesehen habe, ist hier versteckt.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Wenn es die Corona Situation zulässt, bin ich auf der ITS. Ich kann das dann gerne mal die Eindrücke hier in einem Beitrag teilen.
Viele Grüße
Jojo423
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Was ich so höre, ist das Bögl-System der große Favorit für den automatisierten Containertransport im neu (angeblich bis 2030) zu bauenden Köhlbrand-Tunnel.

Dieser soll zweistöckig ausgeführt werden: Auf einer Ebene der normale Straßenverkehr als Ersatz für die Köhlbrand-Brücke, und auf einer zweiten Ebene eben ein fahrerloses Transportsystem für Container zwischen den Terminals westlich und östlich der Süderelbe.
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Für so einen Einsatzzweck als vollautomatisiertes Inselsystem, kann der Bögl tatsächlich sinnvoll sein. Vor allem, wenn man jeden Kontainer einzeln fahren will.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

mmouse @ 22 Aug 2021, 20:31 hat geschrieben: Außerdem interessant: Die technisch detaillierteste Beschreibung des Bögl-Systems, die ich bisher gesehen habe, ist hier versteckt.
Danke, also 750V Gleichstrom ... für Mittel/Langstrecken ist das dann nichts, schade. Hatte gehofft man würde höhere Spannungen einsetzen, um die Anzahl der Unterwerke zu minimieren. Aber gut - vielleicht bringt Bögl ja noch ne Version für 3 kV.
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Metropolenbahner @ 23 Aug 2021, 14:03 hat geschrieben: Aber gut - vielleicht bringt Bögl ja noch ne Version für 3 kV.
Soweit ich das lese, werden die 750V über zwei Stromschienen im Fahrweg übertragen. Der Fahrweg dient gleichzeitig als Flucht-/Evakuierungsweg. Außerdem dienen die Stromschienen wohl bei Ausfall der Schwebetechnik als Not-Gleitschienen, auf denen das Fahrzeug dann aufliegt.

Da dürften also durchaus Sicherheits-Aspekte gegen 3kV Spannung sprechen. Und zwar sowohl technisch (Isolierung, Abstände) als auch genehmigungsmäßig. Mit den 750V ists halt doch einfach nur eine bessere Straßenbahn ;)
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mmouse
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Beitrag von mmouse »

Jojo423 @ 22 Aug 2021, 21:54 hat geschrieben: Wenn es die Corona Situation zulässt, bin ich auf der ITS. Ich kann das dann gerne mal die Eindrücke hier in einem Beitrag teilen.
Vor allem ein paar Fotos von Fahrweg/Weiche(n) und Antriebstechnik fände ich interessant... Bin also schon gespannt, ob/was Du da so mitbringst :)
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

mmouse @ 23 Aug 2021, 15:01 hat geschrieben: Soweit ich das lese, werden die 750V über zwei Stromschienen im Fahrweg übertragen. Der Fahrweg dient gleichzeitig als Flucht-/Evakuierungsweg. Außerdem dienen die Stromschienen wohl bei Ausfall der Schwebetechnik als Not-Gleitschienen, auf denen das Fahrzeug dann aufliegt.
Ja, wir hatten den Querschnitt schon mal:

https://abload.de/img/bglimjsw.jpg
Da dürften also durchaus Sicherheits-Aspekte gegen 3kV Spannung sprechen. Und zwar sowohl technisch (Isolierung, Abstände) als auch genehmigungsmäßig. Mit den 750V ists halt doch einfach nur eine bessere Straßenbahn ;)
Ja vermutlich hast Du recht. Aus dem 15kV-Zug darf man zwar auch erst raus, nachdem die Spannung an der Oberleitung abgeschalten wurde, das könnte man hier vielleicht auch noch machen, aber optimal ist`s sicher nicht.

Vermutlich müsste die Fernbahn-Version dann doch klassisch mit Oberleitung und 25 kV AC (oder vielleicht 9kV DC, was in F diskutiert wird) kommen.
Hätte aber auch Charme, wenn man die Fernzüge auf 2system-Betrieb auslegt und dann in engen Städten keine OL bräuchte.

Wobei ich mich in dem Zusammenhang dann auch frage, ob so ne Version mit OL auch schneller fahren könnte. Bisheriges Limit war ja die Stromschiene, die nur bis max. 200 (eher weniger, weshalb oft nur Tempo 150 geschrieben wird) funktioniert.

Es müssen ja keine 500 wie beim Transrapid sein, aber so 250-300 km/h wäre schon nett.
reinhold_by
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Beitrag von reinhold_by »

Mich würde ja eher ein Vergleich der Energiebilanz interessieren: In der verlinkten Beschreibung steht was von 6-10kW fürs Schweben und bis zu 60kW für Traktion. Sind bei 750 Volt also ca. 100A über die Stromschiene. Da braucht man schon einen entsprechenden Schleifer, im Prinzip das einzige Verschleissteil. Nur dürften die Reibungsverluste bei klassischer Schiene, vielleicht sogar auch bei Gummireifen, eher kleiner sein. Man erkauft sich also das ruhige Gleiten durch zusätzliche Energiekosten. Hier wären mal realistische Vergleiche interessant, Energiekosten gegen ersparte Warrtungsaufwände.

Ich war selbst mal im Jahr 1990 in Berlin in der M-Bahn. Ein Freund gab mir damals einen Camcorder der als Sucher einen kleinen Röhrenbildschim hatte. In der M-Bahn praktisch nicht nutzbar, das Bild tanzte wild rum wegen der Magnetfelder die natürlich auch in die Passagierkabine hinein reichten. Gibt es hier Infos zum Bögl ?

Bögl ist da halt eine Insel-Lösung im Nahverkehr Punkt zu Punkt oder mit wenigen Haltestellen. Fa. Bögl will hier halt einen Markt für ihre Beton-Fertigteile schaffen.

Das ginge aber auch mit Metall/Gummirädern, analog den schon existierenden Peoplemovern (z.B. Frankfurt, Düsseldorf Airports)

Mal abwarten....
Alex101
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Beitrag von Alex101 »

mmouse @ 22 Aug 2021, 20:31 hat geschrieben:Es wird eine kurze Demo-Anlage mit Weiche im Hamburger Hafen gebaut.  Auf dem ITS World Congress "vom 11. bis 15.Oktober 2021 können Besucher dort den Umschlag vom LKW auf das TSB Cargo sowie dessen leisen Fahrbetrieb auf dem Gelände des Cruise Center Steinwerder erleben.", so Bögl.
Die Demo-Anlage ist hier in einem Beitrag vom NDR Hamburg Journal (ab ca. 1:19) kurz "in Action" zu sehen: https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-j...mVkM2VlZjg3ODg/
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Jean
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Beitrag von Jean »

Alex101 @ 13 Oct 2021, 10:19 hat geschrieben: Die Demo-Anlage ist hier in einem Beitrag vom NDR Hamburg Journal (ab ca. 1:19) kurz "in Action" zu sehen: https://www.ardmediathek.de/video/hamburg-j...mVkM2VlZjg3ODg/
Sieht aus wie ein Förderband für Container...
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Jean @ 13 Oct 2021, 09:47 hat geschrieben: Sieht aus wie ein Förderband für Container...
Die Studie für den Flughafen ist fertig, aber der Link zum VMinisterium ist nach nur einem Monat bereits tot :(

Naja, hier die Kopie der PM auf der Böglseite:
TSB ist die konkurrenzfähige Alternative im Nahverkehr
13. Januar 2022

Das BMVI hat im Februar 2020 eine Machbarkeitsstudie zum Einsatz neuer Nahverkehrstechnik vergeben. Im Fokus der Studie stand das von der Firmengruppe Max Bögl entwickelte Transport System Bögl (TSB), ein neuartiges Magnetschwebebahnsystem, dessen Einsatzschwerpunkt im Nahverkehr liegt.

Um das neuartige System TSB einschätzen und bewerten zu können, wurde es in der Studie mit den klassischen spurgebundenen Nahverkehrssystemen Straßenbahn, U-Bahn und S-Bahn verglichen. Im zweiten Teil dieser Studie wurde die Einsatzmöglichkeit des TSB in einem konkreten Anwendungsfall am Beispiel des Flughafens München untersucht.

Die Machbarkeitsstudie kam nun zu dem Ergebnis, dass sich das TSB als konkurrenzfähige Alternative zu klassischen spurgeführten Verkehrssystemen in einem breiten Anwendungsbereich von der Straßenbahn über die U-Bahn bis zur S-Bahn bestens eignet. Mit dem Transport System Bögl steht damit ein weiteres innovatives und klimafreundliches Verkehrsmittel zur Verfügung, um die wachsenden Mobilitätsanforderungen gerade im Nahverkehr bewältigen zu können.

TSB bietet ein sehr breites Anwendungsspektrum. Sogar hochkapazitative S-Bahn-affinen Verbindungen kann es bei vergleichbaren Kosten, kurzer Taktfolge und einer hohen betrieblichen Flexibilität bei Fahrgastanpassungen optimal abdecken. Außerdem ist das TSB durch seine besondere Steigfähigkeit von bis zu 10% besonders bei anspruchsvollen Streckenführungen gegenüber den anderen Systemen im Vorteil.

Am Beispiel des Flughafens München bestätigt die Studie, dass das TSB eine konkurrenzfähige Alternative zu anderen möglichen Beförderungssystemen darstellen und unmittelbar mit dem regionalen Nahverkehrsnetz verbunden werden kann.

Mit der Studie stehen nun wichtige Grundlagen und Ergebnisse zur Verfügung, die als zukünftige Entscheidungshilfe für einen grundsätzlichen Systementscheid dienen können. Damit etabliert sich TSB als kosteneffiziente und schnell realisierbare Alternative zu klassischen Nahverkehrslösungen.

Quelle: BMVI

https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E...ergebnisse.html

„Wir freuen uns sehr darüber, dass in dieser unabhängigen Studie die Leistungsfähigkeit des von uns entwickelten Transport System Bögl – TSB im Vergleich zu den herkömmlichen Verkehrssystemen bestätigt wurde. Zudem wurde auch ein möglicher Einsatz am Flughafen München positiv bewertet“.

Stefan Bögl, Vorstandsvorsitzender Firmengruppe Max Bögl
https://transportsystemboegl.com/tsb-ist-di...-im-nahverkehr/
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jaja, das liebe Marketing...
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KB_Master
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Beitrag von KB_Master »

Der gesuchte Link ist wohl dieser hier, da wurde ein - vergessen:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E...ergebnisse.html
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für den Link, willkommen im Forum!
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

KB_Master @ 14 Feb 2022, 19:43 hat geschrieben: Der gesuchte Link ist wohl dieser hier, da wurde ein - vergessen:
https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E...ergebnisse.html
Ach super, Dankeschön. Im Dezember hatte ich nicht mehr gesucht.
Hier mal ein interessanter Ausschnitt:
Seite 142/207
Das TSB ist ein sehr bauwerkaffines System, das zu einem hohen Anteil industriell vorgefertigt werden kann. Das ermöglicht eine sehr hohe Herstellungsqualität der Fahrwegelemente.
Das TSB benötigt bei aufgeständerter Bauweise (Regelausführung) weniger Breite als ebenerdige Systeme, da nur der Aufstellraum für die Stützen (punktuelle Ein-bauten) benötigt wird. Der Fahrweg befindet sich im Regelfall oberhalb der Licht-räume der darunterliegenden Straßen.

Während U-Bahnanlagen im Regelfall in Ebene -1 geführt werden und nur die Zu-gänge zu den Personenverkehrsanlagen im Straßenbild sichtbar sind, wird das TSB im Regelfall in der Ebene +1 geführt und die gesamte Fahrwegkonstruktion inkl. der Stationen ist im Straßenraum prominent erkennbar.
Der Raumbedarf bei der Führung innerhalb von Bauwerken wie Trögen oder Tun-neln ist bei allen Systemen vergleichbar. EBO-Systeme benötigen hier etwas mehr Raum.

Das TSB ermöglicht aufgrund der industriellen Vorfertigung der Fahrwege grund-sätzlich einen hohen sichtbaren Baufortschritt bei gleichzeitiger Reduzierung der örtlich erforderlichen baulichen Eingriffe, dies führt im Vergleich mit den anderen Verkehrssystemen zu einer deutlich kürzeren Bauzeit.
Die Baukosten für den Fahrweg liegen beim TSB in ähnlichen Größenordnungen wie bei der S-Bahn.
Hinsichtlich der Führung in oder auf Bauwerken wird von vergleichbaren Bauwerks-kosten ausgegangen. Eine Differenzierung ist nicht möglich, da die realen Kosten immer im Einzelfall aufgrund der örtlichen Gegebenheiten zu betrachten sind.

Ein erheblicher Kostenunterschied besteht bei den Weichen, die beim TSB auf-grund des zusätzlich erforderlichen Tragwerkes und der aufwendigen Konstruktion mehrfach über dem Niveau der schienengebundenen Systeme liegt.

Hinsichtlich der Haltestellen liegt das TSB kostenmäßig zwischen den Extremen Straßenbahn/Stadtbahn mit ebenerdigen Haltestellen und U-Bahn mit unterirdischen Haltestellen, etwa in der Größenordnung der S-Bahn.
Aufwendungen für Schall- und Erschütterungsschutzmaßnahmen fallen beim Sys-tem TSB bauartbedingt niedriger aus. Insbesondere in urbanen Räumen können die erforderlichen Maßnahmen eine erhebliche Größenordnung erreichen.
bestia_negra
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Beitrag von bestia_negra »

Es bleiben für mich die drei Hauptprobleme:

1. Nicht-Kompatibilität mit bestehenden Systemen
2. Aufwändige Weichen.
3. Fehlende Akzeptanz der Bevölkerung für aufgeständerte Bauweise.

Deshalb dürfte das TSB nur in Spezialfällen sinnvoll sein...
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

bestia_negra @ 14 Feb 2022, 21:34 hat geschrieben: Es bleiben für mich die drei Hauptprobleme:

1. Nicht-Kompatibilität mit bestehenden Systemen
2. Aufwändige Weichen.
3. Fehlende Akzeptanz der Bevölkerung für aufgeständerte Bauweise.

Deshalb dürfte das TSB nur in Spezialfällen sinnvoll sein...
Vielleicht kann man es mit der Ottobahn kombinieren :wacko:
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Leider nicht. Solche Sonderverkehre können sehr wohl eingesetzt werden wo es notwendig ist beispiel wenn es eben um extreme Steigungen geht oder man mit einer geringen Anzahl von Leute eine hohe Geschwindigkeit braucht.
Theoretisch könnte Ich es mir auf den Land vorstellen wo die Bahn schon abgebaut ist aber die Strecke (grossteils) noch frei ist nur müsste man die Stationen so Erdnah wie möglich bauen können das man eben nicht extra noch einen Lift bauen müsste aber es trotzdem Barierefrei ist. Theoretisch könnte man thema Beschleunigung auch lösen indem man die Sitze um ein paar Grad neigt um sozusagen das Gefühl des beschleunigen zu verringern. Vergleichbar das gegenteil zu einen Flugsimulator.
Ich wüsste bei uns schon Strecken wo man bei uns sowas einsetzten könnte.Natürlich müsste man das auch in den Verbund und so einfügen.
Alex101
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Alex101 »

https://www.tagesschau.de/inland/berlin ... n-100.html
https://www.heise.de/news/Berlin-soll-M ... 33658.html

Berlin will für bis zu 80 Millionen Euro zusammen mit Bögl eine fünf bis sieben Kilometer Teststrecke bauen.
Die später angedachten Einsatzstrecken sind mit "Flughafenanbindung" und "Anbindung neuer Wohngebiete" aber doch recht wage.
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Jean
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Jean »

Das Geld könnte man sinnvoller in die MVG investieren... :cry:
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Tram-Bahni
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Tram-Bahni »

Hauptsache die Radwege werden grün!!!!!
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Alex101 »

Jean hat geschrieben: 20 Nov 2023, 16:04 Das Geld könnte man sinnvoller in die MVG investieren... :cry:
Wieso sollte das Land Berlin Geld in die MVG investieren?

Unabhängig davon hätte man das Geld auch in Berlin deutlich besser anlegen können. Der BER ist aus ÖPNV-Sicht bestimmt nicht unterversorgt und die Bögl-Bahn löst sicher auch nicht das Problem der vergleichsweise mauen Flugverkehrsanbindung.
andreas
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von andreas »

aber das Böglsystem löst halt scheinbar das Problem, daß U-bahnstrecken immer unbezahlbarer werden...
bestia_negra
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von bestia_negra »

andreas hat geschrieben: 20 Nov 2023, 17:26 aber das Böglsystem löst halt scheinbar das Problem, daß U-bahnstrecken immer unbezahlbarer werden...
Das bezweifle ich irgendwie noch.

Das immer unbezahlbarere an den U-Bahn-Strecken ist aus meiner Sicht das "U" und nicht das "Bahn".


Einen oberirdisch oder aufgeständert fahrenden Bögl mit einer im Tunnel fahrenden U-Bahn zu vergleichen macht keinen Sinn.

Im Tunnel macht es wohl kaum einen riesigen Unterschied, ob man da jetzt Gleise rein legt oder den Fahrweg für den Bögl. Das teure ist der Tunnel selber.


Und oberirdisch würden auch die Kosten für eine U-Bahn deutlich sinken im Vergleich zur Tunnel-Variante.
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von 146225 »

Ein dezenter Versuch der Vorgestern-Koalition in Berlin irgendwie zu übertünchen dass man überwiegend stark gegen das Tram eingestellt ist.
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Jean
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Jean »

146225 hat geschrieben: 20 Nov 2023, 18:19 Ein dezenter Versuch der Vorgestern-Koalition in Berlin irgendwie zu übertünchen dass man überwiegend stark gegen das Tram eingestellt ist.
Du weißt schon, dass die CDU in Berlin gerade nicht an der Macht ist oder? :roll: Grüne und Rote sind es...und natürlich die FDP...
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Iarn
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von Iarn »

Jean hat geschrieben: 20 Nov 2023, 18:20
146225 hat geschrieben: 20 Nov 2023, 18:19 Ein dezenter Versuch der Vorgestern-Koalition in Berlin irgendwie zu übertünchen dass man überwiegend stark gegen das Tram eingestellt ist.
Du weißt schon, dass die CDU in Berlin gerade nicht an der Macht ist oder? :roll: Grüne und Rote sind es...und natürlich die FDP...
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Re: Transportsystem Bögl

Beitrag von 218 466-1 »

Jean hat geschrieben: 20 Nov 2023, 16:04 Das Geld könnte man sinnvoller in die MVG investieren... :cry:
Ist Deutschland so arm, das beides zu finanzieren nicht geht?
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