Bundesweite ÖPNV-Warnstreiks im Herbst 2020

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Zahlreiche Städte unter anderem auch München sind betroffen.
Bin mal gespannt, ob sich das in der Corona Statistik niederschlägt, wenn in zahlreichen Städten die Leute dicht an dicht im ÖPNV stehen.

(Ich persönlich bin in der glücklichen Lage, am Dienstag Home Office machen zu können)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Ich habe zum Glück Urlaub.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Iarn @ 25 Sep 2020, 14:14 hat geschrieben: Bin mal gespannt, ob sich das in der Corona Statistik niederschlägt, wenn in zahlreichen Städten die Leute dicht an dicht im ÖPNV stehen.
Wenn Busse und Bahnen überwiegend gar nicht fahren, dann kann man auch nicht dicht an dicht darin stehen. Ich persönlich rechne eher mit ausgiebigen Fußmärschen. Zum Glück habe ich während der ersten Corona-Phase im April die Strecke zur Arbeit schon ein paarmal zu Fuß zurückgelegt, sodass ich weiß, wie lang es dauern wird (knapp zwei Stunden pro Richtung).
Wo ist das Problem?
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wie in den meisten Jahren wird es wohl einen Notbetrieb geben, außerdem fahren ja S-Bahnen und Regionalzüge. Dort kann ich mir vorstellen, dass es sehr kuschelig wird.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Iarn @ 25 Sep 2020, 15:08 hat geschrieben: Wie in den meisten Jahren wird es wohl einen Notbetrieb geben, außerdem fahren ja S-Bahnen und Regionalzüge. Dort kann ich mir vorstellen, dass es sehr kuschelig wird.
Hilft mir nur nichts, weil ich den Bahnhof nur mit einem ziemlich langem Fussmarsch erreiche und bei dem Wetterbericht baue ich lieber Überstunden ab.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Mir nützen die S-Bahnen auch nur bedingt was, da mein Arbeitsplatz etwa 4 km von der nächsten S-Bahnstation entfernt liegt. Naja, mal sehen, wie es wird.....
Wo ist das Problem?
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Beitrag von Beobachter »

Lazarus @ 25 Sep 2020, 15:18 hat geschrieben: Hilft mir nur nichts, weil ich den Bahnhof nur mit einem ziemlich langem Fussmarsch erreiche und bei dem Wetterbericht baue ich lieber Überstunden ab.
Bitte entschuldige die Frage, bist Du körperlich eingeschränkt? Falls nicht, vom Avenariusplatz ist der S-Bahnhof Pasing zu Fuß in 18 Minuten erreichbar. Viele Leute würden sich glücklich schätzen, so nahe an der Stammstrecke zu wohnen. Wenn tatsächlich gestreikt wird, gehe ich ca. 45 Minuten zu Fuß -einfache Strecke!-, und das werde ich auch bei Regen tun.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Beobachter @ 25 Sep 2020, 17:42 hat geschrieben: Bitte entschuldige die Frage, bist Du körperlich eingeschränkt? Falls nicht, vom Avenariusplatz ist der S-Bahnhof Pasing zu Fuß in 18 Minuten erreichbar. Viele Leute würden sich glücklich schätzen, so nahe an der Stammstrecke zu wohnen. Wenn tatsächlich gestreikt wird, gehe ich ca. 45 Minuten zu Fuß -einfache Strecke!-, und das werde ich auch bei Regen tun.
Nein, aber bei uns wird es nicht gerne gesehen, wenn man sich Überstunden auszahlen lässt. Hier ist es üblich, das man dafür Freizeitausgleich bekommt.
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Tram-Bahni
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Beitrag von Tram-Bahni »

Oder doch in Ingolstadt umsteigen?
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Beitrag von Auer Trambahner »

Beobachter @ 25 Sep 2020, 17:42 hat geschrieben: Bitte entschuldige die Frage, bist Du körperlich eingeschränkt? Falls nicht, vom Avenariusplatz ist der S-Bahnhof Pasing zu Fuß in 18 Minuten erreichbar. Viele Leute würden sich glücklich schätzen, so nahe an der Stammstrecke zu wohnen. Wenn tatsächlich gestreikt wird, gehe ich ca. 45 Minuten zu Fuß -einfache Strecke!-, und das werde ich auch bei Regen tun.
Oder Westkreuz, dürfte sogar näher sein.
Oder Planegger Straße mit 2 Regionallinien.
Und sogar der 160er dürfte fahren, Watzingers werden ja auch nicht streiken.
Der mit dem Ölkännchen tanzt!
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Beitrag von uferlos »

Mit der SUB Quote ist der Norden eh am besten dran. Der Süden und Osten schaut da eher in die Röhre bei den ganzen MVG Kursen...
mfg Daniel
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Beitrag von AK1 »

uferlos @ 26 Sep 2020, 08:01 hat geschrieben: Mit der SUB Quote ist der Norden eh am besten dran. Der Süden und Osten schaut da eher in die Röhre bei den ganzen MVG Kursen...
Pasing ist ja m.W. eher im Westen, von daher erkenne ich jetzt nicht, auf was sich die Aussage bezieht.
Wenn der Norden besser durch von Subunternehmern gefahrene Busse abgedeckt wird, ist das aber ein glücklicher Zufall. Denn die Alternativen sind dort wohl am schlechtesten - der Raum zwischen S1 und S8 ist recht groß, dort sind die Wege zur S-Bahn entsprechend häufig länger als in Pasing oder auch den südlichen und östlichen Stadtteilen.
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Beitrag von uferlos »

AK1 @ 26 Sep 2020, 09:24 hat geschrieben: Pasing ist ja m.W. eher im Westen, von daher erkenne ich jetzt nicht, auf was sich die Aussage bezieht.
Wenn der Norden besser durch von Subunternehmern gefahrene Busse abgedeckt wird, ist das aber ein glücklicher Zufall. Denn die Alternativen sind dort wohl am schlechtesten - der Raum zwischen S1 und S8 ist recht groß, dort sind die Wege zur S-Bahn entsprechend häufig länger als in Pasing oder auch den südlichen und östlichen Stadtteilen.
Im Westen hat man auch ne hohe Sub-Quote... mit Watzinger, Edelweiß, Griensteidl, Ludwig, Baumann usw.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Mal abwarten was wirklich kommt. Ich verstehe ja, dass die Angestellten mehr Lohn haben wollen, würde vielleicht auch Helfen Personal zu finden, aber dieses Jahr ist die Lage einfach nur beschi...
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Auer Trambahner @ 26 Sep 2020, 08:39 hat geschrieben: Und sogar der 160er dürfte fahren, Watzingers werden ja auch nicht streiken.
Davon gibt es am 160er aber nur so 4 Kurse derzeit und die Linie geht vom Waldfriedhof bis Karlsfeld.

2/3 der Kurse werden von der MVG selbst gefahren. Die restlichen Kurse kommen von Novak, Ludwig und Griensteidl.

Macht in etwa einen Stundentakt.
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Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Jean @ 26 Sep 2020, 09:26 hat geschrieben:Ich verstehe ja, dass die Angestellten mehr Lohn haben wollen, würde vielleicht auch Helfen Personal zu finden, aber dieses Jahr ist die Lage einfach nur beschi...
Man hat geklatscht, weil das Personal systemrelevant ist. Das hat dieses Jahr besonders gezeigt. Aber vom Klatschen kann niemand leben.
Lazarus @ 26 Sep 2020, 09:27 hat geschrieben:Macht in etwa einen Stundentakt.
Gemäß Deiner sonstigen Aussagen also Normalverkehr.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

:lol: Die Italener wollen scheinbar auch streiken:
In Italien ist für den 28. September in der Zeit von 10:00 Uhr - 17:59 Uhr ein Streik geplant. Im Reisezugverkehr ist in diesem Zeitraum mit Zugausfällen und Verspätungen zu rechnen. Betroffen sind RJ-Züge der ÖBB über Tarvisio Boscoverde und EC-Züge Richtung Deutschland über Brennero/Brenner. Die ÖBB ersuchen alle BahnkundInnen um Verständnis für etwaige Unannehmlichkeiten. Nähere Informationenfinden Sie unter www.trenord.it
Quelle ÖBB
JLanthyer
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Beitrag von JLanthyer »

Die Zeitspanne in Italien gefällt mir. So ist die Vormittags- und Abenddienstleistung gesichert. Die betroffene Arbeitnehmer können also morgens rechtzeitig zur Arbeit kommen und Abends wieder heimfahren und für den Rest die Freizeit, wie z.B. Freunde in Gaststätten treffen, uvm. gesichert.

Wobei meiner Ansicht nach der Streik, also auf Deutschland bezogen, bereits um 15:00 Uhr beendet sein sollte. Gegen eine Stunde früherer (konkret: 09:00 Uhr) Streikbeginn spricht nichts dagegen. Die Voraussetzung für die Zulässigkeit des Streiks ist die Durchführung des Minimaldienstes (etwas schlechteres Angebot, aber ausreichende Verfügbarkeit während des Streiks).
Mark8031 @ 27 Sep 2020, 00:03 hat geschrieben:
Jean @ 26 Sep 2020, 08:26 hat geschrieben:Mal abwarten was wirklich kommt. Ich verstehe ja, dass die Angestellten mehr Lohn haben wollen, würde vielleicht auch Helfen Personal zu finden, aber dieses Jahr ist die Lage einfach nur beschi...
Man hat geklatscht, weil das Personal systemrelevant ist. Das hat dieses Jahr besonders gezeigt. Aber vom Klatschen kann niemand leben.
Was dieses Jahr ist, kann ich Jeans Ansicht nachvollziehen. Zur Zeit ist es derzeit noch schwieriger, ein geeignetes Personal zu finden. Was derzeit passiert, plant die Bahn ein vereinfachtes Einstellungsverfahren. Die Piloten bzw. das Flugpersonal könnten bei der Bahn als Tf arbeiten. Aber ob sie das wollen, ist das eine andere Frage.

Ich weiß nicht, worauf Du mit "Klatschen" hinauswillst. Gewiß, wenn zwei Parteien über ein konkretes Thema, wie z.B. Gehaltserhöhung (nur im Zusammenhang mit der prognozitierten Inflationsrate), Arbeitszeitregelung, etc... verhandeln, dann gehört es auch daß die Gewerkschaften auch mal überlegen sollen, was will der Arbeitgeber, was wiederum der Arbeitgeber auch überlegen sollte, ob den Forderungen der Gewerkschaften entsprochen werden kann oder andere Vorschläge machen kann. Zur Kompromißlösung gehört es immer zwei, daß beide Parteien (AG von unten, GW von oben) in die Mitte kommen. Haben beide Parteien die Mitte gefunden, können sie einen neuen Vertrag abschließen. Die Konflikte die auf den Rücken von unbeteiligten Dritten ausgetragen werden sind unbedingt zu vermeiden.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Mark8031 @ 27 Sep 2020, 01:03 hat geschrieben: Man hat geklatscht, weil das Personal systemrelevant ist. Das hat dieses Jahr besonders gezeigt. Aber vom Klatschen kann niemand leben.

Gemäß Deiner sonstigen Aussagen also Normalverkehr.
Wie du selbst sagst macht klatschen nicht satt. Und systemrelevant heißt zwar ein sicherer Arbeitsplatz aber auch schlecht bezahlt. Ich weiß wovon ich rede. Dieses Klatschen empfinde ich fast als hohn wenn es von den Politikern kommt. Vielleicht sollten wir den Politiker auch beklatschen statt deren nächsten Diätenerhöhung.

Wie gesagt, ich verstehe,dass die Leute mehr haben wollen, die Art wie Verdi es aber macht finde ich zum kotzen!
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Beitrag von Cloakmaster »

In Bremen wird zum Streiktag der komplette Bus- und Trambetrieb für 24 Stunden ersatzlos eingestellt. Das Regiobus und das RegioSbahn-Netz bietet kaum innerstädtische Alternativenn, und soll zumindest teilweise ebenfalls bestreikt werden. Damit dürfte die Stadt quasi lahmgelegt sein.
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Beitrag von 146225 »

Jean @ 27 Sep 2020, 08:58 hat geschrieben: Wie gesagt, ich verstehe,dass die Leute mehr haben wollen, die Art wie Verdi es aber macht finde ich zum kotzen!
Aha. Und wenn die Arbeitgeber sich heulend und jammernd hinter ihren ach so leeren Kassen verstecken, für die die panische Dummheit der Politik in erster Linie verantwortlich ist, und nicht die Arbeitnehmer, welche rund um die Uhr und Tag für Tag auch die härtesten Aufgaben für das Gemeinwohl anpacken: soll dann Ver.di klein beigeben und die Arbeitnehmer im Stich lassen, dass diese irgendwann an St. Nimmerlein mal einen "symbolischen" ¤ mehr in der Tasche haben?

Man kann nicht auf der einen Seite seitenweise beklagen, wie schlecht der Nahverkehr in München doch ist, auf der anderen Seite aber den Beschäftigten die mit ungezählten Überstunden das schlechte Angebot noch irgendwie am Laufen halten, jegliche Anerkennung und ein anständiges Gehalt verweigern.

Zudem, weil auf Regeln und zivilisiertes Verhalten dieses Jahr von der Politik schon oft genug verächtlich gespuckt wurde: von mir aus können die Gewerkschaften dieses Land in Grund und Boden streiken. Anders ist die Entwicklung, dass wenige Menschen immer reicher und die breite Masse immer ärmer werden, doch nicht mehr aufzuhalten. Schluss mit leeren Worten, her mit anständigen Löhnen.
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Beitrag von Cloakmaster »

146225 @ 27 Sep 2020, 11:28 hat geschrieben: Aha. Und wenn die Arbeitgeber sich heulend und jammernd hinter ihren ach so leeren Kassen verstecken, für die die panische Dummheit der Politik in erster Linie verantwortlich ist, und nicht die Arbeitnehmer, welche rund um die Uhr und Tag für Tag auch die härtesten Aufgaben für das Gemeinwohl anpacken: soll dann Ver.di klein beigeben und die Arbeitnehmer im Stich lassen, dass diese irgendwann an St. Nimmerlein mal einen "symbolischen" ¤ mehr in der Tasche haben?

Man kann nicht auf der einen Seite seitenweise beklagen, wie schlecht der Nahverkehr in München doch ist, auf der anderen Seite aber den Beschäftigten die mit ungezählten Überstunden das schlechte Angebot noch irgendwie am Laufen halten, jegliche Anerkennung und ein anständiges Gehalt verweigern.

Zudem, weil auf Regeln und zivilisiertes Verhalten dieses Jahr von der Politik schon oft genug verächtlich gespuckt wurde: von mir aus können die Gewerkschaften dieses Land in Grund und Boden streiken. Anders ist die Entwicklung, dass wenige Menschen immer reicher und die breite Masse immer ärmer werden, doch nicht mehr aufzuhalten. Schluss mit leeren Worten, her mit anständigen Löhnen.
Grundsätzlich hast du ja Recht, aber wer mehr Geld haben will, sollte auch eine Idee haben, wo das her kommen soll. Und was genau unter einem "anständigen" Lohn verstanden wird. Ich persönlich halte einen Lohn von über 3.000¤ durchaus bereits als relativ hoch für einen U-bahn oder Busfahrer. Eine U-Bahn oder Bus zu fahren, ist nunmal nicht gerade Raketenwissenschaft. Es gibt andere Tätigkeiten, die ähnlich hohe Verantwortung, aber weit mehr an Qualifikation erfordern - und nicht mal in die Nähe von 3.000¤ brutto kommen. Wobei das nun keine Neiddiskussion auslösen soll, sondern die Relationen wahren. Verkäufer, Pflege, Polizei, usw - es sind ziemlich viele Branchen, die durchaus zurecht als "unterbezahlt" bezeichnet werden. Trotzdem kann man nicht einfach die große Gießkanne auspacken, und fließig ausschütten, bis alle wohlgenährt, und zufrieden sind.
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Beitrag von 146225 »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 10:48 hat geschrieben: Trotzdem kann man nicht einfach die große Gießkanne auspacken, und fließig ausschütten, bis alle wohlgenährt, und zufrieden sind.
Aha. Dann also lieber für Schwachfug und eine überbordende Verwaltung das Geld aller im Unverstand verbrauchen und die alltäglichen Dienstleistungen für alle von einem Heer schlecht bezahlter Sklaven erledigen lassen? Klar, so wird Zukunft in Deutschland funktionieren.
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Beitrag von Cloakmaster »

Und was genau ist nun dein Vorschlag zur Gegenfinanzierung? Alle Stellen bei der MVG, welche du allein als schachsinnig bezeichnest, werden ersatzlos gestrichen, und das so frei werdende Geld auf die angestellten im Fahrdienst verteilt?
Ob das wohl beschlussfähig wird?
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Beitrag von Lazarus »

Die abendzeitung berichtet davon, das die MVG wohl einen Teil des Linienbetriebs aufrecht erhalten will am Dienstag. Was auch immer die darunter versteht....
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Beitrag von ET 415 »

Lazarus @ 27 Sep 2020, 12:51 hat geschrieben: Was auch immer die darunter versteht....
Vermutlich wird es ähnlich laufen wie bei den letzten Streiks:
- U-Bahn komplett eingestellt, Bahnhöfe abgesperrt
- Busnotnetz mit Fahrzeugen und Fahrern der Subunternehmer
- stark eingeschränkter Trambahnbetrieb; beim letzten Mal sind auf den Linien 19 und 20 einzelne Fahrzeuge gefahren
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Beitrag von Jean »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 12:43 hat geschrieben: Und was genau ist nun dein Vorschlag zur Gegenfinanzierung? Alle Stellen bei der MVG,  welche du allein als schachsinnig bezeichnest, werden ersatzlos gestrichen, und das so frei werdende Geld auf die angestellten im Fahrdienst verteilt?
Ob das wohl beschlussfähig wird?
In der Marketing Abteilung könnte man gut sparen. :P
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

Ich persönlich halte einen Lohn von über 3.000¤ durchaus bereits als relativ hoch für einen U-bahn oder Busfahrer.
Dazu das 13te und 14te Gehalt. :o
Und das argument das man am WE mehr bekommen soll lass Ich nicht gehalten weil es heutzutage eher üblich ist flexibel zu arbeiten und für manche Religionen ist der Samstag, Sonntag kein Feiertag.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

einen_Benutzernamen @ 27 Sep 2020, 14:08 hat geschrieben: Dazu das 13te und 14te Gehalt. :o
Und das argument das man am WE mehr bekommen soll lass Ich nicht gehalten weil es heutzutage eher üblich ist flexibel zu arbeiten und für manche Religionen ist der Samstag, Sonntag kein Feiertag.
Du darfst gerne den Job zu den Bedingungen haben. Ich will ihn nicht haben. Nicht zu den Bedingungen bei den horrenden Steuern...
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Beitrag von andreas »

Cloakmaster @ 27 Sep 2020, 11:48 hat geschrieben:
Grundsätzlich hast du ja Recht, aber wer mehr Geld haben will, sollte auch eine Idee haben, wo das her kommen soll. Und was genau unter einem "anständigen" Lohn verstanden wird. Ich persönlich halte einen Lohn von über 3.000¤ durchaus bereits als relativ hoch für einen U-bahn oder Busfahrer. Eine U-Bahn oder Bus zu fahren, ist nunmal nicht gerade Raketenwissenschaft. Es gibt andere Tätigkeiten, die ähnlich hohe Verantwortung, aber weit mehr an Qualifikation erfordern - und nicht mal in die Nähe von 3.000¤ brutto kommen. Wobei das nun keine Neiddiskussion auslösen soll, sondern die Relationen wahren. Verkäufer, Pflege, Polizei, usw - es sind ziemlich viele Branchen, die durchaus zurecht als "unterbezahlt" bezeichnet werden. Trotzdem kann man nicht einfach die große Gießkanne auspacken, und fließig ausschütten, bis alle wohlgenährt, und zufrieden sind.
Das ist Ansichtssache - nur weil andere Branchen noch schlechter bezahlt sind machts das nicht besser.
Warum sollte man U-bahn Fahrer werden, wenn man woanders für das gleiche Geld einen Job mit normaler Arbeitszeit ohne Schicht, ohne Sonn- und Feiertage usw bekommt?

Du hast einen Arbeitsplatz, der nicht besonders Attraktiv ist, mit wenig attraktiven Arbeitszeiten - wie willst du Leute dafür gewinnen, wenn nicht übers Geld?
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