Flixbus übernimmt Greyhound

Strecken, Fahrzeuge und Technik von Bussen
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Galaxy
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Beitrag von Galaxy »

Flixbus kauft den amerikanischen Anbieter von Intercity Busverbindungen von der britischen FirstGroup PLC.

https://otp.tools.investis.com/clients/uk/f...&newsid=1519026

Flixbus zahlt U$ 172 Millionen, $320 Millionen an Pensionsverpflichtungen bleiben bei der FirstGroup. Mit anderen Worten FirstGroup betrachtet Greyhound als einen Albatros der einem um den Hals hängt, und man war bereit alles zu tun um den los zu werden. Mir war bewusst das Greyhound ein Sanierungsfall ist, trotzdem überrascht mich der geringe Verkaufspreis.

Für Flixbus eine einmalige chance, FALLS man den Laden sanieren kann. Wenn man bedenkt das Flixbus erst 2013 gegründet wurde, ist das eine bemerkenswerte expansion die die hinlegen.
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Galaxy @ 22 Oct 2021, 01:00 hat geschrieben:Wenn man bedenkt das Flixbus erst 2013 gegründet wurde
Mei, sie haben eine anfangs in Deutschland übrigens noch illegale Geschäftsidee durch Investoren kapitalisiert und im Gegensatz zu Uber politisch legitimiert bekommen. Sonst sind sie halt eine Digitalfirma (!) wie viele andere, die die "Realwirtschaft" für sich arbeiten lassen und kräftig an dem mitverdienen, was andere leisten. Denen ist eigentlich egal, was die Firma in der realen Welt (kaputt) macht, die Plattformidee ist eigentlich immer die gleiche.

PS: Selbst der kleine analoge Laden, den ich erst 2017 mitgegründet habe, hat doppelt so viele eigene Busse wie Flixbus. Das ist tatsächlich bemerkenswert, vor allem weil wir eher oberes Preissegment sind ... :D :ph34r:
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Beitrag von Cloakmaster »

Das ist die spannende Frage. Die haben ja den ganzen Laden übernommen, also inklusive Busse und Fahrer. Fährt Flix in Zukunft selbst, oder werden Busse und Fahrer weiter gereicht?
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Jean
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Beitrag von Jean »

Flixbus hat in meinen Augen eh keine Substanz.
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Beitrag von Cloakmaster »

Jean @ 22 Oct 2021, 05:31 hat geschrieben: Flixbus hat in meinen Augen eh keine Substanz.
Dafür halten sie sich aber doch erstaunlich lange. Ich kenne einen Busfahrer, der ab und an auch mal einen Flix fährt, oft genug halbleer. Der hat dann selber seinen Chef gefragt, ob sich das überhaupt rentiert. Und der Chef meinte, ja, rentiert sich, auch mit halbleerem Bus. Das ist sicher nicht repräsentativ, aber immerhin ein Fingerzeig.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Cloakmaster @ 22 Oct 2021, 08:01 hat geschrieben: Dafür halten sie sich aber doch erstaunlich lange.  Ich kenne einen Busfahrer, der ab und an auch mal einen Flix fährt, oft genug halbleer. Der hat dann selber seinen Chef gefragt, ob sich das überhaupt rentiert. Und der Chef meinte, ja, rentiert sich, auch mit halbleerem Bus.  Das ist sicher nicht repräsentativ, aber immerhin ein Fingerzeig.
Wäre natürlich interessant die genaue Kostenrechnung zu kennen. Wenn ein Busunternehmen mal ab und zu für Flix fährt sieht es sicherlich ganz anders aus als wenn ein Busunternehmen ausschließlich für Flix fährt und dafür extra eine Flotte aufgebaut hat...

Somit könnte auch sein, dass Flix einfach nur an die Busse Interesse hatte... :rolleyes:
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Beitrag von Cloakmaster »

Das Busunternehmen fährt die Route schon täglich - aber der Busfahrer eben nicht. Es ist ein "klassisches" Reisebus-Unternehmen, welches hauptsächlich in Eigenregie Busreisen (sowohl Ein- als auch Mehrtagefahrten) etc. anbietet, aber erst einen, dann einen zweiten, und inzwischen drei Flixbusse betreibt. Da die Flixes anders lackiert sind, werden die Flixe nur auf Flixrouten gefahren, und die Busse mit Eigenbemalung nur auf eigenen. Das stelle ich mir schwierig vor mit den zwei Teilflotten, scheint aber eben auch zu funktionieren. Die Busfahrer dagegen wechseln munter zwischen den Bussen hin und her, wie es gerade gebraucht wird.
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Beitrag von 146225 »

Das tönt jetzt doch interessant, waren doch Medienberichte von alteingesessenen Busbetrieben, welche sich als Flix"partner" versucht haben und es wegen hohen Verlusten wieder gelassen haben, nicht gerade selten.
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Beitrag von Cloakmaster »

Naja, wenn sie alle Verluste machen würden, gäbe es heute keine Flixbusse mehr.
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Balduin
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Beitrag von Balduin »

Ist mit den Busunternehmen vielleicht wie mit den Spielzeughändlern: Man vertreibt Lego, obwohl man wegen Dauerrabatten für sich keinen Gewinn mit macht. Aber die Hoffnung, es bringt wenigstens genug Umsatz, dass man zum Sterben noch zu viel hat. Wenns schon zum Leben nicht reicht. :ph34r:
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Rohrbacher
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Beitrag von Rohrbacher »

Cloakmaster @ 22 Oct 2021, 08:01 hat geschrieben:Dafür halten sie sich aber doch erstaunlich lange.  Ich kenne einen Busfahrer, der ab und an auch mal einen Flix fährt, oft genug halbleer. Der hat dann selber seinen Chef gefragt, ob sich das überhaupt rentiert. Und der Chef meinte, ja, rentiert sich, auch mit halbleerem Bus.  Das ist sicher nicht repräsentativ, aber immerhin ein Fingerzeig.
Es ist jetzt kein großes Geheimnis, dass ein Bus nicht "voll" sein muss, um wirtschaftlich zu fahren, sondern sich die Größe weitgehend aus den praktisch möglichen oder zulässigen Fahrzeugabmessungen ergibt. Auf 10 Jahre gerechnet sind die Kosten eines 16-Sitzers nicht um die Welten günstiger, die man an Hand der reinen Sitzplatzzahl annehmen könnte. Und schon der 16-Sitzer muss nicht unbedingt voll sein, um seine Kosten zu decken. Ein Fahrzeug, dass voll sein muss, um wirtschaftlich zu sein, funktioniert in der Praxis nicht, siehe ICE-TD. Vier Wagen, vier Antriebsanlagen und zwar gleich noch in der teuersten Traktionsart und natürlich mit Neigetechnik, aber nur so viele Sitzplätze wie zwei Silberlinge, dazu ein Betriebs- und Servicekonzept, das die gleichen Ressourcen bindet wie in einem deutlich längeren Zug. Mit diesen Voraussetzungen hätte sich das Verkehrsmittel Bus nicht weltweit etabliert.

Flixbus funktioniert halt wie ein normaler Discounter. Tante Emma kann mit einem halben Cent Gewinn nicht leben. Der, bei dem sich die halben Cents summieren, aber dann vielleicht schon und staubt so die Marktanteile der Tante Emmas mit der Zeit ab, um noch mehr Masse zu generieren. Man macht, anders als im Ferien- und Charterverkehr, als Unternehmer vielleicht nur Gewinn auf ganz niedrigem Niveau und hat allerhand Risiken und Unsicherheiten dabei, interessant wird das Geschäft einfach über die Masse. Das dürfte das eigentliche Geschäft von Flixbus sein. Wie andere Digitalunternehmen haben die sicherlich als Kern des Unternehmens vor allem einen Algorithmus, der genau das alles ins kleinste ausrechnet bzw. auf die richtigen Sachen spekuliert, sodass man noch genug Partner findet und für die angebotenen Sitzplätze den optimalen Preis am Markt platzieren kann, aber optimalerweise selbst gut dran verdient. Das interessiert die Investoren an so einer "leeren" Hülle. Maschinen und Fabriken selbst haben ist "alte Industrie" und nur ein Klotz am Bein. Das Risiko und die Frage ist aber, ob die Wirtschaft als ganzes dieses Geschäftsmodell zulässt. Denn anders als im Lebensmittelmarkt, wo ein Aldi als Einzelhandel nicht das gleiche Geschäft betreibt wie die Hersteller der Waren, die von Masse im Zweifel auch profitieren, ist das bei diesen "neuen" Plattformgeschäftsmodellen oft anders.

Insbesondere Flixtrain hängt am guten Willen von einer Hand voll Bahnunternehmen. Wenn man's übertreibt und die aussteigen oder sich zusammentun, was bei einer Hand voll Bahnunternehmen leichter ist als bei hunderten Busunternehmen oder tausenden Ich-AG-Radlkurieren oder privaten Uber-Fahrern, ist auch für die Plattform das Geschäft tot. Deswegen kam Corona wahrscheinlich auch genau zur rechten Zeit, so kann man bei Flixtrain auch die böse DB und das Virus schieben, was wahrscheinlich durch den zeitweise Ausstieg der EVUs eh passiert wäre, nämlich dass einige Linien nicht fahren.
Cloakmaster @ 22 Oct 2021, 08:01 hat geschrieben:Ist mit den Busunternehmen vielleicht wie mit den Spielzeughändlern: Man vertreibt Lego, obwohl man wegen Dauerrabatten für sich keinen Gewinn mit macht.
Nicht wirklich. Der Verkehrsdiscounter Flixbus und seine Gehilfen verdienen vielleicht unter 1% dran. Im Einzelhandel sind die üblichen Margen oft allein für den Händler bei 50%, jedenfalls wenn er's schnell verkauft und nicht lange Lagerzeiten hat. Aber selbst mit Lagerkosten, bleibt da einiges an Spielraum für Kundenfang, Lockangebote, Schnäppchen, was auch immer. So eine Tüte Lego oder anderes Lowtech, was man weltweit vertreibt, kostet in der Produktion fast nix. Dagegen ist Modelleisenbahn mit dagegen weltweit gesehen verdammt kleinen Auflagen und dem zudem kleiner werdenden Käuferkreis schon fast schwierig, aber u.U. immer noch deutlich zweistellig. Aber nicht im Linienverkehr, das kennt man ja auch aus dem bestellten Nahverkehr, wo die Gesamtwirtschaftlichkeit ja deutlich negativ ist. Die Besteller halten den Zuschussbedarf so niedrig wie's geht, dass es sich für die Bieter über die Masse und die Vertragslaufzeit gerade so lohnt, dass man im besten Fall mehr verdient als auf'm Sparbuch. Mal plump formuliert.
Cloakmaster @ 22 Oct 2021, 06:16 hat geschrieben:Das ist die spannende Frage. Die haben ja den ganzen Laden übernommen, also inklusive Busse und Fahrer. Fährt Flix in Zukunft selbst, oder werden Busse und Fahrer weiter gereicht?
Das ist eine interessante Frage. Mich würde es aber wundern, das wäre eine Änderung des Geschäftsmodells. Aber keine Ahnung, ob das in den USA vielleicht möglich ist. Das ist ja eine andere Wirtschaft als in Europa.
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Beitrag von einen_Benutzernamen »

:o ... Ich kann dir sagen im IT Handel verdienst genau 0 mit HW ausser du trickst und arbeitest ned nur dunkel grau sondern hell schwarz. <_<
Dank der deutschen die unsere Gesetze und Abgaben ignorieren haben Wir unseren Shop damals zusperren müssen weil es einfach nicht mehr finanzierbar war! :angry:
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Beitrag von Balduin »

Rohrbacher @ 22 Oct 2021, 13:12 hat geschrieben: Nicht wirklich. Der Verkehrsdiscounter Flixbus und seine Gehilfen verdienen vielleicht unter 1% dran. Im Einzelhandel sind die üblichen Margen oft allein für den Händler bei 50%, jedenfalls wenn er's schnell verkauft und nicht lange Lagerzeiten hat. Aber selbst mit Lagerkosten, bleibt da einiges an Spielraum für Kundenfang, Lockangebote, Schnäppchen, was auch immer. So eine Tüte Lego oder anderes Lowtech, was man weltweit vertreibt, kostet in der Produktion fast nix. Dagegen ist Modelleisenbahn mit dagegen weltweit gesehen verdammt kleinen Auflagen und dem zudem kleiner werdenden Käuferkreis schon fast schwierig, aber u.U. immer noch deutlich zweistellig. Aber nicht im Linienverkehr, das kennt man ja auch aus dem bestellten Nahverkehr, wo die Gesamtwirtschaftlichkeit ja deutlich negativ ist. Die Besteller halten den Zuschussbedarf so niedrig wie's geht, dass es sich für die Bieter über die Masse und die Vertragslaufzeit gerade so lohnt, dass man im besten Fall mehr verdient als auf'm Sparbuch. Mal plump formuliert.
Lego ist jetzt ein ganz spezielles Beispiel. Hab mein Halbwissen da auch nur von der Youtube-Universität eines Frankfurter Helden (der Steine).
Wenn man dessen Schilderungen glaubt, ist zumindest bei Legos die Marge des Händlers bei maximal 20% - und da durch die absurde Preispolitik des Legokonzerns in den letzten Jahren die Kunden dahingehend erzogen, dass sie die meisten sowieso mind. 20% Rabatt erwarten. Und den Rabatt gibt der Händler, womit der netto nix mehr verdient, Lego aber weiter mehr denn je Gewinn macht.

Jedenfalls, um mal den Faden weiterzuspinnen: Bei Kleidung ist ja eigentlich auch alles im Kaufhaus reduziert- wenn da auch von der Herstellern ähnlich agiert wird, wundert es mich am Ende mittlerweile auch nimmer, dass ein Kaufhof-Karstadt seit 10 Jahren notorisch insolvent ist. Jedenfalls Marge von 50% für den Einzelhandel war irgendwann mal...
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Beitrag von Rohrbacher »

Balduin @ 22 Oct 2021, 16:15 hat geschrieben:Bei Kleidung ist ja eigentlich auch alles im Kaufhaus reduziert- wenn da auch von der Herstellern ähnlich agiert wird, wundert es mich am Ende mittlerweile auch nimmer, dass ein Kaufhof-Karstadt seit 10 Jahren notorisch insolvent ist. Jedenfalls Marge von 50% für den Einzelhandel war irgendwann mal...
Marge allein nutzt halt nix, wenn die Stückzahlen im Kaufhaus immer kleiner werden. Und Marge ist ja nur die Differenz aus Einkaufs- und Verkaufspreis. Wenn du die Kosten abziehst, die sich auf immer weniger ware verteilt, dann könnte ein Kaufhauskonzern auch chronisch pleite sein, wenn die Lieferanten noch Geld mitbringen. ;) Und klar, warum sollte nur Flixbus seine Partner ausnehmen? Vielleicht ist eine Marke wie Lego das falsche Beispiel, aber bei vielen Sachen brauchst du teilweise 70%, wenn der Vertrieb irgendwie teuer ist, z.B. weil viel beraten wird, aber dann später im Internet gekauft wird oder du eine hohe Retourenquote hast oder weil du wie so oft im Einzelhandel nicht (mehr) über die Stückzahlen reich werden kannst und keinen Algorithmus und eine Marktmacht hast, der das ganze Geschäft zu deinen Gunsten beeinflusst.

Mal angenommen, der Lego-Händler verdient an Lego nix, dann ist es vielleicht wie beim Sprit an der Tankstelle, dass der Händler die Bekanntheit Legos "nutzt", um Leute in den Laden zu bringen, die dann auch noch was anderes kaufen, wo dann fast das ganze Geld beim Händler bleibt oder über Stückzahlen was geht. Ist das eigentlich legal gewesen, dass einige Supermarktketten genau aus dem Grund einige besonders beliebte und oft im Preis verglichene Artikel unter Einkaufspreis verkauft haben, aber ein riesen Geschäft machen mit dem, was sonst noch in einem gewöhnlichen Einkaufswagen landet und beim Preisvergleich selten im Focus steht? Jedenfalls gibt es da auch Mischkalkulationen, der Autohandel ist in der Hinsicht auch recht bekannt.

Mich würde nicht wundern, wenn bei einer Reisekette 10 km Ausschreibungsbahn - 300 km Flixbus - 2 km verbundloser Stadtbus der Betreiber des Stadtbusses am Ende vielleicht sogar in absoluten Zahlen am meisten an dieser Reisekette verdient. Mit einem Vorsprung von satten 5 Cent oder so. In den USA könnte das aber anders sein, da konkurriert Flixbus ja in der Regel nicht mit einem gut ausgebauten Bahnnetz, Beschränkungen gibt es auch weniger und das Nutzungsverhalten ist möglicherweise auch deutlich anders. Der US-Markt dürfte kaum vergleichbar sein.
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Cloakmaster @ 22 Oct 2021, 05:16 hat geschrieben: Das ist die spannende Frage. Die haben ja den ganzen Laden übernommen, also inklusive Busse und Fahrer. Fährt Flix in Zukunft selbst, oder werden Busse und Fahrer weiter gereicht?
Zumindest bei allem, was Flix in Europa so übernommen hat, wurden die eigenen Fahrzeuge und -personale schnell abgegeben.
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Beitrag von Galaxy »

JeDi @ 24 Oct 2021, 23:12 hat geschrieben: Zumindest bei allem, was Flix in Europa so übernommen hat, wurden die eigenen Fahrzeuge und -personale schnell abgegeben.
Dann ist die Frage was die mit Greyhound wollen? Ist der Name der Kaufgrund? Nun, die Firma ist bekannt, aber eigentlich eher im negativem Kontext, zumindest was die letzten ~30 Jahre angeht. Greyhound wird eher mit "poor people" assoziert. Ich bezweifel das Greyhounds software etwas ist was Flixbus nicht sowieso schon überbieten kann. Vertriebskanal?
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Beitrag von JeDi »

Den größten Konkurrenten loswerden?
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Beitrag von mmouse »

Galaxy @ 25 Oct 2021, 04:02 hat geschrieben: Dann ist die Frage was die mit Greyhound wollen?
Ich finde den Kauf nicht so abwegig...

Wenn man Greyhound als eigenständige Tochterfirma weiterführt, hat man den perfekten Subunternehmer (mit Bussen und Personal) für das Flixbus-Vertriebskonzept. Und man kann die Tickets noch zusätzlich direkt unter der Greyhound-Marke verkaufen.

Außerdem hat man den ganzen Laden fast umsonst bekommen, wenn ich's richtig verstehe. Immobilien und Pensionsverpflichtungen bleiben bei der FirstGroup, man kriegt nur Busse, Fahrer, Konzessionen und die Marke. Dafür zahlt man $172 Mio, bekommt aber die staatlichen Corona-Subventionen noch obendrauf, die wohl weit > $100 Mio wert sind.
Ein Vier-Milliarden-Tunnel ist kein Ersatz für ein sinnvolles Nahverkehrskonzept.
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