ralf.wiedenmann @ 19 Apr 2021, 21:00 hat geschrieben:Erstaunlich ist, dass im Rahmen des Deutschlandtakts von einem mehrgleisigen Ausbau im Bereich Dachau berichtet wird, obwohl der Fahrplan dies nicht unbedingt erfordert.
Selbstverständlich wird es bei Umsetzung des geplanten Fernverkehrs öfters vorkommen, dass insbesondere HVZ-Verstärker des Regionalverkehrs fliegend überholt werden müssen, indem man sie zwischen Petershausen und Dachau auf die S-Bahngleise schickt. Dafür und für die Fahrplanstabilität sind die heutigen eingleisigen Bereiche nicht wirklich optimal.
Dass der Takt15+Express nicht eingearbeitet ist, kann daran liegen, dass derzeit auch noch gar nicht klar ist, ob dieses Betriebsmodell überhaupt sinnig ist. Vieles ist im Deutschlandtakt ja bisher nicht berücksichtigt:
1.) Die Nordringzüge, die später nach Dachau (- Altomünster?) fahren sollen, wenn es die Infrastruktur hergibt.
2.) Ob die Verstärker nach Pfaffenhofen künftig in die S-Bahn integriert werden sollen oder nicht.
3.) Theoretisch auch eine NBS (München - Dachau -) Bachern - Odelzhausen - Dasing (- Augsburg - Gessertshausen - Langenneufnach).
Und wie schon oft gesagt, ist die Frage, ob das Expressmodell auf dieser Strecke überhaupt sinnvoll ist. Petershausen hat einen Expressanschluss und Hebertshausen, Röhrmoos und Vierkirchen, wo jetzt nicht ganz so viel los ist und ohnehin schn regionalbahnartig gefahren wird, teilen sich den Einzugsbereich mit der Altomünsterer Strecke. Wenn überhaupt, würde ich eher Expresszüge nach Altomünster fahren lassen statt noch mehr Verkehr zwischen Dachau und Petershausen zu konzentrieren. Außerdem sollen auch die RE in Dachau halten, primär um die Verbindungen von Dachau nach Norden zu verbessern, trotzdem wird damit und der RB dann ja schon ein halbstündlicher Expressverkehr München - Dachau - Petershausen realisiert und hab im Gegensatz zu Buchloe dort keine abzweigenden Strecken und Bedarf, der weitere Züge rechtfertigt, aus meiner Sicht. Zusätzlich soll irgendwas zwischen Tram, Magnetdings oder vielleicht doch sogar mal U-Bahn via "Karlsfeld Zentrum" nach Dachau fahren. Ganz nebenbei sollen vielleicht sogar schon bald die Verhandlungen einer MVV-Erweiterung Petershausen - Rohrbach sowie einer VGI-Ausdehnung bis Petershausen zu einem Abschluss kommen. Da ist langfristig viel spannendes dabei, was sich gegenseitig beeinflusst.
Ich persönlich würde beim Vorortverkehr München - Dachau auf jedem Fall beim Takt10 der S2 bleiben, allein schon weil die Achse im Nordwesten auch den städtischen Verkehr bewältigt (siehe Diskussion Berduxstraße) und da würde hierzuforum laut protestiert, wenn man einzelne U-Bahnstationen auf Takt15 umstellt. Und sogar für die Anschlüsse in Petershausen könnte der Takt20 sinnvoller sein, weil ja die RB/RE wegen der Haltschemata nicht genau im Takt30 fahren können, sondern eher 20/40, sonst wackeln die Takte der vielen (geplanten) Fernverkehrstrassen.
Auf den Fall braucht's das durchgehende zweite S-Bahngleis Dachau - Petershausen sowohl für den klassischen S2-Betrieb plus Nutzung als Überholgleis wie auch für einen Express-S-Bahnbetrieb ggf. bis Pfaffenhofen, wenn man die derzeitigen Taktverstärker in die S-Bahn integriert. Das würde ich aber schon wegen des Bahnsteighöhenblödsinns und der Tatsache, dass man dann wohl noch ein drittes Gleis bis Pfaffenhofen bräuchte, eigentlich nicht machen. Wenn man die S-Bahn bis Pfaffenhofen ausbauen würde, dann nicht als noch mehr Züge über Paindorf, sondern im Rahmen ggf. eines Neubaus (München Ost -) Ismaning - Garching Süd - Garching-Hochbrück - Lohhof - Fahrenzhausen - Oberallershausen - Reichertshausen (- Pfaffenhofen), um den zusätzlichen Zugkilometern auch mehr Netzwirkung und Erschließungsdichte zu geben. Wenn zwischen Pfaffenhofen und Reichertshausen mal als RE-Anschluss ein Regionalbus fährt und zumindest in der HVZ zusätzliche RB bis Pfaffenhofen, seh ich den Regionalverkehr "über Paindorf" eigentlich ganz gut aufgestellt und würde lieber eine langsame Trasse pro Stunde nutzen, um z.B. auch noch in Winden und Oberstimm halten.