Neue Spessartrampe auf 900m mit 2,1% Steigung

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Der Ärger der privaten EVUs über den Wegfall des Schiebeservice durch den Spessart ist ja nicht neu, aber das Detail kannte ich bisher noch nicht:
Was Kollege Götz besonders ärgert: Von der Deutschen Bahn habe es immer geheißen, dass die Neubaustrecke durchgehend 12,5 Promille Steigung haben soll, aber auf den 900 Metern seien es 21 Promille. Von der Einschränkung und den neuen Lastgrenzen habe er erst nach Fertigstellung erfahren. "Das ist echt der Witz, gerade für die Zukunft."
https://www.mainpost.de/regional/main-spess...art774,10172792

Wieso hat man dann überhaupt für viele 100 Mio neu gebaut? Die alte Neigung waren 2,17%, tolle Verbesserung, der Kosten-Nutzenfaktor muss wirklich gut sein. :ph34r:
JeDi
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Beitrag von JeDi »

Dir wäre also eine Stilllegung (der Tunnel war ja abgängig) lieber gewesen?
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

JeDi @ 9 Feb 2019, 11:51 hat geschrieben: Dir wäre also eine Stilllegung (der Tunnel war ja abgängig) lieber gewesen?
Nö, aber ne Trassierung der Neubauten, die mehr als 120 zugelassen hätte, wäre hübsch gewesen. Dass die Mottgers-Spange eher nicht kommen würde, war ja schon zur damaligen Planung wahrscheinlich.

Wenn man trotzdem davon ausgegangen wäre und deshalb damit argumentiert, dass 120 km/h für Güterzüge reicht,dann muss man wiederum die Frage stellen, wieso der Gz-Schubbetrieb eingespart wird und keine Lok-Abstellgleise vorgesehen wurde. Es änderte sich ja nichts am Gradienten, dass wussten die Planer seit sie die 2,1% planten.

Was mir auch nicht ganz klar ist, was ist mit DB Cargo? Die müssten doch genauso betroffen sein oder hat man nur DB Schenker gefragt und denen war die Autobahn daneben gut genug? :ph34r:
Valentin
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Beitrag von Valentin »

Metropolenbahner @ 9 Feb 2019, 11:19 hat geschrieben:Nö, aber ne Trassierung der Neubauten, die mehr als 120 zugelassen hätte, wäre hübsch gewesen. Dass die Mottgers-Spange eher nicht kommen würde, war ja schon zur damaligen Planung wahrscheinlich.

Wenn man trotzdem davon ausgegangen wäre und deshalb damit argumentiert, dass 120 km/h für Güterzüge reicht,dann  muss man wiederum die Frage stellen, wieso der Gz-Schubbetrieb eingespart wird und keine Lok-Abstellgleise vorgesehen wurde. Es änderte sich ja nichts am Gradienten, dass wussten die Planer seit sie die 2,1% planten.

Was mir auch nicht ganz klar ist, was ist mit DB Cargo? Die müssten doch genauso betroffen sein oder hat man nur DB Schenker gefragt und denen war die Autobahn daneben gut genug?  :ph34r:
Da die DB ein Gewichtslimit von 1750t für die Neubaustrecke eingeführt hat, ist doch alles perfekt. Wer mit seinen 2200t schweren Zügen dort statt nun über das weitere Jossa fahren will, ist selber schuld. Eindeutiger Fall, wo bei der Planung der Kostenrahmen wichtiger als die erforderlichen Streckenparameter war. :ph34r:

Wie schwer sind eigendlich die Züge von DB Cargo auf dieser Strecke? Hatte das einen Einfluß auf die Planung?
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Irgendwo muss ja Geld gespart werden um die Presigprojekte zu finanzieren... :ph34r:
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Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Man hätte gleich einen Tunnel von Laufach bis Lohr bauen sollen mit moderaten Steigungen.

Der alte Tunnel musste ersetzt werden und die altmodische Rampe auch, gut dass das weg ist, aber warum musste es so eine Sparversion sein?
Jogi
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Beitrag von Jogi »

Hm, wird die Sau jetzt jährlich im Februar durch's Virtual Village getrieben? Bereits Mitte Februar letzten Jahres haben sich einige SGV-Betreiber über den Zustand beklagt. In der zugehörigen DsO-Diskussion gibt es, vor allem zum Ende hin, so manche interesanten Beiträge; auch die Steigungsthematik mit dem recht kurzen Abschnitt über 1,25%o Längsneigung wird dort angesprochen und warum eine Beseitigung dieser Stelle in Laufach kaum möglich gewesen ist.

Muss man nicht gut finden. Dass die DB vollmundig von "allen Güterzügen" gesprochen hat, ist in der Sichtweise natürlich Blödsinn, gleichwohl hat sich der Ablauf für die meisten SGV-Betreiber vereinfacht. Oder fahren dort weniger Güterzüge als vorher, während sich noch mehr Züge über Elm drängeln und sich im Kinzigtal ihre Räder plattstehen?

Es wäre außerdem nett dazu zu schrieben, dass Zeitungslinks hinter eine Paywall führen.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Kaum möglich heißt aber nicht unmöglich. Wäre halt etwas teuerer gewesen, aber sicher nicht unmöglich.

Auch sehe ich kritisch, dass der Tunnel für lediglich 150 km/h ausgebaut wurde. Sollte man wirklich mal noch weiter ausbauen, im Sinne einer entsprechenden Fahrzeit des Deutschlandtakts (ich weiß nicht wo genau ausgebaut werden muss), dann wäre mehr besser gewesen.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Trapeztafelfanatiker @ 10 Feb 2019, 22:54 hat geschrieben: Auch sehe ich kritisch, dass der Tunnel für lediglich 150 km/h ausgebaut wurde.
150 ist nur der Westteil, der Ostteil hat 120 (150 nur mit Neigetechnik).

Seh ich wie Du, für die Investition ist am Ende zu wenig rausgekommen.
Sollte man wirklich mal noch weiter ausbauen, im Sinne einer entsprechenden Fahrzeit des Deutschlandtakts (ich weiß nicht wo genau ausgebaut werden muss), dann wäre mehr besser gewesen.
Nachdem die Mottgersspange begraben wurde, wird eine Verlängerung der Nantenbacher Kurve diskutiert, quer zw. Lohr und Partenstein vorbei, größtenteils Tunnel,, bis Krommenthal oder weiter westlich Vmax200-230 je nachdem was bei der Länge sinnvoll ist, aber das ist natürlich nur etwas fürs Jahr 2050ff.
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