[M] Jahresfahrplan 2021

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Jean
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Beitrag von Jean »

uferlos @ 8 Dec 2020, 05:57 hat geschrieben:
Beobachter @ 7 Dec 2020, 20:18 hat geschrieben: Auf Seite 56 des MVV-Fahrplanbuchs wird für die Linie 139 eine Fahrzeitverkürzung von 11 (elf) Minuten angepriesen. Vergleicht man jedoch die Tabellen, so ergeben sich gegenüber dem Vorjahr nur 9 Minuten in der einen Richtung und 8 in der Gegenrichtung.

Von den 9 Minuten entfallen 6 auf gekürzte Standzeiten in Giesing und Neuperlach-Zentrum, und lediglich 3 Minuten auf Fahrzeitverkürzung. In der Gegenrichtung gibt es gar nur 1 (eine) Minute "Fahr-Beschleunigung", der Löwenanteil dagegen Kürzung von Standzeiten.

Auf Seite 57 ist u.a. für die Linie 185 von Beschleunigungsmaßnahmen die Rede, an den Tabellen ist jedoch kein Unterschied zum Vorjahr feststellbar.
Am 185er hat man nur die Wendezeit an der Iltisstraße von 22 min auf 2 min eingekürzt... Das ist dann wohl die genannte Beschleunigung
Da freut sich der Fahrer... :rolleyes:
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Es gibt noch mehr so Maßnahmen. Kann sich natürlich auf die Qualität auswirken, aber solange man ohne Ausdünnungen sparen kann, sollte solche Mittel recht sein.
Viele Grüße
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jojo423 @ 8 Dec 2020, 08:27 hat geschrieben: Es gibt noch mehr so Maßnahmen. Kann sich natürlich auf die Qualität auswirken, aber solange man ohne Ausdünnungen sparen kann, sollte solche Mittel recht sein.
Und du erklärst es dem Fahrer...ja nee ist klar! :rolleyes:
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Beitrag von JeDi »

Jean @ 8 Dec 2020, 08:36 hat geschrieben: Und du erklärst es dem Fahrer...ja nee ist klar! :rolleyes:
Das Fahrpersonal kriegt dann halt ne Blockpause (in der Regel eh beliebter als irgendwelche Sechstelpausen) und gut? Was gibt’s da groß zu erklären?
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Jean
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Beitrag von Jean »

JeDi @ 8 Dec 2020, 08:59 hat geschrieben: Das Fahrpersonal kriegt dann halt ne Blockpause (in der Regel eh beliebter als irgendwelche Sechstelpausen) und gut? Was gibt’s da groß zu erklären?
Und wenn er mal dringend muss fährt der Bus dann halt bereits ab Abfahrt ein paar Minuten verspätet... :rolleyes:
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Beitrag von bestia_negra »

Jean @ 8 Dec 2020, 09:08 hat geschrieben: Und wenn er mal dringend muss fährt der Bus dann halt bereits ab Abfahrt ein paar Minuten verspätet... :rolleyes:
Wie viel Wendezeit hat der 185er denn am Arabellapark?
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Jean
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Beitrag von Jean »

bestia_negra @ 8 Dec 2020, 09:16 hat geschrieben: Wie viel Wendezeit hat der 185er denn am Arabellapark?
Am Sonntag sind an der Iltisstraße 4 Minuten Wendezeit...das ist noch in Ordnung.
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Beitrag von JeDi »

Jean @ 8 Dec 2020, 09:08 hat geschrieben: Und wenn er mal dringend muss fährt der Bus dann halt bereits ab Abfahrt ein paar Minuten verspätet... :rolleyes:
Das ist das bereits angesprochene „kann sich auf die Qualität auswirken“.
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Beitrag von bestia_negra »

Jean @ 8 Dec 2020, 09:26 hat geschrieben: Am Sonntag sind an der Iltisstraße 4 Minuten Wendezeit...das ist noch in Ordnung.
Das war zwar nicht meine Frage, aber ok.

Wenn am Arabellapark genug Wendezeit ist, dann sehe ich bezüglich der Toilettengänge des Fahrers kein großes Problem an der Iltisstraße kurze Wendezeiten zu haben.

Ein kompletter Umlauf Arabellapark - Iltisstraße - Arabellapark dauert dann ca. 70 Minuten. Das sollte zwischen zwei Toilettenpausen absolut ausreichend sein. Schließlich gibt es andere Linien, die alleine in einer Richtung so lange unterwegs sind.


Was da schwerer wiegt ist, dass bei 2 Minuten Wendezeit Verspätungen kaum abgebaut werden können.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Beobachter @ 7 Dec 2020, 20:18 hat geschrieben: Auf Seite 57 ist u.a. für die Linie 185 von Beschleunigungsmaßnahmen die Rede, an den Tabellen ist jedoch kein Unterschied zum Vorjahr feststellbar.
Da sind die "Beschleunigungsmaßnahmen" wenn ichs nicht fehlinterpretiere reines vermeiden von Zeitraubenden Ampelhalten.
Also quasi eine verkürzung der eigentlich nötigen verlängerten Fahrzeiten.
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Beitrag von Flo »

Irgendeine Verbesserung will man ja trotzdem pressewirksam verkaufen..

In Nürnberg haben sie bei der VAG dagegen Angebotsausweitungen bei den Bussen auch heuer gemacht und neue Linien eingeführt, trotz Corona. Ich glaub, Nürnberg wird finanziell jetzt sicher nicht besser da stehen wie München.. :rolleyes:
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Beitrag von uferlos »

Dort hat man halt verstanden, im Gegensatz zur MVG, dass man mit nur Ausbau des Angebots die Verkehrswende hinbekommt.
In München muss gespart werden, wo es nur geht und das System so unattraktiv wie möglich gemacht werden.
mfg Daniel
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Beitrag von cretu »

uferlos @ 8 Dec 2020, 19:13 hat geschrieben: In München muss gespart werden, wo es nur geht und das System so unattraktiv wie möglich gemacht werden.
Sehr gute Idee! Wir streichen alle MVV-Zuschüsse komplett sowie jegliche Ausbauten und bauen dafür Hauptstraßen wie z.B. Mittleren Ring, Landsberger Straße, Dachauer Straße, Schleißheimer Straße einfach zweistöckig für den Autoverkehr aus. Somit ist der Stau in München beseitigt, die CO2-Bilanz geht runter (da kein Stau mehr) und alle Bürger sind glücklich, weil in Corona-Zeiten auch noch Steuergelder gespart werden. Dann kann man auch gleich ne eigene Taxispur mit einplanen, wenn man mag. ---> Ironie wieder aus, für alle, die es nicht bemerkt haben.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jean @ 8 Dec 2020, 08:36 hat geschrieben:Und du erklärst es dem Fahrer...ja nee ist klar! :rolleyes:
Wie vom @JeDi schon erwähnt, kann ich bestätigen: Zumindest in meinem Bekanntenkreis sind die Schichten beliebter, in denen man einmal am Stück eine ordentliche Pause* hat und ansonsten komprimiert arbeitet und nicht viel mehr Zeit "verliert", als für Kaffee, Schokoriegel und WC nötig sind.

(* Meint natürlich nicht die geteilten Stoß-Dienste, die von 6 bis 10 und von 16 bis 20 Uhr gehen (und die wir zum Glück nicht haben...))

Jean @ 8 Dec 2020, 09:08 hat geschrieben:Und wenn er mal dringend muss fährt der Bus dann halt bereits ab Abfahrt ein paar Minuten verspätet... :rolleyes:
Am Arabellapark sind's 11 Minuten Standzeit. Das reicht locker, um aufs WC zu gehen und sich nen Kaffee zum Nachfüllen zu holen.
Und die angesprochenen 70 Minuten Fahrzeit – da kann ich dir aus eigener Erfahrung sagen, das ist völlig harmlos (eher noch am unteren Ende) und problemlos machbar. Wer da Probleme hat (kann ja vorkommen), sollte sich dann eben einen Bürojob suchen.


Und wenn die genannte "Beschleunigung" zur Verbesserung der Pünktlichkeit dient, seh ich da kein grosses Problem (und möchte mal wieder auf den Schweizerischen IC1 verweisen...)

__________


Ansonsten hat der Jojo schon recht. Wenn man auf diese Art sparen kann, ist es definitiv sinnvoller, als Angebotskürzungen umsetzen zu müssen.
Ob man sparen muss, steht auf einem anderen Blatt, aber da ist auch die Politik gefragt.
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Beitrag von ET 415 »

TramBahnFreak @ 8 Dec 2020, 19:43 hat geschrieben: Ansonsten hat der Jojo schon recht. Wenn man auf diese Art sparen kann, ist es definitiv sinnvoller, als Angebotskürzungen umsetzen zu müssen.
Ob man sparen muss, steht auf einem anderen Blatt, aber da ist auch die Politik gefragt.
Das ist schon richtig. Kritisch wird es allerdings, wenn das Einsparen/Kürzen von Wendezeiten zulasten der Stabilität geht. Bei der Tram 23 hat man es mal für zweieinhalb Monate versucht und ist kläglich gescheitert.
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Beitrag von TramBahnFreak »

ET 415 @ 8 Dec 2020, 19:52 hat geschrieben: Das ist schon richtig. Kritisch wird es allerdings, wenn das Einsparen/Kürzen von Wendezeiten zulasten der Stabilität geht. Bei der Tram 23 hat man es mal für zweieinhalb Monate versucht und ist kläglich gescheitert.
Das zeigt aber auch, dass die MVG durchaus in der Lage ist, im Fall der Fälle auch kurzfristig zu reagieren...
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Beitrag von Beobachter »

Jojo423 @ 8 Dec 2020, 08:27 hat geschrieben: Es gibt noch mehr so Maßnahmen. Kann sich natürlich auf die Qualität auswirken, aber solange man ohne Ausdünnungen sparen kann, sollte solche Mittel recht sein.
Der 154er hat am Westerlandanger sonntags eine Wendezeit von Null (!) Minuten, nicht etwa im kommenden Fahrplan, sondern bereits im jetzt ablaufenden. Das wirkt sich definitiv auf die Betriebsqualität aus!

Und wenn Du schreibst, dass es "noch mehr so Maßnahmen" gibt, dann "gute Nacht". Wenn Anschlüsse z.B. zur U-Bahn gefährdet sind, ist dies eines der "besten" Mittel, um Fahrgäste zu vertreiben.
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Beitrag von Auer Trambahner »

Die "Nullwende" gibts ja am Rotkreuzplatz bei der Linie 144 auch mit entsprechendem mitschleppen zum Scheidplatz.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Beobachter @ 8 Dec 2020, 20:57 hat geschrieben: Der 154er hat am Westerlandanger sonntags eine Wendezeit von Null (!) Minuten, nicht etwa im kommenden Fahrplan, sondern bereits im jetzt ablaufenden. Das wirkt sich definitiv auf die Betriebsqualität aus!

Und wenn Du schreibst, dass es "noch mehr so Maßnahmen" gibt, dann "gute Nacht". Wenn Anschlüsse z.B. zur U-Bahn gefährdet sind, ist dies eines der "besten" Mittel, um Fahrgäste zu vertreiben.
Also bitte...seit wann spart die MVG an der Qualität. Jojo wird dir sicherlich sagen, dass die MVG alles tut damit die Qualität konstant bleibt... :rolleyes:
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Beitrag von 1220Wien »

liegt vielleicht auch daran dass es nicht immer ausreichend Platz für das Abstehen von Wendezeiten gibt. Der 144 hat ja am Scheidplatz dafür um so längere Pufferzeiten. Das ist doch üblich und nicht wirklich typisch für die MVG zumal die Linie nicht so lang ist.
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Beitrag von Auer Trambahner »

144er wird aber in Sechstelregelung gefahren, insofern ist das ein Spiel mit dem Feuer.
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Beitrag von Jojo423 »

Beobachter @ 8 Dec 2020, 19:57 hat geschrieben: Der 154er hat am Westerlandanger sonntags eine Wendezeit von Null (!) Minuten, nicht etwa im kommenden Fahrplan, sondern bereits im jetzt ablaufenden. Das wirkt sich definitiv auf die Betriebsqualität aus!
Der 154er hat dafür am Nordbad 20 Minuten Wendezeit. Wenn er jetzt am Westerlandanger auch noch 20 Minuten Wendezeit hätte, wären das ein Fahrplanwirkungsgrad von mageren 71% (ohne die Wendezeit am Westerlandanger sind es übrigens 83%, also genau im Soll). Umgehen könnte man das ganze nur durch Taktverschiebungen, das ist auf dem 154er aber leider nicht so leicht möglich.
Und wenn Du schreibst, dass es "noch mehr so Maßnahmen" gibt, dann "gute Nacht". Wenn Anschlüsse z.B. zur U-Bahn gefährdet sind, ist dies eines der "besten" Mittel, um Fahrgäste zu vertreiben.
Und Taktausdünnungen wären besser, oder wie?
Viele Grüße
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Beitrag von Beobachter »

Die Linie 23 hatte in ihren ersten drei Jahren, als sie ganztägig im 10-Min.-Takt fuhr, einen noch "magereren" Fahrplanwirkungsgrad von 53 Prozent. Man sollte den Fahrplanwirkungsgrad zwar im Auge behalten, ihn jedoch nicht zum alleinigen Maß erheben.

Und man muß auch nicht gleich die Keule "Taktausdünnungen" schwingen. Dann hätte man konsequenterweise die Linie 23 in der Anfangszeit im 12-Min.-Takt betreiben müssen, damit 2 Kurse ausreichen und der Fahrplanwirkungsgrad höher wird.
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Beitrag von Iarn »

Wobei ich in Lockdown Zeiten Taktausdünnungen beispielsweise im Spätverkehr durchaus für diskutierbar halte.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
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Beitrag von 146225 »

Iarn @ 9 Dec 2020, 19:11 hat geschrieben: Wobei ich in Lockdown Zeiten Taktausdünnungen beispielsweise im Spätverkehr durchaus für diskutierbar halte.
Die Krankenschwester die dann deutlich länger von der Spätschicht nach Hause braucht, bedankt sich bestimmt für diese grandiose Idee bei dir.
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Beitrag von Autoverbot »

Beobachter @ 9 Dec 2020, 18:57 hat geschrieben: Die Linie 23 hatte in ihren ersten drei Jahren, als sie ganztägig im 10-Min.-Takt fuhr, einen noch "magereren" Fahrplanwirkungsgrad von 53 Prozent. Man sollte den Fahrplanwirkungsgrad zwar im Auge behalten, ihn jedoch nicht zum alleinigen Maß erheben.

Und man muß auch nicht gleich die Keule "Taktausdünnungen" schwingen. Dann hätte man konsequenterweise die Linie 23 in der Anfangszeit im 12-Min.-Takt betreiben müssen, damit 2 Kurse ausreichen und der Fahrplanwirkungsgrad höher wird.
Kein Wunder, dass derzeit wieder mehr Leute aufs Auto umsteigen.
U5 = letzter U-Bahn-Neu- und Ausbau in München!
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Beitrag von Beobachter »

Jojo423 @ 8 Dec 2020, 23:43 hat geschrieben: Der 154er hat dafür am Nordbad 20 Minuten Wendezeit. Wenn er jetzt am Westerlandanger auch noch 20 Minuten Wendezeit hätte, wären das ein Fahrplanwirkungsgrad von mageren 71% (ohne die Wendezeit am Westerlandanger sind es übrigens 83%, also genau im Soll). ...
Mit alleinigem Blick auf den Fahrplanwirkungsgrad müsste man konsequenterweise Beschleunigungsmaßnahmen ablehnen, denn wenn die gewonnene Fahrzeitverkürzung nicht ausreicht, um einen Kurs einzusparen, verschlechtert sich ja automatisch der Fahrplanwirkungsgrad.
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Beitrag von TramBahnFreak »

146225 @ 9 Dec 2020, 20:21 hat geschrieben: Die Krankenschwester die dann deutlich länger von der Spätschicht nach Hause braucht, bedankt sich bestimmt für diese grandiose Idee bei dir.
Ich glaub, "Totschlagargument" nennt man das, oder? ;)

Verkehrsunternehmen (zumindest die kompetenteren) sind durchaus in der Lage, die Hauptzielgruppe einer Fahrt zu analysieren.

Ich weiss nicht, wie oft du zu absoluten Neben- und Spätverkehrszeiten unterwegs bist - aber da gibt es nach meiner Erfahrung einige Fahrten, die hauptsächlich von Pendlern im Schichtdienst genutzt werden (besser nicht killen), und andere hingegen, in denen man schon vom Einatmen der Luft betrunken wird (braucht und nutzt zur Zeit wohl eher niemand).
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Beitrag von 146225 »

Ich will hier gar nix totschlagen. In dieser Diskussion - da spielen auch die in aktuell Mode kommenden nächtlichen "Ausgangssperren" mit rein - wird nur von zu vielen Leuten vergessen, dass etwas nicht automatisch unnötig ist, weil sie es nicht selbst nutzen.
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Beitrag von Jojo423 »

Beobachter @ 9 Dec 2020, 17:57 hat geschrieben: Die Linie 23 hatte in ihren ersten drei Jahren, als sie ganztägig im 10-Min.-Takt fuhr, einen noch "magereren" Fahrplanwirkungsgrad von 53 Prozent. Man sollte den Fahrplanwirkungsgrad zwar im Auge behalten, ihn jedoch nicht zum alleinigen Maß erheben.
Die Linie 23 hat aber auch eine deutlich geringere Umlaufzeit als der 154er. Es gibt zudem noch mehrere Gründe, warum diese zwei Linien eben nicht mit dem Fahrplanwirkungsgrad vergleichen kann (bspw. die Haltestelle Münchner Freiheit oder einfach der Unterschied vom System Tram zum Bus und den daraus resultierenden Fahrzeitpuffer während den Haltestellen).
Und man muß auch nicht gleich die Keule "Taktausdünnungen" schwingen. Dann hätte man konsequenterweise die Linie 23 in der Anfangszeit im 12-Min.-Takt betreiben müssen, damit 2 Kurse ausreichen und der Fahrplanwirkungsgrad höher wird.
Dieses Argument verstehe ich nicht. Was hat die Eröffnung der Linie 23 mit den aktuellen Fahrgeldmindereinahmen wegen einer Pandemie zu tun?
Mit alleinigem Blick auf den Fahrplanwirkungsgrad müsste man konsequenterweise Beschleunigungsmaßnahmen ablehnen, denn wenn die gewonnene Fahrzeitverkürzung nicht ausreicht, um einen Kurs einzusparen, verschlechtert sich ja automatisch der Fahrplanwirkungsgrad.
Auch Beschleunigungsmaßnahmen kosten Geld. Die Priorisierung der Linien erfolgte daher auch unter dem Aspekt, wieviele Kurse eingespart werden können. Stabilität und Pünktlichkeit sind zweifelsohne sehr wichtige Qualitätsstandards im ÖPNV, ich würde die Taktdichte jedoch als noch wichtiger erachten, zumindest solange die beiden anderen Punkte nicht übermäßig darunter leiden müssen. Ein schöner 10-Min-Takt bringt halt nichts, wenn man in der Realität einen 2-18 Takt hat. Ich bin gespannt, wie sich das in den nächsten Monaten auswirken wird. Hoffentlich bleiben uns unter diesen Bedingungen Taktausdünnungen erspart.
Viele Grüße
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