Ottobahn

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Jean
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Beitrag von Jean »

spock5407 @ 10 Nov 2021, 10:00 hat geschrieben: Mit "Verantwortliche" meinte ich v.a. auch die "Erfinder". V.a. denen muss man sagen "sorry folks, ihr lebt da in einer Illusion".
Der "Erfinder" will doch Geld verdienen und sei es durch Subventionen um das Projekt weiter zu verfolgen. Wenn es irgendwann dann heißt, war wohl doch nichts, hat der Erfinder genug verdient...

Realistische Verkehrskonzepte gibt es in Bayern halt kaum...man träumt lieber um ja nichts zu ändern.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

spock5407 @ 10 Nov 2021, 09:52 hat geschrieben: Anstelle in der Presse zu versuchen, irgendeine weltfremde Hoffnung aufrechtzuerhalten, sollte man den Verantwortlichen sagen "Sorry, eure Idee ist Gnampf. Neeeeext."
Wobei ich muss sagen, die Teststrecke der Ottobahn tut dem "echten" ÖPNV nicht allzu weh. Ich sehe das eher als Wirtschaftsförderung. Wenn das nicht gefördert wird, dann am Ende eine genauso unnötige Skischaukel oder so.

Persönlich bin ich der Meinung, solche Projekte wie Seilbahn überm Frankfurter Ring tut dem ÖPNV weh, weil da Planungskapazitäten gebunden werden, die auch sinnvolle Projekte machen könnten.
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TheBaxhers
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Beitrag von TheBaxhers »

Die Ottobahn so wie auf den Fotos in der AZ vorgestellt, kann schon aus einem Grund nicht kommen: Der Platz unter der Bahn muss frei bleiben, es ist also eine Hochbahn, die trotzdem eine Fahrspur bzw. Parkspur kostet. Dann kann man auch gleich eine Tram fahren lassen.
Und funktionieren würde dieses Konzept so auch nicht, da die Taxis, DHL, Lieferando usw. dann trotzdem unter der Bahn parken würden und man nirgends mehr aussteigen kann.
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Beitrag von Beobachter »

In dem AZ-Artikel wird ja erwähnt, dass man in soeiner Gondel in zweieinhalb Stunden von München nach Berlin kommen könnte - schön - und eine Toilette ist auch eingebaut?
Hot Doc
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Beitrag von Hot Doc »

Im ICE würde man es sogar in unter 2 Stunden schaffen.....wenn man einfach eine schnurgerade Strecke baut...."einfach"...
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Beitrag von Valentin »

TheBaxhers @ 10 Nov 2021, 13:00 hat geschrieben:Die Ottobahn so wie auf den Fotos in der AZ vorgestellt, kann schon aus einem Grund nicht kommen: Der Platz unter der Bahn muss frei bleiben, es ist also eine Hochbahn, die trotzdem eine Fahrspur bzw. Parkspur kostet. Dann kann man auch gleich eine Tram fahren lassen.
Und funktionieren würde dieses Konzept so auch nicht, da die Taxis, DHL, Lieferando usw. dann trotzdem unter der Bahn parken würden und man nirgends mehr aussteigen kann.
Das waren keine Fotos in der AZ, es waren Architekturzeichnungen. Dies sind symbolische Darstellungen, die vor allem die Idee des Planer vermitteln sollen. Gebaute Realität sieht dann immer anders aus.

Das erste Bild der AZ zeigt wohl eine Situation in London (Linksverkehr, Architektur). Dort ist Falschparken so teuer, daß sich die meisten an die Verbote halten. Da mag das Herablassen auf die Straße möglich sein.

Das 2. Bild der AZ könnte in Deutschland sein. Erwähnenswert ist hier, daß das Fahrzeug auf ein nie erwähntes Ausweichgleis gefahren ist, um die Kabine herabzulassen. Wie versprochen immer und überall zu halten, scheint den Verkehrsfluß dann doch sehr zu blockieren. Aber was wurde dann aus dem Versprechen der Flexibilität?

In der Mittagspaus haben wir uns schon die Extremsituationen im Alltag ausgemalt: :lol:
- Kinder, die Bögel fangen spielen (wer es schafft, öfter alls alle anderen unter der Bahn zu stehen, wenn versucht wird, eine Kabine herabzulassen, hat gewonnen).
- Besucher vom Oktoberfest, die die Kabine schaukeln wollen
- Schnell angebrachte 3D-Bilder, die einer Kabine vorgaukeln, daß der Patz unter dem Wagen nicht frei ist und diese weiterfährt

Wenig überraschendes Fazit war letztendlich , daß ohne feste Stationen eine sichere Bedienung der Strecke nie gewährleistet werden kann.
10bis10 jetzt - oder Rücknahme der damit begründeten Tariferhöhung.
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Valentin @ 11 Nov 2021, 20:25 hat geschrieben: Das erste Bild der AZ zeigt wohl eine Situation in London (Linksverkehr, Architektur). Dort ist Falschparken so teuer, daß sich die meisten an die Verbote halten. Da mag das Herablassen auf die Straße möglich sein.
Auch dann müsste der Platz unter der Bahn wie erwähnt frei sein. Wenn es sich um Straße oder Radweg handelt, kann man die Extremsituation noch um den Punkt "Kollision eines Fahrzeugs mit einer Kabine" ergänzen.
Cloakmaster
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Beitrag von Cloakmaster »

Ist dann halt eine Art Rufbus oder Regionalbus: Vordefinierte, gesicherte Haltestellen mit Option auf Halt auch zwischendurch, falls die Situation es zulässt.

Trotzdem kann man damit leichter und sicherer andere Land/Wasserwege kreuzen, als mit einem Bus oder einer Tram.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Ich könnte mir so etwas tatsächlich am ehesten als Shuttle in Industriegebieten vorstellen, wo Leute zu ihren Arbeitsplätzen gebracht werden sollen über Hindernisse hinweg.
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Flogg
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Beitrag von Flogg »

Der Pessimismus ist berechtigt & es ist eigentlich garnicht vorstellbar, so ein System in bereits bestehende Stadt-Strukturen zu integrieren.

Nun weiß man ja, wo die Teststrecke gebaut werden soll. Dort könnte man - sofern man es will und Grundstückseigner mitmachen, etc. auch etwas Größeres aufbauen. Es mag größenwahnsinnig wirken, aber warum dort nicht nochmal eine Art "moderne Trabantenstadt" wie den Ortsteil "Am Wald" (Anno 1970) aufziehen mit entsprechend alternativen, zeitgemäßen Verkehrs/Wohnstruktur-Ideen. Da könnte eine Ottobahn bei entsprechender Planung zeigen, was wo wie geht. Ein Anschluss zur S Taufkirchen könnte vielleicht noch durchgebracht werden. Insbesondere, da das Areal rund um den S-Bahnhof Taufkirchen komplett Neugestaltet werden soll und eine Anbindung mitgeplant werden könnte.

Fürchte jedoch, dass sowas in Deutschland unmöglich ist. Trotz all den Forderungen nach Wohnraum/Innovation beim ÖPNV etc.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

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Jean
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Beitrag von Jean »

Iarn @ 3 Feb 2022, 17:49 hat geschrieben: Golem zur Baugenehmigung der Ottobahn Teststrecke
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch dabei bleibt. Ohne feste Haltestellen kann dieses System nichts werden...
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einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

:rolleyes: ...
Wieso erinnert mich das Video nur daran: https://de.wikipedia.org/wiki/Inverted_Coaster ?
Man braucht nicht immer was neues erfinden. Ich würde anstatt von normalen Schienen so ein System verwenden und darunter dann die normalen Gondeln hängen.
Schnell und einfach möglich.
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Jean
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Beitrag von Jean »

AZ zur Ottobahn. Am Interessantesten sind natürlich die Kommentare. Keiner glaubt an dem Zeug.

Wie ich schon schrieb: ich kann mir das Zeug nur mit festen Haltestellen vorstellen...dann wäre es aber nichts neues...
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andreas
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Beitrag von andreas »

ich halte da auch wenig davon - weil wenn die Gondeln überall abgelassen werden sollen muß man unten alles freihalten - dann kann man gleich unten fahren. Parken kann drunter keiner, hinstellen kann man nichts, es kann außer Rasen nichts wachsen.... und wie man mit dem Ding eine ordentliche Beförderungsleistung hinbekommen will....

Am HBF könnte ich mir sowas vorstellen - mit halt an der Hackerbrücke, und dann kann man jeden Bahnsteig anwählen im HBF bis rüber zur Bayerstraße.... Aber ob man da genug Kapazität mit dem Ding hinbekommt?
andreas
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Beitrag von andreas »

Jean @ 4 Feb 2022, 07:23 hat geschrieben: AZ zur Ottobahn. Am Interessantesten sind natürlich die Kommentare. Keiner glaubt an dem Zeug.

Wie ich schon schrieb: ich kann mir das Zeug nur mit festen Haltestellen vorstellen...dann wäre es aber nichts neues...
wenn du dir die Website von dem Verein anschaust, dann siehst halt schön, daß da außer der Idee nichts da ist - keine Informationen, nichts außer ein paar schönen Animationen....
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Wenn sie jetzt einen Demonstrator bauen wollen, müssen sie liefern.Ich werde mir das auf jeden Fall mal persönlich anschauen und mir dann eine Meinung bilden.
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rautatie
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Beitrag von rautatie »

Ich kann mir immer noch nicht recht vorstellen, wie man mit diesem System eine sinnvolle Infrastruktur aufbauen kann, ohne die Straßen massiv mit Hochbahnschienen zuzubauen. Zumal wenn man das angepriesene Tür-zu-Tür-Angebot auch nur annähernd umsetzen will, müssten doch die Bahntrassen auch in die kleineren Seitenstraßen führen, oder? Ich denke, selbst wenn die Trasse sehr luftig-leicht gebaut wird, ist es doch ein Eingriff in das Stadtbild. Und das, obwohl doch bereits eine Seilbahn oft auf Widerstand stößt, die abgesehen von den Stützen nur ein Seil benötigt, um die Kabinen zu befördern.
Wo ist das Problem?
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Diese "Zukunft" stammt wie vieles derzeit mal wieder aus den 1950ern (Artikel von 1956!) und hat sich aus gewissen Gründen damals schon nicht durchgesetzt. Aber das Ziel wird ohnehin eher sein, den Amis, Arabern und Chinesen was zu verkaufen oder mit Nebelkerzen den ÖPNV-Ausbau zu bremsen als in Deutschland wirklich diesen redundaten Retrofuturismus zu machen. Wikipedia schreibt zur ebenfalls aufgeständerten Alwegbahn aus den 50ern ähnliches wie es auch beim Transrapid gilt: "Die Alwegbahn war ein zeitgeistprägendes, futuristisch anmutendes System und erregte in den 1950er und 1960er Jahren großes Aufsehen. Gründe für die dennoch nur geringe Umsetzung in einigen kleineren Projekten (...) lagen an der mangelnden Akzeptanz der damit verbundenen massiven Eingriffe in Stadtbild und Kulturlandschaft und der unzureichenden Kompatibilität mit dem hergebrachten Schienenverkehr." Egal was und wie man's in die immer gleiche Richtung macht, ob mit großen Zügen oder aufgeständerten Seilbahnkabinen (die Kosten einer U-Bahn mit der Transportkapazität von Taxis), es wird immer das gleiche rauskommen, egal wie viele Leute sich noch dran versuchen.

Realistischer wäre noch eine aufgeständerte Trambahntrasse, da entfällt das Problem der Inkompatibiliät, es bleibt aber die Frage, wollen Leute hoch über der Straße irgendwas rumschweben haben. Und das war schon der Grund, warum die Vorkriegs-U-Bahnen in Deutschland nur in den damals eher nicht so geldigen Gegenden oberirdisch fahren und die Wuppertaler Schwebebahn ein bis heute teures Einzelstück geblieben ist. Es ist einfach ziemlich viel Material, wenn man sich vorstellt, die Bahn könnte auch einfach als Tram auf der Straße fahren. Der Fahrweg der "Ottobahn" ist auf deren Webseite nicht umsonst ein bisserl arg begrünt, als müsste man was ganz bewusst verstecken. ;)

Und allgemein möchte ich gerne nochmal die Zukunft vor 100 Jahren mit der Visualisierung der "aktuellen" Zukunft vergleichen. Der Stil ändert sich, heute stellt man sich alles ein bisschen digitaler vor, ansonsten im wesentlichen genau das gleiche: Irgendeine Art Schwebebahn, kleine und größere Sachen fliegen rum, der gerade aktuelle heiße Sch**ß in Sachen (Sammel)Taxi und Individualverkehr. Einziger Unterschied: In der modernen Visualisierung fehlt die Tram (oder S-Bahn, U-Bahn). Kann Zufall sein, muss nicht. Ich glaub's nicht.

Ich denke auch hier nicht, dass wir mit der üblichen, wachstumsorientierten Denke "höher, schneller, weiter" der Zeiten um 1900 oder 1950 die energie- und ressoucensensiblen Probleme für 2050 gelöst bekommen. Wer wirklich in die Zukunft schauen will, muss sich die Lösungen anschauen, die entstanden sind, wo und wenn Energie, Platz und Material knapp war und sich überlegen, wie könnte man die mit moderner Technik kombinieren. Aber es ist halt nicht so cool, wenn dann moderne Ausgaben der Kabinenrollern der 50er und ganz normale Eisenbahnen und Überlandbusse mit Möglichkeit zum Lastentransport bei rauskommen. Also nicht die Zukunft aus 1950-60, sondern die Gegenwart. Deren Zahlen sind übrigens gar nicht so weit weg von den derzeitigen Zielen der Bundesregierung, z.B. bei den Verkehrsanteilen. Es traut sich so nur keiner zu sagen, dass "höher, schneller, weiter" eigentlich vorbei ist. :ph34r:
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
andreas
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Beitrag von andreas »

und spätestens wenn das autonome Auto kommt ist diese Ottobahn eh überflüssig
Tram-Bahni
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Beitrag von Tram-Bahni »

andreas @ 7 Feb 2022, 15:24 hat geschrieben: und spätestens wenn das autonome Auto kommt ist diese Ottobahn eh überflüssig
In Städten?
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

spätestens wenn das autonome Auto kommt
In den USA ist das schon seit längeren standard.
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Beitrag von Tram-Bahni »

einen_Benutzernamen @ 7 Feb 2022, 22:41 hat geschrieben: In den USA ist das schon seit längeren standard.
Nein.
einen_Benutzernamen
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

:rolleyes: doch
andreas
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Beitrag von andreas »

Tram-Bahni @ 7 Feb 2022, 15:34 hat geschrieben: In Städten?
schau dir doch die Gondeln an, die sind auch nicht größer als ein PKW
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Jean
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Beitrag von Jean »

einen_Benutzernamen @ 7 Feb 2022, 23:40 hat geschrieben: :rolleyes: doch
Nein!
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Südostbayer
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Beitrag von Südostbayer »

Rohrbacher @ 7 Feb 2022, 15:21 hat geschrieben:Realistischer wäre noch eine aufgeständerte Trambahntrasse, da entfällt das Problem der Inkompatibiliät, es bleibt aber die Frage, wollen Leute hoch über der Straße irgendwas rumschweben haben. Und das war schon der Grund, warum die Vorkriegs-U-Bahnen in Deutschland nur in den damals eher nicht so geldigen Gegenden oberirdisch fahren und die Wuppertaler Schwebebahn ein bis heute teures Einzelstück geblieben ist. Es ist einfach ziemlich viel Material, wenn man sich vorstellt, die Bahn könnte auch einfach als Tram auf der Straße fahren.
Naja, Hochbahnen entstanden historisch vor allem, da keine kostengünstig(er)en Tunnelbautechniken verfügbar waren. So kamen zum Beispiel New York, Chicago, Liverpool und Berlin im 19. Jahrhundert - und Orte wie Bangkok und Miami im 20. Jahrhundert - zu Hochbahnen, weil der unterirdische Bau als zu teuer oder technisch unmöglich angesehen wurde. Das waren aber nicht speziell ärmere Gegenden, sondern ganz im Gegenteil häufig Stadtteile mit hohen Bodenpreisen. Die "eher nicht so geldigen Gegenden" kommen erst dann ins Spiel, wenn es um den Ersatz von Hochbahntrassen durch U-Bahnen geht. Das geschah zumindest in New York erst in den teureren Gegenden und schließlich zuletzt in armen Vierteln wie der Bronx.

In Wuppertal war den Erbauern der Hochbahn sicher bewusst, dass die Bahn auch auf der Straße geführt werden könnte: Es gab zum Bauzeitpunkt ja bereits parallele Trambahnen. Man hatte dort aber das spezielle Problem, dass die Kapazität im engen Tal weitgehend ausgenutzt war und man deswegen auf die Hochbahn über dem Fluss auswich.

Unabhängig davon war den Hochbahn-Konstrukteuren in allen Städten aber sicher bereits zum Bauzeitpunkt bekannt, dass Anwohner und Passanten von aufgeständerten Trassen nicht begeistert sind. Wie Du schon sagst, hat man bessere Optionen gewählt, wenn sie verfüg- und bezahlbar waren. Diesen Aspekt scheinen die Ottobahner in der Tat eher verdecken zu wollen...

andreas @ 7 Feb 2022, 15:24 hat geschrieben:und spätestens wenn das autonome Auto kommt ist diese Ottobahn eh überflüssig
Das impliziert, dass sie jetzt sinnvoll wäre.

Außerdem bleibt das eine tatsächlich in Einzelfällen plausible Argument, dass man Staus überbrücken möchte, auch mit selbstfahrenden Autos gültig. Der MIV verringert sich nicht dadurch, dass man Fahrer durch Computertechnik ersetzt.

einen_Benutzernamen @ 7 Feb 2022, 22:41 hat geschrieben:In den USA ist das schon seit längeren standard.
Nein. Vier Bundesstaaten (Kalifornien, Arizona, Ohio, Michigan) haben den vollständig fahrerlosen Einsatz gemäß SAE-level 4 für Tests erlaubt und vor allem in Kalifornien finden viele solcher Tests statt. Aber "Standard" ist es nicht.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Also ich sehe die Einsatzgebiete wie folgt. Entweder über breiten, tendenziell verstopften Straßen wo man sich nicht traut Spuren für eine Tram zu opfern. Auch wenn ich z.B. auf dem Frankfurter Ring in München am liebsten eine Tram sehen würde, könnte ich mir vorstellen, dass eine Ottobahn Vorteile gegenüber einer dort angedachten Seilbahn hätte (die einfach sehr wenige Haltepunkte und trotzdem keine hohe Geschwindigkeit hat.

Ein anderes Anwendungsfeld wäre die Feinverteilung von Fahrgästen in Industriegebiete, Häfen oder Flughäfen. Klar kann dort Shuttle Busse oder People Mover einsetzen aber hier hat die Nutzung der 3. Dimension Vorteile gegenüber dem Bus und People Mover sind zwar effizient bei vielen Passagieren die Stunde aber evtl. wäre die Ottobahn in Schwachlast Zeiten effizienter.[td]
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Beitrag von mmouse »

Iarn @ 8 Feb 2022, 17:52 hat geschrieben: Entweder über breiten, tendenziell verstopften Straßen wo man sich nicht traut Spuren für eine Tram zu opfern.
Kapazität Tram: 200-300 Personen. Kapazität Ottobahn-Kabine: 4 Personen. Finde den Fehler...
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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mmouse @ 8 Feb 2022, 20:54 hat geschrieben: Kapazität Tram: 200-300 Personen. Kapazität Ottobahn-Kabine: 4 Personen. Finde den Fehler...
Finde ich nicht. :lol:
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