Pilotprojekt "digitaler" Güterbahnhof M

Strecken und Fahrzeuge des Güterverkehrs
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Die DB hat am Münchner Rangierbahnhof ein Pilotprojekt gestartet Projektwebseite

Ich nehme an, der Scheuer Andi hat dafür gesorgt, dass das nach Bayern kommt :ph34r:
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
Nicht zu verwechseln mit der Populären Front
Mark8031
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Beitrag von Mark8031 »

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Wo heute noch von Hand Stahlkupplungen verbunden, Bremsen und Fahrzeuge geprüft und umständlich rangiert werden, erledigt das morgen die intelligente digitale Technik automatisch für uns.
Ein Brüller :lol:

Mal im Ernst: automatische Kupplungen bei Güterwagen sind seit wieviel Jahrzehnten ein einzuführendes und ewig scheiterndes Projekt? Das wäre die einzige Innovation, die ich dort erkennen könnte. Der Rest dürfte doch lediglich die Erneuerung der Technik aus den späten 1980er/frühen 1990ern sein, denn all das wurde schon zu seiner Eröffnung 1991 angepriesen, schneller, höher, weiter. Und bis auf wenige nachgerüstete Ausnahmen entspricht das halt auch genau dem existierenden Rangierbahnhof, wie er auch bereits seit 1991 existiert.
Diese Menschen, die in einem Eisenbahnforum pro Auto argumentieren und in ihrer Kleinsichtigkeit ständig für das Auto Werbung machen, finde ich hier schon etwas deplaziert.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Naja, es geht ja nicht nur um die mechanische Automatische Kupplung (die in Amiland seit Jahren gut im Geschäft ist).
Die Idee hinter der jetzigen "digitalen" Kupplung ist ja auch, dass jeder Güterwagen dann eine Elektronik da rein kriegt. Mir der man dann auch noch u.a. Daten sammeln kann, um damit z.B. die Wartung zu optimieren. So was braucht dann aber wiederum auch Landseitig seine Auslese und Auswertemöglichkeiten. Also das, was bislang Personenzüge auch schon machen. Aber das was da wohl mehr oder weniger gut funktioniert, wird sich kaum 1:1 auf irgendwelche Güterzüge übertragen lassen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Digitalisierung ist doch das Schlagwort der letzten Zeit. Die Politik hat zwar kein Plan was das ist, aber es hört sich doch gut an. Ob man mit der Digitalisierung überhaupt Arbeitsplätze razionalisieren kann? Ich weiß es nicht.
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mapic
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Beitrag von mapic »

Das erinnert mich gerade irgendwie alles sehr stark an diesen Film aus dem Jahr 1988: https://youtu.be/0KHVQfGxMSc
Alles ist modern, digitalisiert und automatisiert. Die Abdrücklok wird da auch schon vom Rechner gesteuert. Etwa ab Minute 16 wird der "moderne" Ablauf beschrieben.

Die ganzen Neuerungen, die über das damals schon mögliche hinausgehen, hängen ja eigentlich alle an der neuen Kupplung. Wenn die nicht kommt, dann kann auch der Betrieb nicht wirklich beschleunigt werden. Blöderweise wird es diese aber nie über den Versuchsbetrieb hinaus schaffen, wenn man sie nicht europaweit einführt. Und das ist ja jetzt auch schon mehrfach gescheitert. Schön wärs ja, wenn das wirklich mal kommen würde. Aber da sind gewisse Zweifel wohl durchaus angebracht.

Sind eigentlich die heutigen Fahrzeuge überhaupt alle für eine Umrüstung auf Mitteplufferkupplung geeignet? Eine Zeit lang war die Umrüstung ja mal fest eingeplant. Aber ich glaube das hat man dann ja irgendwann mal aufgegeben.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

mapic @ 8 Jun 2021, 09:37 hat geschrieben:
Sind eigentlich die heutigen Fahrzeuge überhaupt alle für eine Umrüstung auf Mitteplufferkupplung geeignet? Eine Zeit lang war die Umrüstung ja mal fest eingeplant. Aber ich glaube das hat man dann ja irgendwann mal aufgegeben.
Ich meine, mechanisch müssen alle Güterwagen seit Jahrzehnten darauf ausgelegt sein, dass eine installiert werden könnte.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

mapic @ 8 Jun 2021, 10:37 hat geschrieben:Das erinnert mich gerade irgendwie alles sehr stark an diesen Film
Auf Facebook hatte meine Zeitung den Aufmacher, dass es bald ferngesteuerte Rangierloks geben wird. Ich bin dann auf Videos streng geheimer Tests gestoßen. :D
Balduin @ 8 Jun 2021, 11:00 hat geschrieben:Ich meine, mechanisch müssen alle Güterwagen seit Jahrzehnten darauf ausgelegt sein, dass eine installiert werden könnte.
Ich vermute mal, man würde das ganze Thema z.B. bei der SBB eher unter'm Teppich halten, wenn es an sowas einfachem scheitern würde. Aber wer weiß ...

Das dürfte auch ein Unterschied zu den 70er Jahren sein. Abgesehen davon, dass da bekanntlich das bregrenzte Geld lieber in damals totschicke Lkw-Infrastruktur gesteckt wurde und man ein paar hunderttausend Wagen mehr als heute hätte umrüsten müssen, die definitiv nicht dafür vorgesehen waren, müssten die heutigen Konstruktionen das eigentlich können. Gibt's nicht seit damals sogar schon eine UIC-Norm? Aber selbst wenn nicht: Das ganze geht sicher nicht von heute auf morgen. Da kommt uns die fragmentierte Reformbahn vielleicht mal entgegen. Wie viele Wagen, die nicht sowieso dauerhaft in Ganzzügen laufen, haben wir denn im Einzelwagenverkehr überhaupt? Vielleicht sind das eh so wenige und so alte, dass man davon ausgeht, einen Großteil des am Anfang interessanten Fuhrparks eh neu bauen zu müssen. Das geht ja schon bei den Loks los, die "Übergaben" fahren ja heute noch mit den V60, V90 und V100 aus der Zeit als diese Züge noch so hießen.

Supergenial wäre halt, wenn man den neuen Standard nicht nur für Güterzüge verwenden würde, sondern man damit auch lokbespannte Reisezüge bilden und z.B. Kurswagenverkehre mit Reisezügen genauso produzieren könnte bzw. künftige Triebwagen die gleichen Schnittstellen verwenden. Man stelle sich Antriebssysteme wie zum Rangieren von Wohnwagen vor, dann könnte man einzelne Wagen auf'm Bahnhof oder bei den Betrieben auch ohne Lok, Unimog oder Ranga verschieben.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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