U-Bahn Wien

Strecken, Fahrzeuge und Technik von U-Bahnen
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

War am verlängerten Wochenende in Wien und bin dort ziemlich viel mit der U-Bahn rumgegurkt. v.a. die Niederflur-Oberleitungs-U-Tram der Linie U6. :P
Folgendes ist mir dann am Abend (Samstag) wohlgemerkt schon um 22 Uhr aufgefallen:
Es sitzen viele rumpöbelnde, alkoholisierte Jugendliche (spreche hier besonders vom Westbahnhof) samt Hunden an den Zugängen zur U-Bahn rum (schon um diese Zeit!) und von Bahnwache oder Polizei weit und breit keine Spur.
Weiterhin sind die einzelnen Stationen recht verdreckt - was da alles im Gleis liegt, von Dosen, Flaschen, Plastiktüten, MC-Donald-Schachteln und Pappbechern, am Bahnsteig sind Glasscherben (spreche hier wieder vom Westbahnhof)
Frage: GIBTS HIER KEINE SAUBERKEIT IN FAHRT???
In den U-Bahnen hängen Plakate, dass das Rauchen in den Zügen nicht erlaubt und mit 60€ bestraft wird. An den Bahnsteigen darf anscheinend geraucht werden, kommt das davon, dass sehr viele Haltestellen ja "eigentlich" im Freien sind?
Auch die U-Bahn-Wägen selbst waren recht verdreckt - Plastikflaschen, Coladosen und Kaugummies am Boden - von Mülleimern oder Behältern keine Spur! (spreche von der Niederflur- U-Bahn U6)
War da schon richtig verärgert, dachte mir, toll - muss ich jetzt in diesen Dreck einsteigen? :angry:
Auch die Fahrzeiten am Wochenende sind ein Witz: 0:22 Uhr letzte U-Bahn ab Herrengasse Richtung Westbahnhof (U3) und dann von dort aus auch letzte U-Bahn (U6), soll da jemand über die Betriebszeiten bei der Münchener- U-Bahn schimpfen.
Wenn ich einen Vergleich ziehen müsste, würde ich die U-Bahn in München :rolleyes: weit vor der U-Bahn in Wien :unsure: :( ansiedeln.
Thomas089
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Beitrag von Thomas089 »

Auch in Berlin sind von Sonntag bis Donnerstag die Verkehrszeiten auf den U-Bahn-Linien etwas mager. Der letzte Zug jeweils schon um ca. 0.30 Uhr. Dafür gibt es am Wochenende auf den Hauptlinien einen durchgehenden Betrieb. Und ausserdem gibt es natürlich auch unter der Woche ein erheblich besseres Tram- und Bus-Nachtliniennetz als bei uns in München.

Übrigens ist auch in den Weltstädten Paris und London schon früh Schluss. In Paris auch um ca. 0:30 Uhr, in London sogar schon um ca. 0.00 Uhr.

Viele Grüße,
Thomas
Gruß, Thomas
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mellertime
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Beitrag von mellertime »

Wetterfrosch @ 6 Oct 2003, 20:09 hat geschrieben: Auch die U-Bahn-Wägen selbst waren recht verdreckt - Plastikflaschen, Coladosen und Kaugummies am Boden - von Mülleimern oder Behältern keine Spur! (spreche von der Niederflur- U-Bahn U6)
Das ist ein blödes Konzept! Der Sinn, den sich jemand ausgedacht hat, ist "Dort, wo es keine Mülleimer gibt, dort gibt es auch keinen Müll, den man entsorgen muss."
Das sollte Kosten sparen. Da man nicht alle Leute dazu erziehen kann, ihren Müll wieder mit nach Hause zu nehmen, hätte man eigentlich schon vorher darauf kommen können, daß das nicht funktioniert.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Im grossen und ganzen sind die "Wiener Linien" aber ein absolut funktionierender Betrieb. Das ist wohl der Unterschied zu München. Un die Blechdosen auf den anderen U-Bahn Linien (ausser U6) sind zwar schon etwas in die Jahre gekommen, aber haben ein sehr schönes aussehen (wenn man mal von den orangen Kunststoffsitzen absieht).
Was sehr Interessant ist: Die Wiener haben es geschafft, auf der U6 Fahrzeuge der Baujahre um die 1970 mit modernen Drehstromfahrzeugen kompatiebel zu machen. Wenn eine Dreifachtraktion losfährt, kann es sein das der erste Zug rumpelt und scheppert, der zweite summt wie der 423 und der dritte wieder rumpelt und ächzt :-))
elchris
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Beitrag von elchris »

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Nennen wir es mal "krass" :D
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Ja, das wundert mich eben auch. Komische Zusammenstellung. Warum fährt nur auf der U6 diese Kombination? Warum hier Niederflur? Hat das einen besonderen Grund?
Sieht ja fast wie die BIM :lol: im Stadtbereich aus plus naja, moderne BIM...
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Weiterhin sind die einzelnen Stationen recht verdreckt

In Vergleich zu München schneidet die Sauberkeit bei der Wiener U-Bahn auffallend schlechter ab. Aber nicht so extrem, wie es hier vielleicht dargestellt wird. Fahre mal nach Berlin, Hamburg oder Frankfurt....
spreche hier wieder vom Westbahnhof

Der Westbahnhof ist tatsächlich ein Negativbeispiel. In einem großen ADAC Test über europäische Metropolenbahnhöfe gelangten der Wiener Westbahnhof und Südbahnhof auf die letzten Plätze. Allerdings spiegeln diese Bahnhöfe nicht die ÖBB Gesamterscheinung wider, in der Regel befinden österreichische Bahnhöfe in einem vernünftigen Zustand.
Im grossen und ganzen sind die "Wiener Linien" aber ein absolut funktionierender Betrieb.

Den Eindruck hatte ich auch. In Wien Hütteldorf konnte ich vom ÖBB Fernbahnsteig beobachten, wie die U-Bahnen der Linie U 4 fahrerlos in die Wende und wieder zurück zum Bahnsteig fuhren. In wie weit wird eigentlich bei der Wiener U-Bahn der fahrerlose Betrieb schon praktiziert?
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Flok
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Beitrag von Flok »

Bei den Streckenfahrten der U-Bahn werden weiterhin Fahrer eingesetzt, obwohl der Betrieb eigentlich vollautomatisch ist (eine Art LZB). Allerdings ist das leben als Wiener U-Bahnfahrer nicht gerade angenehm. Die Wendezeiten sind extrem kurz, fast ausschließlich Kurzwenden. Dazu kommt, dass der Fahrer nur EINEN Klapphocker pro Zug mit sich führt, der beim kurzen Richtungswechsel immer zum anderen Fst mitgeschleift werden muss.

Kann vielleicht jemand noch ein Bild der "normalen" U-Bahn reinstellen? Die haben so schöne Leuchtlinien an der Front! :)
elchris
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Beitrag von elchris »

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Flok
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Beitrag von Flok »

Ha! Danke! Ist doch prächtig! Das nenne ich U-Bahn! Hat was von Amerika :)
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Dazu kommt, dass der Fahrer nur EINEN Klapphocker pro Zug mit sich führt, der beim kurzen Richtungswechsel immer zum anderen Fst mitgeschleift werden muss.

Das heißt, der U-Bahnfahrer steigt in Hütteldorf und anderswo am U-Bahnsteig aus, rennt mit seinem Hocker zwischen den Fahrgästen am Bahnsteig entlang und wartet bis die U-Bahn wieder da ist :blink: ? Die automatische Wende war dort meiner Meinung nach zu kurz, dass auch der Fahrer in der Wende wechselt.
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Flok
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Beitrag von Flok »

Hab gerade noch mit einem Kollegen telefoniert, der sich sehr für die Wiener Linien interessiert. Der wusste aber noch nichts von den führerlosen Wenden. Wann hast du denn das gesehen?

Das mit dem Hocker ist in der Tat so! Hab das mal beobachtet, wie sich der Fahrer mit seiner Sitzgelgenheit durch die Massen am Bahnsteig gekämpft hat. Drei Minuten nach der Ankunft im Fst ging es dann auch schon wieder los...
Matthias1044
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Beitrag von Matthias1044 »

Der wusste aber noch nichts von den führerlosen Wenden. Wann hast du denn das gesehen?

Das habe ich im Juli zusammen mit Kollegen während einer Fototour gesehen. Wir standen auf einem ÖBB Fernbahnsteig neben der U-Bahnwende und konnten daher die fahrerlose Wende genau beobachten :blink: .
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Flok
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Beitrag von Flok »

Hmmm, da muss ich wohl beim nächsten mal in Wien etwas recherchieren ;) Zuzutrauen wäre es ihnen aber auf jeden Fall... :lol:
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Flok @ 6 Oct 2003, 21:17 hat geschrieben: Ha! Danke! Ist doch prächtig! Das nenne ich U-Bahn! Hat was von Amerika
Hierzu sei anzumerken, dass die Wiener U-Bahn mit den A-Wägen der Münchner U-Bahn mechanisch und elektrisch kuppelbar sind, da sie weitgehend baugleich sind. D.h. genauso, wie der Nürnberger DT-1 in München im Zugverband fahren kann, kann es auch die Wiener U-Bahn. Ich weiß jetzt allerdings nicht, inwieweit sich das auf bestimmte Baureihen aus Wien beschränkt. Und irgendwo in den Niederlanden gibt es noch eine Stadt, deren U-Bahnen praktisch baugleich mit denen in München, Nürnberg und Wien und damit mit diesen mechanisch und elektrisch kuppelbar sind. Bin jetzt bloß zu faul, nachzuschauen, welche NL-Stadt das ist.
Umgekehrt funktioniert das aber nicht, weil die Tunnel in Wien teilweise im oberen Bereich zu schmal für unsere U-Bahnen sind.
Beste Grüße usw....
Christian


Die drei Grundsätze der öffentlichen Verwaltung in Bayern:
1. Des hamma no nia so gmacht
2. Wo kamat ma denn da hi
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Flok
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Beitrag von Flok »

Ich weiß jetzt allerdings nicht, inwieweit sich das auf bestimmte Baureihen aus Wien beschränkt.
In Wien gibt es nur zwei Arten von U-Bahnfahrzeugen: Die Züge auf der U6, und den Rest. Der Schaku nach zu urteilen, sind aber schon diese zwei Typen nicht zusammen fahrbar (zumindest elektrisch). Mit den Blechdosen könnte es aber hinhauen :rolleyes:
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Wetterfrosch
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Beitrag von Wetterfrosch »

Weiß nun jemand, warum gerade die U6 so ein "EXOT" ist?
Das war bestimmt nicht die erste U-Bahn-Linie in Wien.
Und warum dort Niederflur?
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Die U6 ist eine sogenannte Prä-Metro, das ist eine Straßenbahn, die Schrittweise zu einer U-Bahn umgebaut wird. Hab ich zumindest irgendwo mal gelesen.
Beste Grüße usw....
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ET 481

Beitrag von ET 481 »

@Matthias1044

Die U-Bahnstationen in Frankfurt sind alle überwiegend sauber! Im Gegensatz zu anderen Städten kann man in Frankfurt "vom Boden essen"....

Das unsachgemäße Wegwerfen von Müll in andere Bereiche, also nicht in den Mülleimer, kostet dich in Frankfurt eine Menge Geld! Fängt schon bei kleineren Sachen an die dich 20€ kosten...tendenz steigend :D
weissblau
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Beitrag von weissblau »

servus,

ich bin selber öfters in wien und hab von dort auch gutes videomaterial über die dortige u-bahn mitgebracht.

zum automatischen wende: das gibt es wirklich. es wird meines wissens hauptsächlich in den hauptverkehrszeiten eingesetz, kann sich mitlerweile aber geändert haben.

zur U6: Vor dem bau der wiener u-bahn hat es in wien eine städtische stadtbahn gegeben. es gab mehrere strecken:
1. hütteldorf - heiligenstadt (heute S45)
2. hütteldorf - stadtpark - heiligenstadt (ehemals zwei linien, heute U4)
3. heiligenstadt - mödling? (heute U6)
die 2. strecke wurde im zuge des u-bahnbaus zur vollmetro, die U6 blieb und bleibt eine PreMetro. die linien U1 und U3 wurden komplett neu gebaut, die U2 wurde aus einem U-Strab-Abschnitt gebildet.

servus
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Michi Greger
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Beitrag von Michi Greger »

Wildwechsel @ 7 Oct 2003, 06:36 hat geschrieben:Hierzu sei anzumerken, dass die Wiener U-Bahn mit den A-Wägen der Münchner U-Bahn mechanisch und elektrisch kuppelbar sind
Immer noch?
D.h. genauso, wie der Nürnberger DT-1 in München im Zugverband fahren kann
Konnte. Geht nicht mehr, die Münchner haben, wie die Nürnberger auch, irgendwann mal neue Kontakte an der Schaku belegt - nur leider unterschiedlich. Die im Sommer nach Nürnberg verkauften U-Bahnen können dort auch nur artrein fahren.

MFG Michi
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

Aha, danke. Da haben die Zuständigen wohl nicht genug mitgedacht.
Beste Grüße usw....
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sbahnfan
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Beitrag von sbahnfan »

In Wien gibt es nicht zwei, sondern drei U-Bahn-Typen:

1) Die Niederflurfahrzeuge auf der U6
2) Ältere "Silberpfeile" mit Gleichstromantrieb des Typs U1
3) Neuere "Silberpfeile" mit Drehstromantrieb des Typs U11

Die beiden letzteren kann man allerdings äußerlich kaum voneinander unterscheiden. Und glaubt Ihr wirklich dass man sie mit Münchner und Nürnberger Fahrzeugen kuppeln kann? Die Elektrik scheint mir doch anders, weil die Wiener Fahrzeuge wesentlich stärker beschleunigen und auch andere Fahrgeräusche machen.
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Jean
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Beitrag von Jean »

Es war mal auch vorgesehen die U6 in einer "vollen" U-Bahn umzubauen, doch der Umbau der denkmalgeschützten Brücken währe zu kompliziert gewesen.
Noch eine Info zu den Stadtbahnen von Wien: auf den Strecken fuhren uhrspringlich Straßenbahnwagen, die gleichen wie auf der Straße.
Zu den Rauchverbot: als ich damals die U2 und U3 nahm waren an allen Eingängen Aschenbecher (nicht zu klein und nicht zu übersehen) und der Hinweiß, dass Rauchen verboten ist, Hunde an der Leine gehalten werden und ein Maulkorb tragen müssen. Was die Station der U3 angeht so waren diese alle Trostlos in Schwarz gemahlt und alle gleich aussehend. Da lobe ich mir sogar die U-Bahnstrecken von München aus den 1970 Jahre.
Für den ÖPNV Ausbau Gegen Experimente und Träuereien. Eine Trambahn braucht einen eigenen Fahrweg, unabhängig vom MIV!
Fahrradwege auf Kosten des ÖPNV braucht keiner!
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ET 474
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Beitrag von ET 474 »

Wildwechsel @ 7 Oct 2003, 06:36 hat geschrieben:Hierzu sei anzumerken, dass die Wiener U-Bahn mit den A-Wägen der Münchner U-Bahn mechanisch und elektrisch kuppelbar sind, da sie weitgehend baugleich sind. D.h. genauso, wie der Nürnberger DT-1 in München im Zugverband fahren kann, kann es auch die Wiener U-Bahn. Ich weiß jetzt allerdings nicht, inwieweit sich das auf bestimmte Baureihen aus Wien beschränkt. Und irgendwo in den Niederlanden gibt es noch eine Stadt, deren U-Bahnen praktisch baugleich mit denen in München, Nürnberg und Wien und damit mit diesen mechanisch und elektrisch kuppelbar sind. Bin jetzt bloß zu faul, nachzuschauen, welche NL-Stadt das ist.
Umgekehrt funktioniert das aber nicht, weil die Tunnel in Wien teilweise im oberen Bereich zu schmal für unsere U-Bahnen sind.
Die Stadt in den Niederlanden ist Amsterdam. Die Nürnberger / Münchener A-Wägen, Wiener Silberpfeile und Amsterdamer M2/3 sind eine Gemeinschaftsentwicklung dieser 4 Städte. Alle 4 Fahrzeuge sind auf dem gleichen Rahmen aufgebaut und können zwischen den Städten umher verliehen werden. Allerdings haben die Amsterdamer M2/3 einen anderen Wagenkastenaufbau, was denen ein andersartiges Aussehen verleiht. In Wien sind die Wagenkästen im oberen Bereich für die engeren alten Tunnelprofile schräg gestellt. Aufgrund dieser engeren Tunnelprofile können in Wien keine anderen Fahrzeuge eingesetzt werden, ansonsten können die Wiener Silberpfeile in die anderen der 4 Städte ausgeliehen werden. Die seinerzeit gemeinschaftlich entwickelten Fahrzeuge sind in den einzelnen Städten später leider individuell weiterentwickelt worden. Nürnberg ist bereits 1979 bereits komplett in der Serie auf Drehstrom umgestiegen unter Beibehaltung der alten Kopfform. München hat erst 1981 versuchsweise 6 Fahrzeuge mit der Drehstromtechnik und einer neuen Kopfform beschafft und dann 7 Jahre mit denen experimentiert, bevor 1988 serienmäßig auf die Drehstromtechnik umgestiegen worden ist. Amsterdam ist aus diesem Konzept völlig ausgestiegen und hat später straßengängige Stadtbahnwagen beschafft. Nürnberg hat ab 1992 mit dem dortigen DT2 ein Fahrzeug beschafft, das mit den bisherigen Fahrzeugen außer der Kopfform überhaupt nichts mehr gemeinsam hat. Der Münchener C-Zug und der Wiener V-Zug sind ebenfalls völlige Individien, die nichts miteinander gemein haben außer dass sie aus 6 durchgehend begehbaren Wagen bestehen. Nürnberg hält beim DT3 weiter am 2-Wagen-Konzept fest.
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Wildwechsel
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Beitrag von Wildwechsel »

JanHH1974 @ 8 Oct 2003, 12:46 hat geschrieben: Nürnberg hält beim DT3 weiter am 2-Wagen-Konzept fest.
Eine andere Auffassung habe ich hier gefunden. Was jetzt richtig ist, weiß ich nicht.
Beste Grüße usw....
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Beitrag von FloSch »

Wildwechsel @ 8 Oct 2003, 14:34 hat geschrieben: Eine andere Auffassung habe ich hier gefunden. Was jetzt richtig ist, weiß ich nicht.
Das ist doch ein Münchner C-Zug der dort abgebildet und beschrieben ist, ich dachte, der passt in Nürnberg gar nicht an die Bahnsteige?
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Beitrag von uferlos »

Das ist doch ein Münchner C-Zug der dort abgebildet und beschrieben ist, ich dachte, der passt in Nürnberg gar nicht an die Bahnsteige?
tut er auch nicht. In Nürnberg können max. 4 Wagen in den Bahnsteig rein, also 2 DTs.
mfg Daniel
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Beitrag von FloSch »

uferlos @ 8 Oct 2003, 14:45 hat geschrieben:
tut er auch nicht. In Nürnberg können max. 4 Wagen in den Bahnsteig rein, also 2 DTs.
Na ja, das stimmt auch nicht ganz. Die Bahnsteige in Nürnberg sind etwas länger als für 2 DTs weil man sich wohl die Option für etwas längere Wägen offenhalten wollte. 3 DTs passen auf jeden Fall nicht hin.

Mir wäre das ehrlich gesagt auch neu, dass Nürnberg nun doch die selben Züge wie München anschaffen möchte...
Zumal nuernberg-metro.de auch was anderes sagt.
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