[M] Zugkollision in Ebenhausen-Schäftlarn
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Beim Ausbau von Autobahnen und Tunnels wird auch immer geklotzt, statt gekleckert.Tecko @ 15 Feb 2022, 08:13 hat geschrieben:Nunja, wenn es hier Mängel bei der Sicherung von eingleisigen Strecken gibt, sollten diese behoben werden und Anpassungen erfolgen. Aber deswegen zu sagen jetzt bauen wir deswegen die Strecken zweigleisig aus, dürfte wohl weitab jeder Kostenrelation sein.Markus @ 14 Feb 2022, 23:12 hat geschrieben: Soviel zum Thema Kosten-Nutzen eines zweigleisigen Ausbaus der S 7.
Ich denke da nur an die Tauernautobahn, wo nach dem Brand im Tauerntunnel 1999 (vergleicher Ausbaustand mit einer eingleisigen Strecke) binnen gerade einmal 11 Jahren die zweite Röhre gebaut in in Betrieb genommen wurde.
Wobei man allerdings zugeben muß, dass die Eingleisigkeit der S7 nur eines der Probleme ist, das vielleicht sogar größere Problem sind die zahlreichen Bahnübergänge, die meinem Eindruck nach vor allem auf der S7 West praktisch täglich Probleme bereiten. Die müßten als erstes samt und sonders verschwinden. Klar, das ist teuer, aber hey, wir leben hier im teuersten Ballungsraum Deutschlands!
Pünktlichkeitsquote S7 Ost: Jan 24: 22%, März 24: 29%, April 24: 50%
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Diese Umstände führen für sich genommen nicht zu einem Unfall.Pauline366 @ 15 Feb 2022, 10:13 hat geschrieben: Ich glaube, daß gestern es eine Verkettung unglücklicher Umstände war. BÜ Störung, & dann eine außerplanmäßige Zugkreuzung.
Die entscheidene Frage ist, warum zwei S-Bahnen gleichzeitig im Block nördlich des Bahnhofs Ebenhausen-Schäftlarn waren.
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Befindet sich der Unfallort eigentlich außerhalb oder innerhalb des Bahnhofsbereichs von Ebenhausen-Schäftlarn?
Ein Augenzeuge berichtete ja wohl, dass die Südwärts fahrende S-Bahn stand, als die andere auffuhr.
Könnte sein, dass ihr das Einfahrsignal zugefallen ist, weil die nordwärts fahrende fehlerhaft abgefahren ist?
Ein Augenzeuge berichtete ja wohl, dass die Südwärts fahrende S-Bahn stand, als die andere auffuhr.
Könnte sein, dass ihr das Einfahrsignal zugefallen ist, weil die nordwärts fahrende fehlerhaft abgefahren ist?
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Ein zweites Gleis ist keine Lösung zur Vermeidung einer Doppelbelegung desselben Blockabschnitts. Es gab der Vergangenheit auch Kollisionen auf zweigleisigen Strecken, zum Beispiel in Meerbusch-Osterath vor drei Jahren.Christoph @ 15 Feb 2022, 10:36 hat geschrieben:Beim Ausbau von Autobahnen und Tunnels wird auch immer geklotzt, statt gekleckert.Tecko @ 15 Feb 2022, 08:13 hat geschrieben:Nunja, wenn es hier Mängel bei der Sicherung von eingleisigen Strecken gibt, sollten diese behoben werden und Anpassungen erfolgen. Aber deswegen zu sagen jetzt bauen wir deswegen die Strecken zweigleisig aus, dürfte wohl weitab jeder Kostenrelation sein.Markus @ 14 Feb 2022, 23:12 hat geschrieben: Soviel zum Thema Kosten-Nutzen eines zweigleisigen Ausbaus der S 7.
Unabhängig von der Gleisanzahl sind Sicherungsverfahren und -technik nötig und prinzipiell vorhanden. Zu klären bleibt, was im konkreten Fall schiefging.
Der südwärts fahrende Zug hatte das nördliche Einfahrsignal des Bahnhofs mit etwa 1,5 Wagenlängen passiert, als er zum Stehen kam.TramBahnFreak @ 15 Feb 2022, 10:41 hat geschrieben:Befindet sich der Unfallort eigentlich außerhalb oder innerhalb des Bahnhofsbereichs von Ebenhausen-Schäftlarn?
Ein Augenzeuge berichtete ja wohl, dass die Südwärts fahrende S-Bahn stand, als die andere auffuhr.
Könnte sein, dass ihr das Einfahrsignal zugefallen ist, weil die nordwärts fahrende fehlerhaft abgefahren ist?
Laut n-tv ist einer der beiden Züge vom Zugbeeinflussungssystem gebremst worden.
Ansonsten hat die SZ eine gute Zusammenfassung von dem, was man aktuell zu wissen glaubt
Bilder dazu
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Oder knapp gut gegangene Doppelbelegungen wie beim papierlosen Büro von Pinneberg.Südostbayer @ 15 Feb 2022, 10:51 hat geschrieben:Ein zweites Gleis ist keine Lösung zur Vermeidung einer Doppelbelegung desselben Blockabschnitts. Es gab der Vergangenheit auch Kollisionen auf zweigleisigen Strecken, zum Beispiel in Meerbusch-Osterath vor drei Jahren.
Auch wenn es keine allumfassende Lösung ist, kann man natürlich schon sagen, dass Zugkollisionen bei eingleisigen Strecken deutlich häufiger passieren als bei zweigleisigen.Südostbayer @ 15 Feb 2022, 10:51 hat geschrieben: Ein zweites Gleis ist keine Lösung zur Vermeidung einer Doppelbelegung desselben Blockabschnitts. Es gab der Vergangenheit auch Kollisionen auf zweigleisigen Strecken, zum Beispiel in Meerbusch-Osterath vor drei Jahren.
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Ich bin echt schockiert.
Ich dachte dass man nun langsam ein bisschen mehr gelernt hat aus dem Aiblinger Unfall und aus den Beinahe-Unfällen, insbesondere dem vom August 2021.
Mal grob gesagt, sollte man jetzt wohl doch mehr in Sicherheitssysteme investieren!
Also ein Zug wurde vom Sicherungssystem gestoppt. Warum der andere nicht?
Ich dachte dass man nun langsam ein bisschen mehr gelernt hat aus dem Aiblinger Unfall und aus den Beinahe-Unfällen, insbesondere dem vom August 2021.
Mal grob gesagt, sollte man jetzt wohl doch mehr in Sicherheitssysteme investieren!
Also ein Zug wurde vom Sicherungssystem gestoppt. Warum der andere nicht?
[font=Arial]Leut schaltets den WLAN-Accesspoint des Providers aus. Da loggt sich eh niemand ein und man spart Strom und verringert das Funkwirrwarr. [/font]
[font=Arial]"Wer das Bargeld abschafft, schafft die Freiheit ab" - Hans Magnus Enzensberger.[/font]
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Woher weißt du das? In den seriösen Quellen (also nicht BILD oder Facebook) finde ich bisher nichts dazu. Beim BR steht ausdrücklich:ZüriMünchner @ 15 Feb 2022, 12:25 hat geschrieben: Also ein Zug wurde vom Sicherungssystem gestoppt. Warum der andere nicht?
QuelleDie Polizei hat erste Hinweise auf eine mögliche Unfallursache. Es gebe erste Erkenntnisse, diese müssten nun aber noch verifiziert werden, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums München. Er wollte sich nicht äußern, ob diese Erkenntnisse auf menschliches oder technisches Versagen hindeuteten. Die Polizei werde sich äußern, wenn die Unfallursache klar sei, sagte der Polizeisprecher.
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Die Strecke hat ein "Sicherheitssystem", namentlich PZB. Das ist ein übliches Zugsicherungssystem.ZüriMünchner @ 15 Feb 2022, 11:25 hat geschrieben:Ich bin echt schockiert.
Ich dachte dass man nun langsam ein bisschen mehr gelernt hat aus dem Aiblinger Unfall und aus den Beinahe-Unfällen, insbesondere dem vom August 2021.
Mal grob gesagt, sollte man jetzt wohl doch mehr in Sicherheitssysteme investieren!
Also ein Zug wurde vom Sicherungssystem gestoppt. Warum der andere nicht?
Wie jedes Zugsicherungssystem besitzt auch dieses selbstverständlich Möglichkeiten, wie es (insbesondere im Störungsfall) überbrückt werden kann. Von wem und warum, das wäre Spekulation. Dass aber irgendetwas abseits der normalen Vorgehensweise stattgefunden hat*, dürfte hingegen eher unstrittig sein.
*Wie in der von @ET415 verlinkten Quelle beschrieben, menschliches oder technisches Versagen. In beiden Fällen tragisch, aber sicherlich nicht der reinen Existenz der Zugsicherung zuzuschreiben.
Wird wie gesagt von n-tv in Berufung auf Ermittlerkreise berichtet und in den von mir verlinkten Süddeutsche Artikel steht es auch so drin, wie Du auf Blöd und Facebook kommst, kann ich nicht nachvollziehen.ET 415 @ 15 Feb 2022, 11:29 hat geschrieben: Woher weißt du das? In den seriösen Quellen (also nicht BILD oder Facebook) finde ich bisher nichts dazu. Beim BR steht ausdrücklich:
Quelle
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S 6776 aus München kommend: https://youtu.be/MJunXRtzGTk?t=2288 (Kollisionsstelle wohl ziemlich genau bei 40:00)
S 6785 aus Wolfratshausen kommend: https://youtu.be/EIN91ogLszo?t=553 (Kollisionsstelle wohl ziemlich genau bei 10:19)
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Frontalkollisionen ja, Auffahrunfälle nicht unbedingt. Entscheidend ist Existenz, Funktion und Art des Zugsicherungssystems.Iarn @ 15 Feb 2022, 11:02 hat geschrieben: Auch wenn es keine allumfassende Lösung ist, kann man natürlich schon sagen, dass Zugkollisionen bei eingleisigen Strecken deutlich häufiger passieren als bei zweigleisigen.
Ich bin durchaus für einen zweigleisigen Ausbau der S7, würde das aber nicht primär als Sicherheitsverbesserung sehen. Dafür braucht es unabhängig davon Sicherungstechnik und -verfahren.
Das geht mir ehrlich gesagt schon seit Bad Aibling so. Solange die Züge pünktlich sind, klappt meistens alles, aber sobald es zu einer Verspätung kommt, wird mir auf eingleisigen Strecken oft mulmig, und ich hoffe, dass die Fahrdienstleiter alles im Griff haben. Insbesondere auf der Oberlandbahn (Richtung Schliersee etc.) gibt es ja recht oft Verspätungen... auch auf den Mühldorfer Strecken fühle ich mich nicht wirklich sicher, wenn die Züge da entlang rauschen.Christoph @ 14 Feb 2022, 18:59 hat geschrieben: Mir läuft es gerade eiskalt den Rücken runter, ein ungutes Gefühl ist ja immer dabei, wenn man auf einer eingleisigen Strecke fährt, aber dass es tatsächlich mal zur Katastrophe kommt, konnte ich bisher ausblenden. Ich weiß wirklich nicht, ob ich das in Zukunft noch kann
Wo ist das Problem?
Ich finde die Mutmaßungen die einige Leute in den Zeitungen äußern einfach fehl am Platz. Mal abwarten was der Bericht sagt.
Auf alle Fälle gute Besserung an den Zugfahrern und den Fahrgästen und mein Beileid an der Familie des Verstorbenen.
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SZ, 15. Februar 2022, 13:29 Uhr: "Bahnkreise: S-Bahn-Strecke war elektronisch gesichert": https://www.sueddeutsche.de/bayern/verkehr-...20215-99-136708
"Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verfügte die eingleisige Strecke, auf der am Montag zwei S-Bahnen zusammenstießen, über ein Sicherungssystem der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB). Das System habe in der Unfallsituation angeschlagen und mindestens einen Zug gebremst."
"Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verfügte die eingleisige Strecke, auf der am Montag zwei S-Bahnen zusammenstießen, über ein Sicherungssystem der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB). Das System habe in der Unfallsituation angeschlagen und mindestens einen Zug gebremst."
Wie auch beim Auto sind Frontalkollisionen in der Regel gefährlicher als Auffahrunfälle.Südostbayer @ 15 Feb 2022, 13:10 hat geschrieben: Frontalkollisionen ja, Auffahrunfälle nicht unbedingt. Entscheidend ist Existenz, Funktion und Art des Zugsicherungssystems.
Ich bin durchaus für einen zweigleisigen Ausbau der S7, würde das aber nicht primär als Sicherheitsverbesserung sehen. Dafür braucht es unabhängig davon Sicherungstechnik und -verfahren.
Natürlich ist die Existenz, Funktion und Art des Zugsicherungssystems entscheidend aber natürlich hilft eine Richtungsseparation ungemein.
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quieeeeeeeeeetsch! @ 15 Feb 2022, 06:17 hat geschrieben:Für die Ortsfremden bzw. für Tfz-Perspektive einmal zwei Videos ab Ausfahrten Hohenschäftlarn und Ebenhausen:
S 6776 aus München kommend: https://youtu.be/MJunXRtzGTk?t=2288 (Kollisionsstelle wohl ziemlich genau bei 40:00)
S 6785 aus Wolfratshausen kommend: https://youtu.be/EIN91ogLszo?t=553 (Kollisionsstelle wohl ziemlich genau bei 10:19)
Das sieht dannach aus, dass der einfahrende Zug die Zwangse bekommen hat. Vmtl. weil das Esig auf Halt gefallen war, nachdem der ausfahrende Zug die Fahrstrasse zugefahren hat, falls es stimmt, dass der zu früh losgefaren sei. Andersrum hätte es der ausfahrende Zug mit Zwangse nicht bis zur Weiche geschafft. Aber wie konnte der dann ohne Zwangse am Hp0 vorbei abfahren? :unsure:ralf.wiedenmann @ 15 Feb 2022, 07:50 hat geschrieben:SZ, 15. Februar 2022, 13:29 Uhr: "Bahnkreise: S-Bahn-Strecke war elektronisch gesichert": https://www.sueddeutsche.de/bayern/verkehr-...20215-99-136708
"Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" verfügte die eingleisige Strecke, auf der am Montag zwei S-Bahnen zusammenstießen, über ein Sicherungssystem der Punktförmigen Zugbeeinflussung (PZB). Das System habe in der Unfallsituation angeschlagen und mindestens einen Zug gebremst."
Die Kreuzung hätte wohl planmässig in Icking um 16:30 Uhr sein sollen lt. RIS. Der einfahrende Zug nach Wofratshausen hatte demnach wohl +11
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Die (Un-)Pünktlichkeit oder auch nur die Regelmäßigkeit von Zugfahrten darf und kann auf EBO-Strecken kein Sicherheitskriterium sein. Gerade auf der Mühldorfer Strecke gibt es durch wechselnde Fahrplanlagen der Personenzüge und variable Güterzugfahrzeiten ohnehin keine Verlässlichkeit im Sinne von "in Baierbrunn wird immer gekreuzt".rautatie @ 15 Feb 2022, 13:33 hat geschrieben:Das geht mir ehrlich gesagt schon seit Bad Aibling so. Solange die Züge pünktlich sind, klappt meistens alles, aber sobald es zu einer Verspätung kommt, wird mir auf eingleisigen Strecken oft mulmig, und ich hoffe, dass die Fahrdienstleiter alles im Griff haben. Insbesondere auf der Oberlandbahn (Richtung Schliersee etc.) gibt es ja recht oft Verspätungen... auch auf den Mühldorfer Strecken fühle ich mich nicht wirklich sicher, wenn die Züge da entlang rauschen.
Die Sicherungstechnik funktioniert richtigerweise ganz unabhängig von der Fahrplanlage. Insofern entstehen Probleme erst dadurch, dass diese Sicherungstechnik entweder unzureichend ist oder unterlaufen wird.
Im Übrigen kann ich Dein Gefühl zwar menschlich nachvollziehen und halte jeden Unfall, zumal mit Personenschäden, für einen zuviel. In Zahlen ist das Risiko bei mehr als 40.000 Zugfahrten pro Tag in Deutschland aber äußerst gering und in den letzten Jahren durch fortgesetzte technische Ausrüstung weiter zurückgegangen.
Im konkreten Fall fuhr offenbar ein Triebzug auf einen stehenden anderen Triebzug auf. Die ursprüngliche Richtung des stehenden Zuges ändert hier (mit Ausnahme der Lage des besetzten Führerstands) nichts an den Auswirkungen.Iarn @ 15 Feb 2022, 14:33 hat geschrieben:Wie auch beim Auto sind Frontalkollisionen in der Regel gefährlicher als Auffahrunfälle.Südostbayer @ 15 Feb 2022, 13:10 hat geschrieben: Frontalkollisionen ja, Auffahrunfälle nicht unbedingt. Entscheidend ist Existenz, Funktion und Art des Zugsicherungssystems.
Ich bin durchaus für einen zweigleisigen Ausbau der S7, würde das aber nicht primär als Sicherheitsverbesserung sehen. Dafür braucht es unabhängig davon Sicherungstechnik und -verfahren.
Natürlich ist die Existenz, Funktion und Art des Zugsicherungssystems entscheidend aber natürlich hilft eine Richtungsseparation ungemein.
Richtungsseparation hilft, aber den Umkehrschluss, ein zweigleisiger Ausbau sei der sinnvollste Weg zur Vermeidung von Unfällen, halte ich für falsch. Die Konsequenz aus dem aktuellen Unfall muss eine kritische Prüfung der Sicherheitsvorschriften und -ausrüstung sein, zumal die Ursache durchaus etwas sein könnte, das auch im (quasi-)Richtungsbetrieb auftreten kann.
Der stehende Zug war ja frisch zwangsgebremst. Bei gleichsinnig Zügen muss nur einer Zwangsgebremst werden, bei frontal fahrenden Zügen beide. Wie man es dreht, zwei Richtungen auf einem Gleis sind immer von Nachteil.Südostbayer @ 15 Feb 2022, 15:26 hat geschrieben: Im konkreten Fall fuhr offenbar ein Triebzug auf einen stehenden anderen Triebzug auf. Die ursprüngliche Richtung des stehenden Zuges ändert hier (mit Ausnahme der Lage des besetzten Führerstands) nichts an den Auswirkungen.
Richtungsseparation hilft, aber den Umkehrschluss, ein zweigleisiger Ausbau sei der sinnvollste Weg zur Vermeidung von Unfällen, halte ich für falsch. Die Konsequenz aus dem aktuellen Unfall muss eine kritische Prüfung der Sicherheitsvorschriften und -ausrüstung sein, zumal die Ursache durchaus etwas sein könnte, das auch im (quasi-)Richtungsbetrieb auftreten kann.
Ich sage nicht Richtungsseparation ist zwangsläufig der sinnvollste Weg zur Unfallvermeidung, aber es ist immer ein sehr sinnvoller Weg. Allein weil es die Zahl der Ereignisse, bei denen was schief gehen kann drastisch reduziert. Zusätzlich zur durchschnittlichen kinetischen Energie des Ereignisses.
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Sinnvoll ist es wahrscheinlich schon, aber wenn man bedenkt, wie viele eingleisige Strecken es allein in Süddeutschland gibt, wäre das ein enormer Aufwand, der wahrscheinlich erst nach Jahrzehnten Bauzeit umzusetzen wäre. Und oft ist einfach nicht genug Platz neben der Strecke, um problemlos ein zweites Gleis verlegen zu können. Oft stehen Gebäude direkt neben der Strecke, oder es gibt enge Tunnels, Abschnitte im engen Einschnitt oder schmale Brückendurchfahrten, oder die Strecke verläuft parallel zu einem Abhang oder einem Flussufer.Iarn @ 15 Feb 2022, 15:54 hat geschrieben: Ich sage nicht Richtungsseparation ist zwangsläufig der sinnvollste Weg zur Unfallvermeidung, aber es ist immer ein sehr sinnvoller Weg. Allein weil es die Zahl der Ereignisse, bei denen was schief gehen kann drastisch reduziert. Zusätzlich zur durchschnittlichen kinetischen Energie des Ereignisses.
Dazu kommt, dass auch zweigleisige Strecken nicht unbedingt eine kollisionsfreie Fahrt garantieren. Störungen und Baustellen können immer dazu führen, dass ein Streckengleis nicht zur Verfügung steht und es temporär über mehr oder weniger lange Streckenabschnitte zu einem eingleisigen Betrieb kommt (ich denke nur an die Baustelle in Pfaffenhofen/Ilm, wo ziemlich lang nur ein Gleis zur Verfügung stand, wo ständig die ICEs und REs aufeinander warten mussten).
Wo ist das Problem?
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Ja, und vermutlich war auch schon der Vorsignalwiederholer zurückgefallen, so dass ab da die Zugbeinflussung griff.218 466-1 @ 15 Feb 2022, 15:13 hat geschrieben:Das sieht dannach aus, dass der einfahrende Zug die Zwangse bekommen hat. Vmtl. weil das Esig auf Halt gefallen war, nachdem der ausfahrende Zug die Fahrstrasse zugefahren hat, falls es stimmt, dass der zu früh losgefaren sei. Andersrum hätte es der ausfahrende Zug mit Zwangse nicht bis zur Weiche geschafft. Aber wie konnte der dann ohne Zwangse am Hp0 vorbei abfahren? :unsure:
Also etwa wie hier, nur dass in Ebenhauen der Wiederholer wohl leider deutlich näher am ESig war:
https://www.youtube.com/watch?v=3kZFLYNEc5w
Wäre es denn technisch machbar (via GSM-R), dass bei Zwangsbremsung in Folge Signalrückfall automatisch alle Züge im eingleisigen Abschnitt einen Nothalteauftrag bekommen?
Meine heute Früh bei Bild oder SZ was gelesen zu haben, dass der Richtung München fahrende Zug sich nach Zwangsbremsung befreit haben soll und dann wieder anfuhr.
Re: [M] Zugkollision in Ebenhausen-Schäftlarn
Betroffen waren 423 111 und 423 231... die beiden hinteren ETs waren der 148 und 125.
mfg Daniel
Re: [M] Zugkollision in Ebenhausen-Schäftlarn
Sind 148 und 125 wieder fahrbereit oder müssen sie ebenfalls repariert werden? Die betroffenen ET sind vermutlich ein Totalschaden, oder?
Re:
Gerade das Thema "Kostenrelation" ist, was mich extremst nervt und ich auch kein Verständnis dafür aufbringe, erstrecht nicht bei der S7 West.Tecko hat geschrieben: ↑15 Feb 2022, 08:13Nunja, wenn es hier Mängel bei der Sicherung von eingleisigen Strecken gibt, sollten diese behoben werden und Anpassungen erfolgen. Aber deswegen zu sagen jetzt bauen wir deswegen die Strecken zweigleisig aus, dürfte wohl weitab jeder Kostenrelation sein.Markus @ 14 Feb 2022, 23:12 hat geschrieben: Soviel zum Thema Kosten-Nutzen eines zweigleisigen Ausbaus der S 7.
Jede Neubaustrecke hat ein schlechteres Kosten-Nutzen-Verhältnis, als dieser Ausbau. Ja, okay, die Grundstückspreise sind sehr hoch, aber das ist halt der Preis.
Es fahren derart viele mit der S-Bahn und mit dem S-Bahnausbau nach Geretsried (die größte Stadt im Landkreis) werden es nochmals mehr.
1. Safety first - auch bei der Bahn!
2. Kosten/Nutzen-Rechnung - das ist hier nur ein Scheinargument. Und wie man auch aktuell beim Ukraine-Krieg sieht, wenn man zu sehr auf's Geld schaut, kann einem das in der Zukunft brutal auf die Füße fallen. Wir in Deutschland, sind anscheinend seit der Wiedervereinigung Spezialisten für das geworden.
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Re: [M] Zugkollision in Ebenhausen-Schäftlarn
Früher bin ich jede Woche nach Ebenhausen raus getingelt, zur Logopädie. Die Zugfahrt war noch der angenehme Teil.
Ich denke schon, daß auch eingleisige Strecken "ausreichend" sicher sind, und gerade auf der S7 Süd kann ich mir einen durchgehenden Ausbau auf 2 Gleise eigentlich nur in einem etliche Kilometer langen Tunnel, sprich als kompletten Neubau von Hölle bis Wolfratshausen (oder Geretsried) vorstellen. Lässt man die Bestandsstrecke zusätzlich stehen für Güter- und Museumsfahrten hat man wohl das Kostenmaximum erreicht.
Ich denke, da kann man für weniger Geld auch die Luxus-Version eines Zugsicherungssystems einbauen, meinetwegen so, daß in jedem Fahrstand auf einem großen Zusatz-Monitor die aktuelle Position einer jeden S-Bahn angezeigt wird, .. oh wait...
Na whatever, ich denke, die Technik-Spezialisten haben da noch einiges in Petto, wenn es wen gibt der dafür bezahlt.
2 Triebzüge weniger, wie wirkt sich das aus den Verkehr insgesamt aus?
Ich denke schon, daß auch eingleisige Strecken "ausreichend" sicher sind, und gerade auf der S7 Süd kann ich mir einen durchgehenden Ausbau auf 2 Gleise eigentlich nur in einem etliche Kilometer langen Tunnel, sprich als kompletten Neubau von Hölle bis Wolfratshausen (oder Geretsried) vorstellen. Lässt man die Bestandsstrecke zusätzlich stehen für Güter- und Museumsfahrten hat man wohl das Kostenmaximum erreicht.
Ich denke, da kann man für weniger Geld auch die Luxus-Version eines Zugsicherungssystems einbauen, meinetwegen so, daß in jedem Fahrstand auf einem großen Zusatz-Monitor die aktuelle Position einer jeden S-Bahn angezeigt wird, .. oh wait...
Na whatever, ich denke, die Technik-Spezialisten haben da noch einiges in Petto, wenn es wen gibt der dafür bezahlt.
2 Triebzüge weniger, wie wirkt sich das aus den Verkehr insgesamt aus?
Re: Re:
Es gab sogar ein Süddeutsche Artikel (den müsste ich erst suchen), dass forderte aus Sicherheitsgründen den Bau der S7 nach Geretsried zu stoppen da es dort sehr viele eingleisige Abschnitte geben wird...Markus @ 14 Feb 2022, 23:12 hat geschrieben: Soviel zum Thema Kosten-Nutzen eines zweigleisigen Ausbaus der S 7.
Es fahren derart viele mit der S-Bahn und mit dem S-Bahnausbau nach Geretsried (die größte Stadt im Landkreis) werden es nochmals mehr.
Bei der Mentalität müsste man alle Straßen stilllegen da es dort sehr viele Tote gibt...
Manchmal kommt es mir bei den Zeitungen vor: Hauptsache was geschrieben, ob es Sinn macht spielt keine Rolle...
Ich habe den Artikel raus geholt:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wo ... -1.5529511
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Re: Re:
Gut, dass du den Artikel noch verlinkt hast, sonst hätte ich den nicht gefunden. Dort wird nämlich mit keinem Wort ein Stopp erwähnt. Das ist wohl mal wieder ein Fall von "Hauptsache was geschrieben, ob es Sinn macht spielt keine Rolle..."Jean hat geschrieben: ↑18 Mär 2022, 07:35 Es gab sogar ein Süddeutsche Artikel (den müsste ich erst suchen), dass forderte aus Sicherheitsgründen den Bau der S7 nach Geretsried zu stoppen da es dort sehr viele eingleisige Abschnitte geben wird...
Bei der Mentalität müsste man alle Straßen stilllegen da es dort sehr viele Tote gibt...
Manchmal kommt es mir bei den Zeitungen vor: Hauptsache was geschrieben, ob es Sinn macht spielt keine Rolle...
Ich habe den Artikel raus geholt:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wo ... -1.5529511
In dem Artikel steht:
Das ist erst einmal einfach eine Frage, die sich derzeit manche vielleicht stellen. Darum werden in dem Artikel dazu Stimmen eingefangen.Nach dem Zusammenstoß zweier S-Bahnen zwischen Ebenhausen und Schäftlarn am Montag stellen sich neue Fragen nach der Zukunft der Linie. Etwa, wie sinnvoll angesichts eines solch schweren Unfalls mit einem Toten und zahlreichen teils schwer Verletzten ein weiterer eingleisiger Ausbau ist.
Und außer diesen beiden Passagen steht dem Artikel rein gar nichts, was mit einem Planungsstopp zu tun hätte.Er gehe jedoch derzeit nicht davon aus, dass wegen des Unfalls für die eingleisig geplante Strecke nach Geretsried nun eine Zweigleisigkeit in Betracht gezogen werden könnte. "Dann müsste man die Planungen nochmal komplett über den Haufen werfen - ich glaube nicht, dass da jemand dazu bereit ist", sagt Heilinglechner.
Re: Re:
Dann sollte man sich überlegen warum man so einen Untertitel macht:TheBaxhers hat geschrieben: ↑18 Mär 2022, 11:53 Und außer diesen beiden Passagen steht dem Artikel rein gar nichts, was mit einem Planungsstopp zu tun hätte.
Die Nachricht die der Autor vermittelt ist eindeutig: er ist gegen die Verlängerung!Die Bahnlinie, auf der es am Montag zu einer Kollision zweier Züge kam, soll von Wolfratshausen bis nach Geretsried verlängert werden. Doch es gibt Zweifel am Sinn der Planungen.
Aber gut, ich werde deine Kommentare erst mal ignorieren da ich nicht im gleichen Muster wie vorher gelangen will.
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