[PL|BY|LV|RU] Von Pierogi bis Pelmeni
…zu Eloks ist für jeden etwas dabei.
Es gibt auch einen Fahrsimulator, leider darf man nur 5 Minuten fahren. Die Gestaltung ist auf jeden Fall professionell mit sehr hoher Bildqualität.
Und während ich die plötzlich auf den Gleisen auftauchenden Autos und Gleislatscher durch Pfeifen vertreiben muss, könnt ihr mal schätzen, welchen Rekord der Höchstgeschwindigkeit dieser Dieselschrank aufgestellt hat:
Praktisch ist der Zugschluss auf der Verbindungsklappe, aber was, wenn das Fahrzeug an der Zugspitze verkehrt?
Es gibt ein großes Freigelände. Sehr kurios ist auf jeden Fall dieser Wagen. Sieht ein bisschen aus wie ein Panzer mit 5 bar-Leitung:
Geschosse mit großem Kaliber
Zug mit mobiler Raketenabschussbasis
Kaum habe ich dieses Bild gemacht, erklärt mir ein Wachmann, dass ich die im Vordergrund dunkel geteerte „Straße“ nicht überqueren dürfe. Aha, klingt logisch, handelt es sich doch um eine stark befahrene Durchgangsstraße, die 200 m weiter auf dem Museumsgelände endet.
Genug Kriegsgerät, ein freundliches Gesicht gibt es auch:
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Der unscheinbare Zug in der Mitte des Bildes ist der gescheiterte Plan Russlands, eigene Züge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr herzustellen. Er wurde 1999 fertiggestellt und erreichte auf Testfahrten bereits über 200 km/h. Doch aufgrund diverser technischer Mängel wurde das Projekt 2004 endgültig begraben und 2006 Velaro RUS bei Siemens bestellt.
Wir verbringen fast drei Stunden im Eisenbahnmuseum, ehe wir mit der Metro eine Station stadtauswärts fahren und uns mit Kaffee stärken. Der Laden bietet russische Servicegeschwindigkeit, Latte Macchiato im Pappbecher und brühend heiß, normaler Kaffee zwar in der Tasse, dafür kalt.
Rechts der Narva-Triumphbogen, links das bescheidene Eingangsgebäude zur Metrostation. Die Metrostationen der Anfangszeit aus den 50er und 60er Jahren sind die mit der spektakulärsten Architektur und haben meistens auch ein entsprechend großzügiges Zugangsbauwerk. Aufgrund der großen Tiefe gibt es in aller Regel nur einen einzigen Zugang. An Umsteigebahnhöfen ist zu beachten, dass der Haltestellenname der kreuzenden Linien in aller Regel nicht identisch ist.
http://www.metro.spb.ru/uploads/img/map/me...8_1700x2431.jpg
Hier wendet die Tram und mir gelingt ein Zufallstreffer.
Wir rennen flugs zur Haltestelle, denn wann in St. Petersburg die nächste Tram kommt, gleicht reiner Lotterie.
Scheppernd legen wir unseren Weg zurück, was bei derartigen Gleislücken auch nicht wirklich verwunderlich ist.
Ein Linksabbieger blockiert die Weiterfahrt ganze 90 Sekunden.
Fotostop an der ulica Sadovaja
Vom Aprilwetter heute Morgen ist nichts mehr zu sehen - Blick zur Dreifaltigkeitskathedrale
Hübsch dekorierter Container
Eigentlich wollten wir von hier mit der 3 weiter – ausgerechnet mit der 3, doch der gelbe Zettel an der Haltestelle verheißt nichts Gutes.
Die Yandex Transport-App schlägt uns als Alternative den Bus 181 direkt zu unserem Hostel vor.
Wir steigen also ein und wenige Haltestellen später ist er formschlüssig gefüllt. Quälend langsam geht es durch die Nachmittags-HVZ. Unterwegs entdecken wir auch den Grund für den gelben Zettel, welcher auf die Nichtbedienung durch die Linie 3 hingewiesen hat – Baustelle. Sie wendet an einer provisorischen Endstelle und benötigt deshalb Zweirichtungswagen.
„Einmal muss man doch in der HVZ über den Nevskij Prospekt gefahren sein“, kommentiert jemand. „…gestanden sein“, korrigiere ich. Die in der App angegebenen Fahrzeiten sind jedenfalls in der HVZ völlig unrealistisch und lassen auch die langen Fußwege von der Oberfläche zum U-Bahnsteig außer Acht.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Heute muss die blaue Stunde aber etwas ausgiebiger genutzt werden, also nehme ich den Obus zum Birževaja Plošcad.
Blick zur gleichnamigen Brücke…
…zur Festung…
…und zum Michail-Michajlovic-Palast.
Und bei der Recherche nach diesem Bauwerk konnte ich eine Bildungslücke schließen.
Es handelt sich um eine Rostrasäule, die besondere Erfolge in Seekriegen ehrt.
Beim Überqueren der Palastbrücke entdecke ich eine Besonderheit im Obusnetz. Nachts werden zahlreiche Brücken zeitweise geöffnet, um Schiffe passieren zu lassen.
Demzufolge muss auch die Oberleitung hochgeklappt werden. So sieht das zugehörige Gelenk aus…
…und hier ist die Oberleitung geteilt. Diese Stelle darf nur mit 5 km/h befahren werden.
Die zahlreichen Weichen des ausgedehnten Obusnetzes bremsen ihn stark aus.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm..._System_Map.svg
Newaquerung bei Mondenschein
Urban Jungle
Der riesige Palastplatz mit der 600 Tonnen schweren Alexandersäule, welche 1832 ohne Kräne aufgestellt wurde.
Blick zur gleichnamigen Brücke…
…zur Festung…
…und zum Michail-Michajlovic-Palast.
Und bei der Recherche nach diesem Bauwerk konnte ich eine Bildungslücke schließen.
Es handelt sich um eine Rostrasäule, die besondere Erfolge in Seekriegen ehrt.
Beim Überqueren der Palastbrücke entdecke ich eine Besonderheit im Obusnetz. Nachts werden zahlreiche Brücken zeitweise geöffnet, um Schiffe passieren zu lassen.
Demzufolge muss auch die Oberleitung hochgeklappt werden. So sieht das zugehörige Gelenk aus…
…und hier ist die Oberleitung geteilt. Diese Stelle darf nur mit 5 km/h befahren werden.
Die zahlreichen Weichen des ausgedehnten Obusnetzes bremsen ihn stark aus.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm..._System_Map.svg
Newaquerung bei Mondenschein
Urban Jungle
Der riesige Palastplatz mit der 600 Tonnen schweren Alexandersäule, welche 1832 ohne Kräne aufgestellt wurde.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Auf der anderen Seite ist der Platz durch die Eremitage begrenzt, einem der größten Kunstmuseen der Welt.
Zurück auf dem Nevskij Prospekt gibt es noch ein spätes Abendessen, ehe es Zeit zum Schlafen ist.
Zurück auf dem Nevskij Prospekt gibt es noch ein spätes Abendessen, ehe es Zeit zum Schlafen ist.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
Es handelt sich um Projekt "Sokol". Auf Testfahrten hat er 235 km/h erreicht. Und Rechts steht ein ER200 Zug der von 1984 bis 2009 im Einsatz war.Entenfang @ 7 Dec 2018, 19:04 hat geschrieben:Der unscheinbare Zug in der Mitte des Bildes ist der gescheiterte Plan Russlands, eigene Züge für den Hochgeschwindigkeitsverkehr herzustellen. Er wurde 1999 fertiggestellt und erreichte auf Testfahrten bereits über 200 km/h.
Das ist eine TEP80 Lok. Am 6.Oktober 1993 erreichte sie 271 km/h: Ein Weltrekord bis jetzt. Leider war diese Lok nur ein Paar Mal im Einsatz, wie hier mit dem Zug "Latvijas Ekspresis" Riga - Moskau.Und während ich die plötzlich auf den Gleisen auftauchenden Autos und Gleislatscher durch Pfeifen vertreiben muss, könnt ihr mal schätzen, welchen Rekord der Höchstgeschwindigkeit dieser Dieselschrank aufgestellt hat:
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Danke fürs Video, ich konnte es einfach nicht glauben, dass dieser Schrank 271 km/h erreicht haben soll...
Tag 12 St. Petersburg -> Moskau
Heute ist es sehr windig. Bitte merken, dass wird später noch von Bedeutung sein.
Wir lassen den Tag gemütlich angehen – schon wieder sorgen wir plötzlich für so viel Arbeit beim Bäcker…
Im Verkehrstrubel sind zahlreiche Neufahrzeuge des russischen Herstellers Volgabus unterwegs.
Fit und gestärkt starten wir Richtung Peterhof. Yandex Transport prognostiziert 1h 38 min. Zunächst fahren wir mit einem modernisierten Metrowaggonmasch der Linie 1 nach Süden.
In die Ansagen kann man auf der russischen Wikipediaseite reinhören.
In Avtovo, wohl einer der schönsten U-Bahnhöfe der Stadt, steigen wir wieder aus.
Metrowaggonmasch liefert auch Neufahrzeuge des Typs „Jubiläum“ anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Petersburger Metro.
Fahrkartenschalter in einem der prächtigen Vestibüle
Die Marschrutkas stehen schon Schlange. „Peterhof?“ Wir zahlen etwa 90 Cent direkt beim Fahrer und wenig später fährt der Sprinter los.
Die meiste Zeit der Fahrt müssen Fahrgäste stehen.
Der Fahrer saust über die 4-streifige Ausfallstraße und muss nur an wenigen Haltestellen stoppen. Seinen Ausstiegswunsch muss man direkt beim Fahrer ankündigen, beim Warten an der Haltestelle winken. Hochhäuser, Grünflächen, Brachflächen, schließlich Peterhof.
Erstmals unterbieten wir die Yandex-Zeit deutlich, denn nach 1h 25 min. sind wir schon am Ziel. Gut, der Marschrutkafahrer war auch die meiste Zeit deutlich schneller unterwegs als erlaubt…
Viel darf man hier nicht…
Peterhof stammt vom Beginn des 18. Jahrhunderts, ein Zarenschloss nach dem Vorbild von Versailles und heute Unesco-Weltkulturerbe.
Im Garten ist einiges los, Chinesen füttern Enten trotz Verbot.
Zeit für ein Foto.
Das Wasser sprudelt allerorts.
Die Sonne verschwindet leider bald und ein Schauer setzt ein.
Tag 12 St. Petersburg -> Moskau
Heute ist es sehr windig. Bitte merken, dass wird später noch von Bedeutung sein.
Wir lassen den Tag gemütlich angehen – schon wieder sorgen wir plötzlich für so viel Arbeit beim Bäcker…
Im Verkehrstrubel sind zahlreiche Neufahrzeuge des russischen Herstellers Volgabus unterwegs.
Fit und gestärkt starten wir Richtung Peterhof. Yandex Transport prognostiziert 1h 38 min. Zunächst fahren wir mit einem modernisierten Metrowaggonmasch der Linie 1 nach Süden.
In die Ansagen kann man auf der russischen Wikipediaseite reinhören.
In Avtovo, wohl einer der schönsten U-Bahnhöfe der Stadt, steigen wir wieder aus.
Metrowaggonmasch liefert auch Neufahrzeuge des Typs „Jubiläum“ anlässlich des 60-jährigen Bestehens der Petersburger Metro.
Fahrkartenschalter in einem der prächtigen Vestibüle
Die Marschrutkas stehen schon Schlange. „Peterhof?“ Wir zahlen etwa 90 Cent direkt beim Fahrer und wenig später fährt der Sprinter los.
Die meiste Zeit der Fahrt müssen Fahrgäste stehen.
Der Fahrer saust über die 4-streifige Ausfallstraße und muss nur an wenigen Haltestellen stoppen. Seinen Ausstiegswunsch muss man direkt beim Fahrer ankündigen, beim Warten an der Haltestelle winken. Hochhäuser, Grünflächen, Brachflächen, schließlich Peterhof.
Erstmals unterbieten wir die Yandex-Zeit deutlich, denn nach 1h 25 min. sind wir schon am Ziel. Gut, der Marschrutkafahrer war auch die meiste Zeit deutlich schneller unterwegs als erlaubt…
Viel darf man hier nicht…
Peterhof stammt vom Beginn des 18. Jahrhunderts, ein Zarenschloss nach dem Vorbild von Versailles und heute Unesco-Weltkulturerbe.
Im Garten ist einiges los, Chinesen füttern Enten trotz Verbot.
Zeit für ein Foto.
Das Wasser sprudelt allerorts.
Die Sonne verschwindet leider bald und ein Schauer setzt ein.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Der große Schlosspark wirkt durch die zahlreichen Wasserspiele sehr lebendig.
Glücklicherweise zieht die Regenwolke bald weiter.
Es gibt Schnellboote (Meteor) von der Eremitage nach Peterhof. Ihr Preis ist fast 10x so hoch wie die Anreise auf dem Landweg.
Blick über den finnischen Meerbusen zum neu erbauten Lachta-Zentrum, welches unter anderem den Sitz von Gazprom beheimatet.
Die neugierigen Enten deuten klar darauf hin, dass das Fütterungsverbot häufig missachtet wird.
Und während wir den Park begutachten, kommt plötzlich ein Eichhörnchen und springt uns beinahe an.
Löwenkaskade
Jeva-Brunnen
Statue…
…mit ungewöhnlichen Füßen
Blick zum Schloss aus dem unteren Park
Glücklicherweise zieht die Regenwolke bald weiter.
Es gibt Schnellboote (Meteor) von der Eremitage nach Peterhof. Ihr Preis ist fast 10x so hoch wie die Anreise auf dem Landweg.
Blick über den finnischen Meerbusen zum neu erbauten Lachta-Zentrum, welches unter anderem den Sitz von Gazprom beheimatet.
Die neugierigen Enten deuten klar darauf hin, dass das Fütterungsverbot häufig missachtet wird.
Und während wir den Park begutachten, kommt plötzlich ein Eichhörnchen und springt uns beinahe an.
Löwenkaskade
Jeva-Brunnen
Statue…
…mit ungewöhnlichen Füßen
Blick zum Schloss aus dem unteren Park
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Sämtliche Brunnen werden durch unterirdische Kanäle gespeist und funktionieren ohne Pumpen.
Man hätte hier zur Schlossbesichtigung noch viel mehr Zeit verbringen können, doch wir streben allmählich die Rückfahrt an. Die Überlandtram nach Strelna steht noch auf dem Programm. Mit einem sehr vollen Bus fahren wir bis zur Wendeschleife und steigen dort um. Unsere 3-Tageskarte gilt sogar bis Peterhof, immerhin rund 30 km vom Zentrum entfernt.
Wer bei der Überlandlinie eine eingleisige Strecke durch Schlamm erwartet, über die alle halbe Stunde mal ein Wagen rumpelt, könnte von der Realität kaum weiter entfernt sein.
Die Strecke ist komplett saniert und wird im Takt 10 befahren, stadtnäher sogar noch dichter.
Der Fahrer wirkt leicht überrascht, als er die Fotografenhorde bemerkt.
Eine erhebliche Gefahr russischer Straßenbahnbetriebe stellen die nicht formschlüssig verschlossenen Weichen dar. Lediglich eine Feder hält die Weichenzungen in ihrer Endlage. Durch Erschütterungen kann es zu einem unbeabsichtigten Umstellen und einer Entgleisung kommen.
Bis zur Abfahrt bleiben noch ein paar Minuten…
Man beachte die teilweise extrem schief stehenden Oberleitungsmasten…
Rustikaler Innenraum
Am ersten BÜ hat die Tram Vorfahrt Gewähren, am zweiten BÜ ist gar kein Verkehrszeichen aufgestellt. Offensichtlich hat dann die Tram Vorfahrt. Es folgt eine schräg geführte Kreuzung über eine vierstreifige Hauptverkehrsstraße. Für die Tram gibt es ein gelbes Licht, welches nach einer halben Ewigkeit erlischt und damit signalisiert, dass die Autos Rot haben. Doch die Fahrbahn Richtung Zentrum ist zunächst blockiert und die Autos haben schon wieder Grün, als sich die Tram endlich durchgekämpft hat.
Trotz der vergleichsweise geringen Geschwindigkeit sind wir wohl schneller als auf der Straße, denn stadteinwärts hat sich ein ziemlich langer Stau gebildet. Eine Panne und ein Unfall sorgen nicht gerade für einen flüssigeren Verkehr.
Eine Nf-Bahn kommt uns entgegen. Ob wir wohl aussteigen und auf ihre Rückkehr warten sollten? Die Evaluierung dieser Fragestellung dauert zwar über die Fahrt von drei Haltestellen, führt jedoch zum Ausstieg.
Es herrscht perfektes Fotowetter – wer hatte nochmal die geniale Idee, hier auszusteigen?
Man hätte hier zur Schlossbesichtigung noch viel mehr Zeit verbringen können, doch wir streben allmählich die Rückfahrt an. Die Überlandtram nach Strelna steht noch auf dem Programm. Mit einem sehr vollen Bus fahren wir bis zur Wendeschleife und steigen dort um. Unsere 3-Tageskarte gilt sogar bis Peterhof, immerhin rund 30 km vom Zentrum entfernt.
Wer bei der Überlandlinie eine eingleisige Strecke durch Schlamm erwartet, über die alle halbe Stunde mal ein Wagen rumpelt, könnte von der Realität kaum weiter entfernt sein.
Die Strecke ist komplett saniert und wird im Takt 10 befahren, stadtnäher sogar noch dichter.
Der Fahrer wirkt leicht überrascht, als er die Fotografenhorde bemerkt.
Eine erhebliche Gefahr russischer Straßenbahnbetriebe stellen die nicht formschlüssig verschlossenen Weichen dar. Lediglich eine Feder hält die Weichenzungen in ihrer Endlage. Durch Erschütterungen kann es zu einem unbeabsichtigten Umstellen und einer Entgleisung kommen.
Bis zur Abfahrt bleiben noch ein paar Minuten…
Man beachte die teilweise extrem schief stehenden Oberleitungsmasten…
Rustikaler Innenraum
Am ersten BÜ hat die Tram Vorfahrt Gewähren, am zweiten BÜ ist gar kein Verkehrszeichen aufgestellt. Offensichtlich hat dann die Tram Vorfahrt. Es folgt eine schräg geführte Kreuzung über eine vierstreifige Hauptverkehrsstraße. Für die Tram gibt es ein gelbes Licht, welches nach einer halben Ewigkeit erlischt und damit signalisiert, dass die Autos Rot haben. Doch die Fahrbahn Richtung Zentrum ist zunächst blockiert und die Autos haben schon wieder Grün, als sich die Tram endlich durchgekämpft hat.
Trotz der vergleichsweise geringen Geschwindigkeit sind wir wohl schneller als auf der Straße, denn stadteinwärts hat sich ein ziemlich langer Stau gebildet. Eine Panne und ein Unfall sorgen nicht gerade für einen flüssigeren Verkehr.
Eine Nf-Bahn kommt uns entgegen. Ob wir wohl aussteigen und auf ihre Rückkehr warten sollten? Die Evaluierung dieser Fragestellung dauert zwar über die Fahrt von drei Haltestellen, führt jedoch zum Ausstieg.
Es herrscht perfektes Fotowetter – wer hatte nochmal die geniale Idee, hier auszusteigen?
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Hier verkehren mehrere Linien und überlagern sich zum dichten Takt.
Hobbykollegen im Dienst
Schließlich nähert sich das Objekt der Begierde. Der Hersteller TramRus ist ein Joint-Venture aus Alstom und Transmashholding. Das Fahrzeug basiert auf dem Citadis und ist eines der wenigen niederflurigen und klimatisierten Fahrzeuge St. Petersburgs.
Der Fahrkomfort ist um Welten besser, vor allem die Laufruhe… Nach wenigen Tagen in Russland kann man schnell vergessen, dass Trambahnen nicht rumpeln und scheppern müssen.
Durch ein riesiges Wohnviertel gleiten wir ruhig dahin.
Einen Moment lang kommt die Frage auf, ob es sich bei der Verkleidung wohl um Marmor handelt.
Wir kommen jedoch schnell zum Ergebnis, dass das sehr unwahrscheinlich ist und die Optik eher auf Risse zurückzuführen ist.
Die Strecke hat auch einige Schnellstraßenbahnabschnitte.
Alt und Neu im direkten Vergleich
Leider ist die Umsteigesituation zur Metro Avtovo sehr bescheiden und man muss den Weg zwischen Wohnblocks zu einer Unterführung suchen. Dann wird man monumental empfangen.
Hobbykollegen im Dienst
Schließlich nähert sich das Objekt der Begierde. Der Hersteller TramRus ist ein Joint-Venture aus Alstom und Transmashholding. Das Fahrzeug basiert auf dem Citadis und ist eines der wenigen niederflurigen und klimatisierten Fahrzeuge St. Petersburgs.
Der Fahrkomfort ist um Welten besser, vor allem die Laufruhe… Nach wenigen Tagen in Russland kann man schnell vergessen, dass Trambahnen nicht rumpeln und scheppern müssen.
Durch ein riesiges Wohnviertel gleiten wir ruhig dahin.
Einen Moment lang kommt die Frage auf, ob es sich bei der Verkleidung wohl um Marmor handelt.
Wir kommen jedoch schnell zum Ergebnis, dass das sehr unwahrscheinlich ist und die Optik eher auf Risse zurückzuführen ist.
Die Strecke hat auch einige Schnellstraßenbahnabschnitte.
Alt und Neu im direkten Vergleich
Leider ist die Umsteigesituation zur Metro Avtovo sehr bescheiden und man muss den Weg zwischen Wohnblocks zu einer Unterführung suchen. Dann wird man monumental empfangen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Nachdem uns die Metro zurückgebracht hat, gibt es Pelmeni zum Abendessen.
Ehe es Zeit für die Weiterfahrt ist, noch eine kleine Nachtfototour.
Modernisierter Altwagen
Zugang zum Bahnhof Sportivnaja
Bahnsteig
Eine Besonderheit der Station ist der Verbindungstunnel unter der Neva, um die Vasileostrovskij-Insel besser zu erreichen.
Wie ich bereits erwähnt habe, werden die Brücken nachts zeitweilig geöffnet. Um zumindest einen rudimentären Nachtverkehr zwischen 1:00 und 5:00 anzubieten, pendeln U-Bahnen im 20-Minutentakt zwischen Sportivnaja und Admiratelskaja. Genau wie die Nachtbuslinien entlang der Metrolinien gibt es dieses Angebot nur von April bis November.
Kaum zu glauben, dass es in einer Stadt mit so regem Nachtleben ein so schlechtes Nachtverkehrsnetz gibt…
Außerdem gibt es eine Bauvorleistung für die künftige Ringlinie.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...ure_map_RUS.png
Wann und ob dieser Plan überhaupt jemals verwirklicht wird, steht jedenfalls in den Sternen. Bisher scheiterte ein ambitionierter Ausbau der staugeplagten Metropole stets am Geldmangel.
Die Station Dostojevskaja – wie eine Allee.
Metrowaggonmasch mit nicht ganz so kantiger Schnauze
Vladimirskaja – vermutlich verstecken sich hinter den Verzierungen an den Stützen Lüftungsschächte.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Plošcad Vosstanija – gemütlich wie ein Wohnzimmer
Wir begeben uns zum Moskauer Bahnhof.
Selbst um Mitternacht herrscht hier reges Treiben.
Chinesengruppen rennen der fähnchenschwenkenden Führerin nach.
Ein besonderer Blickfang ist das riesige Netz, welches alle direkt aus St. Petersburg erreichbaren Ziele darstellt.
Wie armselig doch das Netz deutscher Metropolen aussehen würde…
Wagenstandsanzeiger
Wir haben Wagen 1, das bedeutet erstmal noch einen halben Kilometer Fußweg.
Dass heute windig ist, hatte ich bereits erwähnt. Und warum das so wichtig ist? Russland ist leider eines dieser Länder, in denen man bei der Einreise eine Migrationskarte bekommt, die man in den Unterkünften vorzeigen und bei der Ausreise wieder abgeben muss. Diesen Papierfetzen nicht zu verlieren, ist ein ständiger Fluch. Und wo deponiert man ihn am besten? Ich denke mir, im Pass ist ein guter Ort dafür. Zumindest so lange, bis man den Pass beim Einsteigen in den Zug aufklappt, nicht mehr an den blöden Papierfetzen denkt, ein windiger Tag ist und der Papierfetzen deshalb innerhalb von Sekundenbruchteilen unter dem nächsten Zug verschwindet…
Der Platzkartny-Wagen ist rappelvoll. Pünktlich bleibt St. Petersburg zurück. Schlafenszeit.
Wir begeben uns zum Moskauer Bahnhof.
Selbst um Mitternacht herrscht hier reges Treiben.
Chinesengruppen rennen der fähnchenschwenkenden Führerin nach.
Ein besonderer Blickfang ist das riesige Netz, welches alle direkt aus St. Petersburg erreichbaren Ziele darstellt.
Wie armselig doch das Netz deutscher Metropolen aussehen würde…
Wagenstandsanzeiger
Wir haben Wagen 1, das bedeutet erstmal noch einen halben Kilometer Fußweg.
Dass heute windig ist, hatte ich bereits erwähnt. Und warum das so wichtig ist? Russland ist leider eines dieser Länder, in denen man bei der Einreise eine Migrationskarte bekommt, die man in den Unterkünften vorzeigen und bei der Ausreise wieder abgeben muss. Diesen Papierfetzen nicht zu verlieren, ist ein ständiger Fluch. Und wo deponiert man ihn am besten? Ich denke mir, im Pass ist ein guter Ort dafür. Zumindest so lange, bis man den Pass beim Einsteigen in den Zug aufklappt, nicht mehr an den blöden Papierfetzen denkt, ein windiger Tag ist und der Papierfetzen deshalb innerhalb von Sekundenbruchteilen unter dem nächsten Zug verschwindet…
Der Platzkartny-Wagen ist rappelvoll. Pünktlich bleibt St. Petersburg zurück. Schlafenszeit.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
Zu meiner Verteidigung muss ich 2 Dinge anmerken:Russischer Spion @ 8 Dec 2018, 23:00 hat geschrieben:Warum hast du die Holzklasse gebucht, Genosse ? Die RZD-Dynamische Preisbildung erlaubt heute die 2.Klasse und manchmal sogar die 1. Klasse zum Holzklasse-Tarif buchen...
1. Ich habe die Fahrkarten nicht gebucht.
2. Ich wäre lieber Sapsan gefahren.
Aber gewünscht war, dass die Reise möglichst wenig kostet. Wie viel wir damit im Endeffekt gespart haben, weiß ich aber nicht.
Tag 13 Moskau
Als ich erwache, ziehen bereits die Plattenbauten am Fenster vorbei. Am Stadtrand sieht Moskau nicht anders aus als St. Petersburg.
Musikalische Einstimmung:
https://www.youtube.com/watch?v=3YEJkQ9jVE8
Der Tf gibt sich zwar Mühe, aber wir kommen trotzdem mit -3 an.
Der Striž (deutsch: Mauersegler) aus Nižnij Novgorod läuft ein.
Eine Elektritschka wird erwartet
Die Metro ist hier nochmal spektakulärer als in St. Petersburg, das fällt mir bald auf. Die 24h-Karte für den Moskauer ÖPNV kostet etwa 2,60€.
Dieses Vestibül erinnert eher an eine Kathedrale denn eine U-Bahnhaltestelle.
Auf der anderen Seite sind englische Hinweise weit weniger verbreitet. Ohne Kyrillischkenntnisse hat man es in Moskau viel schwerer als in St. Petersburg.
Spätestens, als wir in die falsche Richtung einsteigen, merke ich die Auswirkungen der kurzen Nacht.
Alle Züge, die auf dem weit ausgedehnten Netz von 380 km Länge verkehren, stammen von Metrowaggonmasch und haben fast ausschließlich Längsbestuhlung. Hier ein Zug der neuesten Generation mit dem bekannten Farbwechsel der Beleuchtung im Türbereich.
Ungewöhnliche, aber gar nicht mal unpraktische Sitzkonfiguration
Leider auch hier die verwirrende Ausleuchtung des bereits befahrenen Teils.
Als Orientierung dient die Ringlinie M5 sowie die der als M14 bezeichnete S-Bahnring Moscow Central Circle (MCC).
Ein aktueller Netzplan hier:
http://news.metro.ru/18/mm20180830.jpg
Interessant ist auch, dass es einige Bahnhöfe mit bahnsteiggleichem Umstieg gibt, während in anderen teilweise recht lange Umsteigewege zurückgelegt werden müssen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm...o_map_de_sb.svg
Der durchschnittliche Haltestellenabstand ist mit 1,7 km deutlich größer als bei uns.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Abgesehen von der Tageskarte merkt man, dass das Preisniveau in Moskau über dem in St. Petersburg liegt. Die günstigen Stolovayas sind in Moskau weit weniger verbreitet.
Dieses Viertel in Zentrumsnähe könnte auch in Frankreich sein.
Die Straßen und Bürgersteige befinden sich in perfektem Zustand oder werden in einen solchen versetzt.
Fußgängerleitsysteme erleichtern die Orientierung.
Bei schönstem Wetter spazieren wir Richtung Metro.
Klassischer Metrowaggonmasch mit den (leider unfotogenen) Flutlichtscheinwerfern. Und vor der Einfahrt in einen Bahnhof wird das Fernlicht gedimmt!
Ewig lange Rolltreppen in Holzoptik samt passender Beleuchtung – die Moskauer Metro, wie man sie sich vorstellt.
An der Haltestelle Timirjazevskaja steigen wir aus. Auch wenn man es auf den Bildern nicht wirklich erkennen kann, befindet sich die Umsteigestelle zur als Linie 13 bezeichneten Monorail in einem eher ungemütlichen Viertel und ich komme mir mit meiner Kamera schrecklich deplatziert vor.
Hier kommt also die Monorail, basierend auf der Technik der Schweizer Firma Intamin, allerdings mit russischen Modifikationen.
Mehr Infos hier:
http://www.monorails.org/tMspages/Moscow01.html
Angemerkt sei noch, dass der ab 2007 (!) vorgesehene automatische Betrieb immer noch nicht umgesetzt wurde. Auf der knapp 5 km langen Strecke werden 2 Fahrzeuge eingesetzt und sie fahren im Takt 30. Überhaupt ist die Moskauer Monorail in vielerlei Hinsicht ein Beispiel für „How not to do it“. Kein Wunder, dass der vor über 10 Jahren geplante weitere Ausbau, unter anderem zur Flughafenanbindung, nie umgesetzt wurde. Stattdessen gibt es den Aeroexpress, den man als Express-S-Bahn bezeichnen könnte.
Im Schritttempo befährt die Bahn die Wendeschleife. Um auf Weichen weitgehend verzichten zu können, hat man sich dafür entschieden. Hier wird wieder einmal der wesentliche Nachteil derartiger Bahnen deutlich.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Touristenattraktion und an diesem Samstagnachmittag ist die Bahn gut gefüllt.
Dieses Viertel in Zentrumsnähe könnte auch in Frankreich sein.
Die Straßen und Bürgersteige befinden sich in perfektem Zustand oder werden in einen solchen versetzt.
Fußgängerleitsysteme erleichtern die Orientierung.
Bei schönstem Wetter spazieren wir Richtung Metro.
Klassischer Metrowaggonmasch mit den (leider unfotogenen) Flutlichtscheinwerfern. Und vor der Einfahrt in einen Bahnhof wird das Fernlicht gedimmt!
Ewig lange Rolltreppen in Holzoptik samt passender Beleuchtung – die Moskauer Metro, wie man sie sich vorstellt.
An der Haltestelle Timirjazevskaja steigen wir aus. Auch wenn man es auf den Bildern nicht wirklich erkennen kann, befindet sich die Umsteigestelle zur als Linie 13 bezeichneten Monorail in einem eher ungemütlichen Viertel und ich komme mir mit meiner Kamera schrecklich deplatziert vor.
Hier kommt also die Monorail, basierend auf der Technik der Schweizer Firma Intamin, allerdings mit russischen Modifikationen.
Mehr Infos hier:
http://www.monorails.org/tMspages/Moscow01.html
Angemerkt sei noch, dass der ab 2007 (!) vorgesehene automatische Betrieb immer noch nicht umgesetzt wurde. Auf der knapp 5 km langen Strecke werden 2 Fahrzeuge eingesetzt und sie fahren im Takt 30. Überhaupt ist die Moskauer Monorail in vielerlei Hinsicht ein Beispiel für „How not to do it“. Kein Wunder, dass der vor über 10 Jahren geplante weitere Ausbau, unter anderem zur Flughafenanbindung, nie umgesetzt wurde. Stattdessen gibt es den Aeroexpress, den man als Express-S-Bahn bezeichnen könnte.
Im Schritttempo befährt die Bahn die Wendeschleife. Um auf Weichen weitgehend verzichten zu können, hat man sich dafür entschieden. Hier wird wieder einmal der wesentliche Nachteil derartiger Bahnen deutlich.
Nichtsdestotrotz handelt es sich um eine Touristenattraktion und an diesem Samstagnachmittag ist die Bahn gut gefüllt.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Es gibt keine Bahnsteigtüren, dafür eine Integration in den Tarif der Metro.
Fahrweg im Detail
Unser Ziel ist der 540 Meter hohe Fernsehturm Ostankino, bei seiner Fertigstellung 1967 das höchste Gebäude der Welt und heute immer noch das höchste Europas.
Ein Besuch der Aussichtsplattform auf 340 m Höhe ist möglich, aber eine Herausforderung. Zunächst muss man ewig an einem Zaun entlanglaufen, bis man endlich den Eingang zum Gelände gefunden hat. Dann muss man eine Sicherheitskontrolle passieren. Jacken, Kamera und Co. werden durchleuchtet, anschließend muss man durch einen Nacktscanner laufen und wird noch begrapscht. Leider darf man weder Essen noch Getränke noch Stative mitnehmen. Verbotene Gegenstände kann man aber in einem Schließfach verstauen. Doch vor dem Raum mit den Schließfächern hat sich eine Schlange gebildet, denn er darf nur einzeln betreten werden. Der Wachmann schaut in meinen Rucksack, ehe ich ihn einschließen darf.
Neuer Versuch, wir kommen durch die Sicherheitskontrolle. Ein Mitreisender ist ein paar Minuten schneller an der Kasse und bekommt eine Karte für 17 Uhr. Wir ergattern nur noch Karten für 18 Uhr. Nun könnte man vielleicht meinen, die auf der Karte angegebene Uhrzeit gibt den Zeitpunkt an, zu dem man hochfahren kann. Aber nein, das wäre ja nicht Russisch-kompliziert genug. Ich frage willkürlich eine im Café sitzende Frau, ob sie Englisch spricht. Nee. Beim zweiten Versuch klappt es und wir erfahren, dass man frühestens eine Stunde vor der angegebenen Zeit hochfahren kann, spätestens aber zum auf der Karte gedruckten Zeitpunkt.
Damit haben wir noch zwei Stunden Zeit und begrenzt Lust, im Sicherheitsbereich zu überteuerten Preisen ein Getränk zu kaufen. Deshalb verlassen wir den Sicherheitsbereich, stellen uns erneut am Schließfach an, holen unsere Rucksäcke wieder raus und gehen zum nahegelegenen See. Die Straßenkreuzung auf dem Weg dorthin stellt mal wieder eine Hürde dar, denn die benötigte Querung gibt es nicht, weshalb wir über drei Ampeln laufen müssen und bei jeder muss man über 80 Sekunden warten.
Da bleibt noch reichlich Zeit zur Dokumentation des Obusses entlang der Monorail.
Hier gibt es einen Überblick über das Obusnetz und die zahlreichen Strecken ohne Linienbetrieb:
https://transphoto.ru/photo/1149735/?gid=232
Ebenfalls in der Nähe befindet sich eine Tramwendeschleife.
Die Bahnen gefallen uns vom Außendesign her auf den ersten Blick, haben aber einen ungewohnten Stromabnehmer.
Einen Netzplan des riesigen Moskauer Netzes – genau genommen sind es zwei, denn sie sind nicht (mehr) miteinander verbunden, findet man hier:
http://none.ru/files/mostram_map.pdf
Wäre noch ein Boot verfügbar, könnte man sich eins mieten und über den kleinen See rudern.
Also wieder zurücklaufen (und aus Protest gegen die fußgängerunfreundliche Kreuzung laufen wir einfach da rüber, wo es keine Ampel gibt).
Vielleicht sollten wir mal im Koll-Tsentr anrufen und unseren Unmut über die Organisation der Turmbesichtigung kundtun…
Als wir unsere Rucksäcke wieder im Schließfach verstauen, besteht der Wachmann kein zweites Mal darauf, einen Blick reinzuwerfen. Nochmal durch die Sicherheitskontrolle. Wie ich beobachte, wird man durch den Nacktscanner gewunken, ehe der Wachmann überhaupt das Bild auf seinem Monitor angeschaut hat.
Wer jetzt denkt, er könnte ganz entspannt zum Aufzug gehen, der irrt mal wieder. Denn am Zugang zum Turm gibt es eine lange Schlange und - Überraschung! – nochmal eine Sicherheitskontrolle. Die darf man aber frühestens eine Stunde vor der auf der Karte eingetragenen Uhrzeit passieren. Es ist erst zehn vor fünf und die drei Schleusen sind nicht ausgelastet, weil noch keiner von den 18 Uhr-Leuten reindarf. Nachdem meine Kamera und meine Uhr zum dritten Mal durchleuchtet wurden und immer noch keine Bombe drin ist, darf ich weiter. Doch eine letzte Hürde ist noch zu nehmen, denn wie in Russland üblich, gibt es noch eine Passkontrolle. Praktisch, dass man das vorher gar nicht weiß. Gott sei Dank haben wir alle unsere Pässe eingesteckt und mitgenommen…
Dann – endlich – wir haben schon nicht mehr dran geglaubt, betreten wir den Aufzug, welcher uns in gut einer Minute nach oben bringt. Die verglaste Plattform ignoriere ich und gehe gleich nach draußen. Als ich den Ausblick im zarten Nachmittagslicht sehe, sind die Strapazen vergessen.
Blick über die Monorail und das allrussische Ausstellungsgelände, in der Ecke links unten ist der See und die Tramwendeschleife zu erkennen. Sie verkehrt ab hier bis zum östlichen Ende der Monorail an der Metrostation VDNCh parallel und in wesentlich dichterem Takt.
See und Tram-Wendeschleife, näher betrachtet
Fahrweg im Detail
Unser Ziel ist der 540 Meter hohe Fernsehturm Ostankino, bei seiner Fertigstellung 1967 das höchste Gebäude der Welt und heute immer noch das höchste Europas.
Ein Besuch der Aussichtsplattform auf 340 m Höhe ist möglich, aber eine Herausforderung. Zunächst muss man ewig an einem Zaun entlanglaufen, bis man endlich den Eingang zum Gelände gefunden hat. Dann muss man eine Sicherheitskontrolle passieren. Jacken, Kamera und Co. werden durchleuchtet, anschließend muss man durch einen Nacktscanner laufen und wird noch begrapscht. Leider darf man weder Essen noch Getränke noch Stative mitnehmen. Verbotene Gegenstände kann man aber in einem Schließfach verstauen. Doch vor dem Raum mit den Schließfächern hat sich eine Schlange gebildet, denn er darf nur einzeln betreten werden. Der Wachmann schaut in meinen Rucksack, ehe ich ihn einschließen darf.
Neuer Versuch, wir kommen durch die Sicherheitskontrolle. Ein Mitreisender ist ein paar Minuten schneller an der Kasse und bekommt eine Karte für 17 Uhr. Wir ergattern nur noch Karten für 18 Uhr. Nun könnte man vielleicht meinen, die auf der Karte angegebene Uhrzeit gibt den Zeitpunkt an, zu dem man hochfahren kann. Aber nein, das wäre ja nicht Russisch-kompliziert genug. Ich frage willkürlich eine im Café sitzende Frau, ob sie Englisch spricht. Nee. Beim zweiten Versuch klappt es und wir erfahren, dass man frühestens eine Stunde vor der angegebenen Zeit hochfahren kann, spätestens aber zum auf der Karte gedruckten Zeitpunkt.
Damit haben wir noch zwei Stunden Zeit und begrenzt Lust, im Sicherheitsbereich zu überteuerten Preisen ein Getränk zu kaufen. Deshalb verlassen wir den Sicherheitsbereich, stellen uns erneut am Schließfach an, holen unsere Rucksäcke wieder raus und gehen zum nahegelegenen See. Die Straßenkreuzung auf dem Weg dorthin stellt mal wieder eine Hürde dar, denn die benötigte Querung gibt es nicht, weshalb wir über drei Ampeln laufen müssen und bei jeder muss man über 80 Sekunden warten.
Da bleibt noch reichlich Zeit zur Dokumentation des Obusses entlang der Monorail.
Hier gibt es einen Überblick über das Obusnetz und die zahlreichen Strecken ohne Linienbetrieb:
https://transphoto.ru/photo/1149735/?gid=232
Ebenfalls in der Nähe befindet sich eine Tramwendeschleife.
Die Bahnen gefallen uns vom Außendesign her auf den ersten Blick, haben aber einen ungewohnten Stromabnehmer.
Einen Netzplan des riesigen Moskauer Netzes – genau genommen sind es zwei, denn sie sind nicht (mehr) miteinander verbunden, findet man hier:
http://none.ru/files/mostram_map.pdf
Wäre noch ein Boot verfügbar, könnte man sich eins mieten und über den kleinen See rudern.
Also wieder zurücklaufen (und aus Protest gegen die fußgängerunfreundliche Kreuzung laufen wir einfach da rüber, wo es keine Ampel gibt).
Vielleicht sollten wir mal im Koll-Tsentr anrufen und unseren Unmut über die Organisation der Turmbesichtigung kundtun…
Als wir unsere Rucksäcke wieder im Schließfach verstauen, besteht der Wachmann kein zweites Mal darauf, einen Blick reinzuwerfen. Nochmal durch die Sicherheitskontrolle. Wie ich beobachte, wird man durch den Nacktscanner gewunken, ehe der Wachmann überhaupt das Bild auf seinem Monitor angeschaut hat.
Wer jetzt denkt, er könnte ganz entspannt zum Aufzug gehen, der irrt mal wieder. Denn am Zugang zum Turm gibt es eine lange Schlange und - Überraschung! – nochmal eine Sicherheitskontrolle. Die darf man aber frühestens eine Stunde vor der auf der Karte eingetragenen Uhrzeit passieren. Es ist erst zehn vor fünf und die drei Schleusen sind nicht ausgelastet, weil noch keiner von den 18 Uhr-Leuten reindarf. Nachdem meine Kamera und meine Uhr zum dritten Mal durchleuchtet wurden und immer noch keine Bombe drin ist, darf ich weiter. Doch eine letzte Hürde ist noch zu nehmen, denn wie in Russland üblich, gibt es noch eine Passkontrolle. Praktisch, dass man das vorher gar nicht weiß. Gott sei Dank haben wir alle unsere Pässe eingesteckt und mitgenommen…
Dann – endlich – wir haben schon nicht mehr dran geglaubt, betreten wir den Aufzug, welcher uns in gut einer Minute nach oben bringt. Die verglaste Plattform ignoriere ich und gehe gleich nach draußen. Als ich den Ausblick im zarten Nachmittagslicht sehe, sind die Strapazen vergessen.
Blick über die Monorail und das allrussische Ausstellungsgelände, in der Ecke links unten ist der See und die Tramwendeschleife zu erkennen. Sie verkehrt ab hier bis zum östlichen Ende der Monorail an der Metrostation VDNCh parallel und in wesentlich dichterem Takt.
See und Tram-Wendeschleife, näher betrachtet
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Kirche
…und ein größerer Überblick.
Kosmonautenmuseum (Das Seitenruder, oder was auch immer das darstellen soll…) und das Hotel Kosmos im Detail
In der näheren Umgebung befinden sich viele Rundfunkgebäude.
Der Blick reicht nicht nur über die endlose Stadt, sondern auch über die beachtlichen Gleisanlagen. Im Vordergrund der Bahnhof Rižskaja, weiter hinten liegen der Leningrader, Jaroslawler und Kasaner Bahnhof.
Blick Richtung Moskau City
Um mal einen Eindruck zu geben, welche Dunstglocke über der Stadt liegt, hier ein weitgehend unbearbeitetes Bild, welches die Situation sehr realitätsnah zeigt.
Woher wohl der ganze Smog kommt?
Vielleicht hierher…
…oder auch von dort.
Blick über die Monorail zur Umsteigestation Timirjazevskaja
Weil es auf dem Bild so schön erkennbar ist, möchte ich noch ein paar Worte zur Unsinnigkeit der Monorail verlieren. Denkt man an eine Schwebebahn, erwartet man zügiges Dahingleiten. Zumindest in Moskau ist diese Vorstellung komplett falsch. Die Fahrt ist sehr gemächlich und in den auf dem Bild sichtbaren Bögen auf 10 km/h (!) begrenzt. Auf den Geraden fährt sie mit vMax 35 km/h. Eine Tram könnte bei gleicher Trassierung wesentlich schneller fahren, ganz abgesehen davon, dass sie ohnehin schon rund die Hälfte der Strecke parallel verkehrt. Und warum man die Monorail hier nicht einfach geradeaus gebaut hat, wird wohl auch nie geklärt werden…
Und eine sinnvolle Verknüpfung zur S-Bahn, die im Bild links hält, gibt es ebenfalls nicht.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Monorail hält an der Station VDNCh
Diese Siedlung erinnert mich dann doch an Käfighaltung für Menschen statt Hühner…
Allmählich wird es Abend
Von diesen wohl typisch sowjetischen Bauwerken gibt es in Moskau mehrere.
Warten auf den nächsten Einsatz
Abendverkehr
Kosmonautenmuseum
Und zum Abschluss Moskau von oben zur blauen Stunde
Aus der Nähe ist es gar nicht mal so einfach, den Turm aufs Bild zu kriegen…
Diese Siedlung erinnert mich dann doch an Käfighaltung für Menschen statt Hühner…
Allmählich wird es Abend
Von diesen wohl typisch sowjetischen Bauwerken gibt es in Moskau mehrere.
Warten auf den nächsten Einsatz
Abendverkehr
Kosmonautenmuseum
Und zum Abschluss Moskau von oben zur blauen Stunde
Aus der Nähe ist es gar nicht mal so einfach, den Turm aufs Bild zu kriegen…
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Auch die beleuchtete Kirche kann sich sehen lassen.
Wendeschleife…
…und die sehr markanten Rücklichter im Detail. Das Fußgängersymbol leuchtet auf, während die Türen freigegeben sind.
Die 100% niederflurige Tram verkehrt im dichten Takt und hat eine extrem merkwürdige Bestuhlung.
Zugang zur Metro VDNCh, die weiße Scheibe ist ein beleuchteter Metronetzplan.
Eine Familie kommt im letzten Moment angelaufen, doch dann schließen sich die Türen der Metro. Der Mann schafft es noch rein, Mama mit Sohn und Tochter bleiben draußen. Der Mann blockiert die Türen gewaltsam und schafft es, sie etwa bei der Hälfte zu stoppen. Der Sohn schlupft noch rein, doch dabei gehen die Türen noch weiter zu und nur noch ein kleiner Spalt ist offen. Die Hand der Tochter wird vermutlich eingeklemmt, jedenfalls zieht sie sie ganz schnell raus und die Türen schließen endgültig. Zusammen mit der Mutter bleibt sie draußen. So viel zum Vorgehen gegen Türblockierer in anderen Ländern, wohlgemerkt bei einem Neufahrzeug (!). Vergleicht man das mit dem C-Zug, wundert es mich nicht, dass ständig jemand die Türen offenhält, wohl wissend, dass die Türen anhalten und der Fahrer eh wieder freigibt.
Im Zwischengeschoss spielt eine Rockband in ohrenbetäubender Lautstärke und viele Menschen bleiben stehen. Mir ist es gerade durch die Reflektion in den engen Gängen viel zu laut, aber in einer Metropole wie Moskau muss man sich schon deutlich bemerkbar machen, will man nicht übersehen werden.
Nach dem Abendessen zieht es mich Richtung Kreml.
Dieses Bild gibt die Verflechtung von Politik und Wirtschaft recht plakativ wieder.
Auf dieser Brücke direkt vor dem Kreml wurde im Februar 2015 der Oppositionspolitiker und Putin-Kritiker Boris Nemzow erschossen.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Basilius-Kathedrale
Trotz der späten Stunde ist auf dem Roten Platz noch richtig viel los. Ich finde es irgendwie faszinierend, den Platz mal in Echt zu sehen und nicht nur im Hintergrund der Nachrichtensprecher.
Nur sehr schade, dass es überhaupt keine Sitzgelegenheiten gibt.
Das hell beleuchtete Kaufhaus GUM
Im Vorfeld der Fußball-WM hat man tatsächlich in der Innenstadt einige fußgängerfreundliche Bereiche geschaffen, wie beispielsweise diesen Platz. Zuvor war es lediglich ein Parkplatz.
Zum Abschluss des Tages – Big brother is watching Hinterhof
Trotz der späten Stunde ist auf dem Roten Platz noch richtig viel los. Ich finde es irgendwie faszinierend, den Platz mal in Echt zu sehen und nicht nur im Hintergrund der Nachrichtensprecher.
Nur sehr schade, dass es überhaupt keine Sitzgelegenheiten gibt.
Das hell beleuchtete Kaufhaus GUM
Im Vorfeld der Fußball-WM hat man tatsächlich in der Innenstadt einige fußgängerfreundliche Bereiche geschaffen, wie beispielsweise diesen Platz. Zuvor war es lediglich ein Parkplatz.
Zum Abschluss des Tages – Big brother is watching Hinterhof
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
Ihr habt bestimmt sehr viel gespart, denn es handelt sich um einen Transitzug der in Kursker Bf ankommt . Wenn du mir sagen würdest, wann die Abfahrt aus SPb ist, kann ich sagen wohin dieser Bummelzug weiter fährt.Entenfang @ 9 Dec 2018, 21:22 hat geschrieben:Zu meiner Verteidigung muss ich 2 Dinge anmerken:
1. Ich habe die Fahrkarten nicht gebucht.
2. Ich wäre lieber Sapsan gefahren.
Aber gewünscht war, dass die Reise möglichst wenig kostet. Wie viel wir damit im Endeffekt gespart haben, weiß ich aber nicht.
P.S. Die Bilder sind natürlich bombastisch.
-
Das war der 479 nach Suchum mit Abfahrt 00:40, hier zu sehen.Russischer Spion @ 9 Dec 2018, 22:36 hat geschrieben:Ihr habt bestimmt sehr viel gespart, denn es handelt sich um einen Transitzug der in Kursker Bf ankommt . Wenn du mir sagen würdest, wann die Abfahrt aus SPb ist, kann ich sagen wohin dieser Bummelzug weiter fährt.
Freut mich, wenn dir der Bilderbogen zusagt.P.S. Die Bilder sind natürlich bombastisch.
Tag 14 Moskau -> Samara
Endlich mal ausschlafen. Als ich das Hostel verlasse, schüttet es wie aus Kübeln. Dass die Dachrinnen nicht in die Kanalisation, sondern auf den Fußweg führen, macht die Situation nicht besser. Die Hofeinfahrt hat sich in einen Sturzbach verwandelt und ich versuche irgendwie durchzukommen, ohne komplett nass zu werden. Nach einem gemütlichen Frühstück suche ich den Kasaner Bf auf, um dort mein Gepäck für die spätere Weiterfahrt zu verstauen.
An der Gepäckaufbewahrung schreibt der Mitarbeiter 460 Rubel (~6€) auf einen Zettel. Da ich für heute ohnehin eine Fototour in der Metro geplant habe, stört mich das Wetter nicht weiter.
Sogar die Tauben haben sich ins Trockene verzogen.
Komsomolskaja mit Galerie
Blick durch das schmucke Geländer, gut zu erkennen sind die Lüftungsschlitze auf dem Zugdach.
Selber Bahnhof, andere Linie: Sehr reich geschmückt
Mit einer Fahrt der Ringlinie macht man eigentlich nie etwas verkehrt. Ihr Bau begann in den 1950er Jahren zur Verbindung aller Bahnhöfe.
Verbindungstunnel Kurskaja
Die Brücken über die Gleise ermöglichen Perspektiven, die bei uns in der Regel nicht möglich sind.
Selber Bahnhof, andere Linie
Die Bahnhöfe sind sehr unterschiedlich stark beleuchtet. Während es in manchen sehr hell ist, wirken andere fast schon höhlenartig. Ganze Chinesengruppen schießen Selfies – die Metro ist durchaus einer der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Und zwar völlig zurecht.
Plošcad Revoljutsii
Kievskaja
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Im dichten Takt werden jährlich rund 2,4 Mrd. Fahrgäste befördert (München: 410 Mio.)
Man merkt am geringeren Füllungsgrad deutlich, dass heute Sonntag ist. Die Bahnen verkehren trotzdem im sehr dichten Takt.
Es gibt einige wenige oberirdische Stationen, z.B. Kutuzovskaja
Hier ist der Übergang zum MCC (Linie 14) sehr kurz. Das ist bei weitem nicht immer so, da ähnlich wie in München der Nordring, eine Verwendung des Eisenbahnrings für die S-Bahn nie vorgesehen war.
Auf dem 54 km langen, ungleichmäßig weit vom Zentrum entfernten Ring verkehren fünfteilige Siemens-Triebwagen tagsüber im 5-Minutentakt.
Die Bahnen sind mit komfortabler 2+2-Bestuhlung ausgestattet.
Die Bahnhöfe sind eher schlicht gehalten.
Wie auch die Monorail ist der MCC voll in das Tarifsystem der Metro integriert. Beim Umstieg wird also kein weiteres Guthaben von der Karte abgebucht.
Kurzer Fußweg von Lužniki…
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
…zur Metro Sportivnaja…
…ein eher düsterer Bahnhof.
Wieder an der Oberfläche, stellt man schon bald fest, welch hoffnungslose Betonwüste die Stadt an vielen Stellen ist.
Für unseren nächsten Termin sind wir im sehr edlen Café Kinoplov verabredet.
Wie in Russland üblich, läuft ein Musiksender auf voller Lautstärke und sogar mit Bildübertragung auf Leinwand. Nur die kotzenden Personen im Film sind wenig appetitlich…
Die Initiative Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV) der deutschen Außenhandelskammer ist ein Zusammenschluss von 13 Unternehmen und Großkonzernen vor allem aus Deutschland, aber auch Österreich. Es geht vorwiegend um eine Kooperation mit Russland, da der HGV dort noch ganz an Anfang steht und sich gerade Siemens einen neuen Markt erschließen möchte. Die Zusammenarbeit erfolgt vollumfassend, das heißt von Beratung über Planung, Engineering, Bau bis zum Betrieb und Instandhaltung. Russland wiederum möchte auf europäische Technik setzen und begegnet China in dieser Hinsicht eher mit Misstrauen.
„Echter“ HGV findet in Russland bis dato nur zwischen Moskau und St. Petersburg statt. Die 640 km lange Strecke wurde für bis zu 250 km/h ertüchtigt (ABS) und kann ohne Zwischenhalte in gut dreieinhalb Stunden zurückgelegt werden. Es verkehren bis zu 15 Zugpaare täglich, die meisten brauchen aufgrund einiger Zwischenhalte jedoch etwa vier Stunden. Ein Zugpaar in Tagesrandlage wird von Moskau via Vladimir nach Nižnij Novgorod durchgebunden.
Die 250 Meter langen 10-Wagen-Züge fahren in der Regel als Einfachtraktion mit etwa 600 Sitzplätzen, Doppeltraktion ist aber möglich. Es werden fünf verschiedene Klassen angeboten, die Economy Class bietet trotz Breitspur 2+2-Bestuhlung (Fahrkarten ab ca. 30€). Wer sich die Conference Cabin hinter dem Führerstand mieten will, muss für die 4 Sitzplätze mindestens 450€ bezahlen.
Hier gibt es Innenraumbilder:
https://www.sapsantrains.com/seat-classes.html
Die Strecke Moskau-St. Petersburg ist für die RŽD hochprofitabel und ein großer Erfolg. Ausgangslage war, dass rund 90% aller russischen Konzerne ihren Hauptsitz oder zumindest eine große Vertretung in Moskau haben. Alle Entscheidungen werden in der Hauptstadt getroffen – Kremlnähe ist daher entscheidend. St. Petersburg ist zwar die schönere Stadt zum Leben, aber nicht so wirtschaftsstark wie Moskau. Außerdem wurden einige Behörden und Hauptsitze (z.B. Gazprom) per Dekret nach St. Petersburg verlegt. Infolgedessen ist das Verkehrsaufkommen zwischen den beiden Städten enorm gestiegen.
Doch der Sapsan hat auch Schattenseiten. Um die erforderlichen Trassen zu bekommen, wurde der SPNV reduziert und die Reisezeiten der normalen Züge haben sich durch Betriebshalte verlängert. Der Sapsan hat stets Vorrang, weil er von Geschäftsleuten und anderen „wichtigen“ Personen genutzt wird, während das Fußvolk warten muss. Auch hier ist die Klassentrennung Russlands deutlich zu erkennen.
Das aktuell größte Projekt ist die NBS Jekaterinburg – Tscheljabinsk. Obwohl es sich um zwei Millionenstädte handelt, ist die Bahnverbindung zwischen den rund 250 km entfernten Städten extrem langsam und dauert fast fünf Stunden. Doch es gibt politische Hürden zu überwinden (Darf wirklich die erste russische Hochgeschwindigkeitstrecke nicht in Moskau starten?) und immer wieder stellt sich heraus, dass die RŽD ebenfalls kein allzu großes Interesse am HGV hat. Man müsste ja neue Züge beschaffen und überhaupt, das haben wir ja noch nie gemacht… Daher versucht die Vereinigung, das Projekt ohne RŽD umzusetzen und einen privaten Betreiber zu finden. Die wesentliche Bedingung dafür ist jedoch der Wirtschaftlichkeitsnachweis, die Strecke soll sich also ohne staatliche Zuschüsse rechnen.
Abschließend stelle ich noch den Vergleich zu China in den Raum – warum wird dort trotz ähnlicher Voraussetzungen eines sehr zentralistischen Staates der Ausbau des HGV wesentlich nachdrücklicher und erfolgreicher verfolgt als in Russland?
Zwei Hauptgründe kristallisieren sich heraus. Erstens ist Russland deutlich kapitalistischer als China und HGV-Projekte müssen wirtschaftlich sein. (Anm.: Es ist zwar richtig, dass der HGV in China extrem hoch staatlich subventioniert ist. Ich würde allerdings ein Fragezeichen dahinter stellen, ob Russland wirklich so viel kapitalistischer ist als China – ich erinnere an das Gespräch auf der Fahrt von Shenzhen nach Shanghai, bei dem ein Regierungsangestellter mir gegenüber offen gesagt hat, dass sich China zwar sozialistisch nennt, in Wirklichkeit aber kapitalistisch ist). Zweitens kann Russland mit der chinesischen Wirtschaftskraft bei weitem nicht mithalten.
Wir spazieren zum Platz der drei Bahnhöfe, links im Bild der Leningrader, rechts der Jaroslawler Bahnhof.
Streng genommen müsste der Name eigentlich Platz der vier Bahnhöfe lauten, denn abgesehen vom Kasaner Bahnhof gibt es auch noch einen S-Bahnhof, hier im Vordergrund zu sehen.
An der Gepäckaufbewahrung gibt es eine böse Überraschung. Offensichtlich wurden die meisten kräftig abgezockt, denn jeder hat einen anderen Preis gezahlt und der normale Preis wäre eigentlich 230 Rubel pro Gepäckstück. Manche haben mehr als das Dreifache geblecht.
Ich finde den Bahnhof etwas unübersichtlich, hier die Einkaufsmeile…
…und der Querbahnsteig.
Auf uns wartet ein Dosto-Nachtzug.
Dieses Mal sind wir im letzten Wagen, sodass uns ein Fußmarsch erspart bleibt. Die Coupé sind durchaus bequem, hier ein Blick in die Luxusklasse.
Sie unterscheidet sich nur durch die zwei fehlenden oberen Betten und die Ausstattung mit zwei Fernsehern.
Endlich haben wir mal ein eigenes Abteil, in dem wir selbst entscheiden können, wann das Licht ausgeschaltet wird und eine Liege, auf der man sich ausstrecken kann, ohne dass jemand über die Füße stolpert.
Nur der Stauraum für Gepäck ist verglichen mit dem Platzkartny sehr knapp. Problemlos verstauen lässt sich gerade mal ein größeres Gepäckstück pro Person und ein Abteil weiter sorgt irgendein Technikkasten für Verdruss, weil dadurch der Stauraum stark reduziert wird.
Kleiner Rundgang durch den Zug:
Blick Richtung WC (müssten 3 pro Wagen sein), Einstiegstür und Wagenübergang
…ein eher düsterer Bahnhof.
Wieder an der Oberfläche, stellt man schon bald fest, welch hoffnungslose Betonwüste die Stadt an vielen Stellen ist.
Für unseren nächsten Termin sind wir im sehr edlen Café Kinoplov verabredet.
Wie in Russland üblich, läuft ein Musiksender auf voller Lautstärke und sogar mit Bildübertragung auf Leinwand. Nur die kotzenden Personen im Film sind wenig appetitlich…
Die Initiative Hochgeschwindigkeitsverkehr (HGV) der deutschen Außenhandelskammer ist ein Zusammenschluss von 13 Unternehmen und Großkonzernen vor allem aus Deutschland, aber auch Österreich. Es geht vorwiegend um eine Kooperation mit Russland, da der HGV dort noch ganz an Anfang steht und sich gerade Siemens einen neuen Markt erschließen möchte. Die Zusammenarbeit erfolgt vollumfassend, das heißt von Beratung über Planung, Engineering, Bau bis zum Betrieb und Instandhaltung. Russland wiederum möchte auf europäische Technik setzen und begegnet China in dieser Hinsicht eher mit Misstrauen.
„Echter“ HGV findet in Russland bis dato nur zwischen Moskau und St. Petersburg statt. Die 640 km lange Strecke wurde für bis zu 250 km/h ertüchtigt (ABS) und kann ohne Zwischenhalte in gut dreieinhalb Stunden zurückgelegt werden. Es verkehren bis zu 15 Zugpaare täglich, die meisten brauchen aufgrund einiger Zwischenhalte jedoch etwa vier Stunden. Ein Zugpaar in Tagesrandlage wird von Moskau via Vladimir nach Nižnij Novgorod durchgebunden.
Die 250 Meter langen 10-Wagen-Züge fahren in der Regel als Einfachtraktion mit etwa 600 Sitzplätzen, Doppeltraktion ist aber möglich. Es werden fünf verschiedene Klassen angeboten, die Economy Class bietet trotz Breitspur 2+2-Bestuhlung (Fahrkarten ab ca. 30€). Wer sich die Conference Cabin hinter dem Führerstand mieten will, muss für die 4 Sitzplätze mindestens 450€ bezahlen.
Hier gibt es Innenraumbilder:
https://www.sapsantrains.com/seat-classes.html
Die Strecke Moskau-St. Petersburg ist für die RŽD hochprofitabel und ein großer Erfolg. Ausgangslage war, dass rund 90% aller russischen Konzerne ihren Hauptsitz oder zumindest eine große Vertretung in Moskau haben. Alle Entscheidungen werden in der Hauptstadt getroffen – Kremlnähe ist daher entscheidend. St. Petersburg ist zwar die schönere Stadt zum Leben, aber nicht so wirtschaftsstark wie Moskau. Außerdem wurden einige Behörden und Hauptsitze (z.B. Gazprom) per Dekret nach St. Petersburg verlegt. Infolgedessen ist das Verkehrsaufkommen zwischen den beiden Städten enorm gestiegen.
Doch der Sapsan hat auch Schattenseiten. Um die erforderlichen Trassen zu bekommen, wurde der SPNV reduziert und die Reisezeiten der normalen Züge haben sich durch Betriebshalte verlängert. Der Sapsan hat stets Vorrang, weil er von Geschäftsleuten und anderen „wichtigen“ Personen genutzt wird, während das Fußvolk warten muss. Auch hier ist die Klassentrennung Russlands deutlich zu erkennen.
Das aktuell größte Projekt ist die NBS Jekaterinburg – Tscheljabinsk. Obwohl es sich um zwei Millionenstädte handelt, ist die Bahnverbindung zwischen den rund 250 km entfernten Städten extrem langsam und dauert fast fünf Stunden. Doch es gibt politische Hürden zu überwinden (Darf wirklich die erste russische Hochgeschwindigkeitstrecke nicht in Moskau starten?) und immer wieder stellt sich heraus, dass die RŽD ebenfalls kein allzu großes Interesse am HGV hat. Man müsste ja neue Züge beschaffen und überhaupt, das haben wir ja noch nie gemacht… Daher versucht die Vereinigung, das Projekt ohne RŽD umzusetzen und einen privaten Betreiber zu finden. Die wesentliche Bedingung dafür ist jedoch der Wirtschaftlichkeitsnachweis, die Strecke soll sich also ohne staatliche Zuschüsse rechnen.
Abschließend stelle ich noch den Vergleich zu China in den Raum – warum wird dort trotz ähnlicher Voraussetzungen eines sehr zentralistischen Staates der Ausbau des HGV wesentlich nachdrücklicher und erfolgreicher verfolgt als in Russland?
Zwei Hauptgründe kristallisieren sich heraus. Erstens ist Russland deutlich kapitalistischer als China und HGV-Projekte müssen wirtschaftlich sein. (Anm.: Es ist zwar richtig, dass der HGV in China extrem hoch staatlich subventioniert ist. Ich würde allerdings ein Fragezeichen dahinter stellen, ob Russland wirklich so viel kapitalistischer ist als China – ich erinnere an das Gespräch auf der Fahrt von Shenzhen nach Shanghai, bei dem ein Regierungsangestellter mir gegenüber offen gesagt hat, dass sich China zwar sozialistisch nennt, in Wirklichkeit aber kapitalistisch ist). Zweitens kann Russland mit der chinesischen Wirtschaftskraft bei weitem nicht mithalten.
Wir spazieren zum Platz der drei Bahnhöfe, links im Bild der Leningrader, rechts der Jaroslawler Bahnhof.
Streng genommen müsste der Name eigentlich Platz der vier Bahnhöfe lauten, denn abgesehen vom Kasaner Bahnhof gibt es auch noch einen S-Bahnhof, hier im Vordergrund zu sehen.
An der Gepäckaufbewahrung gibt es eine böse Überraschung. Offensichtlich wurden die meisten kräftig abgezockt, denn jeder hat einen anderen Preis gezahlt und der normale Preis wäre eigentlich 230 Rubel pro Gepäckstück. Manche haben mehr als das Dreifache geblecht.
Ich finde den Bahnhof etwas unübersichtlich, hier die Einkaufsmeile…
…und der Querbahnsteig.
Auf uns wartet ein Dosto-Nachtzug.
Dieses Mal sind wir im letzten Wagen, sodass uns ein Fußmarsch erspart bleibt. Die Coupé sind durchaus bequem, hier ein Blick in die Luxusklasse.
Sie unterscheidet sich nur durch die zwei fehlenden oberen Betten und die Ausstattung mit zwei Fernsehern.
Endlich haben wir mal ein eigenes Abteil, in dem wir selbst entscheiden können, wann das Licht ausgeschaltet wird und eine Liege, auf der man sich ausstrecken kann, ohne dass jemand über die Füße stolpert.
Nur der Stauraum für Gepäck ist verglichen mit dem Platzkartny sehr knapp. Problemlos verstauen lässt sich gerade mal ein größeres Gepäckstück pro Person und ein Abteil weiter sorgt irgendein Technikkasten für Verdruss, weil dadurch der Stauraum stark reduziert wird.
Kleiner Rundgang durch den Zug:
Blick Richtung WC (müssten 3 pro Wagen sein), Einstiegstür und Wagenübergang
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Das andere Wagenende beherbergt das Abteil der Provodnice, bei der man auch kleinere Snacks und Getränke kaufen kann.
Untergeschoss
Treppe nach oben, ein nettes Feature finde ich die Spiegel, um Kollisionen mit dem Gegenverkehr zu vermeiden.
Obergeschoss
Der Zug besteht aus 16 Wagen, davon 14 von den eben gezeigten, die oben wie unten Coupé (4er-Abteile) haben und von denen ich kein einziges unbelegt zur Dokumentation gefunden habe. Züge sind in Russland eher selten halbleer unterwegs.
1 Wagen ist oben mit 2er-Abteilen ausgestattet und es gibt 1 Speisewagen.
Der lohnt einen genaueren Blick, denn die Küche ist unten…
…und das zubereitete Essen wird mit einem Aufzug nach oben transportiert.
Doch wir haben bereits Essen im Voraus bestellt, welches uns bereits kurz nach der Abfahrt in Moskau in Styroporbehältern geliefert wird.
Links die vegetarische Version, rechts Hähnchen mit Buchweizen. Mit letzterem konnte ich mich absolut nicht anfreunden. Während man bei uns Buchweizen nur selten findet, handelt es sich um eine typische Beilage in Russland. Das Essen ist ok, nur die eingeschweißten Milchbrötchen (im Hintergrund) haben eine wirklich fragwürdige Konsistenz…
Eigenes Abteil bedeutet individuelle Lichtregelung und so lässt sich der Sonnenuntergang beobachten, dann die blaue Stunde.
Nur die Klimaanlage lässt sich leider nicht individuell regeln. Weil aufgrund der Gruppengröße zwei Leute ihr Abteil mit Fremden teilen müssen, sitzen wir zu sechst in Unserem. Es gleicht einer Sauna…
Die Provodnice geht durch und bietet Souvenirs zum Kauf an. Sind wir schon bei Ryanair?
Radkontrolle unterwegs
Sehr deutlich fällt auf, dass der Bahnsteig hier wesentlich niedriger als bei der Abfahrt in Moskau ist. Höchstwahrscheinlich ist das auf die Kompatibilität zum GV zurückzuführen.
Als die stickige Luft trotz geöffneter Tür unerträglich wird, beschweren wir uns bei der Provodnice. Konditioner nerabotajet und so. Sie drückt an ihrem Touchpad herum und siehe da, wenig später strömt angenehm kühle Luft in unser Abteil. Und bei geschlossener Tür kann man ja auch mal bisschen Musik anmachen.
Ich will Pommes mit Senf…
Der Regen läuft das Fenster herunter und der Zug rollt seelenruhig durch die Nacht. An Laufruhe sind die Wagen zumindest im Obergeschoss absolut nicht zu überbieten.
This is the part of me that you never ever gonna take away from me…
Zu meiner Verteidigung muss ich noch anmerken, dass ich an der Erstellung der Playlist nicht beteiligt war.
Untergeschoss
Treppe nach oben, ein nettes Feature finde ich die Spiegel, um Kollisionen mit dem Gegenverkehr zu vermeiden.
Obergeschoss
Der Zug besteht aus 16 Wagen, davon 14 von den eben gezeigten, die oben wie unten Coupé (4er-Abteile) haben und von denen ich kein einziges unbelegt zur Dokumentation gefunden habe. Züge sind in Russland eher selten halbleer unterwegs.
1 Wagen ist oben mit 2er-Abteilen ausgestattet und es gibt 1 Speisewagen.
Der lohnt einen genaueren Blick, denn die Küche ist unten…
…und das zubereitete Essen wird mit einem Aufzug nach oben transportiert.
Doch wir haben bereits Essen im Voraus bestellt, welches uns bereits kurz nach der Abfahrt in Moskau in Styroporbehältern geliefert wird.
Links die vegetarische Version, rechts Hähnchen mit Buchweizen. Mit letzterem konnte ich mich absolut nicht anfreunden. Während man bei uns Buchweizen nur selten findet, handelt es sich um eine typische Beilage in Russland. Das Essen ist ok, nur die eingeschweißten Milchbrötchen (im Hintergrund) haben eine wirklich fragwürdige Konsistenz…
Eigenes Abteil bedeutet individuelle Lichtregelung und so lässt sich der Sonnenuntergang beobachten, dann die blaue Stunde.
Nur die Klimaanlage lässt sich leider nicht individuell regeln. Weil aufgrund der Gruppengröße zwei Leute ihr Abteil mit Fremden teilen müssen, sitzen wir zu sechst in Unserem. Es gleicht einer Sauna…
Die Provodnice geht durch und bietet Souvenirs zum Kauf an. Sind wir schon bei Ryanair?
Radkontrolle unterwegs
Sehr deutlich fällt auf, dass der Bahnsteig hier wesentlich niedriger als bei der Abfahrt in Moskau ist. Höchstwahrscheinlich ist das auf die Kompatibilität zum GV zurückzuführen.
Als die stickige Luft trotz geöffneter Tür unerträglich wird, beschweren wir uns bei der Provodnice. Konditioner nerabotajet und so. Sie drückt an ihrem Touchpad herum und siehe da, wenig später strömt angenehm kühle Luft in unser Abteil. Und bei geschlossener Tür kann man ja auch mal bisschen Musik anmachen.
Ich will Pommes mit Senf…
Der Regen läuft das Fenster herunter und der Zug rollt seelenruhig durch die Nacht. An Laufruhe sind die Wagen zumindest im Obergeschoss absolut nicht zu überbieten.
This is the part of me that you never ever gonna take away from me…
Zu meiner Verteidigung muss ich noch anmerken, dass ich an der Erstellung der Playlist nicht beteiligt war.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
- Russischer Spion
- Kaiser
- Beiträge: 1884
- Registriert: 04 Jan 2008, 15:25
- Wohnort: Moskau
Ein Hardcore-Zug also . Hält an jeder Milchkanne, Ankunft in Moskau (Kursker Bahnhof) um 10:16 Uhr .Entenfang @ 11 Dec 2018, 01:02 hat geschrieben:Das war der 479 nach Suchum mit Abfahrt 00:40, hier zu sehen.
Stimmt nicht ganz. Dieser Aufschrei war genau 2009 groß als der populäre Zug "Junost" und der legendäre "Awrora" gestrichen wurden. Aber mittlerweile hat sich das Angebot vermehrfacht. Und was noch wichtig ist: Viele "Spezialisten" haben es prophezeit, dass nach der Sapsan Einführung die Nachtzüge auf dieser Route aussterben. Doch das Gegenteil ist der Fall: Nachtzug Angebot ist noch größer geworden, vor allem durch DoStos. Denn nach wie vor, mögen die meisten Russen im Zug lieber schlafen und nicht sitzen.Doch der Sapsan hat auch Schattenseiten. Um die erforderlichen Trassen zu bekommen, wurde der SPNV reduziert und die Reisezeiten der normalen Züge haben sich durch Betriebshalte verlängert. Der Sapsan hat stets Vorrang, weil er von Geschäftsleuten und anderen „wichtigen“ Personen genutzt wird, während das Fußvolk warten muss. Auch hier ist die Klassentrennung Russlands deutlich zu erkennen.
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- "Lebende Forenlegende"
- Beiträge: 6632
- Registriert: 26 Nov 2004, 22:15
- Wohnort: München
Es handelt sich um eine der Sieben Schwestern aus der Stalinzeit, gebaut zwischen 1947 und 1957. Eine achte Schwester war geplant, wurde aber nie verwirklicht.Entenfang @ 9 Dec 2018, 21:24 hat geschrieben:Von diesen wohl typisch sowjetischen Bauwerken gibt es in Moskau mehrere.
Die Kulturpaläste in Warschau und Riga - auf dem in Riga warst Du ja auf der Aussichtsplattform oben - sind ebenfalls in den 1950er Jahren entstanden und architektonisch an die Moskauer Vorbilder angelehnt.
Der Münchner Marienplatz und der Stachus lassen grüßen zumindest, was Sitzgelegenheiten ohne Verzehrzwang betrifft.Entenfang @ 9 Dec 2018, 21:25 hat geschrieben:Nur sehr schade, dass es überhaupt keine Sitzgelegenheiten gibt.
Anzumerken ist noch, dass die größere Beförderungsleistung nicht nur durch dichtere Takte und mehr Streckennetz als in München erreicht wird, sondern auch durch längere Züge.Entenfang @ 11 Dec 2018, 01:03 hat geschrieben:Im dichten Takt werden jährlich rund 2,4 Mrd. Fahrgäste befördert (München: 410 Mio.)
Aber offenbar zumindest teilweise mit sehr großzügigen Überdachungen bzw. Bahnsteighallen versehen, was man in den Ballungszentren Deutschlands nichtmal für höchst frequentierte Bahnhöfe wie München Ost, München-Pasing oder Augsburg Hbf. hinbekommt...Entenfang @ 11 Dec 2018, 01:03 hat geschrieben:Die Bahnhöfe sind eher schlicht gehalten.
Gab es denn wirklich keinerlei ersichtlichen Preisaushang? Selbst wenn der nur auf Russisch/kyrillisch gewesen wäre, würde man ja die Zahlen rauslesen können oder etwas wie "24" für den Preis von 24 Stunden Gepäckaufbewahrung erkennen.Entenfang @ 11 Dec 2018, 01:04 hat geschrieben:An der Gepäckaufbewahrung gibt es eine böse Überraschung. Offensichtlich wurden die meisten kräftig abgezockt, denn jeder hat einen anderen Preis gezahlt und der normale Preis wäre eigentlich 230 Rubel pro Gepäckstück. Manche haben mehr als das Dreifache geblecht.
Ich hab bereits an mehreren Hauptbahnhöfen der Ukraine die Gepäckaufbewahrungen genutzt, die Preise waren immer auf Aushängen bekanntgegeben, Abzockversuche gab es nie. Beim letzten Mal (2016) in Kiev musste ich sogar an einer von der eigentlichen Gepäckaufbewahrung separierten Kasse bezahlen und der Mann an der Gepäckaufbewahrung hat den Koffer erst nach Vorlage des Bezahlbons angenommen.