DB FV schreibt Wartung der Klimaanlagen aus

Strecken und Fahrzeuge von DB Fernverkehr und anderen als DB Fernverkehr.
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ralf.wiedenmann
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DB FV schreibt Wartung der Klimaanlagen aus

Beitrag von ralf.wiedenmann »

Da ich kein neues Thema aufmachen wollte, schreibe ich meinen Beitrag mal versuchsweise in diesem Thema. DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH schreibt Wartung und Störungsbeseitigung der Klimaanlagen von ICE 1, ICE 2, ICE 3 und ICE T aus.
Offensichtlich ist sich die DB bewusst, dass sie allein mit dieser Aufgabe überfordert ist. Allerdings wird die DB auch weiterhin Wartungen durchführen:
Die ausgeschriebenen Leistungen sollen dazu dienen, Kapazitätsengpässe beim Auftraggeber aufzufangen; der Auftraggeber führt grundsätzlich auch weiterhin Wartungen und Störungsbeseitigungen in Eigenregie durch.

Wenn die Klimaanlagen im nächsten Sommer allerdings wieder versagen, können sich Auftragnehmer und Auftraggeber gegenseitig die Verantwortung hin- und herschieben.
Auftrag läuft vom 3.4.2023-31.12.2026.
Siehe ted vom 23.12.2022: https://ted.europa.eu/udl?uri=TED:NOTIC ... HTML&src=0
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Rohrbacher
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Re: Störungschronik Fernverkehr

Beitrag von Rohrbacher »

ralf.wiedenmann hat geschrieben: 06 Jan 2023, 13:25 Offensichtlich ist sich die DB bewusst, dass sie allein mit dieser Aufgabe überfordert ist.
Ist das so? Ich würde eher sagen, dass die Wartung durch ein Fachunternehmen vielleicht als wirtschaftlicher und zielführender angesehen wird als alle der immer komplexer werdenden Aufgaben mit eigenen Teams abzuarbeiten. Das machen andere mehr oder weniger große Firmen ja ähnlich und wenn ich mir vorstelle, dass die Wartung bei den neuen Baureihen ggf. über die ganze Lebensdauer des Fahrzeugs bei den Herstellern/Zulieferern miteingekauft wird, dann rentiert sich ein DB-interner Fachbereich für die Baureihen aus den 90ern auf Dauer vermutlich immer weniger, sofern da nicht bisher schon z.B. Leute von Liebherr oder so in den DB-Werken (mit dabei) waren und jetzt einfach nur der Vertrag ausläuft. Die Zeiten, wo die noch nicht refomierte DB selbst fast mehr Knowhow über die von ihr mitentwickelten Fahrzeuge hatte als die nominellen Hersteller selbst, sind ja schon lange vorbei. Schon im Privaten hat man immer mehr neue Geräte, wo ein Wald-und-Wiesen-Mechaniker ohne Werkzeug, Codes, Doku, Zertifizierung und ähnliches des Herstellers gewährleistungsmäßig nichts mehr machen kann/darf. Heute hat im Zug schon jedes "Häuserl" eine ganz andere Komplexitätsstufe als früher, wo vermutlich jeder Lehrling neben allem anderen auch die drei mechanischen Teile, die so ein Plumpsklo eben hatte, zur Not auch mehr oder weniger auch intuitiv warten konnte.
ralf.wiedenmann hat geschrieben: 06 Jan 2023, 13:25 Wenn die Klimaanlagen im nächsten Sommer allerdings wieder versagen, können sich Auftragnehmer und Auftraggeber gegenseitig die Verantwortung hin- und herschieben.
Das ist doch speziell bei den ICE3-Klimaanlagen schon vor gefühlt 20 Jahren losgegangen!? ;-)
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Mark82216
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Re: Störungschronik Fernverkehr

Beitrag von Mark82216 »

ralf.wiedenmann hat geschrieben: 06 Jan 2023, 13:25 Da ich kein neues Thema aufmachen wollte
Wozu haben wir überhaupt Themen? Lasst uns doch einen einzigen Themenpfad machen und da alles eintragen.
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karhu
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Re: Störungschronik Fernverkehr

Beitrag von karhu »

Rohrbacher hat geschrieben: 06 Jan 2023, 15:00 Die Zeiten, wo die noch nicht refomierte DB selbst fast mehr Knowhow über die von ihr mitentwickelten Fahrzeuge hatte als die nominellen Hersteller selbst, sind ja schon lange vorbei. Schon im Privaten hat man immer mehr neue Geräte, wo ein Wald-und-Wiesen-Mechaniker ohne Werkzeug, Codes, Doku, Zertifizierung und ähnliches des Herstellers gewährleistungsmäßig nichts mehr machen kann/darf.
Das ist der falsche Weg, man liest und hört ja immer mehr vom Facharbeitermangel. Warum muss man immer alles noch komplizierter machen das dann im Alltag, wenn was kaputt geht, nur noch weniger Spezialisten reparieren können die dann kaum verfügbar sind. Und die können dann nur die eine Komponente reparieren wenn dann ein anderes Teil das von einem anderen Hersteller auch kaputt ist braucht man schon wieder jmd. anderes. So zieht sich die Wartung dann ewig hin, wird oft nicht fertig und man schickt den Zug mit vielen zwar nicht sicherheitsrelevanten aber nervigen Defekten los.

Auch geht viel Abwechslung im Job verloren wenn man Tag ein Tag aus z.B nur Klimaanlagen warten darf und nichts anderes. Ich denke es ist besser wenn man es wie früher macht, die Mitarbeiter vernüftig ausbilden das die eine weitläufige Kenntnis haben. Dafür darf die Technik aber nicht unnötig immer komplizierter werden. Wichtiger ist das es einfach zu repaieren ist und zuverlässig funktioniert.
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Re: DB FV schreibt Wartung der Klimaanlagen aus

Beitrag von 146225 »

Dazu muss man aber auch die Mitarbeitenden haben um das leisten zu können. Und da sehen die meisten EVU eher nicht ganz so gut aufgestellt aus. Denn Fahrzeug-Instandhaltung besteht überwiegend aus Gewerken der Bereiche "Metall" und "Elektro" - und da können sich die guten Leute heutzutage den Arbeitgeber aussuchen. Mehr Geld als bei der Eisenbahn zu bekommen und gleichzeitig dabei eben nicht Sonntags an kaputten Zügen arbeiten zu müssen: das dürfte aktuell in vielen Industriezweigen gut möglich sein.
München kann jeder. Duisburg muss man wollen!
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Rohrbacher
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Re: DB FV schreibt Wartung der Klimaanlagen aus

Beitrag von Rohrbacher »

146225 hat geschrieben: 11 Jan 2023, 12:22 dabei eben nicht Sonntags an kaputten Zügen arbeiten zu müssen
Dann richten sie halt die Stromversorgung oder Telekomunikation oder sonstwas. Speziell große Firmen schlafen nie, auch wenn man das von außen nicht so sieht. Die Wartung der Produktionsanlagen von Audi, BMW, Mercedes & Co. muss ja auch dann stattfinden, wenn das Werk oder zumindest die Produktionsstraße als ganzes nicht produziert und das ist meistens am Wochenende, gerne zwischen Samstag 14 Uhr und Montag um 4 Uhr. Selbst im Tante-Emma-Laden ist "Wartung" oder sowas wie Inventur meist außerhalb der Öffnungszeiten, also wenn vermeindlich alle frei haben. Und wenn ich um 4 Uhr hier was poste, dann habe ich z.B. vorher um 2 Uhr an einer Webseite rumgepfuscht, sodass das zu Geschäftszeiten eben keinen stört und zur Not bis dahin noch gerichtet werden könnte. Blöd ist halt, wenn die Netzbetreiber halt ausgerechnet dann meinen, mich nachts vom Netz nehmen können ... :lol:
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