Zukunft der Bahn

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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Laut einem Artikel des Spiegels (vollständiger Artikel morgen als Print)
Laut diesem Artikel will die Bahn beabsichtigten Streckenstilllegungen stoppen und eine Arbeitsgruppe für Reaktivierungen einsetzen.
Auch Pofalla zeigt sich reuig
"Wir brauchen in Deutschland jeden Kilometer Gleis, um den wachsenden Verkehr zu bewältigen und das System Schiene robuster zu machen", sagte der Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla dem SPIEGEL.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wenn es so kommt, eine gute Sache. Das ist innerhalb der DB aber keine neue Erkenntnis, das wussten die schon immer. Aber scheinbar ist der Bund neuerdings wieder bereit, das ganze auch zu unterstützen und zu finanzieren.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher @ 6 Dec 2019, 17:09 hat geschrieben: Wenn es so kommt, eine gute Sache. Das ist innerhalb der DB aber keine neue Erkenntnis, das wussten die schon immer. Aber scheinbar ist der Bund neuerdings wieder bereit, das ganze auch zu unterstützen und zu finanzieren.
Na das wird jetzt aber spannend. Jeder "Meter Gleis" nützt ohne Oberleitung eher nur wenig.
Da wird man dann auch Elektrifizierungen durchsetzen = bezahlen müssen.

Aktuell läuft da ein Interessantes Projekt mit der Kurve Kassel, die Anwohner in Kassel wollen lieber die Elektrifizierung einer alten nördlichen Strecke über Northeim. Unter der neuen Prämisse müsste eigentlich auch die Bahn dafür sein, denn mehr Stabilität im Netz schafft man durch mehr vorhandene Routen und nicht dadurch, wenn man schon belastete Streckenteile durch ne Kurve verbindet.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Metropolenbahner @ 6 Dec 2019, 16:14 hat geschrieben: Na das wird jetzt aber spannend. Jeder "Meter Gleis" nützt ohne Oberleitung eher nur wenig.
Da wird man dann auch Elektrifizierungen durchsetzen = bezahlen müssen.
Das sehe ich nicht so. Gerade kommen immer mehr Loks auf den Markt mit Fähigkeit die letzte Meile ohne Oberleitung zu überwinden, Triebwagen dito.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 6 Dec 2019, 17:34 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 6 Dec 2019, 16:14 hat geschrieben: Na das wird jetzt aber spannend. Jeder "Meter Gleis" nützt ohne Oberleitung eher nur wenig.
Da wird man dann auch Elektrifizierungen durchsetzen = bezahlen müssen.
Das sehe ich nicht so. Gerade kommen immer mehr Loks auf den Markt mit Fähigkeit die letzte Meile ohne Oberleitung zu überwinden, Triebwagen dito.
Jaein ... stimmt schon, es gibt jetzt die Vectron-Dual für Güterzüge, aber ob 2MW Leistung reichen, um die Steigungen der Altstrecken bewältigen zu können? Da steigt dann der Dieselverbrauch auch schnell an, wobei die Tanks bei den Dual-Loks systembedingt kleiner sind.

Also längere Abschnitte sollte man schon elektrifizieren, denn dann kann man auf den dortigen Stichstrecken auch eher Akku-ETs einsetzen. Ich denke das wäre ein guter Kompromiss.

Schau Dir z.B: den konkreten Fall Altenbeken - Northeim - Nordhausen an, das ist zu lange und es gibt dort auch ne Menge - teilweise stillgelegter Anschlussstrecken, bei denen sich dann ein kurzer Diesel/Akku-Einsatz rentieren würde.

Ähnlich Marktredwitz-Regensburg, das nicht zu elektrifizieren wäre ebenfalls suboptimal.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Altenbeken - Northeim - Nordhausen sowie Marktredwitz-Regensburg sind doch keine Reaktivierungsstrecken.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 6 Dec 2019, 18:02 hat geschrieben: Altenbeken - Northeim - Nordhausen sowie Marktredwitz-Regensburg sind doch keine Reaktivierungsstrecken.
Jein, bei Altenbeken-Nordhausen wurde teilweise ein Gleis abgebaut.
Aber in dem Fall gings mir jetzt auch eher um die nötige Elektrifizierung.

Aber gut - wäre dann die Frage, ob richtig stillgelegte Verbindungen überhaupt so wichtig / lang genug wären, um eine Elektrifizierung zu rechtfertigen. Wohl eher nicht.

Hier noch die Übersicht der Allianz pro Schiene, auf deren Basis die Bahn Reaktivierungen prüfen will.

https://www.allianz-pro-schiene.de/wp-conte...n_Broschüre.pdf
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Metropolenbahner @ 6 Dec 2019, 17:14 hat geschrieben:Na das wird jetzt aber spannend. Jeder "Meter Gleis" nützt ohne Oberleitung eher nur wenig.
Schon im dritten Beitrag... uff... ja, natürlich brauchen wir im besten Fall ein durchelektrifiziertes Netz.

Aber selbst ein uralter Dieselzug hat eine bessere Energieeffizienz als die gleiche Transportleistung in Pkw. Wenn in einem 628 nur 10 Leute sitzen, ist der CO2-Ausstoß im Mittel schon nicht mehr höher als wenn 10 duchschnittliche Diesel-Pkw fahren! Im Mittelwert über den Tag schaffen diese Quote wohl echt auch die hintersten Nebenstrecken deutlich zu unterbieten. Natürlich wäre es noch besser, wenn die Strecke elektrifiziert wäre. Aber ein Dieselzug ist in der Fläche besser als gar kein Zug. Das gilt für Personen- und vor allem auch für den Güterverkehr. Wenn ich mich entscheiden müsste, ob ich erst ein vollelektrifiziertes Bahnnetz haben will oder statt der heute nur noch ca. 2000 wieder über 10.000 Güteranschlüsse, würde ich letzteres nehmen. Deren Nutzung würde für's erste deutlich mehr CO2 einsparen. Der Schritt vom Straßenverkehr überhaupt auf die Eisenbahn ist viel größer als der Schritt vom 628/648/650 auf ET.
Iarn @ 6 Dec 2019, 17:34 hat geschrieben:Gerade kommen immer mehr Loks auf den Markt mit Fähigkeit die letzte Meile ohne Oberleitung zu überwinden
Das ist bis auf die Rangierloks zur Zustellung von Güterwagen in teils aus technischen Gründen nicht regulär zu elektrifizierenden Anschlüssen nix weiter als eine ausdrückliche Übergangstechnik oder schlicht politisch motivierte Symbolik. Zwei Antriebe sind immer teurer, aufwändiger und schwerer als die reine fahrleitungsabhängige E-Traktion, also im Grunde nie der anzustrebende Optimalfall. Hybridzüge sind gerade im SPNV ein Symptom für den schlechten Zustand des Netzes, Planungsfehler oder ähnliches! Ähnlich wie Züge mit "Kompromisshöhe" am Einstieg, die am Optimum vielleicht näher dran sind, aber dennoch keinen barrierefreien Zugang haben. Umspurbare Züge ersetzen auch nicht den Optimalfall, dass man sich mal auf eine Spurweite geeignet hat, sondern sind letztlich nur das Rumdoktorn an einem weiter vorhandenen Problem.

Grundsätzlich bleibt's aber natürlich dabei, selbst eine hybridangetriebene Umspurbahn sollte fast immer die bessere Klimabilanz haben, ist also am Optimum näher dran als der Straßenverkehr. Wenn man mal im Personenverkehr von einer durchschnittlichen Auslastung zwischen 5 und 20 Personen absieht, wo es in Bayern ganz nebenbei eindeutig an Regionalbussen mangelt, deren Fahrgäste die Züge ggf. zu reaktivierender Bahnstrecken füllen könnten.
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Beitrag von Metropolenbahner »

Rohrbacher @ 6 Dec 2019, 18:08 hat geschrieben: Aber selbst ein uralter Dieselzug hat eine bessere Energieeffizienz als die gleiche Transportleistung in Pkw. Wenn in einem 628 nur 10 Leute sitzen, ist der CO2-Ausstoß im Mittel schon nicht mehr höher als wenn 10 duchschnittliche Diesel-Pkw fahren!
Jaja, keine Gegenrede, das ist mir schon bewusst, die Frage war vor dem Hintergrund zu sehen, dass Pofalla meinte, dass man die stillgelegten Strecken für mehr Robustheit des Systems Schiene bräuchte.
Da hilft es bei der Streckensperrung aber halt nichts, wenn der E-Güterzug nicht über die unektrifizierte Trasse umgeleitet werden kann. Planverkehr mit Hybridloks geht natürlich, aber wie viele gibts davon bisher in D?

Ansonsten:
Laut einem Artikel des Spiegels (vollständiger Artikel morgen als Print)
Der vollständige Artikel unterscheidet sich vom Onlineartikel um ein einziges, unwichtiges Wort am Schluss ("... abgesagt worden"). Also nur dafür rentiert der Kauf leider nicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Danke für den Bericht zum Print Artikel.

Ich glaube der Satz von Pofalla war nicht wörtlich zu nehmen. Von Stilllegung betroffen sind ja eher Stichstrecken, die wenig als Umleiter beitragen können. Die wenigen Ausnahmen sind Strecken die nach dem zweiten Weltkrieg stillgelegt würden oder gar durch Brücken Sprengungen im zweiten Weltkrieg zerstört.
Man wollte halt ein griffiges Argument um die Kehrtwende zu erklären. Insofern verzeihe ich ausnahmsweise sogar Pofalla für seine Unaufrichtigkeit.
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 7 Dec 2019, 08:56 hat geschrieben: Von Stilllegung betroffen sind ja eher Stichstrecken, die wenig als Umleiter beitragen können. Die wenigen Ausnahmen sind Strecken die nach dem zweiten Weltkrieg stillgelegt würden oder gar durch Brücken Sprengungen im zweiten Weltkrieg zerstört.
Man wollte halt ein griffiges Argument um die Kehrtwende zu erklären. Insofern verzeihe ich ausnahmsweise sogar Pofalla für seine Unaufrichtigkeit.
Warum steht dann die Stilllegung von sowas wie Mayenburg-Priemerburg sehr konkret im Raum? Was ist das, wenn keine Umleitungsstrecke in Richtung Seehafen Rostock?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Von dieser Stillegung wusste ich nichts, aber ja tatsächlich wäre dies wohl eine der (in meinen Augen immer noch wenigen) Strecken, die Tatsächliche keine Erschließungs sondern auch eine Bypass Funktion haben könnten und von Stilllegung bedroht sind.
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Beitrag von ET 415 »

Es gibt mal wieder ein Milliardenpaket für das Schienennetz der DB. Das wie vielte Paket ist das eigentlich, mit dem "alles besser werden soll", aber von dem man außer großmündigen Ankündigungen nichts merkt?
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

@Rohrbacher
Es kommt immer darauf an wohin man möchte. Wenn man jemanden 3 Dörfer weiter besuchen möchte kommt man um sein eigenen Kraftwagen schwer aus.
Ich kenne natürlich nicht jede Strecke in DE aber was Ich aus div. Reisen in div. Länder weiss der Bahnhof bzw die Bahnstrecke liegt oft weit weg vom Dort.
Auch aus den Grund gibt es genug Bahnstrecken wo der Zug leider leer herum fährt während der Parallel Bus oft voll ist. Die einzige Lösung wäre es hier eine komplett neue Regio-Tram Strecke zu bauen die durch das Dort fährt und nicht viele km entfernt.
eisenbahnn
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Beitrag von eisenbahnn »

Die Bahn ist in NRW zu einer Katastrophe verkommen. Täglich auf der S1 S3 Verspätungen.
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218 466-1
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Beitrag von 218 466-1 »

Dieses Thema hier is überflüssig. Das gibt es bereits
Keine Alternative zum Transrapid MUC
Bild
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Beitrag von bestia_negra »

https://www.zeit.de/mobilitaet/2020-01/zugv...e-eu-kommission

Artikel der Zeit zum HVG und Nachtzügen in Europa.


Kritisiert wird, dass der Zugverkehr heute quasi nur national betrachtet ist und der grenzüberschreitende Verkehr deshalb kompliziert ist (wenig Direktverbindungen, oft unterschiedliche Tarife).
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

bestia_negra @ 15 Jan 2020, 08:57 hat geschrieben:
Kritisiert wird, dass der Zugverkehr heute quasi nur national betrachtet ist und der grenzüberschreitende Verkehr deshalb kompliziert ist (wenig Direktverbindungen, oft unterschiedliche Tarife).
Ein Thema, das ich schon seit langem beklage. In vielen Fällen ist der internationale Bahnverkehr eher ein Trauerspiel. Gerade auch das Kaufen von Tickets für länderübergreifende Verbindungen ist oft schwierig, sobald man auf Verbindungen zurückgreifen muss, für die es keine grenzüberschreitenden Direktzüge gibt, oder wo man im Ausland erneut umsteigen muss.

Sogar wenn man vor Ort im Ausland als Nicht-Einheimischer ein Ticket kaufen will, kann das schwierig sein. Wir wollten Am Bahnhof in Nizza Tickets am Automaten kaufen, aber die überall herumstehenden Automaten bieten nur folgende Zahlungsmöglichkeiten: Bargeld in Münzen, oder Kredit- und Geldkarten (aber anscheinend nur welche, die von französischen Banken herausgegeben wurden). Wir hatten weder genügend Münzen noch eine passende Kreditkarte.
Wo ist das Problem?
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Beitrag von JeDi »

Im November hatte ich keine Probleme mit der Kartenzahlung in Nizza. Außerdem gabs sehr freundliche und kompetente Beratung im personenbedienten Verkauf (rund um die tariflichen Besonderheiten der Tendabahn)...
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Beitrag von Metropolenbahner »

bestia_negra @ 15 Jan 2020, 08:57 hat geschrieben: Kritisiert wird, dass der Zugverkehr heute quasi nur national betrachtet ist und der grenzüberschreitende Verkehr deshalb kompliziert ist (wenig Direktverbindungen, oft unterschiedliche Tarife).
Hmm, das wär doch mal was für die EU-Regionalfördernung? So ne Art subventionierter FV, Mischung aus EC und IR, quasi ne Art Heckeneilzug, nur in größerem Maßstab. Zwar wird man wg. dem Mehr der Haltestellen (ca. alle 30-50km je nachdem) die Reisezeit verschlechtern, dafür spart man sich aber längere Umstiegszeiten, die bei grenzüberschreitenden Zügen mangels Takt immer noch die Regel sind.
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Beitrag von Iarn »

Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die EU auch den echten länderübergreifenden Fernverkehr (EC) subventionieren könnte, damit Europa gescheit zusammen wächst.
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Beitrag von Balduin »

Iarn @ 15 Jan 2020, 10:52 hat geschrieben: Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die EU auch den echten länderübergreifenden Fernverkehr (EC) subventionieren könnte, damit Europa gescheit zusammen wächst.
Oder eben einen EuroNight (EN). Aber das fällt den McKinseyanhängseln unserer Uschi nicht ein, dabei wäre das mal wirklich ein gutes und noch dazu günstiges Symbol für ihren angeblichen "Green Deal"
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

JeDi @ 15 Jan 2020, 10:22 hat geschrieben: Im November hatte ich keine Probleme mit der Kartenzahlung in Nizza. Außerdem gabs sehr freundliche und kompetente Beratung im personenbedienten Verkauf (rund um die tariflichen Besonderheiten der Tendabahn)...
Wir haben es an mehreren Automaten probiert, und es hat an keinem einzigen funktioniert. Wir hatten mehrere Kredit- und Geldkarten zur Auswahl. Wir sind Ende Oktober da gewesen.

Am Schalter musste man halt ziemlich lang warten....
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Beitrag von JeDi »

Meine Nummer wurde damals (wir haben uns dann wohl um ein paar wenige Tage verpasst) - trotz voll wirkender Boutique - nach etwa 1 Minute aufgerufen. Habt ihr es denn am Schalter probiert?
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 15 Jan 2020, 10:52 hat geschrieben: Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die EU auch den echten länderübergreifenden Fernverkehr (EC) subventionieren könnte, damit Europa gescheit zusammen wächst.
Ja, teilweise halten die ECs ja auch schon ziemlich oft, viel Unterschied wäre da nicht mehr. Aber wie Du schon sagst, hätte die EU ein Interesse am Zusammenwachsen, das müsste man versuchen auszunutzen ;))

@Balduin:
Echte Nachtzüge dürften sich immer noch nicht rentieren, einfach weil sie tagsüber herumstehen. Ich würde versuchen 1-2 echte Schlafwagen im Zug anzubieten, der bei der Rückfahrt unter Tag dann halt leer steht, aber das könnte sich vielleicht noch rentieren. Teilweise könnte man auch versuchen die Liegen unter Tags zu verkaufen. Gestresste EU-Urlauber aus anderen Zeitzonen wären vielleicht dankbar oder im Feierabendverlehr, wo sich ein sich ein gestresster Manager / Geschäftsreisender vielleicht ne bequeme Liege leisten will.

Alternativ nen möglichst cleveren Umbau von Nacht- zu Tag-Konfiguration und dann versuchenn das als 1. Klasse Plus zu verkaufen. Dann könnte man vielleicht über 2-3 Wagen nachdenken. Aber ein kompletter Nachtzug wird schwer.
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Beitrag von Entenfang »

Metropolenbahner @ 15 Jan 2020, 11:17 hat geschrieben:@Balduin:
Echte Nachtzüge dürften sich immer noch nicht rentieren, einfach weil sie tagsüber herumstehen. Ich würde versuchen 1-2 echte Schlafwagen im Zug anzubieten, der bei der Rückfahrt unter Tag dann halt leer steht, aber das könnte sich vielleicht noch rentieren.
Aber das wird doch heute schon so praktiziert. Die DB hängt an den ÖBB-Zug (wars Hamburg - Zürich?) eigene Sitzwagen dran, der Metropol (Prag - Budapest) führt innertschechisch bis Breclav normale IC-Wagen mit und der Nachtzug Berlin - Wien über Dresden hatte bis Dresden auch IC-Wagen dabei.
Hat noch den Vorteil, dass man in Tagesrandlage noch gute Verbindungen hat, die aber keine Reservierungspflicht haben.
Alternativ nen möglichst cleveren Umbau von Nacht- zu Tag-Konfiguration und dann versuchenn das als 1. Klasse Plus zu verkaufen.
Muss doch nicht mal 1.Klasse sein. Einfach die obere(n) Liegen hochklappen und schon hat man ein 4er- oder 6er-Abteil zum Sitzen.
Dann könnte man vielleicht über 2-3 Wagen nachdenken. Aber ein kompletter Nachtzug wird schwer.
Ich habe jetzt schon einige Male von Leuten gehört, die in Deutschland Nachtzug fahren wollten, dass aber sämtliche Liege- und Schlafwagen schon ausgebucht waren. Wobei ich auch mal gehört habe, dass die ÖBB auch nur sehr knapp in den schwarzen Zahlen arbeitet. Eigenwirtschaftlich scheint nur schwer möglich zu sein, wobei einige Nischenanbieter (Hamburg - Lörrach, Malmö - Berlin) das Gegenteil zeigen. Aber eine EU-weite SPFV-Planung mit (subventionierten) Nachtzügen würde ich sehr sinnvoll halten. Die vielen Landesgrenzen sind auf jeden Fall ein erheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber dem Flugzeug.
Mein Bahnjahr 2023
Zurückgelegte Strecke: 28.430 km - Planmäßige Gesamtreisezeit: 18,3 Tage - Gesamtverspätung (analog FGR): 1436 min - Planmäßige Reisegeschwindigkeit: 65 km/h - Durchschnittliche Fahrzeitverlängerung aufgrund von Verspätung: 5,5% - Fahrtkosten: 8,9 Cent/km - Anschlussquote (alle Anschlüsse einer Verbindung mit min. 1 Umstieg erreicht): 84,1%
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Ich würde Nachtzüge nach Spanien oder Italien auch gerne und verhältnismäßig oft nutzen. Das Angebot muss auch nicht den großen Reibach einfachen, ne schwarze Null sollte eigentlich bei den doch noch größtenteils staatlichen Bahnen reichen.

Ich sehe auch nicht das Problem von leeren Zügen. Die meisten Nachtzüge kann man ziemlich leicht auf eine Sitzkonfiguration umbauen und dann ab dem Morgen auch weitere Passagiere Inland mitnehmen.

Die EU hatte schon eine gute Idee, dass man transeuropäische Magistralen fördert. Leider geifen die Länder halt nur dort die Förderungen ab, wo es dem eigenen Inlands-Netz nützt oder auf Prestigestrecken. Auf ein europäisches, gut abgestimmtes Netz hat keiner Bock - was ja in vielen Ländern noch nicht einmal innerhalb der eigenen Grenzen klappt. (Im Endeffekt das DB-Problem in groß.)
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Gerade auch das Kaufen von Tickets für länderübergreifende Verbindungen ist oft schwierig, sobald man auf Verbindungen zurückgreifen muss, für die es keine grenzüberschreitenden Direktzüge gibt, oder wo man im Ausland erneut umsteigen muss.
In Westen gibt es selten probleme meiner erfahrung nach. Bei den Bahnnen ganz im Osten und Süden besonders am Balkan wirds problematisch besonders wenn es kein Online Ticket System gibt.
Sogar wenn man vor Ort im Ausland als Nicht-Einheimischer ein Ticket kaufen will, kann das schwierig sein.
Kenne Ich in Barcelona wollte Ich ein Ticket ab der Stadtgrenze kaufen nur wollte das niemand verstehen. :rolleyes:
Außerdem gabs sehr freundliche und kompetente Beratung
Ich habe leider oft genug das Problem das die Leute dafür nicht englisch gut genug sprechen dafür. <_<
Mischung aus EC und IR
*hust* hast du in AT eh jetzt schon Beispiel:
  Graz Hbf          10:26    RJ 256  1B-D
Bruck/Mur Bahnhof  11:01    11:03        2
Kapfenberg Bahnhof  11:09    11:11        1
Mürzzuschlag Bahnhof  11:32  11:33      1
Semmering Bahnhof  11:45    11:47        1
Wr.Neustadt Hbf  12:28    12:32        3
Wien Meidling Bahnhof  12:55    12:57        6
Wien Hbf  13:02    13:10        9A-B
Breclav  14:04    14:07       
Brno hl.n.  14:37    14:39       
Ceska Trebova  15:40    15:41       
Pardubice hl.n.  16:16    16:18       
Praha hl.n.  17:13    17:32       
Praha-Holesovice  17:40    17:41       
Usti nad Labem hl.n.  18:40    18:42       
Decin hl.n.  18:58    19:05       
Bad Schandau  19:21    19:22        2
Dresden Hbf  19:50    19:55        12
Dresden-Neustadt  20:01    20:03       
Elsterwerda  20:28    20:30        1
Doberlug-Kirchhain  20:39    20:41        2
Berlin Ostkreuz  21:43               
  Berlin Hbf  21:54               
Berlin-Charlottenburg  22:05                 
Fett die Halte die man ruhig auslassen könnte.
Da gibt noch viel mehr Züge und Haltestellen.
dafür spart man sich aber längere Umstiegszeiten
Wenn Ich sagenwirmal Wien - Zürich - Paris - London fahre würde Ich schon gerne so 1h-2h in Zürich zum einkaufen haben.
Wobei ich mir vorstellen könnte, dass die EU auch den echten länderübergreifenden Fernverkehr (EC) subventionieren könnte, damit Europa gescheit zusammen wächst.
Fehlenden dir auf Strecken noch EC Verbindungen?
Das GROSSE PROBLEM dabei ist halt das die Ausländischen Eisenbahnen keine Ausländischen Züge wollen. Beispiel Italien wo die ÖBB Züge als Privater fahren.
Ja, teilweise halten die ECs ja auch schon ziemlich oft
Teilweise öfter als normale RJ Züge. <_<
einfach weil sie tagsüber herumstehen.
Das Problem könnte man damit fixen das sie längere Strecken in kürzerer Zeit zurücklegen.
Alternativ nen möglichst cleveren Umbau von Nacht- zu Tag-Konfiguration und dann versuchenn das als 1. Klasse Plus zu verkaufen. Dann könnte man vielleicht über 2-3 Wagen nachdenken. Aber ein kompletter Nachtzug wird schwer.
Dazu kommt das zumindest die NJ ÖBB Züge durch die Newrest betrieben werden.
Hat noch den Vorteil, dass man in Tagesrandlage noch gute Verbindungen hat, die aber keine Reservierungspflicht haben.
Dafür kostet Rangieren Hartgeld.
Einfach die obere(n) Liegen hochklappen und schon hat man ein 4er- oder 6er-Abteil zum Sitzen.
Ich würde einen Schlaf und Liegewagen so Designen das du ihm nur als solches benutzt kannst dafür halt bequemer.
Wobei ich auch mal gehört habe, dass die ÖBB auch nur sehr knapp in den schwarzen Zahlen arbeitet. Eigenwirtschaftlich scheint nur schwer möglich zu sein
Klar wo du im Tagverkehr ~6 Personen rein bekommst hast du in der Nacht bei einen Single eine Person. Dazu wird noch viel Platz verbraucht für WC, Service Abteil,... daher kommt man auf eine sehr negative Bilanz.
wobei einige Nischenanbieter (Hamburg - Lörrach, Malmö - Berlin) das Gegenteil zeigen.
Wenn man sich anschaut mit was für ranzige Wagen die fahren wundert mich nix.
ne schwarze Null sollte eigentlich bei den doch noch größtenteils staatlichen Bahnen reichen.
LOL es muss eher heissen "vormals" Staatsbahn. Die DB macht es ja vor. Wartung solange schleifen lassen bis der Staat für die neue Infrastruktur zahlt. :lol:
Die meisten Nachtzüge kann man ziemlich leicht auf eine Sitzkonfiguration umbauen und dann ab dem Morgen auch weitere Passagiere Inland mitnehmen.
Besser wäre es einen schnellen Tag Verkehr anzubieten und ECHTE Nachtzüge die wie ein Hotel sind und das wichtigste bezahlbar.
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Beitrag von Metropolenbahner »

1 Mio mehr Fahrgäste im Januar 2020 als im Jänner 2019:
https://www.spiegel.de/reise/deutschland/de...07-722efb4414d1
Die Bahn gab damals nach Bekanntwerden der Pläne an, mit einem jährlichen Plus von fünf Millionen Fahrgästen zu rechnen
Wenn jetzt im Januar schon 1 Mio mehr mitgefahren sind, dürfte das aufs Gesamtjahr gerechnet doch etwas mehr als 5 Mio werden ...
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Metropolenbahner @ 17 Feb 2020, 06:48 hat geschrieben: Wenn jetzt im Januar schon 1 Mio mehr mitgefahren sind, dürfte das aufs Gesamtjahr gerechnet doch etwas mehr als 5 Mio werden ...
Woebi die es schon rcihtig gemacht haben, mit einem soliden plus zu rechnen aber es nciht zu übertreibe. Hätten die Bahn plus 10 Mio angekündigt und es wären nur neun geworden, hätten sich alle wieder da Maul zerrissen.
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