Ausbau Dachau-Petershausen

Alles über die Netze von S-Bahnen
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Deutschlandtakt, Präsentation Akteurskonferenz vom 15.7.2020: https://assets.ctfassets.net/scbs508bajse/1..._15.07.2020.pdf, Seite 174:
Infrastrukturmaßnahmen in Bayern (Auswahl): Fahrplanbasiert abgeleitet (Basis Anmeldungen der Länder/AT und Gutachtervorschläge), beispielhafte Auswahl
...
Mehrgleisige Ausbauten (Raum ... Dachau, ...)
Erstaunlicherweise ist jedoch beim Zielfahrplan Deutschlandtakt 2030, 3. Gutachterentwurf https://assets.ctfassets.net/scbs508bajse/4...wurf_Bayern.pdf noch nichts von einem 15-Minuten-Takt mit Express-S-Bahnen Richtung Petershausen zu sehen (wie in der Machbarkeitsstudie vom 23.8.2018 in Aussicht gestellt). Es gibt weiterhin einen 20-Minuten-Takt, und die Kreuzung findet wohl weiterhin im Bahnhof Röhrmoss statt. Ein mehrgleisiger Ausbau dient also nur der Betriebsstabilität bei Verspätungen, im Normalbetrieb wäre er nicht notwendig.

Machbarkeitsstudie Bahnausbau München vom 23.8.2018, siehe http://www.railblog.info/wp-content/upload...2018-08-23.pdf:
Ausbau S2 West Dachau - Petershausen: Um einen 15-Minuten-Takt und Express-S-Bahnen auf der S2 ermöglichen zu können, bedarf es voraussichtlich zusätzlicher Infrastruktur.
Die verkehrliche Wirkung sowie Angebotskonzepte und Infrastrukturbedarf sind zu ermitteln.
Aus Wikipedia, S-Bahn München: https://de.wikipedia.org/wiki/S-Bahn_M%C3%B..._S-Bahn-Netzes:
2004 wurde auch der Abschnitt von Dachau bis Petershausen mit einem eigenen Gleis ausgestattet, um den Fernverkehr auf der Schnellfahrstrecke nach Nürnberg vom S-Bahn-Verkehr zu trennen. Zwischen Hebertshausen und Röhrmoos erhielt die ansonsten eingleisige separate S-Bahn-Strecke einen zweigleisigen Begegnungsabschnitt.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ralf.wiedenmann @ 19 Apr 2021, 15:13 hat geschrieben: Erstaunlicherweise ist jedoch beim Zielfahrplan Deutschlandtakt 2030, 3. Gutachterentwurf https://assets.ctfassets.net/scbs508bajse/4...wurf_Bayern.pdf noch nichts von einem 15-Minuten-Takt mit Express-S-Bahnen Richtung Petershausen zu sehen (wie in der Machbarkeitsstudie vom 23.8.2018 in Aussicht gestellt).
Im Zielfahrplan Deutschlandtakt ist relativ wenig in Bezug auf die Zukunft des Regionalverkehrs abgebildet. Da wurden meines Erachtens nur gut bekannte Konzepte hinterlegt.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Richtung Geltendorf und Allgäu wurde der S-Bahnverkehr mit S4 von Geltendorf, S24X von Buchloe und S25X von Geltendorf und den Regionalverkehr Richung Memmingen-Lindau und Kempten-Lindau/Oberstdorf recht gut abgebildet. Erstaunlich ist, dass im Rahmen des Deutschlandtakts von einem mehrgleisigen Ausbau im Bereich Dachau berichtet wird, obwohl der Fahrplan dies nicht unbedingt erfordert.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

ralf.wiedenmann @ 19 Apr 2021, 21:00 hat geschrieben:Erstaunlich ist, dass im Rahmen des Deutschlandtakts von einem mehrgleisigen Ausbau im Bereich Dachau berichtet wird, obwohl der Fahrplan dies nicht unbedingt erfordert.
Selbstverständlich wird es bei Umsetzung des geplanten Fernverkehrs öfters vorkommen, dass insbesondere HVZ-Verstärker des Regionalverkehrs fliegend überholt werden müssen, indem man sie zwischen Petershausen und Dachau auf die S-Bahngleise schickt. Dafür und für die Fahrplanstabilität sind die heutigen eingleisigen Bereiche nicht wirklich optimal.

Dass der Takt15+Express nicht eingearbeitet ist, kann daran liegen, dass derzeit auch noch gar nicht klar ist, ob dieses Betriebsmodell überhaupt sinnig ist. Vieles ist im Deutschlandtakt ja bisher nicht berücksichtigt:

1.) Die Nordringzüge, die später nach Dachau (- Altomünster?) fahren sollen, wenn es die Infrastruktur hergibt.
2.) Ob die Verstärker nach Pfaffenhofen künftig in die S-Bahn integriert werden sollen oder nicht.
3.) Theoretisch auch eine NBS (München - Dachau -) Bachern - Odelzhausen - Dasing (- Augsburg - Gessertshausen - Langenneufnach).

Und wie schon oft gesagt, ist die Frage, ob das Expressmodell auf dieser Strecke überhaupt sinnvoll ist. Petershausen hat einen Expressanschluss und Hebertshausen, Röhrmoos und Vierkirchen, wo jetzt nicht ganz so viel los ist und ohnehin schn regionalbahnartig gefahren wird, teilen sich den Einzugsbereich mit der Altomünsterer Strecke. Wenn überhaupt, würde ich eher Expresszüge nach Altomünster fahren lassen statt noch mehr Verkehr zwischen Dachau und Petershausen zu konzentrieren. Außerdem sollen auch die RE in Dachau halten, primär um die Verbindungen von Dachau nach Norden zu verbessern, trotzdem wird damit und der RB dann ja schon ein halbstündlicher Expressverkehr München - Dachau - Petershausen realisiert und hab im Gegensatz zu Buchloe dort keine abzweigenden Strecken und Bedarf, der weitere Züge rechtfertigt, aus meiner Sicht. Zusätzlich soll irgendwas zwischen Tram, Magnetdings oder vielleicht doch sogar mal U-Bahn via "Karlsfeld Zentrum" nach Dachau fahren. Ganz nebenbei sollen vielleicht sogar schon bald die Verhandlungen einer MVV-Erweiterung Petershausen - Rohrbach sowie einer VGI-Ausdehnung bis Petershausen zu einem Abschluss kommen. Da ist langfristig viel spannendes dabei, was sich gegenseitig beeinflusst.

Ich persönlich würde beim Vorortverkehr München - Dachau auf jedem Fall beim Takt10 der S2 bleiben, allein schon weil die Achse im Nordwesten auch den städtischen Verkehr bewältigt (siehe Diskussion Berduxstraße) und da würde hierzuforum laut protestiert, wenn man einzelne U-Bahnstationen auf Takt15 umstellt. Und sogar für die Anschlüsse in Petershausen könnte der Takt20 sinnvoller sein, weil ja die RB/RE wegen der Haltschemata nicht genau im Takt30 fahren können, sondern eher 20/40, sonst wackeln die Takte der vielen (geplanten) Fernverkehrstrassen.

Auf den Fall braucht's das durchgehende zweite S-Bahngleis Dachau - Petershausen sowohl für den klassischen S2-Betrieb plus Nutzung als Überholgleis wie auch für einen Express-S-Bahnbetrieb ggf. bis Pfaffenhofen, wenn man die derzeitigen Taktverstärker in die S-Bahn integriert. Das würde ich aber schon wegen des Bahnsteighöhenblödsinns und der Tatsache, dass man dann wohl noch ein drittes Gleis bis Pfaffenhofen bräuchte, eigentlich nicht machen. Wenn man die S-Bahn bis Pfaffenhofen ausbauen würde, dann nicht als noch mehr Züge über Paindorf, sondern im Rahmen ggf. eines Neubaus (München Ost -) Ismaning - Garching Süd - Garching-Hochbrück - Lohhof - Fahrenzhausen - Oberallershausen - Reichertshausen (- Pfaffenhofen), um den zusätzlichen Zugkilometern auch mehr Netzwirkung und Erschließungsdichte zu geben. Wenn zwischen Pfaffenhofen und Reichertshausen mal als RE-Anschluss ein Regionalbus fährt und zumindest in der HVZ zusätzliche RB bis Pfaffenhofen, seh ich den Regionalverkehr "über Paindorf" eigentlich ganz gut aufgestellt und würde lieber eine langsame Trasse pro Stunde nutzen, um z.B. auch noch in Winden und Oberstimm halten.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

SZ, 11.1.21: Schienenverkehrsprojekte im Landkreis Dachau: Es geht vorwärts - ein bisschen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau...oepnv-1.5504908
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ralf.wiedenmann
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Massnahme des Deutschlandtakts: Bau eines dritten Gleises Dachau – München Hbf entlang der SPFV-Gleis: "Nahverkehrsmaßnahme, Planungsauftrag an den Vorhabenträger (DB AG) kann durch das Land erteilt werden". Siehe Deutschlandtakt, "Vorhaben/Maßnahmen in der Region Süd-Ost (Bezug: Planfall Deutschlandtakt, Bedarfsplan Schiene)" vom 7.10.2022, S.7: https://assets.ctfassets.net/scbs508baj ... _d-Ost.pdf

Auch hier bin ich verwundert, dass nun plötzlich Bayern zuständig sein soll, nachdem ja der Andereas Scheuer im August 2021 verkündet hat, dass sämtliche Massnahmen des Deutschlandtakts in den vordringlichen Bedarf des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege aufgerückt seien. Siehe: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Anla ... cationFile und https://www.bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/ ... tellt.html

Hat da Scheuer vor mehr als 1 Jahr das Blaue vom Himmel versprochen, wofür die neue Ampelkoalition nicht mehr geradestehen will.
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ralf.wiedenmann
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von ralf.wiedenmann »

PM des StMB vom 7.9.2023: Zwei Gleise für die S2 bei Petershausen: https://stmb.bayern.de/med/pressemittei ... /index.php
Mit dem Umbau der Gleise zwischen dem Fluss Glonn und Petershausen will der Freistaat einen Engpass bei der S-Bahn beseitigen und die S2 pünktlicher machen. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Damit das Angebot auf der S2 verbessert werden kann, muss die S-Bahn auch das zweite Gleis zwischen dem Bahnhof Petershausen und der Eisenbahnbrücke über die Glonn nutzen können. Dafür brauchen wir zusätzliche Infrastruktur. Ich freue mich, dass wir jetzt mit der DB die erforderlichen Planungen vereinbaren konnten.“ Damit die Deutsche Bahn zügig mit den Arbeiten starten kann, stellt der Freistaat 1,55 Millionen Euro zur Verfügung. Die Maßnahme ist Teil der Initiative „Starke S-Bahn München – Programm 14plus“.
...
Damit die S-Bahn zukünftig zwei Gleise nutzen kann, sollen verschiedene Weichen umgestaltet und die Signaltechnik angepasst werden. Die Planungen einschließlich des Planfeststellungsverfahrens sollen laut DB bis 2028 abgeschlossen werden, so dass dann bis 2030 der Umbau erfolgen kann.
Es handelt sich um die Massnahme U05 der Machbarkeitsstudie Bahnausbau Region München, die unter dem Motto alter Wein in neuen Schläuchen erneut als eines der 20 Projekte im Programm „Starke S-Bahn München – Programm 14plus“ auftaucht.
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cimddwc
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von cimddwc »

Ein paar Weichen und Signaltechnik umgestalten: 7 Jahre. :roll:
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ralf.wiedenmann
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Die Massname wird in Deutschland umgesetzt ...
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Iarn
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von Iarn »

cimddwc hat geschrieben: 15 Sep 2023, 14:00 Ein paar Weichen und Signaltechnik umgestalten: 7 Jahre. :roll:
2 Jahre, der Rest geht für das deutsche Planungsungetüm Planfeststellungsverfahren drauf.
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Re: Ausbau Dachau-Petershausen

Beitrag von Rohrbacher »

Wenn ich es richtig verstehe, dann geht es nur darum, hier den Weichenbereich so umzubauen, dass man auch vom Überholgleis (ganz links) nach Gleis 5 (geht schon, das Gleis auf dem sich der Zug im Video anfangs befindet) und Gleis 6 (rechts, das ist die neue Funktion) fahren kann, sodass sich ankommender und abfahrender S-Bahnzug nicht erst stehend in Petershausen bei ca. km 36,4 begegnen, sondern unter teilweiser Hinzunahme des dann planmäßig in beide Fahrtrichtungen genutzten Überholgleises der Fernbahn ein erweiterter Kreuzungsbereich für die S-Bahn ab km 34,9 bis in den Bahnsteigbereich entsteht.

Das hieße, auch bei einem späteren zweigleisigen Ausbau der Streckengleise der S-Bahn wäre in diesem Bereich auf einem Gleis dann dauerhaft ca. 1,5 km lang Mischverkehr bzw. Kreuzung von nordwärts einfahrenden S-Bahnzügen (Takt20) und südwärts ausfahrenden Regionalzügen (Takt30) sowie ggf. Güterzügen? Ist das dann nicht nur eine Engpassverlagerung? Oder baut man sinnigerweise auch den Fernbahnteil so um, dass man direkt hinter'm Bahnsteig von Gleis 4 durch die heutige Lärmschutzwand wieder auf die Fernbahnstreckengleise kommt und eben nicht erst an der Glonnbrücke? Das wäre alles in allem vom Aufwand her dann natürlich schon nicht mehr ganz so trivial.
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