gmg hat geschrieben: ↑04 Jul 2022, 10:33
Sieh dir halt mal sein Verhalten an! Erst übersieht er das rote ASig, dann fährt er einfach nach der Zwangsbremsung weiter, ohne den Fdl zu kontaktieren.
Weil er - sehr wahrscheinlich - der Meinung war, es sei Grün ... das ist nunmal der Fehler. Und wenn er DAVON ausgeht, dann ist Weiterfahren ohne Anrufen nach einer Zwangsbremsung, die man einer anderen Ursache zuschreibt, wo das Regelwerk das nunmal hergibt, nicht verkehrt. Tatsächlich ist es natürlich ein fast zwangsläufiger Folgefehler der Fehlinterpretation am Signal.
gmg hat geschrieben: ↑04 Jul 2022, 10:33In der zweiten Hälfte des Zwischenberichtes wird mehrfach erwähnt, wie wichtig es gewesen wäre, den Fdl zu kontaktieren.
Das stimmt. Dazu hätte einem aber bewusst sein müssen, dass man bei Rot gefahren ist.
gmg hat geschrieben: ↑04 Jul 2022, 10:33Denn Nachdenken und Situationsbewusstsein hätten ihm verraten, dass Gegenverkehr sehr wahrscheinlich war.
Woran denn bitte? Sicher, wenn Hp0 leuchtet, dann könnte Gegenverkehr wahrscheinlich sein. Aber um das in Erwägung zu ziehen, muss man gerafft haben, dass Hp0 leuchtet! Um unter der Annahme eines Fahrtbegriffs am Signal schließt man Gegenverkehr aus. Daher ist die Fehlerkette so leider nachvollziehbar.
Etwas mehr Zeit bis zum Wiederanfahren hätte allerdings dem Fdl (!) die Zeit verschafft, die Situation zu erkennen, dass ein Zug "durchgerutscht" ist und er hätte die Züge anrufen können bzw. einen Nothaltauftrag abgeben.
Und ja, es ist auch richtig, dass es helfen würde, wenn es nicht einfach nur eine Zwangsbremsung gäbe und man den Grund im Zweifel selbst rausfinden muss. Wenn bei einer Zwangsbremsung bei 2000 Hz irgendwas leuchten und sagen würde "Signalverfehlung! Signalverfehlung! Signalverfehlung!" wäre vielleicht nicht schlecht, dass man gleich merkt, dass was grob sicherheitsrelevantes passiert ist. Die Frage ist auch, wie's kommt's überhaupt dazu:
Signalverfehlungen nehmen zu (2019)