MVV Preiserhöhungen Dez 2021

Alles über Stadtverkehr, was woanders nicht passt, wie z.B. Verkehrsverbünde
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Elch
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Beitrag von Elch »

Hot Doc @ 29 Sep 2021, 18:30 hat geschrieben: Mein Beitrag und das Geheule hier hat mir der Verkehrswende (und meinem dafür oder wider) soviel zu tun wie Jeans Beitrag mit der deutschen Grammatik.

ÖPNV muss bezahlt werden. Ich bin sofort dabei, ein Konzept zu erarbeiten, wie man in München das 365¤-Ticket einführt oder den ÖPNV für Einwohner oder alle gleich ganz kostenfrei macht. So lange es dieses Konzept nicht gibt und ein gewisser Anteil der Kosten erwirtschaftet werden muss, gehören Tariferhöhungen zwangsweise dazu. Darüber jetzt so sinn- und argumentationsfrei zu jammern bringt niemanden weiter!
Ich könnte ja noch verstehen, dass man es besser fände die Einzelfahrt mehr zu erhöhen und die Monatskarten weniger. Aber hier wird ja schlicht nur gejammert.
"Problem" des aktuellen Tarifs ist doch, daß speziell die Preise für Einzelfahrten eigentlich "ausgereizt" sind. Bei 3,50¤ für eine Einzelfahrt in der Stadt (die dann auch noch nicht mal Rückfahrten zulässt) überlegt sich jeder dreimal ob das sein muß. Die Zeitkarten sind zumindest im Deutschland-Vergleich (aber nicht im internationalen vergleich) relativ günstig im Stadtgebiet, auch nach der Erhöhung. Das halte ich nach wie vor für eines der größten strukturellen Probleme des Tarifs. In der HVZ sind die Verkehrsmittel mit (Schüler-)Zeitkartenfahrern voll und in der Zeit wo grundsätzlich Kapazität vorhanden wäre vertreibt man potenzielle Fahrgäste mit völlig abstrusen Preisen für Einzelfahrten.
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Beitrag von JeDi »

146225 @ 28 Sep 2021, 17:25 hat geschrieben: Nicht nur, aber auch da.
Eher weniger. Ansonsten müsste ja der ÖV in Berlin aus allen Nähten platzen, während im Ruhrgebiet niemand mitfährt.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Elch @ 30 Sep 2021, 09:12 hat geschrieben: In der HVZ sind die Verkehrsmittel mit (Schüler-)Zeitkartenfahrern voll und in der Zeit wo grundsätzlich Kapazität vorhanden wäre vertreibt man potenzielle Fahrgäste mit völlig abstrusen Preisen für Einzelfahrten.
Das könnte man lösen in dem man zwei Tarife hat, zumindest bei Einzelfahrkarten: Normalzeit und HVZ. Dies wird aber erst gelingen wenn endlich ein neues Kartensystem eingeführt wird wie in London oder Paris, als Prepaid oder direkt mit dem Konto gebunden...dann kann man auch Kilometer genaue Abrechnungen durchführen.
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Jean @ 30 Sep 2021, 09:31 hat geschrieben: Dies wird aber erst gelingen wenn endlich ein neues Kartensystem eingeführt wird wie in London oder Paris, als Prepaid oder direkt mit dem Konto gebunden
Nö. Das gab es schon beim FVV in Frankfurt mit Papierschnipselfahrkarten.
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Jean
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Beitrag von Jean »

spock5407 @ 30 Sep 2021, 10:16 hat geschrieben: Nö. Das gab es schon beim FVV in Frankfurt mit Papierschnipselfahrkarten.
Ja gut, die Automaten könnten ja dann einen anderen Tarif auf die Karte drücken... Bei Trambahn und Bus kein Problem, das Ticket gilt ja eh sofort...man müsste dann nur den Kunden an den stationären Automaten erklären diese Tickets gelten nur zu bestimmten Zeiten... klappt ja bereits bei den Fahrradtickets nicht...und dann beschweren sich wieder Fahrgäste bei der Presse.
Aber grundsätzlich finde ich die Idee gut: Einzeltickets zur HVZ teurer und sonst günstiger machen. Vielleicht kann man so ein bischchen den Fahrgaststrom bei nicht Abonnenten zu außerhalb der HVZ schieben.
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Beitrag von Hot Doc »

Mal ne Brainstorming-Lösung: Kurzstrecke außerhalb der HZV verdoppeln. (8 Stationen davon max 4 mit U- oder S-Bahn.)
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Jean
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Beitrag von Jean »

Hot Doc @ 30 Sep 2021, 11:35 hat geschrieben: Mal ne Brainstorming-Lösung: Kurzstrecke außerhalb der HZV verdoppeln. (8 Stationen davon max 4 mit U- oder S-Bahn.)
Wäre ein tragbarer Kompromiss, dass sogar zur Fahrgastgewinnung beitragen könnte.
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Hot Doc @ 30 Sep 2021, 11:35 hat geschrieben: Mal ne Brainstorming-Lösung: Kurzstrecke außerhalb der HZV verdoppeln. (8 Stationen davon max 4 mit U- oder S-Bahn.)
Ein kompliziertes Angebot noch komplizierter machen. 🙈 (Edit; Das Ist der Affe der sich die Augen zuhält)
Viele Grüße
Jojo423
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jojo423 @ 30 Sep 2021, 13:47 hat geschrieben: Ein kompliziertes Angebot noch komplizierter machen. 🙈 (Edit; Das Ist der Affe der sich die Augen zuhält)
Du meinst die Fahrgäste wären zu doof um das zu verstehen? :rolleyes:
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Jojo423
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Beitrag von Jojo423 »

Jean @ 30 Sep 2021, 14:26 hat geschrieben: Du meinst die Fahrgäste wären zu doof um das zu verstehen? :rolleyes:
Ein Tarifverständnis würde ich nicht mit der Intelligenz oder Dummheit koppeln. Ein komplexes System ist aber eine weitere Barriere um den ÖV zu nutzen.
Viele Grüße
Jojo423
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Jean
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Beitrag von Jean »

Jojo423 @ 30 Sep 2021, 14:35 hat geschrieben: Ein Tarifverständnis würde ich nicht mit der Intelligenz oder Dummheit koppeln. Ein komplexes System ist aber eine weitere Barriere um den ÖV zu nutzen.
Wieso komplex...ist ja nur ein "Sonderangebot". Zwingt ja keinen den zu benutzen. Die Bahn hat ja noch kompliziertere Tarife... :rolleyes:
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spock5407
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Beitrag von spock5407 »

Nein. Weil Du dann anfangen musst, das für alle Zonen zu überlegen.

Du schaffst einfach weitere Variationen, mit denen die Benutzer sich zusätzlich auseinandersetzen müssen. Ferner: es kreiert zusätzliches Frustpotential bei Verspätungen oder "ich bin doch nur 2min zu früh. Warum muss ich nun 60 Euro zahlen"

Auch intern, wenn die Tarife berechnet werden, muss man dann ja schätzen: was ist das zusätzliche Einnahmepotential von neuen Fahrgästen und wievel Einnahmen gehen von Bestandstarif-Kunden verloren. Auch das ist "Komplexität".
Eventuell sagen auch manche der Verbundgesellschafter: nope, da mach ich nit mit. Das ist "München Stadt"-only. Dann ginge es los mit einer aufwendigeren Diskussion und Schlüsselung der Einnahmeaufteilung.
Am Ende ists ja ein Nullsummenspiel, weil der Saldo dann bei den Normaltarifen aufgeschlagen oder abgezogen werden muss.

=> ich sage auch: nope, nicht machen
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

ich sehe das ganz wie Spock (und ausnahmsweise wie Jojo423).
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Jean @ 30 Sep 2021, 14:53 hat geschrieben:Die Bahn hat ja noch kompliziertere Tarife... :rolleyes:
Und irgendwo auf der Welt werde sie wahrscheinlich gewürfelt oder "individuell verhandelt".
Elch @ 30 Sep 2021, 09:12 hat geschrieben:"Problem" des aktuellen Tarifs ist doch, daß speziell die Preise für Einzelfahrten eigentlich "ausgereizt" sind. Bei 3,50¤ für eine Einzelfahrt in der Stadt (die dann auch noch nicht mal Rückfahrten zulässt) überlegt sich jeder dreimal ob das sein muß.
Naja, wie gesagt, wenn du ein Stadtbus-, Tram- und U-Bahnsystem samt "Takt 10 bis 10" und solche Wünsche in der teuersten Stadt Deutschlands halt quasi eigenwirtschaftlich betreiben willst und die Wege der Einpendler umso höher subventionieren, umso weiter sie fahren. Das Problem ist auch, dass das der gleiche Preis wie z.B. für eine etwa 45 km lange Busfahrt 635 Flughafen - 602 Freising Bf - Mainburg Busbf sein soll. Nach RVO-Streckentarif wäre man dafür jedenfalls mal eben bei 10,10 Euro. Keine Ahnung warum zwei Zonen außerhalb von M so viel kosten wie eine. Stichwort kompliziert. Und dann reden wir auch nochmal über die Kosten- und Einnahmeaufteilung. Abgesehen von der Dynamik, dass der MVV immer billiger wird, umso weiter man fährt, da subventioniert ja bei gebrochener Abfertigung (z.B. Ingolstadt - München mit MVV-Ticket ab Petershausen) der Landkreis Dachau alle 30 Minuten einen halben Zug voll Transitfahrgäste. Kein Wunder, dass beispielsweise Erding solchen Geschichten immer etwas skeptisch gegenüber stand und der MVV in Dorfen erst nach über 50 Jahren und nach dem in Wasserburg kommt.
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TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Der MVV erzielte 2017 Fahrgeldeinnahmen von 1,27 Euro pro Fahrgast.
Die Stadtwerke München selbst nahmen 2019 laut Unternehmensbericht beim Verkehr 563 Mio. Euro ein, 0,92 Euro pro Fahrgast, wobei diese Zahl auch Ausgleichszahlungen enthalten dürfte. Eine Einzelfahrt dürfte die MVG im Schnitt für 1 Euro produzieren, das wäre dann kostendeckend.

Der einzige Grund für abschreckend hohe Preise bei Einzelfahrten ist tatsächlich eine Subventionierung der Monatskarten. Dabei ist dann das Verhältnis Preis-Leistung bei einer Einzelfahrt abnorm verzerrt, der Preis angesichts der Kosten geradezu grotesk und dürfte Gelegenheitskunden abschrecken.

Die normale Isarcard Zone M dürfte dabei sogar noch recht kostendeckend sein, das rabattierte Jobticket hingegen bei Großunternehmen ein Zuschussgeschäft für den MVV und die Monatskarten fürs Umland sehr rabattiert angesichts der Kosten.

Man wälzt also die Kosten der Rabattierung bei BMW-Angestellten und Einpendlern auf Gelegenheitsfahrer ab, früher im falschen Glauben, das seien ja sowieso nur Touristen, die könne man ruhig ein wenig ausnehmen. Das dürfte ein Trugschluss sein. Gelegenheitsfahrer überzeugt man so nicht und verschenkt Potenzial.

Ich sehe auch nicht, dass man in der Hauptverkehrszeit unbedingt Menschen vom Nahverkehr abschrecken sollte, damit diese lieber das Auto nutzen. Auch wenn man zu dieser Zeit mit einem Ticket zu 1,50 Euro fahren kann wird um 07:30 Uhr niemand fahren, der nicht sowieso unterwegs sein müsste. Das ist kein Freizeitverkehr. Man sollte aber froh sein um jeden, der nicht die Straßen verstopft. Wenn dies nicht so ist, dann kann man das alles gleich sein lassen und sagen: Nahverkehr nur für alle, die sich kein Auto leisten können, die anderen sollen die U-Bahn nicht belasten, sondern mit dem Auto fahren.
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Beitrag von 146225 »

TravellerMunich @ 30 Sep 2021, 18:27 hat geschrieben: Der einzige Grund für abschreckend hohe Preise bei Einzelfahrten ist tatsächlich eine Subventionierung der Monatskarten. Dabei ist dann das Verhältnis Preis-Leistung bei einer Einzelfahrt abnorm verzerrt, der Preis angesichts der Kosten geradezu grotesk und dürfte Gelegenheitskunden abschrecken.
Ein entschiedenes "Jein" - vom Vetriebsstandpunkt kann es durchaus sinnvoll sein, viele Menschen mit günstigen und unkomplizierten Jahreskarten an den Verkehrsbetrieb /-verbund zu binden, denn in der "Produktion" sind diese vergleichsweise günstig gegenüber Einzelfahrkarten. Das Geld kommt kalkulierbar, und gegenüber der "ich-fahr-ja-sonst-nie-mit-der-S-Bahn" - Schicht wachsen über die Jahre hinweg überzeugte Nahverkehrsnutzer heran, wenn die Leistung nicht völlig unterirdisch ist. Ok, da hakt es in München 2021...
Man sollte aber froh sein um jeden, der nicht die Straßen verstopft. Wenn dies nicht so ist, dann kann man das alles gleich sein lassen und sagen: Nahverkehr nur für alle, die sich kein Auto leisten können, die anderen sollen die U-Bahn nicht belasten, sondern mit dem Auto fahren.
Eine in weiten Teilen Deutschlands bei zu vielen Menschen durchaus nach wie vor mehrheitsfähige Position.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Einzelfahrkarten haben auf jeden Fall einen relativ hohen Vertriebsaufwand pro Fahrt. Das können bei kurzen Strecken durchaus 30% und mehr sein. Der tatsächliche Preisnachlass bei den eigentlichen Fahrtkosten (oder die Subvention durch die Einzeltickets) ist oft gar nicht so groß. Wobei man da noch bedenken muss, dass Zeitkarten statisch sehr häufig in Zeiten mit hoher Auslastung benutzt werden (Schüler-, Berufsverkehr) und Einzelfahrkarten statisch häufiger in der Nebenverkehrszeit. Von daher sind die gängigen Preisunterschiede für die statistische Kostendeckung auf über die Vertriebskosten hinaus durchaus in Ordnung. Das ist ja nicht der Marktansatz, bei dem man regulierend sagt, ich hab freie Kapazität um 10 Uhr und da mach ich die Tickets billiger (IsarCard 9 Uhr etc.), um die Auslastung zu steuern, sondern der Ansatz, der das Angebot an die Nachfrage anpasst (und nicht andersrum), der dann einfach feststellt, dass ein Zug mit 110% Auslastung pro Fahrgast dann natürlich billiger sein muss als einer mit 50%. Vereinfacht gesagt.

So ein Automat kostet ja durchaus Geld und hat Betriebskosten, deswegen stehen die nicht an jeder Haltestelle man hat den Verkauf unter bestimmten Schwellen (Bus, Tram, auch einige Regionalbahnen) im Fahrzeug. Beispiel personenbedienter Verkauf, da macht man ja die Schalter nach und nach zu, weil da 400 Euro Miete, 4.000 Euro Personal- und Betriebkosten im Monat oft deutlich über dem Umsatz liegen, wenn da seit langem nur noch Oma Fienchen oder so zweimal im Monat Tickets für je 5 Euro kauft. Das gilt genauso für so manchen Automaten, der durch die Verlagerung hin zu Zeitkarten oder/und digitale Vertriebswege unwirtschaftlich wird. Das sind alles Kosten, die entstehen und mit der eigentlichen Transportleistung noch nichts zu tun haben.
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Beitrag von AK1 »

spock5407 @ 30 Sep 2021, 09:16 hat geschrieben: Nö. Das gab es schon beim FVV in Frankfurt mit Papierschnipselfahrkarten.
Gab es auch noch zu RMV-Zeiten bis 201X. Habe es aber nur mit 10 Cent Unterschied kennengelernt, das hatte ziemlich sicher keine Lenkungswirkung und ist dann m.E. zu recht abgeschafft worden.
War es früher mal mehr?
Für München wäre das aber eh schwer umzusetzen, solange es eine Streifenkarte gibt. Mit der sind ja nur recht große Sprünge denkbar. Halbe Streifenzahl, bei einem halben dann aufgerundet, könnte ich mir vorstellen, aber sonst?
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