MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

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imp-cen
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von imp-cen »

spock5407 hat geschrieben: 26 Apr 2022, 19:19 Ein Jobticket-Abo ist nicht viel teurer als zwei Wochenkarten.
Ja, vermutlich war das auch eine Milchmädchenrechnung von mir. Vor allem, wenn man dann mal einzeln fährt, das Stempeln vergisst und kontrolliert werden sollte.
In Wochen mit vermeintlich schönem Wetterbericht könnte man aber auch auf einzelne Wochenkarten verzichten und Radeln. Im Urlaub auch dann und wann. Das Radeln macht mir zwar keinen großen Spass in der Stadt, der Homeoffice-Bewegungsmangel-Bauch sagt aber, dass das Sinn machen könnte.

Und in der Tat fahr ich mit HO seit Corona oft nur eine Handvoll mal im Monat MVV - das Abo läuft aber bisher durchgängig.

Nichts wir einem gedankt... :lol:
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Jojo423
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

Iarn hat geschrieben: 25 Apr 2022, 22:56 Um das zu glauben, habe ich zu viele Beiträge von Jojo423 zu dem Thema finanzieller Autarkie der MVG hierzuforum gelesen.
Dann hast du sie offensichtlich nie richtig verstanden.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

uferlos hat geschrieben: 26 Apr 2022, 20:03 Damit erreicht man doch genau was man will bei der MVG. Schlechtes Angebot, weniger Fahrgäste, noch geringerer Takt, heißt weniger Kosten.

Eigentlich sollte man, wenn die MVG den Takt ausdünnen möchte, die Linie ausschreiben und der MVG wegnehmen. Gäbe ja einige Busbetriebe in München, die einzelne Linien übernehmen können und ein vernünftiges Angebot stellen können. Gerade die großen SUBs wie AO, Baumann usw
Die großen Subs sind ja deshalb Partner der MVG, damit sie eben nicht Konkurrenz werden können. Zumindest war das damals der Grund, warum man sich da Verträge ans Bein hat binden lassen.

Ich sehe rechtlich gar keine Handhabe für Ausschreibungen: Der Nahverkehrsplan wird ja nach wie vor eingehalten und die (von der Stadt) bestellten Leistungen gefahren. Wenn es sich darüber hinaus nicht rechnet, müssen Fahrten eingestellt werden, oder die Stadt fördert diese zusätzlich.
Viele Grüße
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von uferlos »

Fährt denn die MVG zum Spaß z.B. die U4? Ist die nicht von der Stadt bestellt? Oder den X35 nach Moosach?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man alles, was man streichen will, eigenwirtschaftlich Fährt?
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Jean
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

In den konservativen Frankreich werden Leistungen in Paris ausgeschrieben! Die RATP hat da nicht mehr das Monopol!

Und ja, ich dachte auch die Linie X35 wird von der Stadt bezahlt...
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Jojo423 hat geschrieben: 26 Apr 2022, 21:29 Ich sehe rechtlich gar keine Handhabe für Ausschreibungen: Der Nahverkehrsplan wird ja nach wie vor eingehalten und die (von der Stadt) bestellten Leistungen gefahren. Wenn es sich darüber hinaus nicht rechnet, müssen Fahrten eingestellt werden, oder die Stadt fördert diese zusätzlich.
Wer sagt denn, dass die Leistungen innerhalb von München von der MVG durchgeführt werden müssen? Hauptsache es gibt einen einheitlichen Tarif. Der Rest ist dem Fahrgast doch völlig egal.

Vielleicht sollte die Stadt die Expresslinien direkt ausschreiben...dann zwackt auch nicht die MVG Geld ab wenn sie Drittanbieter fahren lässt...
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

uferlos hat geschrieben: 27 Apr 2022, 06:12 Fährt denn die MVG zum Spaß z.B. die U4? Ist die nicht von der Stadt bestellt? Oder den X35 nach Moosach?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass man alles, was man streichen will, eigenwirtschaftlich Fährt?
Doch, die U-Bahnen dürften alle eigenwirtschaftlich gefahren werden. Wie es mit den X-Bussen aussieht, kann ich nicht genau sagen. Ich meine die sind damals mit dem Paket Saubere Luft gekommen, könnten also gefördert sein. Die müssen natürlich weitergefahren werden; Zumindest solange Verträge aktiv sind.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

Jean hat geschrieben: 27 Apr 2022, 08:05
Jojo423 hat geschrieben: 26 Apr 2022, 21:29 Ich sehe rechtlich gar keine Handhabe für Ausschreibungen: Der Nahverkehrsplan wird ja nach wie vor eingehalten und die (von der Stadt) bestellten Leistungen gefahren. Wenn es sich darüber hinaus nicht rechnet, müssen Fahrten eingestellt werden, oder die Stadt fördert diese zusätzlich.
Wer sagt denn, dass die Leistungen innerhalb von München von der MVG durchgeführt werden müssen? Hauptsache es gibt einen einheitlichen Tarif. Der Rest ist dem Fahrgast doch völlig egal.

Vielleicht sollte die Stadt die Expresslinien direkt ausschreiben...dann zwackt auch nicht die MVG Geld ab wenn sie Drittanbieter fahren lässt...
Solange sie eigenwirtschaftlich erfolgen, spricht ja nichts gegen die MVG. Die Message ist ja ganz klar: Stadt, gibt uns Geld sonst fahren wir weniger. Und bei den aktuellen Fahrgastzahlen ist das jetzt auch nicht weiter verwunderlich.

Ich begrüße übrigens den Ansatz, erstmal von 3 1/3 Takten auf einen 5er Takt hochzugehen. Das sollte man als normaler Fahrgast am wenigsten spüren und so sollte man auch ein paar Euro einsparen können.
Zuletzt geändert von Jojo423 am 27 Apr 2022, 11:22, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Jojo423 hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:16 Solange sie eigenwirtschaftlich erfolgen, spricht ja nichts gegen die MVG. Die Message ist ja ganz klar: Stadt, gibt uns Geld sonst fahren wir weniger. Und bei den aktuellen Fahrgastzahlen ist das jetzt auch nicht weiter verwunderlich.

Ich begrüße übrigens den Ansatz, erstmal von 3 1/3 Takten auf einen 5er Takt hochzugehen. Das sollte man als normaler Fahrgast am wenigsten spüren und so sollte man auch ein paar Euro einsparen können.
Also ich würde so aus dem Bauchgefühl sagen, die Fahrgastzahlen sind inzwischen die gleichen wie vor Corona...

Natürlich ist es weniger spürbar wenn man den 3 1/3 Takt auf einen 5 Minuten Takt ändert als von einem 5 Minuten Takt auf einen 10 Minuten Takt reduziert... Was aber komplett vergessen wird bei der U3/U6: der Takt auf den Abschnitt Implerstraße - Harras wird dabei halbiert.

Mal schauen wie man sich einigt. Vielleicht sollten auch die Führungskräfte der MVG auf Gehalt verzichten wenn die Lage so schlimm ist. Bei den Fahrern kann man da nichts mehr sparen.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

Jean hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:20
Jojo423 hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:16 Solange sie eigenwirtschaftlich erfolgen, spricht ja nichts gegen die MVG. Die Message ist ja ganz klar: Stadt, gibt uns Geld sonst fahren wir weniger. Und bei den aktuellen Fahrgastzahlen ist das jetzt auch nicht weiter verwunderlich.

Ich begrüße übrigens den Ansatz, erstmal von 3 1/3 Takten auf einen 5er Takt hochzugehen. Das sollte man als normaler Fahrgast am wenigsten spüren und so sollte man auch ein paar Euro einsparen können.
Also ich würde so aus dem Bauchgefühl sagen, die Fahrgastzahlen sind inzwischen die gleichen wie vor Corona...

Bauchgefühl vs Realität: Irgendwas zwischen 20-30% weniger Fahrgäste :-)
Mal schauen wie man sich einigt. Vielleicht sollten auch die Führungskräfte der MVG auf Gehalt verzichten wenn die Lage so schlimm ist. Bei den Fahrern kann man da nichts mehr sparen.
Was willst du da einsparen? Bzw was willst du mit dem Geld machen? Das reicht vielleicht für einen zusätzlichen Kurs beim Bus, mehr aber auch nicht.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Jojo423 hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:24 Bauchgefühl vs Realität: Irgendwas zwischen 20-30% weniger Fahrgäste :-)
Die Frage ist nur warum es so ist...liegt es noch an Corona oder haben die Leute gemerkt das private PKW ist doch zuverlässiger und angenehmer? (Thema Zuverlässigkeit).
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Elch »

Woran liegt es?

Meine Wahrnehmung:
- mehr Home-Office => Weniger Fahrten in und aus den Büros => Kündigung Zeitkarte => auch weniger Fahrten in der NVZ
- Weniger Touristen (besonders unangenehm für die VUs, da häufig hochpreisige Einzelfahrkarten)
- Abschreckung durch Maskenpflicht
- Abschreckung wegen individuell wahrgenommenem Infektionsrisiko
- Umstieg auf andere Verkehrsmittel wie (E-)Fahrrad und oder (E-)Auto

Gefühlt verteilt sich der Rückgang aber sehr Unterschiedlich. Die Busse in den Stadtrandgebieten und im Regionalverkehr, sowie die S-Bahn leiden m.E. wesentlich mehr als die innerstädtischen U- und Trambahnen.
"Lächle, es könnte schlimmer kommen" Ich lächelte [...] und es kam schlimmer [...]

[img]http://meine.flugstatistik.de/pic/ElchMuc.gif[/img]
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Jean
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Elch hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:46 Gefühlt verteilt sich der Rückgang aber sehr Unterschiedlich. Die Busse in den Stadtrandgebieten und im Regionalverkehr, sowie die S-Bahn leiden m.E. wesentlich mehr als die innerstädtischen U- und Trambahnen.
Immerhin ist man nicht wieder auf die Idee gekommen bestimmte Tramlinien am Sonntag auf einen 20 Minuten Takt umzustellen. Diese Diskussion gab es sogar mal... Also wie gesagt: wenn ich fahre merke ich inzwischen, dass die Züge genauso voll sind wie vorher...
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Rohrbacher »

Es ist ja bundesweit überall das gleiche.
Süddeutsche Zeitung: Die Zukunft des ÖPNV

"Die Deutschen sollen für den Klimaschutz mehr Bus und Bahn fahren, es naht die große Rabattaktion, das 9-Euro-Ticket. Doch wie soll das alles finanziert werden? (...) Der ÖPNV ist weiter ein Zuschussgeschäft, das man sich leisten muss. Rücklagen sind nicht vorgesehen. (...) Mit Kopfschütteln verfolgen Verkehrsmanager landauf, landab den heftigen politischen Streit um ein neues Finanzpaket für den Nahverkehr. In den aktuellen Verhandlungen fordern die Bundesländer zusätzlich 5,6 Milliarden Euro vom Bund, um wichtige Kosten decken zu können. Doch der will nun höchstens 3,7 Milliarden Euro zahlen. Mehr bewillige Finanzminister Christian Lindner seinem Parteikollegen Volker Wissing angesichts der angespannten Haushaltslage nicht mehr, heißt es. Die Ukraine-Hilfe, neue Ausrüstung der Bundeswehr: Da stehe der Nahverkehr nun eben hintenan. (...) Diese Summe allerdings reicht den Ländern zufolge nicht mal, um die gestiegenen Kosten zu decken. (...) Doch der Bund bleibt hart. Eine größere Aufstockung sei nicht drin, heißt es im Verkehrsministerium. Mehr Geld allein sei ohnehin nicht die Lösung (...) Man zahle schon mehr als im Vorjahr. Aber nun müssten die Verkehrsbetriebe und Länder an der eigenen Effizienz arbeiten. Tatsächlich gäbe es Sparmöglichkeiten, etwa durch den Kauf standardisierter Zugmodelle. Deutlich mehr Geld wäre dennoch nötig. Wachsen durch Sparen? Unmöglich, erklären Landesregierungen. (...)"

Entsprechend werden viele Städte jetzt sagen, gebt uns verdammt nochmal Geld oder wir kürzen das Angebot und lassen das eurer Regierung, insbesondere dem FDP-Verkehrs- und FDP-Finanzminister auf die Füße fallen. In den letzten Jahren war's immer so, dass sich Bund und in Bayern auch das Land einen schlanken Fuß gemacht hat und alle Probleme nach unten abgewälzt hat nach dem Motto, ihr könnt ja aus eurem Haushalt mehr geben, wenn ihr dieses ÖPNV-Gedöns haben wollt. Als wenn es bei der erwähnten Ukraine-Hilfe zumindest bei den Flüchtlingen nicht genauso wäre, da kannst du in der Kommune wie schon bei Corona lange warten bis der Bund (mit Geld oder Personal) aktiv wird. Beim ÖPNV glaub ich lassen es viele Städte jetzt mal eskalieren und schlucken das alles nicht mehr, nur damit sich dann Bundespolitiker hinstellen können und sich selbst loben ...

Übrigens hatten wir mal standardisierte und flexibel einsetzbare Zugmodelle (sogar Standardbusse) bis irgendwer auf die Idee kam, wir brauchen viel mehr Wettbewerb überall, um das ganze ÖPNV-Geld viel besser in die Privatwirtschaft abfließen lassen zu können. Und wir brauchen mehr Vorschriften und Ansprüche, sodass ein Meter Bahnsteig mit Barrierefreiheit inkl. taktilem Leitsystem und Flutlicht irgendwo angeschlossen einen besseren Waldweg heute gefühlt so viel kostet wie eine Dreizimmerwohnung in Schwabing.
„Herr Otto Mohl fühlt sich unwohl am Pol ohne Atomstrom.“
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Rohrbacher hat geschrieben: 27 Apr 2022, 12:27 Übrigens hatten wir mal standardisierte und flexibel einsetzbare Zugmodelle (sogar Standardbusse) bis irgendwer auf die Idee kam, wir brauchen viel mehr Wettbewerb überall, um das ganze ÖPNV-Geld viel besser in die Privatwirtschaft abfließen lassen zu können. Und wir brauchen mehr Vorschriften und Ansprüche, sodass ein Meter Bahnsteig mit Barrierefreiheit inkl. taktilem Leitsystem und Flutlicht irgendwo angeschlossen einen besseren Waldweg heute gefühlt so viel kostet wie eine Dreizimmerwohnung in Schwabing.
Vergiss nicht die Löschanlagen in der U-Bahn...wofür? Und ich habe ja auch schon geschrieben...wenn man kein Geld hat, dann kauft man halt Dieselbusse statt Elektrobusse...

Wobei...Berlin schafft es ja auch, auch wenn sie chronisch pleite sind...
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

Jean hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:54
Elch hat geschrieben: 27 Apr 2022, 11:46 Gefühlt verteilt sich der Rückgang aber sehr Unterschiedlich. Die Busse in den Stadtrandgebieten und im Regionalverkehr, sowie die S-Bahn leiden m.E. wesentlich mehr als die innerstädtischen U- und Trambahnen.
Immerhin ist man nicht wieder auf die Idee gekommen bestimmte Tramlinien am Sonntag auf einen 20 Minuten Takt umzustellen. Diese Diskussion gab es sogar mal... Also wie gesagt: wenn ich fahre merke ich inzwischen, dass die Züge genauso voll sind wie vorher...
Ich glaube ein 20-Minunten-Takt unter Tages sollte selbst am Sonntag kein realistisches Szenario mehr darstellen.
Viele Grüße
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Iarn »

Ein weiterer Kommentar der Süddeutschen:
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... =1.5572947
Autonome Volksfront für die Wiedererrichtung der klassischen 22er Tram in München
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Lazarus »

Jojo423 hat geschrieben: 27 Apr 2022, 14:25

Ich glaube ein 20-Minunten-Takt unter Tages sollte selbst am Sonntag kein realistisches Szenario mehr darstellen.
Wenn man die Verkehrswende mit Karacho gegen den Baum setzen will, dann schon :roll:
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jojo423 »

Reiter kassiert Sparpläne der MVG (Süddeutsche Zeitung, https://sz.de/1.5574785)

@Iarn:
Schon jetzt bezuschusst die Stadt die MVG mit 270 Millionen Euro pro Jahr.
@Jean:
Für einen weiteren Ausbau des Angebots würden jedoch etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich benötigt.
Edit: Hab mal kurz überschlagen: Rein vom Betrieb können es keine 2 Mrd sein. Wahrscheinlich sind da noch Ausbauprojekte miteingerechnet? 2019 lagen die Ticketeinnahmen bei 560 Millionen Euro, plus die 270 Millionen Euro landet man bei einem Umsatz von etwa 830 Millionen Euro. Man könnte also mit 2 Mrd pro Jahr das Angebot verdoppeln und den ÖPNV komplett gratis machen. Und selbst dann hätte man dann noch 300 Millionen übrig.
Zuletzt geändert von Jojo423 am 28 Apr 2022, 17:28, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Jojo423 hat geschrieben: 28 Apr 2022, 17:17 @Jean:
Für einen weiteren Ausbau des Angebots würden jedoch etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich benötigt.
Die Frage ist, was ist mit diesem Satz überhaupt gemeint. Ausbau heißt für mich, mehr als jetzt (also ohne die vorgesehene Kürzung).

Na mal schauen was Reiter sagt. Zur Zeit bin ich gar nicht gut auf ihn zu sprechen.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Iarn »

Jojo423 hat geschrieben: 28 Apr 2022, 17:17 Reiter kassiert Sparpläne der MVG (Süddeutsche Zeitung, https://sz.de/1.5574785)

@Iarn:
Schon jetzt bezuschusst die Stadt die MVG mit 270 Millionen Euro pro Jahr.
@Jean:
Für einen weiteren Ausbau des Angebots würden jedoch etwa zwei Milliarden Euro pro Jahr zusätzlich benötigt.
Edit: Hab mal kurz überschlagen: Rein vom Betrieb können es keine 2 Mrd sein. Wahrscheinlich sind da noch Ausbauprojekte miteingerechnet? 2019 lagen die Ticketeinnahmen bei 560 Millionen Euro, plus die 270 Millionen Euro landet man bei einem Umsatz von etwa 830 Millionen Euro. Man könnte also mit 2 Mrd pro Jahr das Angebot verdoppeln und den ÖPNV komplett gratis machen. Und selbst dann hätte man dann noch 300 Millionen übrig.
Solang die MVG ihre Bilanzen nicht zumindest im groben veröffentlicht, ist es müssig über die offensichtlich nicht stimmigen SZ Zahlen zu spekulieren.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Jean »

Laut Süddeutsche und Reiter benötigt die Stadt München 40 Milliarden bis 2040 für den ÖPNV. https://www.sueddeutsche.de/muenchen/mu ... -1.5574715 Woher er die Zahlen holt, keine Ahnung...
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Iarn »

Vermutlich Aufsummieren der geschätzten Kosten aller Maßnahmen im Nahverkehrsplan und den Untersuchungen der bayrischen Staatsregierung.
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christian85
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von christian85 »

Mal zu den Fahrgastzahlen:
Laut Abschnitt Fahrgastaufkommen hatte man im

März 75%
Februar 70%
Januar 64% der Vor-Corona Auslastung

Im Oktober 2021 hatte man aber auch schon 79%.
2021 waren die Zahlen meist höher als im Jahr 2020, außer in den Sommermonaten Juli, August, September (und natürlich Januar, Februar 2020, aber das war noch vor Corona). Die weitere Entwicklung in diesem Jahr bleibt interessant.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von TrainTom »

Das denke ich auch. Die Frage ist, wie lange man jetzt irgendwo zwischen 80% und 100% rumdümpelt.

Aus meiner Sicht hätten die SWM das mit den Einsparungen etwas schlauer verkaufen können. Es gibt ja sicher Linien, die jetzt näher an den 100 % sind, als andere.
Ggf. hätte man dort einfach z. B. durch größere Fahrzeuge relativ günstig "Verbesserungen" planen können und im Gegenzug andere Linien im Takt reduzieren, was ein größeres Einsparpotential hat.
Das ganze dann unter dem Sprech "Veränderte Verkehrsbeziehungen" und "Anpassungen" wäre politisch einfacher gewesen. So hätte man dann, wenn die Politik die Streichungen kassiert hätte, zumindest noch ein paar kleine Verbesserungen durchsetzen können.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Lazarus »

Durchaus möglich, das man auf einigen Stecken nie wieder das Niveau von Vor Corona erreichen wird. Dafür aber andere Strecken deutlich mehr steigen. Weil Corona wird irgendwann vermutlich verschwunden sein, das Homeoffice vermutlich nicht und darauf wird man sich einstellen müssen.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von TheBaxhers »

Lazarus hat geschrieben: 01 Mai 2022, 16:32 Durchaus möglich, das man auf einigen Stecken nie wieder das Niveau von Vor Corona erreichen wird. Dafür aber andere Strecken deutlich mehr steigen. Weil Corona wird irgendwann vermutlich verschwunden sein, das Homeoffice vermutlich nicht und darauf wird man sich einstellen müssen.
Klar, es wird deutlich weniger gefahren. Wenn ich mal sehe bei uns im Team bei BMW gibt wird es sich wahrscheinlich auf max 50% Anwesenheit einpendeln, bei manchen (wie mir) teils nur 20% oder noch weniger Anwesenheit.

Aber langfristig wächst München halt trotzdem und es fahren wahrscheinlich auch immer mehr Öffis, daher wirds denke ich in paar Jahren schon wieder über die 100% vor Corona gehen. Dauer halt.

(Ist das jetzt eigentlich die neue Zeitrechnung? Früher war es mit Christus BC und AD, jetzt ist es vor Corona und nach Corona, also VC und NC?)
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Hot Doc »

Ich muss mal sagen, dass ich das Ganze aus 2 Gründen nicht als das allzugroße Drama ansehe:

1. Bei im Schnitt 70% Auslastung, ist es aus meiner Sicht nicht allzu krass, hauptsächlich in der NVZ oder auf reinen Verstärkerkursen ein wenig einzusparen. Die beschriebenen Einsparungen dürfen weniger als 5% der erbrachten Leistungen entsprechen.

2. Ich kann schon nachvollziehen, dass man eben auch mal die Aufmerksamkeit darauf lenken muss, dass der ÖPNV durch die Corona-Krise ziemlich belastet wurde. Hier war es schon immer Usus öffentlichkeitswirksam ein wenig Druck auf die Entscheider aufzubauen.

Am Ende wird in der Politik nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Will heißen: es wird wohl zu kleineren Anpassungen kommen. (Aber ich sehe jetzt nicht das große Problem z.B. die U7 in den Ferienzeiten oder die 29er auch unter der Woche solange zurückzunehmen, bis die Fahrgastzahlen wieder bei 90% sind.
Und gleichzeitig wirde die Politik auch ein wenig mehr zahlen müssen.

Nebenbei war ja auch noch die Belastung mit der neuen Tarifreform, die die Einnahmen durchaus auch etwas gedrückt hat. Das muss man auch irgendwann mal wieder reinholen oder eben andereweitig gegenfinanzieren.
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Lazarus »

Ich sehe das schon als Problem, weil wenn die MVG etwas streicht, bedeutet das im Regelfall, es kommt für lange Zeit nicht wieder. Siehe z.b. X98 oder der Takt10 bis 10 der Metrobusse.

Ach ja, ich bin schon sehr gespannt, wie sich die Taktausdünnungen gerade bei den Metrobussen mit der im September anstehenden Wiesn vertragen werden. :P
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Re: MVG Jahresprogramm (Streichliste) 2023

Beitrag von Tram-Bahni »

Lazarus hat geschrieben: 01 Mai 2022, 21:31 Taktausdünnungen gerade bei den Metrobussen
Welche?
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