Verkehrspolitik d "Ampel", Koalitionsverhandlungen

Alles über Eisenbahn, was woanders nicht passt.
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JeDi
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Beitrag von JeDi »

Ein Wettbewerb privater Anbieter im Merzschen Sinne soll im Fernverkehrskonzept der Grünen aber ja eben nicht stattfinden.
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Beitrag von Rohrbacher »

Wenn bei den Grünen Flixens Schwämmlein als Sachverständiger mitwirkt und viele, die keine Ahnung von der Eisenbahn haben, sich dann eben auf ihre Kernforderungen nach mehr Vielfalt zurückziehen, kommt das eben bei rum.

Wobei die Grünen bei der Wettbewerbsfrage nach meiner Ansicht nicht so stark festgelegt sind wie die FDP oder andererseits die SPD. Die Grünen haben ja ihr Programm gebaut, weil sie die letzten Jahre vor allem dachten, mit CDU/CSU koalitionsfähig sein zu müssen. Und nachdem die Bahnfrage keine FDP-Kernforderung ist, könnte ich mir vorstellen, dass sich die wiedererstarkte, neuerdings wieder linkere SPD bei sowas durchsetzt und viele Grüne da dann nicht allzu viel dagegen haben. Und wenn man die DB AG nicht zerschlagen sollte, dann stellt sich eh die Frage, okay, wie geht's dann weiter, weil ein Schritt den grausligen Hybridstatus der DB AG als Bundesbahn mit Wettbewerb, als öffentliches Unternehmen mit Gewinnabsicht in Richtung einer marktorientierten Lösung zu beenden wäre das auf keinen Fall.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 15:16 hat geschrieben: Wenn bei den Grünen Flixens Schwämmlein als Sachverständiger mitwirkt und viele, die keine Ahnung von der Eisenbahn haben, sich dann eben auf ihre Kernforderungen nach mehr Vielfalt zurückziehen, kommt das eben bei rum.
Schwämmlein will aber gar keine Subventionen, und eben keinen konzessionierten Fernverkehr. Woher die These kommt, dass Schwämmlein da mitgeschrieben hätte, würde mich schon interessieren.
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 9 Nov 2021, 16:17 hat geschrieben:Schwämmlein will aber gar keine Subventionen, und eben keinen konzessionierten Fernverkehr. Woher die These kommt, dass Schwämmlein da mitgeschrieben hätte, würde mich schon interessieren.
Diese These hast du gerade aufgestellt. Ich sagte nur wiederholt, dass Herr Schwämmlein offenkundig eine andere Meinung hat und ganz andere Interessen beim Wettbewerb im SPFV/SPNV als ich und er z.B. im Wirtschaftsbeitrat der Grünen-Fraktion "berät" und die grüne Partei nicht nur von Leuten, die den Veggiemarkt ausbauen wollen, sondern durchaus auch von zahlreichen wettbewerblichen Mobilitätsanbietern unterlaufen wird, um's vielleicht mal etwas zu überhöhen.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 15:34 hat geschrieben: Diese These hast du gerade aufgestellt. Ich sagte nur wiederholt, dass Herr Schwämmlein offenkundig eine andere Meinung hat und ganz andere Interessen beim Wettbewerb im SPFV/SPNV als ich und er z.B. im Wirtschaftsbeitrat der Grünen-Fraktion "berät" und die grüne Partei nicht nur von Leuten, die den Veggiemarkt ausbauen wollen, sondern durchaus auch von zahlreichen wettbewerblichen Mobilitätsanbietern unterlaufen wird, um's vielleicht mal etwas zu überhöhen.
Herr Schwämmlein hat aber offensichtlich eine andere Meinung, als das bekannte Fernverkehrskonzept der Grünen - insofern verstehe ich deinen Hinweis hier nur eingeschränkt.
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JeDi @ 9 Nov 2021, 16:42 hat geschrieben:Herr Schwämmlein hat aber offensichtlich eine andere Meinung, als das bekannte Fernverkehrskonzept der Grünen - insofern verstehe ich deinen Hinweis hier nur eingeschränkt.
Nett. Es war die Frage nach dem Wettbewerb an sich, also wie der in das Grünen-Programm kommt und nicht danach, ob Schwämmlein als einziger Faktor fertige Programmteile diktieren kann. Das CDU-Programm spiegelt auch nicht 100% die Ansichten von Herrn Merz wieder, wird aber durchaus von ihm als Meinungsführer bei bestimmten Dingen nennenswert beeinflusst. Mal eine Gegenfrage: Welche Anzeichen siehst du, dass es überhaupt keinen Einfluss hat, dass u.a. der Chef von Flixtrain bei den Grünen meinungsbildend mitturnt und es also nur reiner Zufall ist, dass im grünen Programm Wettbewerb/Marktwirtschaft/Deregulierung in welcher Form auch immer als Lösung steht, was für viele aber seit langem eher Teil vieler Probleme nicht nur bei der Bahn gilt?
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 16:03 hat geschrieben: Nett. Es war die Frage nach dem Wettbewerb an sich, also wie der in das Grünen-Programm kommt und nicht danach, ob Schwämmlein als einziger Faktor fertige Programmteile diktieren kann. Das CDU-Programm spiegelt auch nicht 100% die Ansichten von Herrn Merz wieder, wird aber durchaus von ihm als Meinungsführer bei bestimmten Dingen nennenswert beeinflusst. Mal eine Gegenfrage: Welche Anzeichen siehst du, dass es überhaupt keinen Einfluss hat, dass u.a. der Chef von Flixtrain bei den Grünen meinungsbildend mitturnt und es also nur reiner Zufall ist, dass im grünen Programm Wettbewerb/Marktwirtschaft/Deregulierung in welcher Form auch immer als Lösung steht, was für viele aber seit langem eher Teil vieler Probleme nicht nur bei der Bahn gilt?
Es gibt halt unterschiedliche Varianten von Wettbewerb - mal mit mehr und mal mit weniger staatlichem Einfluss. Den Grünen schwebt ein Konzessionsmodell analog zur Schweiz vor, sodass der Bund wieder Einfluss aufs Angebot bekommt (und das fahrende EVU halt nicht willkürlich Taktlücken weil isso beschließen kann). Das widerspricht diametral dem Geschäftsmodell von Flix, und eben auch den Aussagen von Schwämmlein als Meinungsführer. Die sagen nämlich, sie hätten gerne gar keine Vorgaben (und auch keine Subventionen - und zwar nicht nur für sich, sondern für niemand), und der Markt würde dann schon ein passendes Angebot auf die Beine stellen. Die Konzepte von Grünen und FDP wollen aber genau das nicht!

Ich habe die Konzepte übrigens mit keinem Wort bewertet, insofern verstehe ich deine Gegenfrage nicht - zumal auch von Deregulierung keine Rede ist, sondern von Wettbewerb mit mehr Vorgaben als heute.
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Beitrag von Rohrbacher »

Es mag sein, dass Ausschreibungswettbewerb nicht der Wettbewerb ist, den Flix haben will. Zumindest derzeit und zumindest wird das so kommuniziert, derzeit finden ja keine Ausschreibungen im SPFV statt. ABer sorry, so einfach ist Politik nicht. Eigentlich geht es um die Frage wie stark soll der Staat die DB AG machen. Soll die DB AG nur ein Wettbewerber von vielen sein, verkauft man Teile, wie viel Wettbewerb lässt man überhaupt zu, schreibt man die "Konzessionen" überhaupt aus, weil ja schon seit 1994 die Frage ist, wer für ein Nullsummenspiel in dieser Größenordnung ggf. Milliarden investiert, um die politischen Ziele der Verkehrswende zu erreichen. Für Flix geht's nicht drum, an welchem Wettbewerb man teilnimmt, sondern ob es überhaupt einen "deutschen Markt" geben wird. Bei der Frage, ob der Staat die DB nach 2023 wieder als Schattenhaushalt zur Umgehung der Schuldenbremse nutzt, gehen nicht nur bei Flix, sondern bei den ganzen NEE-Lobbyverbänden die Alarmglocken an. Es ist ja nicht nur Flix, die momentan massiv Lobbyarbeit gegen die DB als Staatskonzern machen ... Ein Rückzug der DB vom Weltmarkt könnte ja im Grunde auch bedeuten, dass man die DB zum Eigenbetrieb oder ähnliches im Sinne der EU umbaut, was ja wie gesagt auf kommunaler Ebene in letzter Zeit immer öfter analog vorkommt. Da geht's für die Wettbewerber nicht um irgendwelche Detailfragen in Parteiprogrammen, die ja erstmal noch gar nix heißen, außer dass ein bisserl Wettbewerb im Programm der Grünen für die Flix-Position schonmal echt super ist, wenn alle davon ausgingen, die regieren bald mit der CDU/CSU. Da kommt auf jeden Fall keine "Bundesbahn" bei rum, auch wenn sich die Grünen durchsetzen würden.

Jetzt haben wir da aber blöderweise auch Esken und Kühnert und so Leute, die auch vor Enteignungen nicht zurückschrecken und eine Bevölkerung, die Wettbewerbsbahnen in letzter Zeit gar nicht mehr so positiv sehen wie vor 20 Jahren, als Wettbewerb nicht Abellio-Pleite und Go-Ahead-Ausfall hieß, sondern den Bürgern vor allem als Musterschüler á la BOB unter Herrn Seeger mit neuen, dann auch funktionierenden Integral ein Begriff war, während auf der anderen Seite "die Bahn" mit Erbzügen ohne neuen Verkehrsvertrag der breiten Öffentlichkeit die Meinung bildeten. Da geht's für die Privatbahnerlobby heute um wegweisende Entscheidungen.

Und selbst den EU-Markt aus den 90ern würde ich z.B. bei der Bahn nicht in Stein gemeißelt sehen, wenn man beispielsweise den Franzosen zur Atomkraft oder Ländern im Osten beim irgendeinem protektionistischen Thema irgendein Zugeständnis machen will, um irgendein ganz großes Thema zu lösen. Es gibt ja durchaus ein paar Eigentümer einer Staatsbahn, die irgendwelchen Reformen durchaus offen gegenüber sein könnten, zumal seit dem Brexit angelsächsische Positionen zu liberalisierten Märkten sehr viel schwächer geworden sind. Ich hab für die 2020er Jahre jedenfalls viel Vorstellungskraft in die eine wie die andere Richtung.
JeDi @ 9 Nov 2021, 17:11 hat geschrieben:Ich habe die Konzepte übrigens mit keinem Wort bewertet, insofern verstehe ich deine Gegenfrage nicht - zumal auch von Deregulierung keine Rede ist
Ich weiß, dass du der König der Spitzfindigkeiten, Nebenkriegsschauplätze und des "versteh ich nicht" bist. Fakt ist aber, ich hab dich um keine Bewertung gebeten, sondern nur nach den Belegen gefragt, auf denen dein Einwand basiert, das Programm der Grünen wiederspräche anders als von mir dargestellt dem Programm der Grünen in nennenswerter Weise. Fakt ist auch, dass egal mit wie viele Vorgaben und egal wie das de jure (!) alles ist derzeit, das Brechen des Defacto-Bundesbahnmonopols (!) über SPFV-Ausschreibungen eine defacto Liberalisierung wäre und damit sehr viel mehr im Sinne eines Flixtrain-Chefs als die heutige Marktsituation mit der man natürlich mit anderen Geschäften auftritt als nach einer solchen Änderung, die die Marktposition der DB wohl massiv schwächen würde. Das Geschäftsmodell der DB oder auch einer Bahn wie der SWEG ist heute nämlich auch ein anderes als vor der 1994er Bahnreform, das hat keinen gestört einen Reform auf den ersten Blick gegen eigene Interessen zu machen, weil man danach plötzlich in anderer Situation ganz neue hat. Und das weißt du auch. ;)
JeDi @ 9 Nov 2021, 17:11 hat geschrieben:Den Grünen schwebt ein Konzessionsmodell analog zur Schweiz vor
PS: Das Wort Schweiz findet sich im Wahlprogramm der Grünen kein einziges Mal, außer du meinst eine Partei im nichtdeutschen Ausland und ich war nur so doof, im falschen Programm zu schauen.
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 17:10 hat geschrieben: PS: Das Wort Schweiz findet sich im Wahlprogramm der Grünen kein einziges Mal, außer du meinst eine Partei im nichtdeutschen Ausland und ich war nur so doof, im falschen Programm zu schauen.
Und nu? Dass das Konzessionsmodell, wie es die Grünen vorschlagen, dem der Schweiz entspricht, ist eine Tatsache, die nicht im Parteiprogramm stehen musst.

Zu deinen sonstigen Verunglimpfungen lasse ich mich nicht ein, misgendern lassen muss ich mich von dir nicht.
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 9 Nov 2021, 19:17 hat geschrieben:Und nu? Dass das Konzessionsmodell, wie es die Grünen vorschlagen, dem der Schweiz entspricht, ist eine Tatsache, die nicht im Parteiprogramm stehen musst.
Eine Tatsache, die offenbar so existent ist, dass du nur dran interessiert bist, dass ich sie jetzt möglichst ausführlich wiederlegen soll, damit du dich wieder auf irgendeine Korinthe stürzen kannst oder wen plump auflaufen lassen? Nö, wie gesagt, deine eigenen Thesen musst schon du selbst ausführen, belegen, whatever, das werde ich nicht tun. Und vielleicht solltest du die frechen Provokationsversuche und Nebelkerzen weglassen, ich spiel dein Spiel nicht mit. Jedenfalls so wie du das gerne hättest.
JeDi @ 9 Nov 2021, 19:17 hat geschrieben:misgendern
Den Einwand kann ich nicht nachvollziehen.
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Beitrag von Martin H. »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 20:27 hat geschrieben: Den Einwand kann ich nicht nachvollziehen.
Ich schon, wenn auch nicht als Begründung gar nicht zu antworten.

Königliche Hoheit müsste gehen, denke ich, kenne mich da aber auch nicht so aus.
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Beitrag von Rohrbacher »

Martin H. @ 9 Nov 2021, 21:33 hat geschrieben:Ich schon
Wenn wir das jetzt anfangen zu diskutieren, hat das Diskussionszersetzungsspielchen wieder funktioniert. Nö, ich will jetzt in der Sache ausgeführt haben, warum das "Konzessionsmodell" der Grünen, das sie selbst ja mit dem Ausschreibungsmodell im SPNV vergleichen, angeblich dem Schweizer Modell entspricht. Funfact: Selbst die olle Deutsche Bundesbahn als Rechtsnachfolgerin der Deutschen Reichsbahn beruhte de facto auf einem Konzessionsmodell, nur dass die halt in der Regel nie auf irgendeinen Markt kamen. Selbst bei Umstellung auf Busverkehr so gut wie nie. Und weder die RhB noch die SBB sind meines Wissens zerschlagen worden, so wie das als Modell für die DB durch die Ampel-Gespräche geistert. Von daher, das ist ja ein recht komplexes Thema, wär's schon wichtig zu wissen, was JeDi in der Sachen genau sagen möchte, sonst verstehen wir alle nämlich nur die Hälfte oder irgendwas wieder falsch, was dann nicht nachzuvollziehen ist.
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Beitrag von 146225 »

Zerschlagung passt jetzt nicht unbedingt als Begriff in die Schweizer Bahnlandschaft, aber die Fusionitis (v.a. bei den kleinen regionalen Bahnen) hat da die letzten Jahrzehnte schon gewohnt.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Beitrag von Metropolenbahner »

Markus @ 8 Nov 2021, 20:29 hat geschrieben: Meine Frau kommt aus der brandenburgischen Pampa. Dort gab es mal eine Lokalbahn bis Mitte der 90iger. Der Bahnkörper ist nachwievor unüberbaut und sogar die alten Betonschwellen liegen noch. Die Gegend hat jdoch zuviel Bevölkerung verloren, als das je ein Wiederaufbau wirklich Sinn ergeben würde. Leider. -
Wie viel Kilometer von Berlin Hbf entfernt? Für sowas könnte man in Zukunft eigentlich "Schnellbahnen" bauen, weil die Mieten in den Metropolen überhand nehmen. Schnell im Sinn von HGV-, nicht S-Bahn ;)
Schon mit nem Kiss/Desiro HC und Tempo 200 sollte man da unter 1h nach Berlin Hbf kommen. Platz hätte es in Brandburg dazu außerdem ja auch ;)
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Beitrag von JeDi »

Rohrbacher @ 9 Nov 2021, 20:27 hat geschrieben: Den Einwand kann ich nicht nachvollziehen.
"Der" ist immer falsch. Steht auch in meinem Profil. Aber dir scheint es ja eh nur um Unsachlichkeiten zu gehen, wie (auch) hier immer wieder erkennbar ist.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

Das Wort "König" hat meines Wissens nach im Deutschen keine sächliche Form, nur der König, die Königin.
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Beitrag von JeDi »

Iarn @ 9 Nov 2021, 22:20 hat geschrieben: Das Wort "König" hat meines Wissens nach im Deutschen keine sächliche Form, nur der König, die Königin.
Dann könntest du trotzdem zumindest das richtige Pronomen verwenden. Oder direkt mit entgenderten Worten sagen, was gemeint ist. Aber @Rohrbacher schien es - wie üblich - nur um Provokation zu gehen, um sich nicht zu inhaltlichen Themen äußern zu müssen. Da kann @Rohrbacher natürlich abschließend wunderbar Täter-Opfer-Umkehr betreiben - alles wie immer.
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Iarn
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Beitrag von Iarn »

JeDi @ 9 Nov 2021, 22:24 hat geschrieben: Dann könntest du trotzdem zumindest das richtige Pronomen verwenden.
Meine Aussage war pronomenfrei :D
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Beitrag von Metropolenbahner »

Iarn @ 9 Nov 2021, 22:37 hat geschrieben: Das Wort "König" hat meines Wissens nach im Deutschen keine sächliche Form, nur der König, die Königin.
Das Königinchen ginge noch ;)))
Meine Aussage war pronomenfrei :D
Ja ich frag mich auch, was das nun wieder soll. Will er/sie/es aufs "du" raus? Dann müsste man "ihm" ( das ist zum Glück auch die passende Dativform von es ^^) den Unterschied zw. 2. und 3. Person erklären.

Wobei da aber sowieso nix gegendert ist, da ohne *. Wie soll man überhaupt falsch gendern, wenn man keinen * verwendet. Fragen über Fragen, die mit der Bahn nichts mehr zu tun haben.

Denke es ist alles gesagt, die Diskussion ist mal wieder entgleist und darf dort bleiben.
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Beitrag von Rohrbacher »

JeDi @ 9 Nov 2021, 23:24 hat geschrieben:Aber @Rohrbacher schien es - wie üblich - nur um Provokation zu gehen, um sich nicht zu inhaltlichen Themen äußern zu müssen.
@JeDi: Nur zur Erinnerung: Ich bin nicht der, der sich mit einer riesigen Rumpelstilzchennummer davor drücken will, einfach nur näher zu erläutern, inwiefern deine wie üblich nur angedeuteten Aussagen zum schweizer Modell und zum Konzessionsmodell der Grünen den Tatsachen entspricht und wie relevant dieses - meines Wissens in der Urfassung schon ein paar Tage alte - Papier momentan überhaupt noch ist. Wie gesagt, das Wahlprogramm, das für Koalitionen mit CSU wie auch Linken hätte funktionieren müssen, lässt ausreichend Interpretationsspielraum, dass dieses Modell vielleicht ungefähr so umsetzungsreif ist wie Merz' Bierdeckelsteuererklärung damals.

@JeDi: Ach ja, du siehst es völlig richtig: Ich gendere hierzuform nicht. Andere interpunktieren nicht einmal. Mal abgesehen davon, dass ich weder Hellsehen noch Dinge in Profilen, die ich selten lese, um drei Ecken herbeidenken kann, die da vielleicht vor einer Stunde noch gar nicht standen und vielleicht eh wieder nur was andeuten, um die ganzen depperten Leute fröhlich irgendwo auflaufen lassen zu können, tut das wie so oft mal wieder überhaupt nichts zur Sache. @JeDi: Dein theatralisches, völlig überzogenes Täter-Opfer-Gedöns hast du übrigens selbst nicht gegendert ... Was muss ich da reininterpretieren oder wissen? Und kommt als Antwort darauf jetzt deine Nazikeule? @JeDi: Du lachst dich wahrscheinlich gerade schief, wie deine Provokationen doch wieder und wieder aufgehen und du alle nach deiner Pfeife tanzen lassen kannst. Ob das jetzt hier in dieser Form alles so schlau und den Effekt wert war, musst du wissen ... @JeDi: Du darfst mich übrigens künftig gerne siezen.
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Beitrag von Rohrbacher »

146225 @ 9 Nov 2021, 22:33 hat geschrieben:Zerschlagung passt jetzt nicht unbedingt als Begriff in die Schweizer Bahnlandschaft, aber die Fusionitis (v.a. bei den kleinen regionalen Bahnen) hat da die letzten Jahrzehnte schon gewohnt.
Das meine ich übrigens mit Hochskalieren.

Warum löst man den Wohnungsmangel in München eigentlich nicht, indem man die Stadt auflöst und ihre Stadtteile als selbstständige Kommunen um die besten Lösungen, Einwohner und Gewerbesteuern untereinander ganz demokratisch wettbewerben lässt? So eine große Stadt ist doch viel zu behäbig, außerdem verzerrt München den kommunalen Wettbewerb in Südbayern total. Und jetzt stellen wir uns mal den ÖPNV runterskaliert vor, wenn jeder Stadteil seinen eigenen Verkehrsbetrieb hat und wir am besten da auch nochmal eine zusätzliche Ebene für Wettbewerb reinzimmern und Geld für Betreibergewinne abzweigen. Das wird bestimmt richtig effizient und wäre bestimmt für die Fuzzis nicht so fad wie das Einheitszeugs heute. Gut, man müsste halt von Maxvorstadt nach Pasing Hbf vielleicht dreimal umsteigen oder über Grünwald fahren und so eine Kleinstadt, wo jetzt nicht so die ganz großen Unternehmen ihren Sitz haben, hat sicherlich dann erst Recht kein Geld und Kompetenzen mehr für eine U-Bahn, aber sonst ... ;)
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Beitrag von 146225 »

Ich mische mich ja ungern in den "Streit" ein - aber 3 Gramm weniger oberlehrerschlaues ich-hab-aber-Recht-und-erklär-euch-mal-die-Welt-Kinder-Getue täten auch den Beiträgen aus Rohrbach dezent gut. Vielen Dank. Drei Takte Orgel, Amen.
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Beitrag von Balduin »

JeDi @ 9 Nov 2021, 16:11 hat geschrieben: Es gibt halt unterschiedliche Varianten von Wettbewerb - mal mit mehr und mal mit weniger staatlichem Einfluss. Den Grünen schwebt ein Konzessionsmodell analog zur Schweiz vor, sodass der Bund wieder Einfluss aufs Angebot bekommt (und das fahrende EVU halt nicht willkürlich Taktlücken weil isso beschließen kann).
Da haben aber dann die Grünen bzw. du 0 Ahnung wie die Schweizer Staatsbahn (aus gutem Grund Singular!) funktioniert... Die Zerschlagungsphantasien, mit denen die Grünen auch schon seit Jahren hausieren gehen widersprechen denen jedenfalls dem Schweizer Prinzip fundamental und grundsätzlichst!
Die Grünen haben in den letzten Jahren auch immer gesagt, man soll die "Erfolgsgeschichte" Privatisierung im Nahverkehr mit Firmen wie Abellio auch auf FV anwenden. Und diese neoliberale Idiologie teilt bekanntlich auch ein Merz
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Beitrag von Jean »

Balduin @ 10 Nov 2021, 09:50 hat geschrieben: Da haben aber dann die Grünen bzw. du 0 Ahnung wie die Schweizer Staatsbahn (aus gutem Grund Singular!) funktioniert... Die Zerschlagungsphantasien, mit denen die Grünen auch schon seit Jahren hausieren gehen widersprechen denen jedenfalls dem Schweizer Prinzip fundamental und grundsätzlichst!
Die Grünen haben in den letzten Jahren auch immer gesagt, man soll die "Erfolgsgeschichte" Privatisierung im Nahverkehr mit Firmen wie Abellio auch auf FV anwenden. Und diese neoliberale Idiologie teilt bekanntlich auch ein Merz
Die unterschiedlichen Bahnfirmen in Deutschland gibt es ja auch nur weil die Bahn einfach zu träge, zu teuer und nicht zu Potte kommt.

Ich bleibe aber bei meiner Forderung: Infrastruktur in staatlicher Hand. In dem Fall also das Netz selbst. Nahverkehr weiterhin ausschreiben da die Bahn nichts auf die Reihe kriegt...den Fernverkehr würde ich auch liberalisieren, vor allem um Regionen anzuschließen die bislang kein Fernverkehr haben.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
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Beitrag von Balduin »

Jean @ 10 Nov 2021, 10:01 hat geschrieben:
Ich bleibe aber bei meiner Forderung: Infrastruktur in staatlicher Hand. In dem Fall also das Netz selbst. Nahverkehr weiterhin ausschreiben da die Bahn nichts auf die Reihe kriegt...den Fernverkehr würde ich auch liberalisieren, vor allem um Regionen anzuschließen die bislang kein Fernverkehr haben.
Liberalisiert ist FV ja schon lange. Fahren dürfte jeder.
Aber es traut sich einerseits keiner a la Italo richtig Geld zu investieren um quasi Konkurrenz zur DB aufzuziehen. Wovon aber auch nur Rennstrecken profitieren.
Um anderseits Chemnitz und Co. anzubinden landest du wieder bei Ausschreiberei inkl. Subventionierung. Weil in solchen Gegenden kannst du eigenwirtschaftlich kein Geld verdienen.

Ich seh in dem Modell jetzt wenig Vorteile - aber wenigstens kommt von Dir zumindest eine klare Ansage in welche Richtung es deiner Meinung nach gehen sollte. Und nicht so ein schwammiges Rumgedruckse wie von anderen...
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146225 @ 10 Nov 2021, 06:46 hat geschrieben:Ich mische mich ja ungern in den "Streit" ein - aber 3 Gramm weniger oberlehrerschlaues ich-hab-aber-Recht-und-erklär-euch-mal-die-Welt-Kinder-Getue täten auch den Beiträgen aus Rohrbach dezent gut. Vielen Dank. Drei Takte Orgel, Amen.
Liebe Altbaulok aus Dresden, ich kann nichts dafür, dass dir gleiches nicht gelingt und deine Position nach so einem schönen, anschaulichen Beispiel meinerseits deinerseits nur durch Leugnung von Physik, Mathematik oder kaufmännischen Grundweisheiten zu halten wäre. Das Argumentum ad hominem ist übrigens nur ein Scheinargument. /Oberlehrermodus :lol:
Balduin @ 10 Nov 2021, 12:54 hat geschrieben:Weil in solchen Gegenden kannst du eigenwirtschaftlich kein Geld verdienen.
Bedenkt man die vergleichsweise geringen Gewinnspannen auf den Rennstrecken, wenn man öfter fährt als Flix und den Verkehr nicht bei jedem Husten einstellt, und nimmt den als SPNV laufenden überregionalen Verkehr und neue Linien aus strukturpolitsichen Gründen (Strukturförderung, Entlasten der Metropolen, "Gleichwertige Lebensverhältnisse" etc.) wieder dazu, ja mei, dann ist der gesamte Fernverkehr nicht mehr eigenwirtschaftlich zu betreiben. Und das ist aus meiner Sicht der Punkt und auch die völlig richtige Erkenntnis, die die Grünen ziehen.

Nur über den Lösungsweg wäre jetzt halt zu reden angesichts dessen dass sich z.B. bei der Beschaffung des ICE4 gezeigt hat, dass die Stückzahlen schon für einen 95%-Quasimonopolisten in Staatshand nicht groß genug sind, um das Fahrzeugkonzept auf die Kosten zu bringen, die man eigentlich mal wollte.

Und die Frage ist auch, welches Konzept passt zu welcher Maßnahme. Wenn die SPD sich durchsetzt und man die DB AG doch nicht aufspaltet, dann wäre ein Wettbewerbsansatz erst recht Schmarrn, weil in sich dann nicht mehr schlüssig. Wenn man das machen würde, dann sollte man's diesmal auch richtig machen und nicht wieder so hybrid wie 1994 mit der DB AG als nicht ganz so normnaler Marktteilnehmer, wo sich alle freuen, wenn der eigene Laden was auf den Sack bekommt und sich gleichzeitig aufgeregt wird, dass der eigene Laden, den man mit tausend politischen Forderungen überzogen hat, am Markt ständig was auf den Sack bekommt. Bei der Bahnfrage erwarte ich von der Politik, dass mal eine Idee dann auch wirklich konsequent auch in die Praxis umgesetzt wird, egal ob man damit wahlweise Gewerkschaften, Verbänden oder welcher Lobby auch immer auf die Füße tritt.

Auf den unterenen Ebenen wird der städtische ÖPNV übrigens ganz selbstverständlich vor schädlichem Rosinenpicken geschützt und aus Effizienzgründen geht da der Trend zum Stadtwerk, wo z.B. im Falle Lindau um 2010 der Altbetreiber nach Ablauf des Verkehrsvertrags sogar geklagt hatte. Aber es gibt, anders als oft angenommen kein grundsätzliches Recht darauf, dass der Staat Leistungen unter Privatbetreibern ausschreibt. Nur dann, wenn die Vergabe extern erfolgt, dann muss in der Regel ausgeschrieben werden und darf nicht einfach so an die Firma des eigenen Vetters vergeben werden. Wobei in gewissen Grenzen sogar das erlaubt ist.

Am freien Netzzugang will ja, anders als vom EF-Kindergarten ständig indirekt behauptet, weder innerhalb noch außerhalb des EF jemand rütteln, eine Debatte ob der Güterverkehr verstaatlicht werden soll, kenne ich auch nicht und Regelungen dass der Taktverkehr laut D-Takt bevorzugt werden soll, dürften ja ohnehin kommen, damit der D-Takt überhaupt funktionieren kann und solche Wettbewerbskuriositäten zulasten von Betrieb und Kunden wie beim Syltshuttle nicht mehr vorkommen.
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Beitrag von Markus »

Metropolenbahner @ 9 Nov 2021, 21:38 hat geschrieben: Wie viel Kilometer von Berlin Hbf entfernt? Für sowas könnte man in Zukunft eigentlich "Schnellbahnen" bauen, weil die Mieten in den Metropolen überhand nehmen. Schnell im Sinn von HGV-, nicht S-Bahn ;)
Schon mit nem Kiss/Desiro HC und Tempo 200 sollte man da unter 1h nach Berlin Hbf kommen. Platz hätte es in Brandburg dazu außerdem ja auch ;)
Ca. 130 km nördlich.

100% Zustimmung. Das frage ich mich auch schon länger. Berlin-Angermünde-Stralsund auf 200 km/h ausbauen, wäe sinnvoll sowohl für Brandenburg als auch für Berlin, selbst Ost-MV würde davon profitieren. Zurzeit fahren RE und ICE/IC die Strecke in der selben Geschwindigkeit (max. 120 km/h).
Die Strecke ist fast schnurgerade und bretteben und hat kaum Bahnübergänge.
Metropolenbahner
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Beitrag von Metropolenbahner »

Markus @ 10 Nov 2021, 20:25 hat geschrieben:
Metropolenbahner @ 9 Nov 2021, 21:38 hat geschrieben: Wie viel Kilometer von Berlin Hbf entfernt? Für sowas könnte man in Zukunft eigentlich "Schnellbahnen" bauen, weil die Mieten in den Metropolen überhand nehmen. Schnell im Sinn von HGV-, nicht S-Bahn ;)
Schon mit nem Kiss/Desiro HC und Tempo 200 sollte man da unter 1h nach Berlin Hbf kommen. Platz hätte es in Brandburg dazu außerdem ja auch ;)
Ca. 130 km nördlich.

100% Zustimmung. Das frage ich mich auch schon länger. Berlin-Angermünde-Stralsund auf 200 km/h ausbauen, wäe sinnvoll sowohl für Brandenburg als auch für Berlin, selbst Ost-MV würde davon profitieren. Zurzeit fahren RE und ICE/IC die Strecke in der selben Geschwindigkeit (max. 120 km/h).
Die Strecke ist fast schnurgerade und bretteben und hat kaum Bahnübergänge.
Ja das ist halt leider das Übliche.

Die gute Nachricht zuerst: Der Ausbau - immerhin auf 160 - steht im BVWP ... aber dann gleich die Schlechte: Dort halt ziemlich weit hinten und Priorität hat der Fernverkehr auf ne Insel - ohne weitere Verbindungen - dann eben nicht.
Weiters leidet die Geschichte dort am Stadtstaatproblem. Berlin kümmert sich - wie Hamburg auch - maximal um die SBahn. Die Regionalbahnen, die weiter raus fahren sind Sache Brandenburgs bzw. Schleswig-Holsteins und die haben dann dafür zu wenig Finanzmittel, bzw. auch keinen Zugriff auf eventuell nötige Streckenverbesserungen im Stadtgebiet. Noch schlimmer, ehem. Bahngebiete wie Güterbahnhöfe etc. wurden - analog wie in Hamburg - schön durch Neubaugebiete besetzt. Baugrund ist in der Metropole halt teuer, da kann man mit nem ehem. Bahngelände gutes Geld machen.

Also quasi ne Blockade von allen Stellen.

Das es nicht voran geht, sieht man z.B. auch an der fehlenden Direkt-Anbindung Berlins nach Norden (Nordbahn). Die direkte Strecke wurde unter Westberliner-Zeiten als SBahn elektrifiziert und am ehem. Mauerstreifen war dann Ende. Mittlerweile gibts nen Umsteigebahnhof, aber ob da jemals noch ne 15kV-Bahn in Richtung Gesundbrunnen realisiert werden wird, darf bezweifelt werden. Zwar gabs immerhin mal Bemühungen:
https://www.bvwp-projekte.de/schiene/2-056-.../2-056-V01.html

Aber die 15kV-Gleise wurden dann schon bei der Überprüfung eingestampft und nur noch der Ausbau ab Neustrelitz geprüft:
https://www.bvwp-projekte.de/schiene_2018/2.../2-056-V01.html

Aber der hat ne NKV von sagenhaften 0,1 ... Fazit: Kein Bedarf.

Ich denke das wird so bleiben - zahlen müssten die BLänder, da es vordringlich ein Regio-Ausbau wäre, aber Berlin hat für sowas kein Geld, die müssen noch für die nächsten xx Jahre die Schulden des Flughafenneubaus abbezahlen, lol.
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ralf.wiedenmann
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Beitrag von ralf.wiedenmann »

Geleakte Ministerliste der Ampelkoalition. Demnach wird Anton Hofreiter Verkehrsminister:
Kreiszeitung, 18.11.21: https://www.kreiszeitung.de/politik/olaf-sc...d-90956751.html
Bundeskanzler: Olaf Scholz (SPD)
Chef des Bundeskanzleramtes: Wolfgang Schmidt (SPD)
Außenministerin: Annalena Baerbock (Grüne)
Finanzminister: Christian Lindner (FDP)
Bundesminister für Klima, Energie, Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit: Robert Habeck (Grüne)
Arbeit- und Sozialminister: Hubertus Heil (SPD)
Verteidigungministerin: Marie Agnes Strack-Zimmermann (FDP)
Verkehrsminister: Anton Hofreiter (Grüne)
Wirtschaftsminister: Volker Wissing (FDP)
Justiz- und Verbraucherschutzministerin: Renate Künast (Grüne)
Gesundheitsministerin: Saskia Esken (SPD)
Innenministerin: Svenja Schulze (SPD)
Ernährungs- und Landwirtschaftsministerin: Steffi Lemke (Grüne)
Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Katrin Budde (SPD)
Bildungs- und Forschungsminister: Michael Theurer (FDP)
Entwicklungshilfeminister: Rolf Mützenich (SPD)
Fraktionsvorsitzende: Lars Klingbeil (SPD), Marco Buschmann (FDP), Britta Hasselmann/Sven-Christian Kindler (Grüne)
Freilich ist die Liste weiterhin mit Vorsicht zu genießen. So enthält das Papier durchaus Namen, die im Falle eines Wahlsieges mit Sicherheit in einer künftigen Regierung auftauchen würden, so zum Beispiel Annalena Baerbock oder Robert Habeck. Auch Christian Lindner wäre ebenso gesetzt wie Wolfgang Schmidt als langjähriger Vertrauter von Scholz. Bei den anderen Namen fällt die Unsicherheit allerdings schon größer aus.
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Lazarus
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Beitrag von Lazarus »

Wenn Hofreiter wirklich Verkehrsminister wird, war es das mit sinnvollem Nahverkehrsausbau wie U-Bahnen in München...
Mehr Geld für den ÖPNV-Ausbau in München! Es wird höchste Zeit!
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