U-Bahn Wien

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Isek
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Beitrag von Isek »

TravellerMunich @ 2 Jan 2012, 14:28 hat geschrieben:
elchris,2 Jan 2012, 13:21 hat geschrieben:München hat inzwischen (Stand Oktober) 1,408 Mio. Einwohner mit Hauptwohnsitz und ein Wachstum von 2,1% innerhalb von 12 Monaten.
Zahlen die sonst nur bei Entwicklungländern erreicht werden (Bevölkerungswachstum der Stadt).
Propaganda... Wenn München mal über 10 - 15 Jahre ein jährliches Wachstum von über 2 % hat reden wir weiter. :lol:
Im Prinzip stagniert die Bevölkerungszahl Münchens Kernstadt seit Anfang der 70 Jahre. Erst in den letzten 10 Jahren konnten die Verluste der 80er Jahre ausgeglichen werden.
TravellerMunich
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Beitrag von TravellerMunich »

Na ja, kann man so nicht sagen.
In den 70er-Jahren wurden auch Nebenwohnsitze mitgezählt, das ist mittlerweile anders.
Zudem mal ein Rückblick über die letzten 10 Jahre:
Im Januar 2002 betrug die Einwohnerzahl 1,257 Mio. Einwohner:

http://www.mstatistik-muenchen.de/themen/b...ev_stand_01.pdf
(Dort wird auch die Einwohnerzahl 2002 angegeben).

Im Oktober 2011 waren es 1,408 Mio. Einwohner:
http://www.mstatistik-muenchen.de/themen/b...ev_stand_10.pdf

Beides mal keine obskuren Daten, sondern offizielle der LHM.

Das sind innerhalb von etwas weniger als 10 Jahren 151.000 Einwohner mehr.
Oder immerhin 12% mehr als im Januar 2002.

Nun, und zur Einwohnerzahl der Region München lege ich einfach mal das MVV-Gebiet als Maßstab an und zitiere die MVV-Webseite:
"Insgesamt lebten in den 175 Gemeinden des MVV-Verbundraumes rund 2,701 Mio. Menschen. "
Die Zahlen bezogen sich auf 2010, sind also sicherlich eher etwas angestiegen.
P-fan
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Beitrag von P-fan »

Isek @ 2 Jan 2012, 10:02 hat geschrieben:Ich war über die Feiertage wieder mal in Wien und konnte einmal mehr das wirklich imposante Nahverkehrsnetz bestauen. Insbesondere die Konsequenz und der Erfolg (wirklich gut volle Züge auch Offpeak!) ...
Kann man das letzte Wort im Zitat bitte verdeutschen? Kann mir darunter nichts vorstellen.
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lsp
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Beitrag von lsp »

P-fan @ 2 Jan 2012, 20:10 hat geschrieben:Kann man das letzte Wort im Zitat bitte verdeutschen? Kann mir darunter nichts vorstellen.
Außerhalb der Stoßzeit
Sendlinger
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Beitrag von Sendlinger »

P-fan @ 2 Jan 2012, 20:10 hat geschrieben:
Isek @ 2 Jan 2012, 16:48 hat geschrieben: Ich war über die Feiertage wieder mal in Wien und konnte einmal mehr das wirklich imposante Nahverkehrsnetz bestauen. Insbesondere die Konsequenz und der Erfolg (wirklich gut volle Züge auch Offpeak!) ...
Kann man das letzte Wort im Zitat bitte verdeutschen? Kann mir darunter nichts vorstellen.
Offpeak = In diesem Kontext "außerhalb der Spitzenbelastung in den Hauptverkehrszeiten"

Edit: lsp war schneller ...
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Beitrag von TramBahnFreak »

TravellerMunich @ 2 Jan 2012, 14:28 hat geschrieben: Der MVV-Raum, weitgehend identisch mit der Planungsregion 14, mittlerweile 2,7 Mio. Einwohner.
Und die Metropolregion angeblich rund 6 Mio., wobei dies schon etwas hoch gegriffen ist, 4 Mio. sind sicher realistischer:
http://de.wikipedia.org/wiki/Metropolregio...on_M%C3%BCnchen
Naja, (fast*) der gesamte Landreis LL ist ja eigentlich nicht mehr MVV-Gebiet, das sollte man nicht außer Acht lassenn ;)

(*Geltendorf und Eching am Ammersee sind die einzige Ausnahmen)

edit: dafür ist Bad Tölz nicht in der Region 14, aber im MVV (zumindest der Nordteil)
Fastrider
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Beitrag von Fastrider »

Übrigens hatte Wien 1910 schon über 2 Millionen Einwohner. Dabei war die Stadt flächenmässig sogar kleiner als heute. Die Stadt umfasste nur die dunkelorangen Gebiete dieser Karte:

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=...=20070708121208

Heute gehören auch die mittelorangen Gebiete zu Wien, die hellorangen sind wieder ausgemeindet worden.
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Beitrag von Isek »

Fastrider @ 3 Jan 2012, 17:51 hat geschrieben: Übrigens hatte Wien 1910 schon über 2 Millionen Einwohner. Dabei war die Stadt flächenmässig sogar kleiner als heute.
Wirklich eindrucksvoll waren dabei die Dichten von mehr als 50 000 Menschen pro Quadratkilometer. Heute haben diese Bezirke "nur" noch 20 000 Menschen pro Quadratkilometer.
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Beitrag von bayerhascherl »

Die "Bruderländer" Bayern und Österreich haben eine relativ ähnliche Entwicklung genommen. Das Bevölkerungswachstum geht seit geraumer Zeit nicht mehr alleine in Richtung der Großstädte sondern verteilt sich großflächig auf Kleinstädte und regionale Oberzentren, der stetige Ausbau der Verkehrswege hat diesen "Sog zurück in's Grüne" bewirkt. Beispielsweise stieg die Einwohnerzahl Bayerns alleine die letzten 20 Jahre um über 1,1 Millionen an. Das Wachstum Münchens hat, wie richtig gesagt, im selben Zeitraum relativ stagniert. In Wien ist es ähnlich. Das belegt meine Theorie eindrucksvoll. Und das Problem ist dass der öffentliche Nahverkehr zumeist irgendwo stehen geblieben ist, dadurch ist man bei geschickter Wohnortwahl nahe einer Autobahn als Tagespendler schneller von weit her an seinem städtischen Arbeitsplatz als ein Stadtbewohner von einem Ende der Stadt an's andere Ende - oder auch in's Zentrum - per ÖPNV (oder auch MIV) benötigt. Das ist ökonomischer und ökologischer Wahnsinn. Und das zu bekämpfen ist in meinen Augen eine der Hauptaufgaben eines attraktiven ÖPNV. Er muss schneller, dabei billiger und komfortabler werden. Das geht nur durch Quersubvention zB mit noch höheren Abgaben auf den Autoverkehr. Wien ist zwar genauso wie München überdurchschnittlich gut mit einer attraktiven ÖPNV Infrastruktur versorgt aber ist genauso wie München im Kern eine Autofahrerstadt, gerade bei Einheimischen. Und gerade diese alten kompakten europäischen Städte sind für einen extrem hohen Modalsplit zugunsten des ÖPNV eigentlich strukturell prädestiniert. Ein Stadtbewohner mit Arbeitsplatz in der Stadt braucht eigentlich gar kein KFZ - das muss die Leitlinie sein! Für gelegentliche Besorgungsfahrten, Sonderbedarf etc. gibt es Mietwagen, Car Sharing und Taxi. Das sollte reichen.
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Beitrag von TravellerMunich »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 19:19 hat geschrieben: Die "Bruderländer" Bayern und Österreich haben eine relativ ähnliche Entwicklung genommen. Das Bevölkerungswachstum geht seit geraumer Zeit nicht mehr alleine in Richtung der Großstädte sondern verteilt sich großflächig auf Kleinstädte und regionale Oberzentren, der stetige Ausbau der Verkehrswege hat diesen "Sog zurück in's Grüne" bewirkt. Beispielsweise stieg die Einwohnerzahl Bayerns alleine die letzten 20 Jahre um über 1,1 Millionen an. Das Wachstum Münchens hat, wie richtig gesagt, im selben Zeitraum relativ stagniert.
Nun, Reality Check:
Strukturdaten zur Planungsregion München von 2010:
http://www.pv-muenchen.de/leistung/veroeff...rdaten_2010.pdf

Die Bevölkerung in Bayern ist innerhalb von 20 Jahren (1998 bis 2008) zwar um 13% gewachsen, die Region München um 17% und München um 9,5% (ein immerhin beachtlicher Wert angesichts der von Dir behaupteten relativen Stagnation...=

Betrachtet man nun die 10 Jahre von 1998 bis 2008, so sieht es wieder anders aus:
Da ist Bayern noch um 3,6% gewachsen, die Region München um 10,8, die Landeshauptstadt München alleine aber um immerhin 11,6%, also fast dreimal so stark wie das Land und stärker als die Region.
Dies hat sich seit 2008 eher noch verstärkt mit zunehmendem Sog zur Kernstadt.

Meine momentane Miete übrigens unterstreicht diese Theorie.
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Beitrag von bayerhascherl »

Ok, hast nach der Quelle natürlich recht. Ich hatte bisher den Eindruck dass München stagniert hat (wo sollen die vielen neuen Leute auch Wohnraum finden?).
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Beitrag von TravellerMunich »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 19:47 hat geschrieben: Ok, hast nach der Quelle natürlich recht. Ich hatte bisher den Eindruck dass München stagniert hat (wo sollen die vielen neuen Leute auch Wohnraum finden?).
Zu letzterem: Daher ist München inzwischen auch die Stadt mit den höchsten Mietpreisen, trotz kontinuierlichem aber unzureichendem Wohnungsbau.
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Beitrag von Fastrider »

München ist übrigens die am dichtesten besiedelte grössere Stadt im deutschsprachigen Raum und weisst eine ähnliche Besiedlungsdichte wie Zürich auf. Wien hat fast ein Drittel mehr Fläche. vor dem zweiten Weltkrieg hatte München weniger Einwohner als Leipzig oder Dresden.

Den Trend aufs (Um)land kann man auch bei den Italienischen Metropolen Mailand und Turin betrachten. Mailand hat nach dem Krieg mehr als ein Viertel seiner Einwohner verloren, vorwiegend an die Umlandgemeinden.
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Beitrag von TravellerMunich »

Fastrider @ 3 Jan 2012, 21:08 hat geschrieben: München ist übrigens die am dichtesten besiedelte grössere Stadt im deutschsprachigen Raum und weisst eine ähnliche Besiedlungsdichte wie Zürich auf. Wien hat fast ein Drittel mehr Fläche. vor dem zweiten Weltkrieg hatte München weniger Einwohner als Leipzig oder Dresden.

Den Trend aufs (Um)land kann man auch bei den Italienischen Metropolen Mailand und Turin betrachten. Mailand hat nach dem Krieg mehr als ein Viertel seiner Einwohner verloren, vorwiegend an die Umlandgemeinden.
Annähernd, aber nicht ganz:
Einwohner 1939:

München: 829.000
Leipzig: 707.000
Dresden: 630.000

Vor dem 1. Weltkrieg war der Abstand nicht ganz so groß, aber München war da auch größer.
Electrification
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Beitrag von Electrification »

Auch wenn einige versuchen hier München in den Himmel zu loben, es mag zwar eine der am dichtest besiedelten Städte sein, aber auch eine die am wenigsten aus ihren Chancen macht. Langweiler-City sozusagen.
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Beitrag von bayerhascherl »

Das ist in etwa so sachlich wie wenn man dich als Bayernphobiker bezeichnet...

Tja so ist das halt, Neid muss man sich erarbeiten ;)
Electrification
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Beitrag von Electrification »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 22:26 hat geschrieben: Das ist in etwa so sachlich wie wenn man dich als Bayernphobiker bezeichnet...
Ausgerechnet ich? Den Schuh lasse ich mir nicht anziehen. ;)
Mir liegt eben die Zukunft Bayerns und Münchens am Herzen und etwas Pioniergeist würde im "Des hamma scho imma so gmacht"-Land nicht schaden.
Keiner behauptet dass ich zu München sachlich geurteilt habe, das war meine rein subjektive Meinung, die aber komischerweise viele teilen.
bayerhascherl
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Beitrag von bayerhascherl »

Nun ja die Einheimischen sagen dass ihnen der Wandel lange zu weit geht und München so verbaut, verpreußt, internationalisiert wurde dass sie sich als Fremde in der eigenen Heimatstadt fühlen. Und beim ÖPNV kann man München auch keine Stagnation vorwerfen, 2012 ist das erste Jahr seit Jahrzehnten wo am münchner U-Bahnnetz nicht gebaut wird. Und bald soll ja wieder gewerkelt werden. Scheint mir eher eine "gefühlte Stagnation" zu sein.
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Beitrag von Cloakmaster »

Electrification @ 3 Jan 2012, 22:43 hat geschrieben:
Mir liegt eben die Zukunft Bayerns und Münchens am Herzen und etwas Pioniergeist würde im "Des hamma scho imma so gmacht"-Land nicht schaden.
Keiner behauptet dass ich zu München sachlich geurteilt habe, das war meine rein subjektive Meinung, die aber komischerweise viele teilen.
Ja, komisch, daß es vielen Münchnern so geht. Ich wohne nun schon ein paar Jahre nicht mehr in meiner Heimat, und mir gefällt München noch immer. Mir hat es gefallen, als ich noch da zu HAuse war, und es gefällt mir heute noch immer, auch wenn ich nur noch 2-3 mal im Jahr da bin.
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Beitrag von Bayernlover »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 22:50 hat geschrieben: Nun ja die Einheimischen sagen dass ihnen der Wandel lange zu weit geht und München so verbaut, verpreußt, internationalisiert wurde dass sie sich als Fremde in der eigenen Heimatstadt fühlen.
Das Gejammer haste hier in Berlin auch - "Wir wollen keine Schwaben in Kreuzberg" :D
Für mehr Administration. Gegen Sittenverfall. Für den Ausschluss nerviger Weiber.
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Beitrag von viafierretica »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 22:50 hat geschrieben: Nun ja die Einheimischen sagen dass ihnen der Wandel lange zu weit geht und München so verbaut, verpreußt, internationalisiert wurde dass sie sich als Fremde in der eigenen Heimatstadt fühlen. Und beim ÖPNV kann man München auch keine Stagnation vorwerfen, 2012 ist das erste Jahr seit Jahrzehnten wo am münchner U-Bahnnetz nicht gebaut wird. Und bald soll ja wieder gewerkelt werden. Scheint mir eher eine "gefühlte Stagnation" zu sein.
Diese rosa Brille hätte ich gerne.
Im Moment weiss ich nicht, was ausser ein paar Meter in Pasing noch konkret gebaut wird.
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Beitrag von 146225 »

Bayernlover @ 4 Jan 2012, 08:14 hat geschrieben: Das Gejammer haste hier in Berlin auch - "Wir wollen keine Schwaben in Kreuzberg" :D
Zwei Sachen kann ich wirklich nicht leiden: Innerdeutscher Rassismus und Berliner im Besen. ;)
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 3 Jan 2012, 22:50 hat geschrieben: Und beim ÖPNV kann man München auch keine Stagnation vorwerfen, 2012 ist das erste Jahr seit Jahrzehnten wo am münchner U-Bahnnetz nicht gebaut wird. Und bald soll ja wieder gewerkelt werden. Scheint mir eher eine "gefühlte Stagnation" zu sein.
Die Gefahr liegt ja auch darin, daß sich ein kurzfristiger Stillstand verstetigt und dann würde München über kurz oder eher lang schon Schaden nehmen. Große Würfe a la Stamm2 sind wohl vorerst angesichts der Schuldenkrise aller öffentlichen Haushalte vermutlich nicht zu erwarten, aber das darf noch kein Argument sein, kleinere sinnvolle Maßnahmen zu unterlassen.
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Beitrag von bayerhascherl »

146225 @ 4 Jan 2012, 19:58 hat geschrieben: Zwei Sachen kann ich wirklich nicht leiden: Innerdeutscher Rassismus und Berliner im Besen. ;)



Die Gefahr liegt ja auch darin, daß sich ein kurzfristiger Stillstand verstetigt und dann würde München über kurz oder eher lang schon Schaden nehmen. Große Würfe a la Stamm2 sind wohl vorerst angesichts der Schuldenkrise aller öffentlichen Haushalte vermutlich nicht zu erwarten, aber das darf noch kein Argument sein, kleinere sinnvolle Maßnahmen zu unterlassen.
Mit Rassismus hat das schon gar nichts zu tun. Aber Bayern in einen Topf mit zB Berliner zu werfen und "einzuverleiben" geht genauso wenig klar wie Österreich als "abtrünnige Provinz" Deutschlands zu sehen oder so. Deutschland ist ein geschichtlich zusammengewachsener Vielvölkerstaat ohne zentrale Identität, Kultur oder Metropole a lá Paris wo sich alles ballt - viel mehr haben die Stämme dies alles auf kleinerer Ebene (München für Bayern, oder eben Wien für Österreich - was sich im Laufe der Geschichte entschieden hat eigenstaatliche Wege zu gehen).

Der bayrische Haushalt ist seit Stoibers Tagen im Plus, Schulden werden sogar getilgt. Das Problem ist dass durch die immer und immer und immer höheren technischen Auflagen, ob diese ununterbrochene Verschärfung nicht längst zum bürokratischen Selbstzweck geworden ist müsste man auch mal diskutieren, wodurch Infrastrukturmaßnahmen einfach immer teurer werden und zumal von der Bevölkerung immer stärker abgelehnt werden. Letzteres ist kein finanzielles Problem, ersteres nur insofern als dass der Nutzen von wenigen Multimilliardenprojekten in keinem Verhältnis steht zum Nutzen in der Breite, wenn man die selbe Summe landesweit investiert, in unzählige Nebenbahnen, Regionalbahnhöfe, etc. und auch im Raum München in Projekte wie eine bessere Anbindung des Flughafen und eine Abkehr vom Sternsystem der S-Bahn, wodurch es in der Innenstadt auch zukünftig Kapazitätsprobleme geben wird, spätestens wenn die zweite Stamm an ihre Grenzen stößt.

Ohje, eigentlich geht es hier ja um Wien. Ich seh unsere Diskussion schon im Forenorkus verschwinden.
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Beitrag von 146225 »

bayerhascherl @ 4 Jan 2012, 20:06 hat geschrieben: Der bayrische Haushalt ist seit Stoibers Tagen im Plus, Schulden werden sogar getilgt.
Klar sind ~ 2600 € je Freistaatler(-in) im Vergleich zu "anderen" ein schöner Wert - aber immer noch mindestens diese 2600 € zu viel, wie uns die aktuellen Entwicklung lehren und vermutlich noch weiter (drastisch) lehren werden.
Ohje, eigentlich geht es hier ja um Wien. Ich seh unsere Diskussion schon im Forenorkus verschwinden.
Möcht' schon sein... vielleicht erbarmt sich ja ein treusorgender Moderator zu einer Rangierfahrt?
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Beitrag von Electrification »

Bayernlover hat geschrieben: Das Gejammer haste hier in Berlin auch - "Wir wollen keine Schwaben in Kreuzberg" :D
In Berlin hat man doch gegen alle was die mit Arbeit Geld verdienen. :P
bayerhascherl hat geschrieben: Aber Bayern in einen Topf mit zB Berliner zu werfen und "einzuverleiben" geht genauso wenig klar wie Österreich als "abtrünnige Provinz" Deutschlands zu sehen oder so.
Österreich hat das Glück ein eigener Staat zu sein und man legt da großen Wert darauf. Ich hätte damals den Plan sympathisch gefunden Bayern zu Österreich zu schließen, was ja nach dem WK2 mal geplant war. Oder den Zustand bis 1871. ;)
bayerhascherl hat geschrieben: Der bayrische Haushalt ist seit Stoibers Tagen im Plus, Schulden werden sogar getilgt.
Wahnsinn, auf Kosten der Kommunen und mit Verscherbeln von Tafelsilber. Dazu hat Stoiber auch die Großmannsucht zu verantworten die der Bayerischen Landesbank Spekulationen und Milliardenverluste eingehandelt hat! Geld dass wir dringend gebrauchen hätten können.
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Beitrag von Isek »

Während man in München nach wie vor in einer Starre des Jammerns und der Blockade gegen Wachstum verharrt, schreitet Wien mit visionären Investitionen weiter voran.

http://www.fpdwl.at/forum/index.php?page=A...33e4f047147cbe3
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Beitrag von Electrification »

Isek @ 8 Jan 2012, 17:23 hat geschrieben: Während man in München nach wie vor in einer Starre des Jammerns und der Blockade gegen Wachstum verharrt, schreitet Wien mit visionären Investitionen weiter voran.

http://www.fpdwl.at/forum/index.php?page=A...33e4f047147cbe3
Das finde ich gut, da wird gehandelt und die S-Bahn mit den wichtigsten U-Bahnen verknüpft, so schafft man schnelle Tangentialverbindungen und muss nicht, wenn man mit dem Zug anreist, wie in München, fast immer über den Hbf (tw. auch Pasing oder Ost).
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frizzos
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Beitrag von frizzos »

Electrification @ 8 Jan 2012, 17:25 hat geschrieben:Das finde ich gut, da wird gehandelt und die S-Bahn mit den wichtigsten U-Bahnen verknüpft, so schafft man schnelle Tangentialverbindungen und muss nicht, wenn man mit dem Zug anreist, wie in München, fast immer über den Hbf (tw. auch Pasing oder Ost).
Willst Du mit der Fernbahn in Moosach halten, um dann schnell mit einer Ring S-Bahn nach Pasing zu kommen. Deine genannten Stationen sind nunmal Münchens Fernbahnhalte.
zurück zum Thema: Wien tut sich da leicht. Die meisten Tangentenstücke werden noch genutzt und ein Tunnel ist schon vorhanden und kann für die S-bahn umgenutzt werden. Außerdem gibts schon genug Umsteighalte zur U-Bahn.
Vergleichen wir das einmal mit München:
Südring - voll belegt, teurer Ausbau nötig
Nordring - wenig freie Kapazität, geringer Verkehrswert, da größtenteils durch Industrieviertel führend, Kein einziger Verknüpfungspunkt zur U-Bahn vorhanden bzw. günstig nachrüstbar.
Müchen ist flächenmäßig kleiner als Wien, deshalb ist es oft auch zeitlich günstig, die großen Knoten in der City zu nutzen. Wenn man an tangenten oder gar eine Ringlinie denkt, dann genügt in den meisten Fällen eine Trambahn den Erfordernissen. Sollte man irgendwann dennoch eine Schnellbahn dort brauchen, dann sicher auf einer anderen Strecke.
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Beitrag von Electrification »

Wer sagt denn auch dass München einen S-Bahn-Ring braucht. Ich habe nur kritisiert dass es an Tangentialverbindungen fehlt, sowas kann allerdings auch die Tram übernehmen.

Was aber interessant wäre, wäre ein Großraum-S-Bahn-Halbring. Der Erdinger Ringschluss würde ja schon mal Erding - Freising bringen und neue Optionen bringen mit vielen Fahrzeitverkürzungen für Region-Region-Verbindungen.
Ebenso wäre dann noch eine Verbindung von der KBS 990 zur KBS 930 mit Direktverbindungen Dachau/Ingolstadt - Flughafen/Freising eine Option. Die Lücke wäre nicht so groß und man könnte es theoretisch auch für überregionale Züge nutzen.
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