[M] Jahresfahrplan 2020

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jean
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Beitrag von Jean »

Mark8031 @ 7 Aug 2020, 17:17 hat geschrieben: Aber da wurde noch nicht gespart.
Stimmt...diese Mentalität es darf bloß nichts kosten kam erst mit der Gründung der MVG...
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Beitrag von Tram-Bahni »

Mark8031 @ 7 Aug 2020, 16:17 hat geschrieben: Aber da wurde noch nicht gespart.
Natürlich wurde da schon gespart. Betriebshof 3 stillgelegt, Gleise am Gondrellplatz, Schwannseestr, Karlstraße entfernt. Viel zu kleine Trams bestellt, gleichzeitig Kurse eingespart.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Tram-Bahni @ 7 Aug 2020, 17:24 hat geschrieben: Natürlich wurde da schon gespart. Betriebshof 3 stillgelegt, Gleise am Gondrellplatz, Schwannseestr, Karlstraße entfernt. Viel zu kleine Trams bestellt, gleichzeitig Kurse eingespart.
Sagen wir so: es war noch nicht so ausgeprägt...Einverstanden?
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Beitrag von Mark8031 »

Tram-Bahni @ 7 Aug 2020, 16:24 hat geschrieben: Natürlich wurde da schon gespart. Betriebshof 3 stillgelegt, Gleise am Gondrellplatz, Schwannseestr, Karlstraße entfernt. Viel zu kleine Trams bestellt, gleichzeitig Kurse eingespart.
Die Trams lasse ich nicht gelten. Man wollte Niederflurzüge haben und für längere als dreiteilige Züge gab es dieses mittlere Gelenk noch nicht, wie es die heutigen Mehrteiler haben. Für Niederflur war zu diesem Zeitpunkt mit drei Teilen Schluss.

Den Rest zähle ich zwar unter Einsparungen, allerdings mit geringem Ausmass. Die Wartung von Fahrzeugen und Infrastruktur war da noch gut in Ordnung. Hätte man das weiter betrieben, würden wir da nichts zum Meckern haben. Der Wahn, alles und überall sparen zu müssen, begann mit der Umgründung der SWM vom Eigenbetrieb zur GmbH. Die vorausschauende Wartung und Instandhaltung wurde gestrichen, es wurde nur noch repariert, wenn etwas kaputt war bzw. die Instandhaltung gemacht, die gesetzlich vorgeschrieben war. Es ist der wirklich sehr guten Wartung von vor 1998 zu verdanken, dass die Wagen über ein Jahrzehnt, fast sogar zwei Jahrzehnte ohne größere Macken und Ausfälle gelaufen sind. Und seitdem kommen die Probleme geballt und mit der Minimalwartung wird das auch eher noch schlimmer als besser werden. Tendenzen, wieder mehr auf Wartung zu setzen (wenn auch nicht wie früher) sind da, aber zwischenzeitlich waren bestimmt fünf oder sechs Unternehmensberaterfirmen im Haus, die "optimiert" haben und jetzt das Personal fehlt.
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Beitrag von Rohrbacher »

Mark8031 @ 7 Aug 2020, 16:29 hat geschrieben:Während des Sparwahns gingen 7 Bahnhöfe in Betrieb. Keinen einzigen davon haben die SWM oder die MVG gebaut, sondern die LHM und die Stadt Garching.
Ganz doof gefragt: Ist das nicht genau so gewollt? Eigentlich nicht erst seit der Bahnreform ist es ja auch bei der großen Eisenbahn so, dass die Investitionen für Neu- und Ausbau von Infrastruktur vom Bund/Land bzw. dem getragen werden, der was haben will - bis auf meist recht kleine Selbstbeteiligungen der EIU. Die DB (und alle anderen EIU) könnte zwar auch eigenwirtschaftlich investieren, aber praktisch macht das betriebswirtschaftlich in einem mit Ach und Krach oder gar nicht wirtschaftlichem Umfeld, das die Investionen und in der Regel selbst die Zinslast nie mehr reinfährt, so gut wie nie Sinn. Ist das bei den städtischen anders? Damit die MVG selbst irgendwo Millionen jenseits des nackten Betriebs (inkl. der Abschreibungen für das Rollmaterial) investieren könnte, müsste sie ja im Gegenzug in investionsarmen Zeiten dann zig Millionen Überschüsse aus dem Betrieb erwirtschaften. Bei öffentlichen (wie privaten) Infrastrukturbetreibern ist das seit 1914 eigentlich nur ganz selten der Fall. :unsure:
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Beitrag von Beobachter »

Mark8031 @ 7 Aug 2020, 17:12 hat geschrieben: Die Trams lasse ich nicht gelten. Man wollte Niederflurzüge haben und für längere als dreiteilige Züge gab es dieses mittlere Gelenk noch nicht, wie es die heutigen Mehrteiler haben. Für Niederflur war zu diesem Zeitpunkt mit drei Teilen Schluss.
Von den vierteiligen R3 wurden nur 20 Stück bestellt, zunächst wollte man sogar nur 17 Stück bestellen, die ausschließlich auf den damaligen Linien 20 und 21 eingesetzt werden sollten. Man hätte ohne weiteres eine größere Stückzahl bestellen können, war jedoch zu kurzsichtig.
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Beitrag von Mark8031 »

Beobachter @ 7 Aug 2020, 17:40 hat geschrieben: Von den vierteiligen R3 wurden nur 20 Stück bestellt, zunächst wollte man sogar nur 17 Stück bestellen, die ausschließlich auf den damaligen Linien 20 und 21 eingesetzt werden sollten. Man hätte ohne weiteres eine größere Stückzahl bestellen können, war jedoch zu kurzsichtig.
Die R3 fallen aber nicht mehr in den Bereich vor dem Wahn.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Tram-Bahni @ 7 Aug 2020, 15:03 hat geschrieben: 30 % nicht einsetzbare Fahrzeuge bei einer Fahrzeugreserve von 20 % (völlig unüblich in Deutschland seit dem Sparwahn der letzten Jahrzehnte) klingen für mich nach mehreren Jahren HW-Sperre nicht nach einem ausgereiften Notfallkonzept.
Fairerweise muss man aber auch feststellen, dass ohne irgendeine Art Notfallkonzept die Ausfallquote beträchtlich höher läge - nach mittlerweile zweieinhalb Jahren bei geschätzt etwa knapp 100%.

Dass man für die plötzlich weggefallenen Kapazitäten nicht auf einen Schlag gleichwertigen Ersatz aus dem Ärmle zaubert, sollte eigentlich verständlich sein.
Wenn dir daheim die Waschmaschine stirbt, wirst du wahrscheinlich auch das eine oder andere Shirt lieber noch einen weiteren Tag anziehen...
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Beitrag von 146225 »

TramBahnFreak @ 8 Aug 2020, 13:10 hat geschrieben: Wenn dir daheim die Waschmaschine stirbt, wirst du wahrscheinlich auch das eine oder andere Shirt lieber noch einen weiteren Tag anziehen...
Eine neue Waschmaschine mag auch eine Lieferzeit haben. Zum Glück ist für die allerdings nicht auch noch irgendein überaus penibler Bürokrat zuständig, der für jedes T-Shirt und jede Socke zig m³ an Gutachten über die "sichere" Waschmöglichkeit verlangt, natürlich für jede denkbare Temperatur und jegliches erhältliche Waschmittel gesondert.

Derartig absurde Geschichten scheint es tatsächlich nur im Münchner ÖPNV zu geben...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Auf dem 57er gibt es bald eine neue Haltestelle "Heimburgstrasse". Geniale Idee. Dann staut es sich in der Haberlandstrasse noch mehr....
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Beitrag von TramBahnFreak »

Lazarus @ 5 Sep 2020, 20:21 hat geschrieben: Auf dem 57er gibt es bald eine neue Haltestelle "Heimburgstrasse". Geniale Idee. Dann staut es sich in der Haberlandstrasse noch mehr....
Tut das eigentlich sehr weh, derart unzufrieden durchs Leben zu gehen wie du?
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Beitrag von Beobachter »

Lazarus @ 5 Sep 2020, 19:21 hat geschrieben: Auf dem 57er gibt es bald eine neue Haltestelle "Heimburgstrasse". Geniale Idee. Dann staut es sich in der Haberlandstrasse noch mehr....
Ist das irgendwo in der Schweiz? SCNR
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Beitrag von Auer Trambahner »

TramBahnFreak @ 5 Sep 2020, 22:25 hat geschrieben: Tut das eigentlich sehr weh, derart unzufrieden durchs Leben zu gehen wie du?
Er ist halt glühender Pasifist. Da schießt man im Eifer schonmal übers Ziel. :ph34r:
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Auch nach Ende der Sommerferien gibt es bei U4 und U7 weiter Einschränkungen aufgrund von Fahrermangel.
Die U4 fährt in der Hauptverkehrszeit nach wie vor alle zehn statt fünf Minuten, allerdings mit längeren Zügen (sechs statt vier Wagen). Die Verstärkerlinie U7 verkehrt bis Freitag, 18. September nur zwischen Olympia-Einkaufszent-rum und Sendlinger Tor.
Quelle RU von heute.

Nahezu niedlich auch der folgende Satz
Grundsätzlich empfiehlt die MVG allen Schülerinnen und Schülern, frühzeitiger aufzubrechen als gewohnt. Wer etwa eine Fahrt eher nimmt als erforderlich, trägt dazu bei, das Fahrgastaufkommen zu entzerren. So wird der Platz in Bussen wie Bahnen gleichmäßiger genutzt - und es sind alle besser unterwegs. Aus diesem Grund wirbt die MVG auch für gestaffelte Unterrichtszeiten an den Schulen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 7 Sep 2020, 13:48 hat geschrieben: Auch nach Ende der Sommerferien gibt es bei U4 und U7 weiter Einschränkungen aufgrund von Fahrermangel.

Quelle RU von heute.

Nahezu niedlich auch der folgende Satz
Hab ich mir auch gedacht. Super. Dann krieg ich die Schüler in der Früh obwohl ich bislang davon geschont war. :rolleyes: :ph34r:
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 7 Sep 2020, 13:48 hat geschrieben:Nahezu niedlich auch der folgende Satz
Gar nicht so niedlich. Doofe Frage: Gibt's in München von Haus aus echt keine gestaffelten Unterrichtszeiten? Am Land gibt's an einigen Standorten seit Jahrzehnten den Unterrichtsbeginn z.B. um 7:15 Uhr und anderswo 8:00 Uhr, um die Busse zweimal verwenden zu können. Man kann jetzt streiten, ob's so früh sein muss (wenn der Schulbus um 5:50 Uhr abfährt, finde ich das schon krass ...), aber an sich wäre eine Staffelung eine gute Möglichkeit den Verkehr auch in München besser zu verteilen und u.U. um andere Infrastruktur wie Sportplätze oder Schwimmbäder effektiver zu nutzen.
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Beitrag von Iarn »

In München gibt es meines Wissens nach abgesehen von Privatschulen keine wirklich gestaffelten Unterrichtszeiten. Ein paar Minuten ja, aber keine echte Staffelung.

Prinzipiell bin ich durchaus aufgeschlossen, das zu diskutieren. Manche Schulen machen das indirekt in dem sie in der Kollegstufe versuchen, die erste und zweite Stunde zu vermeiden und dafür mehr am Nachmittag zu machen. Hintergrund sind da eher die oft angespannte Raumsituation als die Sorge über den ÖPNV.
An der TU war es nach dem Grundstudium den meisten Prof klar, dass ihre Vorlesungen beliebter sind, wenn sie spàter anfangen und viele Studenten bedeutet halt auch mehr Renommee. Manche Semester könnte ich so mit der Isar 9 Uhr Karte bestreiten die war deutlich preiswerter als das reguläre Studenten Ticket nach Garching.

Was allerdings niedlich ist, ist die Annahme der MVG, sie könne ihre Probleme mit dem Aufruf an die Schüler kurzfristig lösen, dass die früher losfahren, obwohl die Unterricht Zeiten nicht angepasst werden. Mehr als niedlich kann man dazu meiner Meinung nach echt nicht sagen.
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Beitrag von bestia_negra »

Die Staffelung des Unterrichtsbeginns wäre aus meiner Sicht absolut sinnvoll. Der Meinung wäre ich auch, wenn bei der MVG alles 100% perfekt laufen würde.

Das Problem ist doch, dass jeder Verkehrsbetrieb seine Kapazitäten (Personal, Fahrzeuge) nach dem Peak ausrichten muss (sollte).

Wenn man diesen Peak durch eine bessere zeitliche Verteilung der Fahrgäste verringert ohne dabei die Gesamtzahl der Fahrgäste zu reduzieren, dann ist das absolut begrüßenswert.

Zumal diese Maßnahme extrem kostengünstig umsetzbar wäre. Im Endeffekt braucht man nur ein paar kluge Köpfe, die einen Plan ausarbeiten wie die Schulbeginnzeiten am sinnvollsten angepasst werden sollten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

bestia_negra @ 8 Sep 2020, 18:19 hat geschrieben: Die Staffelung des Unterrichtsbeginns wäre aus meiner Sicht absolut sinnvoll. Der Meinung wäre ich auch, wenn bei der MVG alles 100% perfekt laufen würde.

Das Problem ist doch, dass jeder Verkehrsbetrieb seine Kapazitäten (Personal, Fahrzeuge) nach dem Peak ausrichten muss (sollte).

Wenn man diesen Peak durch eine bessere zeitliche Verteilung der Fahrgäste verringert ohne dabei die Gesamtzahl der Fahrgäste zu reduzieren, dann ist das absolut begrüßenswert.

Zumal diese Maßnahme extrem kostengünstig umsetzbar wäre. Im Endeffekt braucht man nur ein paar kluge Köpfe, die einen Plan ausarbeiten wie die Schulbeginnzeiten am sinnvollsten angepasst werden sollten.
Kluge Köpfe und Schule, nee, das passt nicht zusammen! :rolleyes:
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Vielleicht sollte man hier sogar mal von den Amis was lernen und das ganze direkt an die Schulen auslagern. Dort ist es auch grossteils absolut unüblich, das Eltern ihre Kids zur Schule fahren. Weil da kommst du als Erwachsener gar nicht rein, wenn du keinen Grund nennen kannst, der plausibel ist.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

bestia_negra @ 8 Sep 2020, 17:19 hat geschrieben: Die Staffelung des Unterrichtsbeginns wäre aus meiner Sicht absolut sinnvoll. Der Meinung wäre ich auch, wenn bei der MVG alles 100% perfekt laufen würde.

Das Problem ist doch, dass jeder Verkehrsbetrieb seine Kapazitäten (Personal, Fahrzeuge) nach dem Peak ausrichten muss (sollte).

Wenn man diesen Peak durch eine bessere zeitliche Verteilung der Fahrgäste verringert ohne dabei die Gesamtzahl der Fahrgäste zu reduzieren, dann ist das absolut begrüßenswert.

Zumal diese Maßnahme extrem kostengünstig umsetzbar wäre. Im Endeffekt braucht man nur ein paar kluge Köpfe, die einen Plan ausarbeiten wie die Schulbeginnzeiten am sinnvollsten angepasst werden sollten.
Das Problem ist aber genau dann, wenn die maximal mögliche Fahrzeuggroße gefahren wird (Buszug, Vierteiler, P6). Genau dann kann man nichts mehr machen, außer mehr Kurse einzusetzen. Das ist morgens aber a) extrem teuer (da neues Fahrzeug angeschafft werden muss) und b) hat das oftmals nicht den gewünschten Effekt. Leider teilen sich Fahrgäste bei Verstärkern nicht immer gleich auf. Ich kann mich da an einige Buszüge auf dem 160er morgens erinnern, die genau solche Probleme hatten, also den eigentlichen Regelkurs nicht leer machen konnten, und dann leer rumgefahren sind. Daher ist die Aufforderung von der MVG gar nicht so dumm, wie hier dargestellt wird.

Natürlich sollten vor solchen Aufforderungen auch mindestens das gefahren werden, was im Fahrplan steht. Ich denke für die Wahrung der Abstände ist die MVG zu Zeiten von Corona ist eine solche Verlautbarung nichts falsches.
Viele Grüße
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imp-cen
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Beitrag von imp-cen »

Grundsätzlich empfiehlt die MVG allen Schülerinnen und Schülern, frühzeitiger aufzubrechen als gewohnt. Wer etwa eine Fahrt eher nimmt als erforderlich, trägt dazu bei, das Fahrgastaufkommen zu entzerren. So wird der Platz in Bussen wie Bahnen gleichmäßiger genutzt - und es sind alle besser unterwegs. Aus diesem Grund wirbt die MVG auch für gestaffelte Unterrichtszeiten an den Schulen.
Aber mal ehrlich, was soll das bringen?
Die Schüler sind auch heute schon um 7.20h unterwegs. Sie sind auch um 7.45h unterwegs. Und auch um 8.30h sind sie noch unterwegs, wenn die erste Stunde mal wieder ausfällt.

Es ist ja nicht wirklich so, dass alle um 7.40h in eine einzige U-Bahn stürmen, weil die Schule um 8h beginnt.
(Und vermutlich fällt der eine Zug früher vermutlich wegen xyz leider aus - der Störungsticker läuft doch auch bald dauerhaft.)

Definitiv war heute am Sendlinger Tor erheblich mehr los am Bahnsteig, weil -oh Wunder- nach 6 Monaten auch die Schüler wieder unterwegs sind.

Und ob ich um 6.00h die U-Bahn nehmen würde, oder um 7h, oder um 8.20h. Die Berufstätigen sind da auch unterwegs. Die einzige Erleichterung ist ein unterwegs einsetzender Verstärker, für den ich gerne die Regel-U-Bahn stehen lasse.

Das System ist überlastet - mit und ohne Schüler. Deswegen wird es eine andere Verteilung der Schüler auch nicht richten können. Und das kleine bißchen würde man eh nur nehmen um einen 5 Minutentakt als "nicht-Nachfragegerecht" zu deklarieren, damit man sich weitere 10 Jahre mit Nichtstun ausruhen kann, nur um dann wieder festzustellen, dass das System immer noch überlastet ist.
*Überraschung*
Was fordert man dann?

Wie wärs mit mehr Personal, Material, Planung, Ausbau...

Einfordern bei der Politik wäre sinnvoll. Ein "wir können uns vor Fahrgästen nicht mehr retten" ist eigentlich ein Armutszeugnis. Die sind nich gestern eben erst vom Himmel gefallen. Wenn man seiner Aufgabenstellung nicht mehr nachkommen kann geht seit langer Zeit was schief.
Aber klar, die Schüler... warum sind wir da nicht gleich drauf gekommen!?!
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Beitrag von panurg »

Jojo423 @ 8 Sep 2020, 19:10 hat geschrieben:
bestia_negra @ 8 Sep 2020, 17:19 hat geschrieben: Die Staffelung des Unterrichtsbeginns wäre aus meiner Sicht absolut sinnvoll. Der Meinung wäre ich auch, wenn bei der MVG alles 100% perfekt laufen würde.

Das Problem ist doch, dass jeder Verkehrsbetrieb seine Kapazitäten (Personal, Fahrzeuge) nach dem Peak ausrichten muss (sollte).

Wenn man diesen Peak durch eine bessere zeitliche Verteilung der Fahrgäste verringert ohne dabei die Gesamtzahl der Fahrgäste zu reduzieren, dann ist das absolut begrüßenswert.

[...]
Das Problem ist aber genau dann, wenn die maximal mögliche Fahrzeuggroße gefahren wird (Buszug, Vierteiler, P6). Genau dann kann man nichts mehr machen, außer mehr Kurse einzusetzen. Das ist morgens aber a) extrem teuer (da neues Fahrzeug angeschafft werden muss) [...]
Weiter als bis zum zweiten Satz hast Du nicht gelesen? Dein zitierter Vorredner hat doch gar keine Ausweitung der Kapazitäten angeregt, sondern eine Entzerrung der Schüler-HVZ (externer Faktor) durch technische Änderungen an demselben, nämlich durch eine Verschiebung des Schulbeginns um eine gewisse Zeit herum [+- 15 Minuten bspw., Anmerkung].
Also quasi eine Vermeidung der Überlastung des Personennahverkehrs durch ein Abflachen der Schüler-"Pandemiekurve" ;)

Wenn man das inklusive Pausen gleichmäßig bis zum Schulschluss durchzieht, fällt auch die Amplitude der Mittagsspitze geringer aus, wenngleich diese mangels Berufspendlern nicht Gefahr läuft, an die Morgenspitze heranzukommen.

Eine "freiwillige Selbstverpflichtung" von Schülern, früher als nötig in Richtung Schule aufzubrechen, ist jedoch insofern fragwürdig, als dass vor Schulbeginn mit der Zeit wenig angefangen werden kann - außer vielleicht nicht erledigte Hausaufgaben abschreiben :P :ph34r:
Darüber hinaus ist die Zeit vor und nach der Schule (wie auch bei der Arbeit) ja per definitionem Freizeit und weshalb sollten Kinder diese Zeit mit als unnötig empfundener Wartezeit füllen? Aus dem gleichen Grund wählen Erwachsene Verkehrswege mit höherem Stressaufkommen und höherer Nettofahrzeit, wenn sich zwischen Verkehrsmitteln Umsteige- und Wartezeiten derart summieren, dass die Bruttofahrzeit im Endeffekt höher ausfällt.

Edit: Aus dem gleichen Grund bin ich damals 2014 von einem Arbeitsplatz in Brunnthal bis zur Dülferstraße (Wohnort) gerade im Sommer mit dem Fahrrad gefahren: Meist war ich mit 1:20h Fahrzeit schneller daheim als zu Fuß zur Lilienthalstraße (10 Minuten), meistens noch auf den abends nur alle 20 Minuten verkehrenden 210er warten, Umstieg in Neuperlach Süd, mit Glück (!!!, auch abends, auch schon 2014...) korrespondierend in die U2. Andernfalls noch mit Hektik den Umstieg über den Odeonsplatz versuchen oder sich mit weiteren 10 "geschenkten" Minuten nach dem Feierabend abfinden...

Da war es mir dann auch wert, mich nach der Arbeit noch körperlich zu verausgaben.

Wer ein Auto hat, wird dort höchstwahrscheinlich den Weg über die A99 bevorzugen, nach 20 Uhr ziemlich planbares Aufkommen und trotz heutzutage bis Brunnthal Zusestraße verlängertem 210er mit der halben Bruttofahrzeit (also das Auto).
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 8 Sep 2020, 18:10 hat geschrieben:Daher ist die Aufforderung von der MVG gar nicht so dumm, wie hier dargestellt wird.
Doch sie ist dumm bzw. maximal weltfremd in Ihrer Ausführung.
Welches Schüler liest denn bitte eine Pressemitteilung der MVG und denkt sich "tue ich derMVG was Gutes und fahre eine halbe Stunde früher zur Schule"? :lol:
Hätte die MVG das ganze in einem Brief an das Referat für Bildung und Sport mit ausreichend Vorlauf vor Schuljahresbeginn geschrieben mit einer Bitte um Überprüfung des Vorschlages dann wäre es nicht dumm gewesen, so schon.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 8 Sep 2020, 20:04 hat geschrieben: Doch sie ist dumm bzw. maximal weltfremd in Ihrer Ausführung.
Welches Schüler liest denn bitte eine Pressemitteilung der MVG und denkt sich "tue ich derMVG was Gutes und fahre eine halbe Stunde früher zur Schule"? :lol:
Hätte die MVG das ganze in einem Brief an das Referat für Bildung und Sport mit ausreichend Vorlauf vor Schuljahresbeginn geschrieben mit einer Bitte um Überprüfung des Vorschlages dann wäre es nicht dumm gewesen, so schon.
Was erwartest du von ihm. Die MVG tut doch immer das Richtige und das Maximum was sie kann. :D :rolleyes:
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Iarn @ 7 Sep 2020, 12:48 hat geschrieben:Auch nach Ende der Sommerferien gibt es bei U4 und U7 weiter Einschränkungen aufgrund von Fahrermangel.
Die U4 fährt in der Hauptverkehrszeit nach wie vor alle zehn statt fünf Minuten, allerdings mit längeren Zügen (sechs statt vier Wagen)...
Quelle RU von heute.
Dadurch gibt es Fahrtrichtung Westen auf der gemeinsamen Strecke mit U5 einen "schönen" planmäßigen (!) 6-2-2-6-2-2-Takt mit entsprechend unterschiedlichem Füllungsgrad, was der MVG offensichtlich völlig egal ist. - Corona??
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Beitrag von Jojo423 »

Jean @ 8 Sep 2020, 19:10 hat geschrieben: Was erwartest du von ihm. Die MVG tut doch immer das Richtige und das Maximum was sie kann. :D :rolleyes:
Vielen Dank für diesen wertvollen Beitrag.
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 8 Sep 2020, 19:04 hat geschrieben: Welches Schüler liest denn bitte eine Pressemitteilung der MVG und denkt sich "tue ich derMVG was Gutes und fahre eine halbe Stunde früher zur Schule"? :lol:
Meistens reichen ja schon 2 bis 10 Minuten aus. Wenn das genügend Eltern lesen, sollte ein spürbarer Effekt schon möglich sein.
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

panurg @ 8 Sep 2020, 19:00 hat geschrieben: Eine "freiwillige Selbstverpflichtung" von Schülern, früher als nötig in Richtung Schule aufzubrechen, ist jedoch insofern fragwürdig, als dass vor Schulbeginn mit der Zeit wenig angefangen werden kann - außer vielleicht nicht erledigte Hausaufgaben abschreiben :P :ph34r:
Darüber hinaus ist die Zeit vor und nach der Schule (wie auch bei der Arbeit) ja per definitionem Freizeit und weshalb sollten Kinder diese Zeit mit als unnötig empfundener Wartezeit füllen?
Ich bin bis zur Mittelstufe immer 20-30 Minuten vor Schulbeginn in der Schule gewesen. Also so unrealistisch finde ich das nicht.
Viele Grüße
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jojo423 @ 9 Sep 2020, 22:55 hat geschrieben: Meistens reichen ja schon 2 bis 10 Minuten aus. Wenn das genügend Eltern lesen, sollte ein spürbarer Effekt schon möglich sein.
Ich musste mal wegen zu häufigen Zuspätkommens nachsitzen.
Aber ich bin ganz sicher nicht deswegen später gefahren, weils da irgendwie leerer gewesen wäre...
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