Bundesweite ÖPNV-Warnstreiks im Herbst 2020

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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Mark8031 @ 28 Sep 2020, 16:07 hat geschrieben: Hausaufgabe für Dich: geh bei der nächsten Gelegenheit ins Intranet und schau Dir die Mietpreise der Werkswohnungen an und vergleiche mit den Mietpreisen auf einem Internet-Mietwohnungsportal Deiner Wahl. Du wirst feststellen, da gibt es kaum Unterschiede, die internen Werkswohnung sind - wie übrigens die Wohnungen der städtischen Wohnungsgenossenschaften auch - in der oberen Hälfte des Durchschnittspreise zu finden.
Ich fand die Preise in der Vergangenheit eigentlich ziemlich fair. Letztes Jahr wurde beispielsweise eine 1-Zimmer-Wohnung für 580 Euro in Pasing angeboten. Neubau/frisch renoviert versteht sich. Nicht übertrieben günstig, aber trotzdem noch bezahlbar für München.
Edit: zu einem gewissen Teil, können hier SWM und Stadt noch nicht einmal etwas dafür. Das Finanzamt zwingt sie zur Orientierung an den normalen Mieten. Die richtige Adresse, bei der sich was ändern müsste, ist Berlin.
Die SWM orientieren sich beim Mietpreis immer am minimalst möglichen. Zusätzlich zu deinem genannten Gesetz kommt dann noch der Geldwerte Vorteil zum Tragen. Hoffentlich werden diese Gesetze in Zukunft entsprechend angepasst.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 16:29 hat geschrieben:Die Bilanz der MVG ingesamt muss kostendeckend sein. Wie das innerhalb der MVG aussieht, ist was ganz anderes. Und so habe ich mich hier auch noch nie geäußert. Sonst müsste man auch das halbe Busnetz ab 21 Uhr einstellen, da es nicht kostendeckend ist.
Ja aber die Verluste die man bei MVG Rad einsparen könnte, sind Euros die man an anderer Stelle ausgeben könnte, beispielsweise für eine etwas bessere Entlohnung der Angestellten.
Diesen Mist kannst du dir sparen. :angry: Ich habe (das sogar erfolgreich und mit Hilfe der obersten Entscheidungsebene) und werde mich immer FÜR die Mitarbeiter einsetzen.
Das wird hier niemand nachprüfen können. Im Forum machst Du nicht diesen EIndruck.
Ich finde es befremdlich, dass du wirtschaftliche Zahlen vor die Daseinsvorsorge stellst. (Wow, sind wir jetzt wirklich so weit gekommen?)
Ich sehe es nicht als Daseinsvorsorge, wenn die MVG einen weiteren Radverleih aufmacht.
Ich würde es aber als Daseinsvorsorge sehen, wenn die MVG den einzigen Tram und den einzigen U-Bahn Betrieb mal wieder auf ein anständiges Niveau bringt (also auch das fährt, was vorgesehen ist, das ist eh schon wenig genug). Und da würde eine etwas weniger bescheidene Bezahlung sicher weiter helfen.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn @ 28 Sep 2020, 16:42 hat geschrieben: Ja aber die Verluste die man bei MVG Rad einsparen könnte, sind Euros die man an anderer Stelle ausgeben könnte, beispielsweise für eine etwas bessere Entlohnung der Angestellten.
Freilich, die Stadt sponsert ganz sicher eine etwas bessere Entlohnung als eigene Maßnahme, so wie sie MVG-Rad sponsert.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Ich bin mal gespannt, wie man auf manchen Linien morgen einen Takt 20 hinbekommen will. Auf dem 160er eher nicht, darauf habe ich mich schon eingestellt...
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mark8031 @ 28 Sep 2020, 15:45 hat geschrieben: Mit dieser Argumentation, die im Übrigen immer und immer wieder und bei allen Tarifrunden genannt wird, frieren wir die Gehälter einfach mal alle dauerhaft ein. Denn jeder Euro fehlt ja dann, um zusätzliches Angebot zu schaffen, Fahrzeuge zu kaufen und Mitarbeiter einzustellen. Dass die Mitarbeiter dann aber eher weniger werden, unmotiviert ihre Arbeit verrichten und sich häufiger krank melden, verhindert dann aber auch eine Angebotsausweitung.

Das höchste Gut, dass eine Firma hat, sind ihre Mitarbeiter. Zufriedene Mitarbeiter sind leistungsfähiger und motivierter. Gehalt ist ein Teil der Motivation und ein essentieller Baustein zur Mitarbeiterzufriedenheit. Wer aber den Kopf voll hat mit der Sorge, wie der neue Kühlschrank bezahlt werden soll, nachdem der alte den Geist aufgegeben hat und sich nach der Mieterhöhung um eine neue, kleinere Wohnung umschauen muss, der ist weder motiviert noch leistungsfähig. Und so etwas schädigt eine Firma monetär sogar noch mehr, als wenn man die Leute anständig bezahlt.
100% Zustimmung!

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Und zum Thema Apps, @Jojo:
Niemand verlangt von der MVG ernsthaft, ihre App einzustampfen (zumal es von den Alternativen für den ÖV rund um München die mit Abstand beste ist).
Das Problem ist eher die generelle Situation dahinter, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, obwohl man in einem Tarifverbudn organisiert ist (und dass durch die Verkaufsprovision auch Interesse besteht, diese Möglichkeit zu nutzen). Demnächst fängt jeder Busunternehmer an, seine eigene App auf den Markt zu werfen -- und am Ende hat man in 25 Variationen die exakt selben Kaufoptionen. Das ist doch ein Systemfehler!
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 16:06 hat geschrieben: Das ist halt eine Milchmädchenrechnung. Wie Markus richtig erwähnt hat, macht Gehalt einen Teil aus, wie zufrieden man mit dem Job ist. Ich kann mir halt echt nicht vorstellen, dass sich das Fahrerproblem bei realistischen Gehaltssteigerungen ändern wird. Es kommen halt noch andere Dinge wie Schichtdienst, eintönige aber auch stressige Arbeit und auch die Verrohung der Gesellschaft hinzu, die den Job nicht besonders attraktiv macht. Das zeigt sich halt auch, wenn man mal über den Tellerrand hinaus schaut. In der Schweiz kann mal als Tf über 100.000 CHF pro Jahr verdienen, trotzdem gibt es dort ebenfalls einen Fahrermangel.
Auch wenn du gerade selbst die Schweiz erwähnst:
Es ist kein Zufall, warum ich lieber hier als in Deutschland im Führerstand sitze. Und der finanzielle Aspekt ist nicht der einzige, spielt aber auch keine völlig unbedeutende Rolle.

Und was man so mitkriegt, ist der Personalmangel hier dann doch noch etwas weniger ausgeprägt als im "Grossen Kanton"...
(Die SBB haben halt die etwas abenteuerliche Angewohnheit, Fehler der DB etwa 10-15 Jahre später nachzuahmen...)
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Beitrag von TramBahnFreak »

Mark8031 @ 28 Sep 2020, 17:07 hat geschrieben:Hausaufgabe für Dich: geh bei der nächsten Gelegenheit ins Intranet und schau Dir die Mietpreise der Werkswohnungen an und vergleiche mit den Mietpreisen auf einem Internet-Mietwohnungsportal Deiner Wahl. Du wirst feststellen, da gibt es kaum Unterschiede, die internen Werkswohnung sind - wie übrigens die Wohnungen der städtischen Wohnungsgenossenschaften auch - in der oberen Hälfte des Durchschnittspreise zu finden.

Edit: zu einem gewissen Teil, können hier SWM und Stadt noch nicht einmal etwas dafür. Das Finanzamt zwingt sie zur Orientierung an den normalen Mieten. Die richtige Adresse, bei der sich was ändern müsste, ist Berlin.
Hat man als Mieter wenigstens mehr Sicherheiten als auf dem "freien Markt"?
Jojo423 @ 28 Sep 2020, 17:29 hat geschrieben:Ich finde es befremdlich, dass du wirtschaftliche Zahlen vor die Daseinsvorsorge stellst.
Ernstgemeinte Frage: Gehört Bikesharing zur Daseinsvorsorge?
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 28 Sep 2020, 16:42 hat geschrieben: Ja aber die Verluste die man bei MVG Rad einsparen könnte, sind Euros die man an anderer Stelle ausgeben könnte, beispielsweise für eine etwas bessere Entlohnung der Angestellten.




Wie viel ist das dann? 5 Euro brutto mehr pro Monat? Wow, da werden sich die Fahrer bestimmt sehr drüber freuen. :angry:
Ich würde es aber als Daseinsvorsorge sehen, wenn die MVG den einzigen Tram und den einzigen U-Bahn Betrieb mal wieder auf ein anständiges Niveau bringt (also auch das fährt, was vorgesehen ist, das ist eh schon wenig genug). Und da würde eine etwas weniger bescheidene Bezahlung sicher weiter helfen.
Und genau das ist dein Problem: Du erkennst nicht die unterschiedlichen Kostendimensionen dahinter. Eine bessere Bezahlung kostet einfach immens viel Geld. Nachdem die Einnahmen des MVV sehr stark eingebrochen sind (da bekommt man wohl kein Geld her), die Stadt einen Milliardenverlust fährt (da wird das auch schwierig Geld für locker zu machen), bleibt halt als letzte Option nur, das Angebot in einem hohen Maße auszudünnen. Das ist nun auch nicht im Interesse von irgendjemanden hier.
Viele Grüße
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Beitrag von Jojo423 »

TramBahnFreak @ 28 Sep 2020, 17:01 hat geschrieben: Ernstgemeinte Frage: Gehört Bikesharing zur Daseinsvorsorge?
Da auch die Radmobilität eine Form der Mobilität ist und man dies nun, im Vergleich zu früher, relativ einfach technisch umsetzen kann: Ja, das sehe ich schon als Daseinsvorsorge an.
Viele Grüße
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 18:08 hat geschrieben: Nachdem die Einnahmen des MVV sehr stark eingebrochen sind (da bekommt man wohl kein Geld her), die Stadt einen Milliardenverlust fährt (da wird das auch schwierig Geld für locker zu machen), bleibt halt als letzte Option nur, das Angebot in einem hohen Maße auszudünnen. Das ist nun auch nicht im Interesse von irgendjemanden hier.
Problem ist halt dann nur, das man damit genau das erreicht, was man aber eigentlich nicht erreichen will. Nämlich das die Leute vom ÖPNV Richtung MIV abwandern, wenn das Angebot nicht mehr stimmt....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 17:08 hat geschrieben: Und genau das ist dein Problem: Du erkennst nicht die unterschiedlichen Kostendimensionen dahinter. Eine bessere Bezahlung kostet einfach immens viel Geld. Nachdem die Einnahmen des MVV sehr stark eingebrochen sind (da bekommt man wohl kein Geld her), die Stadt einen Milliardenverlust fährt (da wird das auch schwierig Geld für locker zu machen), bleibt halt als letzte Option nur, das Angebot in einem hohen Maße auszudünnen. Das ist nun auch nicht im Interesse von irgendjemanden hier.
Du kommst immer gerne mit Corona als Ausrede für alles. Du kommst immer mit Ausreden und genau das ist Dein Problem.

Aber war es denn vor Corona anders? Da hat man genau die selbe Tour gefahren, die man jetzt angeblich wegen der Corona Verluste fährt. Corona als Ausrede lasse ich gelten für eine Lufthansa, die vor der Krise eine gut funktionierende Airline war, für die war Corona Pech. Für die MVG Führung scheint hingegen, Corona die langersehnte Ausrede für alles das zu sein, was man sonst nicht mehr rechtfertigen konnte.

Ohne Corona wären wir was die Gehälter angeht genau an dem selben Punkt wo wir jetzt auch stehen. Und das trifft auf alle Probleme der MVG zu.
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Beitrag von TramBahnFreak »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 18:10 hat geschrieben: Da auch die Radmobilität eine Form der Mobilität ist und man dies nun, im Vergleich zu früher, relativ einfach technisch umsetzen kann: Ja, das sehe ich schon als Daseinsvorsorge an.
Im Gegensatz zu einer Tram (oder auch zu einem Auto) kann sich ein Fahrrad aber der überwiegende Teil der Bevölkerung selber zulegen.
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Beitrag von ET 415 »

TramBahnFreak @ 28 Sep 2020, 17:53 hat geschrieben: Und zum Thema Apps, @Jojo:
Niemand verlangt von der MVG ernsthaft, ihre App einzustampfen (zumal es von den Alternativen für den ÖV rund um München die mit Abstand beste ist).
Das Problem ist eher die generelle Situation dahinter, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht, obwohl man in einem Tarifverbudn organisiert ist (und dass durch die Verkaufsprovision auch Interesse besteht, diese Möglichkeit zu nutzen). Demnächst fängt jeder Busunternehmer an, seine eigene App auf den Markt zu werfen -- und am Ende hat man in 25 Variationen die exakt selben Kaufoptionen. Das ist doch ein Systemfehler!
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Beitrag von Iarn »

TramBahnFreak @ 28 Sep 2020, 17:20 hat geschrieben: Im Gegensatz zu einer Tram (oder auch zu einem Auto) kann sich ein Fahrrad aber der überwiegende Teil der Bevölkerung selber zulegen.
Und im Gegensatz zu Tram und U-Bahn gibt es zahlreiche andere Unternehmen, die Fahrradverleih anbieten.

Der Anbieter, dem MVG Rad am meisten geschadet hat ist übrigens der Fahrradverleih der deutschen Bahn (ein staatseigenes Unternehmen).
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Iarn @ 28 Sep 2020, 17:19 hat geschrieben: Du kommst immer gerne mit Corona als Ausrede für alles. Du kommst immer mit Ausreden und genau das ist Dein Problem.

Aber war es denn vor Corona anders? Da hat man genau die selbe Tour gefahren, die man jetzt angeblich wegen der Corona Verluste fährt.

Ohne Corona wären wir was die Gehälter angeht genau an dem selben Punkt wo wir jetzt auch stehen. Und das trifft auf alle Probleme der MVG zu.
Letztes Jahr sind die Löhne doch weit über dem Durchschnitt gestiegen, jemand hat hier 6-7% geschrieben (sowas hatte ich auch im Kopf gehabt). Insofern ist Corona aus den oben genannten Gründen schon ein Grund, wieso dieses Jahr kein Angebot von Seiten der AG kam. Ich finde das aus AN Sicht auch nicht gut, kann es aus AG Sicht aber zumindest verstehen. Ohne Corona wäre eine ähnliche Lohnsteigerung wie letztes Jahr durchaus realistisch gewesen.
Corona als Ausrede lasse ich gelten für eine Lufthansa, die vor der Krise eine gut funktionierende Airline war, für die war Corona Pech. Für die MVG Führung scheint hingegen, Corona die langersehnte Ausrede für alles das zu sein, was man sonst nicht mehr rechtfertigen konnte.
Ich finde den Vergleich zur LH als Vorzeigeunternehmen in mehreren Punkten falsch: 1. Die Lufthansa hat keine Daseinsvorsorgepflicht (zumindest nicht in dem Maße eines ÖV Anbieters) und hat daher viel mehr Spielraum was die Bepreisung angeht. 2. Zudem hat die Lufthansa in den letzten Jahren immer mehr versucht, ihre Belegschaft in Töchter umzustellen, damit sie massiv an Kosten (=Gehälter) sparen kann. Das steht doch im krassen Widerspruch zu der obigen Lohnerhöhung letztes Jahr. Gerade die Lufthansa konnte sich jetzt sehr leicht durch die Ausrede „Corona“ von SunExpress und GermanWings trennen. Dazu müssen jetzt noch etliche teure Piloten und Boardpersonal gehen.
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Beitrag von Jojo423 »

TramBahnFreak @ 28 Sep 2020, 17:20 hat geschrieben: Im Gegensatz zu einer Tram (oder auch zu einem Auto) kann sich ein Fahrrad aber der überwiegende Teil der Bevölkerung selber zulegen.
Das System Leihrad ist dann aber doch nochmal anders als ein eigenes Rad zu haben. Alleine schon durch die Flexibilität, mehrere Mobilitätsformen kombinieren zu können.
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Beitrag von Iarn »

Jojo423 @ 28 Sep 2020, 17:36 hat geschrieben: Ich finde den Vergleich zur LH als Vorzeigeunternehmen in mehreren Punkten falsch: 1. Die Lufthansa hat keine Daseinsvorsorgepflicht (zumindest nicht in dem Maße eines ÖV Anbieters) und hat daher viel mehr Spielraum was die Bepreisung angeht. 2. Zudem hat die Lufthansa in den letzten Jahren immer mehr versucht, ihre Belegschaft in Töchter umzustellen, damit sie massiv an Kosten (=Gehälter) sparen kann. Das steht doch im krassen Widerspruch zu der obigen Lohnerhöhung letztes Jahr. Gerade die Lufthansa konnte sich jetzt sehr leicht durch die Ausrede „Corona“ von SunExpress und GermanWings trennen. Dazu müssen jetzt noch etliche teure Piloten und Boardpersonal gehen.
Es ging nicht darum, die Lufthansa als Vorzeige Unternehmen darzustellen, schon gar nicht für das Thema Tarif. Es ging darum, dass eine Lufthansa quasi alle ihre Probleme auf Corona schieben kann mit dem Argument sie hat vorher funktioniert.

Die MVG kann das nicht weil alle ihre Probleme schon vor Corona da waren. Nur jetzt wird alles auf Corona geschoben.

PS
Insofern ist Corona aus den oben genannten Gründen schon ein Grund, wieso dieses Jahr kein Angebot von Seiten der AG kam. Ich finde das aus AN Sicht auch nicht gut, kann es aus AG Sicht aber zumindest verstehen. Ohne Corona wäre eine ähnliche Lohnsteigerung wie letztes Jahr durchaus realistisch gewesen.
Man kann ja auch Angebote an externe Bedingungen knüpfen, wie dass man wenn der Verlust nicht ganz so hoch ausfällt wie befürchtet, dann gibt man xy. So etwas machen andere Firmen auch

PPS
Jojo423 @ 28 Sep 2020, 17:37 hat geschrieben:Das System Leihrad ist dann aber doch nochmal anders als ein eigenes Rad zu haben. Alleine schon durch die Flexibilität, mehrere Mobilitätsformen kombinieren zu können.
und das wäre mit Call a Bike nicht möglich gewesen? Für mich drängt sich da wie bei den Apps, dem ganze CI getue etc der Verdacht auf, man will halt irgendwie der größte Hahn auf dem Misthaufen sein, koste es, was es wolle
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Beitrag von Tram-Bahni »

Iarn @ 28 Sep 2020, 17:39 hat geschrieben: und das wäre mit Call a Bike nicht möglich gewesen? Für mich drängt sich da wie bei den Apps, dem ganze CI getue etc der Verdacht auf, man will halt irgendwie der größte Hahn auf dem Misthaufen sein, koste es, was es wolle
Hat sich die DB denn auf die Ausschreibung der MVG beworben? Zumindest hat Next-Bike dann eben gewonnen, so wie in allen anderen Städten die so ein System anbieten.
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Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni @ 28 Sep 2020, 17:52 hat geschrieben: Hat sich die DB denn auf die Ausschreibung der MVG beworben? Zumindest hat Next-Bike dann eben gewonnen, so wie in allen anderen Städten die so ein System anbieten.
Warum hat die MVG überhaupt ausgeschrieben ist die Frage die ich hier stellen würde.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Was wäre die Alternative gewesen?
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Beitrag von Iarn »

Tram-Bahni @ 28 Sep 2020, 17:56 hat geschrieben: Was wäre die Alternative gewesen?
Das Kerngeschäft auf Vordermann bringen und sich nicht mit DIngen verzetteln, die andere genauso anbieten.
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Beitrag von Tram-Bahni »

Ich kann mich gut an zahllose Stadtratsanträge vor 5-10 Jahren erinnern, in denen so etwas gefordert wurde. Irgendwann wird der Stadtrat also die MVG beauftragt haben, das anzubieten. Deswegen übernimmt die Stadt auch die Kosten. Prinzipiell ist das doch einfach nur ein Lizenzsystem, was komplett von Next-Bike betrieben wird, so wie in den meisten deutschen Städten. Viel verzetteln kann die MVG sich da also nicht.
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 28 Sep 2020, 18:58 hat geschrieben: Das Kerngeschäft auf Vordermann bringen und sich nicht mit DIngen verzetteln, die andere genauso anbieten.
Und vielleicht mit ihnen zu arbeiten? :rolleyes:
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Tram-Bahni »

Jean @ 28 Sep 2020, 18:04 hat geschrieben: Und vielleicht mit ihnen zu arbeiten? :rolleyes:
Hat sich die DB denn auf die Ausschreibung der MVG beworben?
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Beitrag von Martin H. »

Lazarus @ 28 Sep 2020, 17:53 hat geschrieben: Ich bin mal gespannt, wie man auf manchen Linien morgen einen Takt 20 hinbekommen will. Auf dem 160er eher nicht, darauf habe ich mich schon eingestellt...
Wieso sollte das dort nicht gehen?

Den 20er Takt fahren die Kooperationspartner alleine. Die MVG versucht mit eigenen Fahrzeugen auf den Metrolinien und dem X30 zum 10er Takt zu ergänzen. Wenn möglich noch an weiteren Punkten.
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Beitrag von Lazarus »

Martin H. @ 28 Sep 2020, 22:15 hat geschrieben: Wieso sollte das dort nicht gehen?

Den 20er Takt fahren die Kooperationspartner alleine. Die MVG versucht mit eigenen Fahrzeugen auf den Metrolinien und dem X30 zum 10er Takt zu ergänzen. Wenn möglich noch an weiteren Punkten.
Mit 6 Fahrzeugen? Bin ich mal gespannt... :D
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Beitrag von Martin H. »

Welche sechs Fahrzeuge?

Das komplette Netz ist umgeplant, sonst würden Linien wie der Cityring gar nicht fahren.
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Beitrag von Lazarus »

Dann bin ich ja mal gespannt, wie man auf dem 160er einen 20er Takt hinbekommen will. Vermutlich mit Wenden in Pasing Bf gehe mal davon aus. Weil ansonsten hätte man dort ja immer eine Standzeit von 10 Minuten.
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Beitrag von Iarn »

Bisher fuhr bei der Tram wohl einzig die SL19 im Takt 20, nun sollen weitere Linien bedient werden.
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Offensichtlich fahren aktuell SL16, 17, 19, 27
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