BOB brandheiss

Strecken und Fahrzeuge des Regionalverkehrs (ohne S-Bahn!)
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glemsexpress
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Beitrag von glemsexpress »

ET 423 @ 9 Aug 2003, 13:47 hat geschrieben: Wenn der Brand auch im Fahrgastraum ein bißchen gewütet hat, dann kann man das Fahrzeug sowieso wegwerfen, denn diesen Brandgeruch kriegt man so einfach (eigentlich überhaupt nicht) nicht mehr raus. :(
bei der AVG haben ja letztes Jahr auch ein paar Fahrzeuge gefackelt.

Da wurde dann einfach das ganze Innenleben rausgerissen und neu eingerichtet.

Gehen tuts also schon.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

RE5 @ 4 Feb 2009, 12:59 hat geschrieben: Na wenn hier mal wieder ne 143 raucht heisst es doch auch es ist die schlechte Wartung... ;)
Ein Integral soll ja auch schon mal konstruktionsbedingt gebrannt haben, weil wohl mal was, was brennen kann, zu nah neben was, was heiß werden kann, war, was man dann wohl geändert hat.
Beste Grüße usw....
Christian


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2. Wo kamat ma denn da hi
3. Da kannt ja a jeda kemma
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Sollte es ein Totalverlust sein, wäre es bitter für die BOB, die haben ja eh schon zu wenig Integrale.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Mei, wer drei Motoren hat, hat dreimal die Möglichkeit, dass einer defekt ist.^^
Ich würd' sagen, ein Motorbrand ist eine ziemlich klassische Panne, die ein VT erleiden kann. Es war übrigens VT115 "Schaftlach" betroffen und es ist von 150.000 und 200.000 Euro Schaden die Rede. Ein Totalverlust würde ich deswegen und an Hand des Bildes ausschließen, angeblich fährt er in 6 bis 8 Wochen wieder:

http://www.merkur-online.de/lokales/nachri...ennt-69110.html

Aber jetzt noch die Standardfragen:
Ist die BOB sicher? Wäre das mit der AVG auch passiert? Helfen Zäune oder ist Mehdorn schuld? :ph34r: :P

Aber mal im Ernst, wäre es nicht theoretisch möglich automatische Feuerlöschanlagen zum Beispiel mit CO2 einzubauen, wäre doch nicht so viel Aufwand? Man könnte damit sicherlich den Schaden in solchen Fällen begrenzen, Flugzeugtriebwerke haben sowas meines Wissens auch. Es ist ja nicht der erste VT und auch nicht der erste Integral mit dem Schadensbild.
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ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

Bei der AVG werden wohl keine VTs brennen können. :-) (obwohl, die hatten glaub ich mal welche. 2003 oder so noch)

Und Flugzeugtriebwerke sind was ziemlich anderes als Eisenbahnmotoren. Die Gefahrensituation ist auch, wie sich zeigt, eine andere.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

ChoMar @ 4 Feb 2009, 16:45 hat geschrieben: Bei der AVG werden wohl keine VTs brennen können. :-) (obwohl, die hatten glaub ich mal welche. 2003 oder so noch)

Und Flugzeugtriebwerke sind was ziemlich anderes als Eisenbahnmotoren. Die Gefahrensituation ist auch, wie sich zeigt, eine andere.
Schon klar, dass eine Flugzeugturbine und ein Flugzeug was anderes ist als ein MAN-Dieselmotor in einem VT. Trotzdem finde ich so eine Feuerlöschanlage nicht verkehrt. Die Anlage meldet einen Brand, die Maschine wird automatisch abgestellt und versucht sich selbst zu löschen, indem sie den Motorraum mit CO2 oder Stickstoff vollpumpt. Ist sowas nicht in Italien (?) sogar vorgeschrieben?
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ET 423
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Beitrag von ET 423 »

Dumm nur, wenn es Fehlalarme gibt und regelmäßig die Motorräume umsonst geflutet werden. :lol:

Ansonsten sieht das auf den Fotos nicht nach einem Totalschaden aus. Die beschädigten/zerstörten Komponenten austauschen, den Rahmen mit viel Liebe reinigen und ggf. etwas spachteln und neu lackieren, fertig.
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

ET 423 @ 4 Feb 2009, 17:01 hat geschrieben: Dumm nur, wenn es Fehlalarme gibt und regelmäßig die Motorräume umsonst geflutet werden. :lol:
Macht ja nix. Dann füllt man wieder Gas in den Behälter und gut ist.
Am Fahrzeug geht dadurch ja nichts kaputt.
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

ET 423 @ 4 Feb 2009, 17:01 hat geschrieben: Dumm nur, wenn es Fehlalarme gibt und regelmäßig die Motorräume umsonst geflutet werden. :lol:
Und alle Leute am Bahnsteig fallen erstmal wegen Sauerstoffmangel um. ;)
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Beitrag von JeDi »

ChoMar @ 4 Feb 2009, 16:45 hat geschrieben: Bei der AVG werden wohl keine VTs brennen können. :-) (obwohl, die hatten glaub ich mal welche. 2003 oder so noch)
Die haben immer noch einen...
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Beitrag von pippo946 »

Rohrbacher @ 4 Feb 2009, 15:51 hat geschrieben:
Aber jetzt noch die Standardfragen:
Ist die BOB sicher? Wäre das mit der AVG auch passiert? Helfen Zäune oder ist Mehdorn schuld? :ph34r:  :P
:D lol
man müßte ne Kommission einberufen, die dort "ermittelt" und kostet... Ferner sollte das EBA erstmal alle VTs in Deutschland stillegen und in zwei Wochen mit ner V(max) 50km/h auf die Strecke zurückschicken. :ph34r:
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chris232
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Beitrag von chris232 »

Erzähl's jaa ned zu laut, die ziehen das schneller durch als du "Feuer!" rufen kannst :rolleyes:

@Rohrbacher: Was die Feuerlöschanlagen angeht - korrekt, siehe z.B. 189:
Bild
Eisenbahnen sind in erster Linie nicht zur Gewinnerzielung bestimmt, sondern dem Gemeinwohl verpflichtete Verkehrsanstalten. Sie haben entgegen dem freien Spiel der Kräfte dem Verkehrsinteresse des Gesamtstaates und der Gesamtbevölkerung zu dienen.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Heute war noch einmal ein Bericht im OVB dazu, der Schaden beläuft sich auf geschätzte 60000 Euro.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

Wetterfrosch @ 5 Feb 2009, 18:06 hat geschrieben: Heute war noch einmal ein Bericht im OVB dazu, der Schaden beläuft sich auf geschätzte 60000 Euro.
Sogar mit 10 Fotos aus allen erdenklichen Winkeln, eins sogar aus dem Innenraum. Danke, OVB (von der Zeitung habe ich bisher noch nie was gehört)! Sieht für mich nach mehr als 60.000 € aus - da es auch im Fahrgastraum gebrannt hat, kann man wahrscheinlich im ganzen Zug (mindestens) die Sitzpolster austauschen, da man den Brandgeruch sonst nicht mehr rauskriegt. Außerdem war's das "zweitklassige" Zugende, wo anders als beim Ende mit der ersten Klasse zwei Motoren drunter sind, und die sind wahrscheinlich beide betroffen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

da es auch im Fahrgastraum gebrannt hat
Im Innenraum hat da meiner Ansicht nach nichts direkt gebrannt, nur wird die Feuerwehr über ein Öffnen des Bodens leichter an den Brandherd unten drunter gekommen sein. Ein typischer Löschschaden. Wie viel Euro das jetzt sind, 60000 oder 200000 Euro, was ich für etwas viel halte, aber mei... im Grunde ist das doch hier wurscht, das ist Sache der Versicherung. Ich nehme mal an, die Fahrzeuge sind gegen sowas versichert.
@Rohrbacher: Was die Feuerlöschanlagen angeht - korrekt, siehe z.B. 189:
Genau sowas. Da fallen die Leute warscheinlich auch nicht vom Bahnsteig...
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Beitrag von ChoMar »

Und alle Leute am Bahnsteig fallen erstmal wegen Sauerstoffmangel um.
Bei CO2 an einem offenen Bahnsteig müsste man auch ganz schön viel fluten. Im gegensatz zu CO (Kohlenmonoxid) oder Halon ist das zeug ja nicht giftig, sondern verdrängt nur Sauerstoff.
Was anderes wäre das vieleicht in Tunnelstrecken, aber da sind ja so oder so eher selten VTs unterwegs.
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rob74
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Beitrag von rob74 »

ChoMar @ 11 Feb 2009, 07:23 hat geschrieben: Bei CO2 an einem offenen Bahnsteig müsste man auch ganz schön viel fluten. Im gegensatz zu CO (Kohlenmonoxid) oder Halon ist das zeug ja nicht giftig, sondern verdrängt nur Sauerstoff.
Das dachte ich früher auch, das ist aber nicht richtig. Zitat Wikipedia:
Die weit verbreitete Ansicht, CO2 sei an sich unschädlich und wirke nur durch Verdrängen des lebensnotwendigen Sauerstoffs, ist jedoch falsch. [...] Im Blut gelöstes CO2 aktiviert in physiologischer (natürlicher) und leicht gesteigerter Konzentration das Atemzentrum des Gehirns, in deutlich höherer Konzentration führt es jedoch zur Verminderung oder sogar Aufhebung des reflektorischen Atemanreizes (Atemdepression, Atemstillstand). [...] Ab etwa 5 Prozent CO2 in der eingeatmeten Luft treten Kopfschmerzen und Schwindel auf, bei höheren Konzentrationen beschleunigter Herzschlag (Tachykardie), Blutdruckanstieg, Atemnot und Bewusstlosigkeit (die so genannte CO2-Narkose). CO2-Konzentrationen von 8 Prozent und mehr führen innerhalb von 30 bis 60 Minuten zum Tod.
Das heißt, schon ab 8% CO2-Gehalt in der Luft ist man in Lebensgefahr, und zwar unabhängig vom Sauerstoffgehalt.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Stimmt. Dann nehmen wir halt Stickstoff, davon gibt's in der Atmosphäre genug.
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Feuerlöschsysteme von Kidde Deugra werden dann meistens verbaut.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Bei der DB wäre sowas glaub' ich undenkbar, aber die BOB erklärt uns bebildert, was der Fehler war:
http://www.bayerische-oberlandbahn.de/tmpl...ML&ListID=15706
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich fand die BOB immer shcon ein sympathisches EVU. Sehr nettes Personal nebenbei.
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ChoMar
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Beitrag von ChoMar »

DAS macht sie wirklich Sympathisch. Sowas nenn ich vernünftige Öffentlichkeitsarbeit. Das Zeigt "hier ist etwas Kaputtgegangen, und dasunddas wars." Nicht nur einfach "motorschaden".
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Beitrag von Deo Thi Le »

ChoMar @ 25 Feb 2009, 15:37 hat geschrieben: DAS macht sie wirklich Sympathisch. Sowas nenn ich vernünftige Öffentlichkeitsarbeit. Das Zeigt "hier ist etwas Kaputtgegangen, und dasunddas wars." Nicht nur einfach "motorschaden".
Ja, da magst Du recht haben. Allerdings sollte man wirklich mal bedenken, ob der Integral überhaupt ein sicheres Fahrzeug ist? Ich meine, gekränkelt hat dieser Zugtyp doch eigentlich schon immer. Die BOB sollte sich mal überlegen, evtl. neue Fahrzeuge anzuschaffen, die halt diesen Kupplungsprozess "verkraften". Es kann doch nicht so schwierig sein, dass die Industrie so ein Fahrzeug nicht entwickeln kann. Da kann man halt nicht Desrio, Lint, Talent & Co. kaufen.,
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Boris Merath
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Beitrag von Boris Merath »

Deo Thi Le @ 25 Feb 2009, 16:23 hat geschrieben: Die BOB sollte sich mal überlegen, evtl. neue Fahrzeuge anzuschaffen, die halt diesen Kupplungsprozess "verkraften". Es kann doch nicht so schwierig sein, dass die Industrie so ein Fahrzeug nicht entwickeln kann. Da kann man halt nicht Desrio, Lint, Talent & Co. kaufen.,
Neue Züge muss man aber auch von irgendwas bezahlen, grad billig sind die nicht.

Der Integral ist auch kein grundsätzlich unsicheres Fahrzeug, die Ursache für die Brände vor einigen Jahren war ganz klar ein Konstruktionsfehler, der ist aber ja behoben. Die Ursache jetzt war vermutlich einfach Pech - aber da muss man das Untersuchungsergebnis abwarten. Sollte das doch ein Konstruktionsfehler sein, wird man den mit Sicherheit beheben.

Ich hab jedenfalls keine Bedenken in einen Integral zu steigen, Brände können bei jedem Dieselfahrzeug passieren, und auch Neufahrzeuge können noch incht bekannte Konstruktionsmängel haben.
Bis zur vollzogenen Anbringung von ausreichenden Sandstreuapparaten an allen Maschinen haben die Bahnwärter bei aufwärtsgehenden Zügen auf stärkeren Steigungen die Schienen ausgiebig mit trockenem Sand zu bestreuen und für die Bereithaltung eines entsprechenden Vorrathes zu sorgen.

Fahrdienstvorschrift bayerische Staatsbahnen 1876
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Kann mich Boris nur anschliessen. Ich nutze die Oberlandbahn werktags eigentlich immer. Schnelle Integrale - tolle Verbindung - bevor ich mit der S-Bahn von Holzkirchen bis München jeden Halt mitnehme, fahre ich doch lieber mit wenigen Zwischenhalten bis zum Hauptbahnhof.

Rütteln - Vibrieren - Rauschen - Quietschen und Schaukeln tuts ja in jedem Zug.
Der Integral hat wirklich Eigenschaften, die nicht jedes Dieseltriebfahrzeug besitzt. In dieser kurzen Zeit zu Flügeln, die hohe Geschwindigkeit und ich denke auch ein im Vergleich relativ geringer Kraftstoffverbrauch.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Wie schon öfters an vielen Orten geschieben wurde, dass ein Dieselmotor "mal" in Flammen aufgeht, ist ein Risiko dieser Technik wie das Durchbrennen eines Glühfadens bei einer Glühlampe. Das was die BOB-Webseite beschreibt, kann bei jedem Verbrennungsmotor passieren, vom Rasenmäher bis zum Ozeanriesen. Auch andere VTs hat's schon erwischt, 650er schon fast überdurchschnittlich, auch 218er oder andere Dieselloks.

Von den Fahrzeugen, die ich schon "etwas besser kennenlernen" durfte, hat mir der Integral wirklich am besten gefallen. Er wirkt solide, durchdacht und wenn man die Zeit als er konstruiert wurde, mal kurz in Erinnerung ruft, was da im Nahverkehr los war, ist er sehr innovativ, nicht nur optisch.

Bei unserer kleinen Veranstaltung damals in der Holledau war der Integral der einzige, der wirklich ohne Probleme tagelang "langsamfahren" konnte, der Desiro (ein wahrer Spritvernichter) ist ja wegen unzureichender Kühlung überhitzt und ist plötzlich in Rohrbach 10 bis 15 Minuten lang nicht mehr angesprungen, nur weil beim Desiro der Dauerbetrieb bis 30 km/h nicht bedacht wurde. Offenbar ist die Kühlung unter einer bestimmten Fahrstufe reduziert. Genial. Die später noch extrem feucht gewordene Klimaanlage und die zeitweisen Türstörungen durch ebenfalls "nicht alltägliche Beanspruchung" verschweige ich mal. Dagegen hatte ich am Integral (und die BOB) nix zu Meckern, das einzige Problem des Integral, das mir aufgefallen war, ist dass das ebenfalls recht beanspruchte Makrophon manchmal zu viel oder zu wenig (?) Luft bekommen hat. Mei, aber da hat der Integral ja jeweils zwei davon; und das zweite ist eh wirksamer... Auch die Fahrgäste fanden den Integral am komfortabelsten, aber vielleicht finden die auch einfach nur alles toll, was nicht rot und so alltäglich ist, auch ist der Integral bei 30 km/h zumindest wesentlich leiser und weniger ruckelig als ein 1987er MAN SL202 mit "Bocksprung-Automatik" bei 80 km/h. Nein, aber auch bei 140 km/h kann ich dem Integral eine für einen VT recht gute Laufruhe, bei trotzdem recht guten Fahrleistungen bescheinigen, in Sachen Beschleunigen und so... und zu Hause im Oberland schätzt man ihn auch noch wegen seiner einzigartigen Eigenschaft, in extrem kurzer Zeit flügeln zu können. Also ich hab' gesehen, wie lange das letztes Jahr bei der BRB mit den nagelneuen LINT gedauert hat, hui. Der LINT hat nichtmal 'ne Bugklappe, die streiken könnte.^^
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Beitrag von ET 423 »

Wieso wird immer wieder das so hochgelobte schnelle Flügeln erwähnt? Jedes andere Fahrzeug mit Schaku kann das auch. Oder gibt es etwa was Besonderes an den Integral-Schakus?
Ich schaue weg, weil mir hier Einiges nicht paßt.
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Beitrag von Rohrbacher »

ET 423 @ 26 Feb 2009, 02:29 hat geschrieben:Wieso wird immer wieder das so hochgelobte schnelle Flügeln erwähnt? Jedes andere Fahrzeug mit Schaku kann das auch. Oder gibt es etwa was Besonderes an den Integral-Schakus?
Der Integral lässt sich laut BOB anscheinend schneller (und zuverlässiger) flügeln als alles andere, was es auf der Welt sonst noch so mit Schaku gibt. Jemand hat mal gesagt, das Prinzip sei "ordentlich draufscheppern, bis drei zählen, losfahren" - oder so. Aber das weiß Herr Seeger bestimmt genauer. ;)
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Beitrag von ET 423 »

Da brauch ich keinen Heino Seeger, um zu wissen, daß das vom Technischen her möglich ist. ;) Beim 423 isses so gesehen auch nur draufrumsen, neue Zugkonfiguration quittieren, FspBr lösen, losfahren, aber: Vom Betrieblichen her reicht das noch nicht. Es muß zumindest noch eine vereinfachte Bremsprobe erfolgen und ggf. ein NBÜ-Test. :)

Beim Schwächen hingegen kommt noch mehr dazu: Da muß man als erster Losfahrender den Fahrdienstleiter darüber informieren, daß man Zugteile stehen läßt. Dann braucht man eine Zugschlußmeldung, also daß das Zg2 leuchtet und die Zugteile ordnungsgemäß entkuppelt wurden. Dann fährt der erste Zugteil los.
Der zweite Zugteil muß währenddessen hergerichtet werden - Bremsprobe, Zugdaten eingeben usw. , Funk einstellen (zumindest denke ich, daß man das beim Integral auch machen muß *g*) . Dann benötigt man noch zusätzlich zur Zustimmung zur Abfahrt eine mündliche Erlaubnis des Fahrdienstleiters, daß das Signal gültig ist.

Wenn ich abschließend die Flügel-Geschwindigkeit in Holzkirchen betrachte, so ist der Integral da nicht schneller oder langsamer als wir in Neufahrn - sowohl beim Verstärken, als auch beim Schwächen. Von daher fragte ich mich eben, was am Integral so dermaßen besonders sein soll. Aber vielleicht ist es auch schlichtweg nur ein Marketing-Gag? B)
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Beitrag von Wildwechsel »

Es soll wohl, was man so liest (wenn es jemand besser weiß, möge man mich berichtigen), bei anderen Dieselfahrzeugen bis zu 2 Minuten länger dauern, bis die vereinfachte Bremsprobe, und was softwaremäßig noch so anfällt, erledigt ist.

ET 423 @ 26 Feb 2009, 08:56 hat geschrieben:Dann braucht man eine Zugschlußmeldung, also daß das Zg2 leuchtet und die Zugteile ordnungsgemäß entkuppelt wurden.
Kann das der Fdl in [acronym title="MHO: Holzkirchen <Bf>"]MHO[/acronym] selber machen, der Blickwinkel vom Stellwerk runter tät ja soweit passen?
Beste Grüße usw....
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