No-fly movement

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
Trapeztafelfanatiker
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

mapic @ 28 Apr 2019, 16:04 hat geschrieben: Aber gerade im Nahverkehr im ländlichen Raum wird in den Tagesrandlagen so viel warme Luft durch die Gegend gefahren, dass da ein Bus häufig die deutlich umweltfreundlichere Alternative wäre, erst recht wenn der Zug auch noch mit Diesel fährt. Auf vielen Strecken wären die Fahrzeiten auch nicht wesentlich länger oder teilweise sogar kürzer als mit dem Zug. Der letzte Zug abends ist genau so leer wie der erste Zug morgens. Von daher spielt es auch keine Rolle, wie der Zug zu seinem Einsatzort kommt. Der braucht einfach nur an einem anderen Bahnhof übernachten.



Was man rechnen "muss" hängt ganz von der Fragestellung ab. ;)
Und wenn man Zug und Flugzeug mit der durchschnittlichen Auslastung für *alle* Reisenden vergleicht, dann steht das Flugzeug vom Energieverbrauch her halt gar nicht so schlecht da.
Die Fixkosten sind doch eh da und es wäre hochgradig unsinnig, Strecken mit SPNV in Tagesrandlage mit Bussen zu bedienen, denn das lässt Fahrgastzahlen in den Keller wandern. Der Bus wird einfach nicht angenommen, zumindest von viel weniger Menschen.

Du kannst mir jetzt sicher die Beispiele von Strecken nennen, wo das überhaupt sinnvoll wäre und wo, das kommt ja noch dazu, der Bus die Fahrzeiten halten könnte.

Cham - Waldmünchen hat ja eh keinen Verkehr in den extremen Tagesrandlagen, Zwiesel - Grafenau ist da auch nicht um 23 Uhr noch bedient und Münchberg - Helmbrechts dürfte ähnlich sein.

Es gibt ja auch Hauptstrecken wo die Tagesrandlage schwach benutzt sind, aber die Bedienung gehört nun mal zum Service dazu und viele die da fahren, sind dann eben zu Zeiten mit gut gefüllten Zügen hin- oder zurück gefahren. Man braucht ein attraktives Angebot von früh bis spät.

Weg muss man vom Diesel, ganz klar. Die Vollelektrifizierung (im Bereich über 90%) ist das Maß aller Dinge und lohnt sich schon bei einem Stundentakt, aber wir müssen dahin, dass gerade um die regionalen Zentren mindestens im 30-Minuten-Takt gefahren wird und wo besonders viel los ist, im 15-Minuten-Takt. Da muss auch die Infrastruktur dafür ertüchtigt werden.
Und die wenigen Schwachlaststrecken die es in Bayern noch gibt (gibt ja kaum noch Nebenbahnen) kann man dann mit Batterie-Hybrid betreiben oder wenn es eine Insel im Nichts wäre, dann könnte man für ein paar Kilometer auch noch den Fahrdraht ziehen, da dies langfristig günstiger wäre, als für eine Strecke doppelte Technologie zu verwenden.

Der Bus gehört in die niederen Verteilerdienste, da kann er seine Stärken ausspielen und nicht wie früher, als man Strecken aufgeteilt hat und in den Randlagen Busse gefahren sind, denn damit kann man jede Strecke zerstören.

Viel mehr sollte man gerade die Schwachlaststrecken nochmals vergünstig befahren können, mit 1-Euro-Tickets, die auf diesen Strecken gelten, z. B. Zwiesel - Grafenau für 1 Euro oder noch besser, da Urlauber ja eh gratis fahren mit der Gästekarte, dann auch alle Bewohner des Kreises, die ebenfalls kostenlos fahren könnten.
So würden vielleicht mehr Leute ihr Auto stehen lassen.
Das Problem sind doch nicht ein paar schwach genutzte Triebwagen, deren Auslastung man mit Aktionen steigern könnte, sondern die immer noch teure und umweltzerstörende Luxusausbau vieler Dorf- und Kreisstraßen, in absoluten Schwachlastgebieten, die aber den MIV nochmals attraktiver machen, statt die Strecken so zu lassen und nicht auszubauen.
mapic
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Beitrag von mapic »

Trapeztafelfanatiker @ 29 Apr 2019, 14:38 hat geschrieben:Die Fixkosten sind doch eh da und es wäre hochgradig unsinnig, Strecken mit SPNV in Tagesrandlage mit Bussen zu bedienen, denn das lässt Fahrgastzahlen in den Keller wandern. Der Bus wird einfach nicht angenommen, zumindest von viel weniger Menschen.

[...]
Die Fixkosten für den Bus sind übrigens auch "eh da", wenn der zur gleichen Zeit heute einfach nur rumstehen würde. In den Keller wandern würden die Fahrgastzahlen sicher nicht, weil es ja nur sehr wenige Fahrgäste überhaupt betreffen würde. Dass sie geringfügig sinken könnten, stimmt aber durchaus.
Ich stimme dir im Grunde eigentlich voll und ganz zu. Ich persönlich würde auch nicht viel davon halten, wirklich Züge durch Busse zu ersetzen. Aber es ging ja in diesem Thema um die Umwelt und den diesbezüglichen Vergleich der Verkehrsmittel. Und was das Thema Energieverbrauch angeht, ist es halt nun mal vollkommener Unsinn mit einem Zug von 100 Tonnen oder mehr fünf Fahrgäste durch die Gegend zu karren. Daran kann ich auch nix ändern... ;)
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Beitrag von JLanthyer »

Rohrbacher @ 29 Apr 2019, 13:22 hat geschrieben:Ein Zug hat beispielsweise 100 Plätze: Sitzen 120 drin, können 120 davon berichten, dass der Zug ziemlich voll ist.
120 Kunden im Zug mit einer Kapazität von 100 Sitzplätzen? Da sehe ich nur 2 Möglichkeiten:
  • Befinden sich 120 Fahrgäste im Zug, dann sind es 100 Fahrgäste, die sitzen, wogegen die 20 stehen müssen. Vorstellbar ist, daß 100 Leute positiv darüber berichten werden, daß sich im Zug mehr als 100 Fahrgäste befinden. Der stehende Rest beklagt sich, daß sie stehen müssen und äußert sich negativ über den Service der Bahn.
  • Sitzen im 1. Abschnitt 100 Fahrgäste im Zug, dann sind es 100 Fahrgäste, die den vollen Zug erleben könenn. Bei einem Zwischenhalt werden 20 Fahrgäste "ausgetauscht", d.h. 20 steigen aus und 20 andere steigen ein. Durch den Zwischenhalt hat sich die Zahl der Fahrgäste halt eben auf insgesamt 120 erhöht, und wobei im 2. Abschnitt trotzdem 100 Fahrgäste im Zug sitzen, weil bei einem Zwischenhalt ein Fahrgastwechsel stattgefunden hat. Dann sind es 20 Fahrgäste mehr, die ebenfalls von einer hohen Auslastung des Zuges berichten können. Das Ergebnis ist, daß 40 Fahrgäste die Teilstrecke (konkreter zum besseren Verständnis: 20 die 1. Teilstrecke / 20 die 2. Teilstrecke) befahren haben und 80 Fahrgäste auf der gesamten Strecke gefahren sind. Das Ergebnis wäre ja, daß sich eben 120 Fahrgäste positiv über den vollen Zug und vorhandenen Sitzplätze äußern können.
--> Darauf müßte die Bahn(en) mit einer Kapazitätserhöhung aufgrund zukünftig steigenden Fahrgastzahlen reagieren, wenn, wie im 2. Beispiel 120 Kunden zufrieden wären, als im 1. Beispiel, wo nur 100 zufrieden und der Rest unzufrieden wären.
Von den 120 aus dem vollen Zug werden also mehr Leute motiviert sein, sich über volle Züge zu äußern als von von den eh schon nur 30 aus dem weniger ausgelasteten. Geschichten über volle Züge werden entsprechend auch eher weitererzählt.
Wie in meinem ersten Beispiel dargelegt, würden sich vermutlich die restliche 20 Fahrgäste, die möglicherweise hätten stehen müssen, nicht nur positiv über den vollen Zug, sondern auch negativ äußern, daß sie zwangsweise stehen müssen. Das ist keine gute Werbung für die Bahn und div. Verkehrsunternehmen, wenn die erzählte das davon erfahren müssen, daß es aufgrund der Grenzen der Sitzplatzkapazität gestanden werden müßte. Da werden sich die Leute, die das hören würden, zwei- oder dreimal überlegen müssen, ob sie es wagen würden, mit der Bahn zu fahren, oder lieber doch mit dem Auto.

Das gleiche gilt ja für die Pünktlichkeit. 80% pünktliche Zugfahrten heißt ja, dass 80%, also die deutliche Mehrheit problemlos waren und nur 20% (mehr als 5 Minuten) zu spät. Dennoch sind diese 20% in der Wahrnehmung naturgemäß deutlich dominanter.
Wenn es sich in dem Beispiel um Direktverbindungen handelt, sollte das nicht übersehen werden, daß sich bei den Fahrgästen die Folgeverspätung in der Kette noch negativer bemerkbar macht, als nur die 5 Minuten Verspätung. Der Grund könnte sein, daß einem Kunden aufgrund des verspäteten Zuges der Anschlußzug vor ihrer Nase wegfährt und er bei einer nächstmöglichen Verbindung im günstigsten Fall 15 Minuten und im ungünstigsten Fall, sofern keine alternative bzw. Ersatzverbindung zur Verfügung steht 2 Stunden später ankommen kann. Deshalb wäre es gut, wenn nicht nur die Zug-, sondern auch die Kundenpünktlichkeit in die Statistik einfließen würde.
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Beitrag von 146225 »

rautatie @ 29 Apr 2019, 11:57 hat geschrieben: Naja, es liest sich halt so. Leere Züge, von denen nie jemand etwas zu berichten weiß.... Klingt irgendwie geheimnisvoll... Wann fahren denn diese leeren Züge und von wo nach wo? Die müssen doch zu benennen sein?
Ich denke eher, die gemittelte Auslastung kommt von Randeffekten. Ein ICE aus Süddeutschland via Frankfurt Flughafen Fernbahnhof - Köln - Düsseldorf - Essen nach Dortmund wird zwischen Düsseldorf und Essen auch nur noch drittel- bis halbvoll sein, hinter Essen bis Bochum und Dortmund dann recht überschaubar - das schlägt sich natürlich auf die mittlere Gesamtauslastung nieder, wobei dabei halt der kleine Schönheitsfehler übersehen wird, dass der Zug z.B. von Mannheim bis Düsseldorf knackig voll war. Und solche Streckenabschnitte dürfte es noch ein paar geben, wo der Zug "leichter" gefüllt ist, eine Stunde vorher aber noch aus allen Nähten geplatzt ist.

Ich war letzten Donnerstagmorgen mit dem IC 181 von Stuttgart bis Singen unterwegs - dank der 6 Wagen eine überschaubare Fuhre, das könnte mit den 55% Auslastung hingekommen sein (die ab Stuttgart letzten 2 Bpm waren gut bis sehr gut voll, bis zur Zugspitze wurde es dann lichter, das übliche Kopfbahnhof-Phänomen halt). Nimm denselben Zug an einem Samstag Morgen bei schönem Wetter, und die Auslastung ist wegen Richtung Bodensee strebender Ausflügler sicherlich wieder eine ganz andere.

Die Vorstellung, dass es immer/überall volle Züge geben könnte ist genauso irrig wie diejenige, dass es immer/überall leere Züge geben könnte - es mischt sich aus einer Vielzahl von Faktoren zusammen. Nur bringt dieser Hinweis dem Fahrgast, der sich Freitagnachmittag z.B. in den ab Köln heillos überfüllten ICE quetschen muss, halt rein gar nichts, auch wenn am Dienstagvormittag im November zwischen Rostock und Stralsund die Auslastung tatsächlich niedriger war.

EDIT: Und was die Erfassung solcher Daten angeht, die DB ist zwar hochkreativ in Online-Scan-Sonder-Dingens-Sonstwas erfinden und könnte hier Reisendenströme vermutlich recht gut erfassen. Ob das in dem zerfledderten Laden jemand regelmäßig und nachvollziehbar tut, und wofür, ist die andere Frage. Und außerdem: Könnte denn gerade der Fernverkehr, wenn er denn exakte Nachfragedaten hätte, überhaupt reagieren? Im Moment sicher nicht.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Rohrbacher @ 29 Apr 2019, 13:22 hat geschrieben: Das gleiche gilt ja für die Pünktlichkeit. 80% pünktliche Zugfahrten heißt ja, dass 80%, also die deutliche Mehrheit problemlos waren und nur 20% (mehr als 5 Minuten) zu spät. Dennoch sind diese 20% in der Wahrnehmung naturgemäß deutlich dominanter.
Weil das einfach zu viel ist und vor allem die meisten dieser genannten 20% nicht existent wären mit einer perfekten Infrastruktur.
Die meisten Verspätungen resultieren aus der miesen, maroden, rückgebauten Infrastruktur.

Täglich Stellwerksstörungen, Bü-Störungen und heute dank so einem Wichtigtuer die erste Fahrt nach auf Sicht (bei gerne auch mal 10 km zum nächsten Signal), fehlende Überleitstellen, rückgebaute Bahnhöfe zu Hp mit fehlenden Kreuzungsmöglichkeiten usw.
Viele Strecken wurden doch auf den reinen Bedarf zurückgebaut, ohne jede Reserve, ohne Rückfallebene, ohne jede Flexibilität.

Dazu kommen Fälle die sich immer stärker häufen, wie Sperrungen wegen Personen im Gleis (oftmals viel zu voreilig gemeldet, weil die eh über alle Berge sind, ich ignoriere das großteils). Manche Stellen im MVV-Gebiet sind da so gut wie täglich betroffen und dennoch passiert nichts. Weder eine Einzäunung wie auf der Stammstrecke noch wird da mal richtig was dagegen gemacht.

Wir müssen hin zu einer perfekten Infrastruktur, die viele flexible Reserven, Überleitstellen usw. hat, so dass wir einen hohen Pünktlichkeitsgrad haben, inkl. dessen dass maximal 3 Minuten als pünktlich gelten, denn die 6 Minuten sind ja wohl ein schlechter Scherz.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

146225 @ 29 Apr 2019, 17:53 hat geschrieben: Ich denke eher, die gemittelte Auslastung kommt von Randeffekten. Ein ICE aus Süddeutschland via Frankfurt Flughafen Fernbahnhof - Köln - Düsseldorf - Essen nach Dortmund wird zwischen Düsseldorf und Essen auch nur noch drittel- bis halbvoll sein, hinter Essen bis Bochum und Dortmund dann recht überschaubar - das schlägt sich natürlich auf die mittlere Gesamtauslastung nieder, wobei dabei halt der kleine Schönheitsfehler übersehen wird, dass der Zug z.B. von Mannheim bis Düsseldorf knackig voll war. Und solche Streckenabschnitte dürfte es noch ein paar geben, wo der Zug "leichter" gefüllt ist, eine Stunde vorher aber noch aus allen Nähten geplatzt ist.
Aber genau das gibt es doch auch auf der Straße.
Es gibt Autobahnabschnitte die im Verhältnis zu anderen total schlecht ausgelastet sind und fast nur dem Transit dienen.
Das liegt eben alles in der Natur der Sache. Nehmen wir die A 6, die mit sinnlosen Milliarden auf einer überteuerten Trasse ausgebaut werden musste (von vielen wurden umweltfreundlichere Alternativtrassen vorgeschlagen, die auch Verkehre gebündelt hätten: Bündelung mit B 85/A 93 in Teilabschnitten). Dort ist östlich von Amberg sehr wenig Verkehr, großteils Lkw, daher ist da Sonntags so gut wie kein Verkehr.
Was müsste man dann bei solchen Auslastungszahlen davon denken wie hier Milliarden durch die Natur getrieben wurde?

Von der A 94 brauch ich gar nicht erst anfangen. Den Sinn dieser soll mir mal einer erklären. Naturzerstörung für einen Transit, obwohl z. B die A 92 nicht mal ansatzweise ausgelastet ist und die A 3 das am Ende auch aufnehmen hätte können oder südlich die A 8 vielleicht weniger, aber Druck ist gut, denn der MIV darf nicht attraktiver gemacht werden. Das Straßennetz ist gut genug ausgebaut.
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 29 Apr 2019, 15:49 hat geschrieben:Aber es ging ja in diesem Thema um die Umwelt und den diesbezüglichen Vergleich der Verkehrsmittel. Und was das Thema Energieverbrauch angeht, ist es halt nun mal vollkommener Unsinn mit einem Zug von 100 Tonnen oder mehr fünf Fahrgäste durch die Gegend zu karren. Daran kann ich auch nix ändern...  ;)
Nochmal: 628 oder 798 bei 40-50 km/h auf einer Nebenbahn rumrollen und Regionalbus siebenmal Beschleunigen auf 80 km/h, dazwischen Abbremsen, Abbiegen, "direkt durch den Ort", Teillast etc. nimmt sich vom reinen Spritverbrauch in der Praxis am Ende des Tages gar nicht viel. Es kommt natürlich auf die Strecke an.

Im Grunde hast du natürlich recht. Es ist aber nicht das Problem der Eisenbahn an sich, wenn man heute die großen tollen VT mit hoher Fahrdynamik auf Nebenbahnen und anderen Strecken fährt, wo man's so gar nicht braucht. Ich find's echt ulkig, wenn die gleichen, die in der Rückschau eine V100 mit zwei Silberlingen als völlig ineffizient bezeichnen (was ja stimmt, gerade oft im Verhältnis zur Auslastung), unbedingt mehrmotorige Hochleistungstriebwagen mit hoher Beschleunigung (gaaaaaaaaanz wichtig!!!!1!!1111einself!1) einsetzen wollen, wo die wegen des fehlenden Streckenausbaus nichts bringen oder für den Fahrplan nicht notwendig sind, aber der Zug letztlich ähnliche Dimensionen annimmt wie damals mit der 211. Nur weil z.B. ein 622 ein Triebwagen ist, ist der ja nicht automatisch sparsamer. Leider haben wir jetzt keine Verbrauchswerte da in einem einheitlichen Anwendungsfall da, aber Leistungs- und Gewichtsdaten.

795: 1952, 14 t, 110 kW, 60 Sitzplätze -> 0,23 t/Platz bzw. 1,83 kW/Platz (VT solo)
795: 1952, 22 t, 110 kW, 95 Sitzplätze -> 0,23 t/Platz bzw. 1,16 kW/Platz (VT mit Beiwagen)
798: 1955, 31 t, 220 kW, 100 Sitzplätze -> 0,31 t/Platz bzw. 2,20 kW/Platz (VT mit Steuerwagen)
628: 1986, 67 t, 410 kW, 144 Sitzplätze -> 0,46 t/Platz bzw. 2,85 kW/Platz
643: 1998, 80 t, 630 kW, 150 Sitzplätze -> 0,53 t/Platz bzw. 4,20 kW/Platz (dreiteilige Einheit)
648: 2008, 77 t, 780 kW, 140 Sitzplätze -> 0,55 t/Platz bzw. 5,57 kW/Platz (BRB)
622: 2014, 98 t, 1.170 kW, 180 Sitzplätze -> 0,54 t/Platz bzw. 6,50 kW/Platz (DB)

Zum Vergleich:
323: 1950, 25 t, 45 kW, 56 Sitzplätze -> 0,45 t/Platz bzw. 0,80 kW/Platz (Köf mit Lokalbahnwagen)
211: 1960, 118 t, 809 kW, 200 Sitzplätze -> 0,59 t/Platz bzw. 4,05 kW/Platz (lokbespannter Zug mit 2x Bn)
Bus: 1980, 10 t, 177 kW, 49 Sitzplätze -> 0,20 t/Platz bzw. 3,36 kW/Platz (Mercedes O 307, Hochflur)
Bus: 2010, 12 t, 235 kW, 44 Sitzplätze -> 0,27 t/Platz bzw. 5,34 kW/Platz (MAN Lion's City Ü, Niederflur)


Man kann sicherlich fragen, ob man 100 t bewegen muss, wenn vielleicht fünf Leute mitfahren. Ich würde einen anderen Schluss daraus ziehen. Denn interessant ist es auch, wenn man Masse und Leistung der gleichen Fahrzeuge mal auf eine willkürliche Auslastung von fünf Leuten pro Nase runterrechnet, dann sieht man wunderbar, wie unsere Züge eben immer weniger dafür ausgelegt wurden, Stichwort Rückzug der Bahn vom Land. Heute will man es politisch immer mehr bzw. fährt im Takt auch zu Zeiten, wo wenig los ist, baut aber längst keine entsprechenden Fahrzeuge mehr, die dann auch wieder konkurrenzfähiger zu Omnibussen wären. So gesehen ist das die gleiche Nummer wie bei den Trambahngegnern in München. Seit wir spezielle Lokalbahnlokomotiven und Schienenbusse abgeschafft haben, ist zwischen Regionalbus und einem LINT beispielsweise eine ziemlich große Schere aufgegangen, die oft mit viel zu großen Triebwagen gefüllt oder eben für nicht wirtschaftlich erklärt und dem Bus überlassen wird:

795: 2,8 t und 22 kW (VT solo)
795: 4,4 t und 22 kW (VT mit Beiwagen)
798: 6,2 t und 44 kW (VT mit Steuerwagen)
628: 13,4 t und 82 kW
643: 16,0 t und 126 kW (dreiteilige Einheit)
648: 15,4 t und 156 kW (BRB)
622: 19,6 t und 234 kW (DB)

Zum Vergleich wieder:
323: 5,0 t und 9 kW (Köf mit Lokalbahnwagen)
211: 23,6 t und 162 kW (lokbespannter Zug mit 2x Bn)
Bus: 2,0 t und 35 kW (Mercedes O 307, Hochflur)
Bus: 2,4 t und 47 kW (MAN Lion's City Ü, Niederflur)


Es sind eben nicht nur Autos immer größer und schwerer geworden, auch die Triebwagen.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Beitrag von mapic »

Rohrbacher @ 30 Apr 2019, 02:19 hat geschrieben:Nochmal: 628 oder 798 bei 40-50 km/h auf einer Nebenbahn rumrollen und Regionalbus siebenmal Beschleunigen auf 80 km/h, dazwischen Abbremsen, Abbiegen, "direkt durch den Ort", Teillast etc. nimmt sich vom reinen Spritverbrauch in der Praxis am Ende des Tages gar nicht viel. Es kommt natürlich auf die Strecke an.
Das hab' ich schon verstanden. Ich bin mit deinen Ausführungen auch absolut einverstanden. Dir habe ich ja auch gar nicht widersprochen.
Das einzige was ich dir vorwerfen kann ist, dass du mir etwas zu viel mit historischem Material argumentierst. Den 628er muss man ja auch schon fast dazu zählen. Denn "in der Praxis" existiert dieses effiziente Rollmaterial, das du da erwähnst, halt einfach nicht mehr oder bald nicht mehr. Und du hast ja selbst ganz schön ausgeführt, dass die heutigen Triebwagen bei schwacher Auslastung deutlich ineffizienter sind als das erwähnte historische Material. Da ich bei meiner Argumentation eigentlich durchaus von der Gegenwart ausgegangen bin und nicht von tiefsten Bundesbahnzeiten, sind wir uns also im Prinzip durchaus einig. ;)
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Beitrag von TramBahnFreak »

Heutzutage müsste man das dann wohl eher mit 650 und 672 vergleichen...
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Die 650 dürfen ja nicht mehr gebaut werden und so richtige Nachfolger, die den Crashnormen entsprechen, einteilig, gibt es auch nicht. Sollte es aber auch nur als Batterie-Hybrid geben, am besten dann kompatibel mit entsprechendem ET.

Zurück zum Thema an sich:
Billigflieger am Hahn - Arte-Doku

Interessante Doku auf Arte, die sich mit dem Flughafen Hahn befasst und dass sich dort Ryan immer mehr zurückzieht.
Wäre eine gute Gelegenheit diesen Flughafen abzuwickeln. Kein Mensch braucht diese Pampa-Regionalflughäfen. Tut mir zwar für die paar betroffenen Menschen leid die dort arbeiten, aber deswegen kann man doch so ein ökologisch bedenkliches Monstrum nicht aufrecht erhalten.
Hahn sollte nicht nur abgewickelt werden, große Teile der Flächen renaturiert.
Auf jeden Fall sollten alle Subventionen für dieses ökologische Zerstörungswerk eingestellt werden. Man muss sich auf die großen Flughäfen konzentrieren, wie Frankfurt.
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Beitrag von rautatie »

Trapeztafelfanatiker @ 30 Apr 2019, 13:51 hat geschrieben: Wäre eine gute Gelegenheit diesen Flughafen abzuwickeln. Kein Mensch braucht diese Pampa-Regionalflughäfen.
Ich persönlich fände es auch besser, sich auf die größeren Airports zu konzentrieren. Ich weiß nicht, ob wir wirklich all die kleinen Regionalflughäfen brauchen, auf denen z.T. nur wenige Flüge pro Tag bzw. pro Woche starten und landen.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Cloakmaster »

Die Frage ist halt, wer ist "wir"?

Und wer soll entscheiden, ob man eher zB Paderborn/Lippstadt oder Münster/Osnabrück, die beide trotz relativer Nähe zu einander - und auch zu größeren Airports - in ihrer jetztigen Form durchaus funktionieren, dicht macht, nur weil "wir" nicht beide Flughäfen brauchen?

Gerade beim Hahn hätte mir die Idee einer - ja durchaus einmal angedachten - Transrapid-Trasse nach Frankfurt/M. ganz gut gefallen, um so wenigstens teilweise eine Verlagerung ins Ländliche zu erreichen. Der Hunsrück ist eh schon nicht gerade reich mit Arbeitsplätzen gesegnet, da muss man diewenigen , die es dort gibt, nicht auch noch Richtung Frankfurt schubsen. Aber selbst die Reaktiverung der Hunsrück-Querbahn kommt ja seit Jahren nicht in die Hufe.

Und natürlich ist es leicht, zu sagen "das braucht es nicht", und dabei zu verschweigen, daß es an gangbaren Alternativen fehlt, weil der Ausbau der Bahn einfach um Jahrzehnte hinterher hinkt.
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Beitrag von rautatie »

Cloakmaster @ 30 Apr 2019, 15:50 hat geschrieben: Die Frage ist halt, wer ist "wir"?
Meine Güte, keine Panik, ich werde sicher nicht persönlich diese Flughäfen stilllegen. Dies ist nur eine Diskussionsplattform, wo man seine persönliche Meinung kund tun kann. Natürlich weiß ich nicht wirklich, wer diese Flughäfen braucht, aber ich gehöre auch keiner Expertenkommission an, die das zu beschließen hat. Ich hatte gedacht, dass wir (damit ist in diesem Kontext die Gruppe der in diesem Thread schreibenden Forumsteilnehmer gemeint) hier einfach schreiben können, wie wir (selber Kontext, selbe Bedeutung von "wir") es persönlich sehen.

Zitat:
Und natürlich ist es leicht, zu sagen "das braucht es nicht",

Sicher, es handelt sich hier um eine Meinungsäußerung, keinen offiziellen Beschluss. Ich hatte meine persönliche Meinung zu dem Thema geäußert, die natürlich keine offizielle Relevanz hat. Vielleicht jetzt klarer, wie es gemeint ist?
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Cloakmaster @ 30 Apr 2019, 14:50 hat geschrieben:
Die Frage ist halt, wer ist "wir"?
Wir als Staat, wir als Steuerzahler, wir als Menschen die den Klimawandel und eine ökologische Zukunft im Blick haben.
Hahn ist unnötig und sollte renaturiert werden.
Cloakmaster hat geschrieben: Und wer soll entscheiden, ob man eher zB Paderborn/Lippstadt oder Münster/Osnabrück, die beide trotz relativer Nähe zu einander - und auch zu größeren Airports -  in ihrer jetztigen Form durchaus funktionieren,  dicht macht, nur weil "wir" nicht beide Flughäfen brauchen?
Wer sagt denn das man anordnet da zu schließen? Sollten diese staatliche Subventionen bekommen, dann Einstellung aller Zahlungen. Die ökologische Wende, der Klimawandel geht vor Dingen, wie "ja das funktioniert".
Über Kassel-Calden brauchen wir gar nicht diskutieren, den muss man wirklich abwickeln, das Politikerdenkmal. Bei den anderen beiden kann man über einen reduzierten Erhalt reden, wenn die sich selber tragen, aber wir müssen einfach an unsere Zukunft denken!
Köln-Bonn und Düsseldorf sind die Flughäfen für NRW.
Cloakmaster hat geschrieben: Gerade beim Hahn hätte mir die Idee einer - ja durchaus einmal angedachten - Transrapid-Trasse nach Frankfurt/M. ganz gut gefallen, um so wenigstens teilweise eine Verlagerung ins Ländliche zu erreichen. Der Hunsrück ist eh schon nicht gerade reich mit Arbeitsplätzen gesegnet, da muss man diewenigen , die es dort gibt, nicht auch noch Richtung Frankfurt schubsen.  Aber selbst die Reaktiverung der Hunsrück-Querbahn kommt ja seit Jahren nicht in die Hufe.
Für die einzigartige Naturlandschaft dort ist es auf jeden Fall besser und wo hätten denn die ganzen Leute hin sollen, wenn dort ein Großflughafen wäre? Da wäre viel Fläche versiegelt worden. Die meisten Orte dort sind winzig.
Rheinland-Pfalz sollte Behörden dorthin verlagern und andere Maßnahmen treffen. Das bringt mehr als ökologisch bedenkliche Spielzeuge zu erhalten.
Transrapid zum Hahn, wo wichtige Magistralen unterfinanziert sind, klar. Musste scheitern und RLP bekommt es ja nicht mal hin die bestehende Bahnlinie zu reaktivieren, obwohl davon auch die Region profitieren würde und eben nicht nur die einbrechenden Fluggäste.
Cloakmaster hat geschrieben: Und natürlich ist es leicht, zu sagen "das braucht es nicht", und dabei zu verschweigen, daß es an gangbaren Alternativen fehlt, weil der Ausbau der Bahn einfach um Jahrzehnte hinterher hinkt.
Der Ausbau wurde doch von denen verhindert, die Milliarden Subventionen in den Flugverkehr und den Bau neuer Straßen gesteckt haben, während die Schiene mit Alibigeldern dahinvegetiert ist und nicht richtig ausgebaut wurde.
Jetzt muss man eben Druck reinbringen und radikal die meisten Regionalflughäfen schließen. Die EU will die Subventionen dafür eh reduzieren oder abschaffen und das ist ein gutes Mittel diese Flughäfen abzuwickeln.
Man muss einfach mehr in den Bahninfrastrukturausbau stecken und zwar deutlich mehr.
Das ist aber kein Grund eines der Mittel, warum wir eklatant unsere Klimaschutzziele verfehlen, weiter zu pimpen. Im Zweifel muss auch die Natur wichtiger sein als eine schnelle Flugreise an den Strand von Ibiza.
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 30 Apr 2019, 08:33 hat geschrieben:Das einzige was ich dir vorwerfen kann ist, dass du mir etwas zu viel mit historischem Material argumentierst. Den 628er muss man ja auch schon fast dazu zählen.
Um die Entwicklung (!) des angesprochenen Problems zu zeigen, muss ich das nunmal. Man kann auch nicht zeigen, dass die modernen Autos viel zu fett sind ohne sie mit alten zu vergleichen. Da die Zyklen bei der Eisenbahn viel länger sind, muss man sehr viel weiter zurück. Ich hab's mir ja sogar noch gespart, dass man eben um 1950 festgestellt hat, dass sogar ein Triebwagen wie der VT70 als zu schwer, zu teuer und zu klein erachtet wurde für den Nebenbahnbetrieb gerade im Vergleich mit einem (damals hochmodernen) Bus. Und genau das hast du ja richtigerweise für heute auch festgestellt. Also könnte man da ja dann durchaus die gleichen Schlüsse draus ziehen wie zu eigentlich schon tiefsten Vorkriegsreichsbahnzeiten. :D Auch die Erfindung der Nebenbahn (obacht, war noch viel früher) an sich basiert auf der selben Erkenntnis, dass die richtige große Eisenbahn für fünf Leute, drei Hühner und fünf Milchkannen überdimensioniert ist. Also warum fahren wir dann heute spätestens wenn die 628 abgelöst werden, überall mit großen 100t-Hauptstrecken-Triebwagen und wundern uns im besten Fall selbstkritisch, ob das energetisch im Einzelfall sinnvoll ist oder fragen uns warum z.B. in Bayern Bahnstrecken erst ab 1.000 Fahrgästen reaktiviert werden sollen? Ein bisschen ist das auch eine Henne-Ei-Problem, wenn man nicht auf dem Standpunkt steht Bahnverkehr machen zu wollen, koste es was es wolle.

Man kann natürlich sagen, entsprechend gering ausgelastete Strecken fährt man mit einem Bus. Oder man fragt sich, ob die Triebwagen wirklich 100 t haben müssen und ob das immer schon so war im Vergleich mit einem Bus. Die 211 musste halt als im konkreten Zusammenhang (fünf Nasen wollen Zugfahren) bekannt ineffiziente Vergleichsgröße mit rein. Das eine ist historisch, das andere findet gerade statt und da sind wir wieder beim angesprochenen Problem. ;)
TramBahnFreak @ 30 Apr 2019, 11:15 hat geschrieben:Heutzutage müsste man das dann wohl eher mit 650 und 672 vergleichen...
Dann machen wir das doch mal. :D

672: 1996, 23 t, 265 kW, 64 Sitzplätze -> 0,36 t/Platz bzw. 4,14 kW/Platz (vollbestuhlt)
650: 1999, 40 t, 514 kW, 70 Sitzplätze -> 0,57 t/Platz bzw. 7,34 kW/Platz (DB)
650: 2010, 40 t, 530 kW, 101 Sitzplätze -> 0,40 t/Platz bzw. 5,25 kW/Platz (agilis mit 2+3 Bestuhlung)

So richtig klar hebt sich der 650 freilich auch nicht ab, außer natürlich bei der Motorleistung nach oben. Der ist ja gerade das Paradebeispiel, wie man oft fünf Fahrgäste mit einem halben Megawatt Dieselleistung raketenartig beschleunigt. Mal abgeshen davon, dass das bodennah stattfindet, könnte die Energiebilanz dabei ähnlich sein wie bei einem Flug. Wenn man es so sieht, müsste man eigentlich besonders die schwach frequentierten Strecken mit vielen Halten bevorzugt elektrifizieren. Mh.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Genau darum muss man in großen Netzen ausschreiben und entsprechende Reserven anlegen, denn die Strecken die in Tagesrandlagen vielleicht schwach genutzt sind, können zur HVZ randvoll sein oder eben die Strecken daneben.
So dass ein Fahrzeugpool mit größeren Fahrzeugen und kleineren Fahrzeugen angelegt werden kann, die untereinander kompatibel sind und auch Direktverbindungen ermöglichen. Wir müssen ja eh hin zur Vollelektrifizierung (und da zähle ich jetzt auch Batterie-Hybrid dazu, Wasserstoff auf der Schiene lehne ich ab, da inkompatibel mit ET).

Dann hat man für weniger frequentierte Strecken eben kleinere Fahrzeuge, die aber dann mit den größeren Fahrzeugen der größeren Netze kombiniert werden können und in Tagesrandlagen könnte man die kleineren Fahrzeuge eben dann auch auf den Hauptstrecken fahren lassen, während die größeren Fahrzeuge ruhen.
Dafür braucht man größere Netze mit größeren Reserven und flexiblen Einsatzmöglichkeiten.

Aber unter 2teilig wird es nicht mehr gehen, schon wegen Crashnorm usw., aber mit 2teiligen ET oder Batteriehybrid könnte man dann gesamte Netze in Tagesrandlagen bedienen und unterm Tag laufen sie eben in den Nebenästen oder laufen als Verstärker mit zwischen 4- oder 5-teiligen ET.

Der 650 hat ja eh keine Zukunft und darf u. a. wegen der Crashnorm nicht mehr gebaut werden. Ein einteiliger Triebwagen ist nicht mehr in Sicht und wird auch bisher nicht mehr bestellt. Da ist natürlich die Frage was mit den 650-Netzen passiert, wenn die 650 ihr Leben aushauchen.
In manchen Regionen sind die Fahrgastzahlen so weit nach oben, dass die 650 eh schon lange nicht mehr taugen, gerade in BaWü. Aber was passiert z. B. im Dieselnetz Oberfranken mit vielen Strecken die außerhalb der HVZ nicht mal einen 650 anständig füllen.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Was spricht gegen den Weiterbau der einteiligen LINT? Die sehen jetzt auf den ersten Blick nicht so aus, als wären Crashnormen ein unüberwindliches Hindernis.

PS und was hat das eigentlich mit dem noch Fly Movement zu tun?
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Genau darum muss man in großen Netzen ausschreiben
Viel spass mit den ganzen Problemen die das verursacht! <_< Und das dann Tickets nicht mehr gültig sind und und und...
So dass ein Fahrzeugpool mit größeren Fahrzeugen und kleineren Fahrzeugen angelegt werden kann, die untereinander kompatibel sind und auch Direktverbindungen ermöglichen. Wir müssen ja eh hin zur Vollelektrifizierung (und da zähle ich jetzt auch Batterie-Hybrid dazu, Wasserstoff auf der Schiene lehne ich ab, da inkompatibel mit ET).
Lol klar... Da ist es günstiger mit EINER Garnitur zu fahren. Dazu kommt Wartung, Personal und so weiter. Die machen doch eh gerade einen Test mit den Cityjet (aka Desiro ML) wo sie paar Akku eingebaut haben. Paar Tonnen mehr und das Recylen von den Akku ist Umweltfreundlicher als bisschen Kupfer Draht. Klar... :rolleyes:
Und die waren so genial sich von Bombadier die Schnellbahn und von Siemens die Diselkiste gekauf zu haben die ned kompativel zu einander sind. :unsure: ...
oder Batteriehybrid könnte man dann gesamte Netze in Tagesrandlagen bedienen und unterm Tag laufen sie eben in den Nebenästen oder laufen als Verstärker mit zwischen 4- oder 5-teiligen ET.
Du weist schon das diese:
a) Weniger Sitzplätze haben und
b) paar Tonnen mehr haben? Ich würde Akku statt Batterien nehmen ist umweltfreundlicher. B-)
Strecken mit SPNV in Tagesrandlage mit Bussen zu bedienen, denn das lässt Fahrgastzahlen in den Keller wandern. Der Bus wird einfach nicht angenommen, zumindest von viel weniger Menschen.
FALSCH! Oft ist es anders rum! Kaum fährt der Bus durch den Ort fahren mehr mit als mit den Zug oder zwischen Feld und Feld hält.
Du kannst mir jetzt sicher die Beispiele von Strecken nennen, wo das überhaupt sinnvoll wäre und wo, das kommt ja noch dazu, der Bus die Fahrzeiten halten könnte.
Gerne!
Viel mehr sollte man gerade die Schwachlaststrecken nochmals vergünstig befahren können, mit 1-Euro-Tickets, die auf diesen Strecken
Bei uns sind das Verbund Strecken und du denkst doch nicht ernsthaft das der Verbund sowas freiwillig macht?
Bewohner des Kreises
Und was macht das Rechteck oder die Raute? Gehen Leer aus?
eine überschaubare Fuhre
Bist du Lohnkutscher?
Viele Strecken wurden doch auf den reinen Bedarf zurückgebaut, ohne jede Reserve, ohne Rückfallebene, ohne jede Flexibilität.
Deutsche Politik eben!
Leider haben wir jetzt keine Verbrauchswerte da in einem einheitlichen Anwendungsfall da, aber Leistungs- und Gewichtsdaten.
Dann schaue dir mal den Vossloh Tramlink ET 121 an der bei uns fährt. Hat leider kein WC an Board und keine ahnung was die höchstgeschwindichkeit ist aber der ist schon edel.
Kein Mensch braucht diese Pampa-Regionalflughäfen.
Sollen wir Linz zusperren eines der grössten Luftfracht Hubs bei uns?
ja durchaus einmal angedachten - Transrapid-Trasse nach Frankfurt/M. ganz gut gefallen
Bitte wie viele Drogen muss man sich rein ziehen das man auch nur ansatzweise annehmen kann das es verwirklicht wird?
Wir als Staat, wir als Steuerzahler, wir als Menschen die den Klimawandel und eine ökologische Zukunft im Blick haben.
Wir? Wie Partizipiere Ich?
dass die modernen Autos viel zu fett sind
DAs liegt eher an den insassen.
Da die Zyklen bei der Eisenbahn viel länger sind, muss man sehr viel weiter zurück.
4020 gell?
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 30 Apr 2019, 18:07 hat geschrieben: Was spricht gegen den Weiterbau der einteiligen LINT? Die sehen jetzt auf den ersten Blick nicht so aus, als wären Crashnormen ein unüberwindliches Hindernis.
Kostet halt Gewicht und damit Antriebsleistung bzw. Dieselkraftstoff. Vor dem Hintergrund vor potentiellen Reaktivierungen erschwert das damit diese durch höhere Betriebskosten.
Die bei der Schönbuchbahn rechneten bekanntlich mit jeder Kilowattstunde, weshalb sie sich sogar noch ein leichteres Extrafahrzeugsmodell leisteten.

Wenn man die Verkehrswende weiter denkt, dann würde ich in Zukunft auch auf mind. 2-Teiler setzen, wobei die 2. Hälfte im Niederflurbereich ein reiner Fahrradwagen mit Auflademöglichkeit für E-Bikes wäre. So käme man auf dem Land auch ohne Auto halbwegs gut weiter (Das Wetter muss halt auch noch passen).

Aber da sind wir jetzt eher bei NoCar nicht NoFly ;)
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Aber da sind wir jetzt eher bei NoCar nicht NoFly
Eher bei NoJoke and NoFun. <_<
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Metropolenbahner @ 30 Apr 2019, 17:45 hat geschrieben: Kostet halt Gewicht und damit Antriebsleistung bzw. Dieselkraftstoff. Vor dem Hintergrund vor potentiellen Reaktivierungen erschwert das damit diese durch höhere Betriebskosten.
Solange ich nur einen Einteiler brauche, hat ein Zweiteiler ein höheres Gewicht und höhere Betriebskosten.
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Beitrag von 146225 »

Was bei der ganzen "Nebenbahndiskussion" für mich untergeht: ein 628 schafft in 20 Minuten Fahrzeit vielleicht 5 Halte, ein VT (oder besser ET) der schneller beschleunigt, in der gleichen Fahrzeit aber 8 oder 9 auf der Nebenbahn. Wir müssen immer noch die Bahn zu den Menschen bringen, wenn sie genutzt werden soll - also wohnort-nahe Bedarfs-Hp, sonst bleiben die Leute gerade an der Nebenbahn gleich im Auto sitzen.
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Beitrag von JLanthyer »

In dem Falle könnten Menschen, die die größte Entfernung zurücklegen wegen 3-4 zusätzliche Halten (egal, ob Regel- oder Bedarfshalt) auf die Bahn verzichten und (wieder) mit dem Auto fahren. Für die Leute sind 3-4 Zusatzhalte eher eine Zumutung, als ein Gewinn. Würde auf die 3-4 Zusatzhalte verzichtet werden, könnten die moderne Fahrzeuge vielleicht 2-3 oder mehr Minuten an Fahrzeit gewinnen. Dann würde die Fahrt 17 oder weniger Minuten dauern.

Und vor allem: Wer ist "wir"?

Auf der Ammertalbahn zum Beispiel hat der zusätzliche Halt "Herrenberg-Zwerchweg" als "Bahn-zu-den-Menschen-bringen"-Argument bzw. -Aktion nichts gebracht. Einst hielten die 650-er-Triebwagen regelmäßig dort, heute nur noch beschränkt in den Abendstunden (21:00 - Betriebsschluß) und an Wochenenden bei Bedarf. Zwerchweg ist der einzige Hp, das zum "Bedarfshalt" degradiert wurde.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 30 Apr 2019, 19:28 hat geschrieben: Solange ich nur einen Einteiler brauche, hat ein Zweiteiler ein höheres Gewicht und höhere Betriebskosten.
klar, aber im Verhältnis zu deutlich mehr Platz macht das fast nichts mehr aus. Das Argument mit ner Akku-Version ist auch nicht von der Hand zu weisen. In nem 2-Teiler bekommt man einfacher Akkus für die Rückgewinnung der Bremsenergie unter, und schon sind die Betriebskosten mit Bremserngienutzung geringer.
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Beitrag von Rohrbacher »

Iarn @ 30 Apr 2019, 18:07 hat geschrieben:PS und was hat das eigentlich mit dem noch Fly Movement zu tun?
Na, weil man streng genommen im Einzelfall einen ähnlichen CO2-Ausstoß wie beim Fliegen erreichen kann, wenn man allein in einem 100 t-Zug sitzt. ;)
146225 @ 30 Apr 2019, 19:37 hat geschrieben:Was bei der ganzen "Nebenbahndiskussion" für mich untergeht: ein 628 schafft in 20 Minuten Fahrzeit vielleicht 5 Halte, ein VT (oder besser ET) der schneller beschleunigt, in der gleichen Fahrzeit aber 8 oder 9 auf der Nebenbahn. Wir müssen immer noch die Bahn zu den Menschen bringen, wenn sie genutzt werden soll - also wohnort-nahe Bedarfs-Hp, sonst bleiben die Leute gerade an der Nebenbahn gleich im Auto sitzen.
*Hand an Kopf* Ja, passt schon. Wir reden hier über Nebenbahnen. Beispiel: Münchberg - Helmbrechts, 9 km, Streckenhöchstgeschwindigkeit 50 km/h! Ein Zwischenhalt, zwei weitere Bedarfshalte, heute ultraschnell allein dank 650 statt 628, ja, es ist der blanke Wahnsinn:

1976 mit 798: 14 Minuten
2010 mit 628: 14 Minuten
2019 mit 650: 14 Minuten

Klingelt's? :lol:

Auf so Sachen wie der Bodenseegürtelbahn, wo man alle paar Kilometer auf bis zu 120 km/h beschleunigt und eigentlich eh elektrisch fahren sollte, okay. Aber schon wieder auf eilzugig befahrenen Strecken wie bei der SOB mit zudem wieder fixen Kreuzungshalten, bringt's einfach nix. Und auf Nebenbahnen schon gar nicht. Ob massenweise Leute ihre Autos stehenlassen, auch wenn der 650 in 45 Minuten nach'm letzten Kreuzen vielleicht 1-2 Minuten "reinbeschleunigt", ziehe ich schwer in Zweifel. Der einzige Effekt der Aktion in Oberfranken: Der 650 säuft mehr Sprit, um die gleichen fünf Leute nach Helmbrechts zu befördern. Und genau darum geht's hier ja gerade! Klimaschutz passiert nicht, wenn man einfach nur nicht mehr in Flugzeuge steigt und die Autos kleiner werden. Auch bei der Eisenbahn ist Potential da, z.B. in dem man auf Nebenbahnen keine unnötig schweren Raketenzüge einsetzt, die's da nicht braucht, auch wenn gewisse Freaks, das ständig und immer wieder behaupten. Sorry, das ist exakt die gleiche Argumentation wie bei den Autofahrern, die meinen mit einem Porsche 911 innerorts unter Einhaltung aller Verkehrsregeln 10 Minuten schneller zu sein als mit einem VW Polo mit 50 PS. Wenn dein Raketenzug noch Schiebetritte und sowas hat, die dazu führen, dass das Abfertigen ewig dauert, dann kann's dir gar passieren, dass du sogar Zeit verlierst. Einen Schienenbus als Extremfall ganz ohne Technikgedöns an der Tür, den du überblicken kannst, fertigst du insbesondere mit Zub an der Tür in fünf Sekunden Standzeit ab, wenn sich eh keiner rührt. Mit sowas gewinnst du mehr Zeit als du beim Beschleunigen auf 50 km/h verlieren kannst. Ach und gibt's nach Helmbrechts noch den Bü zum Schlüsseln? Auch da verlierst du gigantisch Zeit, wenn der Tf erst nach hinten muss, warten bis die Tür Bock hat, dann außen wieder nach vorne Laufen und dann retour. Solche Qualitäten fehlen heute weitgehend, weil die Züge für den nunmal immer noch real existierenden Nebenbahnbetrieb de facto gar nicht mehr gebaut sind. Aber ne, Hauptsache der VT beschleunigt gut, ist wichtig. *seufz*
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Beitrag von 146225 »

JLanthyer @ 30 Apr 2019, 19:33 hat geschrieben: In dem Falle könnten Menschen, die die größte Entfernung zurücklegen wegen 3-4 zusätzliche Halten (egal, ob Regel- oder Bedarfshalt) auf die Bahn verzichten und (wieder) mit dem Auto fahren. Für die Leute sind 3-4 Zusatzhalte eher eine Zumutung, als ein Gewinn. Würde auf die 3-4 Zusatzhalte verzichtet werden, könnten die moderne Fahrzeuge vielleicht 2-3 oder mehr Minuten an Fahrzeit gewinnen. Dann würde die Fahrt 17 oder weniger Minuten dauern.

Und vor allem: Wer ist "wir"?
Welchen Teil von "mehr Halte bei gleicher Fahrzeit" muss man Dir nochmal erklären?

Und "wir" ist in solchen Zusammenhängen immer jede und jeder, der sich als nicht egozentrischer Teil eines demokratischen Staatswesens versteht. Okay, Du bist raus.

__________________________________________________________________________________________________________________________________________
EDIT: Und dass der Kollege aus Rohrbach mal wieder noch beim "Eilzug"-Fahren von vorgestern kleben geblieben ist, war auch schon vorher klar. Nein, keinen Dank, ich schreibe hier im Forum auch für Leute, die es nicht verstehen können oder wollen.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

Rohrbacher hat geschrieben: *Hand an Kopf* Ja, passt schon. Wir reden hier über Nebenbahnen. Beispiel: Münchberg - Helmbrechts, 9 km, Streckenhöchstgeschwindigkeit 50 km/h! Ein Zwischenhalt, zwei weitere Bedarfshalte, heute ultraschnell allein dank 650 statt 628, ja, es ist der blanke Wahnsinn:

1976 mit 798: 14 Minuten
2010 mit 628: 14 Minuten
2019 mit 650: 14 Minuten
Was willst du damit sagen? Was will man bei einer 50 km/h-Strecke auch schneller sein und in dem Fall ist das wahrscheinlich auch nicht notwendig. Was der Strecke Helmbrechts - Münchberg fehlt ist die durchgehende Verbindung nach Hof, dank einer von DB Netz zerstörten Infrastruktur. Der Umsteigezwang kostet sicher Fahrgäste.
Hier stören die 50 km/h kein bisschen, aber es gibt in Niederbayern auch eine Strecke, die hauptbahnmäßig trassiert mit locker 120 km/h befahren werden könnte, aber mit 50 km/h beschlichen wird (eine Strecke die übrigens mit Elektrifizierung auch im Störungsfall als Umleiter dienen könnte), bei fast kerzengerader Streckenführung. Nur Spar-BÜ und andere Dinge verhindern einen zeitgemäßen Betrieb mit zeitgemäßen Fahrzeiten.

Soll man jetzt 628 oder 798 reaktivieren? Und ich bin wirklich froh wenn die rollenden Busse 650 verschwinden. Man muss sie halt durch effiziente Akkuzüge ersetzen, die dann an den Endpunkten an der Oberleitung wieder aufladen. Das ist effizient.
Rohrbacher hat geschrieben: Auf so Sachen wie der Bodenseegürtelbahn, wo man alle paar Kilometer auf bis zu 120 km/h beschleunigt und eigentlich eh elektrisch fahren sollte, okay. Aber schon wieder auf eilzugig befahrenen Strecken wie bei der SOB mit zudem wieder fixen Kreuzungshalten, bringt's einfach nix.
Alleine schon gehbehinderten und Rollstuhlfahrern etc. einen leichteren Zugang zu gewähren ist es Wert die 628er dort so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Wir brauchen endlich eine 100%ige Barrierefreiheit, damit jeder immer Zugang hat im Sinne der Inklusion.
Dazu gehören für mich auch kostengünstige Rampen, statt teure Aufzüge, die dann das halbe Jahr defekt sind, weil der Stationsbetreiber teure Stationsgebühren verlangt, aber kaum Leistung liefert.

Wieso immer auf die fixen Kreuzungshalte versteifen? Das ist doch Ergebnis der Rückbauorgien der DB Netz AG oder vorher auch schon der Bundesbahn (wenn wir nach Münchberg blicken, da geht eine gerupfte Hauptbahn vorbei).
Im SOB-Netz müssten viele Kreuzungsbahnhöfe reaktiviert werden, denn das Netz muss so aufgebaut werden, dass man nicht nur planmäßige Kreuzungsbahnhöfe hat (zumal eh nur wenige Tage im Jahr planmäßig sind), sondern man braucht wie in der Schweiz flexible Reserven und zusätzliche Kapazitäten für Spot- und Sonderverkehre die so ja gar nicht möglich sind.
Ich wette dass man da bei einigen Strecken attraktivere Zeiten hinbekommt, zumal man die meisten Strecken dort auf 160 km/h bringen könnte.
Rohrbacher hat geschrieben: Klimaschutz passiert nicht, wenn man einfach nur nicht mehr in Flugzeuge steigt und die Autos kleiner werden. Auch bei der Eisenbahn ist Potential da, z.B. in dem man auf Nebenbahnen keine unnötig schweren Raketenzüge einsetzt, die's da nicht braucht, auch wenn gewisse Freaks, das ständig und immer wieder behaupten.
Man braucht ja nur keine Dieselzüge mehr einsetzen. Aber was ist? Im Oberland werden sogar neue Dieselzüge bestellt. Es dürfte keine Ausschreibung mit neuen Dieseln mehr geben, dann lieber Auslaufbetrieb mit den alten VT, aber wir brauchen in Bayern die Vollelektrifizierung (davon mind. 90% unter Fahrdraht).
Und damit meine ich nicht die österreichische Form der Vollelektrifizierung, die man mit Streckenstilllegungen von Dieselstrecken erreicht.
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Beitrag von Trapeztafelfanatiker »

@einen-benutzernamen
Eigentlich sollte man dein Nichtwissen gar nicht beantworten, aber manches ist einfach zu störend, den Rest ignoriere ich.
Ahnung vom Bahnverkehr hierzulande hast du jedenfalls nicht und du schreibst Dinge die nicht stimmen und am Thema vorbeigehen.
FALSCH! Oft ist es anders rum! Kaum fährt der Bus durch den Ort fahren mehr mit als mit den Zug oder zwischen Feld und Feld hält.
Das wurde mit Fakten (das was man im rechtspopulistischen Milieu nicht anerkennen will) immer und immer wieder untermauert. Es gibt kaum Strecken wo bei der sogenannten Angebotsumstellung die Fahrgastzahlen nicht total eingebrochen sind, obwohl der tolle Bus doch mitten durch die Orte fährt.
Gerne!
Und wo ist das Beispiel? Beispiele, Beispiele, Beispiele. Die Fakten sprechen klar gegen den Bus. Mag sein dass es Einzelfälle gibt, aber die es gibt so viele Beispiele die klar belegen dass der Bus nicht angenommen wird. Also behaupte hier nicht alternative Fakten.


Ansonsten, du kennst dich mit unserem SPNV-System nicht aus, versuchst aber mitzureden und deine Ideologie als Wahrheiten zu verkaufen.
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Und damit meine ich nicht die österreichische Form der Vollelektrifizierung, die man mit Streckenstilllegungen von Dieselstrecken erreicht.
50% der Strecke wird eingestellt der rest wird angeblich Elektrifziert.
Oder jetzt wollen sie das Schweinebarter Kreuz eingestellt werden. :angry:
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 30 Apr 2019, 22:15 hat geschrieben:Und dass der Kollege aus Rohrbach mal wieder noch beim "Eilzug"-Fahren von vorgestern kleben geblieben ist, war auch schon vorher klar.
Du Kollege, dass dir das nicht langsam mal fad wird. Was hast du an "14 Minuten" und "real existierendem Nebenbahnbetrieb" mal wieder nicht verstanden?

Im Gegensatz zu dir hab ich jedenfalls Zahlen auf meiner Seite. In der Vergangenheit geschaffene Infrastrukturgrenzen verschwinden nicht, wenn man Züge mit höher liegenden Grenzen draufsetzt. Was hinten rauskommt bestimmt nunmal immer die unterste Grenze. Und weil der Zugbetreiber ja dank der fragmentierten Kommerzbahn keinen Zugriff auf die Infrastruktur hat und für den Netzbetreiber die Einnahmen gleich sind, egal ob er modernisiert, elektrifiziert oder nicht, wirst du mich vermutlich hier noch verdammt lang als ewig gestrig beschimpfen können. Ich formuliere nur simple Feststellungen oder zitiere aus'm Fahrplan und Datenblättern, was übrigens nicht wenig Arbeit ist. Wenn sich das Ergebnis mit deinem Weltbild beißt, solltest du das vielleicht mal wieder mit der Realität synchronisieren, aber nicht jedesmal beleidigt die gleichen Platten spielen. Das ist kindisch.
Trapeztafelfanatiker @ 30 Apr 2019, 22:32 hat geschrieben:Alleine schon gehbehinderten und Rollstuhlfahrern etc. einen leichteren Zugang zu gewähren ist es Wert die 628er dort so schnell wie möglich verschwinden zu lassen. Wir brauchen endlich eine 100%ige Barrierefreiheit
Auch du kannst echt mal aufhören nach Tatsachenfestellungen immer mit dem Abspielen von Forderungen und Parolen zu antworten. Allein durch den Einsatz von Niederflurfahrzeugen, aber den gleichen "Bahnsteigen" wie vorher bekommst du nicht nur nach Helmbrechts genau NULL Barrierefreiheit mehr als vorher. Wobei sowieso die Frage ist, in welcher Realität sich Gehbehinderte und Rollstuhlfahrer an diesen "Bahnsteig" verirren, nur weil diese Züge den gleichen Fahrplan umsetzen. Nur nochmal zur Verdeutlichung: Hier sind wir! Oder an ähnlichen Orten. Nicht am Marienplatz in München.

Auf solchen Nebenstrecken geht's ganz abgesehen vom Energieverbrauch erstmal um einen allgemein möglichst günstigen Bahnbetrieb ohne teures Schischi. Durch das Hochtreiben der Anforderungen hintertreibt man nämlich den Bahnverkehr auf'm Land eher als dass man ihm nutzt. Wer mal auf dieser oder anderen Strecken tatsächlich war, dem sollte es eigentlich durch's bloße Anschauen ins Hirnkasterl reingemeißelt sein, dass auch mit dem Blick auf das große ganze, Beschleunigung, Barrierefreiheit und Klimaanlagen an solchen Stellen im Netz jetzt erstmal nicht so die allerdringendsten bzw. gar keine Probleme sind, gerade wenn man (deutlich weniger milchkannige) Bahnstrecken reaktivieren will. Zum Beispiel eine Ilztalbahn mit zum Start noch brauchbaren 628, die wenig Geld kosten, wäre erheblich besser als keine Ilztalbahn, weil sich irgendwer hinter den Kosten versteckt, oder? Die Anforderungen schrauben ja vor allem die besonders hoch, die Neubauten und Reaktivierungen effektiv verhindern wollen und genau wissen wie man eine Kosten/Nutzen-Rechnung durch hohe Ansprüche gekonnt versaut. Und die Freaks spielen mit, herrlich. Nur wieder so ein Beispiel, dass man anderswo die Latte nicht so hoch hängt: Ein mittelgroßes bayerisches Gymnasium bekommt um 2010 einen Anbau, aus Kostengründen ohne Zugang zum Lift im Bestandsgebäude aus den 90ern. Barrierefreiheit? Braucht's nicht, man plant den Unterricht betroffener Schüler/innen einfach so, dass die immer im Bestandsgebäude sind. Klingt erstmal pragmatisch. Okay blöd, dass im Neubau u.a. die Mensa ist, egal. Aber hey, wehe der mit selten mehr als fünf Fahrgästen besetzte Zug, der in einem auf 50 km/h - 10% gerechneten Fahrplan auf ein paar Wiesen und einer Kleinstadt in Oberfranken hält, ist bis auf weiteres noch nicht barrierefrei, hängt einen S-Bahn-ET nicht auf der Viertelmeile ab und hat Klos ohne Goldrand. Ne ne ne. Das muss so dermaßen attraktiv und sicher werden, dass nach den gleichen Standards nie mehr ein Meter Gleis irgendwo reaktivert werden kann. Billiger Betrieb mit vereinfachten Betriebsbedingungen hat vor 140 Jahren schließlich schonmal zu einem rasanten Netzausbau und teuren Begehrlichkeiten im ganzen Land geführt. Sowas darf sich nicht wiederholen! "Bayern ist ein Autoland." Also gute Nacht.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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