TEE 2.0 Europaweiter HGV und Nachtverkehr

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
Benutzeravatar
TramBahnFreak
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 12143
Registriert: 02 Okt 2009, 16:28
Wohnort: Da drüben, gleich da hinter'm Wellblechzaun

Beitrag von TramBahnFreak »

Cloakmaster @ 28 Sep 2020, 19:40 hat geschrieben: Als Fahrgast würde ich die Dusche im Zug definitv einer im Bahnhof vorziehen.
Ich plädiere auch nicht für einen vollständigen Wegfall, sondern eher eine Wahlmöglichkeit.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23969
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Es gab von diversen Airlines schon die Untersuchung im A340-600 Unterdeck oder bei A380 Duschen einzubauen und alle wurden wegen der horrenden Kosten eingestellt. Natürlich ist nicht alles vom Flugzeug auf die Bahn übertragbar (das bewegte Kilogramm ist bei der Bahn nicht so tragisch) aber das Grundproblem ist eine Dusche dazu zu bekommen über viele Jahre hinweg in einer Vibrations Umgebung zu betreiben ohne dass was undicht wird und das ganze bei möglichst kurzen Wartungsfenstern und schon sind wir bei den gleichen Problemen wie im Bahnbetrieb.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Cloakmaster
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9914
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

Emirates hat in seine A380 Duschen eingebaut...
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4860
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 29 Sep 2020, 13:06 hat geschrieben: Es gab von diversen Airlines schon die Untersuchung im A340-600 Unterdeck oder bei A380 Duschen einzubauen und alle wurden wegen der horrenden Kosten eingestellt. Natürlich ist nicht alles vom Flugzeug auf die Bahn übertragbar (das bewegte Kilogramm ist bei der Bahn nicht so tragisch) aber das Grundproblem ist eine Dusche dazu zu bekommen über viele Jahre hinweg in einer Vibrations Umgebung zu betreiben ohne dass was undicht wird und das ganze bei möglichst kurzen Wartungsfenstern und schon sind wir bei den gleichen Problemen wie im Bahnbetrieb.
Naja, so ne Dusche ist konstruktionstechnisch aber auch nicht recht viel anders als ne Toilettenspühlung im WC, oder nicht?

Toiletten sind mittlerweile weitgehend auskonstruiert, die funktionieren. Ein Gummi-Duschschlauch mit Brause dran ist natürlich ein No-Go, das dürfte zu oft kaputt gehen. Es müsste was fest Installiertes aus Metall her, aber ansonsten sollte das dann keine nobelpreisverdächtige Konstruktion sein.
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23969
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Cloakmaster @ 29 Sep 2020, 14:13 hat geschrieben: Emirates hat in seine A380 Duschen eingebaut...
Okay, fast alle.
Metropolenbahner @ 29 Sep 2020, 14:56 hat geschrieben:Naja, so ne Dusche ist konstruktionstechnisch aber auch nicht recht viel anders als ne Toilettenspühlung im WC, oder nicht?

Toiletten sind mittlerweile weitgehend auskonstruiert, die funktionieren. Ein Gummi-Duschschlauch mit Brause dran ist natürlich ein No-Go, das dürfte zu oft kaputt gehen. Es müsste was fest Installiertes aus Metall her, aber ansonsten sollte das dann keine nobelpreisverdächtige Konstruktion sein.
Bei einer Toilette gibt es außer der Spülung keine beweglichen Teile, die dicht halten sollen. Ein Duschtür zu bauen, die auch nach einer Million Kilometer dicht bleibt bei minimaler Wartung ist nicht ganz so trivial. So viel Platz, dass man eine Walk-In Dusche bauen kann, wird man nicht haben, also muss die Tür im Zweifel dafür sorgen, dass das Wasser die Dusche nicht verlässt.

Zudem hast Du das Problem mit dem entstehenden Wasserdampf. Den kriegst Du im Flugzeug im Zweifel fast besser weg, in dem Du die Luft vom Duschablauf idealerweise so im Luftumwälzkreislauf integrierst, dass diese ganz oder in großen Teilen mit der verbrauchten Luft aus dem Flufzeug entweichen lässt.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
ralf.wiedenmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3694
Registriert: 14 Mär 2011, 20:52
Wohnort: Kanton Zürich, Schweiz, (1975-1988: Puchheim (Oberbayern))

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Innovativer Vorschlag: Nachtzug Frankfurt-Barcelona. Nachtzug mit Fracht kombinieren. SZ, 17.2.21: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/bahn...10216-99-467633
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23969
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

ralf.wiedenmann @ 17 Feb 2021, 07:55 hat geschrieben: Innovativer Vorschlag: Nachtzug Frankfurt-Barcelona. Nachtzug mit Fracht kombinieren.
Ich weiß nciht ob die Kombination mit Fracht gut fürs Image ist. Wer will schon mit einem Güterzug fahren, überspitzt formuliert. Und mir ist vollbewusst, dass das schizophren ist, im Flugzeug akzeptiert man die Kombination seit Jahren.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Also die Kombination mit Fracht ist relativ sinnfrei, wie soll an einem modernen Personenbahnhof irgendwie Fracht umgeschlagen werden? Und irgendwie Wagen hin und her rangieren um sie anzukuppeln, das hilft auch nicht weiter.
Autotransporter wie früher machen da schon mehr Sinn - allein, dazu müsste man aber irgendwo in der Nähe der Hauptbahnhöfe Autoverladungen (wieder) aufbauen.

An sich ist die Idee ja gut, aber innovativ??? :ph34r: Den Talgo Spanien-Schweiz gab es Jahrzehnte, und es gab da auch immer mal wieder die Idee, so einen auch nach Deutschland anzubieten. V.a. Fahrzeugseitig als Ergänzung/Zweitverwertung der ICN-Garnituren der DB. Draus geworden ist nie was...
Es hängt am Grundproblem, damals wie heute: Nachtzüge, insbesondere quer durch Europa sind unter den gegebenen Randbedingungen eigenwirtschaftlich nicht profitabel zu betreiben! Da muss sich grundsätzlich an höherer Stelle was tun.
(Von daher, dass da auch der Hermann sein Gesicht in die Kamera hält, ist in der Form billige Wahlkampf-PR...)
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Balduin @ 17 Feb 2021, 09:39 hat geschrieben: Also die Kombination mit Fracht ist relativ sinnfrei, wie soll an einem modernen Personenbahnhof irgendwie Fracht umgeschlagen werden? Und irgendwie Wagen hin und her rangieren um sie anzukuppeln, das hilft auch nicht weiter.
Kommt etwas darauf an, was gemeint ist. Kohle und Erz vermutlich nicht. Post als eine Form von Fracht wurde über Jahrzehnte (Jahrhunderte) in Reisezügen befördert, und auch mit Kuriergut gab es verschiedene Ansätze.

Ich meine auch, mich zu erinnern (finde aber gerade nichts im Netz - irre ich mich?), dass manche Nachtzüge zwischen den Niederlanden und Norditalien in ihren letzten Betriebsjahren ein oder zwei speziell ausgerüstete Güterwagen führten. So könnte ich mir das auch vorstellen: Spezielle terminkritische Güter (Obst, Tulpen, etc.) in voll reisezugfähigen Wagen, die nur am Start bzw. Ende der Strecke behandelt werden.
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4860
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Südostbayer @ 17 Feb 2021, 09:54 hat geschrieben: Ich meine auch, mich zu erinnern (finde aber gerade nichts im Netz - irre ich mich?), dass manche Nachtzüge zwischen den Niederlanden und Norditalien in ihren letzten Betriebsjahren ein oder zwei speziell ausgerüstete Güterwagen führten. So könnte ich mir das auch vorstellen: Spezielle terminkritische Güter (Obst, Tulpen, etc.) in voll reisezugfähigen Wagen, die nur am Start bzw. Ende der Strecke behandelt werden.
Naja, also in Spaniens Süden liegt der grüne Gemüsegürtel Europas ... wäre mal nicht so verkehrt, wenn man das Gemüse per Bahn transportieren würde. Zusammen mit den Touristen wäre das ne ziemlich gute Kombination.
Aktuell ist mit der Normalspur zwar in Barcelona Ende, aber die Renfe plant langfristig die Strecke nach Valencia umzuspuren. Dann wäre es perfekt.

@Iarn: Das merkt doch keiner wenn da ein paar Güterwaggons angekuppelt werden, die schlafen doch alle ;)
Im Ernst: Bei der FFFuture Generation hätte man damit sicher ein Stein im Brett ;)

@Balduin:
Naja, wer sagt, dass die Güter im Personenbahnhof ausgeladen werden müssen? Der Zug müsste halt nach dem Endhalt noch zu irgendeinem Cargo-Terminal weiterfahren. Oder man kuppelt die Wagen ab. Soll demnächst ja automatische Kupplungen im Güterbereich geben ... damit wäre das relativ simpel.

Allgemein: Projekthomepage scheint diese zu sein:
http://lunatrain.eu
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Obst und Gemüse aus Spanien wären an sich gute Idee. Allerdings ist das ja auch schon ein Massengut, dafür bräuchte man schon einen eigenen klassischen Kühlzug. Auch für die Weiterverteilung. Ich meine, 2 Wägelchen in einem Zugpaar dass womöglich gar nicht täglich fährt, dass macht in Bezug auf Güterverkehr verlagern den Kohl nicht wirklich fett.
Ist für mich eine komplett andere Baustelle. Gerade auch wegen einsammeln und verteilen, das wäre eher eine Sache für Huckepack/Containerzüge. Auch wegen dem Thema Spurweiten. Ich vermute, dass es das nicht längst schon gibt, dürfte wohl v.a. an der SNCF liegen, die da kein Interesse an Transitverkehr hat bzw. der Staat lieber die Mautgebühren auf Autobahnen kassiert...

Zur Kurier- und Posttransport: Ein solcher Transport bräuchte eigentlich auch mehr, als eben nur einen einziges Zugpaar quer durch Europa. Da müsste schon ein richtiges Netz her, mit anderen Verbindungen. Sonst ist das alles recht sinnfrei.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Benutzeravatar
Südostbayer
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2161
Registriert: 15 Jul 2003, 13:28
Wohnort: nahe Mühldorf

Beitrag von Südostbayer »

Balduin @ 17 Feb 2021, 11:25 hat geschrieben: Obst und Gemüse aus Spanien wären an sich gute Idee. Allerdings ist das ja auch schon ein Massengut, dafür bräuchte man schon einen eigenen klassischen Kühlzug. Auch für die Weiterverteilung. Ich meine, 2 Wägelchen in einem Zugpaar dass womöglich gar nicht täglich fährt, dass macht in Bezug auf Güterverkehr verlagern den Kohl nicht wirklich fett.
Naja, zunächst einmal ginge es doch darum, den Deckungsbeitrag des Nachtzugs zu verbessern.
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Iarn @ 17 Feb 2021, 08:57 hat geschrieben: Ich weiß nciht ob die Kombination mit Fracht gut fürs Image ist. Wer will schon mit einem Güterzug fahren, überspitzt formuliert. Und mir ist vollbewusst, dass das schizophren ist, im Flugzeug akzeptiert man die Kombination seit Jahren.
Für mich ist einfach das Grundproblem, das Güter- und Personenverkehr sowohl an Land als auch in der Luft komplett unterschiedliche Anforderungen hat. Und die beißen sich, als dass man sie sinnvoll zusammen kriegt.
Güterverkehr ist immer Punkt- zu Punkt. Und da Personenflieger auch immer Punkt zu Punkt sind, kann man das gut zusammen bekommen. Außerdem hat ein Flughafen immer alle möglichen Logistikanlagen vor Ort, schließlich wird das Gepäck ja auch immer so behandelt. Das sieht beim Personenverkehr auf der Schiene schon anders aus. Der lebt auch davon dass er neben der Punkt- zu Punktverbindung der Endpunkte eben auch noch Fahrgäste entlang der Linie mitnimmt.
Außerdem wird der Hauptmarkt für Luftfracht interkontinental, eben weil es um zeitkritische Ware geht, die man nicht 3 Wochen lang über die See schippern will. Der 08/15 Narrowbody-Billigflieger innerhalb Europas hat üblicherweise keine nennenswerte Luftfracht dabei!
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Südostbayer @ 17 Feb 2021, 11:56 hat geschrieben: Naja, zunächst einmal ginge es doch darum, den Deckungsbeitrag des Nachtzugs zu verbessern.
Ja, in der Theorie kann man sich das schön rechnen. In der Praxis sehe ich das aus den genannten Gründen eher einen zusätzlichen Verlustfaktor, der den nötigen Zuschussfaktor noch vergrößert. Da würde ich die Finger von lassen.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
einen_Benutzernamen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2282
Registriert: 05 Apr 2018, 13:56

Beitrag von einen_Benutzernamen »

:angry: WAT wo ist mein wichtiger Beitrag hin?!

Also nochmal... in der heutigen Zeit wo immer mehr Länder Ihrer Grenzen schliessen ist der wunsch ein Grenz überschreitendes Beförderungsmittel anbieten zu wollen das auch noch teuer ist ein wenig lustig. Wirtschaftlicher wäre es die Flieger die aktuell zwischen 0 und eine Handvoll Leute transportieren erst mal 100% auszulasten bevor man anfängt über eine alternative nachzudenken. :unsure:
Metropolenbahner
Lebende Forenlegende
Beiträge: 4860
Registriert: 23 Okt 2013, 05:14

Beitrag von Metropolenbahner »

Balduin @ 17 Feb 2021, 12:14 hat geschrieben: Für mich ist einfach das Grundproblem, das Güter- und Personenverkehr sowohl an Land als auch in der Luft komplett unterschiedliche Anforderungen hat. Und die beißen sich, als dass man sie sinnvoll zusammen kriegt.
Mir fällt da noch ein anderer Unterschied ein ... im Flieger fliegt die Fracht ebenfalls mit Mach 0.8x herum .. während beim Schienenverkehr mittlerweile ein großes Delta bei der Vmax zw. Güter- und Personenzügen herrscht.

Nachtzug - ok, das ist nicht so gravierend, aber selbst da sollten es schon 200 sein und dann wird es da auch schon kritisch.

Nachdem auch HGV-Züge immer billiger werden, müsste man sich mal überlegen, ob es Sinn machen würde, den Flieger zu kopieren. Hieße einen Dostozug hernehmen und ein Stockwerk mit Frachtcontainer zu beladen.
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3030
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

Metropolenbahner @ 17 Feb 2021, 11:02 hat geschrieben:Naja, also in Spaniens Süden liegt der grüne Gemüsegürtel Europas ... wäre mal nicht so verkehrt, wenn man das Gemüse per Bahn transportieren würde. Zusammen mit den Touristen wäre das ne ziemlich gute Kombination.
Aktuell ist mit der Normalspur zwar in Barcelona Ende, aber die Renfe plant langfristig die Strecke nach Valencia umzuspuren. Dann wäre es perfekt.



Allgemein: Projekthomepage scheint diese zu sein:
http://lunatrain.eu
Für Gemüse & Co lohnt sich der Bahntransport doch nur bei einem täglichen Zug. Das Gemüse oder die Blumen warten in der Nebensaison nicht 3 Tage am Bahnhof auf den nächsten Zug.

Vielleicht bringt Corona etwas Schwung in die Sache. Güterzüge werden an den Grenzen nicht tagelang zwecks Coronatestungaufgehalten.

Wenn dann aber wieder süditalienische Nudeln im Container auf dem LKW nach Norditalien gefahren werden, um sie dort in die Züge nach Deutschland umzuladen, ist der Bahntrasport fast nur noch Selbstzweck. :blink:

Im Herbstlief das ganze dann anscheinend schon etwas vorgeplanter ab. Problem ist heutzutage, das jedes deutsche Lebensmittelverteilzentrum direkt vom Hersteller beliefert wird. Früher hatten ja die großen Ketten noch ihre Hallen mit Gleisanschluß in der Nähe eines Großmarktes.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Metropolenbahner @ 17 Feb 2021, 16:37 hat geschrieben:

Nachdem auch HGV-Züge immer billiger werden, müsste man sich mal überlegen, ob es Sinn machen würde, den Flieger zu kopieren. Hieße einen Dostozug hernehmen und ein Stockwerk mit Frachtcontainer zu beladen.
Also die Idee irgendwelche HGV-Frachter zu bauen, poppt ja immer mal wieder irgendwo hoch. Zuletzt ja gerade in China, aber selbst ist es nicht umgesetzt worden. Wie gesagt, ich denke der Bedarf ist schlicht und ergreifend nicht da bzw. ein solches System würde keinen großen Mehrwert bieten. Siehe eben, dass auf innereuropäischen Flügen auch jetzt kaum Fracht durch die Gegend transportiert wird. Und die Möglichkeit, da mehr rüber zu schicken wäre Infrastrakturmäßig bzw. mit den zig Verbindungen schon da gewesen. Das da nicht viel lief, zeigt eigentlich dass es keinen wirklichen Vorteil gegenüber einem LKW-Transport gibt. Weil auch wenn man einen Teil der Strecke mit hoher Geschwindigkeit zurücklegt - zu häufig müsste man ein Umweg in Kauf nehmen zum /vom Flughafen oder eben Bahnhof. Umladen dort frisst auch Zeit. Also da ist ein LKW der direkt fährt nicht so viel langsamer bzw. die paar Stunden mehr sind auch nicht kriegsentscheidend. Insbesondere wenn die Kosten beim LKW deutlich geringer sind als eben Flieger oder ein HGV-Güterzug.
Ich sehe als Alternative zum LKW in der Hinsicht wenn dann nur eben eine Wiedereinführung des klassischen Stückgüterverkehrs mit konventionellen Güterzügen. Der dürfte deutlich geringere Produktionskosten haben als eben ein HGV-Güterzug, und ist gleichzeitig flexibler.
Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
AK1
Kaiser
Beiträge: 1641
Registriert: 07 Mär 2016, 21:38
Wohnort: München

Beitrag von AK1 »

Metropolenbahner @ 17 Feb 2021, 16:37 hat geschrieben: Mir fällt da noch ein anderer Unterschied ein ... im Flieger fliegt die Fracht ebenfalls mit Mach 0.8x herum .. während beim Schienenverkehr mittlerweile ein großes Delta bei der Vmax zw. Güter- und Personenzügen herrscht.

Nachtzug - ok, das ist nicht so gravierend, aber selbst da sollten es schon 200 sein und dann wird es da auch schon kritisch.

Nachdem auch HGV-Züge immer billiger werden, müsste man sich mal überlegen, ob es Sinn machen würde, den Flieger zu kopieren. Hieße einen Dostozug hernehmen und ein Stockwerk mit Frachtcontainer zu beladen.
So ein Container ist 2,591 m hoch. Wie soll der in eine Etage eines Dosto passen?
Benutzeravatar
Balduin
Kaiser
Beiträge: 1499
Registriert: 07 Mär 2010, 13:01

Beitrag von Balduin »

Ceterum censeo Carthaginem esse delendam
einen_Benutzernamen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2282
Registriert: 05 Apr 2018, 13:56

Beitrag von einen_Benutzernamen »

Siehe eben, dass auf innereuropäischen Flügen auch jetzt kaum Fracht durch die Gegend transportiert wird.
Wie auch bei einen Narrow Body Aircraft?! Da müsstest du Händisch unten alles rein laden was finanziell sich nicht lohnt. Natürlich gibt es auch in Europa reine Frachtflüge wie für DHL, UPS,... die werden zb. in Linz, Dresden, Frankfurt umgeladen.
AK1
Kaiser
Beiträge: 1641
Registriert: 07 Mär 2016, 21:38
Wohnort: München

Beitrag von AK1 »

Balduin @ 17 Feb 2021, 21:57 hat geschrieben: Ich denke, er meinte Container ähnlich/gleich denen, die im Flugverkehr eingesetzt werden
Ah, alles klar!
Valentin
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3030
Registriert: 31 Mai 2015, 17:41

Beitrag von Valentin »

AK1 @ 17 Feb 2021, 21:48 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 17 Feb 2021, 16:37 hat geschrieben: Mir fällt da noch ein anderer Unterschied ein ... im Flieger fliegt die Fracht ebenfalls mit Mach 0.8x herum .. während beim Schienenverkehr mittlerweile ein großes Delta bei der Vmax zw. Güter- und Personenzügen herrscht.

Nachtzug - ok, das ist nicht so gravierend, aber selbst da sollten es schon 200 sein und dann wird es da auch schon kritisch.

Nachdem auch HGV-Züge immer billiger werden, müsste man sich mal überlegen, ob es Sinn machen würde, den Flieger zu kopieren. Hieße einen Dostozug hernehmen und ein Stockwerk mit Frachtcontainer zu beladen.
So ein Container ist 2,591 m hoch. Wie soll der in eine Etage eines Dosto passen?
Vielleicht Rollcontainer wie beim französischen Postzug? Die hätten die passende Höhe.

Aber selbst diesen HGV-Güterzug gibt es inzwischen dank Internet auch nicht mehr - das extremgeschumpfte Briefaufkommen machte ihn unrentabel.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
Cloakmaster
"Lebende Forenlegende"
Beiträge: 9914
Registriert: 25 Jan 2004, 17:09

Beitrag von Cloakmaster »

einen_Benutzernamen @ 17 Feb 2021, 22:57 hat geschrieben: Wie auch bei einen Narrow Body Aircraft?! Da müsstest du Händisch unten alles rein laden was finanziell sich nicht lohnt. Natürlich gibt es auch in Europa reine Frachtflüge wie für DHL, UPS,... die werden zb. in Linz, Dresden, Frankfurt umgeladen.
Das ist Unsinn. Bei der A320 Familie, und zb auch ein paar Tupolevs können und werden durchaus auch Unterflur-Container vom Typ LD3-45 geladen. Die sind 45 Zoll, also etwa 113cm hoch.

Container gibt es in allerlei verschiedenen Größen und Höhen.

Der Standard-ISO Container ist 8,5 Fuß - 2,5908 Meter hoch. Ausgehend von den Chinesen und Ami verbreitet sich immer mehr die Höhe von 9,5 Fuß als "neuem" Standard. Es gibt aber eben auch noch alle möglichen weiteren Containermaße.
einen_Benutzernamen
Lebende Forenlegende
Beiträge: 2282
Registriert: 05 Apr 2018, 13:56

Beitrag von einen_Benutzernamen »

Dafür werden viel mehr Packerl transportiert als sonst. ;)
Benutzeravatar
ralf.wiedenmann
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3694
Registriert: 14 Mär 2011, 20:52
Wohnort: Kanton Zürich, Schweiz, (1975-1988: Puchheim (Oberbayern))

Beitrag von ralf.wiedenmann »

EU-Verkehrspolitik ohne Fahrplan
Der Verkehr muss 90 Prozent seiner Co2-Emissionen einsparen bis in 30 Jahren. Eine massive Verkehrsverlagerung von der Strasse auf die Schiene ist nötig, um die Klimaziele zu erreichen. Der EU fehlt allerdings ein überzeugender Fahrplan.
...
Will die EU ihre Klimaschutz-Ziele bis in 30 Jahren erreichen, muss eine Mehrheit der Güter und Reisenden rasch auf den Zug umsteigen.
...
Der Verkehr gehört zu den wenigen Industrie-Sektoren, die ihren CO2-Ausstoss nicht senkten in den letzten Jahren. Der Strassenverkehr ist schuld.
...
Die Bilanz des europäischen Rechnungshofs ist vernichtend: Dem europäischen Schienennetz fehlt es an grenz-überschreitenden Anschlüssen, das Tempo der Züge auf diesen Verbindungen ist alles andere als Highspeed und der Ausbau der versprochenen Verbindungen erfolgt mit einer durchschnittlichen Verzögerung von 11 Jahren, bei gleichzeitig explodierenden Kosten.
Beitrag Radio SRF vom 19.2.21: https://www.srf.ch/audio/international/im-n...lan?id=11933569
Benutzeravatar
Iarn
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 23969
Registriert: 20 Jul 2007, 13:22

Beitrag von Iarn »

Neue Dokumente beim BMVI

Insbesondere die Folien von EuroLink und Concept TEE 2.0 finde ich recht interessant.
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
146225
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 17446
Registriert: 01 Apr 2007, 17:45
Wohnort: TH/EDG

Beitrag von 146225 »

Von schönen Power-Point-Konzepten fährt noch kein einziger Zug. Machen, machen, machen - alles andere ist sinnlos.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
Benutzeravatar
Rohrbacher
*Lebende Forenlegende*
Beiträge: 14163
Registriert: 10 Apr 2006, 23:21
Wohnort: ja

Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 17 May 2021, 19:20 hat geschrieben:Von schönen Power-Point-Konzepten fährt noch kein einziger Zug. Machen, machen, machen - alles andere ist sinnlos.
Es steht den drölfzig Bahnunternehmen frei, einfach zu tun was sie wollen. Keine Sorge, alles ist bestens, der Markt regelt das schon ... :ph34r:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
Benutzeravatar
Galaxy
Lebende Forenlegende
Beiträge: 3285
Registriert: 07 Mär 2011, 18:17

Beitrag von Galaxy »

Iarn @ 17 May 2021, 11:10 hat geschrieben: Neue Dokumente beim BMVI

Insbesondere die Folien von EuroLink und Concept TEE 2.0 finde ich recht interessant.
Danke für die Links, die sind in der Tat sehr interessant. Die scheinen recht ambitioniert zu sein wenn man beachtet das ein Großteil der Projekte als "near future" definiert ist in Abgrenzung zu "mid 2020s" Mein Hauptkritikpunkt an "wir müssen fliegen verhindern" war immer das die Bahn selber keine brauchbare Alternative präsentiert hat. Die scheinen langsam (hoffentlich nicht zu langsam) ins rollen zu kommen.

Ich hoffe die beleben das TEE Logo wieder.

Frage am Rande: Was ist per Definition der Unterschied zwischen TEE und Eurocity? Eurocity mindestens 2 Länder, TEE mindestens 3?
Antworten