[CH] Störungschronik Schweiz

Alles rund um die Eisenbahnen außerhalb von Deutschland
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TramBahnFreak
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Beitrag von TramBahnFreak »

Ich glaube, ein solches Thema haben wir noch nicht...


Gestern Abend ereignete sich zwischen Zürich und St. Gallen ein Unfall der Kategorie Wie schafft man das?
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Entenfang
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Beitrag von Entenfang »

Vor rund einem Monat hatte die Schweiz auch ihr Rastatt-Erlebnis - zwischen Lausanne und Genf sind plötzlich Löcher aufgetaucht...
Das Ausmaß war dagegen nicht ganz so schlimm - nach 3 Tagen Totalsperrung konnte wieder eingleisig gefahren werden und nach gut zwei Wochen war der Spuk weitgehend vorbei.
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guru61
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Beitrag von guru61 »

Entenfang @ 11 Dec 2021, 16:38 hat geschrieben: Vor rund einem Monat hatte die Schweiz auch ihr Rastatt-Erlebnis - zwischen Lausanne und Genf sind plötzlich Löcher aufgetaucht...
Das Ausmaß war dagegen nicht ganz so schlimm - nach 3 Tagen Totalsperrung konnte wieder eingleisig gefahren werden und nach gut zwei Wochen war der Spuk weitgehend vorbei.
Hallo
Interessant ist, dass nichts über den Grund steht:
Der Verursacher war eine Drittfirma, die ein Rohrtrasse unter den Gleisen bohrte:
https://bahnblogstelle.net/2021/11/11/schwe...reckensperrung/
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ralf.wiedenmann
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Sturm bläst 2 Regionalbahnen (Meterspur) um: Schweizer Fernsehen SRF 10 vor 10 vom 31.3.2023: https://www.srf.ch/play/tv/redirect/det ... artTime=65
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Iarn
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Iarn »

Meterspur ist halt deutlich anfälliger für so etwas.
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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Iarn hat geschrieben: 01 Apr 2023, 15:25 Meterspur ist halt deutlich anfälliger für so etwas.
Hallo
Weniger die Meterspur, als die Tatsache, dass man heute den Schwerpunkt wegen der Niederflurbauart immer höher legen muss.
Viele Komponenten, die vorher unten waren, sind heute auf dem Dach.
https://flic.kr/p/tUbeu9
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Stellwerk
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Stellwerk »

Ich denke, die Meterspur ist schon auch mitschuld. Der Abstützpunkt (Aufstands"punkt" des Rads) ist halt über 20 cm näher am Schwerpunkt = kürzerer Hebel. Regelspur ist halt "breitbeiniger" unterwegs.
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Iarn
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Iarn »

So wie Stellwerk es beschrieben hat.
Angenommen ein Zug ist gleich schwer und hat die gleiche Masseverteilung und Seitenfläche wie ein Normalspur Zug, dann reicht eine um Faktor 1,43 niedrigere Windlast zum Umkippen allein aufgrund der Geometrie.
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ralf.wiedenmann
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Güterzug entgleist im Gotthardbasistunnel. Medienmitteilung der SBB vom 10.8.2023: https://news.sbb.ch/medien/artikel/1240 ... terbrochen
Bahnverkehr im Gotthard-Basistunnel unterbrochen
Grund dafür ist die Entgleisung eines Güterzuges. Die Personenreisezüge zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin werden soweit wie möglich über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet. Ursache und Schadensausmass sind noch unbekannt. Der Unterbruch dauert im Personenverkehr bis mindestens 16. August, 24 Uhr, im Güterverkehr bis mindestens 14. August, 24 Uhr. Die SBB empfiehlt, spontane Bahnreisen über den Gotthard zu verschieben.
Bzw. SRF Tagesschau, 12.8.2023: https://www.srf.ch/news/schweiz/nach-zu ... empfehlung
Güterbinnenverkehr in der Schweiz über Gotthard-Bergstrecke gewährleistet. Gütertransitverkehr entweder Umleitung über Lötschberg oder auf der Strasse
Für den Verkehr innerhalb der Schweiz stehe die alte Gotthard-Bergstrecke zur Verfügung. Der Transitverkehr soll über den Lötschberg oder die Strasse umgeleitet werden. Der Brenner entfällt gemäss SBB wegen Bauarbeiten als Ausweichroute. Im Güterverkehr sei wegen des Ferragosto – eines Feiertags in Italien – aber ohnehin eine ruhige Woche zu erwarten.
Der EC371 Zürich ab 15:33 erreicht laut Fahrplan normalerweise Bellizona um 17:12, Lugano um 17:30, Chiasso um 17:55 und Milano Centrale um 18:40

Mit Umleitung über Bergstrecke endet der EC371 in Lugano, erreicht Bellinzon un 18:06, Lugano um 18:28.
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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Ja, unser Rastatt!
Aus den Medienmitteilungen der SBB:
https://news.sbb.ch/medien/artikel/1240 ... terbrochen
Güterzüge können gemäss Eisenbahnverordnung die Panoramastrecke bis zu einer bestimmten Eckhöhe befahren. Entsprechend erfolgt ein Grossteil der Binnenverkehr-Transporte über diese Strecke, ein kleiner Teil wird temporär auf der Strasse befördert. Der kombinierte Verkehr (Container, Sattelaufleger, Lastwagen) überschreitet diese Eckhöhe und kann die Gotthard-Achse deshalb nur über den Gotthard-Basis-Tunnel befahren. Deshalb wird der kombinierte Verkehr im Transitbereich über die Lötschberg-Simplon-Achse umgeleitet oder in den Ausgangterminals zurückbehalten. Es gibt nur kleine Einschränkungen bei den Gütertransporten und der Güterfluss ist sichergestellt. Die SBB wird zu gegebener Zeit wieder informieren.
Anscheinend gebrochenes Rad:
Ich spekuliere mal, dass das Rad schon früher gebrochen war, und wohl der Wagen an den engen Banketten sozusagen auf der Spur gehalten wurde, und dann bei der Mufustelle ausbrechen konnte und das Chaos anrichtete.
Die Hinweise für den Radscheibenbruch haben Fachleute der Sust auf dem Weg zum Unfallort entdeckt. Sie waren zu Fuss vom Südportal her gestartet, wie Christoph Kupper gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Er leitet bei der Sust den Bereich Bahnen und Schiffe
Ob da ein Entgleisungsdetektor wirksam gewesen wäre?
Der Bericht wird es zeigen.
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Entenfang
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Entenfang »

War gestern an der Bergstrecke, gab einen ziemlichen Fuzziauflauf, was sehr verständlich ist. Güterzug habe ich keinen einzigen gesichtet, das wird wohl größtenteils zurückgehalten, viele Lötschbergumleiter scheint es auch nicht zu geben.
Betrieb lief stabil und pünktlich, etwa 3 Personenzüge/2h und Richtung zusätzlich zu den regulär stündlich verkehrenden Treno Gottardo.
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Sappralot
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Sappralot »

Als interessierter Laie mal folgende Fragen:
Daß die Gotthard Bergstrecke weder die Kapazitäten hat und bestimmte Bedingungen nicht erfüllt ist mir klar.
Die LötschbergRoute sollte doch aber machbar sein? Klar, kapazitativ durch den Basistunnel geht nicht alles, ab erauf der Bergstrecke geht doch trotz Slalomfahrt einiges, oder?
Oder liegt es am Simplon oder den Italienern, die ab Domodossola nicht mehr richtig verteilen können?
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TramBahnFreak
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von TramBahnFreak »

Die Lötschbergbergstrecke hat ja auch im Normalfall schon einiges an Verkehr (da der LBT ja leider nicht durchgängig zwei Gleise hat). Da sind die Kapazitäten dann schnell begrenzt…
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von 146225 »

"Glück" im Unglück ist letztendlich, dass jetzt in Italien Urlaubssaison ist (heute ist Ferragosto), und damit der Güterverkehr deutlich weniger umfangreich als zu anderen Zeiten im Jahr.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Entenfang hat geschrieben: 14 Aug 2023, 22:42 War gestern an der Bergstrecke, gab einen ziemlichen Fuzziauflauf, was sehr verständlich ist. Güterzug habe ich keinen einzigen gesichtet, das wird wohl größtenteils zurückgehalten, viele Lötschbergumleiter scheint es auch nicht zu geben.
Betrieb lief stabil und pünktlich, etwa 3 Personenzüge/2h und Richtung zusätzlich zu den regulär stündlich verkehrenden Treno Gottardo.
Hallo
ich wohne im Hörbereich von Olten.
Meiner Meinung nach rollen nachts einige Güterzüge mehr als sonst.

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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Sappralot hat geschrieben: 14 Aug 2023, 23:08 Als interessierter Laie mal folgende Fragen:
Daß die Gotthard Bergstrecke weder die Kapazitäten hat und bestimmte Bedingungen nicht erfüllt ist mir klar.
Die LötschbergRoute sollte doch aber machbar sein? Klar, kapazitativ durch den Basistunnel geht nicht alles, ab erauf der Bergstrecke geht doch trotz Slalomfahrt einiges, oder?
Oder liegt es am Simplon oder den Italienern, die ab Domodossola nicht mehr richtig verteilen können?
Hallo Die Kapazität sollte im grossen Ganzen noch vorhanden sein: Guggsch mal die die Grafik von 2016:
https://www.xn--v-info-vxa.ch/sites/def ... 6/G541.pdf
https://www.xn--v-info-vxa.ch/sites/def ... 6/G531.pdf

Allerdings ist das Lichtraumprofil und die Steigung eher das Problem:
4 Meter Korridor geht nur durch die beiden Lötschis.
Und ob man heute noch viele Lokführer hat, die dem Gefälle gewachsen sind, mit schweren Güterzügen und Sägezahnmethode, ist gerade bei den Europäischen Carriern, fraglich.
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Matthias1044
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Matthias1044 »

Sappralot hat geschrieben: 14 Aug 2023, 23:08 Als interessierter Laie mal folgende Fragen:
Daß die Gotthard Bergstrecke weder die Kapazitäten hat und bestimmte Bedingungen nicht erfüllt ist mir klar.
Die LötschbergRoute sollte doch aber machbar sein? Klar, kapazitativ durch den Basistunnel geht nicht alles, ab erauf der Bergstrecke geht doch trotz Slalomfahrt einiges, oder?
Nur wenige Tage nach dem Unfall im Gotthard-Basistunnel hat der Schweizer Bundesrat letzten Freitag entschieden, den Lötschberg-Basistunnel vollständig zweigleisig auszubauen. Der Unfall an Gotthard dürfte die Entscheidung erleichtert haben. Der knapp 35 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel ist heute auf 9 Kilometern nur eingleisig befahrbar. Es existiert aber weitgehend schon eine zweite Tunnelröhre, die als Rettungstunnel genutzt wird.
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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Matthias1044 hat geschrieben: 22 Aug 2023, 19:54
Sappralot hat geschrieben: 14 Aug 2023, 23:08 Als interessierter Laie mal folgende Fragen:
Daß die Gotthard Bergstrecke weder die Kapazitäten hat und bestimmte Bedingungen nicht erfüllt ist mir klar.
Die LötschbergRoute sollte doch aber machbar sein? Klar, kapazitativ durch den Basistunnel geht nicht alles, ab erauf der Bergstrecke geht doch trotz Slalomfahrt einiges, oder?
Nur wenige Tage nach dem Unfall im Gotthard-Basistunnel hat der Schweizer Bundesrat letzten Freitag entschieden, den Lötschberg-Basistunnel vollständig zweigleisig auszubauen. Der Unfall an Gotthard dürfte die Entscheidung erleichtert haben. Der knapp 35 Kilometer lange Lötschberg-Basistunnel ist heute auf 9 Kilometern nur eingleisig befahrbar. Es existiert aber weitgehend schon eine zweite Tunnelröhre, die als Rettungstunnel genutzt wird.
Hallo
Das ist Politik auf hohem Niveau!
:-)
Das lag sicher schon lange in der Schublade und wurde jetzt konkretisiert.

Entscheiden tut übrigens das Parlament und allenfalls das Volk:
https://www.luzernerzeitung.ch/schweiz/ ... ld.2499666
Doch nun gibt Rösti Gegensteuer. Der Bundesrat treibt den Bahnausbau weiter voran: Er beantragt dem Parlament zusätzliche 2,6 Milliarden Franken für Anpassungen und Mehrkosten bei den Ausbauschritten 2025 und 2035, wie er am Mittwoch entschieden hat. Der Betrag soll aus dem Bahninfrastrukturfonds kommen.
Es sind dabei aber noch weitere Projekte:
Geplante Anpassungen
Der Bundesrat beantragt dem Parlament zusätzliche Mittel im Umfang von 2,6 Milliarden Franken, um Änderungen bei folgenden Projekten zu realisieren:

Tunnel Morges–Perroy: Auf der Strecke Lausanne–Genf beantragt der Bundesrat den Bau eines neuen, rund neun Kilometer langen Tunnels zwischen Morges VD und Perroy VD. Der Tunnel dürfte deutlich einfacher zu realisieren sein als das bisher vorgesehene dritte Gleis.

Bahnhof Zürich-Stadelhofen
: Für den Bau des vierten Gleises sind wegen der engen Platzverhältnisse und der Geologie zusätzliche Massnahmen notwendig.

Vollausbau Lötschberg-Basistunnel: Anstelle des beschlossenen Teilausbaus beantragt der Bundesrat den Vollausbau des Lötschberg-Basistunnels. So kann eine achtmonatige Totalsperrung mit Umwegverkehr und negativen Auswirkungen für Bevölkerung, Tourismus und Wirtschaft vermieden werden.

Tiefbahnhof Genf: Im Nachgang zum Beschluss des Parlaments, den Bahnhof Genf im Rahmen des Ausbauschritts 2025 zu erweitern, erfolgten verschiedene Projektanpassungen, welche Auswirkungen auf den Kostenteiler zwischen Bund, Kanton und Stadt haben.

Bahnhof Olten: Das Projekt für den Ausbau des Bahnhofs Olten wurde aufgrund neuer Erkenntnisse mit vorgesehenen Massnahmen für den Substanzerhalt zusammengelegt und dadurch erweitert.

Brüttenertunnel
: Beim Brüttenertunnel wurde anstelle der ursprünglich geplanten Überwerfung eine unterirdische Kreuzung der beiden Bahnlinien in Dietlikon ins Projekt aufgenommen.

Zimmerberg-Basistunnel II: Bei diesem Bauwerk müssen aus Sicherheitsgründen unter anderem zwei einspurige Tunnels an Stelle eines Doppelspurtunnels realisiert werden.

Grimseltunnel: Gemäss einer Motion der ständerätlichen Verkehrskommission will der Bundesrat die Projektierung des multifunktionalen Grimseltunnels ermöglichen. Mit den erarbeiteten Grundlagen soll das Parlament 2026 über eine Realisierung des Tunnels entscheiden können.

Über 300 Bahnausbau-Projekte
Das Parlament hat über 300 Bahnausbau-Projekte in Auftrag gegeben. Zusammen mit den zusätzlichen 2,6 Milliarden verschlingen diese bis 2035 insgesamt rund 27 Milliarden Franken. Darunter befinden sich etwa der Ausbau der Bahnhöfe Winterthur (ZH), Lenzburg (AG) und Freiburg (FR).

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Iarn
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Iarn »

In der Schweiz ist es im Sommer beinahe zu einem Unfall gekommen, als ein Regionalzug nur durch Zufall und einer guten Reaktion des Triebfahrzeugführers vor zwei Baumaschinen zum stehen kam. Die Signale waren grün.

https://www.srf.ch/news/schweiz/beinahe ... ten-moment
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guru61
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Iarn hat geschrieben: 26 Sep 2023, 08:49 In der Schweiz ist es im Sommer beinahe zu einem Unfall gekommen, als ein Regionalzug nur durch Zufall und einer guten Reaktion des Triebfahrzeugführers vor zwei Baumaschinen zum stehen kam. Die Signale waren grün.

https://www.srf.ch/news/schweiz/beinahe ... ten-moment
Kennnen wir:
https://www.sust.admin.ch/inhalte/BS/2016022001_SB.pdf
Seite 19 ist das Gespräch mit dem BZ wiedergegeben.
Und auf Seite 27, die Checkliste.
Immer waren Kommunikationsprobleme bei der sogenannten Gleisfreimeldung Teil des Problems, vor allem im Zusammenhang mit Bau- und Unterhaltsarbeiten. Die SUST untersucht den Vorfall aktuell. In ihrem Schlussbericht kann sie Empfehlungen zur Anpassung der Vorschriften machen.
Die Achszähler haben halt das Problem, dass die, nach Nachfrage einfach zurückgestellt werden können.

Im Gegensatz zu Schienenstromkreisen, bei denen man das nicht kann, und eine Belegtanzeige als Störung behandelt wird, mit zwangsläufiger Fahrt auf Sicht.

https://www.sust.admin.ch/inhalte/BS/20 ... n_VB_D.pdf
Kurzbeschrieb Nach der Fahrbarmeldung von gesperrten Gleisen wurde
im Bahnhof Unterterzen für einen Interregio eine Zugfahrstrasse durch ein Bahnhofgleis eingestellt, in dem
zwei Baumaschinen standen.
Wird wohl soweit kommen müssen, dass man in Zukunft Bilder vom freigegebenen Gleis senden muss!
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Martin H.
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Martin H. »

In Deutschland fährt man, zumindest nach Störungen, mittlerweile den ersten Zug immer auf Sicht.
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Martin H. hat geschrieben: 27 Sep 2023, 13:47 In Deutschland fährt man, zumindest nach Störungen, mittlerweile den ersten Zug immer auf Sicht.
Hallo
In der Schweiz schon seit Jahrzehnten!
Und Checklisten sind auch seit Jahrzehnten Pflicht.
Nur gilt ein, nach örtlicher Kontrolle als frei zurückgemeldetes Gleis, nicht als Störung!
Warten wir auf den Bericht!
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von TramBahnFreak »

guru61 hat geschrieben: 28 Sep 2023, 06:55Nur gilt ein, nach örtlicher Kontrolle als frei zurückgemeldetes Gleis, nicht als Störung!
Was ja grundsätzlich sinnvoll ist. Denn der Sicherheitschef, der das Gleis als "frei" zurückmeldet, macht ja eigentlich genau das, was ein Lokführer bei "Fahrt auf Sicht" auch machen würde.
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von mapic »

TramBahnFreak hat geschrieben: 28 Sep 2023, 16:16
guru61 hat geschrieben: 28 Sep 2023, 06:55Nur gilt ein, nach örtlicher Kontrolle als frei zurückgemeldetes Gleis, nicht als Störung!
Was ja grundsätzlich sinnvoll ist. Denn der Sicherheitschef, der das Gleis als "frei" zurückmeldet, macht ja eigentlich genau das, was ein Lokführer bei "Fahrt auf Sicht" auch machen würde.
Naja, genau das Gleiche eigentlich auch nicht. Der Lokführer kann nichts übersehen. Und wenn doch, dann merkt er es. Und der Lokführer kann auch nicht das Gleis verwechseln.
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von TramBahnFreak »

Drum ja "grundsätzlich" und "eigentlich".
Wenn die betroffene Person von der mit dieser Position einhergehenden Verantwortung überfordert ist, bringt das alles freilich nix.
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Gestern fuhr der erste Personenzug nach dem Unfall in der Weströhre durch die Oströhre des Gotthardbasistunnels. Zürich ab 17:33

Siehe: https://news.sbb.ch/artikel/124073/einz ... asistunnel
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

mapic hat geschrieben: 28 Sep 2023, 16:56
Naja, genau das Gleiche eigentlich auch nicht. Der Lokführer kann nichts übersehen. Und wenn doch, dann merkt er es. Und der Lokführer kann auch nicht das Gleis verwechseln.
Uff: Da kannst du in der SUST einiges finden. Zum Beispiel hier:
https://www.sust.admin.ch/inhalte/BS/20 ... n_SB_D.pdf

Meine Erfahrungen mit dem Bau sind zwar schon älter, aber damals als Heizer auf Bauzügen der SOB, wo ich in Samstagern den Zug alleine zusammenstellen musste, wurde mir vorher eingebläut, dass man beim Bau immer ganz besonders auf der Hut sein muss! Man solle alles immer hinterfragen und immer das Ungünstigste annehmen.

Die wurde mir auch später immer wieder von Lokführern, die Baubegleitung machten bestätigt!

Wenn man den Bericht liest, vom durchgegangenen Zug Frutigen Dürrenast, dann erscheint einem das heute noch als nötig!
https://www.sust.admin.ch/inhalte/BS/4020506.pdf

Man darf nicht vergessen: Bauleute sind erstmal Bauleute! Alles andere ist Zugemüse.

Die Frage ist nun schon: Was macht man, wenn solche Fehlmeldungen kommen?

Das einfachste wäre, dass bei der Freigabe Meldung ein Bild mitgeschickt werden müsste.

Ich hoffe, der Sicherheitschef, der das Gleis freimeldete, obwohl noch was drauf stand, wird in dieser Funktion nicht mehr eingesetzt!
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ralf.wiedenmann
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von ralf.wiedenmann »

SRF-Sendung Einstein vom 15.12.23 zum Unfall Gotthardbasistunnel: https://www.srf.ch/play/tv/quicklink/f0 ... 5c23b190b3
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Iarn
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von Iarn »

Die RhB muss aus Personalmangel die Strecke Davos Platz nach Filisur einstellen
https://www.nzz.ch/schweiz/lokfuehrerma ... ld.1775631
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Re: [CH] Störungschronik Schweiz

Beitrag von guru61 »

Iarn hat geschrieben: 26 Jan 2024, 11:46 Die RhB muss aus Personalmangel die Strecke Davos Platz nach Filisur einstellen
https://www.nzz.ch/schweiz/lokfuehrerma ... ld.1775631
Nicht ganz: Man lese das Original:
https://www.rhb.ch/de/medien/medienmitt ... ei-der-rhb
R11 Davos – Filisur Die Züge R11 werden grundsätzlich durch Ersatzbusse geführt. In der Sommersaison zwischen Mai und Oktober verkehren täglich sechs, in der Hochsaison im Juli und August täglich zehn Zugpaare. Der historische Zug verkehrt weiterhin zwei Mal täglich zwischen Mai und Oktober.
Siehe Online Fahrplan:
Davos Wiesen nach Filisur, Bahnhof
Reiseweg Do., 18.07.2024. Abfahrt 06:00.
Bild
Das dürfte wahrscheinlich für deutsche Verhältnisse immer noch ein fürstlicher Fahrplan sein.
Aktuell hat die RhB auch nach Umsetzung der Massnahmen bei einem Bestand von rund 280 Lokführenden einen Unterbestand von rund 15 Lokführerinnen und Lokführern. Dieser ist unter anderem einem höheren Kapazitätsbedarf aufgrund von Angebotsausbauten und gestiegenem Bauvolumen, einem Mangel an ausgebildetem Lokpersonal, einer angestiegenen Personalfluktuation sowie erhöhten Krankheitsabsenzen und Langzeitausfällen zuzuschreiben. Der Lokpersonalmangel wird sich dank der eingeleiteten Massnahmen wieder verbessern. Allerdings brauchen diese Massnahmen, insbesondere aufgrund der langen Ausbildungsdauer und der beschränkten Ausbildungskapazitäten, Zeit, bis sie ihre volle Wirkung erzielen. Aktuell befinden sich bei der RhB 24 Lokführerinnen und Lokführer in Ausbildung. Ab 1. Februar 2024 werden es 38 und ab 1. März 2024 47 Lokführer/innen sein. Im Juli 2024 sind 59 Anwärter/innen vorgesehen.
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